William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Marguerite

Marguerite biss die Zähne zusammen und drängte mit aller Kraft die Tränen zurück, die in ihr aufsteigen wollten. Sie durfte jetzt nicht schwach werden.
"Ganz allein Euer...", erwiderte sie leise. Nie wieder würde er zulassen, dass sie einen anderen Mann traf. Nie wieder würde sie Philippe zu Gesicht bekommen. Aber wenigstens würde er leben. Das war es wohl wert, dass sie nie wieder glücklich sein würde.
Kein Mann, den sie lieben konnte. Und niemals würde sie Mutter werden. Eine neue Stufe der Einsamkeit, jetzt auch noch ohne Hoffnung.
Aber er konnte sie vergessen und in Sicherheit sein. Glücklich werden. Das tröstete sie ein wenig.
Und nur deshalb versuchte sie wenigstens, ihm nun ein bisschen entgegen zu kommen.

Henry

Irgendwann ließ Henry sich schließlich neben Marguerite auf die Matratze sinken und legte einen Arm um sie. In seinen Augen war der Abend vielversprechend gewesen, Marguerite sah das jedoch wohl ganz anders.
Er strich ihr über die Wange und hauchte einen Kuss auf ihre Lippen. "Das hast du wirklich gut gemacht." murmelte er und lehnte den Kopf an ihre Schulter. Er war nun auf angenehme Weise müde und erschöpft, die Anspannung war von ihm abgefallen und er hatte Marguerite ihre Grenzen aufgezeigt.
Andererseits plagten ihn noch immer so einige Überlegungen, besonders die, wie es jetzt weiter gehen würde. Marguerite würde keineswegs so weiter machen. Spätestens wenn Philippe weg war, würde sie wieder versuchen sich zu entziehen.
Und war sie so wirklich wie er sie haben wollte? Nein, im Grunde nicht, er wollte, dass sie selbst die Initiative ergriff, weil sie ihn anziehend fand, nicht weil sie Angst um ihren Liebhaber hatte.

Marguerite

Marguerite atmete ein wenig erleichtert auf, als es vorbei war. "Dann ist es ja gut.." murmelte sie ein wenig abwesend und strich dabei eine der roten Locken aus seiner Stirn. Hoffentlich würde er bald einschlafen...
Am liebsten hätte sie nur geweint. Aber das würde ihr nur im Verborgenen gestattet sein. Sie hatte nicht vergessen, wie sehr Henry Tränen hasste.
"Dann seid Ihr zufrieden mit mir?"
Sie hoffte nur, er würde sein Wort halten und Philippes Leben verschonen. Dann würde er gehen können, irgendwohin, weit weg von Henry. Doch sie wagte nicht ihn darauf anzusprechen, dann würde Henry nur wieder wütend werden.
Am Besten war es, er behielt diesen Abend in guter Erinnerung.

Henry

Henry lächelte kurz. "Ja, das bin ich." murmelte er und sah Marguerite forschend an. Schließlich seufzte er und lehnte sich etwas vor, bis seine Lippen über ihr Ohr strichen. "Ich weiß was du hören willst." wisperte er dann. "Und ich kann dir sagen, dass ich noch nicht weiß, was genau ich mit deinem Bastard anstelle und wo ich ihn letztlich hinschicken werde, aber wenn du es willst, werde ich ihn am Leben lassen." entschied Henry schließlich.
Auch wenn er Philippe am liebsten einen Kopf kürzer gemacht hätte, so wusste er, dass er bei Marguerite damit nicht im Geringsten voran kommen würde.

Marguerite

Marguerite lauschte Henry ein wenig erstarrt, entspannte sich unter den Worten aber ein wenig. Er würde sein Wort halten. Wenigstens etwas. Wenigstens war ihr Opfer hier nicht umsonst gewesen.
"Ich danke Euch...", flüsterte sie. Wenigstens musste Philippe nicht dafür sterben, dass sie so töricht gewesen war zu glauben, sie könnte sich selbst ein kleines bisschen Glück bescheren.
"Schickt ihn doch einfach nach Cornwall zu seinem Vater...ich werde nie nach Cornwall kommen und wenn er Cornwall nicht verlässt...werde ich ihn doch sowieso nie wieder sehen und das ist es doch, was Ihr wollt."
Sie hoffte, dass er auf diesen Vorschlag einging. Dann konnte Philippes Familie ihn ein wenig darüber hinweg trösten, was hier passiert war.

Henry

Henry schwieg einen Moment lang, dann nickte er schließlich. "Ich werde über Euren Vorschlag nachdenken." versprach er Marguerite dann und legte auch den anderen Arm um sie. "Und nun sollten wir beide versuchen etwas Schlaf zu finden. Der Tag war lang ..." Und der morgige würde nicht besser werden, dessen war Henry sich sicher.
Immerhin hatte er immer noch diesen Kerl dort unten im Kerker sitzen mit dem er fertig werden musste. Ihn nach Cornwall zu schicken erschien Henry etwas zu leicht. Andererseits, wenn er ihm vorher eine entsprechende Lektion erteilte ... vielleicht würde er ihm auch nahelegen sich irgendein abgelegenes Kloster zu suchen und nie wieder daraus hervor zu kommen. Wenn Henry erst einmal mit ihm fertig war, würde er ohnehin für lange Zeit keine Waffen mehr tragen können, so viel war sicher.

Henry

Henry hatte Marguerite zwar versprochen Philippe am Leben zu lassen, aber bevor er den Bastard aus dem Kerker ließ, hatte er noch eine Rechnung mit ihm offen. Niemand fasste ungestraft seine Frau an, so viel stand fest. Wenn er einen Hochverräter schon vor dem Tod bewahrte, dann nicht ohne eine ordentliche Lektion. Und er war wütend...
Mit einer Fackel in der Hand stieg er die Treppen hinab und bedeutete dann einem der Wächter ihm zu öffnen.
"Nun...FitzWilliam...deine Zeit ist gekommen."
Er wollte ihn nicht töten, aber das musste der Andere ja nicht wissen. "Noch ein paar letzte Worte, bevor du in der Hölle landest?"

Philippe

Philippe hatte in der zurückliegenden Nacht kaum ein Auge zugemacht. Zum einen weil dieser kleine Strohhaufen, der ihm hier zur Verfügung stand, alles andere als bequem war und zum anderen weil seine Gedanken unablässig um Marguerite gekreist waren. Was Henry wohl mit ihr anstellte? Diese Ungewissheit war tausendfach schlimmer als hier unten fest zu sitzen.
Obwohl es hier drinnen recht dunkel war, hatte Philippe sich ein wenig umgesehen, aber außer kalten, dunkeln Steinen gab es nichts weiter hier untern ... nur noch diese schweren Eisenringe in der Wand, die Philippe dankbar dafür sein ließen, dass sie ihn mit groben Stricken gefesselt hatten und nicht aufrecht an die Wand gekettet hatten. So konnte er sich wenigstens etwas bewegen und musste nicht völlig starr in einer Position verharren.
Als er nach einer schier endlos langen Zeit wieder Schritte auf dem Gang hörte, hob er den Kopf, musste den Blick jedoch abwenden als die Tür aufging und eine Fackel den Raum beinahe unangenehm erhellte.
Henry ...
Philippes Herz schlug bis zum Hals als er zu dem König aufsah. Ohne, dass er es verhindern konnte, weiteten sich seine Augen ein klein wenig bei Henrys Worte. Ihm lag so manches auf der Zunge, von Beschimpfungen hin zum Protest, doch eigentlich wollte er nur eines wissen ... "Was habt Ihr mit Marguerite gemacht?" fragte er angespannt.

Henry

Henry genoss es, die Angst in den Augen des Anderen zu sehen. Die Angst um Marguerite. Das Biest hatte ihn wirklich in seinen Bann gezogen.
"Das wüsstest du gerne, was?" Henry grinste leicht und steckte die Fackel vorerst an eine Halterung an der Wand. Er wollte, dass Philippe einen Fehler machte und seiner Wut freien Lauf lief, dann hatte er den Anlass, ihm die verdiente Abreibung zu verpassen.
"Sie weiß jetzt wieder, wo ihre Loyalitäten zu liegen haben.", bemerkte er geheimnisvoll. Sollte der Andere nur glauben, er hätte Marguerite etwas angetan.
Das kam ihm letztlich zugute.

Philippe

Philippe biss die Zähne aufeinander und starrte Henry zornig an. Am liebsten wäre er aufgesprungen und dem Kerl an die Kehle gegangen, aber die Fessel an seinen Füßen verhinderten das erste und die an seinen Händen das zweite, also blieb ihm nichts weiter als Henry finster anzusehen.
"Ihr seid widerwärtig." knurrte Philippe. "Wenn Ihr Marguerite irgendetwas getan habt, dann ..."
Ja, was dann? Er konnte ja nichts ausrichten, solange er hier saß. Aber Henry zu drohen, war die einzige Möglichkeit seiner Wut irgendwie Luft zu machen, während die Angst ihm gleichzeitig das Atmen erschwerte. Was hatte dieser Dreckskerl ihr nur angetan? So wie er Henry kannte, hatte er sie mit Sicherheit wieder geschlagen und dieses Mal vermutlich noch stärker als sonst.

Henry

Henry hob eine Augenbraue. "Ach...was dann? Was willst du armseliges Kerlchen schon tun? Ich bin der König....du kannst mir überhaupt nichts. Und Marguerite ist meine Frau, ich kann mir ihr tun, was ich möchte. Marguerite gehört mir, du hast also überhaupt kein Recht auf sie. Du wirst sie niemals wieder sehen."
Henry zog seinen Dolch und durchschnitt die Fesseln des Anderen. Einem wehrlosen Mann eine Lektion zu erteilen war nicht halb so befriedigend wie wenn er sich ein bisschen wehren konnte.
"Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du nie wieder ein Weib haben..."

Philippe

Philippes Augen weiteten sich als Henry den Dolch zog. Er würde ihn doch nicht einfach so hier unten töten, oder doch? Das konnte er sich nicht vorstellen. Immerhin war er auch nicht irgendjemand, er war der Sohn des Lordkanzlers, Henry konnte es sich nicht leisten ihn ohne Prozess zu töten ...
Überrascht sah Philippe auf seine Füße und dann zu seinen Händen als Henry die Fesseln durchschnitt. Was zum Teufel sollte das werden?
Misstrauisch stemmte Philippe sich an der Wand hoch so gut er konnte und lehnte sich dagegen, um erst einmal zu Luft zu kommen und seine etwas steifen Muskeln zu strecken. Eine Nacht auf hartem Stein hinterließ ohne Zweifel Spuren.
"Als Ihr Gemahl solltet Ihr sie aber vor allem Achten und sie vor Unheil schützen und ihr keins zufügen." erwiderte Philippe gepresst. Er legte die Stirn in Falten und sah Henry zornig an. "Ach, ist das so?"

Henry

Henry musterte Philippe ein wenig verächtlich, als dieser sich aufrappelte und wartete nur auf die nächste Provokation. Er wollte einen Grund. Nur einen Grund, seine ganze Wut hinaus zu lassen und es ihm heimzuzahlen.
"Das ist so.", zischte er und rammte dem Anderen ohne Vorwarnung die Faust in die Magengegend. "Ich bewehre sie nur davor weitere Dummheiten zu machen, Bastard."
Henry hatte noch ganz andere Dinge mit diesem Kerl vor, der es mit seiner Frau getrieben hatte. Der würde noch bereuen Marguerite überhaupt angesehen zu haben.

Philippe

Philippe musterte Henry misstrauisch, war allerdings dennoch zu langsam als dieser ihm die Faust gezielt in die Magengegend rammte. Philippe keuchte auf und wäre um ein Haar auf die Knie gesunken, hätte er nicht nach Henrys Tunika gegriffen und sich daran festgehalten.
Philippes Gedanken rasten und er wusste genau, dass er da etwas furchtbar Dummes tat, aber er konnte nicht anders. "Aber könnt Ihr sie auch vor Eurer Dummheit bewahren?" fragte er keuchend und warf sich im nächsten Moment auf Henry.
Das hatte dieser vermutlich kaum erwarten können, denn sonst hätte er Philippes Fesseln sicher nicht zerschnitten, aber in diesem Fall tat Philippe Henry den Gefallen.

Henry

"Der Einzige, der hier dumm ist, bist du! Man fragt sich, wie du es überhaupt hierher geschafft hast. Marguerite muss blind gewesen sein.", erwiderte Henry und war sehr erfreut, als Philippe einen Anfang machte und sich auf ihn stürzte.
Endlich konnte er Rache nehmen.Beide Männer rangelten miteinander, doch die Wut verlieh Henry ungeahnte Kräfte. Auch, dass Philippe die Nacht im Kerker verbracht hatte, machte sich bemerkbar und verurteilte diesen dazu, nicht immer schnell genug reagieren zu können.
Auch diesmal holte Henry aus und traf Philippe erneut im Gesicht. Doch er wusste, auch er würde vermutlich ein wenig einstecken müssen.

Philippe

Philippe wusste, dass er Henry unter den herrschenden Gegebenheiten hoffnungslos unterlegen war. Im Normalfall wäre er zuversichtlich gewesen Henry zu überwältigen, doch er war immerhin deutlich angeschlagen und Henry außer sich vor Wut. Und so konnte Philippe den Schlag auch nicht abwehren, der ihn mit voller Wucht erneut im Gesicht traf. Keuchend taumelte er ein paar Schritte zurück und tastete mit der Hand nach seiner Schläfe. Ein zuckender Schmerz durchfuhr ihn und als er seine Finger wieder zurückzog, waren sie rot vor Blut ... Henry hatte ihm eine scheinbar beachtliche Platzwunde an der Schläfe zugefügt.
Philippe trat noch einen Schritt zurück und hatte plötzlich wieder die Wand im Rücken. "Was soll das Spielchen?" fragte er dann schwer atmend. "Wenn Ihr mich töten wollt, dann tut es doch, oder seid Ihr zu feige dazu?"

Henry

Henry grinste ein wenig irre, als er sah, wie dem Anderen das Blut über das Gesicht rann. Oh ja, wie sehr er es doch verdient hatte.
Henry richtete sich ein wenig schneller atmend wieder vor Philippe zu voller Größe auf und schüttelte den Kopf, schnalzte missbilligend mit der Zunge.
"Ich spiele keine Spielchen....Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass ich dich töten werde. Du wirst leiden, aber ich denke nicht, dass ich dich töten werde. Verdient hättest du es natürlich, aber Marguerite hat sich bereit erklärt den Preis für dein Leben zu zahlen. Also...wirst du leben...aber nicht ohne deine Lektion gründlich zu lernen..."

Philippe

Philippe hatte Henry gerade unterbrechen wollen, als ihm der Atem stockte. "Das könnt Ihr nicht tun." erwiderte er. "Ihr könnt Marguerite nicht für das bezahlen lassen, was ich getan habe! Das ist nicht richtig." begehrte Philippe auf und drückte sich von der Wand weg, war dieses Mal jedoch klug genug, sich nicht wieder auf Henry zu stürzen.
Sollte der Dreckskerl doch kommen, aber nochmal würde er ihm nicht den Gefallen tun und auf seine Provokation eingehen. Was er davon hatte, hatte Philippe ja gesehen ...

Henry

Henry hob die Augenbraue. "Ich kann alles. Und Marguerite ist einverstanden. Sie wird genau das tun, was ich von ihr will, wenn ich dich am Leben lasse."
Er verschränkte die Arme vor der Brust und ging einen Schritt auf Philippe zu. "Zu solch einer Sache gehören immer zwei. Sie ist genauso Schuld wie du."
Er legte den Kopf schief. "Aber ich schätze, ich habe mir genug die Hände schmutzig gemacht. Damit sich die Lektion aber noch etwas...intensiver einprägt, überlasse ich dich nun Jaques...Man sagt, er hat bei Strafen aller Art ein besonders flinkes Händchen."
Und dann würde Cornwalls Bastard erst einmal Bekanntschaft mit der Peitsche machen. Ganz ungeschoren kam er nicht davon.
"Ich könnte dich wahlweise auch von deiner Männlichkeit befreien...also...solltest du besser kleinlaut sein."

Philippe

Philippe fuhr sich mit der Zunge vorsichtig über die rauen, aufgeplatzten Lippen und sah Henry abfällig an. "Euch die Hände schmutzig gemacht? Ein Feigling seid Ihr, nichts weiter. Lasst andere für Euch die Drecksarbeit machen, weil Ihr selbst nicht in der Lage dazu seid."
Philippe verengte die Augen. "Ihr werdet es sicher nicht erleben, dass ich vor Euch krieche, ganz egal was Ihr mir antun wollt." zischte er leise und machte sich darauf gefasst, dass Henry noch einmal zuschlug.
Mochte sein, dass es dumm gewesen war, ihn noch einmal zu provozieren, aber dieser Kerl widerte ihn einfach nur an ...

Henry

Henry fuhr herum und schlug ihm ein letztes Mal mit aller Kraft ins Gesicht, packte ihn dann an der Kehle. "Weil es sich für einen König nicht gehört." Er drückte ein wenig weiter zu.
"Das ist mir egal! ich will nur, dass du deine verdammten Finger von meiner Frau lässt. Ich schicke dich nach Cornwall zurück, aber du wirst niemals wieder an den Hof zurückkehren. Ich rate dir, such dir ein Kloster. Und wenn du dich daran nicht halten solltest und versuchst sie wieder zu sehen....dann wird dir das nicht gut bekommen. Oder vielleicht sollte ich besser sagen: das würde Marguerite gar nicht gut bekommen."
Damit würde er den Anderen her ködern können.

Philippe

Philippe stöhnte auf als Henry ihm erneut ins Gesicht schlug und wäre zu Boden gegangen, hätte der Andere ihn nicht unsanft am Kragen gepackt. Als sich Henrys Griff um seinen Hals schloss und ihm die Luft abzuschnüren begann, begann Philippe erneut den Versuch sich zu befreien. Er versuchte Henrys Griff zu lockern und abwechselnd auch nach ihm zu schlagen, Hauptsache er würde ihn etwas von sich weg bekommen.
Dann spielte Henry jedoch eine Karte, die dafür sorgte, dass Philippes Widerstand sofort in sich zusammen brach und er die Hände sinken ließ. Er konnte Marguerites Leben nicht aufs Spiel setzen. Was Henry mit ihm tat, war ihm egal, aber nicht Marguerite.

Henry

Henry grinste, als der Widerstand seines Gegners plötzlich einbrach. Offenbar hatte er auf das richtige Pferd gesetzt. Oder auf die richtige Frau.
"Also...kehre nach England zurück, aber komm niemals zurück. Du wirst dich nie wieder mit Marguerite treffen, sie anfassen oder auch nur mit ihr sprechen. Sollte ich heraus finden, dass du es doch getan hast...weißt du, was es für Konsequenzen hat. Nicht nur wirst die Strafe dafür tragen, sondern sie."
Das würde diesem Kerl viel stärkere Ketten anlegen.
Er verstärkte den Druck noch ein wenig, ließ den Anderen dann aber los. "Ich hoffe, wir haben uns verstanden."
Dann pfiff er laut durch die Zähne und kurz darauf trat ein hoch gewachsener, hochmütig drein schauender Mann ein.
"Nun, Jaques...dann zeig, was du kannst..."

Philippe

Kurz bevor Philippe ernsthafte Atemprobleme bekam, ließ Henry ihn schließlich doch los. Halt suchend stützte er sich an der Wand ab und sah Henry aus verengten Augen an, sparte sich jedoch eine Antwort. Er konnte sich nicht zustimmend äußern, aber er wusste, dass er Henry jetzt auch nicht mehr widersprechen konnte.
Philippe sah zur Tür als diese geöffnet wurde und wusste im nächsten Augenblick bereits, dass er lieber hunderte von Henrys Schlägen eingesteckt hätte als mit diesem Kerl dort allein gelassen zu werden, der mit Ketten in den Händen den Raum betrat. Philippe versuchte den hochmütigen Blick seines Gegenübers möglichst gleichgültig zu erwidern, dennoch schlug ihm das Herz bis zum Hals als Jaques ihn grinsend an den Handgelenken packte und in Ketten legte.
Philippe wurde unsanft herum gerissen, so dass er die Mauer nun direkt vor der Nase hatte und Jaques befestigte die Ketten an der Wand.
Während dieser beschäftigt war, wandte Philippe Henry noch einmal mühsam den Kopf zu. "Ihr werdet Marguerite also nichts tun, solange ich mich nur von ihr fern halte?" fragte er mit rauer Stimme. "Habe ich Euer Wort darauf?"

Henry

Henry beobachtete genau, wie Jaques Philippe auf das vorbereitete, was nun folgen würde. Das würde sicherlich eine sehr eindringliche Lehre sein. Und genau deshalb tat Henry das hier auch,
Er musterte Philippe und neigte dann leicht den Kopf.
"Das habt Ihr." Er würde Marguerite nicht umbringen oder schwer verletzten, solange Philippe nicht mehr den Kontakt suchte.
Henry blieb noch einen Moment, dann überließ seiner Arbeit. Er wusste, dass dieser ordentlich arbeitete, da musste er sich nicht alles genau ansehen. Er hatte schließlich noch Anderes zu tun.