William und Joanna - ab 1171 bis 1172

Henry


Henry nickte zufrieden und lehnte sich zurück als Robert sich aufs Knie sinken ließ. Für einen Moment wirkte Henry wie eine Katze, der man gerade eine Schale Milch serviert hatte. Dann ließ er den Blick zu seinem Hofmarshal gleiten. 
"Messire Marshal, übernehmt Ihr die Aufgabe als Zeuge aufzutreten und zu bekunden, dass Robert of Cornwall seinen Eid rechtmäßig leistet?" fragte er ihn gelassen und erhielt ein Nicken als Antwort. "Das werde ich, mein König." erklärte William Marshal mit klarer Stimme.
Henry nickte zufrieden und wandte sich wieder seinem zukünftigen neuen Knappen zu.
"Nun denn ... Robert of Cornwall, Ihr seid heute hier vor mich getreten, um Euren Eid mir gegenüber zu leisten und in meine Dienste zu treten. Gelobt Ihr mir hiermit die Treue und schwört mir loyal zu dienen bis entweder der Tod, sei es der meine oder der Eure, Euch von Eurem Eid löst oder ich selbst es tue?"

Robert wartete ab und hielt den Kopf gesenkt. Gleich würde er offiziell zum Gefolge des jungen Königs gehören und so würde er zum ersten Mal etwas erreichen können, wenn er selbst gute Dienste leistete und nicht der Position seines Vaters wegen. Er konnte sich selbst beweisen und das gefiel ihm.
"Ich gelobe Euch die Treue und schwöre, Euch loyal zu dienen bis der Tod dieses Band löst oder Ihr mich in Ungnade entlasst. Gott möge mein Zeuge sein."
Ein stolzes Lächeln huschte über Roberts Lippen, aber der Ausdruck in seinen Augen blieb ernsthaft, als er sich auf ein Zeichen hin wieder erhob.
Wie es jetzt wohl weitergehen würde? Das war alle so spannend.

Henry


Henry bemühte sich nicht allzu selbstgefällig zu wirken als Cornwalls Erbe ihm die Treue schwor. Diesen Jungen auf seiner Seite zu wissen stellte ganz ohne Zweifel eine große Absicherung für ihn da. Und genau deshalb war er auch hier.
Als der Junge sich erhoben hatte, gab Henry ihm den Friedenskuss zum Zeichen, dass er seinen Schwur anerkannte und ihn damit offiziell in sein Gefolge aufnahm.
"Nun, ich denke, die Reise war anstrengend. Lass dir von den Dienern deine Kammer zeigen, dort wirst du alles finden was du benötigst, auch eine Truhe mit neuen Kleidern." erklärte Henry freundlich. "Marsahl, seid so gut und begleitet den Jungen und erklärt ihm was heute Abend beim Essen seine ersten Aufgaben sein werden."

Robert lächelte stumm und wartete auf die ersten Anweisungen seines Königs. Nun war er offiziell Henrys persönlicher Knappe. Die Anderen würden ihn sicher darum beneiden.
Auf Henrys Feststellung hin nickte er.
"Ich danke Euch, Sire. Ich werde beim Abendessen wieder ganz zu Eurer Verfügung stehen. Er hoffte, dass der König auch weiterhin so geduldig bleiben würde, selbst wenn er einmal einen Fehler machen sollte. Schließlich wusste er nur wenig von dem, was ihn hier erwartete.
Er verneigte sich noch einmal tief und ließ sich dann von Marshal alles zeigen. Und sich erklären, was am Abend verlangt war.

Da die Sonne heute in voller Pracht am Himmel stand, wusste Beatrice ganz genau, wo sie bei ihrer Suche fündig werden würde. Sie hatte in der Küche einen kleinen Korb mit Essen zusammen gestellt und begab sich nun direkt in den Garten. Ein leichtes Lächeln trat auf ihre Lippen als sie Aubrey de Vere wie vermutet dort unter einem der Bäume sitzen sah. Sie ging zu ihm hinüber und ließ sich neben ihm im Gras nieder. "Da das Wetter so schön ist, dachte ich mir, ich bringe das Essen lieber nach draußen anstatt Euch hinein zu holen." erklärte sie als sie den Korb vor seinen Füßen abstellte. "Ich hoffe, meine Auswahl ist zu Eurer Zufriedenheit." bemerkte sie amüsiert. Mittlerweile wusste sie immer ganz genau, was er gerne aß und was weniger, denn wie sie es angekündigt hatte, hatte sie in letzter Zeit ein genaues Auge auf ihren neuen Gast gehabt. Und allmählich begann dieser scheinbar sich auch von den Strapazen der letzten zehn Jahre zu erholen, er sah schon wieder deutlich ausgeruhter aus und hatte auch ein wenig zugenommen.

:Oxford:
Aubrey seufzte zufrieden und genoss in vollen Zügen die Freiheit, die er hier hatte. Natürlich wusste er, dass William ein Auge auf ihn hatte. Aber er würde keinen Fehler machen. Dafür war ihm diese Chance viel zu wichtig. Er wollte nie wieder in den Tower zurück.
"Ihr seid zu gut zu mir, Mylady.", bemerkte Aubrey lachend, als Beatrice sich neben ihn setzte. Sie hatte damals nicht zu viel versprochen, sie sorgte sich wirklich rührend um ihn. Vor allem aber achtete sie darauf, dass er genug aß und dass es ihm auch sonst an nichts fehlte. Aubrey war das am Anfang ein klein wenig unangenehm gewesen, aber er hatte schnell gemerkt, wie schön es sein konnte, wenn man jemandem nicht gleichgültig war. Dass sie sich um ihn sorgte, verursachte ein warmes Gefühl.
"Eure Auswahl ist doch immer ausgesprochen treffend. Allerdings hoffe ich, dass sie auch zu Eurer Zufriedenheit ist, denn ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Gesellschaft leistet und das Essen mit mir teilt. Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, Ihr wolltet mich mästen, Mylady." Er mochte Beatrice gern. Sie war eine kluge Frau, die genau wusste, was sie wollte und die das auch durchzusetzen wusste. Zumindest, wenn es um ihn ging. Ihre Gesellschaft trug auch ihren Teil dazu bei, dass es ihm hier so gut ging. Sie schien ihn zu verstehen und er spürte nie eine Spur Verachtung seiner Vergangenheit wegen.

Beatrice lächelte und begann das Essen aus dem Korb zu nehmen. "Ich hatte gehofft, dass Ihr darum bittet, denn ich habe extra mehr eingepackt, damit wir zusammen essen können." erklärte sie mit verschmitztem Lächeln. Dann lachte sie und legte Aubrey eine Hand auf das Knie. "Ich bitte Euch. Ich möchte Euch nicht mästen, ich möchte nur, dass Ihr wieder zu Kräften kommt und vernünftig ausseht." erwiderte sie und gab Aubrey ein Stück Brot, dass mit Käse zusammen gebacken war und eine Stück der guten Salami, die sie heute extra angeschnitten hatte.
"Ein herrlicher Tag, um hier draußen zu sitzen und zu essen, nicht wahr?" fragte sie lächelnd und sah versonnen zum Himmel, den nur wenige Schäfchenwolken zierten.

:Oxford:
"Oh, sieh an...Ihr hattet das alles geplant, was? Ihr kennt mich inzwischen wirklich gut. Ihr wisst genau, dass ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen würde mit Euch zu essen." Er lächelte mild, als sie die Hand so vertraut auf sein Knie legte und drückte diese leicht. "Ich danke Euch wirklich für Eure Sorge. Damit ich wieder vernünftig aussehe? Damit Ihr Euch nicht schämen müsst, wenn Ihr Euch mit mir sehen lasst oder damit Euren Augen ein angenehmeres Bild geboten wird?", neckte er sanft.
Aubrey nahm das Essen entgegen das sie ihm reichte und war einmal mehr dankbar für die langsam wachsende Freundschaft zu dieser Frau. Er aß ein Stück Brot und seufzte zufrieden. "Das ist es. Ein wundervoller Tag. Besonders, da Ihr mir Gesellschaft leistet.

"Ihr habt mich durchschaut." gestand Beatrice lachend und sah zufrieden auf seine Hand hinunter, die nun auf ihrer lag. Mittlerweile reagierte sie nicht mehr so überrascht über solch kleinen, vertrauten Gesten. Mittlerweile waren sie durchaus zur Gewohnheit geworden zwischen ihnen. Beatrice lachte leise und drehte ihre Hand, so dass sie ihre Finger mit den seinen verschränken konnte. "Weder schäme ich mich mit Euch gesehen zu werden, noch bedarf es eines angenehmeren Anblicks für meine Augen, um den Anblick zu genießen." erklärte sie. "Ihr seid ein Schmeichler, wisst Ihr das?" lachte sie dann und drückte sanft seine Hand, ehe sie selbst nach einem Stück Brot griff, um hinein zu beißen.
Sie hätte nicht gedacht, dass die Anwesenheit dieses Mannes ihre Tage so verändern würden.

:Oxford:
Aubrey lächelte, als sie ihre Finger mit seinen verschränkte. Es war so vertraut mit ihr. Als würden sie sich schon lange Jahre kennen. "Das freut mich."
Er lachte leise und schüttelte den Kopf. "Ich mache nur einer schönen Frau ein verdientes Kompliment.", erklärte er charmant. Er war weder eine gute Partie noch in seiner aktuellen Verfassung ein attraktiver Mann. Trotzdem schien er irgendwie Zugang zu ihr gefunden zu haben. Er war nicht sicher, ob das William so gefallen würde, aber ihm tat es gut. Er freute sich über jede Stunde, die er mit ihr verbringen konnte und die sie bei ihm sein wollte.
"Ich bin froh, dass Ihr bei mir seid, Beatrice."

Dieses Mal konnte Beatrice nicht verhindern, dass sie errötete unter seinem Kompliment. "Einer schönen Frau? Ihr hättet mich vor dreißig Jahren sehen sollen, dann hätte ich Euch diese Woche geglaubt, aber heute ..." sie lachte leise. "Heute gleiche ich doch eher einer verwelkten Blume, also einer schönen Blüte." 
Ihr Blick wurde ungewohnt zärtlich als er so ehrlich gestand, ihre Nähe zu genießen. "Das freut mich, denn ich bin ebenfalls sehr froh, dass Ihr hier her gekommen seid." erwiderte sie ein wenig leiser. Dieser Mann weckte in ihr gänzlich ungewohnte Gefühle, doch keine unangenehmen. Im Gegenteil. In seiner Anwesenheit fühlte Beatrice sich mehr als wohl.

:Oxford:
"Werdet Ihr etwa rot?" Sicher war er sich nicht, aber auf die Kürze der Entfernung zwischen ihnen hin hätte er wetten können, einen Hauch von Rot auf ihren Wangen zu erahnen.
"Nein, Ihr seid immer noch eine schöne Frau. Außerdem bin ich auch kein Jüngling mehr. Daher sehe ich das Ganze mit anderen Augen. Nun, das tue ich sowieso. Aber auch, wenn ich nicht mehr gut sehe, zumindest Euer Charakter spricht von innerer Schönheit."
Aubrey wagte es, ihr eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. "Das ist schön. Das alles hier ist das Schönste, was mir je passiert ist. Auch, dass ich Euch kennengelernt habe."

Beatrice lachte ein wenig verlegen. "Möglich wäre es." erwiderte sie und lächelte geschmeichelt. "Ihr seid wirklich zu gut zu mir. So viele Komplimente bin ich gar nicht gewohnt." 
Als er ihr dann mit einem Mal eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich, hielt Beatrice kurz den Atem an. Sie hob die freie Hand an ihre Wange und strich ein wenig ungläubig über die Stelle an der seine Finger gerade ihre Wange berührt hatten. "Besonders, dass ich Euch kennen gelernt habe." erwiderte Beatrice. "Was stellt Ihr nur mit mir an?" flüsterte sie dann als sie spürte wie ihr Herz ein wenig schneller schlug. 
Das waren Gefühle, die sie sich früher erhofft hatte als sie Reginald geheiratet hatte. Aber dass sie solche Gefühle nicht erleben würde, war schnell klar geworden. Dass sie nun ausgerechnet heute hier im Garten saß und so ein Kribbeln im Bauch verspürte, grenzte an ein Wunder.

:Oxford:
"Ich weiß. Ein Kloster ist kein Ort, wo man viele Komplimente bekommt, glaube ich. Aber Ihr solltet es gewohnt sein. Weil Ihr es wert seid."
Er war ihr unendlich dankbar dafür, dass sie ihm hier ermöglicht hatte Anschluss zu finden. Sie sorgte dafür dass er hier keinen Tag in die damalige Einsamkeit zurück fallen musste. Wann immer er sie brauchte, leistete sie ihm Gesellschaft. Und wenn sie nur schweigend nebeneinander saßen...
"Ich weiß es nicht, meine Liebe. In jedem Fall ergeht es mir ebenso. Es scheint, als würdet Ihr mir auf meine alten Tage noch den Kopf verdrehen. Und das allein durch Eure Anwesenheit und Eure Fürsorge."
Das war auch etwas, was er niemals erwartet hätte. Er hatte mit solchen Dingen längst schon abgeschlossen gehabt.

"Nun, vielleicht gewöhne ich mich ja noch daran, wenn Ihr so weiter macht." erwiderte sie lächelnd. Beatrice genoss die Aufmerksamkeit, die er ihr schenkte und suchte wahrlich gerne seine Gesellschaft.
"Viel eher verdreht Ihr mir den Kopf." gab Beatrice zurück und lächelte. "Und ich bin wirklich froh darüber, dass ich all das erleben darf ... mit Euch." Beatrice drückte sanft seine Hand, die sie noch immer fest hielt. Während seine Hände bei seiner Ankunft meist kalt und vor allem rissig gewesen waren, war nun die Wärme in sie zurück gekehrt und auch seine Haut wurde langsam wieder weicher. Beatrice hob die freie Hand und strich ihm schließlich über die Wange.

:Oxford:
"Oh, ich denke, das werde ich, Beatrice. Jeden Tag." Aubrey schüttelte leicht den Kopf. "Ich weiß nicht, ob ich das zustande bekommen würde. Euch den Kopf zu verdrehen. Schließlich seid Ihr eine vernünftige Frau."
Er hob ihre Hand an und hauchte einen Kuss darauf. "Beatrice...Wir verbringen so viel Zeit miteinander. Und wir geben uns Beide so viel. Glaubt Ihr nicht, es wäre einfacher, wenn wir all diese Formalitäten sein lassen würden? Es ist doch niemand hier, der sich daran stören könnte. Und...es bedeutet mir sehr viel, dass Ihr mich nicht verachtet. Dass Ihr mir das Gefühl gebt, einfach nur ein normaler Mann zu sein. Ihr bedeutet mir viel."

"Das habt Ihr doch bereits zustande gebracht." gab Beatrice lächelnd zurück. Als er einen Kuss auf ihre Hand hauchte, wurde Beatrice erneut rot und wünschte sich mit einem Mal seine Lippen noch wo anders zu spüren. Mit steigendem Pulsschlag hörte sie ihm zu und legte dann ihre Hand an seine Wange. "Ihr bedeutet mir ebenfalls sehr viel ... du bedeutest mir viel. Du gibst mir etwas von dem ich bin vor kurzem nicht einmal wusste, dass es in meinem Leben Platz hat. Wenn ich in deiner Nähe bin, fühle ich mich vollkommen frei und ... um Jahrzehnte jünger."

:Oxford:
"So, habe ich das?", fragte Aubrey überrascht, war aber mehr als froh, dass sie sich auf diesen formlosen Umgang einließ. Es war doch ein wenig anstrengend immer erst nach der passenden Umgangsform suchen zu müssen.
Ihre beinah liebevolle Hand an seiner Wange zu spüren, war auch etwas ganz Besonderes. Sein Puls beschleunigte sich ein wenig, aber Aubrey war nur auf Beatrice fixiert.
"Mir geht es auch so, Beatrice. Es ist etwas, was ich jahrelang vermisst habe ohne es zu wissen. Weil ich es nicht kannte. Und nun? Nun benehme ich mich wie ein verliebter Jüngling. Es ist unfassbar...", bemerkte er grinsend.

"In der Tat, das hast du." bestätigte sie lächelnd. Normalerweise ließ sie stets die Vernunft walten und war darauf bedacht den Anstand zu wahren. Aber sobald sie in seine Nähe kam, hatte sie dafür keine Gedanken mehr.
Beatrice lachte leise und ließ die Hand von seiner Wange hinab wandern und legte sie auf seine Brust, oberhalb seines Herzen, so dass sie spüren konnte, wie das Blut hindurch gepumpt wurde. Ein stätiges, aber leicht beschleunigtes Schlagen.
Ihre Lippen umspielte ein Lächeln als ihr Blick von ihrer Hand wieder hinauf zu seinem Gesicht wanderte. "So so, wie ein verliebter Jüngling also." murmelte sie lächelnd.

:Oxford:
Aubrey ließ sie gewähren, als sie die Hand auf seine Brust legte und lächelte matt. "In der Tat. Kannst du es nicht spüren? Wie mein Herz schlägt, wenn du mich berührst?"
Vorsichtig legte er den freien Arm um ihre Schultern und die andere Hand wieder auf ihre, die noch immer über seinem Herzen ruhte.
"Allerdings habe ich die Befürchtung, dass dies deinem Sohn nicht gefallen wird. Er wird denken, dass ich seine Freundlichkeit ausnutze. Ich will keine Probleme, aber du bedeutest mir viel."

"Jetzt wo du es sagst ..." neckte Beatrice ihn ein wenig. Als Aubrey den Arm um sie legte, hatte Beatrice kurz das Gefühl, ihr würde das Herz aussetzen. Im nächsten Augenblick begann es jedoch schlichtweg noch schneller zu schlagen und Beatrice legte ihren Arm um Aubreys Hüfte, so dass sie näher an ihn heran rücken konnte. 
Ein Lächeln umspielte ihre Lippen als sie zu ihm aufsah. "Er hat dich hergebracht, nun wird er auch mit diesen Konsequenzen leben müssen. Und ich werde schon nicht zulassen, dass er deshalb irgendwelche Dummheiten macht." Sie legte den Kopf an seine Schulter und schmiegte sich damit enger an ihn. "Ich werde dich schon nicht gehen lassen." murmelte sie und fühlte sich in diesem Moment völlig glücklich und zufrieden.

:Oxford:
Aubrey genoss es sehr, als sie die Zärtlichkeit erwiderte und sich an ihn schmiegte. Völlig entspannt...
"Ich weiß. Aber mit diesen Konsequenzen wird er nicht gerechnet haben. Und ich bin nicht sicher, ob er mir dann noch wohlgesonnen ist. Er wird denken, ich nutze ihn aus. Gerade wenn Joanna ihn darin bestärkt. Ob du darin solchen Einfluss auf ihn hast?"
Er seufzte leise und schloss kurz die Augen. "Du wirst mich nicht gehen lassen?" Ein Lächeln huschte über seine Lippen.
"Das klingt ausgesprochen gut, meine Liebe. Ich würde es auch vermeiden wollen gehen zu müssen."

Beatrice schnaubte herablassend. "Er ist mein Sohn, ich werde ihn in dieser Sache schon in die Schranken weisen können." erwiderte sie. Beatrice lehnte sich so zu ihm hinüber, dass ihre Lippen fast sein Ohr berührten. "Ich bekomme immer was ich will." flüsterte sie. "Und wenn ich dich hier haben will, dann werde ich auch nicht zulassen, dass man dich mir wieder weg nimmt." 
Beatrice legte den Kopf wieder an seine Schulter. Nein, das würde sie nicht zulassen. Und Gott würde ihr doch wohl nicht ausgerechnet jetzt den Mann wieder nehmen, der ihr zum ersten Mal in ihrem Leben etwas geben konnte, das ihr Leben erfüllte.

:Oxford:
"Das hoffe ich. Denn ich kann in dieser Sache nicht viel tun. Wenn ich zu viel wage, hat er eine Handhabe gegen mich."
Ein Schauer lief ihm über den Rücken, als sie ihm ins Ohr flüsterte. "Ja, das glaube ich. Du bist eine sehr willensstarke Frau. Und du weißt genau, wie du bekommst, was du willst. Aber ich bin froh, dass es so ist. Und dass du dich mit mir einlässt, trotz meiner Vergangenheit."
Seine Hand wanderte über ihren Oberarm.
"Was hältst du davon, wenn wir nachher noch einen kleinen Spaziergang machen bei dem schönen Wetter?"

"Das klingt auf jeden Fall gut, ein Spaziergang wäre sicher schön." erwiderte Beatrice und genoss Aubreys Berührung ausgesprochen. Sie sah ihn einen Moment lang schweigend an und hob dann die Hand, zögerte jedoch noch einmal kurz. Allerdings konnte Beatrice dann nicht widerstehen und streckte den Zeigefinger aus, um sanft die Konturen von seinen Lippen nachzuziehen.
Als sie seine Lippen auf ihrer Hand gespürt hatte, war ihr ein Schauder über den Rücken gelaufen und sie konnte seit dem nicht aufhören sich zu fragen, wie es wohl wäre sie auf ihren Lippen zu spüren. Aber sie zögerte den ersten Schritt zu machen.