William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Stephan

"Ja...werd ich machen.", erklärte Stephan und nickte. Aber nur, wenn er dem Kindermädchen wirklich sagte, dass er immer zu seinem Papa durfte.
"Aber bis der Winter vorbei ist, ist es noch sooo lange.", erwiderte der kleine Junge frustriert. Schließlich fielen erst die letzten Blätter von den Bäumen.
"Uff, so viele?", quengelte Stephan staunend und betrachtete seine Hände nachdenklich. "Und dann ist sie wirklich wieder da?"
Er überlegte kurz. "Wann gehen wir reiten, Papa?"

 

Nun lachte Richard doch leise. "Ich weiß, dass es noch lange ist. Aber manchmal muss man ein wenig warten, Kurzer. Aber im Frühjahr ist es bei deinen Großeltern doch ohnehin viel schöner als im Winter." erwiderte er lächelnd und gab Stephan einen Kuss auf die Stirn. "Ja, dann kommt sie wieder." entgegnete er.
"Was hältst du davon, wenn wir gleich morgen früh gehen? Wäre das was?" bot er dem Kleinen dann lächelnd an.

 

Robert leistete Beatrice heute ein wenig Gesellschaft, während der kleine Jonathan in der Wiege schlief und Eleonore bei ihrer Großmutter war. Sie hatte sich erholt und fühlte sich besser. Es hatte ihr wirklich gut getan, sich ein wenig auszuruhen zu können, während ihre Eltern auf die Kinder achteten.
Doch heute hatte der Grund ihrer Anwesenheit sie wieder sehr eingeholt. Richard hatte geschrieben und diesen Brief las sie jetzt, ehe sie ihn an Robert weitergab.
Ihre Lippen waren zu einem schmalen Strich geworden. Ob es ihr gut gehe, dass die beiden Kleinen sie vermissten und ob sie nicht doch zurückkommen wolle.
Oh wie sie ihre Kinder doch vermisste, aber sie konnte Jonathan nicht allein lassen.
"Er macht es sich sehr einfach..."

 

Robert hatte seine Schwester aufmerksam beobachtete während diese den Brief gelesen hatte, der aus Aquitanien eingetroffen war. Als er das Pergament nun entgegen nahm, ahnte er bereits nichts Gutes und überflog eilig die Zeilen.
Er schnaubte verächtlich und sah Beatrice aus leicht verengten Augen an. "Ein Wort von dir und ich breche morgen auf und hole Will und Stephan her." erklärte er mit gepresster Stimme und knirschte verärgert mit den Zähnen. "Was bildet der Kerl sich eigentlich ein?" knurrte Robert wütend und warf das Pergament wütend auf den Tisch hinter ihnen. "Tut so als wäre alles in Ordnung und besitzt auch noch die Dreistigkeit so unverfroren zu fragen, ob du zurück kommst!"

 

Beatrice musste flüchtig lächeln, als ihr Bruder sich über Richard aufregte und für sie Partei ergriff. Sanft legte sie ihm die Hand auf den Arm.
"Nicht so laut, der Kleine schläft...", murmelte sie. "Ich hätte die Jungs wirklich gern bei mir, aber es wäre nicht gut, sie jetzt in Unfrieden und mit Gewalt von ihrem Vater wegzuholen. Noch bekommen sie von dem Streit nichts mit und ich möchte, dass das so bleibt. Sie sollen sich nicht zwischen Richard und mir entscheiden müssen, sie brauchen Mutter und Vater. Ich schätze, er wird mich vermissen und die Kleinen werden ihm das auch nachdrücklich klar machen, sodass er mich gern zurück hätte. Aber solange er Jonathan nicht akzeptiert und wenigstens duldet, wird er sich selber darum kümmern müssen. Ich kann mein Kind nicht sich selbst überlassen."

 

Robert sah kurz zu der Krippe hinüber in der Jonathan friedlich schlief, als jedoch alles ruhig blieb, wandte er sich wieder Beatrice zu. "So kann es aber auch nicht ewig weiter gehen." erwiderte Robert. "Die Jungs vermissen dich und wer weiß was Richard ihnen erzählt, wenn sie nur lange genug quengeln. Willst du es wirklich darauf ankommen lassen?" Robert bemühte sich die Stimme gesenkter zu halten, kochte aber vor Wut.
"Will und Stephan brauchen dich auch. Aber zu diesem Dummkopf kannst du unmöglich einfach zurückkehren. Lass sie mich herholen, Bea. Wenn Richard etwas an seinen Kindern liegt, wird er sie mir überlassen ohne einen Aufstand zu machen, ansonsten wissen die beiden sofort was los ist und wenn er sie mir einfach übergibt, kann er sich ihnen gegenüber vielleicht noch rausreden."

 

Beatrice nickte langsam. "Ich weiß...ich weiß. Aber ich denke nicht, dass Richard ihnen etwas Abfälliges über mich erzählen wird. So ist er nicht. Allerdings...setze ich fast darauf, dass meine beiden Jungs genug quengeln um ihrem Vater das Leben schwer zu machen, sodass er sich entschließt hierher zu kommen. Er müsste Jonathan nur eine Chance geben ihn zu bezaubern."
Sie seufzte und sah ihren Bruder betrübt an. "Ja, sie brauchen mich, aber ich liebe Richard trotzdem noch, Robert. Ich kann ihm nicht einfach die Kinder wegnehmen, er liebt sie ja auch. Aber wir werden sehen...gib Richard noch ein bisschen Zeit. Vielleicht lenkt er ein. Ich werde ihm in jedem Fall antworten, dass er nicht mit meiner Rückkehr zu rechnen braucht. Eine Chance soll er allerdings haben. Und wenn er gar nicht einlenkt, dann darfst du die Jungs her holen."

 

Robert schnalzte leise mit der Zunge. "Und dann kommt er nur hier her, weil ihm die Kinder in den Ohren liegen und er überfordert ist, aber nicht, weil er seinen Fehler eingesehen hat." murrte Robert und verschränkte die Arme vor der Brust. "Aber gut, wie du willst, soll der Kerl seine Chance haben, auch wenn er sie in meinen Augen nicht verdient hat. Wenn er das aber vermasselt, dann kriegt er es mit mir zu tun und meine Neffen werden nicht eine Sekunde länger bei ihm bleiben!" versprach Robert entschlossen. Dafür lagen ihm die beiden Jungen auch viel zu sehr am Herzen als dass er sie so einfach Richard überlassen hätte.

 

"Aber er kommt, Rob, und springt damit über seinen Schatten. Das ist schon viel wert. Er müsste Jonathan nur einmal eine Chance geben, dann würde er ihn genauso lieben können wie seine Geschwister. Aber er hat ihn nicht einmal richtig angesehen, seit der Kleine geboren wurde."
Beatrice lehnte sich leicht an die Schulter ihres Bruders.
"Ja. Wenn er nicht kommt, darfst du die Jungs holen. Sie werden das zwar nicht verstehen, weil sie so klein sind, aber es wird schon gehen. Und irgendwann wird Richard sehen, was er ohne seine Familie ist. Nichts..."
Sie fuhr sich durch das Gesicht. "Ich verstehe nicht, wie er so sein kann...das ist nicht der Mann, in den ich mich verliebt habe."

 

Robert rümpfte die Nase, fand er Richards Verhalten immerhin unverzeihlich, schluckte einen weiteren Kommentar jedoch hinunter. Es half ja nichts, wenn er mit Beatrice nun darüber debattierte, sie wollte Richard eine Chance geben und Robert hatte das zu akzeptieren.
Er legte stattdessen den Arm um seine Schwester und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Ach Bea." murmelte er leise. "Er ist nun einmal der Sohn seiner Eltern, das kann nicht spurlos an ihm vorbei gegangen sein." Immerhin waren sowohl Henry als auch Eleonore sehr ... spezielle Persönlichkeiten.

 

Beatrice lehnte den Kopf an die Schulter ihres Bruders und schloss halb die Augen. Sie genoss es wieder Zeit mit ihrem kleinen Bruder zu verbringen, den sie zuvor einige Monate nicht gesehen hatte. Stets hatte sie eine tiefe Geschwisterliebe verbunden und nichts konnte sie davon abbringen.
"So wird es wohl sein. Es ist wie Vater sagt...er hatte eben eine ganz andere Erziehung als wir, das macht sich nun bemerkbar. Das Schlimme ist, dass es sein Recht ist, so zu handeln. Aber ich bete zu Gott, dass er sich noch umentscheidet. Ich kann mein Kind nicht im Stich lassen, nur weil es seinem Vater nicht gefällt und nicht ganz perfekt ist in seinen Augen. Jonathan ist perfekt wie er ist und so liebe ich ihn auch. Mein Sohn..."

 

Robert schmerzte es wahnsinnig seine Schwester so zu sehen. Sie waren immer beide füreinander da und jetzt musste er hier so tatenlos herum sitzen und konnte nur versuchen sie zu trösten. Und das alles nur, weil Richard so ein egoistischer Schweinehund war!
Robert nagte an seiner Unterlippe und schüttelte dann den Kopf. "Das darfst du auch nie tun. Es war die richtige Entscheidung mit ihm herzukommen. Wenn Richard sein Kind nicht zu würdigen weiß, hat er es auch nicht verdient. Und dich auch nicht. Ich verspreche dir, Bea, dass ich dir deine Kinder zurück hole, sollte alles schief gehen und dafür sorge, dass der Kerl dich in Ruhe lässt und wenn ich dafür die halbe Welt auf den Kopf stellen muss." erklärte er entschlossen.
Blieb nur zu hoffen, dass Beatrice recht behielt und Richard doch noch einlenkte, denn Robert wusste, dass es seiner Schwester das Herz brechen würde, sich von ihm zu trennen.

 

Beatrice spürte, dass ihr Bruder mit ihr litt und war sehr dankbar für seine Fürsorge und seinen Trost. Auf ihre Familie konnte sie sich wirklich verlassen. Nun zeigte sich, dass sie recht daran getan hatte den Kontakt zu Cornwall so eng zu halten. Auch, wenn Richard das etwas missfallen hatte...auf ihre Eltern konnte sie sich noch immer verlassen, auf Richard offenbar nicht.
"Das werde ich auch nicht, keine Sorge. Ich verstehe ihn nicht. Das ist doch kein Drama, der Kleine ist doch nicht schwachsinnig...er wird genauso klug sein wie seine Geschwister, da bin ich sicher."
Beatrice seufzte und küsste ihren Bruder auf die Wange.
"Ich danke dir, Rob...Doch weißt du, noch muss ich hoffen, denn wenn die letzte Hoffnung auf ein gutes Ende schwindet, bricht es mir das Herz, so sehr liebe ich ihn."

 

Robert lächelte sanft. "Das wird er sicher. Er ist jetzt schon so ein offenes und fröhliches Kerlchen, er wird später bestimmt etwas ganz besonderes." erwiderte er und seufzte dann leise. "Ich weiß. Und ich bete, dass deine Hoffnung nicht enttäuscht wird und der Dummkopf zu Verstand kommt."
Denn Beatrice danach wieder aufzumuntern würde deutlich schwerer werden als einfach nur ihre Kinder von Richard wegzuholen.
"Erst einmal solltest du ihm nun antworten und dann sehen wir weiter. Vielleicht ist er letztlich ja sogar schneller hier als wir uns vorstellen können."

 

"Das ist er. Und mit den richtigen Lehrern wird er alles lernen können, was jeder andere Junge auch kann. Ed kann sicher irgendwann ein Pferd für ihn ausbilden. Nichts steht ihm im Wege. Nur sein eigener Vater, das ist sehr traurig,"
Beatrice nickte, musste dann aber lächeln. "Ich werde ihm antworten. Er wird sich darüber nicht freuen, aber daran ist er selbst Schuld. Und falls er herkommen sollte...dann wird er sich zunächst einmal eine saftige Standpauke von Vater anhören können. Der ist nämlich genauso wenig erfreut, wenn nicht nicht noch weniger, als du."
Und ihren Vater respektierte Richard immerhin.

 

Robert lächelte leicht. "Lass ihn hier sobald er alt genug ist. Wenn Ed noch hier ist, kann er ihm das Reiten beibringen, ich ihm das Kämpfen und von John lernt er Lesen, Schreiben und was er sonst noch wissen muss. Wenn Richard ihn nicht zu schätzen weiß, ich weiß es." erwiderte Robert entschlossen.
Dann musste Robert unwillkürlich grinsen. "Glaub mir, an mir wird er ebenfalls nicht ungeschoren vorbei kommen! Wenn er sich her traut, sollte er sich besser warm anziehen." versprach er seiner Schwester inbrünstig.

 

"Das klingt hervorragend, Bruderherz. Er wird in euch Beiden wundervolle Onkel haben. Und wenn Richard nicht in der Lage ist ihm Vater zu sein, vielleicht könnt ihr ihm diesen ein bisschen ersetzen. Ich bin wirklich froh, dass ich euch habe."
Und sie liebte ihre Geschwister von ganzem Herzen, auch, wenn sie seit Edward eine andere Mutter hatten. Denn Joanna war auch für sie unumstritten zur Mutter geworden.
"Ja, das kann ich mir gut vorstellen. Er wird in der Tat eine gute Rechtfertigung haben müssen, um an euch Beiden vorbei zu kommen. Wie schön es ist, solche Leibwächter zu haben."
Diese würde immer auf sie und ihre Kinder achten.

 

"Du weißt doch, dass ich immer für dich da bin, Schwesterchen. Und für deine Kinder gilt genau dasselbe." versicherte Robert ihr und lächelte. "Ich bin froh, dass du hergekommen bist. Andere Umstände wären zwar schöner gewesen, aber so habe ich dich endlich einmal wieder bei mir."
Er legte Beatrice eine Hand an die Wange und sah sie lange an. "Schwesterchen, wir haben schon so viel zusammen durchgestanden, das hier schaffen wir auch." versprach Robert ihr und lächelte.
Egal wie, aber es würde schon gut gehen ... hoffentlich.

Stephan

Stephan war eine Weile geduldig gewesen und hatte mit seinem Bruder zusammen gezählt, wie viele Geschichten sein Vater bereits erzählt hatte. Doch jetzt war die Zahl seiner Finger längst aufgebraucht und ihre Mutter war immer noch nicht zurück!
So hatten sich die beiden Jungen heute gemeinschaftlich auf den Weg zu ihrem Vater gemacht. Will öffnete ein wenig mühsam die Tür, dann standen sie schließlich gemeinsam vor dem Schreibtisch und schauten ihren Vater vorwurfsvoll an.
"Wann kommt Mama wieder?", fragte Will enttäuscht und Stephan nickte eifrig. "Du hast schon viel mehr Geschichten erzählt als ich Finger habe! Warum ist Mama denn immer noch nicht da?", fügte der Jüngere hinzu. "Hat sie uns nicht mehr lieb?", ergriff Will ein wenig ängstlich wieder das Wort, brachte seinen kleinen Bruder damit allerdings zum weinen.
Dass seine Mutter ihn nicht mehr liebte, war für Stephan das Schlimmste.

 

Als die Tür sich langsam öffnete, ahnte Richard bereits, wer dort herein kommen würde. Dass er sich im nächsten Moment jedoch den vorwurfsvollen Blicken beider Jungen gegenüber sehen würde, hatte er nicht erwartet.
Richard seufzte leise und schüttelte den Kopf. "Ich weiß es nicht genau, Jungs. Sie wird sicher bald zurück kommen ..." Auch wenn ihr Brief etwas ganz anderes klar gemacht hatte. Beatrice würde in Cornwall bleiben und es war somit entweder an Richard auf sie zu zugehen oder aufzugeben ...
Dann hob er rasch die Hände und schüttelte den Kopf. "Aber nicht doch! Natürlich hat sie euch lieb." erwiderte er und sah sich im nächsten Augenblick aber schon dem weinenden Stephan gegenüber. "Nicht doch Stephan, nicht doch ..." murmelte er und stand auf, um seinen Jüngsten auf den Arm zu nehmen. "Schh, alles ist gut." murmelte er leise und strich Will, der neben ihm stand, durch die Haare. "Natürlich hat sie euch noch lieb." erwiderte Richard schweren Herzens.

William Stephan

William schluckte seine Tränen tapfer herunter - er war ja schließlich schon groß! Dennoch machte ihm Angst, dass seine Mutter ohne eine wirkliche Erklärung schon so lange fort war. Die Worte seines Vaters beruhigten ihn nur ein wenig.
Stephan klammerte sich unterdessen an seinem Vater fest und weinte bitterlich. Er vermisste seine Mutter so sehr, an der er schon von Anfang an sehr gehangen hatte, während William am liebsten Zeit mit seinem Vater verbrachte, so sehr er seine Mutter auch liebte. Außerdem war William schon einige Jahre älter und kam besser mit einer Trennung zurecht. Doch jetzt war auch für seinen Geschmack seine Mutter schon viel zu lange weg.
"Ich versteh das aber trotzdem nicht! Warum darf Eleonore mit und wir nicht? Warum sind wir nicht mit Mama gegangen, Papa?", fragte er dann leise.
Stephan schluchzte leise. "Ich will zu Mama!", schniefte er. "Mama...Mama!"

 

Richard atmete leise aus und ließ sich dann in die Hocke sinken, setzte sich auf den Boden und lehnte sich gegen das Tischbein. "Komm her." forderte er Will leise auf und zog auch ihn dann in seine Arme.
Er wollte ja auch, dass Beatrice zurück kam. Er wünschte sich nichts mehr, als sie wieder in die Arme zu schließen, aber was sollte er denn tun?
"Ich konnte sie nicht begleiten." erklärte er leise. "Mein Platz ist hier, hier gibt es so viel zu tun." murmelte er und strich seinen Söhnen durch die Haare. "Wärt ihr lieber mit eurer Mutter gegangen?" fragte er leise, wenngleich er die Antwort kannte.
"Eleonore ist noch zu klein, um hier zu bleiben und ich dachte, dass ihr besser hier bei mir bleiben würdet ..." Ein Fehler. Aber der größte Fehler war, dass er Beatrice hatte gehen lassen.
Es brach Richard regelrecht das Herz Stephan so schluchzen zu hören. Wie sollte er seine Söhne beschützen, wenn er es war, der ihnen Leid zufügte in dem er sie von seiner Mutter fern hielt.
"Sollen wir nach Cornwall gehen?" fragte er schließlich mit belegter Stimme. "Sollen wir unsere Sachen packen, damit ihr wieder zu eurer Mutter könnt?"

Stephan William

Auch William kuschelte sich dankbar in die Arme seines Vaters. Es tat ihm gut, dass er ihn ein wenig tröstete. Doch er wollte auch nicht, dass sein Vater sich schlecht fühlte.
"Nur, wenn du auch mitgekommen wärst. Wir wollen euch Beide....wir haben euch doch Beide lieb, Papa. Sich entscheiden zu müssen ist blöd."
Stephan nickte langsam an der Schulter seines Vaters. Sicher, er liebte seinen Vater auch sehr, aber er brauchte seine Mutter. Seine Mutter war fast immer bei ihm, während sein Vater durch die Arbeit nicht immer so viel Zeit hatte.
"Ja, Papa....ich will zu Mama. Aber du sollst mit. Vermisst du nicht?"

 

Richard nickte langsam und schluckte schwer. "Doch, ich vermisse sie ebenfalls." murmelte er und strich seinen Söhnen über den Rücken. "Keine Sorge, ich werde euch nicht alleine zu ihr gehen lassen, wir werden gemeinsam gehen." erklärte er und drückte die beiden Jungen an sich.
Das würde wahrlich ein schwerer Gang werden, wusste er doch noch immer nicht, wie er Beatrice in dieser Sache begegnen sollte. Aber egal wie es verlief, die Kinder brauchten ihre Mutter ...
"Ich werde gleich nachher alle Vorbereitungen treffen, damit wir so schnell wie möglich aufbrechen können, in Ordnung? Dann seht ihr zwei eure Mutter bald wieder." versprach Richard leise.

Stephan William

Beide Jungen kuschelten sich an ihren Vater und langsam versiegten Stephans Tränen. Die Vorstellung, dass er seine Mutter bald wiedersehen würde, beruhigte ihn sehr.
"Ja, das ist toll.", erklärte William mit einem Lächeln und auch Stephan rieb sich müde über die Augen, lächelte aber wieder ein bisschen.
Bald würde sie endlich ihre Mutter wieder sehen. Und Eleonore auch. Und natürlich auch ihre Großeltern, das war immer etwas Besonderes.
"Hast du denn jetzt nicht mehr so viel Arbeit, dass du weg kannst?"