William und Joanna - bis 1188

Guillaume

Guillaume nickte gelassen. "Das ist gut. Und ich denke, ich bin ihm etwas schuldig. Dafür, dass er dir hier einen Platz verschafft hat." bemerkte er lächelnd. Ohne Rob wäre Emma nie hier her gekommen und sie hätten sich nicht getroffen. Jedenfalls nicht unter diesen Umständen. Sie hätten sich nie so kennen gelernt und Guillaume hätte sich vermutlich nicht so unglaublich verliebt.
Glücklich erwiderte Guillaume den Kuss. "Ja, so kann sich nur Liebe anfühlen." murmelte er gegen ihre Lippen. Ihm ging es ja nicht anders, er war auch noch nie verliebt gewesen, aber dieses Gefühl ließ keinen Zweifel zu.

Emma

"Klär das mit ihm selbst. Ich halte mich da hinaus, ich bin einfach nur dankbar. Rob ist eine gute Seele." Emma lächelte und warf dann die Zurückhaltung über Bord. Wenn sie eines in ihrem Leben gelernt hatte, dann wie man Männer verführte und sie glücklich machte.
Dieses Mal aber tat sie es aus freien Stücken und sie wollte es gern. Sie sehnte sich danach ihm nahe zu sein.
Sanft schob sie die Hände unter Tunika und Hemd. "Ich möchte ganz und gar wissen, wie sich Liebe anfühlt.", wisperte sie in sein Ohr und biss zärtlich in sein Ohrläppchen. Sie hatte zwar keine Ahnung, wie sie das jemals Lady Beatrice erklären sollte, aber was wollte sie schon tun? Entweder sie erwischte sie oder eben nicht..

Guillaume

Guillaume sog scharf die Luft ein als Emma ihre Hände unter sein Hemd gleiten ließ und ihre Finger sanft über seine Haut strichen. Kurz schloss er die Augen und lachte auf als sie ihm ins Ohrläppchen biss. Er sah sie wieder an und öffnete zunächst den Zopf, der ihre Haare sorgsam zusammen gehalten hatte, dann hauchte er einen Kuss auf ihre Schläfen. "Dann lass es uns heraus finden." wisperte er leise und ließ seine Hände genüsslich über ihren Körper wandern. Er hatte so lange gewartet, war mit einer für ihn völlig untypischen Geduld an die Sache heran gegangen. Jetzt wollte er keinesfalls etwas überstürzen. Er wollte sich Zeit nehmen, um Emmas wundervollen Körper in aller Ruhe zu erkunden und er wollte sich vor allem Zeit nehmen, damit auch sie es voll und ganz genießen konnte.
Seine Lippen fanden die ihren für einen weiteren Kuss während seine Hände allmählich begannen ihr Kleid zu öffnen. "Was hast du nur mit mir angestellt ..." murmelte Guillaume zärtlich.

Emma

Emma lachte leise. "Oh ja, ich will es mit dir herausfinden.." Es war ein seltsames Gefühl, wie zärtlich er mit ihr umging. Liebevoll, darauf bedacht, dass es ihr gefiel und nicht unangenehm wurde. Während sie seine Tunika öffnete und ihm über den Kopf zog, ließ sie sich auch von ihrem Kleid befreien.
Sie hatte keine Scham vor ihm, sie war nur neugierig.
"Ich habe dich in meinen Bann geschlagen und verzaubert, ich böses Mädchen.", wisperte sie. "Du wirst davon nie wieder los kommen."
Sie küsste ihn erneut und entblößte seinen Oberkörper. Er war genau die richtige Mischung aus schlank und athletisch, aber auch muskulös. Das gefiel ihr.

Guillaume

Guillaume hielt einen Moment lang inne als Emmas Kleid zu Boden glitt und nahm sich etwas Zeit, um sie versonnen zu betrachten. Sachte ließ er seine Hände seinem Blick folgen, dann zog er Emma wieder eng an sich, um sie zu küssen. "Ein böses Mädchen bist du in der Tat, dass du einfach so einen armen, wehrlosen Prinzen verzauberst." flüsterte Guillaume, dann hob er Emma hoch und trug sie zu dem kleinen Bett hinüber. Dort ließ er sie behutsam auf die Matratze sinken und ergötzte sich einen Augenblick lang an dem Anblick, den sie bot. Dann kniete er sich über sie und strich ihre Haare etwas zurück. "Du bist wunderschön, habe ich dir das eigentlich schon gesagt?" fragte Guillaume leise und verschloss Emmas Lippen für einen weiteren Kuss. Er konnte davon gar nicht genug kriegen, hätte ihre weichen, samtenen Lippen tagein tagaus mit Küssen bedenken können.

Emma

"Wie konnte ich nur...du solltest mich dafür bestrafen, mein Prinz." Emma lächelte und ließ sich belustigt zum Bett hinüber tragen. Sie sah zu ihm auf und freute sich darüber, ihm so nahe sein zu dürfen.
"Ich höre es sehr gern, wenn du das sagst. Egal, wie oft."
Sie erwiderte seinen Kuss und ließ die Hände sanft über seinen Rücken streichen, über seine Seiten, bis hin zur Hose.
Sie befreite ihn geübt davon und warf die Hose aus dem Bett. "Ich liebe dich...", wisperte sie. Und noch niemals hatte es sich so richtig und gut angefühlt einen nackten Mann so über sich knien zu haben. Sie freute sich darauf eins mit ihm zu sein.

Guillaume

"Das sollte ich. Aber ein König sollte auch Gnade walten lassen, also übe ich mich darin schon einmal und vergebe dir." erwiderte Guillaume grinsend. Er beugte sich vor, so dass seine Lippen über Emmas Ohrläppchen strichen. "Gut. Denn du wirst es in Zukunft noch sehr oft hören." erklärte er leise.
Mehr als bereitwillig ließ Guillaume zu, dass Emma ihn aus seiner Hose befreite, dann leuchteten seine Augen bei ihren Worten auf. "Weißt du eigentlich wie glücklich du mich mit diesen Worten machst?" fragte er und verschloss ihre Lippen für einen innigen Kuss. "Ich liebe dich auch. Von ganzem Herzen."
Sanft glitten Guillaume Hände über ihren Körper, erkundeten jeden Zentimeter ihrer warmen, weichen Haut, ehe er ihre Schenkel entlang strich. Am liebsten hätte er die ganze Sache hier schon abgekürzt, aber er wollte, dass es Emma ein besonderes Gefühl gab. Dass sie nicht bereute, sich auf ihn eingelassen zu haben.
Seine Lippen folgten allmählich seinen Händen. Nach und nach platzierte er einen Kuss nach dem anderen auf ihrer Haut, erst an ihrem Hals, dann ihr Schlüsselbein entlang bis er ihre Brüste erreichte. Sanft liebkosten seine Lippen ihre wundervollen Rundungen, ehe Guillaume sich weiter wagte, ihren Bauch mit Küssen übersäte und schließlich nach einem kurzen Blick zu Emma und einem schelmischen Funkeln in den Augen, seine Lippen noch weiter abwärts wandern ließ.

Emma

"Ich danke Euch, Euer Majestät.", erwiderte Emma neckisch und ließ ihn gewähren. Ihr Herz pochte laut in ihren Ohren, als er ihr Liebesgeständnis erwiderte. So wundervoll fühlte es sich also an geliebt zu werden? Sie war so dankbar, dass sie das in ihrem Leben noch erleben durfte.
Sie stöhnte leise, als er seine Lippen über ihren Körper wandern ließ. Es war ungewohnt für sie, dass jemand es darauf anlegte sie zu verwöhnen, ihr Wohlgefallen zu schenken.
"Oh Gott, Guillaume..." Sie vergrub die Finger in seinen Haaren.
"Du machst mich wahnsinnig...nun komm schon.."

Guillaume

Guillaume lachte auf als Emma aufstöhnte und ihre Finger in seinem roten Schopf vergrub. "Ich gebe nur ein bisschen von dem Wahnsinn zurück, den du mir bescherst." erklärte er, folgte dann jedoch Emmas Aufforderung und drang behutsam in sie ein. Schon vom ersten Moment an in dem er Emma gesehen hatte, hatte er diesen Moment herbei gesehnt. Allerdings hatte er damals nicht erwartet, dass sie unter solchen Umständen zueinander finden würden. Dass Emma in der Lage war ein Feuer in ihm zu entfachen, das nur für sie brannte.
"Ich liebe dich, Emma." brachte er leise keuchend hervor. "Und ich will dich nie, nie wieder gehen lassen ..." Er wollte sie an seiner Seite haben und zum Teufel mit all den Heiratsplänen. Dann heiratete er halt irgendeine gute Partie, um den Schein zu wahren, aber Emma gehörte sein Herz und er war überzeugt davon, dass sich das nicht ändern würde.

Emma

Emma lachte auf. "Das freut mich. Und ich genieße es....es tut nie jemand etwas allein für mich. Damit es mir gefällt und mir gut geht."
Sie genoss es, als er sie vereinte und legte die Beine um seine Hüfte, kam ihm entgegen. "Ich liebe dich auch und ich werde immer an deiner Seite bleiben."
Es war für den Moment egal, dass Beatrice sie vermutlich rauswerfen wollte. Jetzt zählte nur Guillaume und sie hatte noch nie eine so erfüllende Begegnung im Bett mit einem Mann gehabt.
Diese Sache würde ihr Leben völlig verändern.

Guillaume

Mit einem zufriedenen Seufzen ließ Guillaume sich neben Emma auf die Matratze sinken. Sie war gerade genug, dass sie beide hinauf passten, aber das war ihm im Grunde egal, jetzt zählte nur Emma.
Er hauchte einen Kuss auf ihre Stirn und lächelte versonnen. "Das war wundervoll." murmelte er und lehnte seine Stirn kurz an ihre. "Nur zu schade, dass wir bald wieder aufstehen müssen. Aber ... würdest du heute Nacht bei mir schlafen?" fragte er dann gerade heraus. Er wollte morgen früh aufwachen und als erstes Emma sehen. "Mein Bett ist deutlich größer und ich glaube, in meinen Armen schläft es sich auch ganz gut." witzelte Guillaume.

Emma

Emma kuschelte sich an Guillaume und schloss die Augen. Sie genoss dieses Gefühl angenehmer Mattigkeit sehr. Es war berauschend, beruhigend, atemberaubend.
"Oh ja, das müssen wir leider. Ich sollte vielleicht sehen, ob Alice für das größere Essen mit Freunden deines Vaters noch etwas Hilfe braucht. Du hast sicher auch zu tun."
Ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Lippen ab.
"Sehr gerne...ich glaube, ich werde eine Nacht verbringen, wie ich sie so gut noch nie hatte und ich freue mich darauf neben dir aufzuwachen. An dieses Bett könnte ich mich auch gewöhnen."
Sie verschloss seine Lippen mit einem langen Kuss.

Elias

Elias war immer noch ein wenig durch den Wind, obwohl es nun schon ein paar Stunden her war, dass der Brief des Königs eingetroffen war. Er hatte mittlerweile auch schon mit Aileen und seinen Eltern gesprochen, trotzdem fühlte er sich noch immer irgendwie aufgekratzt als er nun au dem Weg zu den Stallungen war. Er hoffte, Robert dort zu finden, weil er seinem Bruder unbedingt erzählen wollte, was geschehen war.
Er betrat einen der Stalltrakte und sah sich suchend um bis er Robert schließlich entdeckte, der gerade aus einer der Boxen trat. Elias' Miene hellte sich auf und er ging zu seinem Bruder hinüber. "Robert, ich hatte gehofft dich hier zu finden, ich muss dir etwas erzählen. Hast du einen Moment Zeit?" fragte er und versuchte nicht zu aufgeregt zu klingen.

Robert hatte nach einem seiner Schützlinge gesehen und die Hufe kontrolliert. Zufrieden trat er aus der Box und verschloss sie sorgfältig, als sein Bruder zu ihm trat. Er konnte Elias sofort ansehen, dass etwas Wichtiges passiert war. Dieser strotzte vor Aufregung und wirkte ein wenig durch den Wind.
"Oh sicher, Elias. Ich bin hier ohnehin fertig. Was wolltest du mir denn erzählen? Ist etwas passiert? Du wirkst..aufgeregt."
Und er war sich nicht allzu sicher, ob das ein gutes Zeichen war.
"Ist etwas mit dem Kind? Geht es Aileen gut?"

Elias

Elias schüttelte den Kopf. "Nein, nichts mit dem Kind. Es geht beiden gut. Aber lange dauert es wohl auch nicht mehr, dann können wir es endlich auf dem Arm halten. Und Aileen wird auch froh sein, schätze ich. Es wird allmählich recht anstrengend für sie." erwiderte er und atmete dann tief durch. "Ich habe einen Brief vom König bekommen, Henry will mich sehen." erzählte Elias dann und hielt sich mit Mühe davon ab von einem Fuß auf den anderen zu treten. "Ich habe schon mit Vater gesprochen, ich werde mit ihm in ein paar Tagen nach London reisen. Henry schreibt, dass er ... dass er mir Land zum Lehen geben will. Erst einmal wird es überschaubar sein, aber wenn ich es gut führe, dann kommt vielleicht eines Tages noch mehr dazu. Und ein Titel." berichtete Elias mit leuchtenden Augen.

Robert nickte zufrieden. "Das glaube ich dir sofort. Dein Leben wird sich ziemlich ändern, wenn das Kind da ist. Aber mach dir keine Sorgen, ihr Beide bekommt das schon hin." Sein Bruder hatte sich wirklich äußerst positiv entwickelt, seit er Aileen kennengelernt hatte. Gerade noch einmal die Kurve bekommen. Seine Miene hellte sich auf.
"Oh tatsächlich?" Er zog seinen Bruder in eine Umarmung und klopfte ihm auf den Rücken. "Ich freue mich für dich, Bruderherz." Robert wusste ganz genau, wie sehr Elias darunter litt, dass er als mittlerer Bruder immer hinten an stand.
"Nicht zu ändern, dass es ausgerechnet Henry ist, du weißt, wie ich zu ihm stehe, aber für euch Beide freut es mich sehr."
Damit war allerdings auch die Chance dahin, dass Elias sich Richard anschließen würde. "Du wirst eines Tages deinen Titel bekommen, da bin ich sicher."

Elias

Elias grinste breit. "Ich denke auch. Mit Aileen an meiner Seite wird es schon werden." Er war überzeugt davon, dass sie eine hervorragende Mutter sein würde, also würde sie auch schon darauf Acht geben, dass er mit dem Kind alles richtig machte.
Elias lachte leise und erwiderte die Umarmung. "Danke, Robert. Ich ... ich kann es auch noch gar nicht so richtig glauben. Aber es tut so gut zu wissen, dass wir endlich auf eigenen Füßen werden stehen können. Ich weiß, ich weiß, aber Henry kann ganz in Ordnung sein - auch, wenn du das nicht hören willst." Er zwinkerte seinem Bruder zu und lächelte befreit. Elias war sich nicht ganz sicher gewesen, wie Roberts Reaktion ausfallen würde, nun aber freute er sich umso mehr. "Ich habe Vater für heute Abend eins seiner guten Weinfässer abgeschwatzt, du stößt doch mit uns an, oder?"

Robert lächelte. "Das kann ich verstehen. So geht es mir immer, wenn ich hier ins Gestüt komme. Phil und ich haben alles selbst aufgebaut. Und du wirst aus deinem Land etwas Wunderbares machen, da bin ich mir ganz sicher."
Er grinste schief. "Ich weiß, ich weiß. Vater singt ja auch immer sein Loblied. Aber ich habe einfach keine guten Erfahrungen mit ihm gemacht. Henry und ich werden niemals Freunde werden. Schon gar nicht, da ich Richard einen Eid geschworen habe."
Robert klopfte Elias auf die Schulter. "Aber sicher. Denkst du, das lasse ich mir entgehen? Wie hast du Vater eigentlich dazu gebracht dir von seinem kostbaren italienischen Wein zu überlassen?"

Elias

"Das hoffe ich. Ich kann es ehrlich gesagt auch kaum erwarten. Ich meine ... es hat wirklich Spaß gemacht euch hier ein bisschen zu helfen, aber endlich etwas eigenes ... das ist einfach etwas anderes." Endlich würde er selbst dafür sorgen, dass es seiner kleinen Familie gut ging und das war ein erhebendes Gefühl.
Elias entschied, dass es besser war, wenn sie das Thema Henry fallen ließen, er wollte nicht Gefahr laufen, dass sie darüber womöglich in einen Streit gerieten. Stattdessen grinste er breit. "Freut mich. Oh, ich habe ihn nur daran erinnert, dass der Wein doch nur wirklich gewürdigt werden kann, wenn man ihn auch trinkt und dass es ja kaum ein besseres Ereignis gäbe, um einmal eins der Fässer zu öffnen."

Robert nickte verständnisvoll. "Ich weiß. Wir waren auch sehr dankbar für deine Hilfe, wirklich. Aber ich weiß, dass du etwas eigenes brauchst. Du willst deine Familie selber versorgen. Es wird Zeit für dich selber deine Grenzen testen zu können."
Er lachte leise und schlug Elias auf den Rücken.
"Wie Recht du hast. Aber Vater ist doch ein wenig eigen mit seinem guten Wein. Es wundert mich, dass er diese Begründung hat gelten lassen."
Er lächelte sanft.
"Was meinst du, drehst du noch ein letztes Mal die Kontrollrunde mit mir durch die Stallungen?" Auch wenn Elias kein ganz einfacher Charakter war, er hatte sich ins Gestüt gut eingebracht und die Brüder waren glücklich mit seiner Hilfe gewesen.

Elias

"Und ich dankbar, dass du mir hier eine Aufgabe gegeben hast." Dadurch hatte er sich nicht so nutzlos gefühlt und endlich hatte er seine Energie in etwas sinnvolles stecken können. Das und Aileen in besonderem Maße hatten dazu beigetragen, dass Elias sich in der letzten Zeit doch erheblich verändert hatte. Er hatte Verantwortung übernommen und war dadurch deutlich erwachsener geworden.
Elias erwiderte das Lächeln seines Bruders herzlich und nickte. "Sicher doch. Das werde ich mir nun wirklich nicht nehmen lassen."

Alan schlenderte noch ein wenig fröstelnd durch den Gang und blieb vor James' Arbeitszimmer stehen. Inzwischen hatte James wenigtens dafür gesorgt, dass nur bei besonderen Anlässen Wachen vor seiner Tür standen, das machte ihre Treffen bedeutend leichter.
Alan klopfte leicht und schlüpfte durch die Tür. Er rieb sich die Finger, als er in die vom Kaminfeuer angewärmte Luft im Zimmer trat.
"Oh, es hat wirklich seine Vorteile als Bischof. Ein schön warmes Arbeitszimmer..." Alan grinste schief und legte James zwei Briefe auf den Tisch, ehe er ihn mit einem Kuss begrüßte.
"Das hat ein Bote abgegeben. Scheint wichtig zu sein. Wie lange musst du noch arbeiten heute?"

James sah auf als sein Besucher herein kam und ein Lächeln erhellte seine Miene als er Alan erkannte. "Ah, du kommst wie gerufen." murmelte er und erwiderte den Kuss liebevoll. "Wärm dich ruhig ein wenig auf. Viele habe ich nicht mehr zu tun, wenn du also so lange hier warten willst, können wir danach gemeinsam gehen." schlug er vor und sah dann auf die Briefe hinab, die Alan ihm mitgebracht hatte.
Stirnrunzelnd betrachtete er das Siegel des oberen Briefes und nahm ihn in die Hand. Das Wachs brach mit einem leisen Knacken, dann konnte James den Brief entfalten und begann zu lesen.
James seufzte leise, dann schloss er die Augen und bekreuzigte sich.
Er legte den Brief auf seinen Tisch und sah zu Alan auf. "Richard of Ilchester ist gestorben." erklärte er ernst. "Der Bischof von Winchester erkrankte vor einigen Tagen an einer Lungenentzündung und er war schon länger nicht mehr ganz gesund." James fuhr sich durch den schwarzen, kurzen Schopf und dachte einen Moment lang darüber nach, was diese Nachricht zu bedeuten hatte. Er rieb sich mit Daumen und Zeigefinger über den Nasenrücken und schüttelte leicht den Kopf. "Wie pietätlos ist es, wenn ich bei dieser Nachricht daran denke, dass nun ein neuer Bischof von Winchester benötigt wird ... und das dieses Amt genau das sein könnte, was ich suche?"

"Oh, das klingt hervorragend. Ich komme nämlich gerade von einem Auftrag in einer der kleinen Kapellen in der Gegend. Dort frieren einem momentan beinahe die Finger beim Malen ein. Wenn es noch kälter wird, wird die Kapelle auf das Frühjahr warten müssen."
Er ließ sich dankbar auf einen der Sessel fallen, die hier für Besucher aufgestellt waren.
"Richard of Ilchester..", wiederholte er schließlich langsam. Er hatte den Bischof von Winchester nicht gekannt, aber seine Gedanken wanderten in eine ähnliche Richtung wie James'. "Nun, Gott beruft die Seinen heim, wann es ihm passend erscheint. Daher wäre es auch nicht zutreffend sich über solche Gedanken zu grämen. Winchester braucht wieder einen Bischof und du willst den Sitz ja nicht zusätzlich. Ich schätze, das könnte in der Tat für unsere Wecke dienlich sein."
Denn dort wären sie nicht so sehr im Mittelpunkt wie hier, könnten deutlich zwangloser miteinander umgehen.
"Du musst dir nur im Klaren sein, ob du London wirklich aufgeben willst und damit vielleicht etwas länger auf einen Kardinalshut warten musst."

James lächelte sanft. "Dann sieh zu, dass du deine Finger wieder aufgewärmt bekommst. Das letzte, was ich will, wäre dass dir ein Finger abfriert." neckte James leicht und nickte dann langsam. Ja, Alan hatte Recht, es war entweder London oder Winchester, beides war unmöglich und eine Translation zu einer neuen Diözese war schon ein nicht ganz einfaches Unterfangen und musste wohl durchdacht und geplant sein.
James atmete tief durch. "Ja, darüber muss ich mir wohl im Klaren sein." murmelte er. "Ich meine ... Winchester wäre ideal, nicht? Es ist etwas ruhiger als London gelegen, dennoch wäre meine Position mit erheblicher Macht und Einfluss verbunden. Immerhin ist Winchester die reichste Diözese Englands! Sicher, mein Wechsel würde die Kardinalswürde für eine Zeit lang wieder in die Ferne rücken, aber ich denke, nicht für allzu lang. Und wenn doch ... wäre der Preis es nicht dennoch wert? Dass wir endlich zur Ruhe kommen? Und fort hier aus London wo so viel Unheil passiert ist?" James schluckte. Er war sich nicht ganz schlüssig. Einerseits sehnte er sich danach London hinter sich zulassen, andererseits kam es ihm ein wenig so vor als würde er aufgeben.