William und Joanna ~ 1171

Eleonore lachte leise. "Nun, dann bin ich gespannt, ob Ihr den Mut dazu findet oder ob Ihr doch ein Feigling seid." erwiderte sie.
Dabei lag die Antwort doch für sie beide auf der Hand. Eleonore wusste, dass er kommen würde, er konnte gar nicht anders.
Dann grinste sie spöttisch. "Natürlich tue ich das. Glaubt Ihr, ich würde auf Englands Thron sitzen, wenn dem nicht so wäre? Auch wenn die Zeiten schon lange vorbei sind, so war es damals immerhin kein Zufall, dass Henry mich geheiratet hat." erklärte Eleonore ruhig. Damals waren sie beide beinahe verrückt nacheinander gewesen, doch nach und nach hatte Henry sich nebenbei auch immer wieder anderen Frauen zugewandt, was dazu geführt hatte, dass auch Eleonore von ihrem Mann nichts mehr hatte wissen wollen.

"Das wird sich dann zeigen, Mylady. Das wird sich zeigen." Miguel warf ihr einen vielsagenden Blick zu und nickte schließlich. "Das ist wahr. Ihr wisst sehr genau, wie Ihr einem Mann den Kopf verdrehen könnt. Egal, welcher Gesellschaftsschicht er angehört." Er wusste, dass Henry früher sehr verliebt in seine Frau gewesen war und Miguel konnte das durchaus nachvollziehen. Allerdings nicht, warum er so bald das Interesse verloren hatte. Miguel war zwar Spanier mit Leib und Seele und hatte viele schöne Frauen um sich, wenn er Zuhause war. Er war bei Weitem kein Kostverächter, aber er war auch nicht verheiratet. Wenn er die perfekte Frau fand, würde er schon um ihretwillen andere Frauen nicht mehr ansehen.
"Ich hätte so einiges über die Intelligenz gewisser Männer zu sagen. Aber ich fürchte, meine Zunge ist mir doch zu wichtig, um es hier auszusprechen, wo mich jemand hören könnte. Aber glaubt mir, Mylady, Ihr seid viel zu schön, um einsam zu leben. Und ich hoffe sehr, dass diese Festlichkeit bald ein Ende findet..die Nacht ist noch lang."

"Ihr schmeichelt mir, Botschafter." erwiderte Eleonore lächelnd. "Hebt Euch lieber noch ein paar Komplimente für später auf." riet sie ihm dann, nahm einen Schluck Wein und sah zu Henry hinüber.
"Und da Ihr so an Eurem Kopf und Eurer Zunge hängt, werde ich mich nun wohl erst einmal noch den restlichen Gästen widmen. Wir wollen doch die See nicht unnötig in Unruhe versetzen." erklärte sie lächelnd und wandte sich ab.
Kurz hielt sie jedoch noch einmal inne, bevor sie sich ganz umdrehte und sah Miguel mit geheimnisvollem Lächeln an. "Ich erwarte Euch nachher, Botschafter, vergesst das nicht. Denn Ihr wollt sicher nicht die mächtigste Frau in diesem Land enttäuschen."

"Glaubt mir, meine Königin, mein Repertoire an Komplimenten für Euch ist unerschöpflich, schließlich seid Ihr eine sehr vielseitige Frau." Miguel nickte und seufzte theatralisch. "Wie tragisch, dass dies nötig ist. Aber ich sehe es ein. Nun denn, auf dass der Abend schnell vorüber gehen möge." Er verneigte sich leicht. "Nein, die mächtigste Frau des Landes zu enttäuschen wäre wahrlich nicht ratsam.", fügte er leise hinzu und machte sich dann daran, sich zu seinen Landsmännern zu gesellen und ihre Fragen abzuweigeln. Er erzählte ihnen einfach, er hätte mit der Königin über die Verheiratung ihrer Töchter gesprochen.
Und er konnte es kaum erwarten, sich am späten Abend auf den Weg in die Gemächer der Königin machen zu können. Es würde sich lohnen, das wusste er schon jetzt.

Der Rest des Abends war reichlich langweilig geworden. Außer ermüdenden Gesprächen hatte sie sich den ein oder anderen vernichtenden Blick von Henry eingefangen, doch sonst war es wie jedes dieser Feste verlaufen.
Nun aber wartete Eleonore in ihrem Gemach und gab sich größte Mühe dabei, nicht zu unruhig zu wirken. Sie wusste, dass Miguel kommen würde und konnte es kaum abwarten, dass es endlich an der Tür klopfte.
Als sie schließlich Schritte auf dem Gang hörte, setzte sie sich ein wenig auf und ein Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. "Na bitte, dass wurde aber auch Zeit."

Miguel war froh gewesen, als er das Fest verlassen konnte, hatte aber eine Weile ausgeharrt. Schließlich wollte er es Eleonore nicht allzu einfach machen. Nun aber war er auf dem Weg zu ihren Gemächern - die zu finden ihn vor eine Herausforderung gestellt hatte. Schließlich konnte er nicht einfach einen Diener danach fragen, was sollte ein Spanier schon um diese Uhrzeit in den Gemächern der Königin wollen?
Er klopfte leise und trat dann einfach ein, ohne auf eine Antwort zu warten.
"Meine Königin..." Miguel schloss die Tür und lächelte sie an. "Ist dies nun Beweis genug für meinen Mut?" Er kam einige Schritte näher. "Ich konnte es kaum erwarten, das Fest verlassen zu können...", sagte er leise.
"Ich hoffe, Ihr habt nicht allzu lange warten müssen."

Eleonore lächelte und hob dann eine Hand als Miguel ein paar Schritte näher kam. "Beweis für Euren Mut ist es, wenn Ihr die Tür hinter Euch abschließt." erklärte sie dann und deutete auf die Tür hinter ihm.
"Und dann könnte es sein, dass Ihr eine Belohnung für Euren Mut verdient habt, Botschafter." fügte Eleonore mit gesenkter Stimme hinzu.
Immerhin ging es ihr nicht anders als ihm. Sie hatte das Ende dieses unsinnigen Festes herbei gesehnt wie selten zuvor und nun wollte sie, dass der Spanier bewies, dass er zu mehr in der Lage war als zu einfachen Komplimenten.
Miguel in ihrem Bett wäre etwas, was ihr mehr als gefallen würde.

Miguel grinste. "Wie Ihr wollt." Er drehte den Schlüssel betont langsam im Schloss. "Und Ihr meint, das sei ein Beweis meines Mutes, weil? Weil ich Euch nun nicht mehr entkommen kann? Jeder Fluchtweg abgeschnitten?" Er hob eine Augenbraue, zog den Schlüssel ab und drückte ihn Eleonore in die Hand. "Das dürfte doch dann viel eher Beweis genug sein, nicht wahr?"
Er kam einige Schritte auf Eleonore zu und stützte die Hände auf die Armlehnen ihres Stuhles, sodass ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.
"Nun, meine Königin....verdiene ich nun eine Belohnung für meinen Mut?", hauchte er dicht neben ihrem Ohr. "Das würde mein Herz sehr, sehr erfreuen...und nicht nur mein Herz."

"Weil Ihr damit beweist, dass Ihr aus dem richtigen Grund hergekommen seid." erwiderte Eleonore mit sanftem Spott und legte den Schlüssel dann auf den Tisch neben sich nachdem Miguel ihr ihn übergeben hatte.
Als Miguel dann die Hände auf den Stuhllehnen abstützte und sich vorbeugte, lächelte Eleonore zufrieden. "Ich denke, das habt Ihr." entgegnete sie und strich mit der rechten langsam über seinen Oberkörper. Zufrieden stellte sie fest, dass der Spanier tatsächlich so trainiert zu sein schien, wie es auf den ersten Blick ausgesehen hatte ... sie konnte es kaum erwarten, ihn endlich von diesen unsinnigen Kleidungsstücken zu befreien.
"Dann wollen wir Eurem Herz und gewissen anderen Dingen, doch eine Freude bereiten." hauchte sie und verschloss seine Lippen im nächsten Moment mit den ihren.

"Ah...das hatte ich allerdings vorausgesetzt." Miguel schloss einen Moment die Augen und atmete langsam ein, als sie ihn zum ersten Mal berührte und ihre Hand langsam über seinen Oberkörper wanderte. Es fiel ihm schwer sich zu beherrschen und ihr nicht augenblicklich die Kleider vom Leib zu reißen, aber der folgende Kuss war zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.
"Wie gut..." Er versiegelte erneut ihre Lippen und vertiefte den Kuss sogleich mit aller Leidenschaft. Er war Spanier, natürlich war er ziemlich heißblütig. Und er glaubte auch fast, dass Eleonore das von ihm erwartete.
Er löste ihr aufgestecktes, dunkles Haar und vergrub die Finger darin, ehe er eine Hand abwärts wandern, über ihre Rundungen gleiten ließ. Schließlich machte er sich an ihrem Kleid zu schaffen und stöhnte leise auf. "Ihr seid wirklich so schön, wie man es sich erzählt...noch schöner."

Eleonore vergrub die Hände in seinen schwarzen Locken als Miguel den Kuss mit aller Leidenschaft erwiderte und schloss genüsslich die Augen als er ohne zu Zögern eine Hand über ihren Körper wandern ließ. Ja, er war offensichtlich sehr bemüht den ersten Eindruck, den sie von ihm hatte zu bestätigen und das gefiel Eleonore. Sehr sogar.
Als er begann ihr Kleid zu öffnen, erhob sie sich und zog ihn eng an sich, um ihn erneut in einem Kuss zu fesseln, ehe sie nun ihre Hände hinab gleiten ließ, um sie unter sein Hemd zu schieben.
Ein zufriedenes Seufzen kam über ihre Lippen als sie die gut definierten Bauchmuskeln des Spaniers nachzeichnete.
"Und Ihr scheint mir in der Tat ein wahrer Spanier zu sein." neckte sie ihn mit rauer Stimme ehe ihre Lippen über seine warme Haut seinen Hals hinab glitten.

Miguel seufzte zufrieden und schob ihr das Kleid von den Schultern. Er war fasziniert von ihrem Körper, der für ihr Alter wirklich schön geblieben war. Sie war eine reife, schöne Frau mit viel Verstand und das reizte ihn sehr. Er genoss ihre Hände auf seiner Haut und legte den Kopf ein wenig in den Nacken. Seine Beherrschung ließ wirklich zu wünschen übrig.
"Natürlich bin ich das. Echtes spanisches Blut fließt in meinen Adern. Und echte spanische Leidenschaft. Und solche Leidenschaft ist Euch nicht unbekannt, scheint mir."
Er ließ die Hände über ihren Rücken gleiten und auf ihrer Hüfte zum erliegen kommen. "Wie gefällt Euch denn der Spanier?", murmelte er in ihr Ohr und schob das Kleid von ihren Hüften, begann sie in Richtung Bett zu drängen, während sie sich an seinem Hemd zu schaffen machte, um seine Haut auch ihrem Blick zu offenbaren.

Vor wenigen Tagen hätte Eleonore nie im Leben geahnt, dass sie heute Abend solch überaus angenehme Gesellschaft haben würde. Und nun konnte sie es kaum erwarten mehr von diesem Mann zu bekommen, der sie gerade zielstrebig aus ihrem Kleid befreite.
Als Eleonore sein Hemd geöffnet und von seinen Schultern gestrichen hatte, hielt sie einen Moment inne und ließ den Blick genüsslich über seine Bauchmuskeln wandern, ehe sie ihn erneut küsste und sich lustvoll an ihn schmiegte.
"Er scheint mir ganz passabel zu sein." erklärte sie mit bebender Stimme. "Aber noch wesentlich besser würde er mir gefallen, wenn er nicht länger einfach hier herum stünde." forderte sie ihn dann und und ließ sich dann auf dem Bett nieder, um ihn erwartungsvoll anzusehen.

Auch Miguel hatte nicht mit einer solchen Wendung gerechnet, als er die Reise nach England angetreten hatte. Er hatte befürchtet, dass es langweilig sein würde. Sehr langweilig. Aber das Gegenteil war der Fall. Es war heute Abend wunderbar spannend geworden und wer wusste schon, ob es nicht vielleicht auch so weitergehen würde.
Eleonore zog ihn an und er hoffte, dass sich diese Nacht wiederholen würde. Sie war unglaublich faszinierend. Und das Beste war, dass er nicht einmal ein schlechtes Gewissen zu haben brauchte, schließlich war er nicht verheiratet.
Miguel stöhnte leise, als er sie so freizügig vor ihm auf dem Bett lag und dann war es um seine Beherrschung geschehen. Er beugte sich über sie und fing sie in einem Kuss. Er wollte ihr endlich zeigen, dass er ihr geben konnte, wonach es sie verlangte.
"Zu Euren Diensten...Eleonore...", hauchte er rau in ihr Ohr.

Ein wohliger Schauer überlief Eleonore als Miguel sich über sie beugte und ihr erneut einen Kuss gab. Für einen Moment genoss sie einfach die Liebkosungen des Spaniers, dann öffnete sie wieder die Augen und ließ ließ ihre Hand zu seinem Schritt gleiten. "Das will ich doch auch stark hoffen." erwiderte Eleonore und machte sich dann daran Miguel von seiner Hose zu befreien.
Sie konnte es kaum noch abwarten, dass Miguel sein Versprechen einlöste und ihr gab, was ihr zustand. Ihre Hände glitten über seinen makellosen Körper und schließlich zog sie ihn zu sich hinunter, um ihn endlich eng an sich zu haben und seine warme Haut auf der ihren zu spüren.
"Na los, gebt einer Frau schon, was ihr gebührt." forderte sie ihn auf, während ihre Lippen sehnsüchtigl über seine Haut strichen.

Schließlich zog Miguel Eleonore schwer atmend in seine Arme und schmiegte sich eng an sie, um noch eine Weile bei ihr zu bleiben, solange sie das wollte. "Du bist wahrlich gut in Form...und eine Herausforderung.", erklärte er leise und ließ seine Hand auf ihrer Hüfte liegen, während er mit der Anderen eine der Decken über sie Beide zog.
"Und ich hoffe, ich darf dich wiedersehen." Er wagte einiges, indem er die Förmlichkeiten aufgab, aber er fand, wenn sie sich schon so nahe gewesen waren, konnte er das wenigstens im privaten Umfeld tun.
"Es wäre zu schade, wenn nicht...und noch bin ich ja einige Monate hier." Miguel küsste sanft ihren Hals und strich ihr dann eine Strähne aus dem Gesicht. Er konnte immer weniger verstehen, warum Henry seine Frau verschmähte. Sie war alles andere als langweilig.

Eleonores Puls raste noch als Miguel sie an sich zog und nur zu gerne, schmiegte sie sich an den warmen Körper, der ihr gerade so viel gegeben hatte. Sie fühlte sich noch immer wie im Rausch als er eine Hand auf ihre Hüfte legte und mit der anderen die Decke über sie beide zog.
"Ich denke, das Kompliment kann ich nur zurück geben." hauchte sie zufrieden und nickte dann. "Es wäre eine Schande, wenn du mir fern bleiben würdest." erwiderte sie und legte die Hände auf seinen wohlgeformten Oberkörper, während sie seine Liebkosungen genoss und ihm dann ihrerseits einen Kuss gab.
"Ich muss gestehen, dass du meine Erwartungen an dich sogar noch übertroffen hast, Spanier." erklärte sie mit verschmitztem Grinsen und legte dann den Kopf an Miguels Schulter.
Wann hatte sie sich das letzte Mal so vollkommen gefühlt? Ehrlich begehrt zu werden und dabei sogar die Aussicht auf mehr war ein wirklich berauschendes Gefühl.

Miguel lächelte entspannt. Er hatte sie offenbar richtig eingeschätzt. Es bedeutete ihr durchaus etwas und sie nahm nicht jeden mit ins Bett. Wahrscheinlich war sie einsam hier und genoss es, wenn sie jemand wirklich so wollte, wie sie war. Und das tat er. Er begehrte sie sehr und das nicht, weil sie Königin war. Einfach, weil sie absolut interessant war.
"Das freut mich...ich würde dir ungern fern bleiben müssen. Und vielleicht wirst du mich ja irgendwann auch bei meinem Namen nennen statt bei meiner Herkunft, Königin..."
Miguel lachte leise und gab ihr einen langen Kuss. Seine Miene wurde ein wenig ernster. "Du bist nicht glücklich hier, nicht wahr? Ich kann dich verstehen...es muss sehr einsam für dich sein, so ungeliebt. Aber jetzt, jetzt hast du ja mich. Und wer weiß, vielleicht überzeuge ich ja meinen König von einem längeren Aufenthalt.", bemerkte er dann.

"Vielleicht ... ja, vielleicht werde ich das irgendwann." entgegnete sie und lächelte. "Aber bis dahin bleibst du mein Spanier." fügte sie hinzu und gab ihm einen weiteren Kuss.
Oh nein, so schnell würde sie diesen Mann garantiert nicht wieder abreisen lassen. Eleonore war sich sicher, dass er ihr noch so manchen Tag und vor allem so manche Nacht versüßen würde.
Bei seinen nächsten Worten verfinsterten sich ihre Augen einen kurzen Moment und sie seufzte leise. "Er ist der Vater meiner Kinder. Und noch dazu gab es eine Zeit in der wir uns wirklich geliebt haben ... ich schätze, im Alter beginnt man an früheren geliebten Dingen zu hängen, auch wenn sie mittlerweile doch eher hässlich sind." bemerkte sie. "Sonst hätte ich ihn schon längst in die Wüste geschickt und hätte mich jemandem zugewandt, der zu schätzen weiß, was er an mir hat." Wobei dieser eine Jemand, mit dem es mal möglich gewesen wäre, ja selbst nun schon ein Jahrzehnt lang verheiratet und für sie damit unerreichbar war.
"Was hältst du davon, wenn das Bett in deinem Gemach heute Nacht auf dich verzichten muss?" fragte sie Miguel dann mit einem verführerischen Lächeln und strich ihm sanft über die Wange.

Miguel erwiderte ihr Lächeln. "Damit kann ich leben. Solange nur ich dein Spanier bin..." Es war erstaunlich, dass sie doch so schnell zueinander gefunden hatten, aber die Harmonie hate gestimmt. Es hatte einfach gepasst mit ihnen und er musste zugeben, er hatte es auch darauf angelegt.
Miguel war zufrieden. Er zog Eleonore ein wenig mehr in seine Arme und küsste ihre Stirn. "Das kann ich verstehen. Diese Entscheidung wäre auch wesentlich leichter, wenn du nicht die Königin von England wärst. Ich verstehe, dass du das nicht so einfach wegwerfen kannst. Aber dein Mann ist ein Dummkopf, eine Frau wie dich zu verschmähen. Er sollte dich auf Händen tragen, wie du es verdienst. Nun, da er das nicht tut, werde ich das übernehmen müssen."
Miguel schloss einen Moment die Augen, als sie ihm über die Wange strich und gab ihr einen Kuss. "Davon halte ich Einiges. Es ist ausgesprochen gemütlich bei dir. Ich muss nur rechtzeitig verschwinden morgen früh."

"Das bist du." raunte sie ihm ins Ohr und strich durch seine schwarzen Locken, die so ganz anders waren als Henrys feuerrotes Haar. "Mein Spanier." sie küsste ihn leidenschaftlich und genoss dann die starken Arme, die sie an seinen Körper zogen.
"Wenigstens bist du nicht ein solcher Dummkopf." bemerkte Eleonore lächelnd und war voll und ganz mit sich und dem Abend zufrieden. "Und solange du nur heute Nacht bei mir bleibst, kann ich damit leben, wenn du früh wieder gehen musst."
Immerhin wäre es doch eher unvorteilhaft, wenn man ihn hier sah.
Zwar hatte Eleonore nur vertrauenswürdige und vor allem verschwiegene Zofen in ihrem Dienst, doch je weiter der Morgen heran schritt, desto schwerer würde es für Miguel werden aus ihrem Gemach zu kommen ohne von den falschen Menschen gesehen zu werden.

Miguel war zufrieden und gab beinahe etwas wie ein Schnurren von sich. Er ließ sich gern ihre leichten Liebkosungen gefallen und genoss sie völlig entspannt. England war ein interessantes Land. Er war gerade einmal zwei Tage hier, da teilte er mit der Königin das Bett. Aber irgendetwas sagte ihm, dass das eine besondere Ehre war. Eleonore war wählerisch.
"Das trifft sich gut. Und ich werde mit Freuden diese Nacht bei dir bleiben und mich den ganzen morgigen Tag nach dir sehnen. Du hast mir Einiges gegeben, woran ich mich sehr gerne erinnern werde, um die Stunden schneller vorbei ziehen zu lassen." Miguel stützte das Kinn an ihrem Kopf und schloss die Augen.
"Hmm..ich werde einfach versuchen möglichst früh in mein Gemach zu gelangen. Zur Not sage ich einfach, ich hätte mich auf dem Weg zur Kapelle verlaufen. Ein Dummkopf bin ich also wirklich nicht."

Eleonore lächelte zufrieden. "Nun, ich hoffe, dass du morgen nicht viel mehr hast, worüber du in der Lage sein wirst, nachzudenken." neckte sie ihn und gab ihm einen Kuss. "Deine Gedanken sollten nur zu Recht morgen nur um mich kreisen ... und um das, was wir morgen Nacht noch alles werden tun können." kündigte sie an. Eleonore hatte nämlich nicht wirklich vor Miguel in nächster Zeit noch einmal in seinem eigenen Bett schlafen zu lassen.
Dafür begehrte sie den Spanier zu sehr und jetzt, da sie entspannt in seinen Armen lag, gab er ihr auch ein gewisses Maß an Ruhe und Zufriedenheit. Es tat gut endlich wieder einen Mann neben sich im Bett liegen zu haben und noch dazu einen, den es wirklich interessierte, was sie dachte und der bemüht war, ihr die Sterne vom Himmel zu holen, sollte es ihr Wunsch sein.
"Manch einer möge dich wohl durchaus einen Dummkopf nennen, da du dich auf mich eingelassen hast. Aber solange du mein Dummkopf bist und dafür sorgst, dass mir das Bett des Nachts nicht zu kalt wird, kann ich damit sehr gut leben." flüsterte sie in sein Ohr und küsste ihn dann erneut.

"Oh, ich glaube nicht. Ich werde damit beschäftigt sein über dich nachzudenken.", erklärte Miguel lächelnd und nickte. "Aber ich bin sicher, mir werden für die morgige Nacht noch einige nette Ideen kommen, du wirst nicht enttäuscht sein."
Auch Miguel vermisste die Einsamkeit seines Gästegemaches gar nicht. Für die kommenden Nächte hatte er einen guten Tausch gemacht, schließlich war ein warmes Bett mit einer attraktiven Frau darin einem kalten Zimmer, einsam in der Fremde, doch deutlich vorzuziehen.
Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als sie in sein Ohr flüsterte. "Ja, nur dein Dummkopf allein. Sonst bringt mich ja niemand um den Verstand. Das Bett wird nicht kalt werden. Und ich denke, wir sollten nun schlafen. Ich muss früh hier verschwinden. Und ich werde die erste Nacht in deinen Armen vollkommen genießen."

Eleonore lachte und gab Miguel einen Kuss. "Das hört sich nach einem ausgesprochen interessanten Versprechen an." erwiderte sie lächelnd und legte eine Hand an seine Wange. "Ich könnte fast behaupten, dass ich es nicht mehr erwarten kann." neckte Eleonore und schlang ein Bein um seine, um sich noch enger an ihn zu schmiegen.
"Du willst schon schlafen?" fragte sie mit leichter Enttäuschung in der Stimme. "Ich hätte erwartet, dass ihr Spanier mehr Ausdauer habt ... aber scheinbar ist das eines der Gerüchte, die nicht zutreffend sind." stichelte sie und drehte sich dann so auf den Rücken, dass die Decke ein wenig herunter rutschte und einen recht vielversprechenden Blick auf ihren Oberkörper entblößte.
"Schade aber auch ... nun, vielleicht sollte ich mich doch lieber wieder den Franzosen zuwenden, wenn die Spanier eine solche Enttäuschung sind." sinnierte sie und warf Miguel einen herausfordernden Blick zu.