William und Joanna - ab 1171 bis 1172

"EIn halbes Jahr? Es sind doch erst mal nur noch knapp drei Monate bis zur Geburt. Und dann sehen wir weiter." Beatrice schnaubte missbiligend. "Weißt du, du bist dermaßen unsensibel. Du versuchst mich ernsthaft davon zu überzeugen, dass du Ehebruch begehen darfst! Du willst meinen Segen! Das ist geschmacklos."
Beatrice seufzte leise. "Eine platonische Sache...also wirklich." Ihre Augen verengten sich. "Du...Holzklotz! Das hättest du schon längst gemerkt und für mich ist das auch kein Grund jetzt nochmal damit anzufangen ein Risiko einzugehen."
Sie beobachtete, wie er sich Wein einschenkte und sich gegen den Tisch lehnte.
"Weil du es nicht tust. Stattdessen versuchst du mich davon zu überzeugen,d ass es nichts ändert, wenn du zu einer Hure ins Bett steigst. Manchmal glaube ich wirklich, ich wäre Jahre älter als du."

Richard raufte sich ungeduldig die Haare. "Weil es wirklich nichts ändern würde!" erwiderte er eindringlich, gab dann jedoch auf sie weiter davon überzeugen zu wollen und stürzte stattdessen den restlichen Wein hinunter.
"Was solls ..." brummte er und füllte den Becher erneut. "Du solltest dich vielleicht ein wenig zurecht machen, es wird nicht mehr lange dauern bis das Abendessen unten auf uns wartet." erwiderte Richard dann ein wenig säuerlich. Der Rest des Tages verlief nun wirklich so ganz und gar nicht, wie er sich das noch vor einer halben Stunde erhofft hatte. Im Gegenteil, er hatte viel mehr einen recht unangenehmen Ausblick für die Zukunft geschaffen.
"Wo wir gerade dabei sind, dass es doch ach so schnell gehen wird ... wir sollten uns vielleicht schon vor der Geburt nach einer Amme umsehen. Dann kannst du vorher schon einmal sicher gehen, dass sie dir wirklich zusagt. Ich möchte, dass jemand auf das Kind achtet, dem wir beide vertrauen können und ich denke, du möchtest sie gerne selbst aussuchen, nicht wahr?" schnitt Richard nun kurz entschlossen das nächste leidige Thema an. Wenn sie ohnehin schon stritten, konnte er das auch gleich hinter sich bringen.

"Für dich vielleicht nicht. Aber ich wüsste es doch..." Beatrice presste die Lippen zusammen. "Ja, das werde ich machen. Ich bin zwar gerade nicht sonderlich hungrig, aber das kommt vielleicht noch."
Beatrice erhob sich ein bisschen mühsam und begann damit ihr Haar zu ordnen, das sich ein wenig gelöst hatte, nachdem sie ausgeruht hatte. Gleichzeitig blieb aber ein Teil ihrer Aufmerksamkeit bei Richard und der begann gleich mit dem nächsten Thema. Beatrice legte die Stirn in Falten. "Ich weiß nicht. Ich bin nicht sicher, ob wir überhaupt eine Amme brauchen, Richard. Es ist immer jemand hier, der einmal aufpassen kann und ich möchte selber stillen. Es ist mein Kind, das werde ich sicher nicht einfach abschieben und einer Fremden überlassen."

"Der Hunger kommt beim Essen." bemerkte Richard trocken. "Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass da jemand in deinem Bauch trotz allem Hunger hat." Er nippte langsam an seinem Wein und beobachtete wie Beatrice ihre Haare ordnete. Als sie dann jedoch die Stirn in Falten legte und erklärte, dass sie eigentlich gar keine Amme wollte, hätte Richard sich um ein Haar verschluckt vor Überraschung. Er hatte ja geahnt, dass sie sich ein wenig zieren würde, das Kind ab und an auch einmal abzugeben, aber dass sie gar keine Amme haben wollte, hatte er nun nicht unbedingt erwartet.
Ein wenig hustend rang Richard nach Atem und fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund, um einen Weintropfen von seinen Lippen zu wischen. "Das hat doch mit Abschieben nichts zu tun." erwiderte er und konnte sich gerade noch auf die Zunge beißen bevor er zu ihrem Vorhaben das Kind selbst zu stillen, etwas sagte. "Aber du kannst das Kind doch nicht ständig bei dir haben. Es gibt bestimmte Anlässe bei denen es einfach nicht dabei sein kann ... und wer soll dann auf das Kleine aufpassen? Und vergiss bitte nicht, dass wir im Frühjahr in die Normandie wollen." erinnerte er sie dann.

"Ja, du hast ja recht. Ich werde schon noch Appetit bekommen, wenn es soweit ist. Und meinem Gefühl zu folgen, erweist sich dabei auch als richtig. Zumindest meistens."
Beatrice hielt inne und legte die Bürste zur Seite, um den Zopf zu binden und Richard dann fragend anzusehen. "Muss ich doch auch gar nicht, gerade am Anfang wird es viel schlafen. Und ich sagte doch schon, es wird immer jemand zum aufpassen da sein. Meine Eltern..John...Constance...und außerdem ist Marian ja auch noch da. Was soll denn mit der Normandie sein? Ja, wir wollten dorthin, aber doch nicht ohne das Kleine. Deine Mutter will ihren Enkel schließlich kennenlernen. Was soll das für ein Hinderungsgrund sein? Ich glaube nicht, dass wir eine Amme brauchen werden. Es ist doch alles auch so machbar."

Richard fühlte sich zusehend unwohler bei dieser Unterhaltung. Natürlich, es würde immer jemand da sein ... immer irgendjemand aus dem Haushalt ihrer Eltern und es würde immer so aussehen als würde er nicht selbst im Stande sein, seine Familie ausreichend zu versorgen ... dass er sich nicht einmal eine Amme für das Kind leisten konnte.
Schlimm genug, dass er keine eigenen Besitzungen hatte und sie vorerst hier bei ihren Eltern blieben, aber das diese ihnen auch bei allem unter die Arme greifen mussten war nun so gar nicht, was sich Richard vorgestellt hatte. "Marian" echote Richard. "Wunderbar. Dann wird ja erst recht jeder denken, dass ich unfähig bin für meine Familie zu sorgen, wenn wir sogar der Hilfe deiner ehemaligen Kinderfrau bedürfen, die nebenbei bemerkt im Dienste deiner Eltern steht." bemerkte Richard gereizt. Begriff sie denn gar nicht wie schmachvoll das für ihn sein würde? "Das ist kein Hinderungsgrund, aber vielleicht wirst du bemerken, dass nur wir beide mit einem kleinen Haushalt in die Normandie reisen werden. Nicht deine Eltern, nicht John oder Constance und auch nicht Marian. Und wer soll dort dann auf das Kind achten? Mein Bruder vielleicht?" bei seinen letzten Worten troff seine Stimme nur so vor Spott.

"Das ist doch Unsinn.... Warum sollten sie da denken? Marian ist immerhin erfahren. Du immer mit deinem Stolz..." Wenn sie endlich ein eignes Zuhause hätten, wäre diese Diskussion auch völlig hinfällig. Aber das hatten sie nicht und solange sie hier lebten, war es doch Schwachsinn eine Amme einzustellen.
"Naja, ich...? Ich bin doch seine Mutter." Irgendwie konnte sie ihn nicht verstehen. Warum sträubte er sich denn so? Doch ihr war klar, dass sie so nicht wirklich weiterkommen würden. Wenn ihm so viel daran lag.
"Na gut, dann suchen wir eben jemanden, der auf das Kind aufpassen kann. Aber stillen werde ich das Kleine selber, etwas Anderes kommt gar nicht in Frage."

"Warum? Weil es genau danach aussieht, Herrgott nochmal! Ich bin der Sohn des Königs von England, ich bin der zukünftige Herzog Aquitaniens und ganz nebenbei bemerkt noch der Erbe meines Bruders solange dieser keinen männlichen Nachkommen hat. Und sieh dir doch an wie wir gerade leben!" begehrte Richard auf. "Begreifst du nicht, was das für mich bedeutet? Ich kann meiner Frau nicht einmal einen eigenen Haushalt bieten, stattdessen müssen wir hier bei deinen Elten unterkommen." Richards Puls raste vor Aufregung und er starrte Beatrice unentwegt an.
"Du!" er lachte kurz auf. "Du weißt genau, dass das nicht möglich ist. Gerade wenn wir in der Normandie sind, wirst du nicht ständig Zeit für das Kind haben." erwiderte Richard und seufzte dann leise als Beatrice endlich einlenkte. Er nickte knapp. "Ich danke dir." gab er zurück, zog im nächsten Moment jedoch eine Augenbraue in die Höhe. "Bist du dir sicher, dass du es die ganze Zeit über stillen willst und nicht nur zu Beginn, wie es üblich wäre?" fragte er misstrauisch.
Von wegen nur ein paar Wochen ... solange Beatrice das Kind stillte durften sie beide nach wie vor das Bett nicht teilen, dass wusste sie ganz genau.

"Ja, aber nichts von alledem bringt dir etwas, solange dir dein Vater jegliche Verantwortung vorenthält. Solange bin ich froh, dass wir hier bleiben können. Zumal ich froh bin, dass meine Mutter in der Nähe ist und mir beistehen kann mit ihrer Erfahrung."
Beatrice schüttelte leicht den Kopf. "Irgendwann werden wir schon unser eigenes Zuhause haben, Liebster. Und wenn es noch ein paar Jahre dauert, ist es eben so."
Allerdings verstand sie ihn in gewissen Punkten nicht. "Ich werde nicht ständig Zeit haben? Nun, dann werde ich mir die Zeit eben nehmen. Ich werde auf keinen Fall mein Kind vernachlässigen."
Und sie meinte es ernst, auch wenn sie um die Konsequenzen wusste. "Ich bin mir sicher. Es ist mein Kind, also werd eich es auch ernähren. Auch wenn du es nicht verstehen kannst...ich trage schließlich das Kind mit mir herum."

Richard zuckte kurz zusammen als Beatrice den Stachel noch tiefer in seine Brust trieb indem sie ihn daran erinnerte, dass all das momentan in der Tat nur Schall und Rauch war. "Es wird keine Jahre mehr dauern, das schwöre ich." presste er mühsam beherrscht hervor.
Dann runzelte er die Stirn. "Nur weil du nicht ständig auf das Kind aufpassen kannst, heißt das doch nicht, dass du es vernachlässigst." erwiderte er. "Deine Mutter hat doch auch nicht permanent Zeit für dich gehabt, du hast ebenfalls eine Amme und eine Kinderfrau gehabt und hast du dich deshalb jemals vernachlässigt gefühlt? Ich denke wohl kaum."
Richard starrte sie einen Moment lang schweigend an. Ihrem Blick entnahm er, dass sie genau wusste worauf er hinaus gewollt hatte und ihre Antwort war eindeutig ausgefallen. Richard knirschte mit den Zähnen und hob dann mit einer spöttischen Geste seinen Becher. "So sei es dann, Mylady." erklärte er und leerte den Rest des Weines mit einem Zug.
"Das Essen wartet, wir sollten gehen." bemerkte Richard und löste sich vom Tisch, um zur Tür zu gehen, damit er sie Beatrice aufhalten konnte.

"Nein, aber immer wennich Probleme hatte, waren entweder Isabell oder Joanna für mich da. Oder mein Vater. Ich habe mich nie allein gefühlt.", sagte sie. "Aber ich habe es verstanden, ja?", schloss sie ebenfalls ein wenig gereizt.
"Was passt dir nun wieder nicht? Ich sehe dir ganz genau an, dass du irgendetwas sagen möchtest, was dir auf der Zunge brennt. Tu dir keinen Zwang an. Was ist nun wieder? Es passt dir nicht, dass ich selbst stillen will, oder? Du hättest lieber, ich würde das Kleine abschieben, damit du schneller wieder deinen Spaß haben kannst. Aber da muss ich dich enttäuschen."
Nein, sie würde nicht einfach ihr Kind weggeben, wie es vielleicht bei Eleonore der Fall gewesen war. Sie wollte jeden kleinen Fortschritt des Kindes mit eigenen Augen sehen. Und sie liebte es doch so sehr.
Beatrice bewegte sich in Richtung Tür, die er aufhielt, blieb abe rnoch einmal stehen. "Lass uns nicht jetzt schon deswegen streiten...es ist noch ein bisschen Zeit..."

Richards Augen verdunkelten sich und eine leichte Zornesröte stieg ihm ins Gesicht, was ihm in diesem Moment seinem Vater unglaublich ähnlich werden ließ. "Du hast doch bereits erkannt, was mich stört, also brauche ich es wohl kaum noch einmal aussprechen." erwiderte er und schloss kurz die Augen, um sich zu beruhigen. "Und hör endlich auf so zu tun als würde ich das Kind um jeden Preis abschieben wollen, nur weil ich realistisch bin."
Er konnte doch auch nichts dafür, dass er so ganz anders aufgewachsen war als sie. Dass er in solchen Dingen einen anderen Maßstab hatte und sich mit ihren jetzt schon so stark ausgeprägten Muttergefühlen schlichtweg überfordert fühlte.
Als Beatrice in der Tür noch einmal stehen blieb, starrte Richard sie stumm an. Nein, er wollte darüber nicht streiten, aber so wenig wie sie ihn verstand, konnte er begreifen was in ihr vorging und da sie beide von ihren Ansichten nicht abrücken wollten, gab es nun einmal nur den Weg des Konfliktes.
"Du stellst mich wirklich auf eine harte Probe, weißt du das eigentlich?" erwiderte er schließlich nur.

Beatrice zögerte, als Richard so wütend wurde. Er ähnelte wirklich seinem Vater und gerade nach ihren Erlebnissen mit ihm, war ihr das nicht geheuer. Sie schwieg einen Moment und zog unbehaglich die Schultern hoch. Wie sie es hasste mit ihm zu streiten...
"Das tue ich doch gar nicht. Aber so wie du dich anhörst...das kommt eben so an, als wäre dir das Kleine egal. Und lästig. ich weiß, dass du so nicht bist...aber es klingt so. Das tut weh."
Beatrice kam einen Schritt auf ihn zu. "Ja, ich weiß. Aber wir sind noch nie Eltern geworden, das ist für uns Beide neu. Und ich habe Angst etwas falsch zu machen. Ich habe oft genug gesehen, wie schnell es ein ungeborenes Leben kosten kann."

"Natürlich tust du das!" erwiderte Richard hart. Er musste wirklich sehr um seine Beherrschung kämpfen, um Beatrice nicht auch noch anzubrüllen. "Offensichtlich scheinst du von deinem Wissen ja aber nicht allzu überzeugt zu sein, sonst würdest du nicht so an meinen Absichten zweifeln ... an MIR zweifeln."
Richard rührte sich keinen Zentimeter als Beatrice einen Schritt auf ihn zu machte und hoffte nur inständig, dass sie eine gewisse Distanz wahren würde. Er war viel zu aufgewühlt, um die Beherrschung zu wahren, wenn sie noch viel näher kam. "Nun, wenn du nichts falsch machen willst, sollten wir gehen, damit wir nicht zu spät zum Essen kommen." gab Richard mit rauer Stimme zurück und bedachte Beatrice mit vielsagendem Blick. "Als tugendhafte Tochter unseres werten Lordkanzlers möchtest du doch sicher pünktlich kommen und vermeiden, dass ein falscher Eindruck entsteht, wenn du in solch erhitzten Zustand mit deinem Gemahl zu spät kommst."

"Das ist gar nicht wahr! Ich sagte doch, es klingt so, aber ich weiß, dass es nicht so ist. Ich..ich..ich will doch nur kein Risiko eingehen.", sagte Betarice leise. Das hier lief gewaltig schief. Sie wollte doch gar nicht mit ihm streiten. Sie hatte sich so auf einen gemütlichen Abend mit ihm gefreut. Warum konnte er denn nicht glücklich sein, auch wenn sie eine Weile nicht miteinander schlafen konnten?
"Richard..." Sie ging noch zwei Schritte auf ihn zu und streckte die Hand nach ihm aus. "Sei nicht so...ich liebe dich doch. Du weißt doch, dass mir das egal ist, welchen Eindruck wir machen. Hauptsache, wir sind zusammen."
Warum konnte er sie nur nicht verstehen?
"Außerdem ist erhitzter Zustand auch nicht das richtige Wort..."

Richard fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und versuchte die Fassung zu wahren. "Du willst kein Risiko eingehen und ich akzeptiere das. Erwarte aber nicht, dass ich deshalb in allen Punkten deiner Meinung bin." gab er zurück und hielt kurz den Atem an als sie dichter an ihn trat. Ob sie das wohl mit Absicht machte?
Richard packte ihre Hand am Gelenk, um sie aufzuhalten und schloss kurz die Augen. Als er sie wieder aufschlug, funkelten sie verräterisch und er zog Beatrice an sich, um ihr einen stürmischen Kuss zu geben. Atemlos ließ er schließlich wieder von ihr ab, hatte jedoch große Mühe sich wirklich von ihr zu lösen. "Erhitzt ist genau das richtige Wort." bemerkte er und musterte ihre roten Wangen.
Dann leckte er sich unruhig über die Lippen und sah auf den Gang hinaus. "Ich liebe dich auch und genau deshalb bitte ich dich, dich wenigstens bis nach dem Essen ein wenig von mir fern zu halten ... das wäre besser für uns beide." erklärte Richard heiser.

"Das erwarte ich nicht. Aber ich will nicht mit dir streiten, das ist furchtbar." Beatrice stockte, als er sie am Handgelenk packte und sah ihn verunsichert an, sah sich aber im nächsten Moment in einem leidenschaftlichen Kuss gefangen. Sie erwiderte ihn lächelnd und entspannte sich ein wenig.
"Oh..", murmelte sie. "Na gut, wenn du es so willst. Ich will es dir nicht schwerer machen als nötig. Aber...ich hatte gehofft, wir könnten uns später einen gemütlichen Abend vor dem Kamin machen. Das wäre schön gewesen.."
Sie seufzte leise und nickte schließlich. "Na gut, lass uns gehen, ja..."

Als Beatrice ihn nach dem Kuss enttäuscht an sah, zog sich sein Herz schmerzhaft zusammen und wider besseren Wissens zog er Beatrice erneut in seine Arme. "Das können wir sicher auch noch ... aber ich brauche ein bisschen Zeit um mich zu beruhigen. Und das kann ich nicht, wenn du mir ständig so nahe kommst. Du machst mich noch wahnsinnig, Liebes." murmelte er und gab ihr noch einen Kuss.
Dann löste Richard sich von ihr, da er sonst vermutlich gar nicht mehr von ihr losgekommen wäre und lächelte knapp. "Nach Ihnen, Mylady." forderte er sie mit einer einladenden Geste auf, verzichtete jedoch darauf ihr den Arm anzubieten, denn jede ihrer Berührungen ließ seine Haut angenehm prickeln und so würde er gar nicht zur Ruhe kommen.

Beatrice war zufrieden, als er sie noch einmal in den Arm nahm und sie küsste. Gerade jetzt brauchte sie seine Nähe sehr, fand Halt darin, wenn er sie in den Arm nahm.
"Ich liebe dich...Und es wäre schön, wenn wir das könnten. Aber nimm dir nur die Zeit, die du brauchst. Eigentlich wollte ich dich nicht wahnsinnig machen, aber das gelingt mir offenbar besser, als ich je dachte."
Sie pürte ganz genau, dass es jetzt zeit war sich von ihm ein wenig fernzuhalten und einfach in Ruhe zum Abendessen zu gehen. Also schenkte sie ihm ein dankbares Lächeln und trat aus der Tür.
"Dann lass uns einmal etwas essen gehen, wir haben jetzt doch Hunger."

Richard fand Beatrice in der Halle, wo sie gerade mit Constance zusammen saß und deren Kinder beobachtete, die vergnügt zusammen spielten. Er blieb vor ihr stehen und begrüßte Beatrice mit einem Kuss und verneigte sich mit charmantem Lächeln vor Constance.
"Dürfte ich meine Gemahlin wohl für einen Moment entführen?" fragte er lächelnd und griff nach Beatrices Hand. "Ich habe eine kleine Überraschung für dich." erklärte er dann.
Eigentlich hatte das noch mindestens zwei Wochen warten sollen, doch nachdem sie sich vor zwei Tagen so gestritten hatten und eine leichte Anspannung noch immer hin und wieder spürbar war, hatte er sich entschieden ihr Geschenk nun doch schon hervor zu holen und es ihr zu zeigen.

Beatrice sah auf als Richard zu ihnen trat und sie begrüßte. Es war wieder besser zwischen ihnen geworden, aber noch spürte man gewisse Spannungen und sie hoffte, dass sich das bald wieder ändern würde.
"So, eine Überraschung?"; fragte sie erfreut nach. Wenn Richard sich solche Gedanken für sie machte, das war wirklich schön. Und sie war sehr gespannt, was es sein würde.
"Wir sehen uns später, Constance." Sie nahm Richards Hand und ließ sich aufhelfen, folgte ihm dann allzu gerne. Und ausgesprochen neugierig. "Womit habe ich das denn verdient?"

"Das fragte ich mich auch." erwiderte Richard neckend und hielt sie vor der Tür zu ihrem Gemach zurück. "Vielleicht einfach, weil du meine wunderschöne, schwangere Frau bist und ich dich liebe. Das wäre ein guter Grund, meinst du nicht?"
Richard zog ein Seidentuch aus seiner Tasche hervor und band es Beatrice um die Augen. "Ich will ja nicht, dass du es zu schnell entdeckst." murmelte er leise neben ihrem Ohr und öffnete dann die Tür, um sie vorsichtig hinein zu führen.
Er führte Beatrice durch den Raum und blieb kurz vor ihrem Bett stehen.
Daneben stand nun eine Wiege aus dunklem Holz gefertigt mit kunstvoller Schnitzerei. Hinzu kam eine ausgesprochen feine Malerei eines goldenen Löwen auf rotem Grund - das Wappen, das nicht nur sein Vater, sondern RIchard selbst auf Schild und Bannern trug.
Die Wiege war mit feinsten Stoffen ausgestattet und einem weichen Lammfell ausgelegt. Am oberen Ende baumelte eine Quaste aus cremefarbenen Rosshaar, die am Ende elegant zusammen gebunden war.
"So, nun schauen wir doch mal ..." murmelte Richard und nahm Beatrice die Augenbinde ab. Eigentlich hatte das Geschenk noch warten sollen, aber nun schien ihm der richtige Zeitpunkt doch einfach schon gekommen.

Beatrice legte Richard die Hand an die Wange und gab ihm einen langen Kuss. "Natürlich ist das ein guter Grund. Ich liebe dich, mein Engel."
Als er die Augenbinde abnahm, staunte sie nicht schlecht und legte erst einmal die Hand vor den Mund. "Oh...wie wundervoll!" Ihre Finger glitten sanft über das glatte Holz. Es war s wunderschön...
"Oh, du bist wahnsinnig. So viel Geld hier herein zu investieren. Und das einfach nur so." Beatrice war überrascht, aber glücklich und so gab sie Richard einen langen Kuss.
Das war ein wundervoller Liebesbeweis. "Die Überraschung ist dir wahrlich gelungen."

Richard lächelte zufrieden als Beatrice begeistert über das glatte Holz der Wiege strich und ihm dann einen Kuss gab. Er zog sie an sich und erwiderte die Liebkosung. "Ach, das war doch gar nichts." murmelte er großmütig und küsste ihre Nasenspitze. "Ich hoffe nur, dass du mir nicht böse bist, dass dein Pony ein paar Haare lassen musste." bemerkte er grinsend.
Immerhin stammten die Cremefarbenen Haare von dem Pony, das Beatrice als Kind geritten war und das sie noch immer heiß und innig liebte. Es war Richard genau angemessen vorgekommen Haare dieses Tieres verwenden zu lassen, statt von irgendeinem fremden Pferd.
"Das freut mich. Ich dachte mir, dass ich dir eine kleine Entschuldigung schulde und habe die Wiege deshalb schon her bringen lassen. Wie gefällt dir die Malerei?" fragte er und grinste stolz. "Unser kleines wird immer von dem aquitanischen Löwen bewacht werden." murmelte er und gab Beatrice noch einen Kuss, ehe er sie eng an sich zog und seine Hände auf ihren runden Bauch legte.

"Von Champagne? Oh, was für eine schöne Idee...warum sollte ich böse sein, Haare wachsen nach und den alten Herrn wird es nicht stören." Beatrice lehnte sich an ihren Mann und seufzte zufrieden. Endlich hatten sie sich wieder völlig versöhnt.
"Das ist wirklich eine tolle Entschuldigung."
Ihre Finger strichen fast liebevoll über die kunstvolle Malerei und sie lächelte. "Wunderschön...vor allem die symbolische Bedeutung. Es wird gut beschützt sein und sicher hervorrangend schlafen."
Beatrice gab RIchard einen dankbaren Kuss. "Du wirst ein seh guter Vater sein.", murmelte sie und legte die Hände auf seine.