William und Joanna - ab 1172 bis 1173

Henry  

Henry war ausgesprochen zufrieden mit sich selbst. Die Krönungszeremonie war reibungslos verlaufen und nun saß man bei einer Feier zusammen, die kaum prächtiger hätte sein können. Und Henry genoss die Aufmerksamkeit die ihm galt über alle Maßen.
William tauschte während dessen einen kurzen Blick mit seinem Cousin und gab darauf hin einem der Diener ein Zeichen. Henry würde seinem Sohn symbolisch etwas Wein einschenken und eine kurze Rede halten, ehe der neu gekrönte König an der Reihe war seinem Vater ein paar Worte zu widmen.
William lehnte sich dann zu Joanna hinüber, die neben ihm saß. "Ich werde mir heute noch eine Menge anhören müssen, so viel steht fest." murmelte er leise. "Henry benimmt sich wie ein junger Löwe, der seine prächtige Mähne schüttelt und beweisen will, dass es für den alten Zeit ist abzutreten."

  

Henry war nicht wirklich begeistert von der Art, wie sein Sohn auftrat, aber heute wollte er einmal den Frieden wahren. Es waren schließlich Gäste anwesend und bisher war alles glatt gelaufen.
Er atmete durch und erhob sich, was augenblicklich für Ruhe sorgte. Er griff nach der Karaffe und goss seinem Sohn einen Kelch Wein ein.
"Heute wurde England die Ehre zuteil, dass es einen zweiten König bekommt. Und auch für meinen Sohn ist es eine Ehre, dass er in seinen jungen Jahren an meiner Seite unser Reich regiert.  Und um das Band zu stärken, das uns vereint, zum Wohle Englands, werdet Ihr, werte Gäste, Zeuge des einmaligen Erlebnisses, dass ein König einen Anderen bedient.", erklärte er feierlich und reichte seinem Sohn den Kelch.
Joanna nickte leicht.
"Das glaube ich auch.", murmelte sie ihrem Mann ins Ohr. "Ich bezweifle, dass das lange gut geht."

Henry  

Henry stand in einer eleganten, flüssigen Bewegung auf und verneigte sich in Richtung seines Vaters. "In der Tat, Zeuge dessen wurdet Ihr gerade." erwiderte er mit charmantem Lächeln. "Allerdings halte ich es tatsächlich nicht für ungewöhnlich, wenn der Sohn des Grafen von Anjou dem Sohn des Königs aufwartet." gab Henry locker zurück.
William wurde blass und warf seinem Cousin einen warnenden Blick zu als diesem die Röte ins Gesicht stieg. Hoffentlich konnte Henry sich beherrschen, sonst würde sich hier und heute noch die Hölle unter ihnen auftun.
"Himmel." keuchte William leise und flehte Gott an, Henry die Geduld zu geben, die Worte seines Sohnes mit einer passenden Bemerkung einfach abzutun.

 

Henry war schlagartig wütend. Wie konnte sein Sohn es wagen ihn so bloßzustellen? Nachdem er ihm gerade die Ehre erwiesen hatte ihn zum Mitkönig zu krönen. Dieser undankbare Mistkerl... Er knirschte mit den Zähnen, zwang sich dann aber zur Gelassenheit, immerhin waren sie nicht allein.
Betont lässig hob er seinen eigenen Kelch und prostete Henry zu.
"Wie klug ... ausgesprochen klug sogar. Jetzt muss nur noch die Weisheit mit deinem Witz Schritt halten, mein Junge." Henry lächelte ein klein wenig spöttisch. "Man kann allerdings noch nicht erwarten, dass du das in deinen jungen Jahren schon begriffen hast. Aber du hast ja noch eine Weile Zeit dir das einzueignen, mein Sohn."

Henry  

Henrys Lächeln wurde eine Spur freudloser als sein Vater die Spitze geschickt umdrehte und ihm auf die Brust setzte. "Und dabei werde ich mir selbstverständlich größte Mühe geben." gab er zurück und ließ sich dann wieder auf seinem Platz nieder nachdem er seinem Vater ebenfalls zugeprostet hatte.
William stieß leise die Luft aus und es war als würde der ganze Saal mit einem Mal wieder zum Leben erwachen. Alle hatten die Luft angehalten und auch wenn die ganz hinten sitzenden, den Wortwechsel von Vater und Sohn wohl nicht hatten verstehen können, so hatte es sich zumindest bis ihnen herum gesprochen.
"Der Bengel kann froh sein, dass Henry ihm nicht vor lauter Wut den Wein ins Gesicht geschüttet hat." murmelte William leise. "Hätte ich es gewagt so mit meinem Vater zu sprechen hätte er mich mehr als grün und blau geschlagen. Und das sogar mit Recht."

  

Auch von Henry fiel die Anspannung ein wenig ab, als sein Sohn nachgab und sich wieder setzte. "Das hoffe ich auch.", murmelte er. Natürlich war die Sache jetzt nicht ausgestanden, aber wenigstens der öffentliche Eklat abgewendet. Und später würde er sich bei Jane erst einmal genügend aufregen können, damit er wieder klar denken konnte. Er warf William einen vielsagenden Blick zu, widmete sich dann aber wieder seinem Tischnachbarn.
Joanna atmete ebenfalls langsam aus und schüttelte leicht den Kopf. "Hätte er vielleicht...aber nicht in aller Öffentlichkeit. Henry wird das sicherlich nicht auf sich sitzen lassen, aber er wird sich hüten, jetzt und hier einen offenen Streit vom Zaun zu brechen. Dadurch bekäme sein Sohn ja nur noch mehr Aufmerksamkeit."

 

William seufzte leise und nahm einen großen Schluck Wein. "Dahin sind die Hoffnungen, dass die beiden sich nach dieser Sache hier doch wieder miteinander arrangieren." William ließ den Blick kurz zwischen den beiden Streithähnen, die nun wieder gute Miene zum bösen Spiel machten, hin und her wandern und sah dann Joanna an.
"Überleg dir schon mal, wie du mich heute Abend auf andere Gedanken bringen kannst." empfahl er ihr und bemühte sich dann wieder um ein unverbindliches Lächeln, um sich nicht mehr zu viel anmerken zu lassen.

Henry

Henry war ausgesprochen schlechter Laune, nachdem sein Vater so problemlos seine Spitze bei der Feierlichkeit abgewehrt und ins Gegenteil verkehrt hatte. Nicht einmal wirklich sichtbar wütend war er geworden und das wurmte ihn doch.
Außerdem war es ihm ganz erheblich zuwider, dass Richard schon das zweite Kind gezeugt hatte, während Marguerite immer noch nicht empfangen hatte. Und so langsam verging ihm auch die Lust an ihr. Wie sehnte er sich da nach Josephine in seinem Bett...
Wenn man vom Teufel spricht.., dachte er sich, als diese gerade um die Ecke bog. Er verspürte eigentlich wenig Lust diesem Bengel des Lordkanzlers, den er eigentlich nur als Druckmittel unbedingt als Knappen hatte haben wollen, weiter das Vergnügen zu finanzieren, das er selbst nicht haben konnte.
Also hielt er Josephine an, als sie an ihm vorbei ging.
"Du solltest dich von dem Burschen langsam verabschieden. Ich finde, er hat genug Spaß mit dir auf meine Kosten gehabt. Du kannst ihm ausrichten, dass du dein Geld wieder anderweitig verdienen musst. Von mir hast du nichts mehr für dieses Geschäft zu erwarten. Aber wenn das so weitergeht, hole ich dich vielleicht doch früher als gedacht in mein Bett zurück."

Josephine

Josephine war eigentlich gerade auf dem Weg zu Robert als sie Henry direkt in die Arme lief. Sie grüßte freundlich und war fast schon an ihm vorbei als er sie aufhielt.
Sie starrte Henry überrascht an und fuhr sich dann langsam mit der Zunge über die Lippen. Irgendwann hatte es ja so kommen müssen. Aber im Grunde wollte sie sich gar nicht wieder umorientieren. Und auch Henrys Bett zog sie nicht mehr so an, wie es das früher vielleicht getan hatte.
Sie zog eine Augenbraue in die Höhe und sah Henry mit reizendem Lächeln an. "Habt Ihr also endlich Erfolg gehabt bei Eurer Gemahlin?" fragte sie ganz unverfänglich, auch wenn seine Laune eher auf das Gegenteil schließen ließ. Aber irgendwie musste sie reagieren ohne sich anmerken zu lassen, wie sehr dieser Umstand sie eigentlich mit nahm.

Henry

Henrys Miene verfinsterte sich ein wenig mehr. "Nein, und so langsam glaube ich auch, dass man mir eine Frau untergejubelt hat, die unfähig ist mir einen Erben zu gebären. Aber wenn der Junge seinen Spaß haben will, soll er ihn eben selber finanzieren. Und ich werde langsam ungeduldig, daher würde ich es begrüßen, dich bald wieder in meinem Bett vorzufinden. Du bist wenigstens nicht leblos wie ein Stück Holz."
Wenn es doch nur endlich gelingen würde, hätten Marguerite und er Ruhe voreinander, aber solange sie nicht schwanger wurde...
"Und du hast es dann auch wieder mit einem richtigen Mann zu tun, statt mit einem halbwüchsigen Bengel. Das kommt dir sicherlich auch gelegen.", bemerkte er und strich ihr leicht über die Wange.

Josephine

"Nun, das tut mir wahrlich Leid, Sire. Ihr hättet einen Erben wahrlich verdient." erwiderte sie mit Anteilnahme. Über seine Bemerkung, dass er sie gerne wieder in seinem Bett hätte, ging sie einfach hinweg. Ein Unterfangen, das ihr bei seinem nächsten Kommentar jedoch nicht mehr gelingen wollte.
Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und hob das Kinn ein wenig. "Ihr würdet überrascht sein, zu was so ein halbwüchsiger Bengel alles im Stande ist." erwiderte sie keck und wusste, dass sie ihn damit vielleicht ein wenig zu viel provozierte, aber solch einen Kommentar zu Robert konnte sie einfach nicht schweigend hin nehmen.

Henry

"Nicht wahr? Und währenddessen ist Beatrice schon wieder schwanger. Es ist unfassbar.", grollte Henry, während sein Blick hungrig über Josephines Körper glitt. Das war doch etwas ganz Anderes, als seine flachbrüstige Gemahlin, die überhaupt keine Freude daran fand, wenn sie den ehelichen Pflichten nachgingen.
Dann aber hob Henry überrascht eine Augenbraue. "So, so..." Er lachte leise auf. "Und wenn schon. Warte ab, bis du wieder mir Gesellschaft leistest, dann wirst du anders reden. Aber nun verschwinde, ich habe noch zu tun. Und vergiss nicht Robert auszurichten, dass er dich künftig selber finanzieren muss, wenn er dich haben will."

Josephine

Josephine spürte Henrys Blick regelrecht auf ihrer Haut brennen. Früher hatte sie diesen Blick genossen, hatte es ungemein anziehend gefunden, dass ausgerechnet er sie haben wollte. Früher ... bevor sie Robert kennen gelernt hatte. Heute musste sie leicht schlucken, um die Beherrschung zu behalten und sich nicht einfach abzuwenden.
"Falls ich Euch wieder Gesellschaft leiste ..." murmelte sie, knickste eilig vor Henry und wandte sich dann ab. Dieser Kommentar hätte ihr nun wirklich nicht herausrutschen dürfen, zumindest nicht während sie noch vor ihm stand.

Henry

Henry wollte sich gerade ebenfalls abwenden, als er ihren Kommentar hörte und die Stirn in Falten legte. "Was soll das denn heißen? Du weißt dass du ohnehin kaum eine Wahl hast, bei der großzügigen Bezahlung, die ich dir zuteil werden lasse. Und bisher hast du es auch immer sehr genossen von mir begehrt zu werden."
Er packte sie am Oberarm. "Hältst du dich plötzlich für etwas Besseres, Josephine? Vergiss nicht was du bist und wo du stehst. Daran wird sich auch nichts ändern, wenn der kleine Cornwall dich anhimmelt."

Josephine

Josephines Blut kochte vor langsam aufsteigender Wut. Sie starrte Henry einen Moment lang einfach nur an, entschied sich dann jedoch hinunter zu schlucken, was ihr auf der Zunge lang. Stattdessen senkte sie den Blick. "Ganz wie Ihr meint, Sire." bemerkte sie dann.
Wie gern würde sie ihm noch ganz andere Dinge an den Kopf werfen, aber er war und blieb der König und sie musste sich einfach beherrschen. "Wenn Ihr mich nun bitte los lassen würdet ..." bat sie und sah langsam wieder zu ihm auf.

Henry

Henry ließ sie betont langsam los. "Natürlich. Ganz wie du möchtest. Und nun geh..", forderte er sie auf und setzte sich dann selbst in Bewegung. Dass Josephine so aufmüpfig würde, gefiel ihm gar nicht. Er hatte schon fest damit gerechnet, sie demnächst wieder in sein bett zu holen.
Obwohl sie ihm so kratzbürstig auch gefiel. Das war eine Herausforderung. Vor allem, da sie seine Bezahlung nur schwerlich ablehnen konnte.
"Nun, wir werden sehen...", murmelte er.

Josephine

Josephine war froh, dass Henry sie hatte gehen lassen, auch wenn sie wusste, dass diese ganze Sache noch ein Nachspiel haben würde.
Sie klopfte nur kurz an die Tür zu Roberts Gemach, trat dann ein und schloss vorsorglich die Tür hinter sich ab. Erst jetzt konnte sie ein wenig durchatmen und erleichtert lehnte sie sich kurz gegen die Tür, ehe sie zu Robert hinüber ging. Sie gab ihm einen Kuss und ließ sich neben ihm nieder. "Ich bin gerade Henry begegnet." erklärte sie ein wenig betrübt. "Er ... er sagte, ich soll dir ausrichten, dass du deine Vergnügen in Zukunft selbst finanzieren sollst. Er will nicht länger dafür ... für mich ... aufkommen." Und das würde zweifelsohne zu einem Problem werden.

 

Robert sah sofort, dass Josie nicht gerade glücklich aussah. Das hieß, es musste irgendetwas passiert sein. Er drehte sich zu ihr und legte die Hände auf ihre Knie.
"Was ist los?"
Im nächsten Moment rückte sie mit der Sprache heraus und Robert hatte das Gefühl, man würde ihm einen Eimer eiskalten Wassers überschütten. genau das hatte er befürchtet. Und es hatte ja irgendwann so kommen müssen.
"Verdammt..ich hatte gehofft, wir hätten etwas mehr Zeit uns eine Lösung zu überlegen.", murmelte er und verzog das Gesicht.
"Warum ausgerechnet jetzt? Wir müssen uns unbedingt etwas überlegen...und ich schätze...ich komme nicht mehr daran vorbei mich meinen Eltern anzuvertrauen. Das ist im Moment der einzige Weg. Denn auch, wenn mein Vater mir ein bisschen Taschengeld zugesteht...es reicht nicht, um für uns Beide zu sorgen. Ich kann deinen Lebensunterhalt damit nicht finanzieren...ich..muss einfach hoffen, dass er mich versteht."
Er zog Josie betroffen in seine Arme. "Warum ausgerechnet jetzt...."

Josephine

Josephine seufzte. "Er hatte ziemlich schlechte Laune." murmelte sie verdrossen. "Dass deine Schwester nun schon das zweite Kind von Richard erwartet und er immer noch keinen Erben hat, macht ihm zu schaffen. Und diese Sache mit seinem Vater ebenfalls."
Bereitwillig ließ sie sich in seine Arme ziehen und legte den Kopf an seine Schulter. "Und ihm ist langweilig im Bett mit seiner Frau ..." fügte sie leise hinzu ehe sie Robert wieder ansah. "Meinst du, das ist eine gute Idee? Ich kann mir kaum vorstellen, dass dein Vater dir Geld geben wird." Sie nagte unbehaglich an ihrer Unterlippe herum und sah verzweifelt zu Robert auf. "Robert, ich ... du brauchst nicht so viel aufzubringen, wie ... nun ja ... wie andere Männer mir zahlen müssten. Aber irgendetwas brauche ich zum Leben. Und an Henrys Hof wird mich niemand als Zofe, Dienerin oder auch nur Magd einstellen, immerhin weiß so ziemlich jeder, was für einem Beruf ich normalerweise nachgehe."

 

"Ja, er wird ungeduldig. Aber ändern kann er es nicht. Und hätte er sich zurückgehalten, hätte er jetzt auch nicht wieder Zwist mit seinem Vater. Seine Frau tut mir allerdings ziemlich leid...ich meine, sie weiß ja ganz genau, dass sie nur so lange wichtig für Henry ist, bis sie ein Kind ausgetragen hat. Und dass das der einzige Zweck ist, zu dem er sie nachts aufsucht. Kein Wunder, dass Henry das als eher langweilig empfindet. Aber das ist doch nicht unser Problem."
Robert seufzte. "Eine gute Idee? Nicht wirklich, aber die einzige Idee. Und er hat normalerweise ein gutes Herz, also hoffe ich, dass er uns irgendwie hilft."
Robert sah sie traurig an. "Ich weiß, Liebes. Aber nicht einmal das kann ich gerade aufbringen. Wenn mein Vater uns nicht hilft, werde ich mir etwas Anderes einfallen lassen müssen. Allerdings ist es auch ziemlich ungerecht, dass sie dir keine Chance geben...Ich werde es nachher gleich hinter mich bringen."

Josephine

"Wenn er sich zu sehr langweilt, könnte es zumindest mein Problem werden." bemerkte sie ein wenig bedrückt. Henry hatte immerhin keinen Zweifel daran gelassen, dass er nur zu gerne wieder mit ihr schlafen wollte.
Josephine seufzte leise. "Ja, ich weiß. Ich meinte nur, dass du deinen Vater nicht um so viel Geld bitten musst. Vielleicht ist er dann eher gewillt es dir zuzugestehen, wenn es nicht so viel ist." überlegte sie langsam.
Vielleicht sollte sie es auch doch noch einmal versuchen bei irgendwem eine Stelle zu bekommen. Die Wahrscheinlichkeit war zwar gering, aber mehr als eine weitere Ablehnung konnte sie auch nicht erhalten.

 

"Dann hoffen wir, dass wir vorher eine Lösung finden. Ein Grund mehr mit meinem Vater zu sprechen." Er vergrub die Nase in ihrem Haar und seufzte. "Darum geht es ihm nicht. Wenn dann geht es ihm ums Prinzip. Das Geld ist nicht das Problem, Josie."
Sein Vater war wahrlich reich genug, daran würde es nicht scheitern. Es würde wohl an Josies Schicksal scheitern.
"Aber mach dir keine Sorgen. Vielleicht ist er ja auch gewillt uns zu helfen. Es wird schon gut gehen, Josie. Vertrau mir einfach..."
Wenn er doch nur so sicher gewesen wäre, wie er klang.

Josephine

"Ich hoffe es. Wirklich." murmelte sie leise und strich Robert sanft über die Wange. "Ich will bei dir bleiben können." Sie wollte nicht mehr mit irgendjemand anderem das Bett teilen. Sie wollte einfach nur bei Robert sein können, immerhin hatte er ihr Leben um so viel leichter und um vieles reicher gemacht.
Wenn sie dann daran dachte, wie Henry sie ansah ... als wäre sie ein gutes Stück Fleisch auf das er sich bereits freute.

 

Robert atmete noch einmal tief durch, ehe er sich in die Höhle des Löwen begab. Sein Vater war allein, das hatte er vorher schon herausgefunden. Er klopfte leise und trat dann ein, schloss die Tür sorgfältig hinter sich, ehe er sich umdrehte.
"Hast du gerade ein bisschen Zeit für mich?", fragte er dann und setzte sich dann vorsichtig auf einen Stuhl. Doch es fühlte sich an, als würde er auf glühenden Kohlen sitzen.
"Du hast doch gesagt, ich soll zu dir kommen, wenn ich Probleme habe. Dass wir für alles eine Lösung finden würden. Siehst du das immer noch so?"
Er sah vorsichtig auf.
"Ich brauche deine Hilfe."

 

William bat den Besucher herein und sah auf als sich die Tür öffnete. "Robert! Schön dich zu sehen." begrüßte er seinen Sohn lächelnd und wies auf einen der leeren Stühle. "Natürlich habe ich Zeit für dich, was gibt es?"
Er musterte seinen Sohn aufmerksam und wusste noch ehe Robert das Wort Probleme in den Mund genommen hatte, dass etwas nicht stimmte. William sah ihn ernst an und nickte. "Richtig, wenn irgendetwas ist, sollst du her kommen. Aber was für Probleme sind es denn? Du siehst ja aus als wäre gerade die Welt in sich zusammen gestürzt. Ich bin sicher, wir finden einen Weg..."