William und Joanna - ab 1184 bis 1185

Richard legte einen Arm um Beatrice und ließ den Blick schweifen. "Vielleicht sollte ich dich bei Gelegenheit mal wieder für ein paar Tage entführen. Die Welt hier wird ohne uns zwei schon nicht sofort zusammen brechen." Richard sah Beatrice wieder an und strich mit der freien Hand über ihre Wange. "Außerdem könnten wir uns dann sehr ausgiebig unserem Wunsch widmen, noch ein Kind zu bekommen ..." fügte er leise und mit einem etwas anzüglichen Grinsen hinzu. "Das wäre doch nicht schlecht, oder?"
Richard gab Beatrice noch einen Kuss und schüttelte den Kopf. "Nicht zufällig, ich habe dich gesucht. Ich wollte ein paar Stunden mit meiner hinreißenden Gemahlin verbringen." erklärte er dann.

Beatrice lächelte glücklich und legte den Kopf an seine Schulter. "Das wäre wirklich schön...." Darüber würde sie sich unendlich freuen, denn die gemeinsame Zeit kam oft viel zu kurz. Und so hatte sie wenigstens für ein paar Tage ihre heile Welt zurück. Sie schmiegte die Wange mit geschlossenen Augen in seine Handfläche, lachte dann aber auf und sah ihn vielsagend an.
"Oh weißt du, ich glaube, manche Wünsche gehen schneller in Erfüllung, als man glaub. Eben zum Beispiel habe ich dich an meine Seite gewünscht und schon warst du da. Und was den Kinderwunsch betrifft...." Sie gab ihm einen langen Kuss.
"Ich bin schwanger." eröffnete sie ihm dann fröhlich. "Und ein wenig Zeit mit dir würde uns Beiden sicher gut tun."

Richard nickte leicht und begann in Gedanken schon einen entsprechenden Ausflug zu planen. Es würde nicht allzu schwierig sein, im Moment lief alles ruhig seinen Gang, es gab keine allzu wichtigen Dinge, die seine Anwesenheit erforderlich machten. Es wäre schön ein paar Tage wieder nur mit Beatrice zu verbringen und es würde ihnen beiden gut tun.
Dann zog er verwundert eine Augenbraue in die Höhe und im nächsten Moment begannen seine Augen zu leuchten. "Ist das wahr?" Er zog Beatrice auf seinen Schoß und gab ihr lachend einen Kuss. "Oh Bea, das ist wundervoll! Einfach fantastisch! Wie weit bist du schon, was denkst du?" fragte er neugierig und legte eine Hand auf Beatrices noch flachen Bauch. "Ein Kind ..." murmelte Richard und küsste seine Gemahlin noch einmal. "Ich liebe dich, Beatrice." flüsterte er gegen ihre Lippen.

Beatrice freute sich bereits sehr auf diesen kleinen Ausflug. "Wir müssen schauen, dass die Kinder gut unter sind und dann werden wir die Tage nur für uns ausgesprochen genießen können."
Sie lehnte sich an seine Brust und erwiderte den Kuss.
"Natürlich ist es das.", bestätigte sie mit einem Lächeln. "Oh, ich denke noch nicht so weit. Ich denke, zwei Monate habe ich hinter mir. Also haben wir noch eine Weile. Und du weißt, dass du meine Launen wieder wirst ertragen müssen."
Sie schloss die Augen. "Ich liebe dich auch..."

"Ach, das sollte kein Problem sein. Guillaume, Stephan und Eleonore sind ohnehin alt genug, um auf sich selbst aufzupassen, Jonathan hängt ohnehin viel bei Alan, ich bin sicher, der würde einige Tage auf den Jungen Acht geben, und mit Isabel wird die Kinderfrau schon ein Weilchen fertig. Darum müssen wir uns keine Gedanken machen." erwiderte Richard zuversichtlich.
Er zog Beatrice noch etwas enger an sich und lächelte glücklich. "Deine Launen nehme ich nur allzu gerne in Kauf. Ich freue mich so." Dieses Kind kam genau richtig. Es würde ihnen beiden gut tun und sie wieder etwas enger zusammen schweißen, da war Richard sich sicher.
"Die schönsten Worte, die ich aus deinem Munde hören könnte ..." wisperte Richard leise und lehnte seine Stirn an Beatrices, um ebenfalls für einen Moment die Augen zu schließen und sich ganz diesem glücklichen Moment hin zu geben.

Beatrice nickte langsam. "Da hast du auch wieder recht. Vielleicht würden Alan und Brian sich auch um die Großen ein bisschen kümmern. Ich will nicht, dass sie sich selbst überlassensind und nicht wissen, zu wem sie gehen sollen, wenn etwas ist."
Sie wollte, dass alles gut versorgt war, wenn sie sich schon einmal eine solche Auszeit nahmen. Nichts sollte schief gehen.
"Ich freue mich auch...Das wird uns wieder Zusammenhalt geben." Und es würde Richard wieder enger an sie binden.
"Hast du heute länger Zeit für michoder musst du bald wieder an die Pflicht?"

Richard gab ein zustimmendes Brummen von sich. "Ich bin sicher, dass sie das tun werden. An sich bringt es ja keine wirkliche Arbeit mit sich, sie müssen nur im Notfall da sein."
Er strich Beatrice zärtlich über den Rücken und lächelte. "Das wird es." pflichtete er ihr bei und grinste dann. "Den ganzen restlichen Tag, habe ich gerade beschlossen. Solch eine wundervolle Nachricht müssen wir doch gemeinsam feiern. Alles andere kann auch bis morgen warten." entschied Richard kurzer Hand. Er wusste, wie sehr Beatrice sich darüber freuen würde und er tat es deshalb umso lieber.

Charles

Es war der letzte Tag, morgen würde Charles mit seinem Sohn wieder zurück nach Kent reisen. Er hatte die Gastfreundschaft seines zukünftigen Schwiegervaters lange genug strapaziert und heute Mittag war die Verlobung offiziell gemacht worden. Sie hatten ein wenig gefeiert und jetzt hatte er den letzten Abend noch ein wenig allein mit Mary verbringen wollen.
Darum waren sie wieder in die Gärten geflüchtet und spazierten durch die Dämmerung, ab und an huschte ein Igel durch das Gras davon.
"Ich werde dich sehr vermissen, Liebste. Aber bald...bald werden wir heiraten."

Mary war in den letzten Tagen überglücklich gewesen. Sie hatte die meiste Zeit mit Charles verbracht und war an seiner Seite sichtlich aufgeblüht. Es war genau so wie im vergangenen Jahr als sie sich kennen gelernt hatten, er tat ihr einfach unglaublich gut und Mary wusste, dass es die richtige Entscheidung war ihn zu heiraten.
Und auch seinem Sohn war sie deutlich näher gekommen und hatte festgestellt, dass der Junge und sie sich hervorragend verstanden. Es würde also sicher keine Probleme deswegen geben.
Dennoch war Mary heute Abend ein wenig bedrückt, denn es war der letzte Abend den Charles in Truro verbringen würde. Morgen würde er abreisen und dann würden sie sich für einige Wochen nicht wieder sehen. Zwar rückte auch ihre Hochzeit näher, aber dennoch, sie dachte nur ungern daran, dass sie nun erst einmal wieder getrennt sein würden.
Sie seufzte leise und nickte. "Und ich dich erst. Truro wird mir ohne dich ganz schön leer vorkommen, so viel ist sicher." Mary blieb stehen und legte ohne zu zögern die Arme um Charles. "Ja, bald. Und ich sehen den Tag jetzt schon herbei. Ich kann es kaum erwarten." erklärte sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.

Charles

Charles wusste, dass Mary traurig darüber war, dass er gehen musste, aber gleichzeitig wussten sie auch beide, dass es sein musste.
"Ich glaube es dir. Aber immerhin konnte ich deine Kinder besser kennenlernen und sie mich. Und Daniel konnte deine Bekannschaft machen, das war gut. Ich kann es kaum erwarten dir Kent zu zeigen. Du wirst dich dort wohl fühlen, glaube mir."
Er legte die Arme um ihre Taille und küsste sie liebevoll. "So wenig wie ich. Ich werde mit Henry sprechen und einen Abstecher zum Hof machen. Ich denke, spätestens in zwei Monaten werden wir heiraten können. Möchtest du hier heiraten?"

"Ja, es war gut, dass du gekommen bist. So hatten wir auch ein wenig Zeit miteinander. Aber ich fürchte, die Kinder werden ebenfalls enttäuscht sein, wenn du morgen abreist. Die Mädchen haben einen Narren an dir gefressen." Nachdem Gerard sich zwar bemüht hatte, aber nie eine wirkliche Verbindung zu den Kindern gehabt hatte, hatten die Mädchen Charles' Aufmerksamkeit aufgesaugt wie Schwämme. Sie hatten ihn förmlich vergöttert und waren ihm nur ungern von der Seite gewichen. Und Mary hatte daneben gestanden und jedes Mal fast mit den Tränen gekämpft, weil der Anblick sie so gerührt hatte.
"Zwei Monate ... nun, ich denke, das werde ich gerade noch aushalten." neckte sie sanft, sah Charles dann jedoch überrascht an. "Ist das dein Ernst?" Sie war davon ausgegangen, dass er in Kent heiraten wollte und so überrumpelte seine Frage sie förmlich. "Oh, das wäre wundervoll, Charles!" Sie stellte sich etwas auf die Zehenspitzen und küsste ihn innig. "Ich würde gerne hier heiraten." wisperte sie und schmiegte sich dichter an ihren Liebsten.

Charles

"Es hat uns gut getan einanderbesser kennenzulernen ohne den Druck sich verstecken zu müssen, findest du nicht auch? Gewissermaßen unbeobachtet." Charles lächelte. "Sie sind wundervolle Kinder. Ich glaube, ich habe einen ebenso großen Narren an ihnen gefressen." Er hatte es sehr genossen die Mädchen um sich zu haben, die sich über jede Aufmerksamkeit von ihm gefreut hatten. Und vor zwei Tagen hatten Marian und Anne so lange gebettelt, bis Charles ihnen eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt hatte. Das hatte ihn sehr gerührt.
"Es ist ja nicht mehr lange..." Charles nickte ernst. "Es ist mein Ernst. Ich weiß, es ist dir wichtig, deine Familie ist hier...warum also nicht. Es ist kein wirkliches Opfer für mich. Ein Opfer ist viel mehr, dass ich noch so lange verzichten muss."

"Es war eine Wohltat." pflichtete Mary ihm bei und lächelte sanft. "Die Mädchen werden überglücklich sein, wenn wir nach Kent kommen. Sie haben die meiste Zeit immer mit Edith und mir verbracht ... hier haben sie gleich meine Brüder in Beschlag genommen und du hast ja selbst erlebt, wie sie dir gegenüber waren. Es wird ihnen gut tun einen ... einen richtigen Vater zu haben." Jemanden, der sie zu schätzen wusste.
Mary biss sich kurz auf die Unterlippe und schluckte leicht. "Oh Charles ..." Dieses Entgegenkommen von ihm und vor allem die Tatsache, dass er selbst diesen Vorschlag gemacht hatte, bewegte Mary wirklich sehr.
Sie küsste ihn innig und lehnte dann die Stirn an seine. Ein koboldhaftes Lächeln huschte über ihre Lippen. "Wie wäre es dann, wenn wir den heutigen Abend so gestalten, dass wir für die nächsten zwei Monate etwas haben, woran wir uns erinnern können?" wisperte sie leise und strich mit einer Hand zärtlich über Charles' Brust.

Charles

Charles legte Mary eine Hand an die Wange. "Das ist nur normal. Daniel hat sich damals auch an seine Amme geklammert, weil ihm eine Mutter fehlte. Betty war glücklicherweise immer gern für ihn da und hat für ihn gesorgt, als wäre er ihr eigener Sohn. Das war für Daniel gut, auch wenn so Mancher darüber den Kopf geschüttelt hat. Ich werde deinen Töchtern gern dasselbe ermöglichen und ihnen ein Vater sein, soweit sie es möchten."
Marys Lächeln ließ ihn die Augenbrauen heben. "Dieses Lächeln macht mir ein wenig Angst, Mary.", gab er zu bedenken. "So? Das wäre keine schlechte Idee, aber...denkst du an etwas Bestimmtes?", fragte er ein wenig heiser.

Mary lächelte sanft. "Ich danke dir. Du hast wirklich ein gutes Herz, kaum zu glauben, dass dich die meisten Menschen für einen rauen Gesellen halten." erwiderte Mary mit liebevollem Spott in der Stimme.
Ihre Augen funkelten als sie Charles einen langen Kuss stahl. "Ja, an etwas ganz bestimmtes." erwiderte sie und legte einen Finger an Charles' Lippen, ehe er widersprechen konnte. "Ich bitte dich Charles, nur dieses eine Mal, nur diese eine Nacht bevor du wieder abreist." flüsterte sie leise und ließ ihre Hand sinken, schob sie dann ohne großes Zögern unter Charles' Hemd. "Es wäre eine wundervolle Erinnerung, die mich die nächsten zwei Monate begleiten würde ... besonders, wenn ich alleine in meinem kalten Bett liege und an dich denke."
Sie küsste Charles noch einmal und hoffte, dass er auf sie anspringen würde.

Charles

"Nur die, denen ich nichts anderes zeige als den rauen Gesellen. Aber die Meisten machen sich auch nicht die Mühe dahinter zu sehen. Mir soll es recht sein, so habe ich wenigstens meine Ruhe." Und niemand wandte sich mit unverschämten Bitten an ihn.
"An etwas ganz Bestimmtes also?" Sein Mund war trocken geworden, er hatte so eine Ahnung, was genau sie vor hatte. "Mary, ich..." Sie brachte ihn umgehend zum Schweigen und ihre direkte Nähe, ihre Hand auf seiner nackten Haut machte ihn schwach.
"Oh, Mary....wir sollten nicht..." Er erwiderte den Kuss und zog sie mit sich. "Hier und jetzt oder woanders?" Er würde sich auch an diese Nacht erinnern, das stand fest.

Mary lachte leise. "Nur gut, dass du mich hinter die Fassade hast sehen lassen." erwiderte sie lächelnd.
Mary nickte. Ja, es war etwas ganz bestimmtes, das sie im Sinn hatte und sie wusste, dass Charles Skrupel haben würde. Umso glücklicher war sie, als sie feststellte, dass sein Widerstand reichlich schwach ausfiel.
"Ich weiß, aber es ist nur dieses eine Mal und es ist schließlich zu einem guten Zweck." gab sie grinsend zu bedenken und ließ sich von Charles hinter die nächste Hecke ziehen. Sie küsste ihn leidenschaftlich und lachte dann heiser. "Hier und jetzt." gab sie zurück. Woanders hin hätte sie es kaum noch geschafft. "Hier kommt ohnehin niemand vorbei, glaub mir." wisperte sie leise und küsste Charles noch einmal, während dieses Mal ihre beiden Hände unter seinem Hemd verschwanden.

Charles

"Mary, du machst mich wahnsinnig. Wirklich..." Sie brachte ihn immer und immer wieder dazu völlig gegen sein Wesen zu handeln und sich dabei trotzdem gut zu fühlen. Das verwirrte ihn, aber er wollte sie an seiner Seite. Um jeden Preis.
Er griff nach ihrer Hüfte und küsste sie leidenschaftlich, schob die Hände unter ihren Rock und ließ sie ihre Oberschenkel hinauf wandern.
"Du bist so unendlich durchtrieben....", stöhnte er leise. "Aber ich mag das..." Es war ihm einfach egal, wer jetzt noch vorbei kam. Er konnte nur an Mary denken.

"Das beruht wenigstens auf Gegenseitigkeit." wisperte Mary und schloss genüsslich die Augen als Charles' Hände den Weg unter ihre Röcke fand. Es war ein himmlisches Gefühl seine rauen Hände auf ihren Oberschenkeln zu spüren und sie wollte mehr, hier und jetzt in dem kleinen, ruhigen Garten ihrer Eltern.
Mary musste bei seinen Worten lachen. So durchtrieben kam sie sich eigentlich gar nicht vor, aber irgendwie hatte Charles schon Recht, dass hier war ... nun, nicht unbedingt das, was sie anständig nennen würde.
"Gut, dass es dir gefällt ... mir geht es ebenso." flüsterte Mary und erwiderte den Kuss voller Leidenschaft. "Und nun sei ein Gentleman und lass deine Verlobte nicht noch länger warten. Sonst werde ich noch verrückt vor Sehnsucht."

Charles

Charles seufzte leise und nickte, ließ sich auf die Sache ein. Das hier war absolut nicht seine Vorstellung davon gewesen, wie er sie wieder lieben konnte, er hatte sich darauf eingestellt bis zur Hochzeitsnacht zu warten. Aber jetzt war die Versuchung so unendlich groß...Er konnte ihr nicht widerstehen, er liebte sie so sehr.
"Wie du willst..."
Er hob sie hoch und lehnte sie mit dem Rücken an einen Baum, dann schnürte er mit der freien hand seine Hose auf und drang ungeduldig in sie sie ein. Ein Stöhnen entrang sich seiner Kehle.
"Gott, Mary...." So lange war es her.

Marys Augen leuchteten auf als Charles sie hochhob und an den Baum lehnte. Sie schlang die Beine um seine Hüfte und legte die Arme um seinen Nacken, ehe sie ihm noch einen Kuss gab.
Und dann durchströmte sie auch bereits ein wundersames Gefühl, eine Mischung aus Lust, Verlangen und purer Glückseligkeit. Ja, dieser Abend würde ihr helfen die letzten zwei Monate bis zu ihrer Hochzeit ohne Charles zu überstehen.
Mary schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken und stöhnte leise auf. Sie war erleichtert, dass Charles sich so leicht hatte überreden lassen, denn hätte er mehr Widerstand gezeigt, hätte sie ihn in Ruhe gelassen. Sie wusste schließlich, wie wichtig ihm seine Prinzipien waren. Und umso mehr bedeutete ihr das hier etwas, denn sie war es gewesen, die Charles aus der Reserve gelockt hatte. Nur ihretwegen hatte er sich dazu verleiten lassen.
"Oh Charles ... ich liebe dich ..."

Charles

Charles genoss es, wie sie Arme und Beine um ihn schlang und lächelte mit geschlossenen Augen. Er begann sich zu bewegen, wurde mit jedem Stoß kraftvoller und konnte sich kaum beherrschen. Es war wahrlich ein Traum, dieser Abend hier. Ganz allein im Halbdunkel, in der Stille des Gartens.
Schließlich hielt er sie noch eine Weile in seinen Armen. "So wie ich dich liebe, Mary. Ich weiß nicht, wie ich jemals ohne dich ausgekommen bin. Und in zwei Monaten wirst du jeden Abend mir gehören...wie sehr ich es genießen werde..."
Er lächelte sanft und löste sich von ihr, um seine Hose zuzuschnüren.

Mary hatte das Gefühl, sie könne überhaupt nicht mehr aufhören zu lächeln. Sie war noch eine ganze Weile mit Charles im Garten geblieben, sie waren noch ein wenig spazieren gewesen, hatten auf einer Bank gesessen und die Nähe des anderen Genossen. Kurz um, Mary war glücklich.
Auch wenn sie jetzt ohne ihn die Nacht verbringen würde, der Abend hatte sie entschädigt. Außerdem würde sie heute bei Isabella schlafen, ihre Schwester hatte sich angeboten, damit Mary sich vor Charles' Abreise nicht allzu einsam fühlte in der Nacht und ihr Mann ohnehin erst in wenigen Tagen vom Hof zurück erwartet wurde.
Mary versuchte sich ein wenig zu ordnen, damit sie nicht zu überschwänglich war, wenn sie das Gemach betrat. Sie atmete noch einmal tief durch, dann trat sie ein. Isabella saß am Fenster und las in einem Buch als Mary eintrat.
"Na nu, bist du noch gar nicht müde? Sag bloß nicht, du hast auf mich gewartet?" begrüßte Mary ihre Schwester und setzte sich zu ihr in die Fensterbank. "Was liest du schönes?" fragte sie neugierig und versuchte einen Blick auf die Seiten zu werfen.

Isabella hatte den Abend in Ruhe und ganz allein in ihrem Gemach verbracht. Nun, nicht ganz allein. Sybil schlief mittlerweile friedlich nebenan. Aber da sie ohnehin auf Mary warten wollte, hatte sie beschlossen noch ein bisschen zu lesen.
Als Mary nun kam, lächelte sie und legte das Buch in ihren Schoß, bis Mary sich zu ihr setzte. "Nein, ich bin nicht müde. Außerdem war Sybil etwas unruhig, ich habe ihr noch ein bisschen vorgesungen, damit sie besser einschläft. Und ich vermisse meinen Mann. Also habe ich auf dich gewartet. Ich würde ohnehin aufwachen, wenn du kommst."
Isabella zeigte ihr bereitwillig das Buch. "Wir haben es aus Jerusalem mitgebracht. Ein paar schöne Geschichtenauf Latein. Sie stammen aus dem Arabischen, aber irgendeine gute Seele hat sie übersetzt. Nun sag aber, wie war dein Abend mit Charles? Du siehst sehr glücklich aus, Liebes."

Mary nickte verständnisvoll. "Glaub mir, wer könnte dich besser verstehen als ich? Aber er kommt in ein paar Tagen wieder, nicht wahr? Dann kannst du dein Familienglück ja endlich in vollen Zügen genießen." erwiderte Mary lächelnd und nahm Isabella dann das Buch ab, um einen Blick hinein zu werfen.
Sie überflog ein paar Zeilen und betrachtete die kleinen Malereien, die jeweils am oberen und am unteren Ende der Seite zu finden waren. "Klingt vielversprechend. Vielleicht leihst du es mir ja mal?" fragte sie hoffnungsvoll. Mary hatte alle Geschichten, die Isabella ihr von ihrer Reise nach Jerusalem erzählt hatte, voller Interesse aufgenommen und war immer neugierig noch mehr zu hören.
Bei Isabellas nächsten Worten leuchteten Marys Augen auf und sie nickte. "Das bin ich auch. Das heißt ... ich bin natürlich nicht glücklich darüber, dass er morgen schon wieder abreist, aber der Abend war wundervoll und ich denke, ich habe damit einige Erinnerungen, die mich in den nächsten zwei Monaten über seine Abwesenheit hinweg trösten werden. Und dann ist es ja auch endlich so weit." Mary seufzte zufrieden und lehnte sich gegen die kühle Steinwand. "Ich freue mich wirklich auf die Hochzeit. Ich bin mir so sicher, dass es die richtige Entscheidung ist. Dass es uns allen gut tun wird."