William und Joanna - ab 1172 bis 1173

 

Joanna lächelte über den Stolz ihres Sohnes und nickte. "Dann ist es ja gut. So, in Oxford wart ihr? Und wie gefällt es dir dort? Aber es freut mich, dass du so viel Spaß hattest."
Sie musste grinsen, als William ihr erzählte, was Edward so zustande gebracht hatte. "Hat er das? Nun, wenn du sie gekauft hat, scheinst du auch nicht so abgeneigt gewesen zu sein, William. Und du meinst, ich wäre genauso?"
Sie lachte leise. "Frechheit. Aber wer weiß, vielleicht hat er einfach ein besonderes Händchen für Pferde. Wenn die Fohlen besonders gelingen, wirst du dich freuen." Sie lehnte sich leicht an seine Schulter und nickte.
"Ja, zeig sie mir."

  

"Es war toll dort. Ich freue mich schon drauf, wenn Vater mich öfter dort mit hin nimmt." erklärte Edward zufrieden. Immerhin sollte er einiges lernen, wenn er mit seinem Vater nach Oxford ritt, um die Grafschaft später selbst leiten zu können.
William grinste breit. "Du bist haargenau so. Du überzeugst mich auch ständig von Dingen, die ich eigentlich gar nicht will." scherzte er und gab Joanna noch einen kleinen Kuss, ehe er die Stimme senkte. "Nun ja, ich werde mich wohl höchstens für ihn freuen, wenn die Stute gute Fohlen bringt, denn sie soll Edward gehören ... das weiß er nur noch nicht." erklärte er leise und führte Joanna dann zu den Pferden. "Die beiden hier vorne sind unsere neuen Hengste. Besonders von dem Rappschimmel bin ich ziemlich überzeugt." berichtete William.

 

"Das glaube ich dir. Und du wirst einiges lernen, Edward, da bin ich ganz sicher." Sie lächelte und freute sich einfach nur, weil ihr Sohn so glücklich war.
"Ich bin genauso? Naja, die Kunst ist es einfach, dich so zu überreden, dass du es selbst für eine gute Idee hältst. Manchmal muss man dich zu deinem Glück zwingen.", erklärte sie überzeugt und grinste leicht, ehe sie ihm einen versöhnlichen Kuss gab.
"Tatsächlich? Das ist sehr großzügig von dir. Ich denke, er wird sich sehr darüber freuen."
Sie folgte ihm bereitwillig zu den Pferden und besah sich die beiden jungen Hengste. Sie strich dem Rappschimmel über die Nüstern und nickte zufrieden. "Beide sehr hübsch. Und du hast recht, der Rappschimmel hat etwas Besonderes an sich."

 

William lachte laut und küsste Joanna auf die Stirn. "So ist das also. Da könnte ich glatt anfangen mich zu fragen, wie vieler meiner Ideen tatsächlich eigentlich deine waren." lachte er und nickte dann. "Das hoffe ich. Er hat sich wirklich gut geschlagen als wir die Pferde ausgesucht haben. Er hat wirklich ein Händchen dafür, das sollte auch belohnt werden."
William führte Joanna zu den Stuten, die bereits am Rand des Hofes standen, damit die Stallburschen sie direkt auf die Wiese bringen konnten. "Und das sind unsere drei neuen Stuten. Beziehungsweise meine zwei und Edwards Scheckstute."

 

"Tja, dann fang mal an darüber nachzudenken. Es würde mich sehr interessieren, zu welchem Ergebnis du irgendwann kommst.", neckte Joanna ihn sanft, ehe sie sich von ihm zu den Stuten führen ließ.
"Ich kann verstehen, warum Edward sie so mochte. Sie ist hübsch. Und für ihre Blindheit auf einem Auge kann sie ja nichts. Wenn Edward an sie glaubt, tue ich das auch. Und besser sie ist bei uns gut aufgehoben, als dass man sonstwo irgendwelchen Unfug mit ihr anstellt.", bemerkte sie, besah sich auch die beiden anderen Stuten und lächelte.
"Ihr habt wirklich gute Pferde mitgebracht. Aber der Schimmel da vorne ist auch neu, oder? Zu ihm hast du mir noch nichts erzählt."

 

William grinste. "Siehst du, ihr beide seid einfach beide gleich." erinnerte William sie und nickte. "Ich denke, sie wird uns schon zeigen, dass wir sie nicht umsonst mitgenommen haben." Als Joanna auf den Schimmel aufmerksam wurde, wusste William, dass es nun auf jeden einzelnen Moment ankam. Sie durfte nicht gleich sofort abblocken, dann würde er schon einen Weg finden, sie auf den Wallach zu kriegen.
"Ach der ..." bemerkte William beiläufig und führte Joanna zu dem Schimmel hinüber. "Der hat mir wiederum Leid getan als ich ihn dort stehen sah. Was hältst du von ihm?"

 

"Natürlich sind wir das, er ist ja auch mein Sohn.", gab Joanna dann lachend zu. "Er war mir schon immer ähnlich."
Sie hob eine Augenbraue und schaute ihren Mann skeptisch an, als dieser sie zu dem Schimmel brachte. "Er hat dir leid getan? Und warum das? Er sieht völlig in Ordnung aus. Ein schicker Kerl, aber ich kenne dich, William of Cornwall, irgendetwas führst du im Schilde. Du würdest nicht zwei Pferde kaufen, nur weil sie dir einfach leid tun. Wofür ist er gedacht? Lizzy ist noch ein bisschen klein für ihn."
Natürlich war der Schimmel ein nettes Pferd, aber William kaufte nicht grundlos einen Wallach, mit dem er eigentlich nichts anfangen konnte.

 

William hob die Schultern. "Er stand da in seiner Box und hat mich so angesehen. Außerdem hat mir nur er Leid getan. Für die Stute ist dein Sohn verantwortlich." erinnerte er Joanna lächelnd.
Er strich dem Schimmel über den Hals, der Joanna neugierig die Nase entgegen streckte und freundlich brummelte. "Er sollte ein Geschenk sein." fuhr William dann fort. "Der Schimmel hat mir verraten, dass er gerne ein Reitpferd sein würde. Aber nur eins für eine Dame. Und ich dachte mir, ich kenne zufälligerweise eine, die obendrein ein großes Herz hat und in Kürze ein zweites Reitpferd gebrauchen könnte, da ihre Stute ein Fohlen erwartet. Und da habe ich ihn einfach mitgenommen."

 

"Ah ja...", machte Joanna skeptisch und strich dem Wallach dann doch sanft über die Nase, als er sie so freundlich beäugte.
Sie hatte es ja geahnt. Sie hatte genau gewusst, dass William ihr dieses Pferd schenken wollte. "So, hat er das? Erstaunlich, dass du neuerdings die Sprache der Pferde verstehst." Sie lächelte matt und strich dem Schimmel eine Strähne aus der Stirn.
"Und was tust du mit ihm, wenn ich nein sage? William, das ist ja sehr lieb von dir, aber du weißt doch, dass ich Angst davor habe mich auf ein anderes Pferd als meine Stute zu setzen. Sogar Cuivre war eine Herausforderung."

 

William zuckte mit den Schultern. "Das war für mich bisher keine Option." erklärte William locker. "Ich weiß, dass du Angst hast, aber Esperance ist tragend und Cuivre wird nicht jünger. Ich denke, es wird Zeit, dass du dich einmal einer neuen Aufgabe stellst. Du musst ihn ja nicht sofort Reiten, aber beschäftige dich doch einfach einmal mit ihm und sieh, wie du mit ihm zurecht kommst." schlug William vor.
Irgendwie würde er sie schon noch für den Wallach begeistern können, da war er sich sicher.

 

Joanna seufzte leise und strich durch die Mähne des Wallachs, während sie überlegte. William hatte ja recht. Espérance konnte sie nicht reiten und Cuivre wurde zu alt. Wenn sie nun irgendwo anders hin musste, würde es schwierig werden. Und Ausritte mit William würde es auch nicht geben...
"Na gut.", stimmte sie schließlich zu. "Ich werde es versuchen, einverstanden? Aber ich will erst einmal nicht reiten, ich will ihn erst einmal kennenlernen. Und wenn ich mit ihm zurecht komme, dann bist du das erste Mal dabei."

 

William lächelte selbstzufrieden. "Na bitte. Ich wusste, dass du dem schicken Kerl nicht widerstehen kannst." bemerkte er grinsend und klopfte leicht den Hals des Schimmels. "Er wird dir Gefallen, glaub mir. Edward war auch der Meinung, dass er zu dir passt." berichtete William und zog Joanna in seine Arme. "Lass dir alle Zeit mit ihm, die du brauchst. Und sobald du ihn reiten willst, helfe ich dir." versprach er und gab Joanna einen Kuss, ehe er dem Stallburschen signalisierte auch den Schimmel auf die Weide zu entlassen.

 

"Ja, du hast ja Recht. Ich muss mich mit irgendeinem anderen Pferd anfreunden. Er ist wirklich hübsch. Ich hoffe nur, dass er auch so brav ist, wie es aussieht."
Sie seufzte leise und schmiegte sich an ihn.
"In Ordnung. So machen wir es. Ich werde ihn erst einmal longieren und mit ihm spazieren gehen. Dann lernt er auch gleich die neue Umgebung kennen. Und nun...lass uns rein gehen. Ihr solltet etwas essen und ein Bad nehmen. Und dann könnten wir den Abend noch ein bisschen gemeinsam genießen, was hältst du davon?"

 

"Er ist ein gutes Pferd, glaub mir." erklärte William zufrieden und gab Joanna einen Kuss.
Dann zog er eine Augenbraue in die Höhe und grinste. "Ein Bad ... war das etwa ein subtiler Hinweis, dass ich unangenehm rieche?" fragte er spöttisch. "Aber es klingt nach einem verlockenden Vorschlag, meine Liebe. Besonders der Teil mit dem gemeinsamen Abend. Ich habe dich und die Kinder vermisst."

 

"Wenn du das sagst..." Joanna lachte leise auf und schüttelte leicht den Kopf. "Du bist unmöglich. Aber du hast recht. Zum Einen das und zum Anderen sind sowohl du als auch dein Sohn ziemlich schmutzig von der Reise. Und außerdem lehnst du ein Bad mit mir als Gesellschaft normalerweise gar nicht ab."
Sie grinste spöttisch und küsste ihn auf die Wange.
"Wir dich auch. Also komm, lass uns gehen... Edward ist bestimmt ohnehin schon vorgegangen. Aber ich bin froh, dass du ihn mitgenommen hast. Es hat ihm gut getan ein paar Tage mit dir allein zu sein."

 

William lachte. "So so, ich stinke und bin dreckig, um es auf den Punkt zu bringen, was?" feixte er, zog Joanna noch enger an sich und gab ihr einen langen Kuss. "Es ehrt mich, dass du es trotzdem in meinen Armen aushältst."
William lächelte und nickte. "Ein Bad mit deiner Gesellschaft hört sich sogar noch viel besser an ..." murmelte er zufrieden. "Nicht nur ihm hat es gut getan. Ich habe es auch ausgesprochen genossen."

Henry

Henry hatte gewartet und Josephine eine ganze Weile beobachtet. Sie war ihm aus dem Weg gegangen, aber damit war heute ganz eindeutig Schluss. Seine guten Vorsätze hatten sich nach und nach verflüchtigt und er war mehr als frustriert. Seine Ehefrau war immer noch nicht in Erwartung seines Erben und gab ihm außerdem Nacht für Nacht das Gefühl völlig unfähig zu sein, weil sie einfach nur da lag wie ein Brett.
Er sehnte sich nach Josephine zurück und so trat er ihr nun in den Weg, als sie den Weg entlang ging.
"Josephine, meine Liebe....wir haben uns lange nicht mehr gesehen, gehst du mir aus dem Weg? Dabei habe ich mich so nach deiner Gesellschaft gesehnt."

Josephine

Josephine hatte genau gewusst, dass sie Henry irgendwann in die Arme laufen würde und heute war es auch so weit. Es überraschte sie gar nicht, dass er sein ursprüngliches Vorhaben nicht durchhielt und sich nicht weiterhin mit seiner Gemahlin begnügen wollte.
"Sire" Sie knickste vor ihm und sah ihn dann möglichst ruhig an. "Wieso sollte ich Euch aus dem Weg gehen, Sire? Unsere Wege scheinen sich nur ein Weilchen nicht gekreuzt zu haben." erwiderte sie und ging nicht weiter darauf ein, dass er sich nach ihr sehnte.

Henry

Henry verschränkte die Arme. "So? Ich hatte eher den Verdacht, du hast genau das bewusst herbei geführt. Aber nun ist es ja auch egal, denn jetzt habe ich dich ja getroffen."
Er lächelte unverbindlich und ließ den Blick über sie gleiten.
"Und meine Liebe, ich würde es sehr zu schätzen wissen, wenn du nun mit mir kommst und mir heute Abend Gesellschaft leistest. So wie früher. Das wäre schön."
Er legte die Hand an ihren Arm.
"Also, begleite mich, Josephine. Du wirst es wie immer nicht bereuen..."

Josephine

Josephine sah kurz zu seiner Hand, die an ihrem Arm lag und sah ihn dann wieder an. "Sire, ich fürchte, ich muss leider ablehnen." erklärte sie ruhig und lächelte leicht, damit das ganze nicht wie eine raue Abfuhr wirkte. "Ich habe leider keine Zeit, um Euch zu begleiten." fuhr Josephine fort und legte ihre Hand auf seine, um sie von ihrem Arm zu entfernen.
"Ihr werdet Euch wohl jemand anderes suchen müssen, Sire."

Henry

"Du musst was?", fragte Henry ungläubig. Josephine hatte noch nie abgelehnt mit ihm zu kommen, schließlich bezahlte er ihr gutes Geld für ihre Dienste. Und er war der König! Sie konnte nicht einfach so ablehnen! Das hing bestimmt mit Cornwalls Welpen zusammen...
"Du hast keine Zeit? Dann nimmst du dir eben Zeit. Du kannst nicht einfach ablehnen, Josephine. Das kannst du dir gar nicht leisten."
Henry trat einen Schritt näher.
"Ich möchte mir niemand anders suchen. Und du kommst jetzt mit mir, Liebes. Zier dich nicht auf einmal so. Früher war es dir nur zu recht, wenn ich dich in meinem Bett wollte."

Josephine

Josephine blieb stehen als er näher trat. Wenn sie jetzt zurück wich, zeigte sie unnötig Schwäche und dann hatte Henry im Nu gewonnen. "Sire, verzeiht mir, aber ich werde Euch nicht begleiten. Die Zeiten haben sich für mich geändert und ich ... habe meinen alten Beruf hinter mir gelassen." erklärte sie dann mit erstaunlich ruhiger Stimme, dabei raste ihr Puls nur so vor Aufregung. Henry würde das gar nicht gefallen, aber da musste er nun durch. König hin oder her.

Henry

"Ach ja? Bis vor Kurzem hast du mein Silber aber noch gerne genommen für deine Dienste. Du bluffst doch nur, Josephine. Mach es uns Beiden doch nicht so schwer und stell dich nicht so an, das macht es für uns doch viel angenehmer. Du kannst es dir gar nicht leisten deinen Beruf hinter dir zu lassen. Wer sollte dich denn sonst schon beschäftigen? Also tu nichts so...Nichts hat sich geändert.", erklärte er mit samtweicher Stimme und griff nach ihrer Hand.
"Nun komm schon...Sei nicht so kratzbürstig, sondern versüß mir den Abend.", forderte er sie auf und zog sie dann mit sich.

Josephine

Josephine spannte sich an als Henry nach ihrer Hand griff und als er sie mit sich ziehen wollte, zog sie eilig ihre Hand zurück. "Sire, ich meine es Ernst. Ich kann und will nicht mit Euch kommen. Weder heute Nacht noch in einer der nächsten." erwiderte Josephine entschlossen. "Ich habe jemanden, der für mich sorgt. Ich brauche mir also keine Gedanken darum machen, wie ich zu meinem Silber komme. Wie Ihr seht, hat sich sehr wohl einiges verändert."
Und wenn sie erst einmal Abstand davon hatte nehmen können mit jedem zahlenden Mann schlafen zu müssen, würde sie vielleicht auch mit der Zeit eine Anstellung finden. Vielleicht wenigstens als Magd in der Küche oder ähnlichem.

Henry

"Du hast jemanden, der für dich sorgt?" Henry lachte spöttisch. "Du meinst, du hast jemanden, der dir Geld dafür bezahlt, dass du nur für ihn die Beine breit machst, was? Und du willst deinen alten Beruf hinter dir gelassen haben? Lachhaft. Wer ist es? Der junge Cornwall? Dem wird das Geld ohnehin bald ausgehen und dann kommst du zurückgekrochen."
Henrys Gesicht verzog sich vor Wut.
"Sei ja vorsichtig, Josephine. Werd nicht frech, das könntest du noch bitter bereuen. Und überleg es dir gut, ob du mich jetzt verärgern willst."