William und Joanna ~ 1170

"Nein, das siehst du falsch. Es gibt keine besseren Mütter." erklärte William. "Und es gibt keine bessere Frau." schwor er dann und zog Joanna an sich, um sein Gesicht in ihren Haaren zu verbergen. "Ich liebe dich, Joanna. Mehr als mein Leben." flüsterte er dann und gab ihr einen Kuss.
"Und das, obwohl du fürchterlich neugierig bist." bemerkte er grinsend. "Du wirst warten müssen. Und auch du wirst daran genauso wenig sterben wie die Kinder daran, wenn sie ein paar Tage ohne uns auskommen müssen." William lachte und nahm dann Joannas Hand, damit sie ihren Weg fortsetzen und zu den Kindern gehen konnten. Diese würden wahrscheinlich schon wieder ein halbes Chaos angerichtet haben.

"Ist es noch weit?", fragte Joanna mit einem leisen Seufzen. Zum einen war sie furchtbar neugierig, wohin William sie brachte und wo sie die nächsten Tage verbringen würden, zum anderen wurde die Reise im Sattel langsam anstrengend, auch wenn sie gar nicht so lange unterwegs waren.
"Ich kann es kaum noch erwarten..." Joanna freute sich wirklich sehr, nachdem der Abschied von den Kindern schließlich doch mehr als schwer gewesen war. Inzwischen ging es wieder und sie war längst nicht mehr so geknickt. Im Gegenteil.
"Und du lässt mich ganz schön warten.", beschwerte sie sich grinsend und tätschelte ihrer Stute sanft den Hals. Es war schön wieder im Sattel zu sitzen und außerdem hatte William recht gehabt: die Landschaft war faszinierend.

William grinste als Joanna sich ein wenig ungeduldig nach der Entfernung erkundigte. Er lehnte sich im Sattel zu ihr hinüber und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Nein, mein Herz, wir sind gleich da, deine Nerven können sich beruhigen. Dort hinten her der langen Kurve ist es." erdeutete nach vorne, wo der Weg hinter einer Biegung verschwand und man zwischen den Bäumen nichts weiter erkennen konnte.
"Es wird nur noch besser, glaub mir, das warten lohnt sich." versprach er ihr und freute sich jetzt bereits auf Joannas Reaktion sobald sie sah, wo sie die nächsten Tage verbringen würden.

"Wenn du das sagst...ich hoffe für dich, dass es schöner werden wird. Sonst wäre ich allzu sehr enttäuscht.", neckte Joanna ihn lächelnd. Noch war es ein Stückchen Weg und so betrachtete sie flüchtig Ardeur und Espérance. Die Beiden verstanden sich wirklich gut..."Ich bin gespannt, wie Chouchou sich über den Winter entwickelt und wie er aussieht, wenn wir nach England zurückkehren."
Sie dachte noch eine Weile darüber nach, dann hatten sie die Kurve hinter sich gelassen und Joanna brachte unwillkürlich ihr Pferd zum Stehen. "Das ist es?", fragte sie ein wenig ungläubig, begann dann aber zu strahlen.
"Es ist wundervoll."
Ein wunderschönes kleines Jagdschlösschen lag vor ihnen, geradezu idyllisch, zum Entspannen genau richtig. Sie wusste einfach, dass sie sich hier wohl fühlen würden. "Du steigerst dich! Du wirst immer romantischer."

"Glaub mir, du wirst nicht enttäuscht sein." versicherte William ihr noch ein letztes Mal, ehe sie um die Kurve herum ritten und vor dem kleinen Jagdschloss standen.
Mit einem selbstzufriedenen Lächeln beobachtete William Joannas Reaktion, die so ziemlich genau so ausfiel, wie er es sich erhofft hatte. "Ich sagte ja, ich muss schon mal ein wenig üben. Außerdem muss ich doch so Menschen wie Simon beweisen, dass sie im Unrecht sind ... ich kann auch romantisch sein." lachte William und trieb Ardeur wieder an. "Na komm, es ist von innen mindestens genau so schön wie von außen und ich denke, wir sind alle froh, wenn wir uns ein wenig ausruhen können."

"Nun, du schaffst es auch noch mich zu überraschen. Das ist ja das Schöne an unserer Ehe. Es wird niemals langweilig. Auch wenn ich nichts gegen ein bisschen mehr Alltag manchmal einzuwenden hätte.", bemerkte Joanna zufrieden und nickte dann. "Ich denke, damit wäre der Beweis angetreten. Ich werde es ihm erzählen und dich in den höchsten Tönen loben, versprochen. Du kannst es eindeutig..."
Joanna setzte ihre Stute wieder in Bewegung und folgte ihm den leicht abfallenden Pfad hinunter zu dem kleinen Schlösschen, dass sie nun beherbergen sollte.
"Oh ja...Ich merke schon, dass mich manche Dinge mehr anstrengen als sonst.", erklärte sie seufzend. "Leider, das ist der Nachteil. Aber noch geht es ganz gut." Wenn auch so langsam selbst ein ungeübtes Auge sehen konnte, dass sie schwanger war.

"Das will ich ja wohl hoffen." bemerkte William spöttisch. Simon konnte nur froh sein, dass er eine solche Bemerkung nicht gemacht hatte als William dabei gewesen war.
Dann wurde sein Lächeln weich und er ließ den Blick kurz zu Joannas Bauch wandern. "Dafür nehme ich dir auch so viel Arbeit wie möglich ab. Wenn es schon anstrengender wird, dann sollst du wenigstens nicht mehr so viel tun müssen." Immerhin hätte er für Joanna Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, und das besonders, wenn sie schwanger war. Er liebte ihre Kinder, alle samt, und wollte kein einziges von ihnen missen. Und auch das jüngste, das gerade erst im Leib seiner Mutter heranzuwachsen begann, hatte schon seinen festen Platz in Williams Herzen.
Als sie die Pferde vor dem kleinen Stallgebäude zum Stehen brachten, ließ William sich aus dem Sattel gleiten und trat an Espérance heran, um Joanna aus dem Sattel zu helfen. "Darf ich bitten, Mylady?" forderte er sie lächelnd auf.

"Aber natürlich." Simon würde Augen machen, er war schließlich fest davon überzeugt gewesen, dass William so etwas nicht zustande bekam. Aber William würde ihm auch nicht ernsthaft böse sein.
Joanna erwiderte das sanfte Lächeln und bedachte ihn mit einem liebevollen Blick. Genau dafür liebte sie ihn. Er würde einfach alles für sie tun, egal, was es war. Hauptsache, es ging ihr gut.
"Ich bin aber durchaus noch in der Lage ein paar Dinge selbst zu machen, William, das weißt du, oder?", fragte sie. "So viel zu tun habe ich doch gar nicht und ich kriege schon hin,was getan werden muss. Auch, wenn das ausgesprochen lieb von dir ist. Du hast genug Arbeit als Lordkanzler. War Henry eigentlich dagegen, dass du dir ein paar Tage frei machst?"
Sie lachte leise und ließ sich von ihm aus dem Sattel helfen, schlang dabei die Arme um seinen Hals und gab ihm einen Kuss. "Ich liebe dich...und ich bin sehr dankbar für die Zeit hier mit dir. Also lass uns die Pferde versorgen und hinein gehen. Ich bin gespannt, wie es drinnen aussieht."

"Natürlich weiß ich das. Aber ich liebe es einfach, dir Dinge abzunehmen." erklärte er grinsend und schloss Joanna in die Arme als sie vor ihm stand und erwiderte den Kuss. "Du weißt doch, wie gern ich dich verwöhne."
William strich ihr über die Wange. "Ja, eine gute Idee. Die beiden haben eine Pause verdient und du wirst staunen, wenn wir erst einmal drinnen sind. Besonders das Schlafzimmer soll sehr ansprechend sein, wurde mir gesagt ..." William grinste und gab Joanna noch einen Kuss ehe er sich von ihr löste, damit sie die Pferde in den Stall bringen konnten.
Wenn er Joanna beobachtete, war er nur noch mehr froh, sich dafür entschieden zu haben, sie hier her zu bringen. Es würde ihnen gut tun und er genoss es jetzt bereits schon.
"Ach und um deine Frage zu beantworten ... Henry hatte nicht dagegen zu sein. Wenn ich meine Frau für ein paar Tage entführen will, um mit ihr alleine zu sein, dann muss auch er das hin und wieder akzeptieren."

"Darüber sollte ich vermutlich ausgesprochen glücklich sein. Ich nehme die Dinge zwar gern selbst in die Hand, aber das kann ich dir natürlich nicht verwehren, wenn du es so liebst.", zog Joanna ihn liebevoll auf. "Welche Frau wird nicht gern verwöhnt? Was habe ich nur für ein Glück mit einem Mann wie dir..."
Und das dachte sie immer wieder. Jedes Mal, wenn er sich ihr zuliebe ganz anders verhielt, als er es eigentlich tun sollte. Sie dankte jeden Tag Gott dafür, dass sie sich kennen gelernt hatten. Auch, wenn es ein langer Weg gewesen war...sie wollte ihre Familie um keinen Preis der Welt mehr missen müssen.
"Tatsächlich?" Joanna grinste zurück. "Davon müssen wir uns bei Gelegenheit eindeutig selbst überzeugen. Aber wenn es so ist wie der Rest des Schlosses, bin ich mehr als angetan."
Sie nahm ihr Pferd am Zügel und führte es in Richtung Stallungen. "Ich sehe, es hat doch Vorteile, dass du Lordkanzler bist. Henry macht dir nicht so viele Vorschriften. Umso besser, wenn er das akzeptiert."

"Genieße es lieber, solchen Luxus hat bei weitem nicht jede Frau." erinnerte er sie lächelnd und gab ihr einen flüchtigen Kuss, ehe er Ardeur absattelte und in den Stall brachte. Als die beiden Pferde schließlich genüsslich ihr Heu fraßen, schloss William seine Frau in die Arme und gab ihr dieses Mal einen langanhaltenden Kuss. "Was meinst du, sollen wir rein und uns das Innere ansehen? Mal schauen, was der Lordkanzler so für seine wunderschöne Frau hat erreichen können, nicht wahr?" scherzte er und hob Joanna im nächsten Augenblick hoch. Das Gepäck, das sie dabei hatten, würde er später holen, jetzt wollte er ihr erst einmal das Innere zeigen.
"Und wenn wir alles gesehen haben, können wir uns ja vom Schlafzimmer überzeugen ..." schlug er grinsend vor.

"Ich weiß. Und deshalb danke ich Gott ja auch jeden Tag für meinen Mann. Die Frauen am Hof erblassen ohnehin immer vor Neid, wenn sie uns zusammen sehen. Allein das ist schon ein Grund an den Hof zu gehen. Ihre Gesichter sind so amüsant! Man könnte sich wirklich daran weiden...wenn ich nicht so herzensgut wäre.", erwiderte Joanna scheinbar traurig.
Dann aber gab sie einen leisen Aufschrei von sich, als William sie so plötzlich hoch hob. Kichernd schlang sie die Arme um seinen Hals um sich festzuhalten. "Das ist eine ausgesprochen gute Idee, aber willst du mich jetzt bei der ganzen Führung tragen? Ich habe zwei gesunde Beine, weißt du. Ich könnte auch laufen. Es sei denn, du bestehst darauf.", sagte sie grinsend und küsste ihn auf die Wange.
"Oder wolltest du mich noch über die Schwelle tragen, weil du es bei unserer Hochzeit versäumt hast? Nun ja, da war ich auch schon etwas schwer..."

"Nicht nur die Frauen werden blass vor Neid." entgegnete William und küsste sie zärtlich. "Immerhin komme ich in den Genuss mit der schönsten Frau des Erdkreises verheiratet zu sein."
William lachte bei Joannas Bemerkung und schüttelte den Kopf. "Nicht die ganze Zeit, aber wenigstens bis nach drinnen." erklärte er und setzte sich langsam in Bewegung. "Weißt du, dass Problem bei unserer Hochzeit war weniger dein Gewicht, sondern viel mehr die Tatsache, dass ich zu diesem Zeitpunkt keine vernünftige Schwelle hatte, über die ich dich hätte tragen können ..." Damals war er nur einen Schritt davon entfernt gewesen alles zu verlieren. Er hatte in Paris fest gesessen und zusehen müssen, wie man ihn in England ganz leicht ausspielte, so dass er beinahe zu der letzten verbliebenen Möglichkeit gegriffen hätte und sich Louis angeschlossen hätte. Eine Maßnahme, die ihm bis zum Schluss zu wider gewesen war und doch erschien sie zeitweise die einzige Möglichkeit seiner Frau und dem ungeborenen Kind eine Zukunft zu sicher.

"Vielleicht, aber nicht alle Männer sind so lebensmüde wie du und wollen eine anstrengende, anspruchsvolle Frau wie mich.", merkte Joanna lachend an. "Umso besser, dass du mich trotzdem haben wolltest. Tja, deine Chance zur Flucht ist vertan, ich werde dich nicht mehr gehen lassen."
Sie hielt sich an ihm fest, um es ihm leichter zu machen sie bis nach drinnen zu tragen, wenn er schon darauf bestand.
"Na gut, das lasse ich gelten. Du hast dich sehr charmant davor gerettet zu sagen, dass ich dir einfach nur zu schwer war.", erklärte sie lachend und strich ihm sanft durch die dunklen Locken.
"Aber ich weiß was du meinst...Damals hätte ich nicht gedacht, dass wir noch einmal die Kurve kriegen und so ein Leben führen können. Dass du mal Lordkanzler werden würdest. Eine ganz schöne Steigerung. Vom verbannten Hochverräter zum Lordkanzler. Aber wir haben ja noch alles geschafft." Ihre Lider senkten sich leicht. "Ich freue mich schon auf die Erkundung des Schlafzimmers. Aber wir hätten vorher auch gemeinsam ein Bad nehmen können..."

"Und mich würde nie etwas freiwillig von dir weg bekommen. Eher würde ich sterben, als dich zu verlassen." erwiderte William und grinste dann ein wenig verwegen. "Gibs zu, das gefällt dir doch, oder? Dass du den Verräter mit der schwarzen Seele wieder nach Hause geholt hast und dafür gesorgt hast, dass er zum mächtigsten Mann im Land nach dem König wird. Denn ohne dich, hätte das sicher nicht funktioniert." neckte er sie ein wenig, ehe ein raues Lachen über seine Lippen kam. "Das eine schließt das andere ja nicht aus, oder? Wir können auch wunderbar zusammen ein Bad nehmen und dann erst das Schlafzimmer genauer in Augenschein nehmen ... und von mir aus dann nochmal baden." er lachte und gab Joanna einen Kuss. "In den nächsten Tagen können wir tun und lassen was wir wollen und niemand wird uns stören. Egal wann, wo und was ... ganz wie es uns gerade in den Sinn kommt."

"Du hast mich durchschaut...ich habe mich so schön allmächtig gefühlt, mach mir das nicht kaputt! Raube mir nicht meine Illusionen.", protestierte Joanna lachend. "Natürlich hätte das ohne mich nicht funktioniert. Schon allein deshalb nicht, weil Louis dich ohne mich als Pfand nicht hätte gehen lassen. Also sei froh, dass ich dabei war, wer weiß, was dir das noch irgendwann nutzen wird."
Sie sah zu ihm auf und grinste zufrieden.
"Dann lass uns zuerst den Staub von der Reise abwaschen und dann das Schlafzimmer anschauen. Aber...wirklich egal wo und wann? Niemand, der uns überwacht? Das trifft sich ausgesprochen gut."
Es war so entspannt, wenn man sich keine Gedanken darüber machen musste, wer einen wohl zufällig zu Gesicht bekam und was derjenige denken oder tun könnte.
"Das klingt sehr verlockend."

"Es hätte nicht funktioniert, weil ich ohne dich ein Niemand bin." erwiderte William. "Wie ein leeres Gefäß, das erst durch deine Anwesenheit gefüllt wird"
Sie hatten wahrlich schon harte Zeiten durch gestanden, doch rückblickend konnte William sagen, dass es sie nur noch enger zusammen geschweißt hatte. Die Bindung zwischen ihnen beiden war stark wie eh und je und es gab nichts, was sie beide hätte trennen können, dessen war William sich sicher.
"Dein Wunsch sei mir Befehl." William gab ihr einen Kuss und nickte dann. "Niemand, wir sind ganz allein. Ich habe extra darauf bestanden, dass auch keinerlei Bedienstete hier sind. Wir haben alles hier was wir brauchen und für den Notfall kann ich das nächste Dorf recht schnell erreichen, wenn es uns an etwas Mangeln sollte ... ansonsten heißt es nur du und ich."

Joanna strahlte ihn an und belohnte ihn mit einem Kuss. "Poetisch sind wir auch noch, ich bin hin und weg über diese neuen Seiten an dir, mein Liebster. Das hätte ich dir gar nicht zugetraut." Und sie freute sich, dass er sich für sie solche Mühe gab.
"Ganz allein...das ist wundervoll, ich glaube, das hatten wir seit zehn Jahren nicht mehr in dem Maße. Mindestens. So müssen wir uns auch wenigstens keine Gedanken machen, wer uns sehen und alles weitererzählen könnte. Dafür ist es hier wirklich ideal. Und verhungern werden wir auch nicht, eine warme Mahlzeit bekomme ich auch noch hin. Auch ohne Köchin. Ich kann zwar nicht für den Geschmack garantieren..."
Joanna schaute sich neugierig um, als er sie wieder abstellte und ihre Hand fuhr zart über die Verzierungen der Wand.
"Es hat bestimmt lange gedauert, dass hier fertig zu stellen...", sinnierte sie.

"Da siehst du einmal, was alles in mir steckt und nur für dich zum Vorschein kommt." erwiderte William lächelnd. "Und ob du es glaubst oder nicht, auch ich kann ein wenig kochen ... auch wenn meine Kochkünste recht rudimentär sind und sich eher auf schlichte Feldküche beschränken." murmelte er und gab Joanna einen Kuss. "Wenn du kochst, sind wir wahrscheinlich besser dran."
Zumal es auf einem Feldzug nicht darauf an kam, dass das Essen besonders gut schmeckte, sondern darauf, dass es den Magen gut füllte und keinen Hunger zurück ließ. Und vor allem nicht allzu lange dauerte.
William folgte mit den Augen ihren Fingern und lächelte in sich hinein. Er hatte da noch ein weiteres Ass im Ärmel, dass er aber erst etwas später ausspielen würde.
"Gefällt es dir?"

"Ja, ich sehe und staune. Damit hättest du ruhig auch früher herausrücken können." Joanna lachte und schüttelte den Kopf. "Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Aber vielleicht wagen wir das Experiment deiner Künste trotzdem an einem Tag. Mich würde es interessieren.."
Fast ein wenig verträumt glitt ihr Blick durch das Zimmer und sie fühlte sich hier sofort wohl. Das hier war eindeutig eine der wundervollen Erinnerungen an die Normandie, die er ihr versprochen hatte. Und vielleicht würde sie wirklich noch ein paar Orte zu sehen bekommen, wo er als Kind gespielt hatte.
"Oh ja...es ist wunderschön hier." Joanna lächelte zufrieden. "Du hast gut ausgesucht. Das Warten hat sich wirklich gelohnt." Sie gab ihm einen Kuss. "Auf deinen Geschmack kann man sich zumindest verlassen."

"Ich brauche ja auch noch ein paar Dinge mit denen ich dich überraschen kann, wenn ich älter werde." scherzte er dann und hob dann die Hände. "Das würde ich mir an deiner Stelle zweimal überlegen. Das einzige, was ich gut zubereiten kann, ist wahrscheinlich Wildbraten, aber dann hört es mit kulinarischen Köstlichkeiten auch schon auf."
William griff nach Joannas Hand und führte sie dann weiter durch das kleine Anwesen. "Ich bitte dich. Ich habe dich geheiratet. Das sollte doch eigentlich schon ein Grund sein, um nie wieder an meinem Geschmack zu zweifeln, oder?" stellte er dann fest und öffnete die Tür zum Badezimmer.
"Wir können schon mal das Wasser erhitzen, dann ist es nachher schön warm, wenn wir uns alles angesehen haben." schlug er dann vor.

"Du kannst es ja versuchen, vielleicht entdeckst du ja noch mehr ungeahnte Talente." Joanna grinste und folgte ihm durch das Anwesen, neugierig alles betrachtend. "Außerdem würde ich mein Essen jetzt auch nicht gerade als kulinarische Köstlichkeit beschreiben."
Sie trat in das Badezimmer und sah sich erst einmal um "Ja, da hast du recht. Dein Geschmackssinn hat sich deutlich gebessert, seit wir uns kennengelernt haben." Schließlich hatte er sie erst beim zweiten Anlauf geheiratet.
"Das ist eine gute Idee. " Und auch, wenn sie damit beide nicht die übermäßige Erfahrung hatten, zusammen bekamen sie es hin, dass das Wasser sich langsam erwärmte, während sie sich das Gebäude näher ansahen.
Joanna kam aus ihrer Begeisterung gar nicht mehr heraus.
"Ich könnte platzen vor Glück gerade. Es ist so schön hier...und das Beste ist, dass wir uns einfach einmal um nichts Sorgen machen müssen. Diesen Zustand kenne ich schon gar nicht mehr."
Sie schloss die Augen und atmete zufrieden durch. "Komm, lass uns baden gehen!"

"Glaub mir, deines schmeckt mit Sicherheit besser." erklärte William lachend.
Es erfüllte ihn mit tiefster Zufriedenheit, dass Joanna so begeistert von dem Anwesen war und sich hier auf Anhieb wohl zu fühlen schien. Das bestärkte ihn ungemein darin, dass er das richtige getan hatte.
"Eine sehr gute Idee, meine Liebe." stimmte er zu und kurze Zeit später standen sie beide im Badezimmer vor dem verlockend warmen Wasser. William legte seine Tunika ab und zog sich das Hemd über den Kopf, trat dann jedoch zunächst hinter Joanna und begann langsam die Schnürung ihres Kleides zu öffnen.
"Ich bin wirklich froh, dass es dir hier gefällt." erklärte er, den Blick auf die Schnüre in seiner Hand gerichtet. "Es ist nämlich dein Geschenk." fuhr er dann beiläufig fort.

"Wenn du meinst.." Joanna grinste, freute sich dann aber schon auf ein gemütliches, warmes Bad mit ihrem Mann. Das war der perfekte Beginn, ein wenig Entspannung konnten sie Beide wirklich gut gebrauchen. Sie genoss seine Finger auf ihrem Rücken und ließ sich nur zu gerne von ihm dabei helfen ihr Kleid zu öffnen.
"Warum sollte es mir nicht-?" Entgeistert drehte Joanna sich um und starrte William an. "Was hast du gesagt?", fragte sie ungläubig. Das konnte nicht sein Ernst sein. Er scherzte nur oder sie hatte ihn missverstanden, anders konnte es gar nicht sein..."
Joanna schüttelte den Kopf. "Das kann nicht dein Ernst sein. Oder doch?"
Ihr dieses Anwesen zu schenken war immerhin verrückt genug um zu William zu passen. Es war ein wenig übertrieben, aber sie verstand durchaus, dass er ihr damit wieder einmal zeigte, dass er einfach alles für sie tun würde.
"Du bist wirklich verrückt! Das kannst du doch nicht machen! Das ist..."
Joanna suchte recht erfolglos nach den richtigen Worten.

"Warum kann es das nicht sein?" fragte William unschuldig und zog Joanna dann an sich. "Würde es dir denn gefallen, wenn es mein Ernst wäre?" fragte er mit einem charmanten Lächeln.
William strich ihr sanft über die Wange und grinste zufrieden. Es hatte zwar ein klein wenig Mühe gekostet, doch letztlich war es recht leicht gewesen Henry das kleine Jagdschloss abzuschwatzen. Zwar hatte sein Cousin dafür auch einen netten Betrag an Goldstücken erhalten mit dem er seine Schatzkammer weiter füllen konnte, doch das war es William wert gewesen.
"Ich kann so ziemlich alles machen, wenn ich will." erwiderte er dann lächelnd. "Auch dir dieses Anwesen schenken. Die einzige Person, die mich daran hindert könnte, wärst du selbst."