William und Joanna - bis 1188

Eleonore verdrehte leicht die Augen. "Weil Philippe in die Normandie einfallen wird und du Truppen gegen ihn ins Feld führen wirst. Was ist das bitte, wenn kein Krieg?" entgegnete sie nüchtern. Und Richard würde auch sicher nicht gegen seinen Freund vorgehen, wenn dieser in der Normandie einfiel. Im Gegenteil, es würde ihrem Sohn vermutlich nur Recht sein, wenn Henry dadurch in Atem gehalten wurde.
Eleonore atmete geräuschvoll aus und betrachtete Henry, der nun vor ihr stand. "Wann wirst du endlich lernen, dass dein Sohn kein kleines Kind mehr ist. Dass es gefährlich werden kann, wenn du ihn unterschätzt." erwiderte sie ruhig.
Eleonore hob ein wenig das Kinn. "Du weißt genau, dass meine Loyalität als aller erstes meinem Herzogtum gilt. Und damit verbunden auch meinem Erben, meinem Sohn und auch meinem Enkel. Wenn du wissen willst, ob ich ihm schreiben werde: ja, das werde ich. Und wenn du es verhindern willst, wirst du mich wohl wieder wegsperren müssen. Denn auch, wenn dich die Meinung anderer nie sehr viel interessiert: ich denke, dass du ein Fehler begehst, Henry. Und ich denke, dass Richard und Guillaume ein Recht darauf haben, davon zu erfahren. Das werden sie so oder so und wenn ich ihnen schreibe, ist es mir vielleicht möglich die Wogen zumindest etwas zu glätten."

Henry seufzte leise. "Haarspalterei. Wir werden ihn schneller über seine Grenzen zurück scheuchen, als er das Pater noster sprechen kann. Richards Loyalität sollte im Übrigen dem gelten, was er einmal erben will. John ist mein Erbe, aber Richard erhebt immer noch Ansprüche. Daher sollte es ihm nicht egal sein. Solange Richard sich benimmt wie ein kleines Kind, muss ich ihn auch so behandeln. Er soll anerkennen, was ich bestimme und dann ist es gut. Ich unterschätze ihn nicht, ich bin realistisch."
Henry knirschte mit den Zähnen.
"Selbst wenn sie davon erfahren, die Antwort wäre keine Andere. Ich würde trotzdem die Verbindung mit Alix ablehnen. Für Guillaume finden wir etwas Besseres, das sollte doch auch in deinem Sinne sein."

Eleonore öffnete den Mund, hielt dann jedoch inne und atmete nur geräuschvoll aus. Sie schüttelte leicht den Kopf - halb über Henry, halb über sich selbst. "Dass ich immer noch versuche, dir Vernunft einzureden ..." murmelte sie mit einer Mischung aus Belustigung und Resignation. Sie kannte Henry mittlerweile so viele Jahre und wusste ganz genau, dass sie noch eher mit einer Wand hätte sprechen können.
Eleonore runzelte leicht die Stirn. "Etwas besseres? Tja, da bin ich einmal gespannt. Alix wäre in der Tat nicht meine allerliebste zukünftige Schwiegertochter, aber es wäre realistisch betrachtet, eine gute und sinnvolle Partie. Aber wem erzähle ich das eigentlich?" Eleonore machte eine wegwerfende Geste. Sie war es Leid auf Henry einzureden. Sie würde Richard später einen Brief schreiben und dann sehen, wie sich alles entwickelte.

Henry grinste sie an und hauchte einen Kuss auf ihre Wange. "Du solltest es mittlerweile besser wissen, chérie. Nach all der Zeit." Eleonores Rat war gut, aber wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, wollte er es auch durchziehen. Diesmal hatte er Recht, er spürte es ganz genau. Sollte Richard sich auf den Kopf stellen...
"Siehst du? Dir wäre jemand anders auch lieber, also solltest du hinter mir stehen. Glaub mir, wir finden jemand Guten für Guillaume. Dann kann er sich seine Braut auch in Ruhe ansehen und mit entscheiden. Aber Alix? Die abgelegte Verlobte seines Vaters? Nein, nun wirklich nicht. Sie ist viel zu alt für ihn. Wir werden sehen, wohin die Reise geht."
Und er war sicher, dieser Weg war der Richtige.

Guillaume

Guillaume zügelte sein Pferd und ließ den Blick kurz durch den Innenhof gleiten. Es tat gut, diese vertrauten Mauen wieder zu sehen, stellte er fest. Aber viel mehr noch sehnte er sich danach Emma wieder zu sehen. Er glitt ein wenig umständlich aus dem Sattel, da er auf Grund einer verletzten Schulter einen Arm in einer Schlinge trug, und reichte sein Pferd an einen Stallburschen weiter.
Sein Vater und er hatten die Aufstände so gut wie vollständig niedergeschlagen und da ihre Truppen heute einen halben Tagesritt entfernt ihr Lager aufgeschlagen hatten, hatten sie beschlossen nach Bordeaux zu reiten bevor sie wieder aufbrachen. Guillaume argwöhnte, dass sein Vater versuchen würde ihn hier zu lassen, aber darüber würde er sich dann noch Gedanken machen. Jetzt drehten seine Gedanken sich um sein Wiedersehen mit Emma und die Frage, wie schnell er bei ihr sein konnte ohne dass es sofort auffiel.

Emma

Emma war ganz aufgeregt gewesen, als sie gehört hatte, dass Guillaume heim kommen würde. Sie wusste nicht, wie lange er bleiben würde, aber sie musste ihn sehen. Doch sicher hatte er noch wichtige Aufgaben zu erledigen.
Als es dann darum ging, Essen auf die Gemächer der Ankömmlinge zu bringen, sah Emma ihre Chance gekommen. Sie schnappte sich den Teller für Guillaume, als sie im Hof Hufgetrappel vernahmen und machte sich auf den Weg in dessen Gemächer.
Dort konnte sie ihn in Ruhe erwarten. Den Anderen in der Küche würde sie eben irgendeine Ausrede für ihr langes Fortbleiben auftischen. Guillaume gab ihr ohnehin immer eine Entschuldigung mit einer angeblichen Aufgabe, die er ihr zugeteilt hatte.
Ihr Herz pochte wild, so nervös war sie, ihn gleich wiederzusehen.
Ob es ihm gut ging?

Guillaume

Guillaume hatte seine Pflicht getan, seine Mutter und seine Geschwister begrüßt und war nun auf dem Weg in sein Gemach. Er wollte sich dort ein wenig frisch machen, sich neue Kleidung anziehen und dann endlich Emma suchen. Zwar war er auch ein wenig müde, aber er konnte sich jetzt unmöglich hinlegen, dafür war seine innere Unruhe viel zu groß.
Zügig betrat er sein Gemach, schloss die Tür hinter sich und erstarrte einen kurzen Moment als er sich herum drehte. "Emma!" Seine Stimme klang freudig und ein wenig überrascht, dass sie schon hier auf ihn wartete, aber es war mehr als willkommen sie hier zu sehen. Eilig durchquerte er den Raum, schlang den freien Arm um ihre Taille, um sie an sich zu ziehen und küsste sie ungeniert und voller Leidenschaft. "Endlich" wisperte er leise. "Du hast ja keine Vorstellung davon, wie sehr ich dich vermisst habe."

Emma

Emma strahlte, als Guillaume endlich eintrat. Lange genug hatte sie gewartet, nun stand er wieder vor ihr. Sie sah sofort, dass er einen Arm in einer Schlinge trug, war aber zunächst gefangen von seinem Kuss.
Sie schmiegte sich an ihn und legte die Hände an seine Wangen. Sie erwiderte den Kuss ebenso leidenschaftlich und fuhr durch seine roten Locken. "Oh doch, das habe ich. Es ging mir genauso, ich habe dich so sehr vermisst, Guillaume."
Sie küsste ihn erneut.
"Aber du bist verletzt! Wie ist das passiert? Ist es sehr schlimm? Tut es sehr weh?" Besorgt musterte sie seinen Verband. "Ich dachte eigentlich, dass du wüsstest, dass das mit dem verletzt zurück kommen ein Scherz war.", bemerkte sie leicht spöttisch.
"Komm, setz dich. Du musst hungrig sein nach der Reise." Wie immer... "Ich habe dir Essen gebracht."

Guillaume

Er lachte leise und erwiderte ihren Kuss. "Wie gut zu hören." erklärte Guillaume und deutete dann ein Kopfschütteln an. "Es ist nicht weiter schlimm." beteuerte er. "Die Schulter war ausgekugelt, schmerzhaft, aber schnell wieder behoben. Der Arzt hat mir allerdings noch etwas Ruhe für die Schulter verordnet, deshalb der Verband." Guillaume grinste und hauchte einen Kuss auf Emmas Wange. "Aber vielleicht hast du ja dennoch Mitleid mit mir und umsorgst mich ein wenig?" fragte er hoffnungsvoll.
Sein Blick glitt zum Tisch hinüber und seine Augen funkelten zufrieden. "Wie könnte ich da nein sagen, wenn ich Essen von der besten Küchenmagd der Welt bekomme und es dann in Anwesenheit meiner Liebsten verspeisen kann, hm?" Er lies sich auf einen der Stühle sinken und griff dann nach Emmas Hand, um sie zu sich zu ziehen. Er hatte das Gefühl mehr als lange genug auf ihre Anwesenheit verzichtet zu haben, nun wollte er sie am liebsten gar nicht mehr gehen lassen.

Emma

Emma musterte ihn besorgt, nickte dann aber. "Dass du nicht vorsichtiger sein kannst...Wenigstens ist es nichts Schlimmes. Ich bin froh, dass es dir soweit gut geht. Natürlich kümmere ich mich um dich. Dann wird es wenigstens ordentlich gemacht. Ich weiß noch nicht, wie ich das erklären soll, wenn jemand fragt, aber irgendetwas fällt mir schon ein."
Emma küsste ihn sanft auf die Wange und setzte sich halb auf die Stuhllehne. "Ich dachte mir, dass dir das gefällt, mein Liebster. Du hast mir gefehlt. Wie lange wirst du bleiben können? Musst du bald wieder fort?"
Sie wollte ihn nur ungern gehen lassen, aber was blieb ihr schon Anderes übrig? Er hatte seine Pflichten für das Herzogtum zu erfüllen. Für all das, was er eines Tages erben sollte.

Guillaume

Guillaume grinste. "Ich war vorsichtig!" erklärte er entschlossen. "Schließlich wäre ich sonst wohl kaum nur mit blauen Flecken Heim gekommen, denkst du nicht?" Guillaume löste vorsichtig die Schleife, die die Schlinge in seinem Nacken zusammen hielt und legte den Stoff dann zur Seite. Behutsam hob er die Hand und legte sie an Emmas Wange. "Und ich freue mich jetzt schon auf deine Fürsorge." erklärte er leise und gab ihr einen liebevollen Kuss.
Dann hob er leicht die Schultern. "Ich weiß noch nicht. Wenn es nach Vater ginge, würde ich ganz hier bleiben, er macht ein fürchterliches Gewese wegen dieser Schulter. Aber ich schätze, ich kann ihn schon noch zur Vernunft bringen. Ein paar Tage bleiben wir aber sicherlich."

Emma

Emma verdrehte die Augen. "Sicher, deshalb hast du dir auch die Schulter ausgekugelt, nicht wahr? Nur blaue Flecken nenne ich das nicht. Aber ich danke Gott, dass du immerhin auf deinen eigenen Beinen zurückgekommen bist und nicht auf einer Trage."
Sie beäugte misstrauisch, wie er die Schlinge löste und legte die Hand schließlich auf seine. "Bist du sicher, dass das eine gute Idee ist? Du sollst der Schulter Ruhe gönnen, Guillaume." Sie erwiderte den Kuss, ließ vom Thema aber nicht ab.
"Vielleicht hat dein Vater damit gar nicht so Unrecht. Du wirst dich unterwegs nicht schonen. Du bist sein Erbe, natürlich macht er Gewese darum. Er sorgt sich eben. Vernünftig wäre, du bliebest hier."
Aber er würde seinen Sturkopf sicherlich durchsetzen können.

Guillaume

Guillaume schnitt als Antwort eine kleine Grimasse, aber insgeheim rührte es ihn, wie sehr Emma sich offenbar um ihn gesorgt hatte. "Ach, was tue ich hier denn schon großartig außer dich in den Armen halten? Wenn das der Schulter nicht bei der Heilung hilft, weiß ich auch nicht mehr weiter." gab er gut gelaunt zurück, seufzte dann aber theatralisch. "Wieso wundert es mich nicht, dass du mit ihm einer Meinung bist?" Er betrachtete Emma einen Moment lang und strich sanft mit den Fingern über ihren Hals, ihr Schlüsselbein entlang und dann ihren Arm hinab. "Aber ich muss zugeben, es hätte auch einen Vorteil hier zu bleiben." murmelte er leise. Immerhin war er dann an Emmas Seite. Nur sollten die Kämpfe noch einmal aufflammen, würde er kaum hier still sitzen bleiben können.

Emma

Emma schüttelte leicht den Kopf. "Du bewegst die Schulter trotzdem, sie soll aber Ruhe haben. Also halte dich daran, Guillaume. Der Arzt weiß schon, was er tut." Sie strich sanft mit den Fingern durch seinen Nacken.
"Auch wenn es deiner Heilung hilft, übertreib es nicht."
Sie lachte leise auf.
"Natürlich bin ich das, weil ich mich auch um dich sorge. Ist das kein Grund?" Sie ließ sich willig von ihm anfassen und genoss die Berührungen. So lange hatte sie auf seine Nähe verzichten müssen und das würde so oft der Fall sein. Er würde so oft irgendwo anders als in Bordeaux sein, wie sollte sie das nur aushalten?
Der Gedanke machte sie traurig.
"Sicher hätte es den...du wärst bei mir."

Guillaume

Guillaume hob die gesunde Rechte mit ernster Miene in die Höhe. "Ich gelobe feierlich mich an die Verordnung zu halten und meiner Schulter möglichst viel Ruhe zu kommen zu lassen." erklärte er und lächelte dann als Emmas Finger seinen Nacken entlang strichen.
"Ein guter Grund will ich meinen und es wärmt mir das Herz zu wissen, dass du dich um mich sorgst. Ich scheine dir also wirklich etwas zu bedeuten." entgegnete Guillaume augenzwinkernd.
Er nickte zustimmend. "Ja, ich wäre bei dir." pflichtete er Emma leise bei. Er betrachtete sie einen Moment lang, dann öffnete er mit geschickten Fingern die Schnürung seines Hemdes und zog das Lederband heraus. Er legte es auf seinem Oberschenkel ab und zog sich dann einen der Ringe von seinem Finger. Es war ein ganz besonders schönes Stück und neben seinem Siegelring Guillaumes persönlicher Liebling. Er fädelte den Ring auf die Lederschnur, verknotete diese an den Enden und griff nach Emmas Hand, um den Ring hinein zu legen. "Er wird nie im Leben auf einen deiner zarten Finger passen, aber so geht es auch, denkst du nicht?" fragte er leise und beobachtete sie mit einem sanftem Lächeln auf den Lippen.

Emma

Emma hob eine Augenbraue, nickte aber etwas zufriedener. "Na gut. Ich werde dich daran erinnern, Guillaume, wenn du wieder übertreibst." Sie legte den Kopf zur Seite und bedachte ihn mit einem unergründlichen Blick.
"Du bedeutest mir alles, Guillaume. Und du wirst nie Grund haben daran zu zweifeln. Ich sorge mich, wie es mit uns gehen soll, wenn du so oft irgendwo fern von mir bist, aber du bist trotzdem mein Herz."
Ihre Augen weiteten sich leicht, als er den Ring vom Finger zog, auf ein band fädelte und ihr schließlich in die Hand legte, damit sie immer etwas von ihm bei sich trug.
Gerührt schloss sie fdie Finger.
"Das kann ich doch nicht annehmen, das ist viel zu wertvoll für mich einfache Küchenmagd....", sagte sie leise, hängte es sich aber trotzdem um den Hals und strich darüber.

Guillaume

Guillaume strich über Emmas Wange. "Es wird nicht ausbleiben, dass ich unterwegs sein werde, aber ich werde immer so viel wie möglich bei dir sein." erwiderte Guillaume und gab ihr einen sanften Kuss. "Ich liebe dich, Emma. Und zwar so sehr, dass ich mir eine Welt ohne dich nicht mehr vorstellen will und kann."
Er lachte leise als Emmas Finger sich um den Ring schlossen. "Natürlich kannst du es annehmen. Außerdem bist du auch keine einfache Küchenmagd. Du bist die Frau, die mein Herz erobert hat und für dich ist so ein Ring gerade gut genug." Zufrieden beobachtete er, wie Emma sich das Band mit dem Ring um den Hals hängte. "Steht dir hervorragend." stellte er fest und küsste sie zärtlich. "Weißt du ... wir sollten es so bald es geht öffentlich machen. Ich will mich mit dir nicht ständig verstecken müssen, ich will dir ein Geschenk machen können, wann immer ich will ohne dass du überlegen musst, ob du es annehmen oder tragen kannst. Ich will dich aus der Küche heraus holen und wenn ich auf Reisen bin so oft wie möglich mitnehmen."

Emma

Emma seufzte leise und schaute ihn lange an. "Ich weiß das. Aber ich wünschte wirklich, ich könnte mit dir gehen und bei dir sein. Aber wie soll das denn jemals gehen? Ich werde niemals deine Frau sein."
Sie errötete leicht. Seine Worte bedeuteten sehr viel, denn sie wusste, dass sie ehrlich gemeint waren. Guillaume hielt seine Versprechen.
"Wie meinst du das, öffentlich machen? Sie werden mit dem Finger auf mich zeigen...vor allem, wenn sie erfahren sollten, was ich einmal war. Sie werden mich wieder eine Hure nennen. Und deine Mutter wird mich rauswerfen und davon jagen. Ich....ich bin gern in der Küche, aber ich würde so gern auch mit dir gehen."
Sie wollte nicht alles wieder verlieren, was sie dank Rob bekommen hatte. Am Ende stand sie ohne alles da.
"Was ist, wenn du heiratest?"

Guillaume

Guillaume schloss einen Moment die Augen. "Ich wünschte wirklich, ich könnte das ändern. Könnte dich heiraten." murmelte er. Aber das ging natürlich nicht. Er würde schließlich eines Tages nicht nur Herzog von Aquitanien, sondern auch König von England sein und die Frau an seiner Seite musste nach politischen Belangen ausgewählt werden.
Guillaume hob leicht die Schultern. "Naja, dass du ... offiziell meine Geliebte bist, meine Mätresse. Mein Großvater zum Beispiel hat daraus auch nie ein Geheimnis gemacht. Und als Mätresse eines Mannes meiner Stellung hättest du auch eine gewisse Position, ein gewisses Ansehen und Einfluss." Guillaume strich Emma sanft über die Wange. "Meine Mutter kann die nicht davon jagen. Alles was sie tun kann, ist die nicht mehr in der Küche arbeiten zu lassen, aber ich bin doch hier, nicht wahr? Ich bin für dich da, ich sorge für dich, egal was kommt." Guillaume hauchte einen Kuss auf Emmas Stirn. "Was soll dann schon sein? Ich wäre bei weitem nicht der erste mit einer politischen Ehe der nebenher noch eine Liebschaft hat."

Emma

Emma seufzte. "Ich weiß das. ich wusste es von Anfang an, Guillaume. Ich bin, was ich bin." Es war undenkbar, dass der zukünftige König von England eine Hure heiratete, eine Küchenmagd.
"Ich kenne mich in deinen Kreisen nicht aus, ich wusste nicht, dass eine Mätresse ein Ansehen hat. Wird sie nicht verachtet wie eine bloße Liebschaft? Ich brauche keinen Einfluss, ich brauche nur dich."
Sie schmiegte sich in seine Handfläche und schloss kurz die Augen.
"Ich dachte nur...wenn deine Frau das nicht dulden will? Ich weiß, ich mache mir zu viele Sorgen. Aber das alles ist so groß. Es sind nicht meine Kreise, in denen du dich bewegst."

Guillaume

"Und weil du das bist, liebe ich dich so sehr." erklärte Guillaume leise und mit einem Lächeln auf den Lippen. "Ich würde dich nicht anders haben wollen." Guillaume strich ihr mit dem Daumen über die Wange. "Sicher rümpft der ein oder andere dennoch die Nase, aber das ist doch immer so, nicht wahr? Immer gibt es jemanden, der etwas zu kritisieren hat. Aber das kann uns egal sein, Emma, Hauptsache wir haben uns. Sieh dir Harry an. Seine Mutter war die Geliebte meines Großvaters, seine große Liebe heißt es. Und sie wurde von zahlreichen Leuten sehr geschätzt, ganz gleich dass sie nur seine Mätresse war."
Guillaume beobachtete, wie Emma sich mit der Wange an seine Hand schmiegte. Dann schnaubte er leise. "Auf die Idee sollte sie besser nicht kommen. Entweder sie akzeptiert dich oder sie wird damit leben müssen, dass sie mich nur zu den allernötigsten Anlässen zu Gesicht bekommt."

Emma

Emma lächelte sanft und nickte. Sie gewann ein wenig Selbstvertrauen und schöpfte aus seinen Worten Mut. Er wusste genau, wie er ihr die Angst vor der Zukunft nehmen musste.
"Nun, dann...dann lass es uns öffentlich machen. Du hast Recht, es werden niemals alle glücklich sein mit dieser Entscheidung. Und ich erinnere mich daran, was man von Harrys Mutter sagte. Vielleicht wird es wirklich keine so große Sache, wie ich fürchte. Ich fürchte ehrlich gesagt die Reaktion deiner Eltern mehr als die aller Anderen."
Sie küsste ihn sanft auf die Lippen.
"Ich danke dir... und jetzt solltest du dich ein bisschen ausruhen. Du hast eine lange Reise hinter dir und deinen Arm sollst du auch schonen. Du hast es versprochen."

Guillaume

Ein Lächeln trat auf seine Lippen und er zog Emma etwas fester an sich. "Oh Emma ..." murmelte er leise und hauchte einen Kuss auf ihre Lippen. "Lass es uns tun, sobald sicher ist, dass ich hier bleibe. Ich will nicht, dass wir unser Verhältnis öffentlich machen und du anschließend erst einmal alleine damit da stehst. Und hab keine Angst vor ihnen. Sie werden schon verstehen, was uns verbindet und dann wirst du vor ihnen nichts zu befürchten haben, sei versichert."
Zärtlich erwiderte er den Kuss, dann grinste er leicht. "Habe ich wohl, was? Und ich werde mich gleich hinlegen, versprochen. Vielleicht willst du mir im Bett ja auch noch ein wenig Gesellschaft leisten, was denkst du?" fragte Guillaume augenzwinkernd.

Emma

Emma nickte zustimmend. "Wenn du hier bleibst, tun wir es." Und sie rechnete es ihm sehr hoch an, dass er sie mit den daraus folgenden Problemen nicht allein und im Stich lassen wollte.
Sie seufzte erleichtert.
"Wenn du das sagst, will ich dir glauben. Ich hoffe, sie werden es verstehen, denn ich mag deine Eltern und ich möchte nicht, dass sie mich hassen. Deine Mutter war gut zu mir, sie hat mir eine Chance gegeben."
Emma lachte leise und zog ihn dann zum Bett hinüber.
"Na komm schon. Ich leiste dir Gesellschaft, aber du ruhst dich jetzt aus."

Guillaume

Ein erleichtertes Lachen brach sich Bahn und Guillaume zog Emma in seine Arme. "Oh das ist wundervoll." murmelte er und gab ihr einen Kuss. "Du wirst sehen, es ist die richtige Entscheidung. Wir werden uns dann nicht mehr verstecken müssen, du wirst keine Ausreden mehr erfinden müssen ... es wird so viel besser werden." erklärte Guillaume zuversichtlich.
Er ließ sich von Emma zum Bett hinüber ziehen und ergötzte sich dabei an ihrem wundervollen Lachen. Er hätte nie für möglich gehalten, dass er einmal so in eine Frau vernarrt sein würde, aber Emma hatte sein Leben gründlich auf den Kopf gestellt.
Guillaume ließ sich auf die Matratze sinken und zog Emma mit sich hinab. "Ah ... wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe."