William und Joanna - ab 1172 bis 1173

Josephine

"Natürlich, Sire. Auch dafür schätzt Ihr mich schließlich." Diskretion war in ihrem Berufszweig auch nicht an jeder Straßenecke zu finden, aber hier wusste man es zu schätzen und sie musste sich wegen Henry guter Bezahlung auch nicht mit allen Männern hier herumschlagen, sondern konnte es sich leisten, ein bisschen wählerisch zu sein.
"Ich danke Euch, Sire.", erwiderte sie dann mit einem Lächeln und knickste. Henry war wieder einmal mehr als großzügig. "Ihr kennt mich ja. Und deshalb würdet Ihr mir meine Unverschämtheit auch nie übel nehmen, nicht wahr?"
Josephine klimperte einige Male mit den Wimpern und setzte dann ein Lächeln auf. "Das ist sehr großzügig von Euch. Hoffen wir auf einen Erben." Aber innerlich machte sie Freudensprünge. Das hier ermöglichte es ihr, sich auch in den nächsten Tagen ganz allein Robert zu widmen.

Henry

Henry lachte und zog Josephine dann an sich. "Manchmal bereue ich, dass ich mir vorgenommen habe zuerst mein Eheweib zu schwängern, ehe ich mich wieder größeren Freuden zuwende. Aber irgendwann wird es ja schon werden und bis dahin passt der junge Cornwall sicher gut auf dich auf." erwiderte Henry und gab ihr dann einen kurzen Kuss.
"Und nun ab mit dir, bevor ich es mir doch noch anders überlege mit meinem Vorsatz." raunte er ihr grinsend zu, ließ Josephine los und gab ihr einen leichten Klaps auf den Hintern, ehe er sich mit einem Kopfnicken von ihr verabschiedete.

Josephine

Josephine ließ ihn gewähren und es einfach über sich ergehen. Eigentlich wollte sie einfach nur zurück zu Robert und mit ihm einen schönen Ausritt machen. Er war immer gut zu ihr und behandelte sie nicht wie eine wertlose Dirne.
"Nun, aber wenn der Erbe unterwegs ist, wird Eure Gemahlin ohnehin unpässlich sein und Ihr habt die perfekte Ausrede ihr gegenüber.", erklärte sie dann keck.
"Oh, ich denke das tut er. Und nun muss ich weiter, Sire." Sie lächelte leicht und streifte ihn nur beiläufig am Arm. "Bis bald."
Und nun würde sie zu Robert gehen. Er musste hiervon ja gar nichts erfahren.

Josephine

Josephine war ausgesprochen zufrieden als sie Robert aufsuchte. Sie hatte den Marshal erfolgreich um ein Pferd gebeten und nun stand ihrem gemeinsamen Ausritt nichts mehr im Wege. Und obendrein hatte Henry dafür gesorgt, dass sie sich in Ruhe Robert widmen konnte ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass ihr das Silber ausging.
Sie fand Robert in seinem Gemach, wo er gerade seine Ausrüstung kontrollierte. Ohne zu zögern schob sie seine Sachen von seinem Schoß und setzte sich stattdessen darauf, legte die Arme um ihn und gab ihm einen Kuss. "Nun, Mylord, wie steht es um den versprochenen Ausritt? Ein Pferd habe ich zur Verfügung." berichtete sie lächelnd.

 

Robert kontrollierte konzentriert seine Ausrüstung, doch seine Konzentration ging spätestens dann flöten, als Josie sich auf seinen Schoß setzte und die Arme um ihn legte, als hätte sie niemals etwas Anderes getan. Es war fast erschreckend, wie nahe sie sich nach so kurzer Zeit waren.
"Oh, das trifft sich gut. Ich habe meine Aufgaben erledigt, also können wir in den Stall gehen, die Pferde satteln und von hier verschwinden. Zumindest für ein paar Stunden. Nur wir Beide, ganz allein in den Tiefen der Wälder. Eine schöne Vorstellung."
Er lächelte und gab ihr einen sanften Kuss, ehe er sie von sich schob und sich erhob. "Bist du denn auch bereit? Meinetwegen können wir sofort los."

Josephine

"Das klingt sehr verlockend." erwiderte sie und genoss den Kuss, den Robert ihr gab. Als er sie von seinem Schoß schob und aufstand, schob Josephine scheinbar beleidigt die Unterlippe nach vorne. "Also bitte ..." protestierte sie. "Wie könnt Ihr mich einfach so von Euch schieben, wie ein Stück von Eurer Ausrüstung gerade?"
Dann grinste sie, legte die Arme um Roberts Taille und küsste ihn. "Natürlich bin ich bereit. Ich habe sonst hier ja schließlich nichts zu tun, mein Lieber." flüsterte sie leise.

 

Robert grinste entschuldigend und küsste sie auf die Wange. "Aber doch nur, damit wir schnell hier raus können und Zeit für uns ganz allein haben. Ich freue mich auf den Wald."
Er strich ihr durch die Haare und seufzte zufrieden.
"Ich denke, dann sollten wir jetzt los." Er nahm ihre Hand und zog sie mit sich. "Na komm, Josie. Lass uns ein bisschen Spaß haben, ja?"
Er lachte und machte sich mit ihr auf den Weg in den Stall.

Josephine

Josephine sah ihn skeptisch an, dann seufzte sie und küsste Robert zufrieden. "Ach, ich kann Euch doch sowieso nicht böse sein." bemerkte sie amüsiert. Sie genoss, wie seine Finger durch ihr Haar glitten und zog Robert an sich. "Einen Moment noch." flüsterte sie, legte die Arme um seine Hüfte und den Kopf an seine Schulter.
"Ich danke Euch dafür, dass Ihr das mit mir macht." murmelte sie, löste sich dann von Robert und ließ sich von ihm in den Stall führen.
"Der Marshal meinte, ich soll den fuchsfarbenen Wallach dort vorne nehmen." sie deutet auf die Box, die William Marshal ihr am Morgen gezeigt hatte. "Euch gehört der Braune Hengst, nicht wahr?"

 

"Dann ist es ja gut." Robert lächelte, als sie ihn umarmte und schüttelte den Kopf. "Nicht dafür. Ich mache das gerne. Und mir macht es doch auch Spaß mit dir reiten zu gehen.", erklärte er sanft.
Im Stall angekommen betrachtete er kurz das Pferd, dass der Marshal seiner Begleiterin zugewiesen hatte und nickte. "Das ist gut. Er ist ein gutmütiger Zeitgenosse, du wirst problemlos mit ihm auskommen. Ja, mir gehört der Braune. Ein Geschenk von Henry, bevor ich hierher kam. Aber wir kommen gut miteinander aus. Chataîgnier macht seine Sache wirklich gut. Weißt du, wie man ein Pferd sattelt, oder soll ich das für dich tun?"

Josephine

Josephine zog leicht eine Augenbraue in die Höhe und lächelte dann. "Ja, Henry kann sehr großzügig sein, wenn er will." bemerkte sie und grinste dann. "Das werde ich schon alleine schaffen. Ich mag zwar nicht so gut im Sattel sitzen wie Ihr und ein eigenes Pferd konnte ich mir bisher nicht leisten, aber wie ich damit umzugehen habe, weiß ich dennoch." erwiderte sie keck und gab Robert einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
Sie wandte sich ab, um sich ihrem Pferd zuzuwenden, hielt dann jedoch noch einmal inne und sah über die Schulter. "Aber ich schätze, Ihr werdet mir beim Aufsteigen helfen müssen." erklärte sie lächelnd.

 

"Ja, wenn er will. Aber bisher hatte ich Glück und er ist mir wohlgesonnen. Hoffen wir, dass es so bleibt." Robert lächelte und nickte dann. "In Ordnung. Wenn du allein zurecht kommst, umso besser. Und beim Aufsteigen werde ich dir nur zu gerne behilflich sein. Das dürfte das kleinste Problem sein."
Er ließ sich den Kuss geben und wandte sich dann seinem Hengst zu, hatte aber immer ein Auge auf Josie, falls sie doch nicht zurecht kommen sollte. Aber so sah das alles gar nicht übel aus.
"Ich bin soweit, wie steht es mit dir? Konntest du mithalten oder hängst du jetzt schon hinterher?", neckte er sie sanft.

Josephine

Josephine schnitt eine Grimasse. "ICH warte schon seit geraumer Zeit darauf, dass Ihr endlich fertig werdet." bemerkte sie keck und führte ihr Pferd nach draußen. "Kommt Ihr?" fragte sie spöttisch.
Draußen hielt sie den Wallach an, legte die Zügel über den Hals ihres Pferdes und lächelte Robert zuckersüß an. "Und, helft Ihr mir nun, damit wir los können?" fragte sie mit aufreizendem Wimpernschlag.

 

"Ach tatsächlich? Das wäre mir aber neu.", erwiderte Robert spöttisch und führte seinen Hengst nach draußen. Er band die Zügel an einen der vorgesehen Ringe und trat zu Josephine hin.
"Natürlich, meine Liebe, dir doch immer.", antwortete er und bot ihr charmant seine Hilfe an.
"Komm, ich hebe dich hinauf."
Er wusste nicht, was das mit Josephine war, aber es machte ihm Spaß und es tat ihm gut in ihrer Gesellschaft zu sein. Er wollte allerdings gar nicht wissen, was seine Eltern dazu sagen würden.

Josephine

Josephine ließ sich von Robert auf das Pferd helfen und beugte sich dann noch einmal hinab, um ihm einen Kuss auf die Wange zu hauchen. "Danke."
Sie wartete bis er seinen Hengst losgebunden hatte und ebenfalls in den Sattel stieg, so dass sie sich auf den Weg machen konnten. "Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal einfach so zum Vergnügen ausgeritten bin ... meist sitze ich nur auf dem Pferd, wenn ich irgendwo hin muss." erzählte Josephine ihrem Begleiter und ließ den Blick schweifen.

 

Robert legte kurz die Hand auf ihr Knie, ehe er sich seinem Pferd widmete und den Hengst neben ihren Fuchs lenkte.
"Dann wird es Zeit. Ich finde es wundervoll einfach entspannt durch den Wald zu reiten und die Gedanken schweifen zu lassen. Hier kenne ich die Wege noch nicht ganz so gut, aber Zuhause kann man stundenlang reiten." erzählte er dann glücklich.
"Ich freue mich schon, wenn ich Cornwall wiedersehe. Auch, wenn mir das alles hier natürlich viel Spaß macht, meine Heimat ist England."

Josephine

"Ja, es scheint sehr entspannend zu sein." stimmte Josephine zu und schwieg dann einen Moment lang. "Ich war noch nie in England." gestand sie dann. "Ist es dort sehr anders als hier? Stimmt es, dass es dort immer regnet?" fragte sie und sah Robert neugierig an.
Sie war schon vielen Engländern begegnet, aber keinem dem sie solche Fragen hätte stellen können.
Wenn Josephine daran dachte, die Normandie zu verlassen, erfüllte es sie einerseits mit unbändiger Neugier, doch zum anderen fand sie gerade die Vorstellung einer Überfahrt über den Kanal ausgesprochen unheimlich.

 

"Du warst noch nie in England?", fragte Robert ungläubig. "Das müssen wir schleunigst ändern. Und wer weiß, vielleicht ist du ja auch einmal mit uns in London. Es ist...gar nicht so anders als hier. Aber etwas grüner, es gibt mehr Schafe. Und natürlich regnet es nicht immer. Nur oft. Aber das liegt auch an der Nähe zum Meer. Truro liegt an der Küste, das ist einfach wundervoll, auch wenn es dadurch ab und an mehr regnet als anderswo. Man gewöhnt sich daran."
Er mochte es, seine Erinnerungen zu teilen und ihr von England zu erzählen. "England ist wunderschön. Das wirst du merken, wenn du erst einmal dort bist. Oh, ich würde dir so gerne Truro zeigen und unsere Pferde..."

Josephine

Josephine lächelte, wenn auch ein wenig wehmütig. "Ach Kleiner ... warum sollte ich denn nach England gehen?" fragte sie und zuckte mit den Schultern. "Ich könnte mir eine Überfahrt ja gar nicht leisten und was soll ich dann da? Hier kenne ich mich wenigstens aus." Dann seufzte sie leicht. "Auch, wenn ich mir natürlich gerne alles von Euch zeigen lassen würde."
Sie richtete den Blick auf den Weg vor ihnen. "Züchtet Euer Vater viele Pferde?" fragte sie dann wieder neugieriger. So wie er spar, musste sein Vater einige gute Pferde besitzen.

 

Roberts Augen verengten sich ein wenig. "Nenn mich nicht so.", sagte er ungehalten. Als ob sie so viel älter wäre als er! Kleiner nannte ihn nicht einmal mehr sein Vater, der am allerwenigsten wahr haben wollte, dass seine Kinder erwachsen wurden.
"Ich bin kein kleiner Junge mehr und das weißt du.", fügte er mit leichter Schärfe hinzu.
"Henry wird dich schon mitnehmen, wenn er nach England kommt, so einfach ist das." Robert schwieg einen Moment und sammelte sich wieder.
"Mehr oder weniger. Wir haben jedes Jahr einige Fohlen, auch wenn die Meisten erst einmal bei uns bleiben und in Truro aufwachsen."

Josephine

Josephine zuckte leicht zusammen als Robert sie so zurecht wies. Kurz sah sie ihn an, dann richtete sie den Blick eilig wieder auf den Weg. Da war er also doch ... der Teil an Robert, der genauso war, wie alle anderen auch. Sie hatte es doch gar nicht so gemeint. "Verzeiht." erwiderte sie leise. "Und Henry hat doch gar keinen Grund mich mitzunehmen." fügte sie hinzu.
Seine Erklärung zu der Pferdezucht seines Vaters nahm Josephine nur beiläufig wahr und nickte lediglich.
Wie schnell ein unbedachtes Wort doch solche Reaktionen hervor rufen konnte ...

 

Robert sah aus dem Augenwinkel durchaus, wie Josephine zusammenzuckte und hatte ein schlechtes Gewissen. Aber warum musste sie ihn auch so nennen?
Er seufzte schwer. "Entschuldige, ich wollte dich nicht so anfahren. Aber ich hasse es, wenn man mich so nennt. Nicht einmal mein Vater nennt mich noch so und du bist gar nicht so viel älter als ich. Es ist ziemlich merkwürdig, wenn du das sagst."
Und irgendwie kränkte es ihn auch. Vielleicht nahm sie ihn ja gar nicht richtig ernst und machte sich lustig über ihn?
"Henry schätzt dich und deine Gesellschaft und ich tue das auch. Glaub mir, er wird dich mitnehmen. Wenn nicht, nehme ich dich mit."

Josephine

"So war es doch auch gar nicht gemeint." murmelte sie. "Immerhin weiß ich wohl von allen am besten, dass Ihr kein kleiner Junge mehr seid."
Sie zog die Augenbrauen in die Höhe und konnte ein kurzes Auflachen nicht verhindern. "Er schätzt mich und meine Gesellschaft, wenn er mich in seinem Bett haben kann. Das ist aber noch längst kein Grund dafür mich mit nach London zu nehmen. Bei einer Krönungsfeier ist für eine Dirne wie mich kein Platz." Nun musste sie Robert doch wieder ansehen und schwieg einen Moment. "Ihr würdet mich mitnehmen?" fragte sie ein wenig verwundert.

 

"Abwarten, Josie. Abwarten. Vielleicht nimmt er dich wirklich mit. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er das tut. Besonders, wenn es ihm bis dahin gelingt seine Frau zu schwängern. Und wenn nicht, kommst du eben mit mir. Dagegen wird er schon nichts haben. Ich kann mich bestimmt einige Tage absetzen um dir Truro zu zeigen. Einfach ein bisschen freie Zeit genießen. Und warum sollte ich dich nicht mitnehmen? Du hast doch nichts Schlimmes getan, oder? Außerdem sieht dir doch nicht jeder gleich deinen Beruf an. Es wird schon werden. Glaub mir, du wirst England sehen, da bin ich sicher."

Josephine

Josephine kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe herum. "Und wenn ich ... gar nicht nach England will?" fragte sie dann. "Ich meine, ich möchte schon, aber ..." Sie rang ein wenig mit sich, denn das war etwas, was Robert sicher nicht im Geringsten nachvollziehen konnte. "Aber dafür müsste ich auf ein Schiff und über das Wasser." erklärte sie unbehaglich und starrte weiter auf den Weg vor ihnen, um Robert nicht ansehen zu müssen.
Jetzt würde er sie sicher auslachen ... aber so eine Schiffsreise gruselte sie irgendwie doch sehr. Zumal sie ja auch gar nicht schwimmen konnte.

 

Robert hob fragend eine Augenbraue, als Josephine zögerte, begriff dann aber schnell. "Ich verstehe. Du hast Angst vor dem Wasser, nicht wahr? Weißt du, die hatte ich das erste Mal auch. Aber es ist gar nicht schlimm. Das Meer ist wundervoll, vor allem, wenn man wenig Wellengang hat. Und die Schiffe sind sicher, die Kapitäne erfahren. Und zur Not...schwimmen wir eben einfach zum Ufer zurück."
Robert lächelte, legte den Kopf dann aber schief.
"Du kannst doch schwimmen, oder nicht?"