William und Joanna - ab 1171 bis 1172

Beatrice nickte und strich ihm sanft durch den Schopf. "Ich hatte auch nichts Anderes von dir erwartet. Und wir werden immer Unterstützung durch meine Eltern haben, das ist sehr beruhigend."
Sie schmiegte sich eng an seine Brust und seufzte. "Ja. Irgendwann..auch wenn ich das doch sehr beängstigend finde. Eine so hohe Stellung auszüben. Wir sind noch so jung...lass uns erst einmal Eltern werden, bevor du solche Pläne hängst."
Sie seufzte leise. "Und was tun wir jetzt? Wo sind eigentlich unsere Hunde abgeblieben? Ich hoffe, sie stellen nicht wieder irgendwelchen Unsinn an."

Richard grinste. "Das ist genau das, wozu ich erzogen wurde." erwiderte er mit mildem Lächeln. "Und ich brenne darauf, diese Aufgabe endlich wahrnehmen zu können. Aber du hast recht, eins nach dem anderen. Erst einmal wird nun unsere Familie beginnen zu wachsen."
Richard drehte Beatrice zu sich herum und gab ihr einen langen, liebevollen Kuss. "Nun ... ich wüsste da schon etwas. Etwa, worauf wir bald wohl werden verzichten müssen." erklärte er leise und ließ eine Hand über Beatrices Rundungen wandern. "Die Hunde sind draußen mit dem Sohn eines der Stallburschen unterwegs. Er hat mich vorhin gefragt, ob er mit den beiden spielen darf." beruhigte Richard sie und gab ihr einen Kuss. "Wir können sie ja nachher holen."

Beatrice lächelte leicht. "Du, ja. Ich aber nicht. Ich werde damit ein bisschen überfordert sein, schließlich wurde ich nur dazu erzogen eine gute Ehefrau zu sein, wenn auch eine, die noch eigenständig denken kann."
Sie legte die Arme um seine Taille und schaute ihn ernst an. "Ich weiß nicht, Richard. Du...du weißt, dass wir das nicht tun dürfen. Und ich habe Angst, dass dem Kind etwas passiert, wenn wir...miteinander schlafen."
Es war ihr erstes Kind und dementsprechend war sie auch unsicher, was solche Dinge anging. Auf keinen Fall wollte sie ein Risiko eingehen, schließlich erwachte bereits eine gewisse Mutterliebe in ihr.
"Dann ist es ja gut. Ich hatte schon befürchtet, sie würden irgendwo allein ihr Unwesen treiben."

"Unsinn. Du wirst wunderbar darin sein." versicherte Richard ihr und gab ihr einen Kuss. "Du bist nicht einfach nur hübsch anzusehen, sondern eine wundervolle Frau mit Herz und Verstand ... sie werden die lieben, wenn du erst einmal Herzogin bist, glaub mir."
Richard zog eine Augenbraue in die Höhe und schnitt dann eine Grimasse. "Wir hätten auch das Bett nicht vor unserer Hochzeit teilen dürfen." stichelte er und seufzte dann. "Aber das liegt ganz bei dir. Wenn du nicht willst ... ich werde dich sicher nicht zwingen." bemerkte er dann und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
Zwar nagte die Enttäuschung an ihm, doch er würde das Beatrice nie so offen sagen, er wollte sie nicht unter Druck setzen.

Beatrice lächelte gegen seine Lippen. "Eins steht jedenfalls fest, deine Komplimente sind wirklich gut. Das gefällt mir sehr. Wenn du das auch in zwanzig Jahren noch beibehältst, werde ich zufrieden sein."
Sie sah ihn an und ging zum Bett hinüber um sich zu setzen. "Ich weiß es nicht, Richard...es ist nicht so, dass ich nicht will. Im Gegenteil. Ich habe nur Angst, dass es dem Kind schadet. Machst du dir da gar keine Sorgen? Ich würde mir das nicht verzeihen. Ich weiß es einfach nicht...ich habe eben keine Erfahrung damit, schließlich ist es mein erstes Kind."
Sie seufzte leise. "Ich weiß es einfach nicht..."

Richard grinste zufrieden. "Liebes, solche Komplimente werde ich dir sogar in fünfzig Jahren noch machen." versicherte er leise lachend.
Er folgte Beatrice mit dem Blick als sie sich auf das Bett setzte und ging dann vor ihr in die Hocke. "Beatrice, ich will dich wirklich zu nichts drängen, wenn du dir unsicher bist, ist das absolut in Ordnung." versicherte er ihr und gab ihr einen Kuss. "Natürlich will ich auch nicht, dass dem Kind etwas geschieht, aber ich glaube nicht, dass das wirklich passieren würde ... aber sprich doch einfach mit deiner Mutter, wenn du magst. Sie wird dir sicher einen Ratschlag geben können." schlug er dann mit sanftem Lächeln vor. Immerhin wusste er, dass Joanna und William nicht gerade prüde waren, Beatrice würde also mit einer solchen Frage durchaus zu ihrer Mutter gehen können.

"Nun, das hoffe ich. Ich werde dich daran erinnern. Ach, ich bin so gespannt, was mein Vater sich ausgedacht hat. Er hat meiner Mutter eine Überraschung versprochen, weil sie nun zehn Jahre verheiratet sind. Eine unglaubliche lange Zeit...und sie sind noch so glücklich miteinander. Wenn wir es soweit schaffen, ist es wundervoll."
Beatrice verschränkte ihre Finger mit senen, als er sich vor sie hockte und lächelte dankbar. "Ich danke dir dafür, dass du solche Rücksicht nimmst. Und ich werde mit meiner Mutter reden, versprochen. Wenn sie der Meinung ist, es wird nicht schaden, dann werde ich auch mit Vergnügen meine Vorsicht aufgeben."

"Glaub mir, das werden wir auch hinbekommen. Immerhin haben wir nicht wie die beiden so lange aufeinander warten müssen." er lächelte und legte eine Hand an ihre Wange. "Ich würde dich nie zu etwas zwingen wollen. Dafür bist du mir viel zu wichtig, Liebes." versicherte Richard ihr und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken.
Insgeheim hoffte er, dass das Gespräch zwischen Mutter und Tochter ganz zu ihren Gunsten ausfallen würde, doch es war so, wie er sagte, er würde sie nicht drängen und wenn Beatrice sich zu große Sorgen machte ... nun, dann würde er halt verzichten müssen, auch wenn es ihm sicher schwer fallen würde.

Joanna seufzte leise und strich Filou über den Kopf. Der Rüde lag neben ihr auf dem Bett und ließ sich ein wenig verwöhnen. Er kam in die Jahre und das merkte man ihm immer deutlicher an. Seine Ruhephasen wurden länger, aber wenn er dann aufdrehte, war er immer noch agil wie früher. "Na Dickerchen....du willst zwischendurch einfach nur deine Ruhe, was?"
Filou wedelte freundlich mit dem Schwanz und schnaufte. Sie hatten es nicht übers Herz gebracht ihn in Cornwall zu lassen. Der Hund hatte sie einfach begleiten müssen.
Sie sah überrascht auf, als Beatrice eintrat und auch Filou hob neugierig den Kopf.
"Liebes, schön dich zu sehen. Ist alles in Ordnung? Was führt dich zu mir?"

Beatrice hatte vor der Tür kurz gezögert, war dann aber doch entschlossen eingetreten. Auch wenn ihr das Gespräche ein wenig peinlich war, es brannte ihr dennoch auf der Seele.
Sie lächelte als sie Filou bei ihrer Mutter sah und setzte sich neben den Hund auf das Bett, um ihn ebenfalls hinter dem Ohr zu kraulen. "Ob Papa weiß, dass du im Bett liegst?" fragte sie denn Hund lachend, der freudig mit dem Schwanz wedelte und ihr dann den Kopf auf den Schoß legte. Beatrice lachte leise und begann den Rüden ausgiebig zu streicheln während ihr Blick zu ihrer Mutter wanderte.
"Ja, alles ist gut ... jetzt da Henry uns dank Jane endlich in Ruhe lässt." erwiderte sie und lächelte erleichtert. "Ich ... ich habe eine Frage." begann sie langsam und sah dann ein wenig verlegen auf Filou hinunter. "Ich bin mir nicht sicher, ob Richard und ich ... nun ja, er wollte gerne mit mir schlafen, aber ich bin mir nicht sicher. Die Kirche verbietet es immerhin und ich habe Sorge, dass es dem Kind schaden könnte." murmelte sie dann und eine Hand wanderte ganz automatisch zu ihrem Bauch als sie zögerlich wieder aufsah.

Joanna lachte leise. "Ich glaube, dein Vater hat es längst aufgegeben ihn dafür zu rügen. Er tut es ja doch immer wieder. Und ich habe auch nichts dagegen, wenn der alte Herr es sich ein wenig bequem macht."
Aufmerksam beobachtete sie ihre Tochter, bis diese mit der Sprache herausrückte. Fürsorglich strich sie ihr über den Rücken. "Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst, Liebes. Und das ist auch gut, schließlich hast du jetzt Veranwortung. Aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Die Kirche verbietet es, ja. Aber dein Vater und ich, wir haben uns bis zu einem gewissen Punkt auch nie daran gehalten. Und es hat euch allen nicht geschadet. Solange du es auch willst, musst du dich also nicht verrückt machen. Es wird nicht schaden. Aber lass dich nicht drängen, ja? Auch wenn er noch so gerne möchte."

"Papa hat ihm noch nie wirklich böse sein können. Schon nicht als er ihn damals mitgebracht hat." sie lächelte versonnen und streichelte den Rüden ausgiebig, der die zusätzliche Aufmerksamkeit sichtlich genoss.
Beatrice sah erleichtert auf und atmete leise aus. "Er würde mich nicht drängen." versicherte sie ihrer Mutter. "Ich will es ja auch, er hat mir fürchterlich gefehlt in der letzten Zeit. Nur wollte ich sicher gehen, dass dem Kind nichts passiert." Sie sah auf ihren Bauch hinab und lächelte glücklich. "Es ist alles noch so ungewohnt und die Vorstellung Mutter zu werden ... ich hoffe, dass ich das alles gut hin bekomme. Doch solange Richard bei mir ist ..." Sie sah wieder auf und grinste leicht. "Ich kann jetzt wirklich gut verstehen, wie es dir mit Papa geht."

"Da hast du allerdings Recht. Dein Vater liebt diesen Hund abgöttisch und er würde ihn niemals für irgendetwas bestrafen. Schon gar nicht, seit er mir damals das Leben gerettet hat und er zuerst dachte, Filou wäre einfach nur verrückt geworden."
Joanna lächelte versonnen und strich Filou über den Kopf.
"Dann ist es ja gut. Aber mach dir keine Sorgen, es schadet nichts. Und offenbar entwickelst du schon ein wenig Mutterinstinkt, nicht wahr? Das ist gut. Jetzt weißt du, warum ich mir um euch immer solche Sorgen mache. Ja...dein Vater gibt mir viel Sicherheit und ich fühle mich nur vollständig, wenn er bei mir ist. Ich bin froh, dass du jemanden gefunden hast, mit dem du das auch erleben kannst."

Beatrice spürte wie ihr eine leichte Röte in die Wange stieg und lächelte ein wenig unsicher. All das war noch so seltsam fremd und ein klein wenig peinlich waren ihr solche Gespräche auch. Aber sie war unglaublich froh, dass sie damit zu ihrer Mutter gehen konnte.
"Naja, immerhin wächst es schon seit rund drei Monaten in mir." murmelte sie und lächelte liebevoll. "Das ist alles so ... neu und ich werde bestimmt noch öfter zu dir kommen, weil ich Fragen habe. Aber ich freue mich schon so darauf. Und wie glücklich Richard war, als ich ihm davon erzählt habe." Beatrice strahlte bei dem Gedanken und ihr wurde warm ums Herz als sie darüber nachdachte, wie glücklich sie mit Richard und dem Kind werden würde. "Aber er wird sich sicher ebenso freuen zu hören, dass wir trotzdem noch das Bett miteinander teilen können." sie kicherte leise und strich Filou durch das lange Fell. "Vermutlich sollten wir die Gelegenheit nutzen, wenn ich erst einmal richtig zunehme, werden wir ja ohnehin verzichten müssen." bemerkte sie und spürte selbst, dass sie langsam entspannter wurde. Es fiel ihr allmählich leichter mit ihrer Mutter darüber zu sprechen und das war nur gut so.

"Ja, das kann ich verstehen. Das ging mir am Anfang auch so, aber man gewöhnt sich daran. Und du weißt doch, dass du mit deinen Fragen jederzeit zu mir kommen kannst. Du musst dich dafür auch nicht schämen. Das ist nichts, was ich nicht selbst schon durchgemacht habe.", erklärte Joanna aufmunternd.
"Schön, dass du es ihm endlich sagen konntest und dass er sich freut. Wenn nicht hätte er es auch mit mir zu tun bekommen. Aber weißt du, es wird gar nicht mehr so lange dauern. Und du wirst noch über die Dehnbarkeit mancher Kleider staunen, glaub es mir. So ging es mir vor allem noch bei den Zwillingen, da habe ich wirklich nur noch in extra weit geschnittene Sachen gepasst. Aber mach dir keine Sorgen. DU bist jung und gesund, es wird alles gut gehen. Außerdem ist John ja auch noch da."

Beatrice nickte und lächelte. "Ja, das weiß ich. Und ich bin wirklich froh darüber." Sie griff nach der Hand ihrer Mutter und drückte sie leicht. "Richard sagte, dass wir dich nach Cornwall begleiten und dort bleiben bis das Kind da ist, ehe er gerne in die Normandie reisen will, zu seiner Mutter und seinem Bruder ... ich bin wirklich froh, dass er warten will. Ich fühle mich deutlich wohler, wenn du und John in seiner Nähe seid."
Beatrice schnitt eine leichte Grimasse und lachte dann. "Tja, ich schätze, Richard wird mir nun bald wieder neue Kleider kaufen können ... Hauptsache, ich passe hinterher auch wieder in meine alten hinein."

"Das ist schön. So mache ich mir auch weniger Sorgen um dich schließlich kann ich dich im Auge behalten." Sie strich sanft über Beatrices Handrücken.
"Und wenn John in der Nähe ist, kann ja eigentlich nichts schief gehen. Du wirst sehen, es wird alles gut gehen. Und auch, wenn es sehr gewöhnungsbedürftig ist, ich freue mich darauf Großmutter zu werden."
Sie legte Beatrice dem Arm um die Schultern.
"Ja, das ist durchaus zu erwarten...aber ich denke, du wirst das schon problemlos schaffen wieder hinein zu passen. Bei mir ging es auch."

Beatrice legte den Kopf an die Schulter ihrer Mutter und seufzte zufrieden. "Ich bin so froh, dass ich die habe." murmelte Beatrice und legte die Arme um sie. "Das ist alles noch so neu und ungewohnt und wenn ich daran denke, dass es erst der Anfang ist und wie sehr sich alles in nächster Zeit noch verändern wird ... mir ist viel wohler, wenn du in meiner Nähe bist."
Mit ihrer Mutter konnte sie schließlich über alles reden was sie bedrückte und was neu für sie war. Zwar teilte sie so gut wie alles mit Richard, aber es gab nun einmal Dinge, die sie mit ihm nicht besprechen konnte und in denen sie einfach den Rat ihrer Mutter brauchte.
Beatrice reckte sich ein wenig, um Joanna auf die Wange zu küssen und löste sich dann wieder von ihr. "Danke für deinen Rat. Ich denke, ich werde mich jetzt lieber wieder auf den Weg machen, Richard wartet sicher schon." sie grinste vielsagend und wurde ein wenig rot als sie aufstand.

"Natürlich. Du kannst immer zu mir kommen, wenn du Probleme hast. Ich hab dich lieb, meine Süße." Joanna lächelte verständnisvoll. "Natürlich, das kann ich verstehen. Geh nur. Sicherlich wartet er, wenn er weiß, was du vor hattest mich zu fragen."
Sie lachte leise und verabschiedete ihre Tochter, ehe sie sich ihrem Kleiderschrank zuwandte. Sie wollte einen Spaziergang machen, aber daffür wollte sie ihr Lieblingskleid anziehen. Es war so bequem und es stand ihr ausgezeichnet.
Gut gelaunt zog sie ihr Kleid aus und zog dafür das blaue Kleid an, das sie so liebte. "Das darf doch nicht wahr sein..", murmelte sie.
Doch schließlich musste sie einsehen, dass sie trotz aller Mühen dieses Kleid nicht mehr über ihre Hüften bekam. Sie wollte es gar nicht glauben, aber es schien so...sie hatte wohl doch mehr zugenommen, als sie gedacht hatte.
Joanna ließ sich frustriert auf das Bett sinken. Kein Wunder, dass William und sie solche Probleme im Bett hatten. Auch wenn er ihr versicherte, es läge nicht daran...sie wurde langsam wirklich fett.

William grinste zufrieden als er das Gemach erreichte. Nachdem er Beatrice berichtet hatte, dass Henry seine Pläne fallen lassen würde, hatte er den gesamten Vormittag damit verbracht mit Robert und Edward zu üben und die beiden Jungen waren voller Eifer dabei gewesen. Er war wirklich stolz auf seine Söhne und die Zeit mit ihnen hatte ihm unglaublich gut getan, besonders nach dem Ärger der letzten Tage.
Gut gelaunt öffnete William die Tür und trat ein. Bereits nachdem er die Tür geschlossen hatte und sich umdrehte, stutzte William verblüfft. Joanna saß nur mit Unterhemd bekleidet auf dem Bett und wirkte mehr als verärgert. Er grinste spöttisch und kam zu ihr hinüber, um sie mit einem Kuss zu begrüßen.
"Deine Bemühungen in allen Ehren, meine Schöne, aber wenn du mich verführen möchtest, wäre ein fröhlicheres Gesicht sicher angebrachter." bemerkte er und ließ sich neben sie aufs Bett fallen. "Was ist denn los, dass du dein hübsches Gesicht mit so einer grimmigen Miene verunstaltest?"

Joanna warf William einen missmutigen Blick zu, als er hereinkam und so reagierte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust. "Das ist nicht lustig. Und ich hätte wohl mit meinen Verführungskünsten auch keinen Erfolg."
Joanna rieb sich unbehaglich über den Oberarm. "Ist ja auch kein Wunder. Schließlich werde ich langsam wirklich fett...wie du doch sagen kannst dass du ich schön findest."
Sie schniefte leise.
"Ich passe nicht mehr in mein Lieblingskleid! Ich kriege es nicht einmal mehr über die Hüften. Das ist so frustrierend.", gab sie dann zu.

William wurde schlagartig ernst und starrte Joanna an. Hatte sie nicht gestern noch davon gesprochen, dass er sich ja nicht unter Druck setzen sollte? Das er die Zeit nehmen sollte, die er brauchte? "Ich wünschte ja, ich könnte es ändern, aber es geht nun einmal nicht." presste er wütend hervor. "Aber vielen Dank, dass du mich nicht unter Druck setzt." fügte er zynisch hinzu und funkelte Joanna verärgert an, ehe sein Gesichtsausdruck sich von zornig zu verdutzt wandelte. "Du wirst was?" fragte er ungläubig und musste sich zusammen reißen, um nicht laut los zu lachen. "Liebes, das ist doch Unsinn. Du bist doch nicht fett." erwiderte er und zog dann eine Augenbraue in die Höhe.
Mit dieser Erklärung machte die Szene hier plötzlich Sinn. "Oh" machte William leise und runzelte die Stirn. "Aber das ist doch kein Weltuntergang ... Joanna, seit Sophies Geburt ist doch noch nicht wirklich viel Zeit vergangen. Das wird schon wieder." Er konnte gerade noch herunter schlucken, dass er ihr auch ohne weiteres ein neues Kleid kaufen würde. "Und ich finde dich trotzdem wunderschön." bemerkte er und strich ihr zärtlich über die Wange.

"So meine ich das doch gar nicht! Ich setze dich nicht unter Druck, darum geht es doch nicht. Aber es würde mich nicht wundern, wenn du mich nicht mehr attraktiv fändest, so wie ich aussehe."
Joanna schaute ihn unglücklich an, als er ihr über die Wange strich. "Wie soll das denn wieder werden? Ich werde langsam alt...und fett. Irgendwann willst du mich bestimmt nicht mehr."
Schniefend lehnte sie sich an seine Schulter. "Das sagst du doch nur nur so, weil du mich trösten willst."

Das war einer der Momente, die William immer gefürchtet hatte. Auf Grund seiner Erziehung und seines Lebens am Hofe war es ihm ein leichtes Frauen um den Finger zu wickeln, ihnen Komplimente zu machen und sie so dahin schmelzen zu lassen. Und auch Joanna gegenüber war er nie um ein Kompliment verlegen. Aber hier fruchteten einfache Komplimente nicht mehr, denn seine Frau kämpfte mit Selbstzweifeln von denen William nicht wusste, wie er sie ihr nehmen konnte.
William schnalzte leise mit der Zunge. "Du bist weder alt, noch fett." widersprach er energisch. "Und bist du tatsächlich alt wirst, werden noch so einige Jahre ins Land ziehen müssen und fett wirst du ohnehin nicht." Er ließ den Blick langsam über sie gleiten und seufzte als er den Arm um Joanna legte. "Du hast etwas zugenommen, na und? Fühlst du dich denn wirklich unwohl oder ist es nur wegen dieses dummen Kleides?" Er grinste kurz und gab ihr einen Kuss. "Ich wette, dass meine Sachen dir noch immer zu groß sind, also brauchst du dir wirklich noch keine Gedanken zu machen."
William zog Joanna rittlings auf seinen Schoß und verschloss ihr für einen Moment die Lippen. "Das sage ich, weil ich es so meine." erwiderte er lächelnd.
Wie gerne hätte er sie jetzt einfach von ihrem Unterhemd befreit und ihr im Bett kurzer Hand gezeigt, dass er seine Worte ernst meinte. Aber nach den letzten Geschehnissen war William nicht sonderlich überzeugt, ob das funktionieren würde.

"Ja..nein...ach, ich weiß doch auch nicht. Ich habe die ganze Zeit problemlos hinein gepasst und jetzt nicht mehr. Und schau dir zum Beispiel Eleonore an. Sie hat auch schon so viele Schwangerschaften hinter sich und ist trotzdem dünner als ich. Und sie ist viel viel älter!"
Sie schlang die Arme um seinen Hals und vergrub das Gesicht an seiner Schulter. "Du sollst dich nicht über mich lustig machen." schluchzte sie leise und ließ sich von ihm küssen, war aber trotzdem nicht überzeugt.
Wie konnte er sie nur schön finden, so wie sie aussah?
"Sie schauen mir bestimmt alle nur nach, weil ich so hässlich geworden bin."