William und Joanna - ab 1183

James schloss die Augen als sein Gewand an ihm herab rutschte und sah erst wieder auf als Alans Finger sachte über seinen Oberkörper glitten. "Es wird auch niemals wieder nötig sein." erwiderte er leise, legte einen Arm um Alan und schmiegte sich dicht an ihn. "Nie wieder."
Dann kam ein leises Lachen über seine Lippen. "Herrje, Bertha wird einen Aufstand machen, wenn sie damit beauftragt wird. Du solltest vorsichtig sein, sonst bekommst du mich noch mit einem dicken Bauch zurück." scherzte James und spürte, wie langsam das letzte bisschen Befangenheit zwischen ihnen abnahm.
Er strich über Alans Brust und bedachte ihn mit einem sanften Blick. "Wir haben uns beide zu viel abverlangt, aber das hat nun endlich ein Ende."

Alan nickte zufrieden. "Das hoffe ich doch stark. Noch einmal halten wir Beide das nervlich nicht durch." Er würde es nicht ertragen, wenn James ihn nun noch einmal von sich stieß und ihn nicht mehr in seiner Nähe haben wollte.
Zärtlich liebkoste er jede Stelle nackter Haut, die er erreichten konnte und ließ die Hände zu James' Po hinab wandern.
"Möglicherweise. Aber ich glaube, ich habe dich lieber mit einem dicken Bauch als so klapperdürr wie jetzt. Das Risiko werde ich gern eingehen."
Er küsste ihn erneut. "Das haben wir wirklich...." Aber Alan wollte es nie wieder soweit kommen lassen. sanft machte er sich am Hosenbund seines Gegenübers zu schaffen.

James schloss die Augen und legte den Kopf ein wenig in den Nacken als Alans Lippen über seine Haut zu wandern begannen. Ein leises Stöhnen entwich seiner Kehle und er schluckte schwer, ehe er die Augen wieder aufschlug. Ein Grinsen huschte über James' Lippen. "Ich werde dich daran erinnern, wenn ich fett und bequem geworden bin." feixte er, hielt im nächsten Moment jedoch den Atem an als Alan an seinem Hosenbund zu nesteln begann. James spürte, wie sein Puls in die Höhe schoss und er strich Alan mit bebenden Fingern durch die Haare. "Es tut so gut wieder bei dir zu sein." wisperte James leise und strich über Alans Rücken. So lange hatten sie warten müssen, so lange hatte James sie beide dieser Prüfung unterzogen. Es war wirklich Zeit, dass alles ein Ende fand.

Ein wohliger Schauer jagte über Alans Rücken, als er James ein Stöhnen entlocken konnte. "Keine Bange, ich werde dich schon in Form halten, Liebster. Noch sind wir davon lange entfernt."
Er nickte zufrieden. "Geht mir genauso... Ich hätte es auch keinen Tag länger aushalten können." Er befreite James völlig von seiner Hose und schob ihn fast ein bisschen ungeduldig zum Bett hinüber, um sich über ihn zu beugen.
Sanft ließ er seine Hände über dessen Körper und schließlich zu seinen Lenden wandern. Er wollte, dass James sich wieder fallen ließ, dass er ihm vertraute und nie wieder in Versuchung kam zu verzichten. Nie wieder wollte er das hier missen müssen.

James ließ sich bereitwillig von Alan zum Bett dirigieren und seufzte zufrieden als er auf die Matratze sank. Er weidete sich an dem Anblick, den Alan bot als er sich über ihn beugte und James konnte nicht widerstehen, streckte eine Hand aus und vergrub sie in Alans dichtem Schopf. Er zog seinen Freund zu sich und küsste ihn innig.
Er bäumte sich ein wenig auf, kam Alans Händen entgegen und stöhnte wohlig gegen dessen Lippen als Alans Hände sich so geschickt seinen Körper hinab bewegten. "Bei allen Heiligen ... Alan, ich liebe dich." wisperte James atemlos und fragte sich, wie er das hier lange durchhalten sollte. So lange hatten sie aufeinander verzichtet, er hatte jetzt schon das Gefühl, seine Nerven seien zum Zerreißen gespannt.

Alan erwiderte den Kuss voller Intensität und ließ seinen gefühlen freien Lauf. Einen Moment hielt er inne und betrachtete James. Sein Brustkorb hob und senkte sich bereits rascher, als er sich selbst von Hose und Schuhen befreite.
"Und ich liebe dich..."
Und dann kehrte er zurück zwischen die Laken und machte sich daran, James diese Buße vergessen zu lassen.
Schließlich ruhte dessen Kopf auf seiner Brust und Alan malte mit den Fingern kleine Kreise auf James' Haut. "Das war wundervoll...und dringend nötig."

James hielt die Augen noch etwas geschlossen und genoss die Müdigkeit, die seine Glieder ergriffen hatte in vollen Zügen. Sein Kopf ruhte auf Alans Schulter und er spürte dessen Herzschlag noch mehr als deutlich. Ein Lächeln huschte über James' Lippen und er brummte zustimmend. "Das war es." nuschelte er schließlich seine Zustimmung und musste seinen ganzen Willen aufbringen, um die Augen zu öffnen.
Doch er wurde wahrlich belohnt, denn der Blick in Alans Gesicht war einfach wundervoll. "Wir sollten einen Diener auftreiben, der uns etwas zu Essen holt ... ich habe Hunger." bemerkte James und grinste breit.
Genüsslich räkelte er sich an Alans Seite und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. "Danke." flüsterte er leise. "Für alles."

Alan schloss die Augen ebenfalls noch einmal und genoss es einfach, James' Körper wieder so dicht anseiner Seite zu haben. Jetzt würde er auch die Nächte nicht mehr einsam verbringen müssen,da war er sicher. Und das hatte ihm wirklich zu schaffen gemacht.
"Das sollten wir wohl...aber einen kleinen Moment warten wir noch...Es ist gerade zu gemütlich hier um sofort aufzustehen. Aber danach werden wir alles daran setzen deinen hUnger zu stillen. Kein Wunder, dass du welchen hast. So wenig wie du in letzter Zeit gegessen hast."
Er betrachtete James liebevoll und gab ihm einen Kuss.
"Ich werde immer für dich da sein."

Harry

Harry war nie zuvor in seinem Leben so glücklich gewesen. Seit Sophie ihn geheiratet hatte und sie beide nach Bordeaux gekommen waren, hatte er das Gefühl, in einem beständigen Traum zu leben. Er konnte kaum glauben, dass man so glücklich sein konnte und doch - Sophie schien ihm eine völlig neue Welt eröffnet zu haben.
Auch schien sie seine ganz persönliche Muse zu sein, denn seit sie hier waren, kamen Harry wieder und wieder neue Ideen für Gedichte und Geschichten und er arbeitete immer ausgiebig an seinen Werken und auch daran mit ihnen endlich ein bisschen anständiges Geld zu verdienen.
Am vergangenen Abend hatte er eine solche Eingebung gehabt, dass er Sophie gebeten hatte nicht auf ihn zu warten. Stattdessen hatte er ein neues Fässchen Tinte hervor geholt und seine Ideen zu Papier gebracht - etwas, worüber er letztlich doch einfach irgendwann eingeschlafen war und so hatte er die vergangene Nacht nicht im bequemen Bett neben seiner hübschen Frau verbracht, sondern in einer eher unbequemen Position an seinem Schreibtisch - wieder einmal.

Sophie

Sophie hatte sich inzwischen daran gewöhnt, dass es Nächte gab, in denen sie allein schlafen musste, weil ihren Mann die Muse nicht in Ruhe ließ. Aber sie akzeptierte das und Harry tat es gut.
Sie hatte sich rasch in Bordeaux eingelebt, fühlte sich wohl unter den offenherzigen Menschen und in Gesellschaft ihrer großen Schwester. Alles war perfekt.
Auch diese Nacht war wieder eine derer gewesen, die sie ohne Harry verbrachte. Doch als er am Morgen immer noch nicht aufgetaucht war, beschloss sie, ihn zu suchen. Eigentlich hatte sie auch ganz andere Pläne für den vergangenen Abend gehabt.
Sie fand ihn wie erwartet immer noch an seinem Schreibtisch. Harry schien gerade aufgewacht zu sein. "Guten Morgen, du verrückter Schreiberling..", neckte sie. "Du machst dir deinen Rücken kaputt, wenn du immer so schläfst."

Harry

Harry blinzelte verschlafen und gerade als er sich aufrichtete, öffnete sich die Tür und Sophie kam herein. Seine Miene hellte sich augenblicklich auf und er stand auf, um sie zu begrüßen. Er drückte den etwas steifen Rücken durch, dann schlang er die Arme um Sophies Taille, zog sie an sich und küsste sie ungeniert. "Ah, zum Glück schlafe ich ja nicht immer so, da meine wunderschöne Frau mich oft genug in unser Ehebett lockt." erwiderte Harry grinsend. Er fuhr sich durch den wirren, blonden Schopf und strich Sophie dann über die Wange. "Hast du trotz meiner Abwesenheit gut schlafen können, meine süße Aphrodite?" fragte er leise und hauchte einen Kuss auf ihren weichen Hals. "Du hast mich hoffentlich nicht zu sehr vermisst ..."

Sophie

Sophie lächelte glücklich. Harrys Anblick, wie er so zerzaust und verschlafen vor ihr stand, ließ ihr Herz überlaufen vor Liebe. Wie hatte sie auch nur darüber nachdenken können ihn nicht zu heiraten? Es war nicht die Ehe, die sie sich als kleines Mädchen ausgemalt hatte. Mit einem Ritter oder einem Earl. Aber das hier entsprach viel mehr ihrem Naturell, hatte sie festgestellt. Es war viel unkomplizierter.
Sie erwiderte seinen Kuss und grinste zurück.
"Oh ja, das tut sie. Sonst würde ich dich auch nicht so einfach hier sitzen lassen. Ich habe ganz gut geschlafen, aber noch besser hätte ich mit dir an meiner Seite geschlafen. Ich vermisse dich immer, wenn ich dich mit der Kunst so ausufernd teilen muss. Ist wenigstens etwas Gutes dabei heraus gekommen?"

Harry

Seine Lippen strichen sanft über ihre Stirn und er zeigte ihr sein altbewährtes, reumütiges Lächeln, das er nach außen hin zu gerne präsentierte, doch nur Sophie bekam es wirklich aufrichtig zu sehen.
"Ich werde es heute wieder gut machen. Heute gehöre ich ganz dir, wie klingt das?" schlug er vor, dann begann er von einem Ohr zum nächsten zu strahlen und griff nach Sophies Hand, um sie mit zum Tisch hinüber zu ziehen. "Oh, es ist fantastisch geworden, du wirst es lieben!" prophezeite Harry und ließ sich auf dem Stuhl nieder, suchte zwischen den Blättern und zog Sophie auf seinen Schoß hinab als er schließlich fündig geworden war. "Hier, lies." forderte er sie auf und seine Augen leuchteten so erwartungsvoll wie die eines kleinen Jungen.

Sophie

Wie immer, wenn er sie so anlächelte, verzieh Sophie ihm sofort. Es war einfach zum dahin schmelzen. "Das klingt ausgezeichnet. Unter diesen Umständen sei dir verziehen, dass du den Schreibtisch vorgezogen hast.", bemerkte sie lächelnd.
Sein Strahlen erwärmte ihr Herz und sie ließ sich bereitwillig auf seinen Schoß ziehen. Sie war immer gespannt auf seine neuen Werke, denn nach wie vor war sie der Meinung, dass Harry ein brillianter Schriftsteller und Dichter war. Er hauchte den Worten Leben ein.
Da Sophie wusste, wie sehr er es genoss, wenn sie die Stücke vorlas, auch damit er sie nochmal hören und beurteilen konnte, begann sie es laut zu lesen.
Schon nach zwei Zeilen wusste sie, dass es großartig war.
"Wundervoll. Du hast dich wieder einmal selbst übertroffen."

Harry

"Welch Glück ich doch habe." erwiderte Harry sanft und hauchte einen Kuss auf Sophies Stirn. Dann lehnte er sich ein wenig zurück und schloss die Augen als Sophie zu lesen begann. Er war vernarrt in ihre Stimme, hätte ihr den ganzen Tag so zuhören können, doch gleichzeitig lauschte er auch konzentriert auf die einzelnen Worte, um mögliche Stellen zu entdecken, die einer Änderung bedurften.
Als Sophie geendet hatte, schlug Harry die Augen wieder auf und lächelte ein wenig verlegen. "Ach was." Er machte eine abwehrende Geste. "Und ohne meine wundervolle Muse wäre ich dazu ja gar nicht im Stande." rechtfertigte er sich und gab Sophie einen innigen Kuss. "Hast du irgendwelche Wünsche für heute? Ich gehöre voll und ganz dir und wir können tun und lassen, was du möchtest."

Sophie

Sophie schüttelte leicht den Kopf. "Stell dein Licht nicht so unter den Scheffel, Harry.", ermutigte sie ihn. "Du bist gut in dem, was du tust. Deine Werke sind großartig."
Und sie war davon überzeugt, dass er mit ihnen eines Tages viel Geld verdienen würde. Die Leute würden sich darum reißen, wenn er erst einmal bekannt wurde.
"Ich bin sehr gern deine Muse." Sie war darauf tatsächlich ein bisschen stolz.
"Wie wäre es, wenn wir zunächst einen Spaziergang durch den wundervollen Garten deines Bruders machen und danach weitersehen? Allerdings solltest du erst einmal etwas essen, bevor du das wieder den ganzen Tag vergisst."
Außerdem wollte sie später den ganz und gar passenden Moment finden, um ihm etwas mitzuteilen.

Harry

Harry legte den Kopf ein wenig zur Seite, betrachtete Sophie eingehend und lächelte sanft. Es freute ihn immer wieder, wenn sie so über seine Werke sprach, weil er genau wusste, dass es keine hohlen Phrasen waren, dass sie es nicht einfach so dahin sagte.
"Das klingt hervorragend." beschied Harry dann. Er fasste Sophie an der Taille und hob sie vorsichtig von seinem Schoß, so dass er aufstehen konnte. Dann küsste er sie noch einmal und drückte dabei sachte ihre Hand. "Ich gehe mich ein wenig frisch machen und etwas Essen, dann können wir los."

Sophie

Sophie hatte auf Harry gewartet und nun spazierten sie gemeinsam über die hellen Kieswege in den Gärten der Burg von Bordeaux. Sie genoss seine Nähe und dass sie mit ihm einfach über alles und jeden reden konnte. Niemals kam sie sich dämlich vor.
Schließlich saßen sie gemeinsam auf einer Bank und sahen den Vögeln zu, die sich in einer kleinen Wasserschale vergnügten.
"Ich wollte ohnehin mit dir reden. Egentlich wollte ich das gestern schon, im richtigen Moment, aber als du dann sagtest, dass ich nicht warten solle, dachte ich, ich warte einfach noch ein bisschen.", begann sie langsam.
"Unser Leben hat sich in letzter Zeit sehr verändert, findest du nicht auch? Und ich habe die Entscheidung hierfür auch noch nie bereut. Jetzt wird sich unser Leben nochmal verändern..." Ein Lächeln huschte über ihre Lippen. "Ich bin schwanger..."

Harry

Harry hatte Wort gehalten, hatte sich umgezogen und in der Küche eine Kleinigkeit zu Essen stibitzt. Dann hatte er Sophie aufgesucht und zusammen waren sie durch den Garten geschlendert, hatten hier und da über dieses Kleinod mitten in der Burg gestaunt, wie man es jedes Mal aufs Neue tun konnte.
Als sie sich dann auf der Bank nieder ließen, zog Harry eine Augenbraue in die Höhe. "Mit mir reden?" fragte er ein wenig verblüfft. Das klang ungewohnt ernst und Harry spürte unweigerlich ein leichtes Unbehagen in sich aufsteigen. "Ähm, ja ... nun, das hat es wohl." erwiderte er ein wenig verwirrt und starrte Sophie irritiert an. "Nochmal? Aber es ist doch gut so wie es ist, oder denkst du -" er brach mitten im Satz ab, seine Augen weiteten sich und Harry war überzeugt, dass sein Herz einen kurzen Augenblick stehen blieb. "Schwanger?" wiederholte er und klang dabei völlig entgeistert. Einen kurzen Moment lang wollte die Panik in ihm Überhand nehmen, der Drang aufzuspringen und zu verschwinden, um sich vor der Verantwortung zu drücken, kam wie ein ganz natürlicher Reflex in ihm auf.
Doch dann sah er in Sophies Augen, sah das Lächeln auf ihren Lippen und mit einem Mal brach dieses Gerüst der Angst innerhalb nur eines Lidschlages in sich zusammen. "Schwanger." wisperte Harry noch einmal. Sophie war schwanger, sie erwartete ein Kind - sein Kind. Er würde Vater werden.
"Oh Gott ..." Harry rutschte von der Bank und sank vor Sophie auf die Knie. "Ist das wahr?" fragte er leise, griff mit einer Hand nach der ihren, die andere verharrte einen Moment lang in der Luft, so als hätte er vergessen, was er eigentlich tun wollte, dann legte er sie vorsichtig, beinahe ehrfürchtig auf Sophies Bauch. "Wir ... wir bekommen ein Kind?"

Sophie

Sophie wartete ein wenig aufgeregt auf seine Reaktion. Sie konnte sehen, wie es in ihm arbeitete und er einen Moment brauchte, um den Schock zu überwinden. Wenn sie daran dachte, wie schwer er sich bereits damit getan hatte zu heiraten, weil es nicht in sein Leben gepasst hatte....
"Ja, ich bin schwanger.", wiederholte sie leise.
Sophie beobachtete ihn genau und letztendlich enttäuschte er sie nicht. Ein erleichtertes Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus.
Sie drückte leicht seine Hand. Wie anbetungswürdig es doch war, wenn er so vor ihr auf den Knien war. "Ja...wir bekommen ein Kind. Freust du dich?" Sie strahlte, als seine Hand auf ihrem Bauch zu liegen kam und legte ihre kurz darauf.

Harry

Harry starrte fasziniert auf Sophies Hand, die nun auf seiner lag, dann hob er den Blick. "Freuen?" Ob er sich freute? "Ja, sicher, ich ... es ist so überwältigend." Harry konnte nicht gegen den Drang an zu lachen. "Du meine Güte, ausgerechnet ich soll Verantwortung für so einen kleinen Menschen übernehmen? Klingt das in deinen Ohren nicht auch irgendwie absurd?" bemerkte er und schüttelte lachend den Kopf.
Dann legte er jedoch beide Hände an Sophies Taille, beugte sich vor und hauchte seinen Kuss auf ihren Bauch. Sanft lehnte er die Stirn einen Moment dagegen. Er würde Vater werden. Harry wusste genau, dass er in der nächsten Zeit sicher das ein oder andere Mal in Panik verfallen würde, wenn dieser Umstand langsam zur Realität wurde, aber doch ... "Ja, ich freue mich, Sophie. Und wie." erklärte er leise und richtete sich soweit auf, dass er ihr einen Kuss geben konnte. "Aber du wirst vermutlich aller Hand mit mir zu tun haben ... nur um dich noch einmal gewarnt zu haben." bemerkte er grinsend.

Sophie

Sophie lächelte sanft. "Ja, das ist es. Ich musste mich auch erst einen Moment damit befassen, bis ich es begreifen konnte, als ich es bemerkt habe. Aber ich bin sicher, es wird unser Leben sehr bereichern." Sanft küsste sie seine Stirn.
"Sicher ist es absurd, aber du wirst es genauso meistern wie du diese Ehe mit mir meisterst. Daran hast du vorher auch nicht geglaubt."
Die Rührung trieb Sophie die Tränen in die Augen und sie streichelte zärtlich durch den blonden Schopf ihres Mannes, als er so an sie gelehnt da kniete.
Schließlich erwiderte sie seinen Kuss und nickte. "Damit kann ich leben. Ich werde dich schon zu bändigen wissen. Und dein Bruder kann dir ja auch ein bisschen beistehen, Kinder hat er ja schon genug."

Harry

"Das stimmt, das habe ich nicht. Aber du hast mich eines besseren belehrt. So wie du überhaupt einen besseren Menschen aus mir gemacht hast, Sophie." erwiderte Harry ernst.
Als er die Tränen in ihren Augen schimmern sah, setzte er sich wieder neben Sophie auf die Bank und zog sie in seine Arme. "Ich liebe dich, Sophie. Ich liebe dich von ganzem Herzen und genau so werde ich unser Kind lieben. Unser kleiner Wunder." wisperte er leise und grinste dann ein wenig schelmisch. "Oh, Richard wird begeistert sein, wenn er mir damit helfen darf, da gehe ich jede Wette ein. Aber irgendwie werde ich das schon hinbekommen." Wenngleich er selbst ja nicht unbedingt das allerbeste Vaterbeispiel gehabt hatte. Harry würde einfach versuchen sich an die Zeit zu erinnern in der seine Mutter noch gelebt hatte. Dort war Henry zwar auch kein über die Maßen begnadeter Vater gewesen, aber er hatte sich wirklich bemüht und Harry hatte sich ein paar schöne Erinnerungen aus dieser Zeit bewahrt.

Sophie

Sophie nickte langsam. "Das habe ich wohl. Und jeder Tag zeigt mir, wie sehr sich die Mühe gelohnt hat. Ich kann mir nicht mehr vorstellen ohne dich zu sein. Und Bordeaux ist genau der Ort, wo wir frei sein können. Die Menschen sind so offen..."
Sie lächelte ihn an und schmiegte sich in seine Arme.
"Ich liebe dich auch so sehr. Du wirst ein guter Vater sein, wenn du dich erst einmal damit arrangiert hast, da bin ich ganz sicher. Richard hat sicher den ein oder anderen Rat für dich."
Und sie würde sich einfach an Beatrice halten, die hatte schließlich schon genug Kinder zur Welt gebracht um gute Ratschläge geben zu können.

Gabriel

Gabriel hatte möglichst unauffällig seinen Mantel von drinnen geholt und sich an den einzigen Platz verzogen an dem er gerne alleine war, um nachzudenken. Er saß im Schneidersitz unter der alten Eiche, die auf der Pferdekoppel stand und starrte gedankenverloren zu den jungen Pferden hinüber. Bald war es Zeit die Fohlen von ihren Müttern zu trennen und irgendwie bedauerte Gabriel die Fohlen heute ganz besonders. Er wusste, wie es war plötzlich ohne Mutter zu sein.
Zwar gab es jetzt ja Helene, aber sie war nun mal nicht seine richtige Mutter und wenngleich er das manchmal gut vergessen konnte, schlichen sich diese Gedanken früher oder später immer wieder an. Ganz besonders an solchen Tagen wie heute. An Tagen, an denen er die Leute reden hörte.
Seit Michael geboren war, schienen sie das häufiger zu machen als früher - reden. Sie redeten über seinen kleinen Bruder, über seine Stiefmutter ... und über ihn. Heute hatte Gabriel mit anhören müssen, wie einer der Ritter mutmaßte, dass man ihn jetzt in ein Kloster stecken würde. Immerhin hatte sein Vater mit Michael nun einen Sohn, dessen Geburt ohne Zweifel behaftet war und der eine Mutter von angemessenem Stande hatte.
Gabriel verstand nicht so ganz wieso seine Geburt zweifelhaft sein sollte, aber er wusste, dass ihm dieses Gerede von einem Kloster ganz und gar nicht behagte. Es machte ihm Angst. Und er wusste nicht, wie er sich Helene gegenüber verhalten sollte, deshalb hatte er sich auch nach hier draußen verdrückt, um ihr aus dem Weg zu gehen.