Joanna & William
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Joanna & William

Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
 
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 William und Joanna - 1192

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GreyStorm




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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptySo Dez 03, 2017 9:55 pm

Berengaria

Berengaria saß vor dem Kamin in dem großen, geräumigen Wohngemach und starrte in die Flammen. Sie hing ihren Gedanken nach, die, wie so oft in letzter Zeit, recht düster waren. Es war für sie so schwer zu begreifen, wieso Gott sich entschieden hatte, ihr dieses Glück zu verwehren und ihr das Kind zu nehmen. Sie trauerte, um ihr Kind, um ihren kleinen Alfons, und sie fürchtete sich bis ins Mark davor, dass sie kein lebendes Kind würde zur Welt bringen können. Dabei war doch genau das ihre Aufgabe, es war das, was man von ihr erwartete. Und dass es an ihr lag, war ja mehr als augenfällig, denn Guillaume und
Aliénor waren die lebenden Beweise dafür, dass Guillaume sehr wohl in der Lage war Kinder zu zeugen.
Berengaria seufzte leise. Was die Sache noch schlimmer machte, war der Umstand, dass Emma ja eigentlich ihre Freundin war, ihre beste Freundin konnte man wohl sogar sagen, aber seit dieser grauenvollen Niederkunft konnte Berengaria einfach nicht mehr unbefangen mit der einstigen Freundin umgehen und das machte ihr umso mehr zu schaffen.
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Chrisi
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptySo Dez 03, 2017 10:34 pm

Eleonore

Eleonore hatte sich ein paar Tage erholt und sich Louisa gewidmet, doch jetzt war sie der Bitte ihres Bruders nachgekommen und hatte sich auf den Weg gemacht um Berengaria zu besuchen. Guillaume achtete ein wenig auf Louisa und machte sie mit Alienor und Guillaume näher bekannt, sodass sie ein bisschen Zeit für sich hatte.
Sie klopfte und trat ein, als sie Antwort bekommen hatte. Berengaria saß im Sessel vor dem Feuer und wirkte mitgenommen und abwesend. Guillaume hatte Recht, sie trauerte immer noch und sie steckte die ganze Geschichte nicht gut weg.
Ohne Umschweife setzte sie sich ihr gegenüber.
"Wie geht es dir, Schwägerin?"
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptySo Dez 03, 2017 10:49 pm

Berengaria

Als es an der Tür klopfte, bat Berengaria den Besuch herein und war ein wenig überrascht als Guillaumes Schwester eintrat. Sie hatte Eleonore bereits am ersten Tag kennengelernt als sie mit ihrer Tochter aus Aux hier in Bordeaux angekommen war und was sie da gehört und gesehen hatte, hatte Berengaria schockiert und gleichzeitig für größten Respekt Eleonore gegenüber gesorgt. Berengaria war sich nicht sicher, ob sie mit einer solchen Situation ähnlich hätte umgehen können und ihr wurde einmal mehr klar, welches Glück sie eigentlich mit Guillaume hatte.
Sie versuchte sich an einem Lächeln als Eleonore sich zu ihr setzte, dann zögerte sie einen Moment. Berengaria war sich seit Neustem nie sicher, wie sie diese Frage beantworten sollte. Schließlich hob sie ein wenig resignierend die Schultern. "Ich ... weiß, dass es töricht wäre sich zu beklagen. Ich bin gesund und im Vergleich zu dir, habe ich einen Heiligen geheiratet. Dir sollte ich also wohl wirklich nichts vorjammern." erwiderte Berengaria und lächelte ein wenig schief, um zu überspielen, dass ihr Kummer ihr eigentlich derzeit so sehr das Gemüt verfinsterte, dass sie sich selbst kaum noch wieder erkannte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptySo Dez 03, 2017 11:59 pm

Eleonore

Eleonore erkannte die Bemühungen in dem halben Lächeln, das Berengaria ihr schenkte und lächelte zurück. "Ich dachte, ich schaue einmal nach dir. Louisa ist bei deinem Mann und so habe ich ein wenig Freizeit." Sie beugte sich vor und legte die Hand auf Berengarias.
"Ach, red keinen Unsinn. Du kannst mir vorjammern, so viel du möchtest. Mir geht es gut und Louisa auch, wir haben uns erholt und Bordeaux tut uns gut. Ich habe mich einfach in meinem Mann getäuscht. Und jetzt bin ich froh, dass ich ihn los bin. Ich bin jetzt also...recht sorgenfrei. Außerdem tut es gut seine Sorgen zu teilen, Liebes."
Sie seufzte. "Ich weiß, wie es dir geht....ich habe im Frühjahr auch ein Kind verloren, aber früher als du. Ich hatte noch keine starke Bindung zu ihm, das hat es mir etwas leichter gemacht."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 12:08 am

Berengaria

"Da hat sie den richtigen gefunden, Guillaume ist ihr doch schon vollkommen erlegen." erwiderte Berengaria lächelnd, wenngleich auch das ihr einen kleinen Stich versetzte. Guillaume war so wundervoll mit Kindern, sie hätte es gerne gesehen, wie er ihr Kind im Arm hielt.
Berengaria schüttelte leicht den Kopf. "Es ist ungeheuerlich was er dir angetan hat. Wie kann ein Mensch nur so sein? Aber ich muss zugeben, dass ich vermutlich nicht so viel Mut und Widerstandskraft wie du besessen hätte. Das ist wirklich beeindruckend."
Berengaria sah auf Eleonores Hand hinab, die auf ihrer lag und kaute auf ihrer Unterlippe herum, ehe sie ihre Schwägerin wieder ansah. "Es war so grauenvoll." wisperte sie leise. "Und dabei hatten wir uns doch so auf dieses Kind gefreut, hatten so darauf gewartet. Und ich hatte Guillaume doch so gerne ein Kind schenken wollen ... den Erben, den er braucht und sich wünscht. Es ging so lange alles so gut, ich ... ich hatte nicht erwartet, dass so etwas noch passieren würde. Und jetzt fühle ich mich grauenvoll und erschaudere vor mir selbst, wenn ich in meinen dunklen Gedanken wandere und ... und neidisch auf das bin, was Emma mit ihm hat." räumte sie leise ein, was sie bisher niemandem gesagt hatte.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 12:27 am

Eleonore

Eleonore lachte leise. "Oh ja...und die Kleine ist vernarrt in ihn. Es tut ihr gut. Guillaumes Kindskopf bringt sie zum Lachen. Aber ja...Bernard ist völlig durchgedreht. Ich hätte nie gedacht, dass er so skrupellos sein kann. Ich hatte schon immer einen Sturkopf, Berengaria, so leicht lass ich mich nicht brechen. Ich gehe meinen Weg."
Sie war froh, dass Berengaria sich ihr öffnete und mit ihr sprach. Das war so wichtig.
"Ich weiß....und das wirst du auch noch, Berengaria. Ihr seid so jung, Liebes, ihr werdet noch viele Kinder zusammen haben. Du wirst sehen, du schenkst ihm noch seinen Erben. Leider können wir solche Dinge nicht beeinflussen, es kann immer etwas schief gehen."
Sie drückte leicht ihre Hand.
"Und es ist auch ganz natürlich, dass du neidisch bist. Emma versteht das sicherlich auch. Aber weißt du...du hast etwas, was sie niemals haben wird. Einen sicheren Platz an Guillaumes Seite. Du bist seine Frau....Und tröste dich damit, dass ihre Kinder wenigstens Guillaume über diese Sache trösten werden, sodass er deine starke Schulter sein kann."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 12:51 am

Berengaria

Berengaria nickte anerkennend. "Und das ist nur gut so. Nicht auszudenken, was du hättest durchmachen müssen, wärst du geblieben."
Dann atmete sie tief durch. Es war so leicht, was Eleonore sagte ... sie waren jung, sie würden noch viele Kinder bekommen. All diese Dinge sagten sich leicht und Berengaria hielt sie sich auch wie ein Mantra immer wieder vor. Aber es zu verinnerlichen war um Vieles schwerer.
Sie gab einen leisen Laut von sich und schüttelte den Kopf. "Einen sicheren Platz? Eher nicht. Emma hat ihn, Emma hat den Platz in seinem Herzen und er würde sie für nichts auf der Welt aufgeben. Ich bin ... austauschbar. Ich mag seine Frau sein, aber wie viele Ehen werden geschieden, weil es politisch nützlich ist? Man erfindet irgendeinen Grund und schon wird die Ehe aufgelöst ... nein, mein Platz an Guillaumes Seite ist nicht sicher und jetzt umso weniger." murmelte Berengaria. Jetzt, da sie das Kind verloren hatte, war ihr Vorteil fürs Erste wieder dahin. Sollte sie Guillaume einen Erben schenken, dann würde das ihren Platz an seiner Seite festigen, ja, aber sonst gab es da nichts.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 9:41 am

Eleonore

"Ja, ich schätze, das hätte ich nicht allzu lange überlebt.", schätzte Eleonore ein. "Aber jetzt bin ich ja hier, ich bin in Sicherheit und Louisa ist es auch. Ich werde nie wieder zurückgehen."
Sie seufzte leise. "Aber er hat dich gern, er liebt dich auch auf eine eigene Art und Weise und deshalb wird er das nicht tun, Berengaria. Mein Bruder ist ein anständiger Mann und alles, aber nicht herzlos. Er wird die Ehe nicht auflösen, ich kenne ihn. Darum sorge dich nicht."
Eleonore neigte den Kopf. "Das Leben geht weiter, Berengaria. Und dein Kind hätte auch nicht gewollt, dass du dich so hängen lässt. Du musst damit abschließen, Liebes, und dann musst du weitermachen. Du hilfst niemandem und vor allem nicht dir selbst, wenn du so weiter machst."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 9:51 am

Berengaria

"Nein, herzlos ist er wirklich nicht, im Gegenteil, es hat ihn auch schwer getroffen. Es ist auch nicht so, dass ich an seinem Anstand zweifle, aber ... er ist ein Staatsmann, er tut Dinge, weil sie politisch richtig sind. So wie mich zu heiraten. Und wenn ich meinen politischen Nutzen nicht erfülle ..." Berengaria hob leicht die Schultern. "Früher oder später wird man ihm dazu raten, sich eine andere Frau zu suchen." Und Berengaria fürchtete sich etwas davor, dass Guillaumes rationale Seite die Oberhand gewann und er das tat, was für das Reich am besten war.
Sie seufzte leise und nickte. "Ich weiß. Ich weiß, es ist schändlich, dass ich mich so gehen lasse und es gehört sich für eine Prinzessin nicht. Es ist aber trotzdem so schwer einfach weiter zu machen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 10:07 am

Eleonore

Eleonore schüttelte den Kopf. "Er....ist ein Staatsmann mit Herz. Es ist etwas Anderes politisch zu heiraten als die Frau wieder weg zu schicken, die man lieb gewonnen hat. Unterschätze ihn nicht. Er wird diese Entscheidung nicht treffen, da bin ich mir sicher. Selbst, wenn man ihm dazu rät, ist er Mann genug dazu sich dem entgegen zu stellen. Vertrau ihm etwas mehr."
Eleonore lächelte matt. "Das hat nichts damit zu tun, dass du eine Prinzessin bist. Jeder hat das Recht sich gehen zu lassen, aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem man sich wieder fangen muss, Berengaria. Sonst geht es noch mehr bergab."
Berengaria musste wieder Mut fassen. "Komm mit...lass uns ein bisschen spazieren gehen."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 10:19 am

Berengaria

Berengaria seufzte. "Ja, vermutlich hast du Recht. Und es mangelt mir glaube ich auch weniger an Vertrauen in ihn als in mich selbst. Es ... es hat mich erschüttert, dass ich nicht in der Lage bin diese eine so wichtige Aufgabe zu erfüllen." räumte sie ein. Und mit den Selbstzweifeln war auch die Unsicherheit bezüglich ihrer Zukunft gekommen, schließlich wollte sie auch nicht zur Last werden - zur ungeliebten Last womöglich gar, wenn sich über die Jahre hinweg nichts änderte.
Berengaria sah ihre Schwägerin an, atmete tief durch und nickte dann. "Ja, eine gute Idee. Lass uns ein wenig raus an die frische Luft. Vielleicht bringt mich das ein Stück weit wieder zu Verstand."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 9:39 pm

Joanna

Joanna begutachtete die kunstvollen Säulen der Kapelle genauer, um William ein wenig Zeit zu geben. Sie hatten Fontevrault erreicht und so wollte William in Ruhe Henrys Grab besuchen und dort beten. Sie hatte ihn gern begleitet, stand ihm bei, ließ ihm aber auch Zeit.
Er würde schon zu ihr kommen, wenn er bereit dazu war. Er brauchte diese Zwiesprache mit seinem toten Cousin um sicher zu sein, dass er das Richtige tat, indem er sich Richard unterwarf. Das würde ein schwerer Gang für ihn werden.
Sie strich mit der Hand an den Ornamenten entlang und lehnte sich dann an die Säule, während sie in der Ferne Williams Rücken betrachtete.
Sie freute sich auf Bordeaux, auf ihre Kinder, Enkel und Urenkel. Es würde wunderbar werden sie endlich wiederzusehen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 10:01 pm

William

William hatte die Abtei von Fontevrault mit etwas flauem Magen betreten. Wie lange war er schon nicht mehr hier gewesen? Und doch hatte er jeden Tag an Henry gedacht, hatte ihn als Erinnerung bei sich getragen. Er war froh, dass Joanna ihn begleitete und dass sie diese Reise unternommen hatten, denn es würde zweifelsohne nicht mehr lange dauern bis Richard zurück war und bis dahin musste William mit seinem Entschluss endgültig im Reinen sein.
Einen Moment lang stand er an dem Grab, eine Hand auf die Grabplatte gelegt und starrte schweigend darauf hinab. Wie viele Jahre sie Seite an Seite verbracht hatten ... im nächsten Frühjahr wäre Henry sechzig Jahre alt geworden und sie hatten sich damals als junge, ungestüme Bengel kennen gelernt.
William lächelte bei der Erinnerung daran, dass ihr Kennenlernen mit einem handfesten Streit begonnen hatte, dann schluckte er und zwang den Kloß in seinem Hals hinunter, ehe er sich auf die Knie sinken ließ und den Kopf senkte.
William betete eine Weile schweigend und berichtete anschließend Henry in Gedanken von all dem, was in letzter Zeit geschehen war und welche Gedanken er sich zu Richards Rückkehr gemacht hatte. Es kam William immer noch ein wenig seltsam war, dass er tatsächlich noch einmal einem anderen König als Henry die Treue schwören sollte, aber er glaubte, dass sein Plan der richtige war, so würden letztlich wohl alle davon profitieren.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 10:33 pm

Joanna

Joanna kam ein paar Schritte näher, als eine ganze Weile vergangen war und schließlich legte sie die Hand auf seine Schulter. "Und, bist du zu einem Entschluss gelangt, mein Liebster?" Sie wusste, er vermisste Henry immer noch schmerzlich und sie versuchte immer, ihm darüber hinweg zu helfen. Doch das war gar nicht immer so leicht.
Sie seufzte leise und strich dann mit der freien Hand leicht über die Grabplatte. "Er liegt hier gut. Genau, wie er es wollte, ruhig und friedlich."
Aber es machte die Erinnerungen beinahe noch realer, noch schmerzlicher.
"Ich bin froh, dass du mich mit hergenommen hast."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 10:41 pm

William

William öffnete die Augen als er Joanna näher kommen hörte und kam auf die Füße als sie zu ihm trat und eine Hand auf seine Schulter legte. Kurz verharrte er mit dem Blick noch auf Henrys Grab, dann sah er Joanna an und legte einen Arm um ihre Taille, um sie näher zu ziehen.
"Ja, ich ... ich werde es tun. Niemandem hilft es, wenn ich mich gegen Richard stelle, wozu auch? Die Alternativen wären John, über den wir lieber gar nicht erst sprechen, und der kleine Arthur, der noch nicht einmal sechs Jahre alt ist ... nein, Richard ist schon der Richtige und er wird seine Sache auch gut machen. Und wenn Robert ihn dabei unterstützen kann und in ihm das findet, was ich in Henry hatte, umso besser." erklärte William entschlossen, dann sah er wieder auf das Grab hinab.
Ein Lächeln umspielte seine Lippen. "Ruhig und friedlich ... eigentlich beides keine Wörter, die mir je in den Sinn gekommen sind, wenn es um Henry ging. Aber er hat es wohl verdient endlich einmal Ruhe zu haben." Von klein auf hatte er schließlich immer um das kämpfen müssen, was er wollte und was ihm zustand. William seufzte leise. "Und jetzt hat er wenigstens endlich seine Jane wieder." murmelte William und zog Joanna ganz in seine Arme. "Ich bin auch froh." wisperte er und gab ihr einen zärtlichen Kuss. "Vor allem darüber, dass Gott ein Einsehen mit einem solchen Narren wie mir hatte und mir damals dieses schaurige Unwetter geschickt hat, das mich das richtige Kloster aufsuchen ließ, so dass wir heute gemeinsam hier stehen können."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 11:01 pm

Joanna

Joanna lehnte sich an ihn, als er sie zu sich zog. "Das ist eine weise Entscheidung, Liebster. Richard ist der Beste, den wir bekommen können und er wird es gut machen. Robert wird ihm raten und ihm beistehen, ebenso wie Edward."
Sie neigte den Kopf. "Nein, da hast du Recht, aber gerade deshalb ist es gut für ihn hier Frieden gefunden zu haben. Seine Seele hat Frieden gefunden und ja, er hat seine Jane wieder."
Sie erwiderte seinen Kuss und strich kurz durch sein Haar.
"Das bin ich auch....Gott hat unser Schicksal bereitet und dafür gesorgt, dass wir uns wiedersehen. So lange ist es her....ich will mir gar nicht vorstellen, wo ich heute wäre, wenn du damals nicht gekommen wärst."
Vermutlich wäre sie eine unglückliche Nonne...
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyMo Dez 04, 2017 11:15 pm

William

William lächelte leicht. "Ja, vielleicht gar keine schlechte Konstellation. Wobei mir Robert beinahe Leid tut, er wird alle Hände voll zu tun haben, wenn er nicht nur seinen Bruder, sondern auch seinen König zügeln muss." erwiderte William mit einem leisen Lachen. Sein Ältester bereitete ihm wirklich viel Freude und gerade in den letzten Jahren in denen sie beide viel Zeit gemeinsam in Truro verbracht hatten, hatten Vater und Sohn zu einem ganz neuen Verhältnis gefunden.
William nickte und schloss für einen kurzen Moment die Augen. "Mir gefällt die Vorstellung, dass er seinen Frieden im Himmel gefunden hat, mit Jane an seiner Seite. Er hat sie bis zu seinem letzten Tag immer so vermisst." Und William wusste, dass der Gedanke zu ihr zu gehen, Henry auch in seinen letzten Stunden getröstet hatte.
William lächelte als Joanna durch seine Haare strich. "Und Gott sei dank müssen wir uns dich auch nicht als unglückliche Nonne vorstellen, denn ich Glückspilz habe dich wieder gefunden." Er küsste Joanna noch einmal und lehnte dann seine Stirn an ihre. "Es war gut herzukommen. Und dass wir jetzt nach Bordeaux reisen. Der ganze Trubel dort wird mich davon abhalten schwermütig zu werden." erwiderte er mit einem kleinen Augenzwinkern.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyDi Dez 05, 2017 9:33 pm

Joanna

Joanna stimmte in sein Lachen ein. "Da hast du natürlich Recht. Die Beiden dürften eine explosive Mischung sein, das wird Robert an seine Grenzen bringen." Sie war wirklich froh, dass Robert und William eine so gute Bindung zueinander hatten, das machte auch die Geschichte mit Richard leichter.
"Ja, die Vorstellung macht es mir auch leichter. Jane hat sicher da oben gewartet. Und Henry wollte doch eigentlich immer nur zu ihr zurück. Ich bin sicher, sie haben so jetzt Beide ihren Frieden gefunden."
Joanna erwiderte den Kuss und schloss einen Moment die Augen.
"So ist es. Und jetzt gehen wir nach Bordeaux und sehen endlich die ganze Rasselbande wieder. Ich freue mich so darauf. Lass uns die Nacht noch hier bleiben und morgen früh nach Bordeaux reisen. Die schöne Landschaft wird dich auch von deinem Trübsal ablenken."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyDi Dez 05, 2017 9:49 pm

William

William konnte gar nicht anders als zu lächeln als er neben Joanna im Burghof von Bordeaux sein Pferd zügelte und aus dem Sattel glitt. Schon seit Bordeaux in Sichtweite gekommen war, hatte William gute Laune und es war irgendwie befreiend jetzt hier anzukommen nachdem sie vorher in Fontevrault gewesen waren. William wusste jetzt genau, was er tun würde und konnte so die Zeit mit seiner Familie hier ausgiebig genießen.
Er überließ einem herbei geeilten Stallburschen die Zügel seines Pferdes und lächelte strahlend als er seine Tochter entdeckte. "Beatrice!" Mit wenigen Schritten war er bei ihr und zog sie ohne Hemmungen in die Arme. Es spielte keine Rolle, dass sie die Königin von England war, jetzt und hier war sie einfach seine Tochter, die er viel zu lange nicht gesehen hatte.
Er küsste sie sanft auf die Wange. "Wie geht es dir, meine Liebe? Du siehst blendend aus."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyDi Dez 05, 2017 10:31 pm

Beatrice

Beatrice hatte sich sehr auf den Besuch ihrer Eltern gefreut. Zu selten sah sie vertraute Gesichter, die nicht hier in Bordeaux wohnten. Besonders jetzt, da die Stimmung aufgrund von Berengarias Fehlgeburt etwas getrübt war. Aber sie hatte sich daher auch gefreut Eleonore endlich wieder zu sehen.
Nun trat sie ihrem Vater entgegen und erwiderte seine Umarmung nur zu gerne.
"Vater, wie schön dich zu sehen. Ich danke dir, aber du siehst auch wirklich gut aus." Es schien, als hätte er Henrys Tod endlich verwunden.
"Es geht mir gut. Ich freue mich, dass ich meinen Mann bald endlich wiedersehen werde. Oh, du wirst dich freuen, Eleonore ist hier mit Louisa. Keine schöne Geschichte, aber sie ist hier."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyDi Dez 05, 2017 10:40 pm

William

William lachte und legte einen Arm um die Taille seiner Tochter. "Hm, in meinem Alter ist es eine wirkliche Ehre solch ein Kompliment von einer so hübschen Frau wie dir zu hören." erwiderte er augenzwinkernd. "Das glaube ich nur zu gern, es hat ja lange genug gedauert. Hast du schon etwas Neues gehört?" Williams letzte Informationen zu Richards Heimkehr hatte er in Truro erhalten und das war ja nun auch schon ein Weilchen her.
Williams Augen leuchteten auf. "Tatsächlich?" Je mehr er von seinen Enkeln und Urenkeln zu sehen bekam, desto besser. "Aber ich schätze, du wirst mir einiges erklären müssen ... sie ist nur mit Louisa hier? Was ist geschehen?" fragte William und seine Miene verdüsterte sich unweigerlich etwas. "Hat dieser Franzose ihr irgendetwas angetan?" William war nie so richtig wohl dabei, wenn eine Ehe mit einem französischen Adelshaus zustande kam. Sicher, es war wichtig, um Bündnisse zu schließen, aber letztlich war Frankreich doch immer der Feind und jedes Bündnis war bisher früher oder später in die Brüche gegangen.
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyDi Dez 05, 2017 10:57 pm

Beatrice

"Nun, dann kannst du dir darauf ja etwas einbilden, was?", erwiderte Beatrice grinsend. "Ich habe nichts Neues gehört, aber sie werden sicherlich bald ankommen. Ich bin schon ganz zappelig, ich kann es kaum erwarten."
Beatrice neigte den Kopf. "So ist es. Nun....so kann man es nennen. Er hat sie geschlagen und vergewaltigt und wollte ihr Louisa wegnehmen. Sie hat mit dem Dolch auf ihn eingestochen, wir wissen nicht genau, ober es überlebt hat. Dann hat sie sich Louisa geschnappt und ist mit ihrem Verwalter hierher geflüchtet. Guillaume hat sie im Wald aufgegabelt. Das war die Kurzfassung..."
Sie seufzte leise.
"Sie hat sich in ihm getäuscht. Sie ist froh nun hier zu sein und hat sich erholt."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyDi Dez 05, 2017 11:06 pm

William

"Das will ich wohl meinen! Zumal ich denke, dass eine Königin auch nicht jedem ein solches Kompliment macht, hm?" neckte William liebevoll. Es war schön zu sehen, wie seine Tochter sich entwickelt hatte und wenn er daran dachte, was sie alles erreicht hatte, konnte er es manchmal gar nicht recht glauben. Sie war so winzig gewesen damals als er sie das erste Mal im Arm gehalten hatte ... und nun?
"Aber bald hast du es ja geschafft. Es wird sicher nicht mehr lange dauern." erwiderte William zuversichtlich, wenngleich sein eigenes Herz bei dem Gedanken ein klein wenig sank. Zwar hatte er eine Entscheidung getroffen, aber er wusste, dass es nicht leicht werden würde.
"Großer Gott ..." murmelte er bestützt und spürte, wie er eine Spur blasser wurde. Wenn er sich vorstellte, was seine Enkelin hatte erleiden müssen! "Wir müssen unbedingt heraus finden, ob der Bastard überlebt hat oder nicht, Beatrice. Wir müssen vorbereitet sein." erwiderte er leise und entschlossen. Fest stand, dass er nicht zulassen würde, dass seiner Enkelin noch einmal solches Leid widerfuhr!
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyDi Dez 05, 2017 11:19 pm

Beatrice

"Das ist wahr. Da hast du Recht." Beatrice hatte sich an ihre Rolle als Königin gewöhnt, aber sie war immer noch nicht sicher, ob sie die Rolle mochte oder nicht. Sie hatte sie ja hauptsächlich Richard zuliebe übernommen. "Nein, nicht mehr lange. Ich bin aufgeregt wie ein junges Mädchen...."
Sie nickte langsam. "Das müssen wir, aber ich habe keine wirkliche Idee, wie wir das anstellen sollen. Das ist nicht einfach und er hat sehr gute Beziehungen zum französischen Hof."
Am liebsten wäre ihr allerdings, Bernard wäre tot, dann hätten sie ein Problem weniger. "Guillaume will einige Rechtsgelehrte befragen, ob eine Annulierung der Ehe machbar wäre. Sie will auf keinen Fall zu ihm zurück, was auch verständlich ist."
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BeitragThema: Re: William und Joanna - 1192   William und Joanna - 1192 - Seite 32 EmptyDi Dez 05, 2017 11:45 pm

William

William schmunzelte leicht. "Du bist ja auch noch ein junges Ding." gab er zu bedenken und lachte leise. Er konnte sich nur zu gut vorstellen, wie es Beatrice ging, er selbst hatte es ja auch nie wirklich gut ausgehalten, wenn er von Joanna getrennt war.
William legte kurz die Stirn in Falten. "Es gibt Mittel und Wege, sei unbesorgt. Ich kümmere mich darum und bald wissen wir mehr." Zunächst war es wichtig, dass sie erfuhren, ob Bernard überlebt hatte und dabei würde ihnen das doch recht dichte Netz an Spionen helfen, dass mit der Zeit auch am französischen Hof etabliert worden war und auf das auch William bei Bedarf noch zurück greifen konnte. Dafür hatte er lange genug intensive Beziehungen gepflegt. Und wenn sie das erst einmal wussten, würden sie weitere Schritte einleiten können.
"Eine gute Idee, so können wir rechtlich womöglich etwas erreichen. Und im Notfall nehmen wir Eleonore und Louisa für eine Weile mit nach Truro. Kein Franzose wird dorthin je einen Fuß setzen." Dort würde sie sicher sein, auch vor dem Zorn ihres widerlichen Ehemanns.
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