William und Joanna - ab 1183

Constantin

Constantin wollte eine bockige Antwort geben, doch der Blick mit dem sein Vater ihn ansah, sorgte dafür, dass er die Worte zurück hielt. Er senkte einen Moment lang den Blick und schwieg. Wieso musste all das nur so schwierig sein? Constantin sah wieder auf, öffnete den Mund, brachte aber kein Wort heraus. Dann mit einem Mal kamen die Tränen ohne dass er sich noch zurück halten konnte.
Er wollte seinen Vater ja gar nicht verlieren, aber sein Weltbild war reichlich durcheinander geraten und er wusste einfach nicht mehr, was er denken, fühlen und sagen sollte. Er wollte Arthur kennen lernen, aber er wollte auch John nicht verärgert und so wie es schien, war beides nicht möglich. Das war einfach zuviel für ihn.

John beobachtete seinen Sohn ganz genau und war nicht wirklich überrascht, als der Junge in Tränen ausbrach. Das alles war eine viel zu große Sache für einen sechsjährigen Jungen. Es war ein Wunder, dass Constantin überhaupt wusste, wie kompliziert das alles war und dass er nicht heillos überfordert war.
Er seufzte leise und trat auf ihn zu, um ihn in die Arme zu nehmen. John zog Constantin an sich küsste ihn auf die Stirn.
"Wir bekommen das schon hin, Großer. Irgendwie wird alles gut...schau doch erst einmal, ob du auf Dauer mit Arthur auskommst. Wenn du ihn besser kennst, hast du vielleicht selbst ein gefühl, ob er dein Vater sein könnte oder ob du das überhaupt willst."
Er würde Arthur eh nicht von dem Jungen fernhalten können.

Constantin

Constantin war unendlich erleichtert als John ihn in die Arme schloss und ohne noch länger zu zögern, schlang er die Arme um seinen Vater. Er weinte eine kleine Weile bitterlich in den Stoff von Johns Tunika und drückte sich fest an ihn, dann schließlich ließen die Tränen nach und versiegten bald.
Er sah zu John auf und nickte dann langsam. "Einverstanden." murmelte er leise. Der Vorschlag klang vernünftig. So würde er auch erst einmal Zeit haben, um weiter über alles nachzudenken und sich langsam ein Bild von der ganzen Sache zu machen.
Er fuhr sich mit dem Ärmel seines Hemdes über die Augen und wischte die letzten Tränen fort. "Es ... es tut mir Leid, dass ich so böse Dinge gesagt habe." wisperte er mit vom Weinen rauer Stimme.

John ließ Constantin erst einmal Zeit sich auszuweinen. Das alles war zu schwierig für den Kleinen, man musste ihn unterstützen und ihm Gelegenheit geben alles in Ruhe zu erfahren. Es war nicht der richtige Weg gewesen ihn in Watte packen und ihm alles vorenthalten zu wollen."
Sanft strich er durch den blonden Schopf.
"Das ist nicht schlimm, Großer. Ich weiß, dass du es nicht so gemeint hast. Du warst einfach überfordert. Lass uns einfach sehen, wohin die Dingeuns führen. Ich aber werde immer fürdich da sein, wenn du mich brauchst."
Er liebte dieses Kind so sehr, er konnte die Vorstellung kaum ertragen ihn an Arthur zu verlieren.

Richard zügelte sein Pferd und glitt aus dem Sattel als seine Männer hinter ihm ebenfalls ihre Pferde zum Stehen brachten. Er atmete tief durch und lächelte als er Beatrice entdeckte, die gerade aus der Eingang kam und den Hof überquerte. Rasch gab er die Zügel seines Hengstes an einen Stallburschen und eilte Beatrice entgegen.
Grinsend schlang er die Arme um ihre Taille, zog sie an sich und küsste sie zur Begrüßung. "Ah, Mylady ... habt Ihr mich so sehr vermisst, wie ich Euch?" fragte er leise und strich ihr zärtlich über die Wange. Richard freute sich immer wieder ungemein, wenn er von einer Reise zurück nach Hause kam und sowohl Beatrice als auch die Kinder wieder bei sich wusste.

Beatrice hatte sehnsüchtig auf die Rückkehr ihres Mannes gewartet. Sie hatte ihn vermisst, wie sie es immer tat, wenn er fort war. Sie ließ sich willig umarmen und erwiderte seinen Kuss hingebungsvoll. Lächelnd sah sie in seine Augen.
"Noch viel mehr, Mylord.", erwiderte sie sanft. Nur eines musste sie ihm noch beichten: Guillaumes Abwesenheit und sein Besuch am Hof. Sie wusste, er würde das vermutlich nicht allzu gut auffassen, aber sie konnte ihn nicht anlügen und auch nicht für immer darüber schweigen.
"Wie war dein Ritt? Ist alles in Ordnung gewesen?"

Richard brummte zufrieden. "Schön zu hören." murmelte er zufrieden und strich Beatrice zärtlich über den Rücken. "Dann können wir heute Abend ja feiern, dass wir uns wieder haben." erklärte er mit anzüglichem Grinsen und küsste sie erneut. Dann lächelte er. "Alles Bestens. Ich denke, das nächste Mal werde ich Guillaume mitnehmen. Er ist mehr als alt genug, um zu lernen, worauf es dabei ankommt." Er legte einen Arm um Beatrices Taille. "Komm, lass uns hinein gehen. Ich brauche ein bisschen Wein, um den Straßenstaub die Kehle hinab zu spülen und will meine Familie genießen."

Beatrice lächelte leicht. "Das können wir...." Ihr wurde ein wenig mulmig, als er so rasch die Sprache auf Guillaume brachte. Er würde ganz und gar nicht begeistert sein. Sie lehnte sich leicht an ihn und überlegte fieberhaft, wie sie am besten das heikle Thema ansprechen konnte.
"Das ist er. Er wird sich freuen das zu hören, er hält sich auch schon längst für alt genug.", bemerkte sie mit einem Seufzen.
"Rich, Guillaume ist nicht hier. Er ist in Rouen am Hof bei deinem Vater und wartet dort darauf, dass wir nachkommen. Er hat mich so lange versucht zu überzeugen, bis ich nachgegeben habe. Und naja...er ist ja wirklich alt genug."

Richard grinste. "Wunderbar, ich habe auch schon die ein oder andere Idee im Kopf." bemerkte er leise, dann zog er jedoch eine Augenbraue in die Höhe. Guillaume war nicht hier?
"Er ist -" Richard brach ab und starrte Beatrice entgeistert an. "An Henrys Hof?" fragte er entgeistert. "Was zum Teufel fällt dem Bengel ein? Und was will er überhaupt bei Henry?" Das passte Richard ganz und gar nicht. Er wusste, wie manipulativ sein Vater sein konnte und dass Guillaume nun alleine nach Rouen gegangen war ...
"Und wieso hast du ihm das überhaupt erlaubt? Du wusstest doch genau, dass ich davon nichts halte!" wandte Richard dann ein.

Beatrice grinste zurück. "Das trifft sich wirklich gut. Ich bin gespannt auf deine Ideen." Aber sie wusste, dass ein anderes Thema die Heiterkeit nun erst einmal vertreiben würde. Vielleicht gelang es ihr heute Abend ja doch ihn etwas abzulenken.
"Ja....an Henrys Hof. Er möchte seinen Großvater kennenlernen und er will sich quasi unentbehrlich machen. Der Junge ist gerissener und reifer, als du glaubst. Er will seinen Großvater um den Finger wickeln, um euch Beide der Krone ein Stück näher zu bringen. Wenn sein Großvater ihn wirklich innig liebt, wird er dir vielleicht eher die Krone geben, weil Guillaume sie dann eines Tages bekommt. Er wollte es so unbedingt...er hat mich überzeugt. Erst wollte er, dass ich mit ihm gehe, aber ich wollte hier auf dich warten und gemeinsam mit dir nach Rouen gehen. Er hat eine Eskorte mitgenommen und ich hoffe sehr, dass Alan und Brian ihn ein wenig zügeln, sie haben ihn begleitet."
Vielleicht würde Guillaume sie ja alle überraschen...

Verdutzt sah Richard seine Gemahlin an. "Wie bitte?" Der Bengel war wirklich ein gerissener Fuchs. Dennoch gefiel es Richard überhaupt nicht, dass Guillaume so gegen seinen Wunsch handelte. "Na, Hauptsache der alte Bock lässt den Jungen überhaupt in seine Nähe und lehnt ihn nicht schon allein deswegen ab, weil er mein Sohn ist." brummte Richard missmutig. Dann zog er die Augenbrauen in die Höhe und schüttelte leicht den Kopf. "Tja, da hat er sich ja die beiden richtigen Halunken ausgesucht." murrte er und machte einen Schritt in Richtung Burg. "Komm. Ich glaube, jetzt brauche ich erst Recht einen Becher Wein." Und dann würde Richard sich Gedanken über ihre Reise nach Rouen machen.

"Ich glaube, Henry ist froh so einen Enkel zu haben. Glaub mir, er wird ihn in seine Nähe lassen und es würde mich nicht wundern, wenn Guillaume sich ihm tatsächlich näher gebracht hat. Er hat mehr im Kopf, als du glaubst. Wir werden es sehen, wenn wir selbst in Rouen ankommen, sorge dich darum nicht."
Beatrice lächelte leicht.
"Er hat sie nicht ausgesucht, ich habe das getan. Weil ich der Meinung bin, dass er ihren Rat brauchen kann. Sie sind vernünftige Männer und lassen sich nicht so einfach von ihm einwickeln. Jonathan wird ohnehin mit uns zum Hof kommen, also wird er nicht lange auf Alan verzichten müssen und ich wollte Brian und Alan nicht auseinander reißen."
Sie folgte ihm Richtung Burg. "Den sollst du bekommen, Liebster."

"Natürlich hat er einiges im Kopf, er ist schließlich mein Sohn, nicht wahr?" erwiderte Richard halb im Spott. Dann schnitt er eine Grimasse. "Natürlich hast du das." brummte er und seufzte dann. "Aber du hattest Recht mit deiner Wahl. Die beiden werden schon gut auf ihn Acht geben. Dennoch ... ich schätze aus meiner Hoffnung die nächste Zeit hier in Bordeaux die Füße hochzulegen, wird wohl nichts. Wir sollten wohl besser schnell aufbrechen." Je eher Guillaume nicht mehr alleine an Henrys Hof war, desto besser. Richard traute seinem Vater kaum einen Meter weit, so viel war sicher. Doch noch schlimmer stand es um John, diese Natter. Wer wusste schon, was Richards Bruder sich für seinen Neffen so alles einfallen ließ ...

Beatrice nickte zufrieden. "Natürlich ist er das. Es wäre eine Schande, wenn dein Erbe deinen klugen Kopf nicht geerbt hätte. Er ist dir auch so schon ähnlich genug."
Guillaume war Richard beinahe wie aus dem Gesicht geschnitten, nur die Augen hatte er von seiner Mutter geerbt.
"Ich denke auch. Wir sollten zeitnah nach Rouen reisen und ihn nicht länger als nötig in der Höhle des alten Löwen allein lassen. Du kannst es ja auch dort etwas ruhiger angehen lassen. Und John wird es ärgern, wenn du an den Hof kommmst. Guillaume wird ihm schon genug die Laune verderben."

Constantin

Constantin hockte auf dem Zaun zur Pferdekoppel und sah den Stuten mit ihren Fohlen zu, wie sie einträglich beisammen standen und zufrieden am frischen Grün rupften. Er hatte sich heute ganz früh am Morgen schon aus seinem Gemach geschlichen, weil er ohnehin keinen Hunger hatte und noch niemanden hatte sehen wollen. Er hatte wirre Träume gehabt in der letzten Nacht und keine so wirkliche Ruhe gefunden. Viel zu sehr hatten ihn die neusten Ereignisse beschäftigt und er wusste noch immer nicht so recht, was er denken oder tun sollte.
Sollte er später bei Arthur vorbei sehen? Und wenn ja, was würde das bedeuten? Hätte er damit schon eine Entscheidung getroffen? Nein, vermutlich nicht. Glaubte er jedenfalls. Hoffte er ...

Robert hatte schon früh am Morgen einen Rundgang durch die Stallungen gemacht, wie er es jeden Morgen tat um nach dem Rechten zu sehen. Meistens war er zu dieser Zeit noch allein, heute war dem aber nicht so. An der Koppel der Stuten mit ihrem jüngsten Nachwuchs saß ein kleiner, blonder Junge auf dem Zaun und wirkte trübsinnig.
Mit gerunzelter Stirn trat Robert neben ihn an den Zaun. "Constantin...was treibt dich so früh her, mein Junge? Solltest du nicht noch schlafen?"
Er mochte Johns Jüngsten sehr gern, besonders seit dieser in jeder freien Minute am Trainingsplatz war. Vielleicht wurde es bald Zeit ihm richtige Übungen zu geben, möglicherweise mit Isaac zusammen.

Constantin

Constantin sah auf als jemand neben ihn trat und erkannte Robert. Er war hin und her gerissen, einerseits freute er sich über die Aufmerksamkeit des jungen Lords, andererseits schämte er sich auch ein wenig.
Langsam schüttelte er den Kopf. "Ich muss nachdenken." erklärte er leise. "Und hier kann ich es am besten. Hier ist es ruhig und friedlich." Und in der Regel tauchte hier niemand auf und stellte Fragen. Die Pferde akzeptierten seine Gesellschaft einfach und so konnte er sich hier mühelos lange Zeit aufhalten. Zumal es auch immer etwas spannendes zu beobachten gab, sei es ein schlafendes Fohlen im Gras oder zwei von ihnen, die miteinander spielten. Hier schien die Welt noch ein klein wenig in Ordnung zu sein und Constantin hätte fast vergessen können, dass seine Welt so durcheinander geraten war.

Robert nickte langsam und stützte sich mit verschränkten Armen auf dem Zaun ab. "Nachdenken kann ich hier auch immer besonders gut. Niemand stört, es ist ruhig und man ann die Gedanken treiben lassen. Aber manchmal, junger Freund, hilft alles Nachdenken auchnichts. Manchmal hilft es, wenn man darüber sprechen kann."
Er lächelte den Jungen sanft an.
"Möchtest du mir nicht sagen, was dich beschäftigt? Vielleicht werde ich ja in der Lage sein dir zu helfen oder dir zumindest einen nützlichen Rat zu geben. Ich habe schon viele schwierige Situationen in meinem Leben gehabt."

Constantin

Constantin sah Robert einen Moment lang zögernd an. Sollte er sich diesen anvertrauen und alles berichten? Vielleicht würde das ja wirklich helfen. Robert war immerhin jemand, der nicht direkt zur Familie gehörte und der alles von außen betrachten konnte. Vielleicht konnte er Constantin ja einen guten Rat geben.
"Das ... das ist alles so furchtbar kompliziert." erwiderte er zaghaft. "Ich ... seit gestern habe ich auf einmal zwei Väter." murmelte Constantin und sah wieder auf. "Ich meine, natürlich nicht wirklich, aber zwei von denen jeder mein Vater sein will und es auch könnte. Und ich weiß einfach nicht mehr, was ich denken und fühlen soll. Plötzlich ist alles so durcheinander geraten."

"So wie du aussiehst, kann ich mir vorstellen, dass alles ein wenig viel für dich ist. Komm, teil deinen Kummer mit mir, Junge. Dann geht es dir besser."
Robert lächelte ihn freundlich an und strich mit der Hand über den Rücken des Jungen.
"Ich verstehe...und du willst keinen von ihnen verletzen..." Robert seufzte leise, hob eine Augenbraue. "Zwei Väter also...ich nehme an, John. Wer erhebt denn noch Anspruch auf dich, Constantin? Lass dir nichts gefallen, ja?"
Constantin war erstaunlich ruhig und gefasst für sein Alter, das musste man ihm lassen. Wenn sie geredet hatten, würde er den Jungen einfach fragen, ob er ihn bei der morgentlichen Runde begleiten wollte. Ablenkung würde ihm gut tun.

Constantin

Constantin nickte kläglich. "John und ... und sein Bruder. Der Earl of Hertford." erklärte Constantin leise. "Er ist gestern hier angekommen und übernachtet nun im Wirtshaus. Ich habe ihn kennengelernt und er war ... er war wirklich nett zu mir. Und jetzt weiß ich einfach nicht mehr weiter." bekannte der Junge beklommen. "Mutter sagte, beide könnten mein Vater sein, sie weiß es nicht genau ... und beide behaupten natürlich, ich sei ihr Sohn." Constantin liebte John, den er immerhin seit Beginn seines Lebens als Vater gekannt hatte, aber dieses ganze Chaos hatte auch Zweifel in ihm gesät. Und obendrein konnte er sich der Verlockung nicht ganz verschließen, die Arthur ihm bot - eine Ausbildung zum Ritter ... Erbe einer Grafschaft zu sein ... Constantin schauderte leicht.

Robert nickte langsam. "John und Arthur also..." Er erinnerte sich an diese leidige Geschichte ausgesprochen gut, hatte aber nie erfahren, dass Constance Zweifel hatte, wer der Vater von Constantin war. Das war in der Tat schwierig.
"Ach weißt du, warum musst du nur einen Vater haben? Du wirst nie wissen, wer wirklich dein Vater ist. Wenn sie dich beide lieben, freu dich darüber. Ich hatte auch mein Leben lang zwei Mütter. Isabel war die Frau, die mich zur Welt gebracht hat und als solche liebe ich sie natürlich, auch wenn ich mich kaum erinnere. Aber Joanna ist die Mutter meines Herzens, auch wenn sie nicht meine leibliche ist. Lern Arthur doch ein wenig kennen...Dann kannst du immer noch entscheiden, wie viel Kontakt du haben möchtest. John wird dir diesen Kontakt sicher nicht verbieten."

Constantin

Constantin nickte kläglich. Dann hörte er Robert aufmerksam zu und während dieser sprach, weiteten sich Constantins Augen leicht. "Wirklich?" fragte er leise. "Das wusste ich gar nicht." Zwei Mütter. Vielleicht hatte Robert ja Recht und er konnte auch zwei Väter haben?
Dann fiel ihm jedoch ein entscheidendes Problem an der Sache auf. "Aber ... irgendwann muss ich mich doch entscheiden. Ob ich nach Hertford gehe oder nicht. Und dann enttäusche ich auf jeden Fall einen der beiden, egal für was ich mich entscheide." wandte Constantin bedrückt ein. Würde er sich dafür entscheiden zu Arthur zu gehen, würde er John damit unglaublich treffen, das wusste er. Aber würde er hier bleiben, wäre Arthur ebenso enttäuscht.

Robert nickte lächelnd. "Oh ja. Das ist schon mein ganzes Leben lang so. Ich bin froh wie es ist und Joanna war immer eine sehr gute Mutter für mich. Ich liebe sie sehr."
Er seufzte leise und legteden Kopf nachdenklich zur Seite, um Constantin anzusehen. "Irgendwann. Aber du musst doch das nicht dauerhaft tun. Du kannst doch ein paar Wochen nach Hertford gehen, dann komst du wieder ein paar Wochen her. So weit ist der Weg nicht. Und wenn Arthur dich immer noch zu seinem Erben machen will, wird John sich nicht sträuben, schließlich bist du der Jüngste und viel zu vererben wird er nicht haben, nicht wahr? Du hast genug Geschwister, mit denen du teilen müsstest. Vielleicht werden sie ein wenig enttäuscht sein, aber sie werden sich beide damit arrangieren. Aber lern Arthur doch erst einmal hier etwas besser kennen...dann kannst du das immer noch entscheiden. Nach einem Tag kannst du unmöglich einschätzen, ob du mit ihm gehen willst."

Constantin

Constantin hörte Robert aufmerksam zu und schwieg dann eine ganze Weile. Nachdenklich starrte er auf die Koppel hinüber und ließ sich die Worte durch den Kopf gehen. Es klang gar nicht so schlecht, was Robert da sagte und vielleicht konnte Constantin so ja wirklich einen Weg finden. Er hoffte nur, dass Arthur eine Weile bleiben würde, damit er auch genügend Zeit hatte, um ihn kennen zu lernen.
Constantin sah wieder zu Robert hinüber und lächelte leicht. "Ich danke Euch für den guten Rat, Sir." erklärte er. "Ich denke, so werde ich es tun. Hoffentlich ist Arthur auch gewillt so lange im Wirtshaus zu bleiben ... ich würde ihn wirklich gerne besser kennen lernen."