William und Joanna - 1171

William lächelte zärtlich. "Ja, bald ist es soweit und unsere Familie ist um einen kleinen, süßen Menschen größer." erwiderte er und ließ sich mit leisem Stöhnen in das noch heiße Wasser sinken. "Wundervoll." murmelte William und schloss die Augen, um einen Moment zu entspannen.
"Es war fürchterlich anstrengend ... ich glaube, alleine hätte Henry das nicht durchgestanden. Nach der Geißelung war er völlig fertig. Nicht nur körperlich ... und die Nacht ..." William seufzte leise und öffnete die Augen wieder, um Joanna anzusehen. "Ich hatte ständig das Gefühl, dass Thomas direkt hinter mir steht und mich beobachtet."

"In der Tat. Und ich bin auch froh, wenn es soweit ist. Gegen Ende wird es jedes Mal zu anstrengend. Aber bald...." Joanna lächelte zufrieden und strich William eine Strähne aus dem Gesicht. "Nun, so eine Geißelung ist nicht an der Tagesordnung. Ich kann mir vorstellen, dass es ihm zu schaffen macht, sich dem so freiwillig hingeben zu müssen. Umso besser, dass er dich hat. Weißt du, Thomas hätte wieder Frieden mit dir geschlossen, also mach dir keine Sorgen...alles ist gut. Du hättest nicht anders handeln können. Und jetzt hast du es geschafft. Hak die Sache ab, ja? Thomas ist tot. Und Henry wird sich von Jane trosten lassen. Auch wenn es mich doch wndert, dass er geistig sountypisch heftig reagiert.:."

William seufzte. "Ja, vermutlich hast du recht. Aber ich hatte diese Nacht noch mehr das Gefühl, dass ich ihm das schuldig gewesen bin ... es war gut, dass ich es gemacht habe." überlegte er nachdenklich. Immerhin war Joanna so gar nicht begeistert gewesen von seiner Entscheidung.
Dann zuckte er leicht mit den Achseln. "Weißt du, ich denke, es hat ihm einfach wie nichts anderes vor Augen geführt, dass er auch nur ein Mensch ist. Und vor allem jemand, der gerade wegen seiner Position so leicht erniedrigt werden kann ... Henry war wirklich tapfer, ich bin stolz auf ihn, aber es war wirklich hart an der Grenze." William atmete geräuschvoll aus, lehnte den Kopf in den Nacken und schloss wieder die Augen. "Aber nun erst einmal genug davon ..."

Joanna nickte. "Wenn du diesea Gefühl hattest..du weißt ja, ich war nicht allzu begeistert davon, aber wenn es für dich wichtig ist, werde ich dir daei nie im Wege stehen. Und jetzt..jetzt ist es vorbei. Du könntest allerdings recht haben, was Henry angeht. Er nimmt alles zu Selbst erständlich. Vielleicht hat er jetzt verstanden, dass er wirlich ein Mensch wie jeder Andere ist, der sich an gewisse Regeln halten muss."
Joanna hob leicht die Schultern.
"Aber wir werde n wohl abwarten müssen, was die Zeit bringt. Und jetzt....wie wäre es mit eoinmal Untertauchen, damit du die Haare waschen kannst?"

William runzelte leicht dir Stirn. "Ich denke nicht, dass er alles zu selbstverständlich nimmt." erwiderte er langsam. "Henry war nicht einmal zwanzig als er hier her kam, um seinen Anspruch auf England geltend zu machen ... etwas, was er sich hart erkämpft hat. Ich denke, er weiß besser als so mancher anderer, dem solche Dinge als Erbe einfach in den Schoß fallen, dass es nicht selbstverständlich ist, was er hat." verteidigte er seinen Cousin mit ruhiger Stimme. Ohne Zweifel mochte Henry das hin und wieder vergessen, doch trotzdem hatte er zumindest in Williams Augen eine andere Einstellung zu seiner Krone als andere.
William lächelte knapp und nickte, ehe er die Luft anhielt und das Wasser ihn im nächsten Moment völlig umschloss. Er blieb so lange unter Wasser bis seine Lungen langsam zu schmerzen begannen. Es war ein angenehmes Gefühl unter Wasser für einen Augenblick von der Welt abgeschirmt zu sein.
Dann tauchte er wieder auf und sog gierig die Luft ein, um seine Lungen wieder zu füllen. Er griff nach der Seife und hielt sie Joanna entgegen. "Würdest du mir den Gefallen tun?" fragte er mit charmantem Lächeln.

Joanna seufzte leise. "Vielleicht.", gestand sie schließlich. "Aber du kennst ihn in diesem Punkt besser als ich. Doch manchmal kommt es wirklich so an, als ob er sich seiner Sache viel zu sicher ist. In einer gewissen Weise wird ihm diese Sache vielleicht noch einmal eine Lektion. Und dafür war es dann gut. Aber so....er wird sich erholen, mach dir um ihn keine Sorgen."
Sie wartete, bis er wieder auftauchte und lächelte dann, als er ihr die Seife gab. "Ja...warte." Joanna ließ sich mühsam neben dem Holzzuber auf die Knie sinken, so umständlich sich das mit ihrem Bauch auch gestaltete, und begann dann damit sein Haar zu waschen. SIe liebte es ihren Mann so verwöhnen zu können. Wenn sie ihn so dazu bringen konnte, sich ein wenig zu entspannen, war alles gut.

"Vermutlich hast du Recht." erwiderte William mit leisem Seufzen. "Wie so oft." er lächelte und gab Joanna einen Kuss als sie sich neben den Holzzuber gekniet hatte. "Ich liebe dich, meine Schöne." murmelte er und legte dann den Nacken auf die Kante des Bottichs, damit Joanna ans Werk gehen konnte.
Ein leises, zufriedenes Stöhnen kam über Williams Lippen als sie begann seine Haare mit der Seife einzuschäumen und dabei ihre Fingerspitzen sanft seine Kopfhaut massierten. William schloss die Augen und seufzte. "Ich weiß warum ich dich geheiratet habe ... du machst das wundervoll." neckte er sie zärtlich und entspannte sich langsam.

Joanna seufzte leise, als sie sich aufsetzte und das Haar aus dem Gesicht strich. Sie wartete ab, bis der Grund für ihr Erwachen verebbte und beugte sich dann zu ihrem Mann hinüber, um ihn sanft an der Schulter zu rütteln. "Du solltest aufstehen, wenn du die Geburt deines Kindes nicht verpassen willst.", bemerkte sie leise neben seinem Ohr. "Es geht los."
Joanna stand auf und stützte sich einen Moment lang am Bettpfosten ab, ehe sie sich in Bewegung setzte, um ein paar Schritte zu gehen. Heuute Nacht war es also soweit...musste WIlliam sich nur noch auf den Weg machen um die Hebamme zu holen.

William hatte tief und fest geschlafen als ihn ein leichtes Rütteln an der Schulter weckte. "Was zum ...?" murmelte er verschlafen und drehte sich mürrisch herum, war im nächsten Augenblick jedoch hellwach als er Joannas Worte hörte und begriff, was sie da gerade gesagt hatte.
Im Nu war er aus dem Bett und schlüpfte in seine Hose und zog ein einfaches Hemd über. "Du solltest liegen bleiben!" bemerkte er während er sich eilig die Stiefel anzog. "Ich hole die Hebamme ..." erklärte er überflüssigerweise und eilte um das Bett herum, um Joanna einen Kuss zu geben. "Leg dich hin." empfahl er ihr erneut, dann war er auch schon zur Tür hinaus. Nur zur Sicherheit würde er auch gleich John Bescheid geben. Auf den Arzt hielt William große Stücke und ihm war immer wohler, wenn sein Freund in der Nähe war, um im Notfall helfen zu können. Und mittlerweile hatte sie selbst die Hebamme damit arrangiert, dass ihr mit unter von einem Mann in die Arbeit geredet wurde.

"Wer von uns Beiden bekommt dieses Kind, du oder ich?", erwiderte Joanna spöttisch. "Ich weiß schon, wann ich mich hinlegen sollte und wann nicht. Aber noch ist es nicht so akut...ich habe mehr das Gefühl, dass ich mich etwas bewegen sollte.", widersprach sie schließlich. Sie wusste genau, dass er beinahe die Gänge entlang rennen würde, weil er es so eilig hatte und es ihm nicht schnell genug gehen konnte.
Joanna band sich das Haar zusammen und tat ihm schließlich den Gefallen sich wieder auf das Bett zu setzen. Sie kannte das alles schon zur Genüge und sie fürchtete sich auch nicht mehr vor den kommenden Stunden, auch wenn sie ohne Zweifel anstrengend werden würde. Die Hebamme und John würden ja bei ihr sein. Und da sie hier waren, würde Williams Mutter sie auch in Frieden lassen müssen.

William brauchte nicht lange, um mit der Hebamme und John im Schlepptau wieder zurück zu kehren. Zufrieden stellte er fest, dass Joanna ihm den Gefallen getan hatte und wieder auf dem Bett saß. Ein wenig gelassener, jetzt da sie nicht mehr allein waren, ging er zu ihr hinüber und gab ihr einen Kuss.
"Dann bin ich mal gespannt, was für ein reizendes Kind du mir dieses Mal schenkst, meine Schöne." murmelte er und strich ihr sanft über die Wange.
Die Hebamme hatte während dessen bereits mit geübten Bewegungen Joannas Bauch abgetastet und lächelte zufrieden. "Das sieht alles sehr gut aus. Das Kind liegt in der richtigen Position und sollte sich in Kürze auf den Weg machen." erklärte sie ruhig. William griff nach Joannas Hand und drückte sie leicht.

"Ich auch...aber ich bin recht zuversichtlich dir deinen Wunsch erfüllen zu können.", erklärte Joanna sanft. Sie hatte es irgendwie im Gefühl, auch wenn sie sich natürlich nicht sicher sein konnte. Dennoch...irgendetwas sagte ihr, dass sie eine Tochter bekommen würde. William würde glücklich sein.
"Das ist gut.", antwortete sie der Hebamme lächelnd. "Ich glaube, ich hätte es auch schon gemerkt, wenn es nach Komplikationen aussähe. Inzwischen verfüge ich da ja über einhellige Erfahrungen."
Sie küsste William auf die Wange und brachte sich dann in eine angenehme Position, damit sie die folgenden Stunden gut ausharren konnte.

William gab Joanna noch einen Kuss auf die Wange. "Das würde mich freuen." murmelte er. "Auch wenn ich natürlich ebenso glücklich mit einem Jungen wäre." Immerhin liebte er alle seine Kinder von ganzem Herzen und ganz egal, was es dieses Mal werden würde, er war schon glücklich darüber, dass sie noch ein weiteres Kind bekamen.
William fing einen Blick von John ein, der ihn schmunzelnd ansah und ließ sich darauf hin mit einem Grinsen auf der Bettkante nieder, damit er weiterhin Joannas Hand halten konnte. Mittlerweile gab es auch über seine Anwesenheit keine Diskussionen mehr.

Joanna ließ sich erschöpft in die Kissen zurücksinken. Doch sie war glücklich, denn ihr Kind war offensichtlich gesund und kräftig, darauf ließ zumindest seine Stimme schließen, mit der es seinen Unmut gerade kund tat. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, dann suchte sie Williams Blick. "Und?", fragte sie neugierig.
Dann aber trat John auf sie zu und übergab das Kind in Williams Arme. "Eine gesunde, kleine Tochter...", erklärte er zufrieden und Joannas Augen strahlten. Sie hatte es geschafft...er hatte sich so eine Tochter gewünscht und nun hatte sein Wunsch sich erfüllt. Er würde so glücklich sein, das stand fest.
"Wie willst du sie nennen, Liebster?"

Williams Augen begannen zu leuchten als John ihm das Kind in den Arm legte und noch bevor sein Freund die Worte ausgesprochen hatte, wusste William, dass es ein Mädchen war. Er konnte es dem kleinen niedlichen Gesicht einfach irgendwie ansehen.
"Hallo, meine Kleine." murmelte er mit etwas rauer Stimme, so gerührt war er von dem kleinen Wesen, dass ihn aus großen, freundlichen Augen heraus ansah.
Nur schwer konnte er den Blick von ihr abwenden und sah Joanna an. "Sophie." erwiderte er und ein glückliches Lächeln umspielte seine Lippen als er Joanna einen Kuss gab, doch dann von seinem Töchterchen schon wieder in den Bann gezogen wurde. "Was für ein wunderhübsches Mädchen du bist ... von dir werde ich die Männer später einmal sehr aufmerksam fern halten müssen." lachte er leise und strich über die Wange der Kleinen, die vergnügt quietschte und ihre kleinen Ärmchen versuchte aus dem Tuch zu befreien.

"Sophie...sehr schön.", murmelte Joanna angetan. Auch sie war gerührt von der Szene, die man ihr hier bot und so gönnte sie ihrem Mann den Moment, ehe sie selbst ihre Tochter näher betrachtete und ihr sanft mit dem Finger über die Wange strich.
"Wahrhaftig wunderhübsch...aber über die Sache mit den Männern reden wir noch einmal, nicht wahr?"
Joanna grinste matt.
"Komm, gib sie mir ein wenig...damit ich sie näher ansehen kann, ja? Unsere kleine Sophie...Offensichtlich ist sie ja ein recht munteres Kind."

William grinste, hielt den Blick jedoch auf seine Tochter gerichtet. "Natürlich. Aber die nächsten fünfzehn Jahre lang, brauchen wir darüber noch nicht reden." erwiderte er amüsiert und sah Joanna schließlich doch noch mit hochgezogener Braue an. "Du durftest sie die letzten neun Monate mit dir herum tragen, gönn mir doch einen Augenblick mit ihr." spottete er zärtlich und gab seine Tochter dann aber bereitwillig an ihre Mutter weiter.
Er legte einen Arm um Joanna und gab ihr noch einen Kuss. "Das hast du ganz wundervoll gemacht." murmelte er zärtlich. "Ich danke dir." William lehnte den Kopf sanft an Joannas und sah auf seine Tochter hinunter, die ihre kleinen Ärmchen endlich befreit hatte und nun zufrieden im Arm ihrer Mutter lag und glücklich glucksend zu ihren Eltern hinauf sah.

"Da hast du allerdings recht." Joanna lachte leise. "Aber ich kann nicht hellsehen. Also weiß ich nicht, wie sie aussieht und will sie gern noch ein wenig betrachten." Sie genoss den kurzen innigen Moment mit ihm, als er den Kopf an ihren lehnte und seufzte zufrieden. "Ich habe mein Bestes gegeben. Und ich bin froh, dass ich dir deinen Wunsch erfüllen konnte. Dafür brauchst du mir nicht zu danken."
Sie küsste ihn sanft auf die Wange und lächelte.
"Möchtest du sie den Kindern vorstellen? Sie dürften gerade aufgestanden sein, schätze ich." Schließlich war draußen gerade die Sonne aufgegangen."Ich würde mich gern ein bisschen ausruhen, ich fühle mich ziemlich gerädert, obwohl alles so problemlos verlaufen ist."

William nickte. "Ich werde sie mitnehmen. Dann kannst du dich ein wenig ausruhen und wenn du wieder etwas munterer bist, kommen wir zwei wieder. Ich wette, dass unsere Süße hier, dann auch nach ihrer ersten Mahlzeit verlangen wird."
Er gab Joanna noch einen Kuss, ehe er ihr Sophie wieder abnahm und sich vom Bett erhob. "Schlaf ein wenig, meine Schöne." murmelte er und strich Joanna zum Abschied noch einmal zärtlich über die Wange.
Stolz ging er mit seiner Tochter zu John hinüber, der ihn nach draußen begleitete. "Ist sie nicht wundervoll?" fragte er seinen Freund im Rausgehen, völlig hingerissen von seiner Jüngsten.

Beatrice seufzte ergeben und breitete die Arme aus, damit der Schneider noch ein letztes Mal Maß nehmen konnte. Richard hatte darauf bestanden ihr ein neues Kleid anfertigen zu lassen, bevor sie zum Hof gingen, damit sie sich auch angemessen präsentieren konnte. Sie hatte ihm den Gefallen getan und zugestimmt, auch wenn sie davon nicht so wirklcih begeistert war. Aber wenn es ihn glücklich machte...
Nun galt es noch ein paar letzte kleine Änderungen vorzunehmen und dann war es endlich geschafft, sie würde ihre Ruhe haben. Und vor allem konnten sie endlich los. Sie vermisste ihre Familie und sie machte sich ein klein wenig Sorgen um ihre Mutter, die ja dieser Tage ihr Kind erwartete.
"So, das dürfte es gewesen sein.", erklärte der Schneider dann und Beatrice atmete erleichtert auf. "Na endlich..."

Richard saß zurück gelehnt in einem Sessel, den Blick auf Beatrice und den Schneider gerichtet, der dabei war ihr neues Kleid noch ein wenig umzustecken und noch ein paar Maße nahm, um es zu ändern. Allerdings war Richard noch nicht wirklich zufrieden mit dem Ergebnis. Zwar sah Beatrice ohne Zweifel atemberaubend aus, dafür hätte es auch das Kleid nicht bedurft, doch Richard wollte Eindruck hinterlassen, wenn sie an den Hof kamen und ihm war nichts zu teuer, um seine Liebste angemessen auszustatten.
"Das ist doch aber sicherlich nicht alles, was Ihr ändern wollt, oder?" fragte er und lehnte sich etwas vor. Richard musterte den Schneider mit gerunzelter Stirn. "Ich sagte, es soll etwas ganz besonderes werden ... im Moment ist es einfach nur ein schönes Kleid, aber nichts besonderes ..." kritisierte er und musterte das Kleid noch einmal. "Ihr werdet doch sicher noch eine Idee dafür haben? Etwas Einzigartiges?" fragte er lauernd und sah den Schneider abwartend an, der ein wenig rot geworden war, vor Verlegenheit.
"Nun" begann er langsam zu stottert. "Wir könnten ... also an den Ärmeln noch etwas Spitze und am Kragen -" "Spitz?" fragte Richard höhnisch. "Ich verlange nach etwas Außergewöhnlichem und Ihr kommt mir mit Spitze?" er lachte trocken und schüttelte den Kopf. "Nein, nein ... was sonst noch?" fragte er und der Schneider sah betreten zu Boden und schwieg.
Richard wollte ihn gerade anfahren, da hob er wieder den Blick. "Ich ... Ich habe eine Lieferung mit wunderschönen Perlen aus Indien bekommen, Mylord." erklärte der Schneider und als Richard ihm nicht direkt ins Wort fiel, fand er wieder etwas Sicherheit. "Ich könnte sie auf den Stoff nähen und damit wunderschöne Blickfänge setzten."
Richard lächelte zufrieden und lehnte sich wieder zurück. "Na bitte, das klingt doch schon viel besser." lobte er.

Beatrice war schon erleichtert gewesen, dass der Schneider nun endlich verschwinden konnte, als Richard sich einmischte. Nicht besonders genug? Sie fand das Kleid genau so gut wie es war. Und dann dieser Tonfall...sie hasste es, wenn Richard so reagierte und ihm unterstehende Menschen so abfällig behandelte. So war sie einfach nicht erzogen und er selbst hielt sich normalerweise damit auch zurück. "Richard.", zischte sie ungehalten. "Es gibt keinen grund dich gleich so aufzuregen. Ich finde das Kleid sehr gelungen."
Und dann begann er sich mit dem Schneider über weitere Änderungen zu unterhalten. Etwas, das ihr gar nicht zusagte.
"Soll ich etwa aussehen wie ein Pfau?", fragte sie missmutig. "Ich sagte bereits, das Kleid ist genau so gut. Oft genug ist weniger mehr."

Richards tat Beatrice ersten Einwand mit einem Schulterzucken ab, als sie jedoch erneut ihrem Unwillen über seine Idee Luft machte, stand er seufzend auf und ging zu ihr hinüber. "Nicht wie ein Pfau." widersprach er und seine Stimme klang nun wieder so sanft wie fließender Samt. "Nur möchte ich, dass du die große Halle betrittst und alle sofort wissen, wen sie vor sich haben, wenn sie dich sehen. Und sie sollen beeindruckt sein." er legte seine Arme um Beatrices Taille und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Sie sollen sehen, dass du mir gehörst und dass mir nichts zu teuer für dich ist." murmelte er und strich Beatrice über die Wange. "Sie sollen den Blick nicht mehr von dir nehmen können." flüsterte er verführerisch. "Sie sollen der zukünftigen Herzogin von Aquitanien ihren ganzen Respekt entgegen bringen. Sie sollen dich bestaunen, meine Schöne."
Er strich ihr über die Schultern und ließ seine Finger über den weichen Stoff ihrer Ärmel gleiten. "Natürlich ist das Kleid schön. Und wenn du es trägst ohnehin. Aber ich möchte, dass du heraus stichst aus der Menge und nicht einfach aussiehst, wie eine dieser anderen dummen Gänse von Hofdamen."

"Richard....ich finde das alles doch sehr übertrieben. Ich will doch gar nicht so auffallen. Mir wäre schon damit gedient, wenn ich an deiner Seite sein kann. Damit alein ist mir schon viel geholfen. Und noch etwas...ich gehöre nicht dir! Ich gehöre mir ganz allein und ich liebe dich wirklich, aber da sgeht nun wirklich zu weit." erklärte Beatrice energisch.
"Ich bin doch kein Pferd, das man irgendwo ausstellt um es anschauen zu lassen, Richard. Mir gefällt das nicht. Muss das unbedingt sein? Ich fühle mich völlig unwohl, wenn ich hier so eingespannt bin. Warum willst du unbedingt noch und noch mehr auf dieses Kleid packen?" Der Schneider räusperte sich leise und sah Richard an. "Ich hätte da auch noch einen Goldfaden..."
Beatrice knirschte leise mit den Zähnen.

Richard atmete leise aus. "Verzeih." erwiderte er ruhig. "Natürlich gehörst du nicht mir ... du gehörst zu mir." verbesserte er sich dann galant und strich Beatrice über die Wange. "So soll es doch gar nicht sein, meine Liebe. Aber ich will, dass die Leute sehen, dass ich es ernst meine. Weißt du, wie man über uns redet? Sie sollen endlich begreifen, dass diese Hochzeit keine dumme Idee einen kleinen Jungen war. Sie sollen einsehen, dass ich nicht länger einfach nur der zweite Sohn des Königs bin." fuhr er mit samtener Stimme fort. "Nur brauchen diese Dummköpfe etwas zum Ansehen, um solche Dinge zu begreifen, anders verstehen sie es nicht ... Repräsentation ist alles, Beatrice." versuchte er sein Anliegen zu erklären. Er hatte es satt, dass man ihn nicht ernst nahm. Und dass seine Mutter ihn vor einiger Zeit ihren Fürsten gegenüber als zukünftigen Herzog von Aquitanien vorgestellt hatte, war genau eine solche Bestätigung gewesen, wie er sie brauchte. Nun würde man nur noch am Hofe seines Vaters begreifen müssen wer Richard Plantagenêt eigentlich war.
Er sah auf als der Schneider sich wieder an ihn wandte und nickte gedankenverloren. "Ein Goldfaden ..." murmelte er und sah Beatrice wieder an. "Was hältst du von etwas feiner Spitze und Verzierungen mit einem Goldfaden?" fragte er sie schließlich. "Das ist nicht ganz so auffällig, wie die Perlen, aber dennoch ..."