William und Joanna ~ 1170

William lachte kurz und nickte. "Das stimmt, aber man weiß ja nie, wer uns heute noch alles so suchen könnte." erwiderte er und schloss die Tür ab.
Als William sich umdrehte, stockte ihm für einen Moment der Atem und er zog die Augenbrauen in die Höhe. Wie Joanna so vor ihm stand mit offenen Haaren und ohne Kleid ... lächelnd ging er zu ihr zurück, blieb eine Armeslänge von ihr entfernt stehen und legte eine Hand an ihre Wange. "Weißt du eigentlich, dass du wunderschön bist? Und ich habe das Gefühl, dass du täglich schöner wirst."
Liebevoll suchten seine Lippen die ihren und er fühlte sich das erste Mal seit längerer Zeit wieder völlig entspannt und zufrieden.

"Das ist wahr. Der Lordkanzler ist immer sehr gefragt, das können wir nicht riskieren." Joanna seufzte zufrieden und bedachte ihn mit einem sanften Blick. "Das vielleicht nicht. Aber reifer. Und mit jedem Tag wird mir mehr bewusst, was für ein Glück ich eigenlich habe, dich geheiratet zu haben. Wenn ich bedenke, wo ich andernfalls heute wäre..."
Sie wäre einfach unglücklich, weil sie ihre große Liebe nie gefunden hätte. Mit mehr Leidenschaft erwiderte sie seinen Kuss und öffnete Stück für Stück sein Hemd, um die leicht gebräunte Haut darunter freizulegen.
"Und du scheinst mit jedem Tag ein stattlicherer Mann zu werden. Kein Wunder, dass sie mich alle um dich beneiden. Schließlich bist du trotz einem ruhigen Winter noch sehr gut in Form.", wisperte sie gegen seine Lippen, ehe sie sie ihm erneut verschloss.

"Aber zum Glück brauchst du darüber nicht nachdenken, da du hier bei mir bist." murmelte William und genoss dann den Kuss, den sie teilten, während Joanna ihn von seinem Hemd befreite.
Dann lachte William und erwiderte ihren Kuss. "Ist das so? Nun, ich gebe mir ja schließlich auch alle Mühe, damit ich für dich weiterhin attraktiv aussehe." erklärte William grinsend. "Ich schätze, ein dicker Bauch würde mir nicht ansatzweise so gut stehen, wie er es dir von Zeit zu Zeit tut." neckte er Joanna und gab ihr einen Kuss, ehe er sie zum Bett hinüber zog.
Dieser Tag schien nun wirklich ausgesprochen gut zu verlaufen, das hatte William sich nach dem Aufstehen bei Weitem noch nicht träumen lassen.

"Wie recht du doch hast." Joanna seufzte leise und schüttelte schließlich grinsend den Kopf. "Nun, ich finde es immer noch ausgesprochen schade, dass Gott es so ungleich verteilt hat. Ich hätte gerne einmal gesehen, wie du dich anstellst, wenn du den Nachwuchs austragen müsstest."
Sie gab ihm einen Schubs, damit er rücklings auf das Bett fiel und sie sich über ihn beugen konnte.
"Aber ich glaube nicht, dass es dir stehen würde, da hast du recht. Und eigentlich genieße ich deine Aufmerksamkeit, wenn ich schwanger bin, auch viel zu sehr um darauf verzichten zu wollen. Du bist dann so zuvorkommend."
Joanna wanderte mit den Lippen seine Kehle hinab und raunte dann in sein Ohr: "Außerdem seid ihr Männer viel zu wehleidig, als dass ihr so etwas so klaglos überstehen würdet wie wir."

William ließ sich von Joanna auf das Bett schubsen und hieß sie dann in seinen Armen willkommen als sie sich über ihn beugte. "Siehst du, es gibt also schon einen guten Grund weshalb es so verteilt ist." erwiderte William lachend.
Zufrieden glitten seine Hände über Joannas Körper und unweigerlich musste er darüber nachdenken, dass es ihn um den Verstand gebracht hätte, hätte er Joanna gehen lassen müssen. Umso genüsslicher erkundeten seine Hände deshalb nun ihre weiblichen Rundungen und er spürte, wie sich sein Herzschlag bereits beschleunigte.
"Siehst du, nun ist es offiziell ... du gehörst nur mir alleine." stellte er grinsend fest, ehe er Joanna für einen weitern Kuss an sich zog.

"Natürlich gibt es den. Aber ungerecht ist es manchmal doch.", murmelte Joanna belustigt und ließ die Hände sanft über seine nackte Brust wandern, um seinen Gürtel zu lösen und die Hose zu öffnen.
"Es war für mich schon die ganze Zeit offiziell, dass ich nur dir gehöre. So wie du nur mir gehörst. Niemand hat mehr Macht über uns. Niemand. Und niemand kann es mehr wagen etwas Anderes zu behaupten. Ich werde mich nie mehr einem Mann so unterwerfen, wie ich es früher tun musste. Und ich bin sehr froh, dass du mich so nimmst, wie ich bin. Dass du nie versuchst mich zu ändern. Dafür liebe ich dich."
Sie hauchte eien Kuss auf das Narbengeflecht auf seinem Oberkörper.
"Und außerdem bist du ein sehr attraktiver, begehrenswerter Mann. Ich habe also auf ganzer Linie gewonnen."

Als Joannas Hände den Weg zu seiner Hose fanden, jagte es ihm einen wohligen Schauer über den Rücken und William schloss für einen Moment die Augen, um ihre Lippen auf seinem Oberkörper zu spüren.
Jedes Mal, wenn sie seine vernarbte Haut liebkoste, musste er daran zurück denken, wie sehr sie sich aufgeopfert hatte als er verwundet nach Hause zurück kam und beide Male dem Tode nur knapp entkommen war. Und nach wie vor war er sich sicher, dass er ohne Joanna vermutlich nicht durchgehalten hätte.
"Nur ich habe wohl noch mehr gewonnen als du ... dass eine so schöne und kluge Frau es auch nach den Jahren noch mit mir aushält ... endlich scheine ich in meinem Leben etwas wirklich richtig getan zu haben."

"Was für ein Glück wir doch haben...", erwiderte Joanna lachend und vertiefte den nächsten Kuss ein wenig mehr. "Genug Gerede..", beschloss sie schließlich, als es plötzlich laut an die Tür hämmerte.
Joanna schrak zusammen, rollte sich dann aber leise lachend zur Seite. "Wie gut dass du abgeschlossen hast.", kicherte sie ein wenig atemlos und möglichst leise. "So wird uns keiner stören.", erklärte sie.
Erneut hämmerte es an die Tür und die wütende Stimme ließ sie erstarren.
"Cornwall! Ich weiß, dass du da drin bist! Gib mir mein Weib zurück, du feiger Hund!"
Joanna schluckte und legte die Hand auf Williams Arm. "Lass uns...ihn einfach ignorieren. Dann wird er schon gehen. Wie ist er hier herein gekommen?"; flüsterte sie.

William grinste und gab Joanna einen Kuss. "Siehst du, ich handelte mal wieder in weiser Voraussicht." erklärte er und gab Joanna einen Kuss. Er wollte sich gerade über sie beugen als die Stimme, die draußen erklang ihn inne halten ließ. Das durfte ja wohl nicht wahr sein!
William ließ sich zurück sinken und überlegte gerade aufzustehen, um Beaumont zu zeigen, was er von dessen Verhalten hielt, als Joanna ihm die Hand auf den Arm legte.
"Ich habe keine Ahnung, das hätte eigentlich nicht passieren dürfen." knurrte William, bemühte sich dann jedoch Joannas Bitte nachzukommen und legte den Arm um ihre Hüfte, um sie wieder an sich zu ziehen. "Dieser Kerl ist doch wirklich eine Plage." murmelte er und gab Joanna zur Ablenkung einen Kuss, während Beaumont erneut gegen die Tür hämmerte.

"Ich dachte eigentlich, du hättest deinen Männern Anweisung gegeben ihn fernzuhalten. Aber dass er nach Johns und Owens zugegeben etwas dreister Aktion erzürnt ist, war klar. Solange die Mauern uns trennen, soll er meinetwegen draußen versauern. Aber...zur Sicherheit, hast du dein Schwert hier? Nicht dass..."
Sein Brüllen vor der Tür entlockte ihr ein entnervtes Stöhnen. "Warum kann er nicht einfach wirklich tot sein? Ich habe ihn die ganzen Jahre nicht einen Tag vermisst. Es war schrecklich seine Frau zu sein. Furchtbar."
Sie wollte gerade noch etwas sagen, als es vernehmlich krachte und sie zusammen fuhr.
"Meine Güte, dieser Idiot tritt die Tür ein!", wisperte sie erschrocken.

"Habe ich auch. Und irgendwer wird heute Abend noch bereuen, nicht richtig aufgepasst zu haben." knurrte William verärgert. Dann nickte William mit gerunzelter Stirn. "Habe ich, keine Sorge." erwiderte er und gab ihr einen Kuss. Im nächsten Moment fuhr er jedoch herum als auch er das bedrohliche Knacken hörte.
William schaffte es gerade noch sich auf zu setzen als die Tür mit einem weiteren Krachen aus den Angeln barst und Beaumont wütend herein gestürmt kam. "Du feiger Hund! Wie kannst du es wagen, mir mein Weib weg nehmen zu wollen?" brüllte Beaumont mit hoch rotem Kopf.
William zog es vor seine Hose wieder zu schließen, ehe er aufstand und abwehrend die Hände hob. "Ihr habt hier nichts verloren, Beaumont. Geht nach Hause." beschwor er den Mann mit zorniger Stimme und dachte währenddessen bereits darüber nach, wie schnell er an sein Schwert heran kommen könnte.

Joanna erschrak, als die Tür schließlich tatsächlich nachgab und reagierte zumindest so schnell, dass sie sich eines der Laken um die Schultern schlingen konnte, sodass Beaumont sie nicht unbekleidet zu Gesicht bekam. Natürlich hatte er das früher schon, aber so, wie sie jetzt aussah, sollte sie nur William sehen. Es war ihr unangenehm und sie wollte außerdem dem Ganzen nicht noch mehr Zündstoff geben.
"Ohne Joanna gehe ich nirgendwo hin. Sie ist mein Weib! Und auch wenn sie sich wie eine Hure verhält, will ich sie zurück! Du hast kein Recht auf sie!"
Joannas Augen verengten sich schlagartig und sie erhob sich ebenfalls, aber darauf bedacht, dass sie nicht versehentlich etwas offenbarte, was er nicht sehen sollte.
"Ich bin nicht dein Weib, alter Mann! Und eine Hure bin ich auch nicht! Ich bin verheiratet und diese Ehe wurde vom Papst persönlich für gültig erklärt. Nichts gibt dir ein Recht auf mich! Und dein Eigentum war ich auch nie, Roger. Nachdem wir dachten, du seist tot, war ich acht Jahre nicht verheiratet. Du kannst von mir nicht verlangen, dass ich mich mit sechzehn Jahren zu einem Leben in Einsamkeit verdamme! Und nun verschwinde, es gibt hier nichts für dich. Ich liebe meinen Mann. Dich habe ich immer nur verabscheut. Ich habe dich gehasst! Ich würde eher sterben, als noch einmal mit dir zusammen zu leben. Also lass uns in Ruhe."

William runzelte die Stirn und trat dann demonstrativ zwischen Joanna und Beaumont. Ihre Worte waren immerhin nichts, was Beaumont kalt ließ und William wollte den Kerl lieber direkt abfangen.
"Du kleine Hure!" brüllte dieser auch gerade. "Undankbares Miststück, ich habe dich damals doch erst aus deinem dunklen Loch von Elternhaus heraus geholt. Und das ist jetzt der Dank?" er machte einen Schritt auf Joanna zu, doch William war schneller und hatte ihn im Nu am Kragen gepackt und eine Hand auf Beaumonts Unterarm gelegt. "Wagt Euch noch eine Bewegung zu machen und Ihr werdet es bereuen. Ihr solltet schleunigst von hier verschwinden.
Unsere Ehe wurde durch den Papst und anschließend noch einmal durch den König bestätigt, Ihr habt hier also keinerlei Recht mehr. Im Gegenteil. Und nun haut ab bevor ich mich vergesse!" knurrte William wütend.

Joanna schüttelte den Kopf und ihre Augen sprühten vor Zorn. Solange William bei ihr war, hatte sie keine Angst vor Roger de Beaumont. Ich wäre lieber in diesem dunklen Loch geblieben als bei dir durch die Hölle zu gehen! Du bist nur ein selbstsüchtiger alter Mann, das warst du damals schon. Damals hatte ich dir nur noch nichts entgegen zu setzen, jetzt aber schon. Verschwinde."
Roger sah sich einem ziemlich wütenden William von Angesicht zu Angesicht gegenüber und knirschte mit den Zähnen. "Wenn er nicht hier wäre, wärst du nicht so mutig, Hure!", erklärte er zornig und versuchte sein Schwert zu ziehen, um William damit die Kehle durchzuschneiden. Dieser Bastard würde ihm nicht Joanna wegnehmen!

William hatte mit einer solchen Reaktion gerechnet und so hatte er Beaumont einen Faustschlag verpasst noch ehe dieser den Griff seines Schwertes ganz hatte umfassen können. Dann nutzte er den Moment in dem Beaumont zurück taumelte, um nach seinem einen Schwert zu greifen.
Als Beaumont die Hand wieder von der Nase nahm, die leicht blutete und möglicherweise sogar gebrochen war, sah er sich William mit gezogenem Schwert gegenüber. "Ich warne Euch noch ein allerletztes Mal, Beaumont. Entweder Ihr verschwindet oder Ihr werdet es bereuen. In wenigen Augenblicken werden meine Männer hier eintreffen und dann seid Ihr entweder auf dem Weg nach draußen oder ich werde Euch festnehmen lassen." William umschloss den Schaft seines Schwertes entschlossen. "Und solltet Ihr es wagen Euer Schwert zu ziehen, dann werde ich keinen Moment zögern von dem Meinen Gebrauch zu machen."

Roger nahm langsam die Hand von der Nase und erblickte die blanke Klinge, die direkt auf seine Brust gerichtet war. Er zögerte kurz, warf den Beiden dann aber einen hasserfüllten Blick zu. Er wandte sich ab. "Das letzte Wort hierin ist noch nicht gesprochen!", erklärte er zornig und verschwand schließlich durch die langen steinernen Gänge.
Joanna atmete langsam aus.
"Er wird wohl niemals Ruhe geben. Allerdings wird er uns in seinem Alter wohl nicht mehr allzu lange belästigen können. Ich hasse ihn so...und er, er hasts uns Beide. Sei ja vorsichtig, nicht, dass er dir etwas antut. Mich braucht er ja noch."
Joanna seufzte leise. "Meinst du, er ist wirklich weg?"
Seine Männer würden Ärger bekommen, das stand fest.


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