William und Joanna - ca. 1186 - ?

Aileen

Aileen lächelte ihn dankbar an. "Es ist so lieb von Euch mir solche Dinge zu sagen, damit ich mich besser fühle." Wie einfühlsam er doch sein konnte...
Sie genoss den Tanz sehr und sie hatte nicht vor, Elias so schnell wieder von hier zu entlassen. "Nun, hier stört uns auch niemand. Und wisst Ihr, mir ist es auch egal, solange Ihr bei mir seid. Wenn Ihr mich wieder so heldenhaft verteidigt wie zuletzt...."
Das hatte sie wirklich beeindruckt, als er sich sogar gegen John gestellt hatte um ihr die Flucht zu ermöglichen.
"Lasst uns einfach den Abend genießen. Alle Anderen sind mir völlig egal."

William nippte an seinem Wein und riss den Blick schließlich von der Tanzfläche los als er auch den Becher abstellte. Er sah Joanna an und lächelte leicht. "Nun, immerhin scheint hier wenigstens einer unserer Söhne glücklich zu sein." bemerkte er dann. Sie waren seit ein paar Tagen in London und er hatte viele Gespräche mit Edward geführt, ganz besonders auch über dessen bevorstehende Ehe.
Elias hingegen hatte sich seinem Vater weitestgehend entzogen, umso glücklicher war William als er den Jungen nun zusammen mit Aileen auf der Tanzfläche sah.
"Es scheint als würde das Mädchen ihm wirklich gut tun. So entspannt habe ich ihn lange nicht gesehen."

Joanna lehnte sich leicht in Richtung ihres Mannes und beobachtete ihren Sohn ebenfalls wohlwollend. "Da hast du recht, er wirkt sehr zufrieden mit sich selber und der Welt. Die Beiden harmonieren gut, ich würde mich über diese unerwartete Wendung durchaus freuen. Aileen ist ein wunderbares Mädchen, sie kommt auf ihre Mutter. Es wundert mich, dass er sie umgarnt, obwohl John davon nicht begeistert sein dürfte."
Sie lächelte leicht, seufzte dann.
"Was meinst du, hat Edward eine Chance in dieser Ehe halbwegs zufrieden zu werden? Glücklich? Was hältst du von dieser Französin?"

William nickte versonnen. "Ja, die Kleine scheint ihn wirklich um den Finger gewickelt zu haben, dass er sich trotz allem so zu ihr hingezogen fühlt. Aber es würde mich wirklich freuen, ich bin sicher, sie kann ihn wieder zur Vernunft bringen." erwiderte William und sah dann kurz zu Edward hinüber, ehe er Joanna antwortete. "Tja, das ist eine gute Frage." murmelte William und seufzte dann leise. "Ich habe mich lange mit ihm darüber unterhalten und auch kurz mit Helene gesprochen. Er findet sie hübsch und ist begeistert davon, wie sie mit den Kindern umgeht, besonders mit Gabriel. Insofern ist er halbwegs zufrieden, aber darüber hinaus ... ich bin mir nicht sicher. Vielleicht wird es irgendwann in geordneten Bahnen verlaufen, wenn Helene ihre Vorurteile überwindet und sich mit dem abfindet, was sie nicht ändern kann. Wenn Edward sich dann ein wenig Mühe gibt, könnten die beiden sicher einvernehmlich miteinander auskommen. Aber das wird zweifelsfrei ein langer Weg werden."
William sah noch einmal zu dem Brautpaar und beobachtete, wie Edward Helene etwas von der Süßspeise auf den Teller tat und ein paar Worte mit ihr wechselte, doch Helenes Miene blieb dabei förmlich unbewegt. Sie schien nicht gewillt zu sein auf Edwards Bemühungen einzugehen.

Joanna lächelte. "Wenn er glücklich wird, werde ich erleichtert sein. Wer hätte gedacht, dass eine Frau ihm den Kopf zurecht rückt."
Sie lauschte ihrem Mann ein wenig besorgt. "Wenigstens etwas. Ich hoffe, sie wird sich irgendwann damit abfinden und es ihm nicht allzu schwer machen. Allerdings habe ich den Eindruck, sie ist ziemlich stur. Edward wird seinen Spaß haben. Wenn sie wenigstens die Kinder gut behandelt, wäre das sicher ein guter Anfang. Gabriel braucht eine Mutter. Und wenn sie Edward Kinder schenkt, werden die Beiden sicher zusammen wachsen."
Joanna seufzte. "Edward ist sonst ja auch ein charmanter Bursche, es wird ihm schon gelingen."

William grinste und ergriff unter dem Tisch Joannas Hand. "Wer, wenn nicht eine Frau, hm? Ich würde meinen, mir hat auch eine gewisse Dame öfter mal den Kopf zurecht gerückt." erwiderte er amüsiert.
William nickte langsam. "Das ist sie. Sie weiß genau, was sie will und das ist definitiv keine Hochzeit mit einem Engländer, daran hat sie keinen Zweifel gelassen. Aber ich konnte sie einmal mit Gabriel zusammen beobachten ... ich glaube, der Knirps wird ihr Herz schon noch erweichen."
Ein leises Lachen konnte William dann aber doch nicht unterdrücken. "Falls sie ihm Kinder schenken wird. Ich bin ehrlich, ich will heute Nacht nicht in Edwards Haut stecken. Ich schätze, seine Hochzeitsnacht wird für ihn etwas anstrengend." spöttelte William und griff dann nach seinem Weinbecher um sein breites Grinsen dahinter zu verstecken.

Helene

Helene hatte den Tag hinter sich gebracht, so gut es ging und sich nicht allzu sehr anmerken lassen, wie sehr sie all das hasste. Sie wollte diesen Engländer nicht heiraten und mit in dieses grässliche Oxford gehen, wo kaum jemand französisch sprechen konnte.
Am liebsten würde sie das Fest verlassen, sich einsperren und sich ihren Frust von der Seele weinen. Aber stattdessen erwartete man von ihr den Vollzug derEhe und vermutlich würde ihr Mann auch darauf bestehen.
Sie hob das Kinn an und warf all denen, die anzügliche Bemerkungen machten, als sie sich nun erhoben, einen eisigen Blick zu. Nun würde sie also ihr neues Leben in der Fremde beginnen.

Edward atmete tief durch als es an der Zeit war, dass Helene und er sich zurück zogen. Er bot ihr höflich den Arm an und schenkte ihr ein Lächeln, wenngleich er wusste, dass er damit keine solche Gegenreaktion erhalten würde. Aber vielleicht höhlt steter Tropfen ja doch den Stein ...
So wie er angeordnet hatte, kamen sie beide unbehelligt zu ihrem Gemach, der Priester, der dort wartete, segnete vor ihren Augen das Bett ein und zog sich dann diskret zurück.
Edward warf Helene einen kurzen Blick zu, dann ging er zur Tür und schob den Riegel vor - er wollte unter allen Umständen verhindern, dass irgendein betrunkener Gast plötzlich hier herein platzte.
Er betrachtete seine Braut eingehend und stellte zum wiederholten Male an diesem Tag fest, dass sie einfach umwerfend aussah. Ihr Kleid war einfach perfekt und Edward beschlich die leise Befürchtung, dass Helene ihn im Laufe ihrer Ehe noch einiges an Silber kosten würde, denn sie wusste ganz genau, wie man sich in edle Stoffe kleidete und sich dem Luxus hingab. Doch wenn sie dadurch eine solche Augenweide wurde, war es ihm in gewisser Weise auch recht.
Zu schade nur, dass seine hübsche Braut ihn mit eisigen Blicken musterte.
"Habt Ihr der Feier wenigstens ein klein wenig abgewinnen können, Mylady?" erkundigte Edward sich schließlich.

Helene

Helene ließ sich von ihrem Ehemann folgsam in ihr gemeinsames Gemach hier begleiten und bebte innerlich vor Aufregung, als er den Riegel vorschob. Sie wollte das hier nicht. Absolut nicht. Aber was würdeihr für eine Wahl bleiben?
Nun standen sie einander gegenüber und musterten sich. Auch Edward sah gut aus, so in Schale geworfen. Er war ohne Frage ein stattlicher Mann, nur leider ein Engländer und furchtbar arrogant, von sich selbst überzeugt. Was hatte ihr Vater sich nur dabei gedacht?
"Nun, manche Gäste waren recht zuvorkommend und das Essen war vorzüglich...", erklärte sie leise. Warum zögerte er es heraus? Spannte sie auf die Folter?

Edward nickte langsam. "Es freut mich, dass ich Euch wenigstens in diesem Punkt eine Freude machen konnte." erklärte er, zögerte noch einen Moment und trat dann langsam auf Helene zu.
Er war hin und her gerissen bei ihrem Anblick. Einerseits wollte er sie wirklich haben, sie war eine Schönheit und nun obendrein seine Frau, doch andererseits konnte er ihre Abneigung auch beinahe mit Händen greifen und er hatte noch nie mit einer Frau geschlafen, die sich ihm nicht freiwillig hingegeben hatte.
Edward blieb ungefähr eine Armeslänge von Helene entfernt stehen und streckte die Hand aus, strich ihr sanft über die Wange. "Ihr wisst, dass unsere Ehe erst unanfechtbar ist, wenn wir sie auch vollzogen haben, nicht wahr?" murmelte er mit gedämpfter Stimme.

Helene

Helene nickte knapp, schwieg dann aber. Als er näher kam, musste sie sich beinahe zwingen nicht zurück zu weichen. Sie wusste ganz genau, was er wollte. Und genau das fürchtete sie. Das war ihr Ausweg, aber gleichzeitig würde sie auch nicht ewig davor weglaufen können.
"Ich weiß. Und eigentlich ist das ein Grund mich zu weigern, wo auch immer ich kann. Damit die Ehe nicht unanfechtbar wird."
Helene hielt mühsam still, als er über ihre Wange strich. Sie wollte einfach nicht verraten, wie nervös sie deswegen wirklich war.
"Aber ich vermute, mir bleibt ohnehin keine Wahl."

Edward lächelte müde. "Aber das werdet Ihr nicht tun, nicht wahr? Weil Ihr wisst, wie diese Dinge laufen, was man von Euch erwartet und dass Euer Widerstand jetzt zu spät käme." erwiderte Edward bedächtig.
Langsam trat er um sie herum und stellte sich hinter Helene. Er legte die Hände sachte auf ihre Schultern und strich dann über ihre Oberarme. Behutsam beugte er sich vor, hauchte einen Kuss auf ihren Hals, dann einen zweiten etwas weiter oben und ließ seine Lippen dann neben ihrem Ohr verharren. "Ich werde Euch nicht wehtun, seid versichert, Mylady." flüsterte er leise. "Ihr braucht also keine Angst davor zu haben." Eine Hand strich ihren Oberarm wieder hinauf, die andere legte er sachte auf ihren flachen Bauch. Wie gern hätte er ihr einfach dieses Kleid ausgezogen und sie rasch zum Bett getragen, aber das würde so keineswegs funktionieren. Edward atmete tief ein und sog dabei Helenes verführerischen Duft mit ein. "So kratzbürstig Ihr Euch mir gegenüber gebt, Ihr seid dennoch eine wahre Schönheit ... Lady Oxford." Er ahnte, dass sie diese Bezeichnung nicht gerade begrüßen würde, aber sie musste sich wohl oder übel daran gewöhnen. Und außerdem wollte er sie ein wenig herausfordern, wenn sie ihm das hier schon so schwer machte.

Helene

"Das weiß ich wohl. Jetzt ist es zu spät, weil ich nicht Nein gesagt habe. Hätte ich nur..." Helene hatte Angst vor dieser Nacht. Sie wollte nicht, dass er ihr so nahe kam und sie anfasste, aber sie würde ihn einfach nicht hindern können.
Sie unterdrückte ein Zittern, als er plötzlich hinter sie trat und ihren Hals küsste. Sie war nicht sicher, ob sie sein Versprechen ernst nahm. Seine Hand auf ihrem Bauch war jedenfalls unangenehm.
"Ich habe keine Angst.", log sie ihn möglichst selbstsicher an. Natürlich hatte sie Angst....aber besser, er bekam das nicht mit.
Sie zischte leise, als er weitersprach. "Mit Komplimenten bekommt Ihr mich nicht leichter rum, verfluchter Engländer. Nennt mich nicht so."

Edward unterdrückte ein Grinsen. "Natürlich habt Ihr die nicht." bemerkte er ein wenig amüsiert. Doch er spürte ihre enorme Anspannung und das machte ihn betroffen. So gerne er mit Frauen das Bett teilte - manch einer mochte ihn einen zügellosen Lüstling nennen - so wenig behagte es ihm, dass er es gegen Helenes Willen tun sollte.
"Das war kein Kompliment, Mylady, sondern lediglich die Wahrheit. Ihr seid wunderschön und Ihr seid eine kleine Furie." erwiderte Edward und seufzte dann leise. "Damit werdet Ihr Euch ebenfalls abfinden müssen, denn genau das seid Ihr nun." erklärte er.
Er zog die Hand wieder von ihrem Bauch zurück und ließ sie bedächtig wieder ihren Arm hinauf wandern. "Wir befinden uns in einem Dilemma, Mylady." gestand er dann leise. "Ich will wirklich gerne die Ehe mit Euch vollziehen, aber ich bin kein solcher Barbar, wie Ihr es denkt." Er seufzte und drehte Helene zu sich herum, so dass sie sich wieder in die Augen sehen konnten. "Das letzte was ich will, ist Euch zu diesem Schritt zu zwingen." erklärte Edward schließlich ernst. "Aber Ihr wisst so gut wie ich, dass man morgen früh das Laken sehen will ..." Besonders bei dieser Verbindung. Sowohl Helenes Vater als auch der König würden den Beweis haben wollen, dass diese Ehe vollzogen und das Bündnis damit fest geschlossen war.

Helene

Helenes Lipen wurden schmal. Sie spürte ganz genau, dass er sich über sie lustig machte und das mochte sie umso weniger. Immerhin hatte er wenigstens so viel Anstand, dass er sie nicht einfach hier und jetzt aufs Bett zwang und sich nahm, was er wollte.
"Ja, ich fürchte, das ist in der Tat ein Dilemma. Das letzte was ich will, ist mit Euch das Bett zu teilen. Aber man hat mich auch vor dieser Ehe schon nicht gefragt, was ich will. Warum sollte man jetzt damit anfangen?"
Ein Beben lief durch ihren Körper. "Ja, das weiß ich...." Man würde Beweise haben wollen, aber gerade jetzt sah sie sich nicht imstande zu tun, was man verlangte. Sie hatte doch gar keine Ahnung, was sie nun erwartete.
"Aber was soll ich tun?"

Edward legte den Kopf ein wenig schief. "Warum nicht? Ich finde, es wäre ein guter Zeitpunkt damit anzufangen. Außerdem bin ich nicht so wie Euer Vater, wie der König ... ich denke nicht, dass eine Frau still und leise immer zu tun und zu lassen hat, was man ihr sagt." erwiderte Edward langsam. "Ich bin ein solch törichter Dummkopf, dass ich vor Euch eine Frau von bäuerlichem Stand geheiratet habe. Und das aus dem schlichten, aber doch so entscheidendem Grund, dass ich sie von ganzem Herzen geliebt habe. Und ich denke auch, dass wir beide nie miteinander auskommen werden, wenn ich Euch von früh bis spät nur meinen Willen aufzwinge."
Edward studierte Helenes Gesicht aufmerksam und lächelte dann sanft. Seine Hand fand den Weg in ihren Nacken und er lehnte sich ein wenig vor. "Ihr könntet versuchen, mir wenigstens ein klein bisschen zu vertrauen und mir glauben, wenn ich sage, dass ich Euch nicht weh tun will." wisperte er leise und überbrückte dann die letzte Distanz zwischen ihnen für einen zärtlich Kuss.

Helene

"Nein, das seid Ihr wohl nicht." Aber es überraschte sie doch etwas, dass er gewillt war einer Frau gewisse Freiheiten zu lassen. So hatte sie ihn nicht eingeschätzt. "Liebe...ich habe keine Ahnung von Liebe, weil ich nie jemanden geliebt habe. Und ich habe die undankbare Aufgabe der Frau nachzufolgen, die Ihr so geliebt habt. Das kann nur schief gehen, weil Ihr mich immer an ihr messen werdet. Aber Ihr habt Recht. Je mehr Ihr mich zwingt, desto mehr werde ich Euch hassen. Ich kenne meine Pflichten, aber es übersteigt nun wirklich meine Opferbereitschaft für mein Land, willenlos einfach zu tun, was Ihr wollt."
Helene starrte ihn an, als er näher kam und musste sich eingestehen, wie sehr sie sich doch fürchtete. Seltsamerweise war es nicht ganz so schwer, wie sie erwartet hatte, ihm wenigstens ein bisschen zu vertrauen. "Ich glaube Euch..."
Sie schloss die Augen. Der erste Kuss, der mehr als eine flüchtige Berührung war. Sie hatte es sich ein wenig anders vorgestellt, aber sie hatte auch schon Schlimmeres befürchtet.

Edward wiegte den Kopf hin und her. "Nicht unbedingt. Ich weiß sehr wohl, dass Ihr anders seid und ich habe auch nicht das geringste Interesse daran, dass Ihr sie ersetzen sollt. Daher sind meine Ansprüche an Euch auch nicht so hoch, wie Ihr vielleicht denkt." Helene war nicht Julia und würde es auch nie sein. Und das wollte er auch gar nicht. Er wollte keine Frau, die Julia ersetzte, denn das würde ja doch keine können.
Edward musste lächeln. "Gut. Und wer weiß, vielleicht werdet Ihr später feststellen, dass es ja doch nicht ganz so furchtbar ist ..." neckte er sie sanft und war erleichtert, dass sie nicht zurück wich als er sie küsste.
Langsam und behutsam begann er ihr Kleid zu öffnen, wenngleich es ihn doch drängte, es schneller zu tun, sie rasch zu entkleiden. Doch er nahm sich zusammen und ließ sich Zeit damit bis er das Kleid schließlich von ihren Schultern strich, so dass sie nur noch im Hemd vor ihm stand. Edward hauchte einen weiteren Kuss auf ihre Lippen und löste dann seinen Gürtel, die die Tunika zusammen hielt. Geschickt befreite er sich von Tunika und Hemd, wenngleich er kurz zögerte ehe er sein Hemd auszog. Er wusste, dass seine Brandnarben zwar gut verheilt, aber noch immer sichtbar waren, doch seinen Rücken würde sie ohnehin nicht zu Gesicht bekommen und selbst wenn ... vielleicht jagte es ihr einen kleinen Schrecken ein, aber mehr würde schon nicht passieren.

Helene

"Das werden wir noch heraus finden. Ihr habt selbst seitdem nicht mehr mit einer Frau zusammen gelebt, woher also wollt Ihr das so genau wissen?" Er würde sie immer mit seiner geliebten Frau vergleichen und sie würde dabei immer hinten anstehen. Nicht, dass es sie wirklich störte.
"Ich weiß nicht..." Sie konnte sich nicht vorstellen, dass es angenehm sein konnte. Allein, was sie darüber wusste, war schon unangenehm genug.
Helene zitterte leicht, als sie nur noch ihr Hemd trug und er sie so einfach auszog. Ihr Blick ruhte auf seiner Brust, als er Tunika und Hemd ablegte. Diese Narben....irgendwann würde sie ihn fragen, woher sie stammten, aber jetzt war dafür nicht der richtige Zeitpunkt. Jetzt war sie viel zu angespannt. Am liebsten wäre sie geflüchtet, aber wohin auch?

Edward nickte langsam. "Genau wissen tue ich es natürlich nicht, da habt Ihr recht. Es ist viel eher eine Vermutung." erklärte er. Dann huschte ein Lächeln über seine Lippen. "Wartet ab und urteilt dann, meine Liebe."
Edward schmerzte es förmlich, dass sie solche Angst hatte, doch er war noch nicht gewillt aufzugeben. Langsam trat er wieder zu ihr und hob Helene dann kurzer Hand hoch. Mühelos trug er sie zum Bett hinüber und ließ sie dann vorsichtig auf die Matratze sinken. Einen Moment lang hielt Edward inne als er so am Bett stand, dann streifte er seine Stiefel von den Füßen und kniete sich auf das Bett. Er beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss, ließ eine Hand dabei ganz langsam über ihren Körper wandern, tastete sich gemächlich vor und löste dann mit der anderen Hand ihre Haare. Nachdenklich drapierte er ihre schönen Locken um ihren Kopf herum und betrachtete sie eingehend, dann stand er noch einmal auf, um ein paar der Kerzen zu löschen.
Nur zwei ließ er noch brennen, so dass der Raum noch ein klein wenig erhellt wurde, und kehrte wieder zum Bett zurück, um sie neben Helene niederzulassen. Langsam öffnete er die Kordel ihres Unterhemdes und befreite sie schließlich auch von diesem letzten Stück Stoff. Mit Mühe hielt er sich davon ab den Blick allzu begehrlich über ihren Körper wandern zu lassen und hauchte lieber noch einen sanften Kuss auf ihre Lippen.
"Versucht Euch etwas zu entspannen, Helene ..." murmelte er langsam, während seine Hände weiter ihren Körper erkundeten, leicht zitternd vor Begierde, aber dennoch sanft und vorsichtig, um sie nicht zu verschrecken.

Helene

Helene seufzte leise. "Wenn es dann nicht zu spät ist." Sie versteiftesich, als er sie einfach hoch hob und auf das Bett legte. Dieses Gefühl, ihm hilflos ausgeliefert zu sein, verstärkte sich nur noch mehr und sie musste mühsam die Tränen unterdrücken. Sie ließ ihn nicht aus den Augen, als er sie anfasste,ihre Haare so drapierte, wie es ihm zu gefallen schien und anschließend die Kerzen löschte.
Sie biss die Zähne zusammen, als er ihr das Hemd auch noch auszog und schloss die Augen. Sie wolte ihm nicht so ausgeliefert sein. Sie spürte den begierigen Bick, auch wenn er sich um Zurückhaltung bemühte.
"Das ist nicht so leicht..." Jede Berührung seiner Hände war so fremd und ungewohnt.

"Ich weiß" murmelte Edward. "Aber versucht es dennoch."
Als sie die Augen schloss, unterdrückte Edward ein Seufzen. Wie sollte das hier nur jemals funktionieren? Gegen seinen Willen musste er an Robert denken und verfluchte sich selbst dafür, dass sein Bruder ausgerechnet jetzt einen Platz in seinen Gedanken fand.
Du würdest es nicht tun, nicht wahr, Bruderherz? Du würdest sie in Ruhe lassen und auf irgendeinen Plan sinnen, wie du alle täuschen könntest, nicht? Aber was wäre das für ein Plan? Was würdest du tun, um ihr das hier zu ersparen? Würdest du deinen Dolch hervor holen und dir eine kleine Wunde zufügen? Gerade genug, um etwas Blut aufs Laken zu zaubern?
Edward stockte. Sollte er das wirklich tun? Sollte er von Helene ablassen und ihr diese Nacht ersparen? Wollte er das? Nein, er wollte nicht. Er wollte sie haben, keine Frage, aber er hatte zumindest ein wenig Skrupel sie einfach so zu nehmen, wenn sie unter ihm lag, den Tränen nahe, weil sie nicht wollte. Aber traute er ihr genug über den Weg, dass er einen solchen Trick versuchen sollte? Traute er ihr soweit, dass sie mitspielen würde und das ganze nicht dazu nutzen würde, um ihre Ehe doch noch anzufechten?

Helene

Helene nickte knapp. Sie versuchte ja sich zu beruhigen, aber je länger er wartete, desto schlimmer wurde es. Alles, was ihre Mutter ihr erzählt hatte, war einfach nur unnütz. Sie fühlte sich genauso wenig vorbereitet wie ohne all das Wissen. Vielleicht hätte sie nicht solche Angst, wenn sie nicht wüsste, was auf sie zu kam.
Als er zögerte, öffnete sie die Auge wieder. Was sollte das nun? Wenn er von ihr abließ, würde er es eben irgendwann anders tun. Dann würde sie nur noch mehr Angst haben.
"Nun macht schon endlich! Macht es Spaß, mich so auf die Folter zu spannen? Es wird nicht besser, wenn Ihr länger wartet, verfluchter Engländer."

Noch während Edward zögerte, nahm Helene ihm letztlich die Entscheidung ab. Ihre Worte ließen Edwards Augen kurz verärgert auffunkeln und sein Mitleid für sie verabschiedete sich.
"Wie Ihr meint ..." brummte er leise und fuhr dann in seinem Tun fort. Er ließ die Hände über ihre Rundungen wandern und es dauerte nicht lange bis er spürte, wie seine Hose enger wurde.
Während sein Atem schneller ging begann Edward seine Hose aufzuschnüren und einen Augenblick später landete sie achtlos neben dem Bett.
Er beugte sich wieder über Helene, küsste sie ein wenig gieriger als zuvor und legte die Hände an ihre Knie, um diese auseinander zu schieben. Trotz allem ging Edward erstaunlich behutsam vor, etwas, das er sich selbst fast nicht zugetraut hätte, aber letztlich änderte das wohl auch nichts an dem Umstand, dass Helene sich an jeden anderen Ort der Welt wünschte.
Mit einem Stöhnen drang er schließlich vorsichtig in sie ein, spürte den leichten Widerstand kaum, dass er schon durchbrochen war, und begann sich langsam zu bewegen.
Nicht nur für Helene war das hier eine Premiere, für ihn in gewisser Weise ebenso, denn noch nie hatte er eine Frau gehabt, die einfach nur so reglos unter ihm lag und sich danach sehnte, dass er fertig wurde.

Helene

Helene hatte ihr Ziel erreicht. Sie hatte ihn provoziert, sodass er aufhörte darüber nachzudenken, was er tat und ob er Mitleid mit ihr haben sollte. So war die Ehe wenigstens vollzogen und sie hatte ihre Pflicht getan. Niemand würde ihr einen Vorwurf machen können.
Seine Hände waren nicht allzu unangenehm, aber fremd und sie fragte sich unwillkürlich, ob sie sich jemals daran gewöhnen würde, dass er sie einfach so anfasste.
Sie wollte nicht sehen, wie er sich entblößte und unterdrückte den Widerwillen, als er nahm, was nun ihm gehörte.
Sie biss sich hart auf die Lippe, bis sie leicht blutete und stellte innerlich fest, dass Edward gelogen hatte. Er hatte gesagt, er würde ihr nicht weh tun und doch schmerzte es. Sie wollte ihn nicht so nahe bei sich haben und nicht sein Stöhnen hören. Zu wissen, dass das den Rest ihres Lebens bestimmen würde, verursachte beinahe Übelkeit.