William und Joanna - ab 1181 bis 1182

Rob

Nachdem seine Mutter ihn geweckt hatte, war Rob im Bett liegen geblieben und hatte sich die Decke bis unter das Kinn gezogen. Er wollte nicht aufstehen, allein schon, weil er dann wieder zu Johns Unterricht gehen musste. Wieso konnten sie ihn denn nicht einfach alle in Ruhe lassen? Allein bei dem Gedanken daran den Unterricht zu besuchen und an all die Blicke, die man ihm zuwarf, bekam er Magenschmerzen.
Rob zog die Knie unter der Bettdecke an und schloss die Augen, doch es sollte ihm keine Ruhe gewährt werden, denn in dem Moment kam seine Mutter erneut herein, um ihn aus dem Bett zu bekommen.
Rob öffnete ein wenig müde die Augen und schüttelte den Kopf. "Ich kann nicht." erklärte er leise, zog die Decke etwas fester um sich und presste eine Hand auf seinen schmerzenden Magen.
Allein die Gedanken an all das, was ihn außerhalb seines Bettes erwartete, machte ihn schon krank und er wollte lieber gar nicht erst aufstehen.

Josephine

Josephine runzelte die Stirn, als ihr Sohn so verhalten reagierte. Sie legte ihm die Hand auf die Stirn um zu sehen, ob er Fieber hatte, aber das war nicht der Fall. Es schien alles in Ordnung zu sein. "Rob, komm schon, du musst zum Unterricht.", forderte sie ihn noch einmal auf.
"Was meinst du damit, du kannst nicht? Bist du krank, hast du Schmerzen? Was ist los, Schatz? Rede mit mir, bitte...Sonst kann ich dir nicht helfen. Willst du nicht erst einmal aufstehen und frühstücken?", versuchte sie ihn ein wenig zu locken.
"Außerdem wolltest du doch nachher mit deinem Großvater ein bisschen trainieren, nicht wahr?"

Rob

Rob schüttelte leicht den Kopf. "Ich hab keinen Hunger." erwiderte er und drehte sich kurzer Hand im Bett herum, so dass er seiner Mutter den Rücken zu kehrte. "Ich ... mein Bauch tut weh." erklärte Rob dann und schloss die Augen wieder.
Wieso konnten sie ihn denn nicht alle einfach in Ruhe lassen? Aus irgendeinem verfluchten Grund schien niemand zu begreifen, dass er es ernst meinte, wenn er sagte, er wolle kein Earl werden und er lege auch keinen Wert mehr auf irgendwelchen Unterricht.
"Ich möchte einfach noch ein bisschen im Bett bleiben." fügte er schließlich leise hinzu.

Josephine

Josephine hob verwundert den Kopf. So abweisend war ihr Sohn ja noch nie gewesen. "Bauchschmerzen? Soll ich John nach einem Tee für dich fragen? Er hat sicher etwas, das dir dagegen hilft.", bot sie an und nahm sich vor, John danach zu fragen.
"Bist du sicher, dass du krank bist und nicht nur keine Lust zum Unterricht? Sei ehrlich, ja?" Ihr Sohn hatte sich in den letzten Wochen so verändert, es war unbegreiflich. Nie war er so bitter und so erwachsen erschienen...
"Im Bett bleiben wird dir beim Lernen nicht helfen, das weißt du."

Rob

Rob zögerte einen Moment, nickte dann aber. Ein Tee konnte ja kaum Schaden anrichten, allerdings glaubte er nicht, dass es helfen würde einfach nur irgendeinen Tee zu trinken.
Er gab einen unwilligen Laut von sich und hätte am liebsten geschrien vor Wut. Nun fing seine Mutter auch schon damit an! Alle nörgelten an ihm herum und niemandem konnte er es recht machen. Er drehte sich wieder ein wenig herum, so dass er sie ansehen konnte. "Ich habe keine Lust zum Unterricht zu gehen, aber ich habe trotzdem Bauchschmerzen." brummte Rob und schloss die Augen. "Ich weiß ..." murmelte er. "Aber es tut weh ..."

Josephine

Josephine seufzte leise und strich Rob durch den dunklen Schopf. "Dann bleib ein wenig liegen. Vielleicht wird es dann besser. Ich sage John Bescheid, dass du heute nicht kommst und ob er etwas für dich hat. ich bin sicher, heute Mittag wird es besser. Schlaf noch ein bisschen..."
Sie küsste ihn auf die Wange und ging hinüber zu Robert.
"Rob ist krank.", teilte sie ihm mit. "Und mir scheint, er hat wirklich Bauchschmerzen. Ich mache mir Sorgen. Ich sollte mich auf den Weg machen zu John."
Robert seufzte.
"Ich weiß nicht, was wir mit dem Jungen machen sollen. Ich werd mal nach ihm sehen." Robert erhob sich und ging hinüber zu seinem Sohn, setzte sich zu ihm.
"Na, Kleiner, du bist nicht auf der Höhe, was? Bald wird es besser sein. Hast du gestern vielleicht etwas Falsches gegessen?"

Rob

Rob war erleichtert, dass seine Mutter ihn nicht doch noch aus dem Bett scheuchte und als sie sich hinunter beugte, um ihn auf die Wange zu küssen, griff er kurz nach ihrer Hand. "Danke Mama." murmelte er und schloss die Augen als sie ging.
Als jedoch kurz darauf sein Vater herein kam, hätte Rob am liebsten aufgestöhnt. Würden nun alle vorbei kommen und gucken, ob er wirklich krank war? Er schlug die Augen wieder auf und nickte. "Mein Bauch tut weh." erklärte er, schüttelte dann aber den Kopf. "Glaub nicht. Außerdem ist es nicht das erste Mal." bekannte er langsam. "Nur vorher war's nicht so doll wie heute." Meist war es immer wieder weg gegangen, sobald er Ruhe gehabt hatte, aber heute Morgen hielten sich die Schmerzen hartnäckig.

Robert nickte besorgt und runzelte die Stirn, als Rob ihm sagte, dass es nicht das erste Mal war. Nur hatte der Junge sich offenbar nie getraut etwas zu sagen. Das war wirklich besorgniserregend. Etwas lief hier gewaltig schief.
"Das sollten wir im Auge behalten. Wenn du wieder Bauchschmerzen hast, sag es deiner Mutter oder mir. John kann dir sicherlich helfen, er hat doch für alles ein Mittel." Besonders, seit er mit Hal zusammen arbeitete, hatte John kaum einen Patienten ohne Linderung abweisen müssen.
"Wir bekommen das schon wieder hin Rob. Alles..."

Rob

Rob nickte langsam. "Werde ich machen." erklärte er und atmete tief durch. "Wird John herkommen und mich untersuchen?" fragte er dann mit einer Mischung aus Neugierde und Skepsis. Er war sich nicht ganz sicher, ob er das wollte. Einerseits hoffte er natürlich, dass John irgendwas hatte, um die Schmerzen vertreiben zu können, andererseits fürchtete Rob ein wenig, dass er nichts finden würde und alle dann dachten, er würde nur so tun als ob, um sich vor dem Unterricht zu drücken.
Rob zögerte einen Moment lang, dann griff er nach der Hand seines Vater. "Alles?" fragte er unsicher. Das konnte er sich kaum vorstellen ...

Robert legte nachdenklich den Kopf zur Seite. "Ich denke, wir versuchen es erst einmal mit etwas Tee und irgendetwas, das er dir zur Linderung der Schmerzen geben kann. Wenn es wieder kommt, kann er dich immer noch gründlich untersuchen. Aber heute solltest du dich einfach erst einmal etwas schonen, im Bett bleiben und die Arznei nehmen, die er dir gibt.", erklärte er dann.
Robert drückte ein wenig gerührt die Hand seines Sohnes, als dieser nach ihm griff. "Ja, für alles gibt es eine Lösung. Man muss sie nur erst finden. Aber irgendwie werden wir das schon schaffen, mach dir deswegen nicht so viele Sorgen."

Rob

Aufmerksam hörte er seinem Vater zu und eine gewisse Erleichterung machte sich in ihm breit. Das bedeutete nämlich auch, dass seine Eltern ihm wirklich Glauben schenkten und nicht dachten, er würde die Schmerzen nur vorschieben, um eine Ausrede zu haben. Rob nickte und schwieg einen Moment. Dann nahm er seinen Mut zusammen und sah seinen Vater wieder an. "Ich hab Großvater gesagt, dass ich gerne Stallknecht werden möchte, aber ... ich glaube, er fand die Idee nicht sonderlich gut." erklärte Rob leise. "Aber warum kann ich nicht einfach machen, was mir Spaß macht und worin ich gut bin? Ich kann gut mit den Pferden umgehen, das sagt sogar der Stallmeister!" Und wenn er das tun dürfte, würden sich auch seine anderen Probleme auflösen. Niemand würde mehr über ihn herziehen, weil er ihrer Meinung nach eine zu gute Stellung hatte. Er würde ein ganz normales Leben führen können.

Robert musste lachen. "Nein, kein Wunder, dass er das keine gute Idee fand. Ich habe ihm damals gesagt, ich würde auf mein Erbe verzichten, wenn ich deine Mutter nicht heiraten darf. Das fand er auch nicht gut. Das eine schließt das Andere nicht aus, Rob. Ich werde der nächste Earl von Cornwall sein und trotzdem, schufte ich manche Nachmittage mit Philippe in den Ställen wie ein Knecht. Du musst nur wissen, wann du dich wie verhalten kannst. Hier Zuhause kannst du im Prinzip tun und lassen, was du gern möchtest. Zumindest in den Mauern der Burg. Gegenüber der Öffentlichkeit musst du natürlich ein bisschen Haltung wahren. Du kannst nicht nur Knecht werden. Du bist mein Sohn. Und auf Dauer wärst du damit auch nicht glücklich, glaube mir. Es steckt in dir. Und ich möchte, dass du eines Tages mein Erbe antrittst. Weil ich weiß, dass du das sehr gut machen wirst."

Rob

Rob gab einen verzweifelten Laut von sich. "Das ist nicht gerecht." erwiderte er betroffen und spürte, wie sein Magen sich noch mehr zusammen zog. "Ich will dein Erbe aber nicht." erklärte Rob heiser und spürte, wie die Tränen in seine Augen stiegen. "Ich will nicht, dass andere jeden meiner Schritte genau betrachten, mir sagen, wie ich mich zu verhalten habe und ... und immer wieder sagen, dass ich das alles nicht verdient habe."
Rob biss sich auf die Unterlippe als der Schmerz in seinem Bauch ein wenig stärker wurde. Er schloss für einen Moment die Augen und verfluchte sich dafür, dass die Tränen trotzdem über seine Wangen liefen. Dann sah er seinen Vater wieder an. "Dann geh ich eben ins Kloster." erklärte er, einer plötzlichen Eingebung folgend. "Daran kann mich niemand hindern! Und dort muss ich wenigstens kein Earl werden und alle sind gleich ..."

Robert seufzte schwer. Es fiel ihm nicht leicht, seinen Sohn so zu sehen, aber er wusste nicht, was er anders machen sollte. Für ihn war als Junge immer klar gewesen, dass er das Erbe seines Vaters antreten würde und er war stolz darauf gewesen. Für Rob waren diese Dinge offenbar ganz anders und das konnte er kaum verstehen.
"Ich habe gesagt, dass ich das möchte. Nicht, dass ich dich zwinge. Außerdem hast du noch Jahre Zeit diese Entscheidung zu treffen." Er schüttelte leicht den Kopf. "Damit musst du leben, Rob. Es wird immer Leute geben, die mit ihrer verachtenswerten Meinung nicht zurück halten können. Die Kunst ist, die auszusortieren, die Recht haben und die die Unrecht haben"
Robert stöhnte leise auf. "Das ist eine Illusion. Auch in einem Kloster sind nicht alle gleich, Rob. Das vorherige Leben wird nie ganz egal sein."

Rob

Rob öffnete den Mund, schloss ihn direkt aber wieder, weil ihm einfach die Worte fehlten. In seinen Augen war das alles so himmelschreiend ungerecht und er wusste einfach nicht mehr ein noch aus.
"Vielleicht will Gott ja aber, dass ich ins Kloster gehe." murmelte er schließlich leise. "Immerhin bin ich in einem geboren wurden."
Rob ließ die Hand seines Vaters los und presste beide Hände auf seinen Bauch. "Ich würde gern ein bisschen schlafen, ist das in Ordnung?" fragte Rob langsam. "Ich will mich nicht mit dir streiten."

John hatte Rob gründlich untersucht, weil die Bauchschmerzen immer wieder kamen. Doch letztendlich hatte er keine allzu guten Nachrichten für Robert und Josephine, als er nun zu ihnen in die Wohnstube ihres Gemaches trat, während Rob sich wieder ein bisschen schlafen gelegt hatte.
"Nun...er hat leichtes Fieber, das wisst ihr selbst. Aber ich glaube nicht, dass es eine gewöhnliche Krankheit ist. Ich denke, es ist der Stress und der Druck hier, den er von allen Seiten bekommt, die ihm zu schaffen machen. Deshalb hat er auch so oft Bauchschmerzen. ich glaube nicht, dass er simuliert. Das geht nun schon ein paar Wochen so, es hat keinen Sinn sich weiter etwas vorzumachen. Ich glaube, ein Umgebungswechsel, zumindest auf Zeit, wäre das Beste für ihn.

Josephine

Josephine hatte mit großer Sorge beobachtet, wie sich die Verfassung ihres Sohnes in den letzten Wochen immer weiter verschlechtert hatte. Er klagte regelmäßig über Bauchschmerzen und war an einigen Tagen kaum aus dem Bett zu kriegen. Er war blass geworden und sein Appetit war auch nicht mehr so groß wie sonst. Schließlich hatten Robert und sie entschieden John noch einmal hinzuziehen, damit er sich Rob genau ansah.
Als der Arzt nun zu ihnen kam, wusste Josephine sofort, dass die Nachrichten nicht allzu gut sein würden. Sie seufzte leise und ergriff Roberts Hand. "Ich weiß, dass er nicht simuliert, das sieht man ihm an." erwiderte sie betroffen und nickte dann langsam. "Hier kommt er im Moment einfach nicht mehr zu recht." Langsam sah sie von John zu Robert. "Wir sollten überlegen, ob wir ihn nicht doch zu deiner Schwester schicken ..." begann sie langsam.

Robert lauschte besorgt den Worten des Arztes und seufzte. Er hatte befürchtet, dass es nichts Einfaches war. Dass sie etwas ändern mussten. Sein Sohn war verloren in dieser kleinen Welt hier. Wenn er ihn nicht verlieren wollte, musste er ihn wegschicken. Stellte sich die Frage, wohin. Er wusste genau, was Josephine vorschlagen würde. Und natürlich sprach sie es aus.
"Zu meiner Schwester wäre nicht das Problem und das weißt du. Ich...eigentlich möchte ich ihn nicht dorthin schicken."
Aber vermutlich war das der einzige Ort, an dem Rob wirklich freiwillig bleiben würde. "Aber ich fürchte, mir bleibt keine Wahl.

Josephine

Josephine atmete geräuschvoll aus, stand auf und sah John an. "Ich danke dir, dass du ihn dir angesehen hast. Lässt du uns etwas gegen das Fieber da? Nicht, dass es noch schlimmer wird. Und dann sehen wir zu, dass wir für Rob eine passende Lösung finden." Sie wusste, dass sie diese Sache mit Robert würde diskutieren müssen und sie konnten freier darüber reden, wenn John weg war.
Sie wartete bis der Arzt sich verabschiedet hatte, dann sah sie Robert ernst an. "Ich weiß, dass es dir nicht gefällt, aber wir haben keine andere Möglichkeit, nicht wahr?" erwiderte sie und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. "Wir könnten in die Normandie gehen, aber an Henrys Hof wird er nicht glücklich werden. Das würde ihn höchstens noch mehr belasten. Und wir können ihn auch nicht zu jemand ihm fremdes schicken, was Freunde und weitere Verwandte ausschließt." erklärte Josephine und sah Robert ernst an. "Deine beiden Brüder sind wohl kaum geeignet um auf den Jungen aufzupassen und von deinen Schwester ist Beatrice mit ihrer Familie die einzige, zu der Rob wirklich eine Verbindung hat. Er freut sich jedes Mal, wenn Guillaume und Stephan hier sind."

Robert nickte und wartete ebenfalls bis John gegangen war. Letztendlich war es die einzige Chance, Rob zu Beatrice zu schicken. "Ich will einfach nur nicht, dass er mitbekommt, wie es dort teilweise zugeht. Was Richard abzieht...Aber vermutlich ist die Gefahr das kleinere Übel. Bevor er hier zugrunde geht, muss ich meinen persönlichen Streit mit Richard zurückstellen. Ich hätte gleich auf dich hören sollen, Josephine."
Er seufzte und vergrub einen Moment das Gesicht in den Händen. "Ich hätte nie gedacht, dass es soweit kommt, dass mein Sohn sich hier nicht mehr wohl fühlt und mir droht ins Kloster zu gehen. Das hier ist doch unser Zuhause."

Josephine

Josephine trat vor ihren Gemahl und legte eine Hand an seine Wange. "Wir müssen abwiegen und in diesem Fall sind die Vorteile einfach die größeren. Ich könnte mir vorstellen, dass Rob dort auch wirklich hin gehen möchte und das ist das entscheidende. Es bringt nichts, ihn irgendwo hinzuschicken, wo er nach dem ersten Konflikt wieder abhaut, weil er sich ohnehin unwohl fühlt."
Josephine hockte sich vor Robert und strich ihm durch die schwarzen Locken. "Es ist unser zu Hause und ich bin sicher, dass Rob das auch wieder zu schätzen weiß, wenn er erst einmal wieder sein eigenes Gleichgewicht wieder gefunden hat. Da bin ich mir ganz sicher, Robert." erwiderte sie sanft. "Er will doch gar nicht wirklich ins Kloster, es ist nur in seinem Kopf der einzige Ausweg, den er gesehen hat. Nimm dir das nicht so zu Herzen."

Robert nickte und sah zu seiner Frau auf. "Ja, das müssen wir. Und du hast Recht. Er wird sich dort mit seinen Cousins sicher wohl fühlen. Auch, wenn ich Streit mit Richard habe. Für ihn ist es sicher das Beste. Wohin es führt, wenn er irgendwo nicht hin möchte, hat man ja in Surrey gesehen.", erwiderte Robert düster.
"Ich habe das Gefühl, dass mir alles entgleitet. Ich kann nicht einmal dafür sorgen, dass mein Sohn eine schöne Kindheit hat. Ich war als Junge stolz darauf, dass ich meinen Vater eines Tage beerbe. Und er...er sieht es als Strafe. Dabei ist das hier unser Lebenswerk."

Josephine

Josephines Herz wurde noch ein wenig schwerer als sie Robert so reden hörte und sie setzte sich wieder neben ihn, legte einen Arm um seine Taille und schmiegte sich so leicht an ihn. "Ach Robert, du wirst sehen, er wird wieder. Er war doch auch immer stolz darauf, er muss nur sein Selbstbewusstsein wiederfinden, dann kommt der Rest von ganz allein." Sie strich Robert über die Wange und gab ihm einen Kuss. "Na was ist, willst du nicht gern mit ihm sprechen und ihn fragen, was er davon halten würde nach Aquitanien zu gehen?"
Josephine hoffte, dass es wirklich so war wie sie sagte und dass ihr Junge wieder zu seiner gewohnten Fröhlichkeit zurück finden würde. Alles andere wollte sie sich gar nicht erst vorstellen.

Robert erhob sich und atmete durch. "Du wirst hoffentlich Recht behalten, lass es uns abwarten. Wir müssen sehen, wie es sich entwickelt. Aber gut, ich werde gehen und ihn fragen. Vielleicht ist er für diesen Vorschlag mehr zu begeistern als für Surrey."
Er ging langsam hinüber in Robs Zimmer und setzte sich an dessen Bett. "Schläfst du, Rob?", fragte er leise und legte behutsam seine Hand auf dessen Arm.
Doch Rob schlief nicht. "Komm, trink das. John hat es da gelassen gegen das Fieber. Wie fühlst du dich, Rob?"
Es war grauenvoll seinen Sohn so zu sehen.

Rob

Rob öffnete die Augen als er hörte wie jemand sein Zimmer betrat und stellte fest, dass es sein Vater war. Nun würde er wohl zu hören bekommen, was John seinen Eltern geraten hatte.
Ein bisschen verschlafen setzte er sich auf und nahm seinem Vater den Becher ab, um langsam daran zu nippen. "Etwas müde und mein Bauch tut ein wenig weh. Aber sonst ganz okay ... denke ich." erwiderte er langsam und nahm noch einen Schluck des Kräutertees den John gegen das Fieber gemischt hatte. "Was hat John gesagt, Papa?" fragte er dann zögerlich.