William und Joanna ~ 1178

John grinste zufrieden und hob seine Frau auf die Arme, um sie nach nebenan ins Bett zu tragen. Dort ließ er sie sanft auf das Bett sinken. "Ich dich auch, Constance.", murmelte er und verschloss ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss.
Die Versöhnung machte ihn wagemutig, wie berauscht fühlte er sich. Aber anders als durch den Alkohol. Seine Hände glitten sanft über ihren Körper und machten sich schließlich an der Schnürung ihres Kleides zu schaffen.
"Gut, dass du schon angezogen bist, sonst hätte ich gar kein Vergnügen mehr damit dich aus deinem Kleid zu befreien."
Und das tat er wirklich ausgesprochen gern.

Constance lachte auf als John sie nach neben an trug und ließ sich bereitwillig auf dem Bett nieder. Ja, das war nun schon eher ihr John, wie sie ihn kannte und liebte.
Sie schloss die Augen als Johns Hände über ihren Körper glitten und genoss das Gefühl, das sich in ihr breit machte - ganz anders als letzte Nacht als er betrunken an ihr herum gefummelt hatte. Jetzt genoss sie seine Berührung wieder in vollen Zügen und freute sich auf mehr.
Constance lachte auf und zog John an sich, küsste ihn und befreite ihn nebenbei von seinem Hemd. "Dann mal los. Ich habe bei dir ja schon den Anfang gemacht." forderte sie ihn auf als John die Schnürung geöffnet hatte.

John freute sich, dass seine Frau nun wieder so nachgiebig war und ihn nicht mehr abwies. Das war wirklich schön. Und er war so glücklich darüber, dass sie ihm sein ruppiges Verhalten nachsah.
Er ließ sich vom Hemd befreien und schob dann das Kleid über ihre Schulter, hauchte Küsse auf jeden Zentimeter der entblößten Haut und folgte dem Weg nach unten.
Wenn er bedachte, was er alles verpasst hatte, als er Priester gewesen war. Doch Constance war eine hervorragende Lehrerin gewesen und er hatte rasch gelernt, selbst mutig zu werden. Inzwischen kannten sie einander ganz genau und er wusste treffsicher, an welchen Stellen Constance besonders empfindsam war.
"Was für eine wundervolle Frau ich doch habe...", murmelte er zufrieden.

Constance ließ John bereitwillig die Führung übernehmen und genoss seine Liebkosungen in vollem Ausmaß. Seine Küsse auf ihrer Haut entlockten ihr einen Laut des Wohlgefallens und sie vergrub ihre Finger in Johns Haaren. "Und ich habe einen wundervollen Mann." antwortete sie ein wenig atemlos.
Dann fanden Constances Finger zielsicher den Weg zu Johns Hosenbund und machten sich daran zu schaffen, damit sie ihn von dieser lästigen Hose befreien konnte. Wenn John erst einmal geschafft hatte Constance zu überzeugen, hatte er jedes Mal leichtes Spiel, zu gerne teilte sie mit ihm das Bett und genoss seine Aufmerksamkeit.

John grinste zufrieden und ließ sich von ihr von seiner Hose befreien. Wie sehr er es doch liebte mit seiner Frau im Bett zu sein...
Seine Hände strichen über ihre Oberschenkel und er öffnete mit leichtem Druck ihre Schenkel, ehe er in sie eindrang. Er stöhnte leise auf. Warum hatte er sie nur am Abend vorher abgewiesen? Wie hatte er das tun können bei dieser wundervollen, verführerischen Frau?
"Ich liebe dich.", hauchte er und zog sie schließlich in seine Arme, nachdem sie beide Erfüllung gefunden hatten.
"War das nun eine gute Idee?"

Constance öffnete auf Johns leichten Druck hin ihre Schenkel für ihn und wölbte sich ihrem Mann genüsslich entgegen als dieser in sie eindrang. "Oh John ..." Mit ihm das Bett zu teilen war wirklich jedes Mal eine Erfüllung und sie bedauerte jede Frau, die ihrem Mann gegenüber diese Pflicht nur ungern erfüllte. Sie kannte immerhin beide Seiten und war glücklich, dass sie nun bei dem richtigen der Brüder gelandet war. Nie wieder wollte sie ihren Gemahl hergeben.
Zufrieden schmiegte sie sich an John als er sie in seine Arme zog und küsste ihn zärtlich. "Ich dich auch." erwiderte Constance und legte den Kopf an seine Schulter. "Eine sehr gute Idee." murmelte sie und schloss die Augen, um einfach noch ein klein wenig in seinen Armen zu liegen und zu dösen. So fühlte sie sich immer noch am wohlsten und vor allem auch am sichersten.

John atmete noch einmal durch, ehe er das Gemach betrat. Er war im Wirtshaus gewesen um ein paar Becher zu trinken, ohne die er nicht mehr schlafen konnte. Auch morgens trank er gelegentlich einen Becher Wein, das weckte die Lebensgeister und machte seine Hände ruhiger, die in letzter Zeit doch dann und wann ein wenig zitterten. Er schob es auf den Stress und die Unruhe der letzten Zeit.
Damit Constance es nicht bemerkte und begann ihm Vorwürfe zu machen, hatte er ihr gesagt, er sei bei einem Patienten.
John betrat das Schlafzimmer, wo Constance auf ihn wartete. Er lächelte. "Wie immer ein erhebender Anblick, mein Liebes."

Da John noch einen Patienten im Dorf besucht hatte, hatte Constance die Kinder ins Bett gebracht, war noch ein wenig länger bei Cathie sitzen geblieben und hatte sich mit ihrer Tochter unterhalten und war dann selbst ins Bett gegangen, um dort auf John zu warten.
Constance war ein wenig eingenickt, doch als die Tür zum Gemach geöffnet wurde, wachte sie auf und wartete freudig auf ihren Gemahl. John war in den letzten Wochen noch immer angespannt gewesen, aber sie hatte nach ihrem Gespräch gelernt ihn besonders abends in Frieden zu lassen, wenn er nicht gleich auf sie einging und so hatten sie sich arrangiert. Vor allem wenn sie morgens dann zusammen am Frühstückstisch saßen, war der Abend ohnehin vergessen, denn dann war John stets voller Tatendrang und guter Laune.
Heute schien seine gute Laune jedoch nach wie vor anzuhalten und Constance lachte leise über sein Kompliment. "Schön zu hören, mein Lieber. Aber warum kommst du nicht einfach her und siehst es dir aus der Nähe an?" neckte sie mit samtweicher Stimme.

John lächelte und ging zu ihr hinüber, um sich neben ihr auf dem Bett niederzulassen. Er begrüßte sie mit einem langen Kuss und strich ihr über die Wange.
"Aus der Nähe bist du sogar noch schöner, meine Liebste." Seine Lippen wanderten ihren Hals hinab zu ihrem Dekolletée. "Wie machst du es nur, dass du immer so gut duftest?", murmelte er gegen ihre weiche Haut.
"Wie war dein Abend, Liebes? Ich hoffe, du hast dich nicht zu sehr gelangweilt ohne mich." Seine Hände strichen sanft über ihre Schultern und hinab zu ihren in seinen Augen perfekten Rundungen.
"Doch ich könnte sicherlich auch gegen Langeweile etwas tun."

Constance erwiderte Johns Kuss, musste dabei aber feststellen, dass er deutlich nach Alkohol schmeckte ... Sie zog die Augenbrauen in die Höhe als seine Lippen an ihr hinab wanderten. "Das ist mein kleines Geheimnis." erwiderte sie dann. "Aber einer von uns muss ja gut duften und du, mein Lieber, riechst nach Alkohol." stellte Constance fest und wollte noch etwas sagen, musste jedoch inne halten als Johns Hände über ihren Körper wanderten und Constance kurz nach Luft schnappen ließen.
"Ich dachte, du warst bei einem Patienten?" brachte sie dann jedoch ein wenig atemlos hervor und vergrub eine Hand in Johns Haaren, zwang ihn damit geschickt sie anzusehen.
"Mein Abend war in Ordnung, ich habe die Kinder ins Bett gebracht und noch ein wenig mit Cathie geredet, ehe ich ins Bett bin." erklärte sie und musterte ihn aufmerksam. "Und was genau hat nun mein werter Gatte getrieben?"

John verdrehte die Augen und lachte dann. "Das war ich doch auch..Aber ich habe dann noch William getroffen und wir waren noch ein Bier trinken." Zumindest war es besser, wenn Constance das glaubte. Sie würde es nicht gut heißen, wenn sie mitbekam, wo er seine Abende verbrachte. Und am Mittag war er ja tatsächlich bei einem Patienten gewesen.
"Und jetzt sehne ich mich nach meiner atemberaubenden Frau.", erklärte er inbrünstig und begann dann damit sie von ihrem Nachthemd zu befreien. Er stellte allerdings fest, dass sich sein Begehren nicht wirklich so zeigte wie sonst. Er wollte sie, sehr, aber sein Körper schien noch nicht mitzuspielen. Nun, wenn Constance sich ein wenig anstrengte, würde es schon werden.

"So so, du hast William getroffen." murmelte Constance und befreite John nebenbei von seinem Hemd. "Dann werde ich mich wohl bei ihm beschweren müssen, dass er meinen Gemahl davon abhält zu seiner einsamen Ehefrau zurück zu kehren und sie zu beglücken." erwiderte Constance mit leisem Lachen und warf Johns Hemd neben dem Bett auf die Erde.
Sie schlang die Arme um ihn und strich genüsslich über seine warme Haut, genoss es ihm so nahe zu sein. "Das trifft sich gut." murmelte sie und küsste ihn erneut. "Deine Frau sehnt sich nämlich ebenfalls nach dir."
Constance ließ sich von ihrem Nachthemd befreien und rekelte sich einen Moment lang zufrieden auf der Matratze, ehe sie mit ihrem Spielchen fort fuhr und ihre Hände über Johns Rücken gleiten ließ. Gezielt wanderten ihre Finger hinab, strichen über seinen Hosenbund und daran entlang bis sie sich von seinem Rücken nach vorne vor gearbeitet hatte. "Dann will deine Gemahlin dich mal in Stimmung bringen, was?" wisperte sie, schnürte Johns Hose auf und ließ eine Hand dann zielsicher darin verschwinden.
Die andere vergrub sich wieder in seinen Haaren und zog ihn für einen Kuss zu sich hinunter.

"Ach, ich glaube nicht, dass er das absichtlich getan hat." John lächelte leicht. "Joanna wartet sicher genauso ungeduldig auf ihn."
John schloss die Augen und versuchte sich ihren Zärtlichkeiten zu überlassen. Er zischte leise, als sie die Hand in seine Hose schob - normalerweise ein todsicheres Mittel um ihn in Wallung zu bringen. Doch heute...heute blieb er einfach kalt.
Innerlich sehnte er sich so sehr nach Constance, aber sein Körper machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
Er bemühte sich ja wirklich, aber es regte sich einfach nichts. Wie peinlich...

"Na gut, dann lasse ich ihn noch einmal davon kommen. Aber warne ihn lieber vor, ohne deine Fürsprache hätte er es mit mir zu tun bekommen." scherzte Constance, ehe sie sich wieder voll und ganz ihrem Ehemann widmete.
Dieser schien heute allerdings so ganz und gar nicht in Form zu sein. Aber Constance ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen, dann musste sie sich einfach noch etwas mehr Mühe geben. Geschickt befreite sie John ganz von seiner Hose und drehte sich dann herum, so dass er unweigerlich unter ihr lag.
Constance gab ihrem Mann einen langen Kuss. "Lass mich nur machen ..." murmelte sie und schenkte ihm ein freches Grinsen. Dann ließ sie ihre Hände über seinen Körper gleiten und ihre Lippen folgen, bahnte sich den Weg immer weiter hinab. Wenn sie John so nicht in Stimmung brachte, dann wusste sie auch nicht mehr weiter.

"Das werde ich tun.", erwiderte John mit einem Grinsen. Er ließ sich ein bisschen widerwillig von seiner Hose befreien und schaute schließlich zu Constance auf, legte die Hände an ihre Hüften und strich sanft über ihren Körper.
Constances Tun hätte ihn normalerweise regelrecht in den Wahnsinn getrieben, doch heute bekam er davon nur ein schwaches Echo zu spüren. Er wusste selbst nicht, was mit ihm los war, doch selbst Constances größte Bemühungen verliefen fruchtlos im Sande.
Er legte die Hand über die Augen und stöhnte verzweifelt. "Was ist nur los mit mir?" Wie unendlich peinlich das doch war...Er schämte sich vor seiner Frau, dass er nicht mehr in der Lage war sie so zu befriedigen wie sie es gern wollte.

Allmählich begann Constances Mut zu sinken als all ihr Tun keine Wirkung zeigte und als John schließlich verzweifelt aufstöhnte, stellte sie ihre Versuche ein und legte sich neben ihn, kuschelte sich eng an ihn und strich zärtlich über Johns Brust. "Es tut mir Leid." murmelte sie betroffen, hatte sie doch irgendwie das Gefühl, dass es ihre Schuld war.
Früher hatten sie nie Schwierigkeiten gehabt, aber jetzt ... John hatte begonnen sie abends öfter abzuweisen mit der Begründung er sein nicht in Stimmung. Oft arbeitete er lang und kam erst spät nach Hause, weil er entweder in seinem Arbeitszimmer saß oder wie heute noch gegen Abend einen Patienten hatte. Und nun das ... was, wenn er sie einfach nicht mehr so anziehend fand?
Natürlich beteuerte John immer, wie schön er sie fand, aber dennoch, es gab so viele Anzeichen die dafür sprachen, dass es nicht mehr so war.
Furcht breitete sich in ihr aus, wenn sie ihm nicht mehr geben konnte, was er wollte, wie lange würde es dann wohl dauern bis er ihrer gänzlich überdrüssig wurde?
Constance strich John über die Wange. "Wir ... versuchen es Morgen nochmal und ich ... ich gebe mir dann mehr Mühe, versprochen." murmelte Constance leise.

John wäre am liebsten im Boden versunken vor Scham, als Constance sich auch noch entschuldigte."Es ist doch nicht deine Schuld, Constance. Ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist."
Er legte schuldbewusst die Arme um seine Frau und schloss die Augen. Wie sollte es nur weitergehen? Die Enttäuschung in ihren Augen zu sehen war furchtbar.
"Du kannst nichts dafür, du musst dir nicht mehr Mühe geben. Du hast nichts falsch gemacht. Der Fehler liegt bei mir, aber ich weiß nicht, warum. Ich weiß auch nicht..."
Er wollte es nicht morgen wieder probieren und wieder versagen. Warum versagte er denn nur bei allem, was er anfasste?
"Mir tut es leid, Constance..."

Constance biss sich auf die Unterlippe und zögerte. Er sagte das so, aber je mehr sie darüber nachdachte, desto klarer wurde es ihr eigentlich. "Du findest mich nicht mehr so anziehend, wie früher." stellte sie leise fest. "Ich ... ich weiß, ich habe mich in letzter Zeit ein wenig gehen lassen und habe ein paar Pfund zugelegt. Ich werde darauf achten sie wieder los zu werden." Sie strich John über die Wange. "Ich will doch hübsch für dich aussehen." murmelte sie.
Was, wenn er schon eine andere gefunden hat? schaltete sich da ein leises, böses Stimmchen ein. Wenn er deshalb abends weg ist? Und weil er es mit einer anderen treibt, hat er jetzt auch keine Kraft mehr, zumal ich auch nicht mehr aussehe wie früher ...
Der Zweifel überwältigte Constance mit solcher Wucht, dass es ihr fast den Atem nahm. Sie vergrub das Gesicht an Johns Schulter und kämpfte um ihre Fassung. "Es ist meine Schuld, es tut mir Leid." murmelte sie dann erneut. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Bisher habe ich dich ja immer in Stimmung gebracht, aber heute habe ich einfach versagt."

John starrte seine Frau schockiert an und schüttelte energisch den Kopf, legte die Hand an ihre Wange. "Was redest du denn für einen Unsinn, Constance?", fragte er ungläubig. "Du bist für mich noch genauso anziehend wie früher und die paar Pfund stören mich nun wirklich nicht. Man sieht sie dir kaum an. Du siehst hübsch für mich aus, du bist die hübscheste Frau auf der ganzen Welt für mich.", versicherte er nachdrücklich.
"Es ist nicht deine Schuld, sondern ganz allein meine. Ich bin einfach nicht richtig auf der Höhe, ich weiß selbst nicht warum. Es tut mir leid, dass du so enttäuscht bist. Du hast dich ja auch darauf gefreut. Aber ich kann einfach nicht....Du aber hast ganz sicher nicht versagt, Constance."

Constance war unbehaglich zu Mute. Sie hörte sich Johns Beteuerungen zwar an, aber der Zweifel in ihr war entstanden und so leicht wurde sie ihn nicht wieder los, egal wie gern sie es wollte.
"Aber du ... du ziehst dich vor mir zurück." begann sie dann langsam. "Abends kommst du immer später zu mir und oft hast du dann gar kein Interesse mehr an mir. Im Dorf bist du in letzter Zeit auch viel öfter als vorher und ich -" Sie brach ab.
Beschämt senkte Constance den Blick. Wer war sie eigentlich, dass sie solche Dinge vermutete? Dass sie ihrem Liebsten unterstellte, er würde sich eine Andere nehmen? Ausgerechnet John! Dennoch zweifelte sie viel zu sehr an dem, was in den letzten Tagen geschehen war.
"Verzeih mir." murmelte sie und rückte ein wenig von ihm ab, schlang die Arme um den Oberkörper. Was konnte sie denn tun, um John wieder für sich zu gewinnen? Um ihm deutlich zu machen, was er alles an ihr hatte?

John seufzte schwer. "Du hast mir versprochen, dass du versuchst mich zu verstehen in diesen Dingen. Du weißt, dass ich mich nicht wegen dir zurückziehe. Ich muss einfach nachdenken und das kann ich am Besten in aller Ruhe. Im Dorf bin ich oft, sicher, ich muss dort Leute behandeln und im Moment sind eben viele krank. Wenn ich abends spät heim komme, bin ich auch einfach müde. Bezieh das doch nicht alles auf dich, Constance. Es ist nicht deine Schuld."
Es schmerzte ihn wirklich, als Constance von ihm abrückte und er schluckte, dann rückte er ihr hinterher und legte die Arme um sie.
"Es gibt nichts zu verzeihen. Ich weiß, was du meinst. Und das hier...das hier ist nicht deine Schuld. Es ist mir nur so unendlich peinlich...."

Constance nickte langsam. "Ich versuche es ja." murmelte sie leise und als John sie an sich zog, ließ sie es bereitwillig geschehen und suchte gewohnheitsgemäß wieder seine Nähe, um sich an ihn zu kuscheln.
"Du würdest mir sagen, wenn etwas ist, oder? Wenn ich dir auf die Nerven gehe oder ... wenn ich dir nicht mehr gefalle, wenn du mich nicht mehr anziehend findest." fragte Constance dann ein wenig unsicher.
Dann schüttelte sie den Kopf und legte eine Hand an Johns Wange. "Es muss dir nicht peinlich sein. Du hattest einen langen Tag und ... manchmal soll es halt nicht so sein. Es wird schon wieder beim nächsten Mal." versuchte sie sich zuversichtlich zu zeigen.

John legte das Kinn auf ihren Scheitel und hielt sie einfach fest. "Natürlich würde ich es dir sagen. Aber du gehst mir nicht auf die Nerven. Nur brauche ich eben manchmal meine Ruhe. Du weißt doch, das ist ja nicht für lange. Und wie könntest du für mich nicht anziehend sein? Du bist die schönste Frau der Welt für mich, Constance."
Er senkte betrübt den Blick, als ihre Hand an seiner Wange lag. "Ja, vielleicht hast du ja recht. Es ist mir trotzdem furchtbar peinlich." Er fühlte sich, als hätte er sich bis auf die Knochen blamiert.
"Ich wollte dich nicht enttäuschen. Aber vielleicht wird es das nächste Mal wirklich besser." Er hoffte es so sehr.

Constance hatte viel nachgedacht die letzten Tage und darüber hinweg auch nachts nur wenig erholsamen Schlaf gefunden. Sie hatte Zweifel an John bekommen, an dem was er sagte und was er vor allem abends trieb, wenn er sie allein ließ. Und sie hasste sich dafür, dass sie an ihm zweifelte, ausgerechnet an ihrem Liebsten!
Aber seit ihr letzter Versuch miteinander zu schlafen so kläglich gescheitert war, hatte John es nicht noch einmal versucht und sich für Constances Geschmack noch weiter zurück gezogen. Irgendetwas musste doch sein, denn unter normalen Umständen wäre er ihrem Ehebett nie so lange wortlos fort geblieben.
Sie hatte gerade die Kinder ins Bett gebracht und kehrte nun ins Gemach zurück, ein wenig überrascht, dass John noch dort war. Sie hatte eigentlich schon damit gerechnet, dass er ihre Abwesenheit nutzen würde, um zu verschwinden.
Einen Moment zögerte sie, dann ging Constance zu John hinüber und ließ sich neben ihm am Tisch nieder. "Hast du heute keinen Patienten mehr?" fragte sie hoffnungsvoll und griff nach Johns Hand. "Wenn du bleibst, könnten wir uns doch einen gemütlichen Abend vor dem Kamin machen, was denkst du?" schlug Constance vor und schenkte ihm ein Lächeln. "Ich könnte in die Küche gehen und noch ein wenig Essen holen und wenn du magst auch noch etwas Wein ... wir haben die Abende in letzter Zeit viel zu selten zusammen verbracht, es wäre doch eine schöne Gelegenheit."

John hatte beschlossen, heute Abend einmal wieder Zuhause zu bleiben, denn draußen war das Wetter alles andere als schön und er hatte nur mäßig Lust sich durch strömenden Regen zu bewegen. Allerdings setzte das voraus, dass seine Frau ihn in Frieden ließ und nicht belästigte. Besonders seit er im Bett so versagt hatte, wollte er seine Ruhe. Er wollte sich nicht nochmal so blamieren und machte daher auch keine Anstalten seine Frau anzufassen.
Als Constance jetzt zu ihm trat und seine Hand nahm, seufzte er genervt auf und zog seine Hand weg. Warum begriff sie denn nicht, dass er ihre Nähe nicht wollte?
"Nein, habe ich nicht. Aber ich halte auch nicht viel von einem Abend vor dem Kamin. Ich würde gerne hier sitzen bleiben und in aller Ruhe einen Becher Wein trinken." Das Ohne dich schwang unausgesprochen nach.
"Lass mich in Frieden nachdenken." Er hatte leicht Kopfschmerzen und die hoffte er, mit etwas Wein zu beruhigen. Das funktionierte meistens.