William und Joanna - 1194

Philippa


Philippa beugte bereitwillig den Oberkörper zurück, als sie schließlich gemeinsam auf dem Bett zu liegen kamen. Jonathan beugte sich über sie und sie legte den Kopf ein wenig zur Seite, damit er besseren Zugang zu ihrem Hals hatte. Philippa seufzte zufrieden.
"Nun, ich habe lange genug gewartet, oder? Da darf ich doch sicher ein kleines bisschen stürmisch sein. Ich vertraue dir einfach." Sie schaute ihm in die so tiefgründigen Augen.

"Das weiß ich selbst nicht so genau, mein Liebster. Es ist einfach Bauchgefühl, was ich hier tue und offenbar schlägt es an, denn es scheint dir sehr zu gefallen."
Sie wollte einfach, dass auch diese Nacht für Jonathan perfekt wurde und er sich keine Sekunde minderwertig fühlte. Sie waren ein ganz normales Ehepaar.

Jonathan

Jonathan hielt einen Moment inne und erwiderte schweigend ihren Blick. Diese Frau hatten ihn vom ersten Moment an in ihren Bann geschlagen und er wusste noch ganz genau, wie nervös er gewesen war, als er den ersten Brief an sie verfasst hatte. Er hatte nicht zu hoffen gewagt, dass er tatsächlich Erfolg haben würde und doch waren sie heute nun hier.
Jonathan lächelte sanft. "Ich liebe dich, Philippa. Und es macht mich stolz, dass du mir vertraust - zumal es mir genauso geht." Und man konnte Jonathan vieles nachsagen, aber nicht, dass er leicht Vertrauen fasste.
Jonathan gab Philippa noch einen Kuss und lachte dann leise. "Oh ja, es gefällt mir sogar sehr." bemerkte er amüsiert und ließ die Hand langsam über ihren Körper gleiten. Eigentlich war er ungeduldig, wollte nach der langen Zeit des Wartens endlich mehr, aber gleichzeitig ergötzte er sich an diesem wundervollen Gefühl seine Frau das erste Mal entdecken zu können.
Seine Lippen fanden erneut die ihren und er schmunzelte leicht. "Aber du scheinst all dem hier auch nicht abgeneigt, hm?" bemerkte er als seine Hand ihre wundervolle Brust umschloss.

Philippa


Philippa lächelte zurück und nickte. "Ich liebe dich auch. Und es ist wirklich besonders, dass du mir so vertraust, denn ich weiß, du verschenkst dein Vertrauen nicht leichtfertig." Jonathan war durch seine Erlebnisse aufgrund der fehlenden Hand einfach geprägt.
"Hm, dann ist es ja gut. Oh nein, ich bin ganz und gar nicht abgeneigt." Ihre Augen flatterten halb zu, als er schließlich begann ihre Rundungen zu erkunden und sie seufzte zufrieden.
"Ganz im Gegenteil, ich genieße es dir endlich nahe zu sein. Das ist wundervoll..." So lange hatte sie sich danach gesehnt und gewartet.
Nach drei langen Jahren waren sie nun endlich verheiratet.

Jonathan

"Das ist wahr. Aber dir zu vertrauen ist mir von Anfang an leicht gefallen. Du hast mich von der ersten Sekunde an in den Bann geschlagen und ich wusste, dass ich mich bei dir immer sicher fühlen kann." erklärte Jonathan lächelnd.
Dann musste er grinsen und küsste Philippa leidenschaftlich. "Oh ja. Und nun sollten wir langsam zur Sache kommen, hm?" wisperte er leise, fuhr damit fort Philippas wundervollen Körper zu erkunden und arbeitete sich sachte immer weiter abwärts.

Philippa


Philippa lachte leise und nickte dann. "Das sollten wir wohl, hm? Und ich will dich..." Sie wollte seine Frau sein in allen Belangen und sie mochte seine Berührungen sehr. Sie schob seine Hose hinab und fuhr mit der Hand seine Wirbelsäule entlang.
"Komm, Liebster, lass es uns tun...unsere Ehe besiegeln." Sie kam ihm willig entgegen und legte die Arme um seinen Hals.
Philippa war endlich am Ziel angekommen und das war ein gutes Gefühl. Es würde ihr Leben verändern, dass sie nun verheiratet waren. Sie würde an seiner Seite bleiben können.

Edward schlenderte die Reihen entlang, die sich schon etwas geleert hatten, jetzt da sich auch das Brautpaar bereits zurück gezogen hatte. Es war eine schöne Feier gewesen, doch jetzt da es ruhiger in der Halle wurde und auch Claire sich schon zurück gezogen hatte, wollte er noch rasch die Gelegenheit nutzen, um mit seinem Bruder zu sprechen.
Lächelnd ließ er sich auf den freien Platz an Roberts linker Seite sinken. "Teilen wir das gleiche Schicksal und wurden von unseren Frauen alleine hier zurück gelassen?" neckte er Robert, um die Unterhaltung locker zu beginnen bevor er auf sein eigentliches Thema zu sprechen kam. Er wollte Robert von Ray erzählen und die Meinung seines großen Bruders hören. Das schadete in der Regel nie, hatte Edward gelernt.

Robert hatte der Hochzeit seines Neffen beigewohnt und sich für den Jungen gefreut. Jonathan hatte sein Leben lang zu kämpfen gehabt, aber nun würde er eine starke Frau an seiner Seite haben. Und dass die Beiden bis über beide Ohren ineinander verliebt waren, konnte ein Blinder sehen.
Langsam leerte sich der Saal und das Braupaar hatte sich schon zurückgezogen, als Edward sich zu ihm gesellte.
"Hm, möglich wäre das durchaus.", erwiderte Robert lächelnd. "Josephine wollte nachsehen, ob die Kinder schlafen und keinen Unsinn machen. Aber ich glaube, sie ist auch müde und wollte schon einmal vorgehen. Claire hat die Feierlaune auch schon verlassen?"

Edward nickte versonnen bei Roberts Erklärung, dann grinste er breit. "Scheint, ich hätte sie ausgiebig genug zum Tanzen aufgefordert." bemerkte er amüsiert. "Aber sie hat in Aussicht gestellt, dass sie auf mich wartet und noch nicht schlafen geht, daher werde ich wohl auch in Kürze gehen." erklärte Edward und wurde dann eine Spur ernster. "Aber ich wollte vorher noch einmal mit dir sprechen." kündigte er an und sah dann einen Moment lang schweigend auf den Becher, den er noch in der Hand hielt. Er suchte ein wenig nach dem passenden Anfang, dann sah er seinen Bruder wieder an. "Weißt du, Rob, ich ... ich könnte vielleicht einen guten Rat von meinem großen Bruder gebrauchen. Oder zumindest würde es gut tun, deine Meinung zu hören." erklärte Edward und seufzte leise. "Sophie ist bei mir aufgetaucht und hat mir erzählt, sie sei mit Harry in London unterwegs gewesen und hätten eine Freundin besucht. Naja, du weißt ja, was für Freunde Harry und dadurch auch unsere Schwester hat, es wird dich also wohl kaum überraschen, dass besagte Freundin eine ... eine Hure ist. In dem Hurenhaus in dem ich ... nach Julias Tod häufig gewesen bin. Mira ist ihr Name, sie hat immer gut auf mich Acht gegeben in der Zeit und naja, Sophie erzählte mir, sie hätte einen Sohn. Ein achtjähriger kleiner Rotschopf ..."

Robert lachte leise. "Sie ist ja noch jung genug um mit deinem Überschwang mithalten zu können. Und bei so verlockenden Aussichten würde es mich wohl auch nicht mehr lange hier halten."
Er hob die Augenbraue, als Edward ernster wurde. "Sowas dachte ich mir beinahe. Aber nur zu, wenn du Rat von deinem großen Bruder suchst, bist du hier genau richtig."
Er lauschte aufmerksam und legte den Kopf dann nachdenklich zur Seite. Als Edward zum Punkt kam, richtete er sich auf. "Oh...Herrje, Edward, du hast wirklich unbeschreibliches Talent Chaos zu verursachen. Hm, rothaariger Bengel sagst du? Wie sicher ist es, dass es deiner ist?", fragte er kritisch. "Ich meine, in diesem Beruf ist das nun wirklich nicht so sicher. Ich finde es tatsächlich befremdlich, in as für Kreisen Sophie verkehrt. Bei dir wundert mich das nun nicht wirklich, wenn ich bedenke, wo ich dich damals heraus gefischt habe. Wenn diese Mira auf dich acht gegeben hat statt dich auszunehmen, scheint sie aber immerhin das Herz am rechten Fleck zu haben. Was sagt Claire dazu?"

Edward fuhr sich mit der Hand durch den verräterischen Rotschopf und grinste leicht. "Tja, es würde doch langweilig werden, würde ich mich in der Hinsicht ändern, oder?" erwiderte er mit einer Mischung aus Spott und Verlegenheit.
Edward hob leicht die Schultern. "Es kann im Grunde keinen Zweifel daran geben, dass er mein Sohn ist. Sophie sagte bereits, er würde mir ähnlich sehen und es ist ... als würde ich in einen Spiegel schauen, der mir mein jüngeres Ich zeigt, Rob. Es sind nicht nur die Haare, glaub mir. Aber selbst, wenn es diese Ähnlichkeit nicht gäbe, bestünde kaum Zweifel. Ich ... nachdem ich das erste Mal bei Mira war und sie so ohne Hintergedanken auf mich aufgepasst hat, habe ich eine beträchtliche Summe für sie gezahlt, dafür, dass sie in der folgenden Zeit keine weiteren Freier außer mir empfangen würde. So konnte ich sicher sein, dass ich jederzeit dorthin kommen konnte und sie da sein würde. Ganz schön naiv magst du vielleicht einwenden, aber ich bin überzeugt davon, dass sich daran gehalten wurde und ich hatte in der Tat immer einen Rückzugsort, egal wie ... egal wie schlecht es mir ging." erklärte Edward seinem Bruder und lachte dann leise. "Mach dir um Sophie keine Gedanken. Du weißt doch, wo Harry sich früher herum getrieben hat und manche seiner Bekanntschaften von damals sind wirklich anständig - naja, in gewisser Weise - Sophie weiß schon was sie tut."
Edward schmunzelte als Robert nach Claire fragte. "Nachdem ich ein kleines Missverständnis aus dem Weg geräumt hatte, hat Claire es gut aufgenommen. Sie will den Jungen irgendwann kennenlernen, wenn er soweit ist und hat Verständnis dafür, dass ich ihn besuchen will, solange wir hier sind."

Robert nickte langsam. "Dann wird es wohl so sein. Du hast also einen Sohn hier in London. Dein Erbe ist sehr durchschlagend, scheint mir, du zeugst eine Menge Rotschöpfe.", scherzte er dann. "Gut, dass  sie dich so behütet hat. Ich fürchte, sonst hätte ich dich irgendwann erschlagen im Straßengraben gefunden. Möglicherweise sollte ich mich eines Tages bei ihr bedanken. Du hattest immer schon Glück bei deinen Bekanntschaften."
Er seufzte leise. "Du hast eine verstädnisvolle Frau, scheint mir. Wie soll es jetzt weitergehen mit dem Jungen? Wie hat er überhaupt darauf reagiert, nun einen Vater zu haben?"

Edward zuckte grinsend mit den Schultern. "Ein paar gute Eigenschaften muss ich ja vererben. Es können ja nicht alle so langweilige schwarze Haare haben wie du." neckte er leicht, schnitt dann aber eine Grimasse. "Möglich. Aber glücklicherweise habe ich ja Mira gefunden. Tu das ruhig, es wird ihr sicher unendlich peinlich sein, aber verdient hat sie es alle Mal."
Edward lächelte sanft. "Oh ja, das habe ich. Die beste Frau, die ich mir nur wünschen könnte. Und jeden Tag aufs Neue bin ich froh darüber, dass ich sie habe, Rob." erklärte Edward mit einer Stimme, die keinen Zweifel daran ließ, wie sehr er Claire liebte.
Dann nippte er kurz an seinem Wein und hob leicht die Schultern. "Mal sehen. Anfangs war er nicht begeistert von meinem Auftauchen und hat mir vorgeworfen, dass ich nun nach so langer Zeit auch nicht mehr kommen bräuchte, aber letztlich ist er doch aufgetaut. Er ist ein neugieriger Kerl, er hat seinen Groll nicht allzu lange aufrecht halten können. Zwar misstraut er mir und meinen Absichten noch immer etwas, aber er hat sich etwas geöffnet und wir haben lange geredet." berichtete Edward. "Ich habe Mira angeboten, dass ich ihnen beiden zur Seite stehe, wann immer sie Hilfe brauchen und auch, dass ich ihr einen anderen Platz, eine andere Anstellung besorgen kann. Ich ... hätte Raymond gerne bei mir, keine Frage, aber ich will ihn Mira nicht wegnehmen, der Junge ist ihr ein und alles, außerdem hängt auch er an ihr, ich könnte die zwei ohnehin nicht trennen. Allerdings glaube ich, dass Raymond London ohnehin nicht verlassen will. Ich will mich ihnen nicht aufzwingen, ich will nicht gegen seinen Willen etwas unternehmen, damit würde ich ihn wohl nur von mir weg treiben, schätze ich."

Robert grinste zurück. "Recht hast du. Du bist in jedem Fall auffällig. Und inzwischen auch endlich erwachsen geworden, scheint mir. Mit unter Claires Verdienst. Du kannst dich wirklich glücklich schätzen mit ihr, so sehr ich auch skeptisch war. Wann stellt sich eigentlich bei euch Nachwuchs ein?"
Er brummte leise.
"Eine schwierige Sache. Er hatte lange keinen Vater, da ist es natürlich schwierig, ihn dafür zu begeistern und sein Vertrauen zu gewinnen. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Londoner immer ein wenig eigen sind und ihre Stadt ungern verlassen. Du würdest ihm wahrscheinlich keinen Gefallen tun. Gib ihnen ein bisschen Zeit. Ihr müsst euch aneinander gewöhnen. Du kannst ja immer wieder einmal das Angebot erneuern."

Edward schürzte spöttisch die Lippen. "Natürlich bin ich erwachsen geworden ... ein wenig zumindest." erwiderte er augenzwinkernd, seufzte dann jedoch leise. "Mal sehen. Es ist nicht so, dass wir uns nicht genug Mühe geben, aber bisher ..." Edward zuckte leicht mit den Schultern. "Einerseits wünsche ich mir wirklich sehnlichst ein Kind von ihr, andererseits bin ich auch gar nicht so unglücklich, dass es noch etwas zu dauern scheint. Ich meine ... sie ist noch so jung. Vielleicht ist es gut, wenn sie noch etwas Zeit hat bis sie wirklich schwanger wird." Und insgeheim fürchtete Edward sich unglaublich vor einer Schwangerschaft von Claire. Die Angst sie dadurch womöglich zu verlieren, drängte sich immer sofort auf, wenn er auch nur daran dachte, dass sie schwanger werden könnte.
Edward nickte langsam. "Wie es scheint, habe ich in dieser Sache ausnahmsweise einmal richtig gehandelt, wenn sogar du diesen Weg vorschlägst." bemerkte er, halb erleichtert, halb belustigt.

Robert bedachte seinen Bruder mit einem nachsichtigen Blick. "Ich verstehe dich, wirklich. Die Sorge ist immer dabei, nicht wahr? Aber sie ist in der Tat noch jung, hat viel Zeit. Und es findet sich schon alles zusammen. Weißt du, wenn du auch in dieser Sache meinen Rat haben möchtest...Bring sie nach Truro, wenn sie wirklich vor einer Niederkunft steht. Dort findest du die besten Ärzte und du kannst dir sicher sein, dass sie in guten Händen ist."
Robert lächelte sanft.
"Das hast du. Und du scheinst wirklich ein Quäntchen Weisheit zu gewinnen. Aber jetzt zerbrich dir nicht den Kopf, es wird schon alles gut werden."

Edward nickte langsam. "Ich kann schließlich kaum vergessen, wie ich Julia verloren habe. Die Vorstellung, es könnte mit Claire ebenso laufen, drängt sich leider unweigerlich auf." erwiderte Edward und sah Robert nachdenklich an. "Hmhm, vermutlich eine gute Idee. Ich werde sicher auch besser schlafen können, wenn ich sie in guten Händen weiß."
Edward lachte schließlich leise. "Selbst bei mir ist es also irgendwann soweit." scherzte er und legte Robert kurz eine Hand auf die Schulter. "Danke, dass du immer für mich da bist, Bruderherz." murmelte Edward mit sachtem Lächeln.

Brian


Brian schloss die Tür hinter ihnen, als Alan und er das Gemach betreten hatten. Sie bewohnten zwei nebeneinander liegende Gemächer, wie fast überall, auch wenn sie meistens nur eines benutzten. So ließ ihre Beziehung sich gut verheimlichen, das funktionierte seit Jahren tadellos.
Brian ließ sich auf die Bettkante sinken. "Was für ein Tag...dein Schäfchen hat endlich geheiratet. Und was für ein Mann aus ihm geworden ist."
Er grinste und boxte Alan sanft gegen den Arm. "Und glaub ja nicht, ich hätte nicht gesehen, dass du Tränen in den Augen hattest bei der Trauung in der Kirche.", neckte er Alan liebevoll.
"Aber ich schätze, das kann man verstehen." Alan hatte sich seit Jahren für den Jungen all Mühe gegeben, die letzten 3 Jahre waren eine Umstellung für ihn gewesen, als der Junge studiert hatte.

Alan atmete tief durch als er mit Brian zusammen in die vertraute Ruhe ihres Gemaches kam. Er warf seinem Freund einen spöttischen Blick zu. "Lass ja die Finger von ihm, hörst du?" neckte er und setzte sich neben Brian auf die Bettkante. Er ließ Brians gutmütigen Spott über sich ergehen und schnitt eine kleine Grimasse. "Ich bin schließlich nicht aus Stein. Es war einfach rührend zu sehen, dass er sein Glück gefunden hat." Jonathan war für Alan wie der Sohn, den er nie haben würde und die letzten drei Jahre ohne den Jungen zu verbringen war Alan sichtlich schwer gefallen.
"Ich bin so froh, dass er zurück ist und dass er mit Philippa eine so herzensgute und gleichzeitig selbstbewusste Frau an seiner Seite hat." beschied Alan und seufzte leise.

Brian

Brian lachte auf und legte den Arm um Alans Hals. "Ach Liebster, was sollte ich mit ihm wenn ich einen stattlichen Mann wie dich haben kann, hm?" Er konnte sich sein Leben ohne Alan gar nicht mehr vorstellen, so sehr liebte er den Anderen.
"Nein, das bist du zum Glück nicht. Und es sei dir vergönnt. Du warst all die Jahre sein Mentor und du hast gute Arbeit geleistet. Jonathan hat eine wunderbare Frau gefunden und du brauchst dir keine Sorgen mehr um ihn zu machen." Er musste Alan auf die Schläfe. " Außerdem liebe ich deine sentimentale Ader sehr."

Alan grinste und legte die Arme um Brians Taille, um ihn an sich zu ziehen. "Nichts. Ich wollte aber dennoch sicher gehen, dass du Lüstling deine Finger von dem Jungen lässt." entgegnete Alan und gab Brian dann einen innigen Kuss.
Er nickte versonnen. Brian harte Recht, Jonathan hatte sich wirklich gut entwickelt und Alan war froh, dass er dem Jungen bei seinem schweren Weg hatte beistehen können.
"Weißt du ... jetzt wo er wieder hier ist und kein kleiner Junge mehr ... in einem schwachen Moment habe ich darüber nachgedacht, ob ich ihn bitten soll, mich in seinen Haushalt aufzunehmen." Die letzten drei Jahre hatten Alan vor Augen geführt, wie wichtig Jonathan für ihn geworden war. "Ich weiß, dass es für einen Ritter dort vermutlich nicht allzu aufregend sein wird und ich kann natürlich verstehen, wenn du lieber in Bordeaux bei Guillaume oder bei Richard bleiben willst, aber ..." Alan zuckte leicht mit den Schultern. "Denk einfach mal drüber nach, hm?"

Brian


Brian erwiderte den Kuss und fuhr Alan rau durch den blonden Schopf. "Ich glaube, seine Frau würde mich eigenhändig meucheln, wenn ich auch nur den Versuch unternehmen würde.", antwortete er dann grinsend. "Außerdem entspricht der Junge ganz und gar nicht meinen Vorlieben."
Er war überrascht, als Alan nach den Frotzeleien einen ernsteren Ton anschlug und lauschte aufmerksam. Das schätzte er wirklich sehr: sie konnten immer über alles sprechen.
"Du denkst, er hätte überhaupt Verwendung für Ritter? Immerhin ist er....eben ein Rechtsgelehrter und bisher hat er keinen wirklichen Haushalt, oder?" Es stimmte, er war gerne in Bordeaux, wo eigentlich immer etwas Trubel herrschte, aber letztendlich...
"Am Wichtigsten ist, dass wir zusammen sein können. Ich werde darüber nachdenken. Du hast natürlich völlig recht, dass es nicht sonderlich spannend werden wird. Aber wenn dir so viel daran liegt, würde ich mit dir wohl bis ans Ende der Welt gehen."

Alan lachte auf. "Oh ja, das würde sie. Philippa ist alles andere als ein scheues Mäuschen. Aber vielleicht würde ich ihr auch zuvor kommen und dir den Hals umdrehen, ich bin mir nicht ganz sicher." stichelte Alan und küsste Brian noch einmal. "Aber was ein Glück, dass du so ganz andere Vorlieben hast." murmelte er gegen die Lippen seines Geliebten.
Alan hob leicht die Schultern. "Ich habe die Sache noch nicht allzu sehr durchdacht, wie gesagt, der Gedanke kam mir in einem schwachen Moment ... aber du liebst meine sentimentale Ader ja." erwiderte er augenzwinkernd. "Es ist im Moment nur so eine Idee. Sicher, er ist kein Krieger wie seine Brüder, aber er ist und bleibt ein Prinz und wird einer der einflussreichsten Männer im Reich werden. Jetzt da er verheiratet ist, braucht er ohnehin einen Haushalt, der zweifelsfrei wachsen wird, wenn er nun hier bleibt. Aber in seinem Haushalt würde es für uns zweifellos etwas zahmer zugehen als bisher, das steht wohl außer Frage." Alan strich Brian sanft durch die Haare. "Ich weiß wirklich zu schätzen, dass du so denkst. Allerdings will ich auch, dass du glücklich wirst und nicht nur meinetwegen Abstriche machst. Bisher war es nur so eine Idee über die wir ja einmal nachdenken können."

Brian


Brian lächelte sanft. "Nein, würdest du nicht. Dafür liebst du mich doch viel zu sehr, Alan." Alan wäre nie in der Lage ihn zu verletzen, das wusste er, denn ihm ging es nicht anders.
Er nickte. "Das tue ich und ich gebe zu, es hat einen gewissen Reiz. Zahmer, durchaus...ich weiß nicht, ob ich geeignet bin der Dame des Hauses ihr Schultertuch nachzutragen. Aber schließlich hat mich ja auch damals die Königin eingestellt, nicht ihr Gemahl. Allerdings wird Jonathan sich unweigerlich Feinde machen, wenn er so einflussreich wird, wie du glaubst. Möglicherweise wäre es dann doch sinnvoll...Aber lass uns sehen, was die Zeit bringt. Ich weiß, ich weiß. Aber ich bin glücklich, wenn ich dich bei mir habe. Alles Andere kann ich lernen und mich anpassen."
Er lächelte.
"Wir werden sehen. Aber jetzt würde ich es gerne unserem Brautpaar gleich tun und dieses sehr bequeme Bett mit dir erkunden."

Alan musste bei der Vorstellung unweigerlich lachen. "Oh, ich wette, du würdest einen absolut hinreißenden Anblick abgeben, wenn du ihr das Schultertuch nachträgst." neckte Alan sanft. "Aber abwarten ist eine gute Idee, immerhin ist er gerade erst zurück und frisch verheiratet. Wenn alles ein wenig zur Ruhe kommt, sehen wir, wie es sich entwickelt und was sich uns für Möglichkeiten bieten." Aber Alan wusste, dass es ihm sehr zusagen würde in Jonathans Haushalt zu wechseln, denn so konnte er sicher sein, dass er auch weiterhin bei seinem Schützling bleiben konnte.
Alan grinste. "Ah, du Lüstling ... aber ich glaube, ich bin nicht abgeneigt. So könnte auch die Nacht noch sehr vielversprechend werden ..."

Joanna sah aus dem Fenster hinaus. Es regnete ein wenig, aber sie fand es gemütlich, dem Regen zuzusehen und auf ihren Mann zu warten, der im Gestüt gewesen war um seinen Liebling zu reiten. Bonheur war ein stattlicher Hengst geworden, Williams ganzer Stolz.
Als er nun zurückkehrte, war er ein wenig nass geworden und Joanna schmunzelte. "Dich hat der Regen wohl überrascht. Wie war dein Füchschen heute?"
Sie wandte sich um, runzelte dann aber leicht die Stirn. "Du bist ein bisschen blass um die Nase, ist alles in Ordnung bei dir?"
Sie konnte nicht anders, sie sorgte sich um ihn.