William und Joanna - ab 1171 bis 1172

:Oxford:
"Das glaube ich Euch sofort. Ich war auch sehr froh, als er mir erklärt hat, dass er mir vergibt. Es muss schön sein Enkel zu haben. Ich kann das leider nicht beurteilen, denn ich habe keine Familie. Ich habe viel verpasst. Hätte ich eine Familie gehabt, wäre ich vielleicht nicht so leichtsinnig gewesen."
Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als sie zustimmte mit ihm einen Spaziergang zu unternehmen. "Das freut mich sehr. Wie wundervoll, dass Ihr mich begleitet, nun werde ich mich auf keinen Fall verlaufen. Und Eure Gesellschaft darf ich auch noch genießen."
Eine Gesellschaft, von der er das Gefühl hatte, dass sie ihn wirklich verstand. Egal, was er damals getan hatte.

"Wenn Ihr Euch hier gut einlebt, werden die Kinder sicher nicht vor Euch Halt machen. Ihr habt mit James ja bereits erlebt, wie neugierig sie sind.." meinte Beatrice und lachte im nächsten Moment auf. "Meine Gesellschaft genießen? Seid Ihr sicher, dass Ihr die Gesellschaft einer törichten alten Frau genießen würdet? Nicht, dass mir hinterher noch Klagen kommen." lachte sie leise. "Was meint Ihr, wagt Ihr es, es auf einen Versuch ankommen zu lassen und eine kleine Runde zu gehen?" fragte sie und lächelte. Auch wenn sie Aubrey de Vere recht skeptisch entgegen getreten war, so hatte er sich doch als ausgesprochen höflich erwiesen und schien eine angenehme Gesellschaft zu sein, wenn er sich weiterhin so gab. Allerdings würde Beatrice zunächst einmal ein Auge darauf haben, dass er sich wieder erholte. Er hatte noch immer dunkle Ringe unter den Augen und wirkte müde und ausgezerrt. Er würde in nächster Zeit zweifelsohne viel Schlaf und einiges an gutem Essen bedürfen, um wieder halbwegs auf die Beine zu kommen.

:Oxford:
"Oh, wisst Ihr, Mylady, das stört mich nicht im Geringsten. Es sind eben Kinder und sie dürfen ruhig Spaß haben. Und James hat ja schon den ersten Schritt getan um Freundschaft zu schließen."
Aubrey lächelte zufrieden. "Natürlich würde ich das. Außerdem kann ich nicht von mir behaupten, dass ich Euch an Törichtheit nach stünde. Beklagen würde ich mich ohenhin nicht. Allerdings will ich es gerne wagen en Stückchen zu gehen, wenn Ihr das gern möchtet."
Aubrey spürte schon ganz genau, dass er hier ein wirkliches Zuhause finden würde. Die Kinder würden ihn akzeptieren, sogar Williams Mutter tat das und sie ging sogar mit ihm spazieren. Und das sogar gerne...
Wenn er in nächster Zeit hier ohne Schwierigkeiten verweilen konnte, würde er bald wieder etwas mehr auf der Höhe sein.

Beatrice lächelte und nickte. "Dann lasst uns gehen." forderte sie ihn auf und erhob sich. Sie maß de Vere mit einer Mischung aus sanftem Spott und Mitgefühl. "Allerdings sollten wir für den Anfang nicht zu weit gehen, ich glaube, was Ihr momentan noch deutlich dringender braucht, ist gutes Essen." stellte sie fest.
Sie hatte in ihrer Zeit im Kloster oft genug Menschen versorgt, die eine schwere Zeit hinter sich hatten, verletzt oder unterernährt waren. Und wie damals weckte auch heute ihr Gegenüber ihr Mitgefühl und Beatrice hatte unweigerlich das Bedürfnis ihm zu helfen.
Sie lachte leise und legte Aubrey de Vere kurz die Hand auf den Unterarm. "Verzeiht einer törichten, alten Frau, wenn sie anfängt Euch zu sehr umsorgen zu wollen. Ich kann nur einfach nicht anders." entschuldigte sie sich lachend.

:Oxford:
Aubrey lächelte. "Keine Sorge, ich werde schon nicht gleich umfallen. Ich bin zäh. Aber vielleicht habt Ihr rech. Man sollte es für den Anfang nicht übertreiben. Und an gutem Essen mangelt es auch nicht hier."
Zehn Jahre Brot, Wasser und wässriger Eintopf blieben eben nicht ohne Spuren. Aber er würde schon wieder auf die Höhe kommen.
Aubrey legte kurz die Hand auf ihre, als sie sie auf seinen Arm legte. "Es gibt nichts zu verzeihen, Mylady. Es ist ungewohnt für mich, dass sich jemand um mich sorgt. Aber das werde ich Euch niemals übel nehmen. Wenn Ihr nicht anders könnt...Ihr müsst nicht anders. Tut nur, was Ihr für richtig haltet."

Beatrice schmunzelte. "Nun, dass Ihr gleich umfallt, hätte ich auch nicht erwartet. Das hätte ich auch gar nicht zugelassen." erwiderte sie und sah dann ein wenig überrascht zu seiner Hand, die er auf die ihre legte und ließ den Blick dann wieder zu seinem Gesicht wandern. "Dann werdet Ihr Euch darauf einstellen können in nächster Zeit gut versorgt zu werden." erwiderte sie und hoffte, dass sie nicht rot geworden war.
Es war nur eine kleine Geste, die aber trotz allem eine gewisse Vertraulichkeit mit sich hatte und die sie so schon sehr, sehr lange nicht mehr erlebt hatte und ein wenig verwirrte es sie ohne Zweifel.

:Oxford:
"So, hättet Ihr nicht? Wie hätter Ihr es denn verhindern wollen, Mylady?", antwortete Aubrey mit einem flüchtigen Grinsen. Es tat ihm gut, Gesellschaft zu haben, besonders wenn es so kluge und geistreiche war. Jemand, mit dem er sich unterhalten konnte ohne gleich Angst vor Konsequenzen haben zu müssen.
"Oh...in Ordnung. Dagegen habe ich nichts einzuwenden.", bemerkte Aubrey ein wenig überrascht. Er hatte nicht erwartet, dass sie sich so offen ihm gegenüber zeigen würde und dass sie so au die ein wenig gewagte Berührung eingehen würde.
"Ich danke Euch sehr für Eure Sorge, Mylady. Normalerweise sorgt sich niemand um mich, weil niemand da ist, der sich für meinen Verbleib interessiert."

Beatrice schürzte spöttisch die Lippen. "Ich hätte Euch zu einer Pause überredet bevor es überhaupt soweit gekommen wäre. Immerhin hätte ich Euch ohne Zweifel angesehen, wenn es Euch zu sehr anstrengt." erklärte sie gelassen.
Ein flüchtiges Lächeln trat auf ihre Lippen. "Nun, dann werden wir ja beide zufrieden sein." erwiderte sie. "Aber nun genug herum gestanden, lasst uns ein wenig spazieren gehen und ich zeige Euch noch ein wenig mehr von Eurem neuen zu Hause." forderte sie ihn dann auf. 
Als sie sich in Bewegung setzten, konnte Beatrice nicht anders um darüber nachzudenken, wann sie wohl das letzte Mal alleine mit einem Mann spazieren gegangen war ... und hier in Truro konnte sie sich an solch eine Gelegenheit erst recht nicht mehr erinnern. Williams Vater war nie jemand gewesen, der für solche Dinge Zeit gehabt hätte.

:Oxford:
"Und was veranlasst Euch zur der Annahme, dass Ihr mich hättet überreden können?", fragte er lachend und setzte sich dann in Bewegung, um den kleinen Spaziergang mit ihr zu beginnen. Er genoss es sehr, sich frei bewegen zu können.
"Das denke ich auch, Mylady." Er hatte schon vor seiner Zeit im Tower kaum Kontakt mit einer Frau gehabt, nachdem vor langer Zeit seine Verlobte unerwartet verstorben war. Danach hatte sich keine Gelegenheit mehr ergeben, es war einfach so. Umso merkwürdiger war es jetzt, dass ausgerechnet Williams Mutter Konakt zu ihm suchte.

Beatrice zog eine Augenbraue in die Höhe und bedachte ihren Begleiter mit einem spöttischen Blick. "Was mich dazu veranlasst? Die Tatsache, dass ich ausgesprochen überzeugend sein kann. Glaubt mir, Ihr hättet keine Chance zum Widerstand gehabt." erklärte sie amüsiert.
Beatrice war erstaunt wie leicht es ihr fiel sich so entspannt mit Aubrey de Vere zu unterhalten. Doch er war ein ausgesprochen höflicher und entgegen kommender Mann, zumindest hatte sie ihn jetzt so kennen gelernt, und das waren Dinge, die sie durchaus schätze. Und sein Äußeres sorgte durchaus dafür, dass sie Mitleid mit ihm hatte und der Wunsch in ihr aufstieg sich seiner anzunehmen, damit er wieder auf die Beine kam.

:Oxford:
"Ist das so? Nun, dann hätte ich mich wohl fügen müssen, in der Tat.", erwiderte Aubrey de Vere mit einem ebenso amüsierten Lächeln.
"Es ist wirklich schön hier, allein die ruhige, idyllische Atmosphäre. Wie schön es wirklich aussieht, kann ich ja leider nur noch erahnen, aber dennoch. Man fühlt sich hier wohl. Und ich bin froh, dass ich hier willkommen bin."
Aubrey seufzte leise. "Wollt Ihr mir nicht ein wenig von Euren Enkeln erzählen? James ist der Einzige von Ihnen, den ich ein wenig näher kenne."

"Das hättet Ihr ohne Zweifel tun müssen." neckte Beatrice ihn und lächelte dann. "Ja, es ist ein wundervoller Ort, besonders in diesen Tagen. Früher habe ich seine Schönheit leider nicht so sehr schätzen können. Sie war für mich immer mit einem unangenehmen Schatten überdeckt." erwiderte sie nachdenklich.
Beatrice lächelte und nickte. "Sie sind alle wirklich wundervolle Kinder, wenn zuweilen auch ein wenig anstrengend, da sie mehr als lebhaft sind." stellte sie lachend fest. "Aber ich bin sicher, dass Ihr sie alle auch noch genauer kennen lernen werdet." versicherte sie lächelnd. "Die beiden Ältesten sind aus Williams erster Ehe und beide nun in einem Alter in dem sie ihr zu Hause verlassen. Aber dafür bleiben immerhin noch die anderen sieben. Und die kleinste von ihnen ist ja gerade auch erst ein Jahr alt geworden, sie werden uns also noch eine ganze Zeit lang in Atem halten." begann sie dann zu erzählen.

:Oxford:
"Was für ein Schatten vermochte es, Euch diesen Ort hier zu vermiesen? Ihr seid doch eine recht lebensfrohe Frau, so wie ich Euch nun einschätzen würde. Falls die Frage nicht zu gewagt ist, Mylady..."
Er lauschte ihren Worten und wiegte nachdenklich den Kopf hin und her. "Ich bin nicht sicher, ob ich sie kennenlernen werde. Ich glaube nicht, dass Lady Joanna es zulassen wird, wenn ich mehr den Kontakt zu den Kindern suche. Sie ist nicht sehr überzeugt von meinem Aufenthalt hier. Aber kennenlernen würde ich sie gerne. Ich kann mir vorstellen, dass sie sehr liebenswerte Kinder sind, wenn sie alle so wie James sind. Aber William war als junger Mann auch sehr lebhaft, glaube ich."

Beatrice sah ihn nachdenklich an. "Vielleicht ist sie zu gewagt, aber dennoch berechtigt und ich will sie Euch beantworten." erwiderte sie dann. "Der gleiche Schatten, der mich letztlich auch von meinen Kindern fort getrieben hat. Mein Gemahl." erklärte Beatrice und bekreuzigte sich kurz. Auch wenn Reginald sie zur Verzweiflung getrieben hatte, sollte man die Toten ehren.
Dann winkte sie ab. "Ich denke nicht, dass sie Euch ewig im Wege stehen wird. Ich habe auch einige Zeit gebraucht, um mich mit ihr zu arrangieren und mittlerweile haben wir einen Weg gefunden miteinander auszukommen." bemerkte Beatrice schmunzelnd und lachte leise, wenn auch etwas wehmütig. "Als kleines Kind war er es zumindest. Leider habe ich nicht miterleben können, wie er zum Mann heran gewachsen ist, doch so ein Sturkopf wie er es heute noch ist, hat er nichts von seinen früheren Eigenschaften eingebüßt."

:Oxford:
"Dann danke ich Euch für Euer Vertrauen, Mylady. Euer Gemahl...hat er Euch denn nicht behandelt, wie Ihr es verdient hättet? Wenn Ihr ihn verlassen habt, muss es schjlimm für Euch gewesen sein.", bemerkte er behutsam.
"Meint Ihr? Ihr habt auch nicht dafür gesorgt, dass ihr Mann beinahe alles verloren hätte. Ich glaube nicht, dass sie mich irgendwann wirklich akzeptieren wird. Sie wird mich immer nur dulden, aber nicht mehr. Schon gar nicht, wenn ich versuchen sollte, Kontakt zu den Kindern zu suchen. Ja, als kleines Kind war er sicher ein sehr aufgeweckter Junge. Ein Sturkopf mag er sein, aber er hat ein sehr großes Herz. Sonst wäre ich nicht hier...Ich bereue nichts so sehr wie meinen Verrat damals."

Beatrice Lippen umspielte ein trauriges Lächeln. "Nein, das hat er nicht. Ich war jung und hatte mir erhofft eine erträgliche Ehe führen zu können, aber nach kurzer Zeit wurden meine Hoffnungen sehr schnell zu Nichte gemacht. Und irgendwann wurde es einfach unerträglich für mich hier bei ihm zu bleiben. Es war die schwerste Entscheidung meines Lebens und nichts habe ich je so bereut, da ich meine Kinder zurück lassen musste, doch damals erschien es mir die einzige Möglichkeit, um mein Leben weiter führen zu können." seufzte sie leise.
Beatrice hob ein wenig die Schultern. "Dafür habe ich versucht mich in die Erziehung ihrer Kinder einzumischen ... in ihren Augen ein wohl nicht minder schwerer Fehler." bemerkte sie amüsiert. "Aber wartet einfach ab, noch seit ihr ja erst seit Kurzem hier."

:Oxford:
"Das tut mir leid, denn verdient hättet Ihr es gehabt." In jungen Jahren war sie bestimmt eine sehr begehrte Partie gewesen, schön, wie sie auch jetzt im Alter noch war.
"Aber vielleicht erweist sich der falsche Weg doch noch als der Richtige. Vieles wäre wohl anders gelaufen, wenn Ihr damals geblieben wärt. Und jetzt kann William ja ausgesprochen zufrieden mit seinem Leben sein. Aber Freiheit ist oft ein Wunsch, der einen viele Dinge tun lässt, die man sonst nie für möglich gehalten hätte. Allerdings muss ich zu einer Schande gestehen, war es bei mir der Ehrgeiz und nicht der Wunsch nach Freiheit, sondern nach Macht. Man erkennt oft erst nachher, wie töricht man sich verhalten hat."
Er seufzte leise. "Vielleicht habt Ihr ja Recht. Ich bin noch nicht so überzeugt, aber wir werden sehen."

Dieses kleine Kompliment trieb Beatrice nun doch noch die Röte in die Wangen und sie lächelte fast verlegen. "Ich danke Euch für diese Einschätzung." erwiderte sie. "In der Tat. Nachdem ich mein zu Hause hier verlassen hatte, habe ich bis zu meiner Rückkehr in Fontevrault gelebt und wenn ich eines dort gelernt habe, dann, dass Gott immer etwas für uns bereit hält. Und auch wenn wir zunächst nicht begreifen, weshalb er uns so manche Prüfung auferlegt, am Ende hat es immer einen Sinn." erwiderte sie und sah ihren Begleiter nachdenklich an. "Ich will nicht sagen, dass die letzten zehn Jahre Eures Lebens ein sinnvoller Verlauf der Dinge war, doch vielleicht stellt sich heraus, dass es einen Grund gab, wieso Ihr ausgerechnet jetzt wieder frei und hier her gekommen seid. Gott ist barmherzig mit denen von uns, die ihre Taten aufrichtig bereuen."

Robert glitt von seinem Hengst und klopfte ihm den Hals. Der Braune hatte ihn sicher getragen und sich sein Futter mehr als verdient. Doch für den Moment hatte Robert mehr Augen für seine neue Umgebung. Hier also sollte er in nächster Zeit leben. Er war schon sehr aufgeregt, endlich Henry zu treffen. Seinen neuen Herrn.
Wie er sich hier wohl zurechtfinden würde? Aber zumindest William Marshal hatte sich als nett herausgestellt.

Henry 


Henry saß gespannt in der Halle und wartete darauf, dass die Reiter endlich ankamen, die man vor kurzem gesichtet hatte. Endlich war sein Hofmarshal aus England zurück und er hatte auch den jungen Cornwall mitgebracht - etwas, das mehr als interessant werden würde.
Endlich kam ein Diener herein und verneigte sich vor Henry. "Messire Marshal ist in der Begleitung des Sohnes des Lordkanzlers eingetroffen, mein König." erklärte er und Henry bedeutete ihm mit einer Geste die Neuankömmlinge hinein zu lassen.
Als sich die große Tür erneut öffnete, glitt sein Blick über William Marshal hinweg und heftete sich direkt auf den schwarze haarigen Jungen, der neben ihm hinein trat. Nun denn, Henry war gespannt, wie der Bursche sich geben würde.

Robert betrat Seite an Seite mit William Marshal die Halle und entdeckte nahezu sofort den jungen König. Sein Herz klopfte bis zum Hals, als er immer näher kam. Was Henry wohl von ihm halten würde? Er würde sich wirklich größte Mühe geben. Schließlich wollte er auch seinen Vater nicht enttäuschen. Selbst, wenn er am Anfang seine Familie vielleicht vermissen würde.
Als sie Henry erreicht hatten, verneigte Robert sich tief und wagte vorerst nicht ihm in die Augen zu sehen, aus Angst, das könnte als unhöflich gewertet werden.
"Sire.." Er schluckte. Hoffentlich versagte nun seine Stimme nicht. "Mein Name ist Robert of Cornwall und ich stehe zu Euren Diensten."

Henry


Zufrieden sah Henry von dem Jungen, der sich förmlich verbeugte zu seinem Waffenlehrer. Dieser hatte die Reise offenbar gut genutzt, um dem Jungen noch einmal klar zu machen, wie er sich zu verhalten hatte, sobald er vor den König trat. 
"Messire Marshal, Eure Rückkehr ist überaus erfreulich." begrüßte Henry den Älteren zuerst und erhob sich dann, um vor Robert of Cornwall zu treten. Er gab dem Jungen ein Zeichen aufzusehen und musterte ihn neugierig. "So, du bist also der Erbe des Lordkanzlers." stellte Henry fest und lächelte gewinnend. "Ich hoffe, mein kleines Geschenk hat dir gefallen?" erkundigte er sich neugierig. "Es freut mich, dass du bereit gewesen bist herzu kommen und in meine Dienste zu treten. Dir ist sicher klar, was das bedeutet, nicht wahr? Du wirst mir die Treue schwören und dafür als mein persönlicher Knappe zu einem Teil meines Gefolges werden."

Robert wagte es den Blick ein wenig zu heben und lächelte ein wenig zurückhaltend. "Oh ja, Sire. Er ist wundervoll. Ich werde mich gut um ihn kümmern." Er war zwar nicht sicher, ob das Henry irgendwie wichtig war, aber er hatte beigebracht bekommen, dass man sich um sein Pferd gut zu kümmern hatte.
"Ich bin gern hergekommen, Sire. Und es ist eine Ehre für mich, Euch die Treue schwören und zu dienen. Ich werde mir Mühe geben Euren Erwartungen gerecht zu werden. Ich werde Euch nicht enttäuschen, Sire." 
Schließlich wollte er beweisen, was er konnte und sein Vater sollte stolz auf ihn sein.

Henry


Henry lächelte nachsichtig. "Das freut mich zu hören. Es scheint, als sei er bei dir in besten Händen." Dann legte er Robert eine Hand auf die Schulter und sah ihn eindringlich, aber offen an. "Das ist genau das, was ich von dir erwarte. Das du stets dein bestes gibst und mir in jeder Lage die Treue hältst. Wenn du deine Aufgaben zu meiner Zufriedenheit erfüllst, werde ich mich durchaus dankbar zeigen." erklärte Henry und trat wieder einen Schritt zurück.
"Bist du bereit deinen Treueid zu leisten?" fragte er und ließ sich wieder auf seinem Platz nieder und beobachtete den Jungen aufmerksam.

Robert nickte entschlossen. "Ich gebe mir Mühe." Aufmerksam lauschte er dem, was der König so zu sagen hatte und all das war für ihn selbstverständlich.
"Das werde ich tun Sire. Ich werde Euch gerne dienen. und ich bin bereit meinen Eid zu leisten." Das war für ihn etwas sehr Großes. Er hatte noch nie etwas so Bedeutendes getan wie einen Eid zu leisten, schließlich war er auch erst dreizehn und noch dazu sehr behütet aufgewachsen. Er war aufgeregt und ließ den Blick kurz zwischen Marshal und dem König hin und her gleiten, ehe er auf das Knie sank. Wenn er doch nur wüsste, was er zu sagen hatte. Er kam sich ziemlich dämlich so vor.