William und Joanna - 1194

Robert genoss hier am Hof besonders die Nähe seiner Geschwister in vollen Zügen. Das bunte Treiben, die vielen Feiern und Bankette, das war etwas, in dem er nicht so aufblühte wie zum Beispiel Edward, aber es war ihm ja auch nicht gänzlich fremd. Doch es waren die Gelegenheiten wie die bevorstehende, die er wirklich schätze. Er war mit Beatrice verabredet und betrat nun ihr Gemach in dem seine Schwester schon auf ihn wartete.
"Ich war noch kurz bei Vater und Mutter und es dauerte etwas länger als geplant bis ich mich loseisen konnte." erklärte er lächelnd, begrüßte Beatrice dann mit einem Kuss auf der Wange und setzte sich zu ihr. "Ah, danke, der kommt genau richtig." bemerkte er und griff nahm dem Wein, den Beatrice ihnen eingegossen hatte. "Und, bist du zufrieden wie alles bisher gelaufen ist?" erkundigte Robert sich dann.

Beatrice nickte verständnisvoll. "Es sei dir verziehen. Sie werden dich schließlich jetzt seltener zu Gesicht bekommen, schätze ich. Entweder werden sie auf Reisen sein oder du.", stellte sie amüsiert fest, nachdem er sie mit einem Kuss auf die Wange begrüßt hatte.
Von Kindesbeinen an waren sie einander so nah, es war wundervoll diese tiefe Bindung weiter zu pflegen. Robert war auch in schweren Zeiten immer ein Anker gewesen, auf den sie bauen konnte, wenn es mit Richard schwierig geworden war.
"Oh ja, das bin ich. Es läuft wie es sollte. Nur über die Versöhnung mit John bin ich nicht allzu glücklich, aber Richard lässt darüber nicht mit sich reden. Es ist eben sein Bruder....Aber ansonsten bin ich wirklich sehr zufrieden."
Ganz besonders auch, weil Richard ihr einen Neubeginn versprochen hatte.

"Kaum zu glauben, aber ja, du hast wohl Recht. Sie wollen die Zeit nutzen, um zu reisen, besonders jetzt da sie ja beide noch gesund und ausgesprochen munter sind." stimmte Robert zu und seufzte dann leise. "Diese Sache mit John hat mir auch nicht wirklich gefallen. Er hat es ihm viel zu leicht gemacht, wenn man bedenkt, was John in Richards Abwesenheit alles angerichtet hat. Aber Diana ist natürlich überglücklich, dass die zwei sich vertragen haben. Sie hat diese ganze Situation auch ziemlich mitgenommen, besonders mit den Kindern ..." Mit einen zwei kleinen, zuckersüßen Enkeln. Auch wenn ihr Vater ein solches Scheusal war, Robert war dem kleinen Henry und seiner Schwester ... sofort hoffnungslos verfallen gewesen.
"Aber es freut mich so für dich, dass du ihn endlich zurück hast. Und unserem Land wird es ebenfalls gut tun, seine Abwesenheit war eine schwere Probe." Und manchmal hatte Robert gefürchtet, besonders England würde darunter einfach entzwei brechen, denn ab und an hatte John ja doch Erfolge verzeichnen und Männer für sich gewinnen können.

Beatrice lächelte. "Und das sollen sie auch. Sie haben so viel für die Politik zurück gesteckt, ganz besonders  Mutter. Sie sollen es ausnutzen, dass sie Beide wirklich noch sehr gesund und abenteuerlustig sind."
Sie verzog leicht das Gesicht. "Das sehe ich auch so. Aber es ist eben so...Und für Diana ist es natürlich eine große Erleichterung, sie muss mit den Kindern nicht mehr ständig auf der Flucht sein. Und du hast die Chance deine Enkel öfter zu Gesicht zu bekommen. Ich habe Diana gesehen, die Beiden sind wirklich niedlich."
Beatrice seufzte leise. "Ja, es wird dem Land sehr gut tun und mir auch. Richard hat mir einen Neuanfang versprochen.", erzählte sie dann glücklich. "Für unsere Ehe, weißt du. Ich glaube, jetzt wird wirklich alles gut."

"Ja, für sie und die Kleinen ist es besser so, aber weißt du, Bea, ich ... ich wünschte nicht ausgerechnet er wäre der Vater meiner Enkel." Aber letztlich war es wohl müßig sich wieder und wieder darüber zu beklagen. Diana liebte John aus unerklärlichen Gründen, das hatte sie mehr als einmal betont. Trotzdem musste Robert lächeln. "Ja, sie sind goldig. Trotz ihres Vaters."
Robert nippte gerade etwas an dem Wein als Beatrice von ihrem Neuanfang mit Richard berichtete und unweigerlich musste er an das denken, was Edward ihm erzählt hatte. Robert schluckte schwer und bemühte sich um eine gelassene Miene. "Hat er das? Ach Bea, das freut mich wirklich für dich. Ich sage ja schon immer, dass du genau das verdient hast. Wenn Richard erst auf diesen Kreuzzug musste, um das zu erkennen ... naja, vielleicht war dieses Unterfangen dann tatsächlich für etwas Nutze."

"Aber daran kannst du leider nichts ändern, Brüderchen. Er ist der Vater. Aber es kommt doch darauf an, was aus ihnen wird und dabei wird Diana ganz sicher eine hervorragende Arbeit machen."
Sie runzelte die Stirn, als eine gewisse Spannung kurz durch Roberts Miene huschte. Jemand Anderem wäre es wohl nicht aufgefallen, aber sie kannte ihren Bruder nun wirklich gut.
"Das hat er und ja, vielleicht ist das der Nutzen dieses Kreuzzuges. Aber du scheinst nicht sehr begeistert. Was ist? Gibt es etwas, das ich wissen sollte? Ich kenne dich, Rob..."
Und ihr Bruder fühlte sich unbehaglich, das war für sie ganz offensichtlich. Wenn sie nur wüsste, warum das so war?
"Ist etwas vorgefallen?"

Robert seufzte leise. "Nein, das kann ich in der Tat nicht. Und vielleicht hat Gott sich dabei ja wirklich etwas gedacht, aber wirklich anfreunden kann ich mich damit dennoch nicht. Allerdings hast du Recht, Diana wird den beiden schon beibringen, was sie wissen müssen."
Robert sah seine Schwester an und entschied, dass es wahrlich nicht gut wäre, würde sie von dieser Sache mit Edward erfahren, ganz besonders nicht jetzt, wo Richard offenbar darum bemüht war endlich etwas gut zu machen. Er hob leicht die Schultern und schüttelte den Kopf. "Es ist nur nach wie vor nicht mein Lieblingsthema. Ich habe wirklich Hochachtung vor dir, dass du diese Situation all die Jahre so durchgestanden hast. Du weißt, dass ich Richard damals am liebsten in Stücke gerissen hätte als ich es erfahren habe. Vermutlich ist es genau so, wie unser Bruder immer so lästerlich sagt: ich bin prüde. Umso erleichterter bin ich, dass Richard diesem Tun nun endlich abschwören will." Robert beugte sich vor und griff nach Beatrices Hand, ein Lächeln umspielte dabei seine Lippen. "Du hast es verdient, weißt du. Besonders jetzt."

Beatrice nickte. "Das ist eine weise Erkenntnis. Gott hat sicher Hintergedanken dabei gehabt. Und Diana ist deine Tochter, auf sie ist Verlass, keine Sorge."
Sie musterte Robert einen Moment skeptisch, nickte dann aber und ließ die Sache auf sich beruhen. Robert hatte ja Recht, die Erklärung machte Sinn. "Ich weiß...du wolltest mich damals schon mit nach Cornwall nehmen. Aber ich konnte einfach nicht, ich liebe ihn. Trotz allem hätte ich ihn nicht einfach verlassen können. Ich bin froh, dass du ihm trotz dieser Geschichte so treu ergeben bist."
Beatrice erwiderte sein Lächeln und drückte leicht seine Hand.
"Danke...aber warum besonders jetzt? Die Dinge haben sich nicht sehr viel geändert über die Jahre." Sie war die Königin an seiner Seite.

"Ja, am liebsten hätte ich dich sofort mitgenommen und dich keine Sekunde länger bei ihm gelassen. Aber du hast mich überzeugt, dass du weißt, was du tust. Und über die Jahre hinweg ... hat Richard mich wohl auch so von sich überzeugt, dass ich es dir gleich tun und über diesen Makel hinweg sehen konnte. Er hat mir schließlich ebenso beigestanden und sich um Rob gekümmert, das werde ich ihm nie vergessen." erwiderte Robert.
Dann hob er leicht die Schultern. "Nun, aber du hast so lange auf ihn gewartet, nicht wahr? Du hast so hart gearbeitet in den Jahren seiner Abwesenheit, hast dich so für ihn um alles bemüht." zeigte Robert auf und legte den Kopf ein wenig schief. "Und ... naja ... du bist schwanger, oder nicht?"

Beatrice hob die Schultern. "Er macht seine Sache gut.  Es wäre eine Schande gewesen, hättest du dich ihm meinetwegen nicht angeschlossen. Ihr harmoniert so gut, er baut auf dich und auf deinen Rat. Du wirst einer der wichtigsten Stützpfeiler seiner Regierung hier sein. Es war nur richtig, dass er sich um Rob gekümmert hat."
Beatrice neigte den Kopf. "Das habe ich. Und es waren harte Jahre so ohne ihn. Ich hatte oft Zweifel, aber jetzt ist die Zeit endlich vorbei." Doch Roberts Feststellungen verblüfften sie dann doch ein wenig. "Du kennst mich wirklich gut.", stellte sie fest. "Tja, ich bin noch nicht ganz sicher, aber ich gehe davon aus. Es spricht alles dafür. Ich hätte nicht gedacht, dass es noch einmal passiert. Ich werde nicht jünger."
Beatrice lächelte. "Aber ich freue mich darüber."

Robert atmete tief durch. "Kaum zu glauben, dass es nun wirklich soweit ist. Dass er zurück ist und ich ihm als Earl of Cornwall zur Seite stehen kann." Es war immer noch ein etwas befremdlicher Gedanke, aber nach und nach würde er sich damit schon arrangieren, da war er sich sicher.
Er lächelte. "Und trotz all der Zweifel hast du dir das nie anmerken lassen, du warst immer ruhig und gelassen und hast dich sehr souverän gegeben. Ich bin wirklich stolz auf dich." erklärte er mit einem kleinen Augenzwinkern, dann lachte Robert über Beatrices verblüfftes Gesicht. "Wir uns beide, schätze ich. Es war auch einfach so ein Gefühl ... und du strahlst auf so eine besondere Art und Weise." Er hob leicht die Schultern, so richtig in Worte fassen konnte Robert es nicht, aber er wusste, dass er das auch nicht brauchte, Beatrice verstand ihn auch so.
"Das glaube ich gern. Es ist die perfekte Zugabe zu eurem Neuanfang, will ich meinen."

"Ja, die Dinge ändern sich, es ist fast erschreckend. Aber du wirst deine Sache wirklich gut machen. Du hast dir diesen Titel verdient, du hast in den letzten Jahren so unermüdlich für Richard gearbeitet wie ich. Und Vater hat großes Vertrauen zu dir, sonst würde er dir nicht sein geliebtes Cornwall anvertrauen."
Beatrice nickte langsam. "Das ist die Kunst, die ich hart erlernen musste. Als junge Frau fiel mir das an Richards Seite wirklich schwer, aber ich habe gelernt, nicht mehr jeden meine Gefühle merken zu lassen. Es ist für das Volk besser, wenn die Königin souverän und gelassen bleibt.", erklärte sie dann. "Das klingt sehr schön. Wenn es tatsächlich so sein sollte, hat es jedenfalls außer dir noch niemand geahnt, nicht einmal Richard. Aber wir sind uns ja auch schon sehr lange innig verbunden. Du hast natürlich vollkommen Recht. Es ist die Krönung unseres Neubeginns, ich bin sehr glücklich darüber. Ich bin gespannt, was es wird, wenn sich das hier bestätigt."

Robert musste lächeln. "Danke für die aufmunternden Worte, Schwesterherz. Es tut gut, diese Dinge auch noch mal aus deinem Munde zu hören." Beatrice war immerhin seine ältere Schwester und sie beide waren sich auf so innigste Weise verbunden, wie Robert es vermutlich mit keinem seiner anderen Geschwister war. Vielleicht hatte es auch ein wenig damit zu tun, dass sie beide die gleiche Mutter hatten, beide diesen frühen Verlust durchgestanden und einander beigestanden hatten. Das hatte sie ohne Zweifel von Kindesbeinen an zusammen geschweist.
"Und heute beherrscht du sie perfekt. Als wäre es dir in die Wiege gelegt worden." bemerkte Robert, dann zuckte er grinsend mit den Schultern. "Uns verbindet halt einfach ein wenig mehr. Und Richard ... der ist gerade so mit seiner Rückkehr beschäftigt, es wundert mich da weniger, dass ihm das noch nicht aufgefallen ist. Aber er wird es auch bald merken, da bin ich sicher. So oder so, ich wünsche euch alles Glück der Welt für dieses Kind."

Beatrice lächelte zurück. "Aber natürlich, du bekommst sie von mir jeder Zeit. So wie ich auch von dir immer aufmunternde Worte bekomme." Sie und Robert verstanden sich beinahe blind, das tat wirklich gut.
"Ja, ich beherrsche sie inzwischen. Ich hatte lange Jahre Zeit zu lernen und ich habe meine Chance genutzt."
Beatrice nickte. "Ja, du hast Recht. Er ist mit so vielen Dingen beschäftigt, dass der Sinn für die kleinen Dinge im Moment fehlt. Aber geben wir ihm noch ein bisschen...Wenn ich ganz sicher bin, werde ich es ihm sagen, wenn es ihm bis dahin nicht aufgefallen ist." Sie zwinkerte ihm zu. "Ich danke dir...Und ich will, dass du der Pate des Kleinen wirst, ja?"

Robert musste schmunzeln. "Und es tut gut, solch eine Schwester zu haben. Ich wusste schon immer, dass ich mich auf die verlassen kann, in jeder Situation. Das hat mir sehr geholfen." Es hatte ihn oft zuversichtlicher sein lassen, allein schon das Wissen darum, dass er sich Beatrice immer anvertrauen konnte, wenn es nötig war.
Robert lachte leise und nickte. "Ein guter Plan. Und weißt du, ich schätze, wenn er es herausfindet, egal auf welche Art, wird er dir noch mehr zu Füßen liegen." Er führte Beatrices Hand an seine Lippen und küsste ihr den Handrücken. "Es wäre mir eine große Ehre, meine Königin." erklärte er. "Und eine ganz besondere Freude, Schwesterherz."

Philippa


Philippa richtete einige Kleider für ihre Herrin und räumte ein wenig auf. Sie mochte die Arbeit für die Königin, die sie nun als Zofe seit einigen Jahren verrichtete. Es sorgte dafür, dass sie sofort alle Neuigkeiten über ihren Verlobten erfuhr, auch wenn er sie ihr einmal nicht in einem Brief mitteilte.
Doch sie war ein wenig aufgeregt. Es konnte jeden Tag soweit sein, dass Jonathan endlich nach London kam. Er hatte sein Studium nach drei Jahren endlich beendet. Das bedeutete für sie auch, dass sie endlich heiraten konnten.
Sie hatten lange gewartet, aber jetzt waren die Voraussetzungen einfach perfekt. Sein Vater war wieder da, alles lief wieder gut.
"Wenn er nur schon hier wäre..."

Jonathan

Jonathan schlug das Herz bis zum Hals als er durch die Gänge eilte. So aufgeregt war er schon lange nicht mehr gewesen, aber er wollte zu Philippa, ehe sich in der ganzen Burg herum gesprochen hatte, dass er hier war. Er wollte sie ein klein wenig überraschen.
Kaum war er hier angekommen, hatte er sich nach Philippa erkundigt und erfahren, dass sie in den Gemächern der Königin sein musste. Diese betrat Jonathan nun auch leise und wurde belohnt: dort stand sie, seine geliebte und legte gerade ein paar Kleider sorgfältig in die große Truhe seiner Mutter.
Jonathan lächelte zärtlich und trat in den Raum hinein als er ihre leisen Worte hörte.
"Wer mag es nur sein, den du herbei wünschst, Lady Philippa?" fragte er sanft.

Philippa


Philippa legte ein paar Kleider in die Truhe und wollte sie gerade schließen, als eine Stimme hinter ihr erklang. Sie fuhr zusammen und ließ den Deckel fallen, ehe sie sich herum drehte. Es dauerte nur einen kurzen Moment, dann fiel sie Jonathan um den Hals.

Sie lachte und gab ihm dann einen Kuss. "Jonathan! Du bist hier! Ein kleines Wunder, wir hatten erst in ein paar Tagen mit dir gerechnet."
Aber sie war überglücklich, dass er nun schon hier war. "Wen habe ich wohl her gewünscht, hm?", fragte sie sanft.
"Weiß deine Mutter schon, dass du hier bist?" Es kam ihr vor, als sei ihr Verlobter noch einmal kräftig gewachsen im letzten Jahr und wenn er auch nicht so muskulös und breit wie seine Brüder wurde, war er doch ein großer, schlanker Mann geworden. Sie fand, er sah unglaublich gut aus.

Jonathan

Jonathan lachte als Philippa herum wirbelte und ihm schon im nächsten Augenblick um den Hals fiel. Er zog sie fest an sich und erwiderte ihren stürmischen Kuss. "Das bin ich." murmelte er gegen ihre Lippen und legte kurz die Stirn an ihre. "Ich habe mich extra beeilt, ich wollte so schnell wie möglich hier sein. Bei dir."
Er grinste leicht. "Nun, ich hoffe doch mich, denn dann ist dein Wunsch in Erfüllung gegangen, genau wie der meine." Er hatte sich so danach gesehnt seine Verlobte endlich wieder zu sehen.
Sicher, sie hatten in regem Briefkontakt gestanden und ein paar Mal hatte er sie besuchen können, aber das war einfach nicht das selbe. Jetzt war er endgültig aus Bologna zurück, hatte sein Studium abgeschlossen und konnte nun wieder hier bleiben - und Philippa endlich heiraten.
"Nun ich schätze, die Ankunft meines Gefolges ist nicht ganz unentdeckt geblieben, also wird ihr sicher mittlerweile jemand Bescheid gesagt haben, aber ich wollte als erstes zu dir." erklärte Jonathan mit einem etwas verlegenen Lächeln. Philippa weckte immer wieder Seiten an ihm, die er selbst sonst gar nicht so kannte. Er war eigentlich immer ein recht besonnener Mann, aber sie ließ ihn fast verwegen werden. Für niemanden sonst hätte er es wohl gewagt, seine Eltern warten zu lassen.

Philippa


Philippa hielt still, als er die Stirn an ihr lehnte und genoss den innigen Moment mit ihm. Sie hatte ihn schrecklich vermisst in der Zeit seines Studiums.

"Tja, das wird es wohl, aber ich denke fast, sie wird dir verzeihen. Sie ist doch selbst im Moment so zufrieden und glücklich, weil dein Vater endlich zurück gekehrt ist. Sie wird uns also ausgesprochen gut verstehen können."
Philippa gab ihm noch einen Kuss. "Jetzt bleibst du hier bei mir, nicht wahr? Und dann werden wir endlich heiraten." Sie war einfach nur hoffnungsvoll für diese Zukunft.
"Ich bin so froh dich wieder zu haben. Lass uns zu deinen Eltern gehen, hm? Sie wollen dich  auch gerne sehen, denke ich."

Jonathan

"Stimmt, ein großer Vorteil will ich meinen." bemerkte er amüsiert. Aber er konnte es ja selbst nur zu gut verstehen, wusste, wie seine Mutter unter der langen Trennung gelitten hatte. Im Gegensatz zu ihr, hatte Jonathan mehr als zuversichtlich sein können, Philippa am Ende seines Studiums endlich wieder zu sehen, sein Vater aber war auf diesem Kreuzzug in einer sehr unsicheren Situation gewesen.
Jonathan lächelte zärtlich und erwiderte den Kuss. "Natürlich. Von jetzt an bleiben wir zusammen und ich werde gleich morgen damit beginnen alle Vorbereitungen für unsere Hochzeit zu treffen, wie klingt das?"
Ein warmes Lächeln umspielte seine Lippen und Jonathan strich seiner Liebsten mit der Hand über die Wange. "Wie typisch von dir in diesem Moment an andere zu denken und mich so bereitwillig zu teilen." Das war der unzähligen Seiten an Philippa, die Jonathan so innig liebte.

Philippa


Philippa nickte. "So wird uns eben niemand Vorwürfe machen, hm?", murmelte sie ebenfalls ein wenig belustigt.

Sie freute sich darauf endlich zu heiraten, sie hatten lange genug gewartet und verzichtet. Ihr Vater war schon ein wenig ungeduldig gewesen. Ebenso wie sie manchmal, aber sie hatte ja gewusst, worauf sie sich einließ.
"Das klingt hervorragend. Sag mir, wenn ich etwas tun soll. Ich habe keine Erfahrung in solchen Dingen, aber ich möchte gern helfen, wo ich kann."
Philippa schmiegte die Wange in seine Hand. "Sie haben dich ja ebenso vermisst. Es wäre sehr egoistisch von mir dich nur für mich allein zu wollen. Deine Mutter ist immer so gut zu mir."

Jonathan

"Ganz im Gegenteil, sie werden sich alle freuen." stimmte Jonathan zu und küsste Philippa noch einmal, weil er das Gefühl hatte, es gar nicht oft genug tun zu können nach dieser langen Trennung.
"Tja, ich auch nicht. Es ist das erste Mal, dass ich heirate, weißt du?" bemerkte Jonathan grinsend. "Aber ich denke, meine Mutter wird uns da mit Rat und Tat zur Seite stehen. Am wichtigsten ist dabei aber, dass es so wird, wie du es gerne hättest. Du hast so lange und so geduldig auf mich gewartet, ich will, dass dieser Tag genau so wird, wie du ihn dir erträumst." erklärte Jonathan lächelnd. Er selbst konnte ja auch immer noch nicht so recht glauben, dass es wirklich wahr wurde ... dass Philippa so lange ausgerechnet auf ihn gewartet hatte.
"Und dafür liebe ich dich so sehr, Philippa." wisperte Jonathan leise. "Außerdem bin ich froh, dass du dich hier bei meiner Mutter so wohl gefühlt hast."

Philippa


Philippa nickte langsam. "Da hast du sicher Recht. Sie wird sich vermutlich freuen uns zu helfen und alles zu planen." Sie schenkte ihm ein Lächeln. "Das ist so lieb von dir, Jonathan...Aber ich will, dass es für uns Beide ein schöner Tag wird. Also ist vermutlich eine kleinere Feier besser, das ist mir ohnehin lieber." Es behagte Jonathan nicht so sehr im Mittelpunkt zu stehen, eine große Feier würde ihn sich vermutlich nur unwohl fühlen lassen.
"Es hätte nicht besser sein können. Sie war sehr freundlich zu mir, beinahe wie eine Mutter. Ich habe mich sogar sehr wohlgefühlt hier. Nun komm, lass sie uns suchen, hm? Sie werden sich so freuen."
Philippa griff nach seiner Hand und zog ihn mit sich nach draußen.

Jonathan

Jonathan ergötzte sich an Philippas Lächeln und seufzte dann leise als seine Liebste weiter sprach. Er konnte nicht widerstehen ihr noch einen Kuss zu geben. "Du sagst das aber nicht nur, um mir kein schlechtes Gewissen zu machen, wenn es eine etwas kleinere Feier wird, hm?" Sie kannte ihn einfach doch unglaublich gut und dass sie diese Dinge bedachte, zeigte ihm nur noch mehr, wie sehr sie ihn liebte. Für sie hätte er selbstverständlich auch eine große Feier in Kauf genommen, es war ja nur ein Tag, den er durchstehen musste, aber natürlich hatte Philippa ihn ganz recht durchschaut, wohler war es ihm, wenn nicht zu viel Aufhebens darum gemacht wurde. Wenngleich er während seines Studiums an Selbstvertrauen gewonnen hatte, so fühlte er sich nach wie vor unwohl, wenn er im Mittelpunkt zu vieler Menschen stand.
"Das freut mich. Ja, lass uns gehen. Ich will sie und Vater ja auch wieder sehen." stimmte er zu und folgte Philippa nach draußen, damit sie seine Eltern aufsuchen konnten.