William und Joanna - bis 1188

Beatrice musterte ihn aufmerksam und konnte sein Unbehagen deutlich sehen. Sie hob eine Augenbraue. "Eine Frage? Sicher, ich führe den Haushalt und entscheide über die Bediensteten."
Beatrice überlegte einen Moment. "Eine fähige Hand können wir immer gebrauchen. Eine der Küchenmägde ist schwanger und wird bald ein Weilchen kürzer treten müssen. Alice könnte Hilfe brauchen. Wer ist denn deine Freundin? So wie du mich anschaust, liegt dir viel an ihr. Aber du wirst mir ein bisschen was über sie erzählen müssen, ich stelle nicht jeden einfach ein. Ich möchte wissen, wen ich mir ins Haus hole, verstehst du?"
Aber wenn Rob sie so gern hatte, würde sie sicher ein nettes Mädchen sein.

Rob war erleichtert, dass sich die Möglichkeit grundsätzlich bot, nun hoffte er nur, dass Emmas derzeitige Arbeit nicht verhindern würde, dass Beatrice sie einstellte. Er schluckte und trat etwas näher. "Naja, ich ... ich habe sie eher zufällig kennen gelernt. Ihr Name ist Emma und sie hätte es wirklich verdient hier einen guten Platz zu bekommen. Und um es vorwegzunehmen, weil Vater auch schon danach fragte, nein, ich bin nicht in sie verliebt." Rob fuhr sich etwas nervös mit der Zunge über die trockenen Lippen. "Emma ist ... sie ... sie arbeitet derzeit in einem der Hurenhäuser in der Stadt." erklärte Rob schließlich mit gesenktem Blick. Hoffentlich bohrte Beatrice nicht zu sehr nach wie er zu dieser Bekanntschaft kam, denn Rob wollte weder Guillaume noch Stephan da hinein reiten. Er sah wieder auf. "Sie ist wirklich eine Seele von Mensch und hat nicht verdient dieser Arbeit nachgehen zu müssen. Ich würde ihr so gerne helfen, aber das kann ich alleine nicht."

"Eine Dirne..." Irgendwie fühlte Beatrice sich wie vor einem Déja-vue. "Dein Vater hat dich zu mir geschickt, nicht wahr?" Sie seufzte leise. "Das hätte ich mir ja denken können." Sie hatte schließlich schon einmal geholfen, als sie Josephine einen Platz im Kloster und schließlich eine Anstellung bei Simon verschafft hatte.
Aber das war etwas Anderes gewesen, als sich so jemanden aus einem Hurenhaus in den Haushalt zu holen. Sie wollte lieber gar nicht wissen, wie Rob an dieses Mädchen kam.
"So wie du dich für sie einsetzt, scheint sie das wirklich zu sein. Also gut...sie soll eine Chance haben. Aber sag ihr gleich, dass sie nicht groß herum erzählen soll, was sie vorher getan hat. Das wäre nicht gut. Und ich möchte, dass sie nicht anfängt den Männern die Köpfe zu verdrehen."

Rob nickte ein wenig kläglich. "Er sagte, ich solle es bei dir versuchen, du könntest vielleicht helfen." erklärte Rob und hielt unbewusst den Atem an als Beatrice nachdachte. Dann jedoch kamen die erlösenden Worte über die Lippen seiner Tante und Rob atmete erleichtert aus und war im nächsten Augenblick bei ihr, um sie zu umarmen. "Danke! Ich danke dir vielmals. Ich werde es ihr sagen, aber sei versichert, sie wird es nicht erzählen und ich glaube von Männern hat sie auch mehr als genug." bemerkte er mit einem leichten Grinsen. "Vielen Dank." Rob hauchte seiner Tante in seinem Überschwang einen Kuss auf die Wange, dann ließ er wieder von ihr ab und verneigte sich rasch. "Ich sollte besser gleich gehen und es Emma erzählen."

"Das ist typisch für deinen Vater.", erwiderte Beatrice seufzend, lächelte dann aber und ließ sich bereitwillig umarmen. Sie fuhr Rob kurz durch den Schopf.
"Keine Ursache. Wenn ich es kann, helfe ich Menschen gern. Ich hoffe wirklich, dass sie es so verdient hat, wie du sagst. Bring sie zu mir, wenn sie soweit ist. Ich würde mich gerne mit ihr unterhalten, bevor sie anfängt. Sie kann in eines der Zimmer in der Vorburg für die Bediensteten ziehen. Im Hurenhaus kann sie nun wirklich nicht bleiben."
Sie ließ ihn los und nickte.
"Dann lauf und erzähl es ihr....Sie kann sich glücklich schätzen einen Freund wie dich zu haben."

Rob wäre am liebsten hinunter in die Stadt gerannt, so leicht war es ihm ums Herz, doch er wollte kein Aufsehen erwecken also riss er sich zusammen und ging mit möglichst gemäßigtem Schritt den mittlerweile vertrauten weg. Es war noch reichlich früh, um an die Tür des Hurenhauses zu klopfen, doch Emma hatte ihm einmal erzählt, dass Besucher in der Regel ab nachmittags herein gelassen wurden, denn ab und an gab es immer mal jemanden, der es sehr eilig hatte und nicht bis zum Abend warten wollte.
Rob klopfte und wurde herein gelassen. Es war Marie, die ihn in Empfang nahm und sie schenkte ihm ein wissendes Lächeln als er wieder einmal nach Emma fragte und geleitete ihn dann zu Emmas Kammer. Rob musste kurz draußen warten, während Marie nachsah, ob Emma bereit war Besuch zu empfangen, dann betrat er die Kammer und musste sich wirklich zusammen reißen, um nicht breit zu Grinsen. Er verneigte sich höflich und lächelte. "Emma."

Emma

Emma war ein wenig überrascht, als Marie ihr Besuch ankündigte. Es war noch früher Nachmittag, zu früh für gewöhnliche Kundschaft. Es lag nahe, dass es Rob war und sie sah sich in ihrer Ahnung bestätigt, als Marie ihn hereinbrachte.
Emma war gerade dabei eines ihrer Kleider zu reparieren, das bei einem der stürmischeren Kunden etwas gelitten hatte.
"Rob! Du bist heute aber ungewöhnlich früh. Normalerweise kommst du doch erst am Abend. Wie komme ich zu der Ehre deines Besuches?", wollte sie lächelnd wissen.
Sie mochte den Jungen und sie freute sich jedes Mal über seinen Besuch.

Rob schenkte Emma ein Lächeln und trat noch etwas näher. "Ja, normalerweise schon, aber heute gab es etwas wichtiges. Ich habe dir etwas zu erzählen." begann er und ließ sich auf einem kleinen Schemel neben Emma nieder. Er betrachtete einen kurzen Moment ihre Finger, die geschickt mit Nadel und Faden umgingen und so ihr Kleid wieder in Ordnung brachten, dann suchte er ihren Blick.
"Was würdest du dazu sagen, wenn ich dir erkläre, dass du nie wieder einem Mann für Silber hingeben musst? Dass du hier nicht länger arbeiten musst, um deinen Lebensunterhalt zu bestreiten?" fragte er mit sanfter Stimme und brannte insgeheim darauf ihre Reaktion zu sehen. Er wollte ihr eine Freude machen und hoffte inständig, dass es ihm hiermit gelang.

Emma

Emma legte das Nähzeug zur Seite und schaute Rob skeptisch an. "Etwas Wichtiges? Was hast du denn so Spannendes zu berichten, Rob?"
Ihre Augen weiteten sich leicht, als er mit der Sprache heraus rückte. Dann schüttelte sie den Kopf. "Ich würde dich fragen, ob du dir irgendwo den Kopf gestoßen hast, dass du solche Dinge im Kopf hast? Red doch keinen Unsinn, wo sollte ich sonst arbeiten? Ich bin schon so lange hier, ich weiß gar nicht, ob ich woanders überhaupt glücklicher wäre. Hier behandelt man uns wenigstens manierlich."
Sie kam aus dem Teufelskreis ja doch nicht hinaus.

Ich weiß gar nicht, ob ich woanders überhaupt glücklicher wäre. Rob blinzelte irritiert. Das war nun wirklich nicht, was er erwartet hatte, aber er schob es einfach darauf, dass Emma sich schlichtweg nicht gestattete Hoffnung zu hegen.
Er lächelte. "Ich habe mir nicht den Kopf gestoßen." erwiderte er und griff nach Emmas Hand. "Du könntest mich zur Burg begleiten und mit meiner Tante sprechen. Sie hätte eine Stelle als Küchenmagd für dich." erklärte Rob und strahlte nun offen. "Sie möchte dich gerne kennen lernen bevor sie dich einstellt, aber ich bin überzeugt, dass sie dich nehmen wird. Du könntest deine Sachen packen und in der Vorburg wohnen. Du müsstest nicht mehr hier dieses Dasein fristen, Emma."

Emma

Emma schaute Rob völlig perplex an. Sie hatte mit Vielem gerechnet, aber nicht damit, dass er ihr Arbeit verschaffen würde. Anständige Arbeit.
"Was?", fragte sie tonlos nach, obwohl sie es verstanden hatte. "Ich soll mit deiner Tante reden? Mit der zukünftigen Königin? Aber....das geht doch nicht. Ich bin doch nur eine Hure. Ich weiß gar nicht, wie ich ihr gegenüber treten soll. Außerdem habe ich doch noch nie in einer Küche gearbeitet, schon gar nicht in einer so großen."
Emma fuhr sich durch das Haar. "Um Gottes Willen, Rob....wie soll das alles gehen? Du hast ihr aber schon gesagt, als was ich arbeite, oder?"
Das konnte doch gar nicht gut gehen.

"Aber natürlich geht das!" erwiderte Rob mit leisem Lachen. "Sei einfach du selbst. Ich werde dich begleiten und dir beistehen, ich weiß, dass du das kannst. Und du wirst dich schnell dort einfinden, glaub mir. So schwer ist es nicht und du bekommst ja alles gezeigt, was du tun musst. Es wird sicher auch nicht immer nur die Küche sein, es gibt genug zu tun in der Burg."
Rob sah Emma an und legte eine Hand an ihr Kinn, damit sie ihm in die Augen sah. "Natürlich habe ich es ihr gesagt. Aber das spielt keine Rolle solange du bereit bist das alles hinter dir zu lassen. Denk an das, was ich dir von meiner Mutter erzählt habe. Meine Tante war es, die ihr damals geholfen hat einen Platz im Kloster zu finden und nach meiner Geburt hat sie ihr Arbeit verschafft." Rob lächelte sanft. "Meine Mutter hat diesen Schritt geschafft und du wirst es auch schaffen, wenn du nur willst. Ich glaube fest daran."

Emma

Emma schüttelte leicht den Kopf ungläubig, fassungslos. Sie konnte nicht glauben, was Rob da für sie tat. "Oh Gott, Rob... ich kann nicht glauben, dass du das getan hast. Wie kannst du einfach so mein Leben ändern, Rob? Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll."
Sie seufzte leise und zog Rob in ihre Arme, drückte ihn an sich.
"Ich werde es versuchen. Ich sollte eine solche Chance nutzen, wenn sie sich mir bietet. Es wäre töricht wenn nicht. Aber ich werde den Anderen noch nichts sagen. Erst, wenn ich wirklich die Stelle bekomme und gehen kann."
Und damit würde ein neues Leben beginnen.

Rob zuckte leicht mit den Schultern, ein wenig unsicher darüber, was nun tatsächlich in Emma vorging. "Naja, ich dachte ... du würdest dich vielleicht darüber freuen. Und ich wollte dir gerne helfen." erwiderte er und atmete erleichtert aus als sie ihn in die Arme schloss. Er erwiderte die Umarmung und nickte dann. "Nutze sie, du wirst es nicht bereuen, glaub mir. Sag mir einfach, wann du Zeit hast und ich bringe dich zu meiner Tante. Je eher desto besser will ich meinen, oder?" Rob lächelte und war froh, dass Emma diese Möglichkeit nutzen wollte. Und er war zudem zuversichtlich, dass sie es meistern würde. Das hier war ihre Chance und Emma war ein offener Mensch, sie würde sich sicher rasch in ihrem neuen Leben einfinden.

Emma

Emma nickte langsam. "Ich schätze, ich freue mich auch. Aber es ist noch so unwirklich, verstehst du? Dass sich alles plötzlich ändern soll...ich kann es kaum begreifen. Ich danke dir, dass du mir helfen willst." Rob war wirklich eine treue Seele.
"Ich denke, wir könnten auch gleich gehen, wenn deine Tante die Zeit hat. Es ist noch früh, ich habe Zeit. Und...wenn es wirklich klappt, dann je eher, desto besser."
Auch wenn sie nun mächtig aufgeregt war...
Was, wenn Lady Beatrice keinen guten Eindruck von ihr hatte und sie nicht haben wollte? Wenn sie umsonst hoffte?

Rob hatte Emma zur Burg begleitet und stand nun mit ihr vor dem Gemach seiner Tante. Kurz griff er nach Emmas Hand und drückte sie leicht. "Nur Mut, sie ist wirklich freundlich. Lass dich nicht von ihrem Titel verschrecken." murmelte er leise und klopfte dann an die Tür.
Nach einem kurzen Augenblick hörte er von drinnen die Stimme seiner Tante und trat ein. "Ich bin es schon wieder." bemerkte er mit einem schiefen Grinsen und trat dann etwas zur Seite, damit Emma hinter ihm eintreten konnte. "Und ich habe jemanden mitgebracht." Rob machte eine kleine auffordernde Geste, damit Emma etwas weiter in den Raum trat.
"Darf ich dir meine Freundin Emma vorstellen. Emma, das ist meine Tante, Lady Beatrice." Emma neigte den Kopf und knickste leicht. "Mylady, ich freue mich, Euch kennen lernen zu dürfen."

Beatrice hatte beinahe erwartet, dass es nicht lange dauern würde, bis Rob zurückkehrte. Der Junge würde nicht zögern wollen ihr seine Freundin vorzustellen.
Und sie sollte Recht behalten. Kurz darauf klopfte es und Rob schaute hinein, ein recht hübsches Mädchen im Schlepptau, dass doch so einige Jahre älter war als ihr Neffe.
Beatrice neigte leicht den Kopf. "Robert hat mir von dir erzählt. Und er sagte, du hättest gerne Arbeit. Kannst du dir vorstellen alles hinter dir zu lassen und in der Küche zu arbeiten? Ich suche jemanden für längere Zeit, nicht bloß für ein paar Wochen. Rob hat ein sehr gutes Wort für dich eingelegt. Meinst du, du wirst dem gerecht, Emma?"

Emma

Emma warf Rob kurz einen Blick zu und unterdrückte ein Schmunzeln. So so, er hatte also gesagt, sie würde Arbeit suchen. Aber das spielte keine Rolle, er hatte ihr hier eine gute Chance verschafft und sie musste diese nutzen, also hob sie den Blick und sah Lady Beatrice an, ehe sie nickte. "All das hinter mir zu lassen kann ich mir sehr gut vorstellen. Aber ich will ehrlich zu Euch sein, Mylady, ich habe keinerlei Erfahrung in der Küchenarbeit. Doch ich bin gewillt zu lernen, was ich wissen muss, wenn jemand die Zeit hat mir alles zu zeigen." Ihr Blick huschte noch einmal zu Rob hinüber, dann nickte sie erneut. "Doch, ich denke schon. Ich bin keineswegs arbeitsscheu, Mylady, und Ihr werdet es sicher nicht bereuen, wenn Ihr mich einstellt." erklärte Emma entschieden, wenngleich ihr Herz deutlich schneller schlug. Im Grunde hatte sie ja keine Ahnung, ob sie wirklich etwas als Küchenmagd taugte. Aber sie würde es versuchen wollen, dazu war sie mittlerweile fest entschlossen.

Beatrice lauschte den Worten des Mädchens aufmerksam und beobachtete ihre Ausdrucksweise ganz genau. Ob ihre Augen ehrlich waren, ob sie sehr unsicher wirkte, ob sie nicht entschlossen genug war. Doch Emma schien zu halten, was Rob versprach.
"Nun gut. Ich bin sicher, Alice wird dich gern einweisen, sie kann ein paar Hände gebrauchen. Du sollst die Chance haben. Nutze sie gut, es wird nur diese eine sein. Aber ich erwarte von dir, dass du schweigst darüber, was du bisher getan hast. Finden sie es selbst heraus, kann niemand das verhindern, aber ich will nicht, dass du es jemandem erzählst. Sag meinetwegen, du kommst aus einem kleinen Dorf und suchtest Arbeit hier. Außerdem erwarte ich, dass du den Männern nicht die Köpfe verdrehst. Nur, damit wir uns recht verstehen."

Emma

Emma erschauderte beinahe als die erlösenden Worte kamen. Sie schloss kurz die Augen und nickte dann entschlossen. "Ich danke Euch vielmals für diese Chance, Mylady." erklärte sie und langsam brach sie ein Lächeln Bahn. Sie konnte es kaum glauben. Sie würde ihre Sachen packen und das Hurenhaus hinter sich lassen können ... es war wie in einem wundervollen Traum.
"Oh, keine Sorge, Mylady, mir ist es mehr als lieb, wenn niemand von meiner Vergangenheit erfährt." erklärte sie entschlossen. Blieb nur zu hoffen, dass hier niemand herum lief, der schon einmal bei ihr gewesen war und der womöglich plaudern würde.
Emma fühlte sich wie in einem kleinen Rausch. Was Rob für sie getan hatte, war schier unglaublich und sie wusste, dass sie ihm für ewig dankbar sein würde.

Beatrice nickte langsam. "Ich hoffe, du erweist dich dessen würdig. Aber ich bin schon einmal mit einer solchen Chance gut bedient gewesen. Also wird das hoffentlich auch ein zweites Mal der Fall sein." Sie zwinkerte Rob kurz zu.
Josie war das Beste gewesen, was Robert hatte passieren können und Beatrice liebte die junge Frau wie eine Schwester. Möglicherweise war Emma genauso dankbar wie Josephine es war.
Sie seufzte leise.
"Gut. Dann geh nun und hol deine Sachen. Es geht nicht an, dass du dort wohnen bleibst. Du wirst hier ein Zimmer für dich bekommen. Nicht groß, aber für dich allein. Du wirst dich dort sicher wohl fühlen. Und dein junger Freund hier hilft dir sicherlich gern beim Umzug. Morgen stelle ich dich Alice vor."

Rob hatte Emma zurück zu dem Hurenhaus begleitet und ihr beim Packen ihrer Habseligkeiten geholfen. Sie hatte sich verabschiedet und Rob hatte gewartet, um ihr genügend Zeit zu lassen, er wusste, dass sie unter den Mädchen Freunde, ja fast eine Familie gefunden hatte und dass ihr der Abschied schwer fiel. Aber es war die perfekte Chance für sie und er war glücklich, dass sie sie wahr nahm.
Nun waren sie zur Burg zurück gekehrt und standen in der kleinen Kammer, die nun Emmas neues zu Hause sein würde. "Und, was denkst du?" fragte Rob und setzte sich auf das schlichte Bett. "Bist du bereit für ein neues Abenteuer?"

Emma

Emma hatte ihre Sachen gepackt und sich von den Mädchen verabschiedet. Es war doch schwer gewesen, schließlich lebten und arbeiteten sie seit einiger Zeit zusammen. Sie würde sie dich vermissen. Es war wie eine kleine Familie gewesen.
Doch jetzt war sie hier und sah sich in der kleinen Kammer um, die nun ihr Zuhause war. Es war ordentlich und sauber, sie würde sich mit der Zeit sicher wohl fühlen.
Sie schenkte Rob ein Lächeln.
"Ich schätze schon. Es ist alles ein bisschen ungewohnt, aber ich werde mich sicher bald einleben. Es wird....eine Umstellung. Früher war die Nacht meine Arbeitszeit."

Rob lachte leise. "Ja, und nun bist du eine ehrbare Dame und kannst nachts das tun, was die meisten anderen Menschen auch tun - schlafen. Und das ohne dass ich dafür mein Silber ausgeben muss." erwiderte er augenzwinkernd. Dann wurde er eine Spur ernster und legte den Kopf schief. "Ich bin froh, dass du die Chance nutzt, Emma. Ich weiß, dass es schwer ist, dass der Abschied schwer war und all das Neue, das auf dich zukommt ... aber du bist eine starke Frau, du wirst dich hier schnell zurecht finden und Freundschaften schließen, da bin ich sicher. Und ich bin ja schließlich auch noch da, wenn du allzu einsam bist. Ganz so übel kann es dann ja nicht werden, oder?" Rob grinste leicht und lehnte sich etwas zurück. Er war glücklich darüber, dass seine Tante so leicht zugestimmt hatte und er konnte sich nun sehr gut vorstellen, wie es damals mit seiner Mutter gelaufen war.

Emma

Emma grinste. "Ja, und das wird wohl das Ungewöhnlichste sein. Aber daran werde ich mich rasch gewöhnen, keine Sorge. Nein, jetzt geht es auch ihne dein Siber. Ich bin dir so dankbar, ich kann es gar nicht ausdrücken."
Sie setzte sich zu ihm auf das Bett. "Danke für dein Vertrauen, Rob. Und ja, ich habe immerhin dich. Aber ich hoffe, wir sehen uns nicht nur, wenn ich mich zu einsam fühle. Ich wünsche mir, dass wir uns regelmäßig sehen. Du weißt, du darfst immer herkommen, egal, wann."
Sie lachte auf und strich ihm über die Wange.
"Du bist sehr zufrieden mit dir selber, was? Mir scheint, du trittst doch in die Fußstapfen deines Vaters."