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Joanna & William
Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 6:08 pm
Edward zuckte leicht mit den Schulter. "Ich bin nicht nachtragend, aber er vielleicht. Das ist es, was mir Kopfzerbrechen bereitet." Erwiderte er, wusste aber dass Richard seine Sorgen mit einem Wink abtun würde und vermutlich hatte er auch Recht damit. Edward schüttelte über sich selbst den Kopf. Normalerweise war er nicht so zaghaft. Edward lachte leise. "Und auf seine wunderschöne Königin." pflichtete er Richard bei, trank und hatte seinen Krug noch nicht einmal abgestellt, als die bewaffneten Männer herein kamen. Anders als Richard fühlte Edward sich augenblicklich in einen Albtraum versetzt, es war als würde seine düstere, vage Vorahnung plötzlich wahr werden. Die Männer riefen irgendwelches unverständliches Zeug, doch Edward war vor Akkon lange genug bei den deutschen Truppen gewesen um zumindest ein einzelnen Wort zu verstehe - König. "Großer Gott, Richard, sie -" Edward brach mitten in seinem gemzrmelten Satz ab als die Männer auf sie zustürmten. Das war es. Sie hatten keine Chance gegen die zahlenmäßig überlegenen Gegner. So kurz vor ihrem Ziel ... Edward schauderte.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 6:43 pm
"Ach, dazu müsste er erst einmal wissen, dass wir hier sind." Richard sah die Gefahr nicht so sehr wie Edward. "Was ist nur los mit dir, Ed? Du bist doch sonst nicht so besorgt." Allerdings sollte Edward nun tatsächlich Recht behalten. Die Männer schienen tatsächlich zu wissen, dass er hier war. Richard wurde gepackt und von mehreren Männern trotz heftiger Gegenwehr festgehalten. "Was wollt ihr von mir, ihr Mistkerle? Lasst mich los!" Aber sicher hatte ihn irgendjemand erkannt und verraten. "Ed, sieh zu, dass du heim kommst..." Jemand musste das hier Bea schonend beibringen.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 7:12 pm
"Ich weiß nicht, es ist nur so eine ... keine Ahnung, ein Gefühl vielleicht. Ich kann es dir nicht genau erklären. Mir ist einfach nicht ganz wohl bei der Sache." erwiderte Edward. Und vielleicht hatte Gott ihm ja diese Vorahnung geschickt, doch was auch immer er damit hatte bezwecken wollen, Edward war ratlos. Sie konnten nichts weiter tun, sie hatten nicht einmal Zeit zu reagieren, da wurde Richard schon auf die Füße gezerrt. Edward erhob sich rasch. "Wie stellst du dir das vor? Ich lass dich jetzt sicher nicht allein." knurrte er leise. Aber selbst, wenn er gewollt hätte, er wäre diesen Kerlen nie entkommen. Vielleicht an ihnen vorbei, vielleicht sogar aus dem Wirtshaus hinaus, aber dann hätten sie ihn erwischt. "Ah, König Richard ..." Ein Mann in etwas feinerer Kleidung als die anderen trat auf sie zu, vermutlich der Anführer der Truppe, denn immerhin sprach er französisch, wenn auch mit einem grauenvollen Akzent. "Mein Herr, Herzog Leopold, wird sich sehr über Euren Besuch freuen." Edward ballte die Hände zu Fäusten. "Es ist Sünde, Hand an einen Kreuzfahrer zu legen!" knurrte er zornig. "Noch dazu an einen Kreuzfahrerkönig. Seid Ihr völlig verrückt geworden?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 7:37 pm
"Jemand muss es aber Bea sagen, Ed..", zischte Richard. "Und im Idealfall kein grinsender Österreicher.", mahnte er auf Englisch. Als der Hauptmann der Truppe vortrat, hielt Richard etwas inne und bedachte ihn mit einem hochmütigen Blick. "Ich lege keinen Wert darauf Eurem Herrn einen Besuch abzustatten. Also lasst mich meine Reise fortsetzen...Er hat nämlich recht. Ihr versündigt Euch. Ich stehe unter dem Schutz der Kirche.", erwiderte er auf Französisch. Edward sollte allerding nicht noch ehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Er hoffte, dass wenigstens dieser gehen konnte. "Was will Herzog Leopold von mir?"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 7:55 pm
Edward biss die Zähne zusammen. Richard hatte ja Recht, Bea musste es erfahren und das am besten bevor irgendwelche unverschämten Boten kamen. Aber noch hatte er keine Idee, wie er das anstellen sollte. Die Kerle würden ihn nie gehen lassen ... blieb nur zu hoffen, dass Leopold vielleicht gewillt war, Edward als Überbringer der Nachricht und seiner Forderung zu akzeptieren. Der Hauptmann lächelte kühl. "Ahja? Wenn der Papst wüsste, wie sehr Ihr Euch versündigt habt, wird er sicher keinen Finger mehr für Euch rühren." erwiderte er knapp und gab seinen Männern ein Zeichen. "Nehmt ihn mit und alle hier, die wir als seine Begleiter ausmachen können. Es muss zumindest eine handvoll Männer sein." Gelassen warf er Richard noch einen Blick zu. "Das werdet Ihr schon noch früh genug erfahren." beschied er und wandte sich zur Tür. Edward kochte vor Zorn über diese herablassende Art, doch das Schwert, das einer der Österreicher unmissverständlich auf ihn gerichtet hatte, hielt ihn davon ab noch etwas zu sagen oder gar zu tun.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 8:19 pm
Richard hob ein wenig spöttisch die Augenbrauen. "Wie soll ich mich versündigt haben? Ich habe keine Ahnung, wovon Ihr redet. Ich habe den Christen Zugang zur Heiligen Stadt gesichert." Er versuchte sich loszumachen, als der Kerl ihn so dreist stehen ließ. "Was glaubt Ihr eigentlich, mit wem Ihr redet? Nennt mir augenblicklich den Grund für dieses Theater hier! Und Euren Namen, verfluchter Mistkerl!" Richard rüttelte erfolglos am Griff seiner Wächter, aber sie ließen ihn nicht los. "Was fällt Euch nur ein?!" Dieses Gefühl von Hilflosigkeit war grauenvoll....
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 8:33 pm
Leopold von Österreich
Leopold war selig. Er saß in seiner Halle und musste sich mit aller Macht daran hindern zu grinsen. Vor Kurzem war ein Bote mit einer mehr als erfreulichen Nachricht eingetroffen und nun wartete Leopold darauf, dass man ihm die Gefangenen vorführte, allen voran den englischen König Richard. Wie sehr hatte Leopold frohlockt als Kaiser Heinrich ihm hatte übermitteln lassen, dass dieser und der französische König ein Abkommen getroffen hatten - ein Abkommen, darüber, dass sie beide Richard von England gefangen nehmen wollten, wenn sie konnten. Philippe Auguste hatte die französischen Häfen sperren lassen und irgendwann hatten Leopolds Männer herausgefunden, dass der König über die Alpen gekommen war. Und jetzt ... jetzt hatte Richard ihm den Gefallen getan und sich in Wien so auffällig benommen. Leopold atmete tief durch als sich die Tür seiner Halle öffnete und seine Gefangenen herein gebracht wurden. "Ah, Richard Löwenherz." begrüßte er den englischen König und machte sich keine Mühe, die Freude zu verbergen, die er bei diesem Anblick empfand. "Wie heißt es doch so schön? Man sieht sich immer zweimal im Leben? Es ist mir eine Ehre, Euch in meinem Heim willkommen zu heißen." erklärte Leopold amüsiert.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 8:55 pm
Richard hatte seinen Weg als Gefangener grimmig absolviert, ihm war ja doch keine Wahl geblieben. In ihm wuchs aber ständig sein Groll auf Leopold, diesen miesen Verräter. Da steckte sicher Ohilippe von Frankreich dahinter, irgendwie, da war er sicher. Als er nun endlich vor Leopold geführt wurde, war seine Miene eine Maske des Zorns und der Verachtung. "Was wollt Ihr? Warum lasst Ihr mich hierher schleppen? Dafür habt Ihr keine Rechtfertigung und es wird Euch noch leid tun.", versprach er düster. "Ich lege keinen gesteigerten Wert darauf Euer Heim kennenzulernen, ich würde gerne mein eigenes wiedersehen nach all der Zeit."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 9:06 pm
Leopold von Österreich
Leopold schüttelte leicht den Kopf. "Oh nein, nicht ich werde es sein, dem etwas Leid tun wird, sondern Ihr allein."prophezeite Leopold gelassen. Dann schmunzelte er leicht. "Was ich will? Ein wenig Genugtuung für das, was Ihr mir angetan habt. Aber vor allem, will ich den Wünschen des Kaisers entsprechen. Ihr braucht daher auch nicht zu fürchten, dass Ihr allzu lange hier bleiben werdet, ich bin sicher, Kaiser Heinrich brennt darauf Euch in Empfang zu nehmen." Leopold erhob sich und sah auf Richard hinab. "Oh, macht Euch keine zu großen Hoffnungen. Es wird sicher eine Weile dauern bis Ihr Euer zu Hause wiederseht, denn so schnell wird man Euer Lösegeld wohl kaum zusammen kratzen können. Ihr seid eine wichtige Persönlichkeit, Ihr werdet teuer sein ..." bemerkte Leopold zufrieden, denn auch er würde enorm von diesem Fang profitieren.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 9:29 pm
Richard verdrehte die Augen. "Was habe ich Euch angetan? Das habt Ihr Euch selbst zuzuschreiben in Eurer Gier. Hätte ich nicht etwas entschieden, würden wir heute noch verhandeln und Saladin hätte uns überrannt. Außerdem traf ich die Entscheidung gemeinsam mit Philippe von Frankreich. Ich habe nichts mit Eurem Kaiser zu schaffen, ich sehe nicht, warum er mich in Empfang nehmen sollte...Lasst mich frei, Leopold, hört auf mit diesem Theater." Richard schaute Leopold grimmig an. "Ich bin ein Kreuzfahrer, mir steht freies Geleit zu! Wollt Ihr exkommuniziert werden? Ihr habt kein Recht ein Lösegeld für mich zu fordern. Aber gut....was wollt Ihr? Was ist Euer Preis für meine Freiheit?"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 9:46 pm
Leopold von Österreich
Leopolds Blick wurde kalt. "Und wieder seid Ihr so arrogant, dass Ihr das Offensichtliche nicht wahr nehmt. Kann es wirklich sein, dass Ihr vergessen habt, wie sehr Ihr mich beleidigt habt in Akkon? Wie kategorisch Ihr meinen Anspruch zu Nichte gemacht habt und Euch sogar erdreistet habt meine Fahne von der Burgmauer entfernen zu lassen?" Leopold trat von der Anhöhe herunter und ging langsam auf Richard zu. "Ich werde Euch nicht freilassen, denn es gibt genügend Männer, einflussreiche Männer, die sehr interessiert daran sind, dass Ihr in Ketten bleibt." Leopold schürzte die Lippen. "So schnell werde ich schon nicht exkommuniziert und von Euch lasse ich mir damit ohnehin nicht drohen." Seine Mundwinkel zuckten belustigt. "Welch unwürdige Hast ... nein, nein, Ihr werdet Euch gedulden müssen. Ihr bleibt in meiner Obhut bis ich den Kaiser darüber informiert habe, dass ich Eurer Habhaft geworden bin und ich mit Ihm eine Vereinbarung über Euren Verbleib und Euer Lösegeld getroffen habe. Ich schätze, dann wird Kaiser Heinrich Euch selbst in Empfang nehmen wollen und was er dann mit Euch vor hat, hängt vermutlich auch davon ab, was Euer alter Freund Philippe von Frankreich im Sinn hat." Leopold trat noch etwas dichter vor Richard. "Ihr seid ein Narr, Richard. Ihr habt Euch die mächtigsten Männer der Welt zu Feinden gemacht und seid so blind, es nicht einmal zu erkennen."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 10:03 pm
Richard schüttelte den Kopf. "Es war notwendig. Ich habe Euch ein Angebot gemacht, es war nicht gut genug für Euch und wir hatten es eilig. Also stellt Euch nicht an wie ein Kind, dem man eine Süßigkeit verwehrt hat." Richard schaute Leopold unbeeindruckt entgegen. Auch, wenn er innerlich nicht so ruhig war, würde er den Teufel tun und sein Gegenüber das merken lassen. "Ihr werdet sehen, Leopold, Ihr werdet sehen...." Er war so kurz vor dem Ziel gewesen. So kurz vor Zuhause und nun das... "Ihr könntet das Lösegeld selbst festsetzen und eintreiben, dann könnt Ihr es behalten. Der Kaiser wird Euch nur abspeisen. Und etwas Anderes wird Philippe von Frankreich auch nicht tun. Glaubt Ihr tatsächlich, sie nehmen Euch ernst?" Er seufzte. "Ich sehe meine Feinde, aber ich fürchte sie nicht. Das ist der Unterschied zwischen uns Beiden."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 10:14 pm
Leopold von Österreich
Leopold legte den Kopf ein wenig zur Seite. "Ihr seid bemerkenswert töricht. Dass Ihr mich selbst jetzt noch beleidigt, in Eurer Situation. Ich bin mir nicht sicher, ob Ihr mutig oder einfach nur ein Dummkopf seid." entgegnete Leopold ungerührt. Dann verdrehte er leicht die Augen. "Ich bin kein Narr, ich lege keinen Wert darauf Philippe von Frankreich und den Kaiser zu verärgern, weil ich Euch entwischen lasse. Abgesehen davon ist Kaiser Heinrich mein Lehnsherr und im Vergleich zu Euch, weiß ich, was Lehnstreue bedeutet. Außerdem ist der Kaiser in einer wesentlich besseren Lage um ein hohes Lösegeld zu fordern. Nein, ich profitiere nur davon es so zu tun, denn mein Anteil wird groß genug werden, wenn ich Euch an Heinrich ausliefere, er ist wirklich sehr interessiert an Euch." Leopold hob leicht die Schultern. "Vielleicht solltet Ihr nun besser damit anfangen Euch zu fürchten, Richard Löwenherz."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 10:28 pm
"Nun, Ihr habt doch mehr als deutlich gemacht, dass Ihr nicht gewillt seid mich gehen zu lassen. Warum also soll ich Euch Honig ums Maul schmieren? Ihr habt ja ohnehin keine Ehre im Leib, sonst würdet Ihr einen Kreuzfahrer nicht aufhalten." Richard schüttelte den Kopf. "Ich bin der König von England und Herzog der Normandie und von Aquitanien. Meine Lehnsverpflichtungen gehen Euch also gar nichts an. Woher wollt Ihr wissen, ob ich Ihnen nachkomme?" Richard lächelte mokant. "Ihr werdet mich nicht dazu bringen mich zu fürchten. Darauf könnt Ihr sehr lange warten."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 11:15 pm
Leopold von Österreich
"Das sieht man wieder einmal, wie vermessen Ihr seid. Ist Euch noch gar nicht in den Sinn gekommen, dass ich nun darüber entscheide, wie angenehm oder auch nicht Euer Aufenthalt hier wird? Es würde sich für Euch also durchaus lohnen mich zumindest nicht mehr ständig zu beleidigen." erinnerte Leopold ihn verächtlich und lachte dann leise. "Weil Philippe von Frankreich sich liebend gern und sehr ausgiebig über Euch und Eure unterlassene Lehnstreue auslässt. Es ist eins seiner Lieblingsthemen und deshalb ist er auch so interessiert daran Euch in die Finger zu kriegen. Er schätzt keine aufsässigen Vasallen." Leopold lächelte kühl. "Das werden wir ja noch sehen. Das werden wir noch sehen." murmelte er und gab seinen Männern dann ein Zeichen. "Schafft sie mir aus den Augen und seht zu, dass sie sicher verwahrt werden. Eine solche Beute wollen wir doch nicht einfach wieder laufen lassen." Damit wandte er sich ab und schlenderte zu seinem Platz auf der Estrade zurück.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 11:29 pm
"Und Ihr glaubt wirklich, nach Jahren im Heiligen Land schreckt mich die Aussicht? Tut, was Ihr nicht lassen könnt, Leopold, aber noch glaube ich durchaus ein wenig Ehre in Euch. Also überlegt Euch, was Ihr tut. Ich werde nicht ewig gefangen sein." Richard schüttelte den Kopf. "Philippe ist auch nicht gerade der beste Lehnsherr, den man sich wünschen kann. Lehenstreue muss man sich eben verdienen." Richard ließ sich nur widerwillig von den Männern abführen, aber für den Moment hatte er keine Chance zu entkommen. Leopold würde ihn nicht frei lassen. Edward hatte Recht, Leopold war ausgesprochen nachtragend.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 Sa Dez 09, 2017 11:58 pm
Edward hockte auf einem Schemel, hatte die Ellenbogen auf die Knie gestützt und den Kopf in die Hände gelegt. Seit ein paar Tagen waren sie nun schon Leopolds Gefangene und Edward wurde nicht gerade langmütiger. Er machte sich Vorwürfe, dass er diese elende Geschichte nicht verhindert hatte, besonders da er schon seit einiger Zeit ein ungutes Gefühl gehabt hatte. Aber wenigstens hatte man sie in kein finsteres Loch gesteckt. Zwar gab es auch nicht übermäßig viel Komfort, aber es war zumindest fürs erste auszuhalten und man hatte ihm erlaubt bei Richard zu bleiben. Edward atmete geräuschvoll aus. "Wenn Leopold wirklich erst mit Heinrich verhandeln will bevor er auch nur einen Boten nach England schickt, wird er mich hier für Wochen nicht heraus lassen." brummte Edward, der darauf gehofft hatte, dass der Österreicher ihn möglichst umgehend als Boten gehen lassen würde. "Aber ich habe auch ehrlich gesagt keine Ahnung, wie man hier sonst heraus kommen sollte ..." Eine Flucht war nicht ungefährlich, aber womöglich ihre einzige Hoffnung.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 10, 2017 2:22 pm
Richard saß auf der schmalen Pritsche, die als Bett diente und hatte die Knie angezogen. Er beobachtete Edward und seufzte dann. "Das ist wahr. Ich hatte gehofft, dir würde bei der Übergabe vielleicht die Flucht gelingen, aber wenn sich das nun über Wochen hinzieht..." Er grübelte seit Tagen darüber nach, wie ihnen ein Entkommen gelingen würde, aber die zündende Idee war ihm auch nicht gekommen. "Ich weiß es auch nicht. Die Wachen werden sich nur schwer bestechen lassen, schließlich haben wir kaum etwas außer unsere Kleider. Und aus dem Fenster zu klettern wäre Wahnsinn. Aber irgendwie muss es gelingen....ich will nicht in den Händen von Heinrich landen, schon gar nicht in Philippes. Ich bin wertvoll für sie, aber man weiß nie, auf was für Ideen gekränkter Stolz sie noch kommen lässt."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 10, 2017 2:34 pm
Edward rieb sich über saß stoppelige Kinn. "Es tut mir Leid, Richard. Wirklich. Ich hätte das verhindern müssen." Murmelte Edward betroffen. Wie sehr er doch versagt hatte. Oft hatte Edward gedacht, dass seine einzige wirkliche Daseinsberechtigung sie war, den König zu schützen und ihm beizustehen. Darin war gut. Oder war es zumindest bisher gewesen ... bis man sie hier in Wien gefasst hatte. "Vielleicht ... vielleicht sollte ich noch einmal mit Leopold sprechen. Mich demütig geben und ihn bitten mich als Boten jetzt schon nach England zu schicken. Je eher ich gehe, desto schneller kann das Lösegeld zusammen gesammelt werden, das wäre ja auch in seinem Interesse. Vielleicht hat er ein Einsehen." Auch wenn es Edward sicher einiges kosten würde. Leopold würde ihn nicht so einfach ziehen lassen.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 10, 2017 2:54 pm
Richard schüttelte den Kopf. "Wie hättest du es verhindern wollen? Wir sind einfach unvorsichtig gewesen, haben uns zu sicher gefühlt. Mach dir keine Vorwürfe...Aber Leopold versündigt sich und sobald die Kirche davon Wind bekommt, wird er sicher rasch den Schwanz einziehen." Er verzog leicht das Gesicht. "Tu, was du nicht lassen kannst...Aber ich bin sicher, dass du dir die Mühe sparen kannst. Er wird dich nicht gehen lassen. Er hat Angst, dass irgendetwas schief läuft und du Truppen aufmarschieren lässt." Leopold war sich seines Triumphes sicher und wollte ihn keinesfalls gefährden.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 10, 2017 3:10 pm
Edward zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Aber wie du sagst, wir waren unvorsichtig. Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören und besser Acht geben müssen." erwiderte Edward unglücklich. Er seufzte leise. "Ja, vermitlich. Aber ich habe auch keine andere Wahl, oder? Es ist die einzige Hoffnung, die uns bleibt." Edward konnte nur beten und hofften, dass Leopold ein Einsehen hatte. Er musste einfach alles daran setzen um hier weg zu kommen, damit er Richard helfen konnte. Vielleicht würde Leopold ja einen Eid akzeptieren dass Edward keine Waffen gegen ihn führen würde ...
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 10, 2017 6:28 pm
"Aus Fehlern lernt man...wir wollten unbedingt nach Hause, wir sind deshalb nachlässig geworden und deshalb sitzen wir hier. Ich mache mir nur Sorgen um Bea...sie wartet sehnsüchtig auf meine Heimkehr und stattdessen wird wohl ein hämischer Bote bei ihr auftauchen. Sie wird außer sich sein..." Aber seine Frau würde es verbergen, wie sie es als Königin gelernt hatte. "Du hast Recht....es ist unsere einzige Hoffnung. Allerdings weiß ich nicht, ob Leopold dich überhaupt empfängt. Er ist ein Sturschädel." Und wenn Leopold sich nicht bewegte, hatten sie keine Möglichkeiten mehr.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 10, 2017 8:05 pm
Edward atmete geräuschvoll durch. "Ja ... aber vielleicht hat Gott ein Einsehen mit uns und ich werde wenigstens der Bote mit der schlechten Kunde sein. Das wäre schon ein feiner Zug von ihm." Dann könnte Edward wenigstens ein bisschen was wieder gut machen, wenngleich es ihm auch nicht ganz behagte Richard hier zurück zu lassen. Sicher, er war nicht der einzige, der mit den König hier festsaß, trotzdem kam es Edward falsch vor seinen König zu verlassen. "Ich werde es versuchen müssen. Und dann werde ich vermutlich vor ihm zu Kreuze kriechen müssen, aber es hilft ja alles nichts." brummte er leise. Er würde es schlucken müssen, wenn er hier weg wollte.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 10, 2017 8:30 pm
Leopold von Österreich
Lepold trommelte ungeduldig mit den Fingerspitzen auf die Lehne seines Sessels. Man hatte ihm zugetragen, dass einer der Gefolgsleute von Richard Löwenherz ihn sprechen wollte, es handelte sich um den Earl of Oxford. Dieser Rotschopf war genauso arrogant und aufsässig wie sein König, aber die guten Manieren geboten es, ihn wenigstens noch einmal anzuhören. Schließlich brachten die Wachen den etwas abgerissen wirkenden Gefangenen zu ihm. "Ah, da seid Ihr ja. Was ist Euer Begehr? Man sagte mir, Ihr wolltet mich dringend sprechen. Auch, wenn ich nicht wüsste, was es da zu besprechen gäbe. Ihr befindet Euch in der selben Lage wie Euer König." Leopold beugte sich leicht vor.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1192 So Dez 10, 2017 8:39 pm
Edward war erleichtert, dass man ihn zu Leopold brachte, denn er hatte tatsächlich daran gezweifelt, ob der Herzog ihn anhören würde. Doch nun führte man ihn in die Halle und Edward musste sich zusammen nehmen, er durfte nicht aus der Haut fahren während dieses Gesprächs. Er schluckte und verneigte sich tief vor Leopold. "Ich danke Euch vielmals, dass Ihr mich empfangt, Sir." begann Richard höflich und sah dann erst wieder auf. "Ich ... wollte eine Bitte an Euch richten. Ich weiß, dass Ihr mit dem Kaiser noch in Verhandlungen über die genaue Summe des Lösegeldes steht, aber wenn Ihr mich als Boten jetzt schon nach England schickt, wäre ich in der Lage zu veranlassen, dass das Gold schneller zusammen getragen wird. Je eher wir damit beginnen, desto schneller werdet auch Ihr erhalten, was Ihr fordert und das wäre doch ganz in Eurem Sinne." trug Edward seine Bitte vor und schickte ein stummes Gebet gen Himmel, dass Leopold einwilligen würde.