William und Joanna ~ 1178

Josephine

"Oh Robert, ich bin so froh, dass du wieder wach bist. Ich hatte solche Angst ..." Sie küsste ihn auf die Wange, dann nickte sie eilig. "Natürlich, verzeih." Eilig ließ sie von ihm ab und holte einen Becher mit Wasser, den sie ihm vorsichtig hin hielt.
Sie bebte leicht am ganzen Körper vor Anspannung, viel zu sehr hatte die Angst um ihren Mann sie in den letzten Tagen, ja fast Wochen im Griff gehabt und es grenzte an ein Wunder, dass er jetzt wieder mit ihr sprechen konnte.
Josephine legte eine Hand auf seinen Oberschenkel und beobachtete ihn aufmerksam. "Ich liebe dich, Robert." erklärte sie leise und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen von den Wangen. Wie glücklich sie doch war, dass er aufgewacht war. Dass das Fieber immer weiter zurück ging und sie ihren Mann zurück bekam.

"Ich weiß...und es tut mir leid, dass ich dir solche Sorgen bereitet habe. Ich dachte wirklich, ich schaffe es nicht. Aber du hast mir den Weg zurück gewiesen. Und ich bin froh..."
Er trank einige Schluck Wasser und fühlte sich erfrischt.
"Ich liebe dich auch, Josephine. Von ganzem Herzen. Und ich werde Gott jeden Tag danken, dass mir noch zeit mit euch bleibt. Aber du siehst erschöpft aus, Liebes. Du solltest dich etwas ausruhen, Liebes. Ich muss das auch tun. Und wein nicht mehr..."

Josephine

"Und ich bin so froh, dass du zu mir zurück gekommen bist." entgegnete sie und nahm Robert den Becher wieder ab und stellte ihn bei Seite. Dann zögerte sie einen Moment, ehe sie kurzer Hand auf das Bett krabbelte und sich neben Robert setzte, die Arme um ihn schlang und sich an ihn schmiegte. "Dieses Mal sind die Tränen in Ordnung, immerhin sind es Freudentränen." erklärte sie lächelnd und küsste Robert auf die trockenen Lippen. "Mag sein, dass ich schon einmal besser ausgesehen habe, aber das spielt keine Rolle. Wichtig ist nur, dass ich bei dir sein kann und das Gott uns die Möglichkeit gibt auch weiterhin unser Leben gemeinsam zu leben." murmelte sie und legte den Kopf an Roberts Schulter.
Sie wusste, dass sie eigentlich nach Roberts Eltern schicken sollte, aber gerade war sie einfach nur überglücklich ihn wieder wach bei sich zu haben, diesen Moment wollte sie noch etwas genießen.

Robert genoss es, als Josephine sich zu ihm setzte und sich an ihn schmiegte. So war es richtig. Endlich war er wieder dort, wo er hin gehörte: in den Armen seiner Frau. Er lächelte gegen ihre Lippen und schloss die Augen wieder. Das alles war noch so furchtbar anstrengend für ihn.
"Da hast du auch wieder Recht. Dann lass uns doch einfach gemeinsam ein wenig ausruhen. Ich werde vermutlich ohnehin gleich wieder einschlafen."
Er seufzte zufrieden.
"Aber sag mir noch...geht es den Kindern gut? Aber sie sind nicht krank geworden, oder?"

Josephine

Josephine lächelte zufrieden und strich Robert über die Wange. "Das ist eine hervorragende Idee. Du glaubst nicht, wie sehr ich es vermisst habe neben dir liegen zu dürfen." wisperte sie und kuschelte sich an ihren Gemahl.
"Ihnen geht es prächtig." erwiderte sie sanft. "Sie vermissen dich nur furchtbar und werden überglücklich sein, wenn sie dich endlich wieder sehen dürfen. Sie werden dir dann sicherlich einiges zu erzählen haben, Phil und Amélie haben sich alle Mühe gegeben, um die Kleinen auf andere Gedanken zu bringen." Josephine war den Beiden wirklich über alle Maßen dankbar, dass sie sich so selbstverständlich um die Kleinen gekümmert hatten.

Robert lächelte zurück. "Ich kann es mir vorstellen. Und wir werden das alles nachholen." Er schmiegte sich an seine Frau und lauschte ihren Worten. "Ich vermisse sie auch. Hoffentlich kann ich sie bald sehen. Und wir müssen uns wirklich bei den Beiden bedanken, aber immerhin konnte Philippe dann schon einmal üben, wie es mit einer großen Familie sein wird."
Er schloss die Augen und seufzte.
"Jetzt sollten wir noch ein wenig schlafen..." Denn er war sehr müde.

William fuhr sich durch die dunklen Haare und bemerkte zu seinem Verdruss, dass seine Hand ein wenig zitterte. Obwohl das Fieber gefallen war, war Robert noch längst nicht über den Berg und er hoffte darauf, dass bald Nachricht von Josephine kam, dass Robert aufgewacht war. Doch bisher rührte sich nichts und William wurde immer nervöser. Er stand auf und begann unruhig im Zimmer auf und ab zu laufen.
Kurz blieb er an dem Tisch stehen auf dem ein paar ungeöffnete Briefe lagen, die in den letzten zwei Tagen eingetroffen waren, doch William hatte noch kein Interesse daran gehabt sie zu öffnen. Er atmete geräuschvoll aus und durchquerte das Zimmer ein weiteres Mal, lief wie ein gefangenes Tier in seinem Käfig auf und ab.
"Denkst du, wir sollten einfach noch einmal zu ihm gehen? Ich werde noch wahnsinnig, wenn ich hier herum sitze." wandte er sich schließlich an Joanna.

Joanna beobachtete ihren Mann schon eine ganze Weile bei seinem unruhigen Lauf durch das Zimmer. Sicher, sie saßen auf glühenden Kohlen, aber Joanna selbst war recht zuversichtlich. Jetzt, da das Fieber einmal gefallen war, war sie sicher, dass es bergauf gehen würde. Auch John hatte sich recht zuversichtlich dazu geäußert, das beruhigte sie.
"Ganz ruhig, William...wenn etwas Wichtiges passiert wäre, hätte Josephine uns benachrichtigt. Ich denke also nicht, dass sich etwas verändert hat. Er wird schlafen und sich erholen. Aber ich kenne dich, du wirst dich ohnehin nicht beruhigen, ehe du nach ihm gesehen hast."

William lief weiter in dem Gemach hin und her und sah Joanna dabei an, schüttelte den Kopf. "Ruhig? Ich kann nicht ruhig bleiben, nicht solange er nicht ganz deutlich wieder auf dem Wege der Besserung ist, nicht solange er nicht wenigstens wieder aufgewacht ist." erwiderte William unruhig. Er rieb sich ein wenig nervös über den Oberschenkel und atmete geräuschvoll aus. "Vor nicht einmal einem Tag wäre er um ein Haar gestorben und wir haben es wahrlich nur einem Wunder zu verdanken, dass er noch lebt ..."
William blieb vor Joanna stehen und sah sie aus müden, aber dennoch gehetzt wirkenden Augen an. "Lass uns noch einmal nach ihm sehen, ja?" bat er Joanna und streckte ihr die Hand entgegen. Er brauchte sie dabei einfach an seiner Seite, wenn er seine Fassung bewahren wollte. Die letzten Tage hatten einfach zu sehr an seinen Nerven gezerrt.

Joanna nickte langsam. "Ich kann dich ja verstehen, aber er sah heute Morgen schon viel besser aus. Ich denke, das Schlimmste ist überstanden." Sie stand auf und nahm seine Hand. "Es ist wahrlich ein Wunder, ein Wunder, das wir Josephine verdanken. Ich denke nicht, dass er noch leben würde, wenn er sie nicht so lieben würde."
Sie drückte seine Hand noch einmal und nickte dann. "Ja, in Ordnung. Wir sehen nach ihm und vielleicht sollen wir Josephine ja einmal kurz ablösen."
Joanna setzte sich in Bewegung. "Ich denke, er wird schon viel besser aussehen."

William zog Joanna impulsiv an sich als sie aufstand und seine Hand ergriff. "Das ist wahr und ich werde dem Mädchen auch auf ewig dankbar dafür sein, dass sie meinen Sohn vor dem Tode bewahrt hat." erwiderte William und legte seine Stirn für einen Moment an Joannas. "Ich hatte selten in meinem Leben solche Angst." gestand er dann leise. Er hatte schon viel durchgestanden, aber was ihn am meisten schreckte, war, wenn er sich um seine Liebsten sorgen musste. Als Joanna verschwunden war, hatte es ihn fast um den Verstand gebracht und der Gedanke seinen Sohn zu verlieren, war ebenso unerträglich gewesen.
"Ich danke dir." murmelte William und folgte Joanna dann, ging mit ihr zu Roberts Gemach in der Hoffnung seinen Sohn in etwas besserer Verfassung zu sehen.

Joanna legte den Arm um seine Taille. "Ich auch. Es war gut, dass Robert sich durchgesetzt und sie geheiratet hat. Aber ich verstehe dich, auch ich hatte Angst wie selten. Er ist so ein guter Mensch, er hat es nicht verdient so früh zu sterben. Sein ganzes Leben liegt noch vor ihm."
Gemeinsam begaben sie sich zu Roberts Schlafzimmer und Joanna öffnete als Erste vorsichtig die Tür. Mit einem Lächeln legte sie den Zeigefinger an die Lippen und öffnete die Tür weiter, damit William hinein sehen konnte. Es war ein wunderbar friedliches Bild, wie Josephine und Robert dort aneinander gekuschelt lagen und schliefen. Es war offensichtlich, dass Robert wach gewesen war, so wie er die Arme um seine Frau gelegt hatte. Aber er sah gesünder aus, besser....

William trat leise einen Schritt vor als Joanna die Tür weiter öffnete und ihm signalisierte leise zu sein. Im nächsten Moment musste er schwer schlucken. Das Bild, das sich ihm dort bot, schnürte ihm die Kehle zu, dieses Mal jedoch nicht vor Sorge, sondern vor Rührung. Es war ein wundervoller Anblick Robert und Josephine wieder arm in arm zu sehen und Roberts Gesichtsfarbe sah schon deutlich besser aus als noch am Tag zuvor, er schien wirklich auf dem Wege der Besserung zu sein.
William lächelte erleichtert und legte einen Arm um Joanna, beobachtete die zwei noch einen Moment und gab seiner Gemahlin dann einen Kuss auf die Wange. "Komm, lass uns wieder gehen. Die Beiden haben Ruhe wirklich mehr als nötig." entschied er dann. Immerhin konnte er nun sicher sein, dass es seinem Jungen besser ging, ein wahrlich befreiendes Gefühl.

Joanna wechselte einen liebevollen Blick mit ihrem Mann und lehnte sich an seine Seite. "Du hast recht. Und sie haben ein bisschen ruhige Zweisamkeit verdient. Aber ich sagte doch, Liebster, es geht ihm besser...er ist über den Berg."
Sie wandte sich ab und schloss vorsichtig die Tür wieder. "Ich bin wirklich froh, auch für sie und die Kinder. Es wäre wirklich schrecklich gewesen Robert zu verlieren."
Joanna verschränkte ihre Finger wieder mit seinen. "Aber du weißt, dass du noch wieder gut machen musst, dass du Isabella so plötzlich von ihrem Angebeteten getrennt hast?", neckte sie.

"Ja, du hattest Recht. Aber es war gut, ihn noch einmal zu sehen, damit ich mich davon überzeugen konnte, dass es ihm wirklich besser geht." erwiderte William und folgte Joanna langsam den Gang hinab.
Bei ihren nächsten Worten schnitt er eine Grimasse. "Isabella wird es mir möglicherweise noch verzeihen, hat sie ihren Liebsten immerhin ab dem Frühjahr ganz für sich. Ich mache mir eher vor Marys Gefühlsausbrüchen Sorgen. Jetzt, da es Robert besser geht, wird sie sicher nicht mehr lange mit ihrem Unmut darüber zurück halten, dass sie den Hof schon wieder verlassen musste. Sie schien sich dort mehr als wohl gefühlt zu haben." bemerkte William und legte die Stirn in Falten. Mary war wirklich in ihrem Element gewesen, hatte jeden der mit ihr sprach im Handumdrehen für sich gewonnen und besonders an den Abenden die Gesellschaft beinahe verzaubert mit ihrer guten Laune, ihrer Energie und Schönheit. William würde es nicht wundern, wenn ihm bald wieder eine Schar von Boten die Tür einrannte mit den Bitten ihrer Herren, er möge doch eine Ehe für Mary mit diesem oder jenem Lord oder einem Sohn in Betracht ziehen.

"Ja, ich kann dich verstehen. Jetzt kannst du aber beruhigt sein, es geht ihm besser. Und wenn etwas sein sollte, wird Josephine es bemerken."
Joanna lachte leise. "Vermutlich hast du recht. Isabella ist in diesem Punkt wohl eher nachsichtig und voller Vorfreude auf ihre Hochzeit. Aber Mary fühlt sich sowieso zurückgesetzt, die Aufmerksamkeit hat sie sehr genossen. Vielleicht lässt sie sich trösten, wenn die ersten Bitten um ihre Hand kommen. Dann fühlt sie sich begehrt."
So ungern sie ihre Töchter auch gehen ließ, sie wollte vor allem, dass diese glücklich wurden.

William nickte langsam. "Ich werde nachher noch einmal mit John sprechen, er soll heute Abend noch einmal nach Robert sehen. Ich denke, es wird nun stetig voran gehen."
Dann seufzte er und rieb sich über den Nacken. "Ich freue mich wirklich für Isabella, wenn sie mit ihrem Verlobten zusammen ist, sieht man ihr sofort an, dass es die richtige Entscheidung war. Aber was Mary angeht ... ich wette, die ersten Bittgesuche habe ich bereits auf meinem Tisch liegen. Noch ein Grund die ganzen Briefe nicht zu öffnen. Es tut mir ja wirklich Leid, dass sie die bevorstehende Hochzeit ihrer Schwester so schwer nimmt, aber ich hoffe doch sehr, dass sie nicht auf die Idee kommt, sich dem erst Besten an den Hals zu werfen und ja zu sagen, nur damit sie auch heiraten kann."

Joanna stimmte ihm zu. "Das wird das Beste sein. Aber es ist gut, dass auch im Dorf das Fieber langsam abflaut. So kommt der arme John wenigstens mal wieder zu etwas Schlaf. Er sieht grauenvoll aus, ich habe ihn noch nie so ausgebrannt gesehen. Constance wird den Guten erst mal aufpäppeln müssen, wenn die Sache hier ausgestanden ist."
Sie musste allerdings gestehen, dass Williams Befürchtungen Mary betreffend vermutlich nicht ganz aus der Luft gegriffen waren.
"Ich glaube, sie hat Angst allein zurück zu bleiben. Isabella und sie haben immer alles zusammen gemacht. Sie muss lernen, dass nicht alles nach ihrem Kopf geht. Und letztendlich hast du das letzte Wort. Mary weiß, was sich gehört und sie wird sich nicht so darüber hinwegsetzen wie ihre große Schwester."

William kratzte sich am Kinn und nickte. "Ja, ich hoffe, dass er das Ganze gut wegsteckt. Ich denke, es ist auch für ihn eine Erleichterung, dass Robert es geschafft hat, er hätte sich sicher Vorwürfe gemacht." Und wo das das letzte Mal geendet hatte, wussten sie schließlich alle nur zu gut.
Nachdenklich runzelte er die Stirn. "Ja, vermutlich hast du recht. Sie wird sich zu beherrschen wissen. Dennoch, ich hoffe, sie fasst keine voreiligen Entschlüsse. Egal wie sehr sie sich wünscht, es ihrer Schwester nachzumachen, ich möchte sie in guten Händen wissen." Bei jemandem, der seiner Tochter zugeneigt war und anders herum.

John kehrte an diesem Nachmittag völlig erschöpft zu seinen Gemächern zurück und hoffte einfach, dass seine Frau darin auf ihn wartete. Er war zutiefst erleichtert, dass Robert über den Berg und auf dem Weg der Besserung war. Auch im Dorf flaute das Fieber langsam ab, es erkrankte fast niemand mehr.
Er öffnete die Tür und hielt zielstrebig auf den Sessel vor dem Kamin zu, um sich hinein fallen zu lassen. Jetzt, da die Anspannung abfiel, war er so unfassbar müde, er hätte gleich im Stehen einschlafen können.
Er schloss einen Moment die Augen, ehe Constance zu ihm kam.
"Gott sei Dank ist es so gut wie vorbei..."
Er hätte wohl zwei Tage durchschlafen können.

Constance sah auf als sich die Tür öffnete und John herein kam. Sie musste lächeln als er so zielstrebig auf den Sessel zu hielt und erhob sich ein klein wenig umständlich. Ihr Bauch wuchs nun beständig und begann ihr langsam die ein oder andere Bewegung ein wenig zu erschweren. Umso zufriedener war sie, dass die Kinder gerade alle beschäftigt waren. Die großen waren unterwegs und mit Jane war sie lange im Garten gewesen, so dass sie die Kleine jetzt noch für ein kurzes Schläfchen hingelegt hatte.
Sie ging zu John hinüber und legte die Arme von hinten um ihn. "Es geht Robert besser?" fragte sie und gab ihrem Mann einen Kuss auf die Wange. Er hatte in der letzten Zeit so gut wie keine Ruhe finden können, so sehr hatte ihn das Fieber im Dorf und schließlich Roberts Erkrankung gefangen genommen. Und Constance hatte sich wahnsinnige Sorgen um ihn gemacht. Nicht nur, weil er sich hätte anstecken können, sondern auch weil sie fürchtete, dass die Anstrengungen und die beständige Angst ihn wieder zum Alkohol greifen lassen würden.

Jon lächelte matt, als Constance die Arme um ihn legte. "Das tut es. Er war schon beinahe auf der anderen Seite, er hat aufgehört zu atmen. Aber Gott hat ein Wunder gewirkt und als Josephine ihn angefleht hat, kam Robert zurück zu ihr und hat Luft geholt.", erklärte er leise. "Er sieht schon viel besser aus, ich denke, er hat es geschafft."
Er zog seine Frau neben sich auf die Armlehne des Sessels und legte einen Arm um ihre Taille, strich sanft über ihren Bauch.
"Und wie geht es dir und unserem Nachwuchs? Alles in Ordnung? Was machen die Kinder?"

Constance ließ sich neben John hinunter ziehen, setzte sich auf die Armlehne und legte die Beine über seinen Schoß, um bequemer sitzen zu können. Sie schmiegte sich an ihn als er über ihren Bauch strich und seufzte erleichtert.
"Gott sei es gedankt. Ich hatte solche Sorge, dass er es nicht schaffen würde." murmelte sie und strich John über die Wange. "Aber dank Gott und deiner Hilfe scheint er nun ja wieder gesund zu werden." Sie gab ihm einen Kuss und legte den Kopf an seinen. "Ich bin so stolz auf dich und was du in den letzten Wochen alles geleistet hast. Du hast dir nun wahrlich eine Pause verdient."
Dann legte Constance ihre Hand auf die seine. "Uns geht es hervorragend. Das Kleine wächst und wächst, so dass es mich langsam ein wenig einschränkt, aber es scheint pflegeleicht zu sein." Sie hatte in dieser Schwangerschaft wirklich wenig Probleme, wofür sie überaus dankbar war. "Jane schläft nebenan, wir waren den ganzen Tag draußen im Garten und die anderen schwirren irgendwo durch die Burg."

John nickte langsam. "Ich zwischenzeitlich auch. Das Fieber wollte einfach nicht sinken, wir alle haben uns schon auf das Schlimmste vorbereitet. Er hatte gebeichtet und die letzte Ölung empfangen, er wusste selbst, dass er es vermutlich nicht schaffen würde. Aber er hat es geschafft..."
Er schüttelte leicht den Kopf. "Das war doch meine Aufgabe, Constance. Ich kann die Menschen doch nicht sich selbst überlassen. Wozu bin ich Arzt? Aber in einem gebe ich dir recht, eine Pause ist jetzt wirklich sehr verlockend. Ich glaube, ich war noch nie in meinem ganzen Leben so müde. Und vielleicht könnten wir vorher eine Kleinigkeit zusammen essen. Das wäre schön."
Er lächelte sanft. "Das klingt gut. Wenigstens etwas, das glatt läuft. Und die Kinder werden schon wieder alle heil auftauchen."

Constance atmete leise aus. "Himmel, es war wirklich haarscharf. Aber ich bin glücklich darüber, dass alles doch noch gut gegangen ist."
Sie strich John über die Wange und nickte. "Natürlich ist es deine Aufgabe, aber bei weitem nicht jeder, der sich Arzt, Heiler, Wundscher oder ähnliches nennt und den Menschen hätte helfen können, hätte sich so dafür aufgeopfert wie du." erwiderte sie und küsste ihn zärtlich. "Und um die Kinder brauchst du dir wirklich keine Sorgen machen. Die werden nachher schon wieder auftauchen und in der Zwischenzeit machen wir es uns gemütlich und ich sorge dafür, dass wir etwas zu Essen kriegen." versprach Constance, sah ihren Mann zunächst jedoch noch einmal forschend an. "Und wie geht es dir bei all dem drunter und drüber?" fragte sie dann leise und strich sanft über Johns Brust.