William und Joanna ~ 1171

Joanna lächelte zufrieden und nickte. "Ja, das klingt gut." Sie schlang automatisch die Beine um seine Hüfte, als er sie erneut hochhob um sie zum Bett zu tragen und darauf abzusetzen. "Ja, ich auch. Aber mit so vielen Problemen im Nacken ist es einfach nicht so wie sonst." Deshalb war sie dabei auch die letzten Tage etwas zurückhaltend gewesen. Sie legte den Kopf ein wenig zur Seite und genoss es, wie seine Finger über ihre warme Haut strichen, um die Schnürung ihres Kleides zu lösen. Schließlich schob Joanna ihrerseits die Hand unter sein Hemd und machte sich dann an den Knöpfen zu schaffen.
"Du brauchst wieder ein bisschen mehr auf den Rippen.", raunte sie in sein Ohr. "Aber wenn wir wieder Zuhause sind, wird das schon bald wieder." Sie spürte ganz deutlich, dass er über die Wochen im Tower Gewicht verloren hatte, auch wenn sie ihm immer wieder etwas zu essen mitgebracht hatte.
Einen Arm wieder um seinen Hals schlingend schob sie mit der Anderen das Hemd von seinen Schultern.

William schloss genüsslich die Augen als Joannas Hand unter seinem Hemd verschwand, dann begann er zu lachen. "Ach was? Hast du mir nicht im Tower noch erzählt, dass ich dann wenigstens alle überflüssigen Pfunde los wäre?" erinnerte er sie grinsend. Aber natürlich hatte Joanna recht, man sah ihm die letzten Wochen doch deutlich an, selbst wenn man ihm nur ins Gesicht sah. Er war deutlich schmaler geworden und war noch immer recht blass und wirkte ziemlich übermüdet. Aber das würde nun auch ein Ende finden, wenn Joanna erst einmal vollkommen frei gesprochen war und sie wieder nach Cornwall konnten.
William strich ihr sanft das Kleid von den Schultern und ließ seine Lippen ihren Hals hinab zu ihrem Schlüsselbein wandern.
"Meine wunderschöne Frau ..." murmelte er lächelnd und küsste sie wieder, während seine Hände nun über ihre warme Haut glitten.

"Das schon, aber für meinen Geschmack hast du ein bisschen viele Pfunde verloren. Außerdem siehst du aus, als hättest du genauso viele schlaflose Nächte gehabt wie ich. Ich freue mich auf den Tag, da man es dir nicht mehr ansieht, dass du so lange im Tower hast sitzen müssen.", erklärte Joanna eine Spur ernster.
Sie lächelte unter seinem Kompliment und schmiegte sich dicht an ihn, um das Gefühl seiner nackten Haut genießen zu können. Plötzlich hörte Joanna draußen Schritte und schrak zusammen, als die Tür aufgerissen wurde. Natürlich...sie hatten vergessen abzuschließen! Und deshalb sahen sie sich jetzt Beatrice, Robert und Edward gegenüber. "Mama, Ma-...."
Entsetzt starrten die Drei auf das Bild, das sich ihnen gerade bot und für einen Moment wäre Joanna am liebsten im Erdboden versunken, während Beatrice völlig rot anlief und gar nicht zu wissen schien, wie sie reagieren sollte.
Joanna ließ die Stirn gegen Williams Schulter sinken. "Wir sollten es so langsam wissen.", murmelte sie leise.

"Den Tag werde ich ebenso begrüßen." murmelte er. Immerhin sah man es ihm nicht nur an, er spürte es auch deutlich in den Knochen. Dinge die er vorher ohne Probleme hinter sich gebracht hatte, strengten ihn deutlich mehr an.
William erstarrte für eine Sekunde und fuhr dann herum als sich die Tür öffnete ... natürlich, was auch sonst. "Jetzt sind wir mittlerweile gar nicht mehr sicher vor Unterbrechungen." brummte er und ließ sich neben Joanna aus Bett fallen, den Blick auf die Kinder gerichtet.
"Raus." erklärte er entschlossen. "Raus und zwar sofort. Ihr bekommt nachher schon noch zu hören, was ihr wissen wollt."
Denn das die drei den Bischof hatten gehen sehen und deshalb hier waren, stand für William außer frage.
"Na los, macht schon." forderte er die Kinder auf und warf Robert, der aussah als wisse er nicht, ob ihm die Sache peinlich war oder er grinsen musste, im nächsten Moment ein Kissen an den Kopf.

Joanna zog sich ein Laken vor den Oberkörper und seufzte leise. Sie war froh, dass William so entschlossen reagierte, sie hätte erst einmal nicht gewusst, was sie sagen sollte. Ihr war das auch ein wenig peinlich, selbst wenn es nur die Kinder waren. Als die Drei davon stoben und sie Robert hinter der geschlossenen Tür lachen hörte, ließ sie sich auch erst einmal zurück fallen. "Meine Güte...das ist uns nicht passiert, seit wir verheiratet sind. Wir müssen wirklich daran denken abzuschließen, selbst wenn wir uns kaum noch beherrschen können."
Sie schwieg einen Moment und begann dann zu lachen. "Ich weiß nicht, wem es peinlicher war. Ihnen oder uns. Beatrice ist ganz rot geworden."
Sie schüttelte den Kopf und erhob sich dann um sich das Kleid auch über die Hüften zu streifen und zur Tür zu gehen um sie abzuschließen.
"Ich bin gespannt, wie sie später damit umgehen werden."

William ließ den Kopf in die Kissen zurück sinken als die Kinder nach draußen eilten und er feststellte, dass er seinen Ältesten richtig eingeschätzt hatte. "Was Robert betrifft ... eindeutig uns. Aber bei den anderen beiden wohl eher nicht." erwiderte er kopfschüttelnd und beobachtete Joanna wie sie zur Tür ging.
Für einen Moment hatte er geglaubt, dass die Stimmung nun erst einmal dahin war, aber als sie sich so selbstverständlich erhob und abschloss, atmete er erleichtert aus.
"Wir werden es schon merken." stellte er nun grinsend fest und ergriff Joanna am Handgelenk, um sie zu sich zu ziehen als sie zurück kehrte. "Ich muss allerdings gestehen, dass ich dir gerne dabei zusehe, wie du die Tür abschließt." murmelte er dann und liebkoste ihre warme, weiche Haut mit den Lippen.

"Ja, das glaube ich auch. Ich bin gespannt, was aus ihm einmal wird. Wenn er ein Frauenheld wird wie Henry, das glaube mir, dann werde ich ihm ordentlich den Kopf waschen. Aber noch ist ja eine Weile Zeit."
Ein Grinsen umspielte ihre Lippen, als sie sich wieder zu ihm begab und sich bald auf dem Bett wieder fand. "Das glaube ich dir, aber bilde dir ja nicht ein, dass ich deshalb immer absperre. Ich sehe dir schließlich genauso gern dabei zu, mein Liebster.", neckte sie ihn und gab ihm einen Kuss, legte dann aber den Kopf in den Nacken um seine Liebkosungen genießen zu können.
"Ich liebe dich...", murmelte sie und ließ die Hand über seine Brust abwärts wandern. Jetzt entflammte die Leidenschaft doch ein wenig heftiger in ihr und sie wollte am liebsten gar nicht mehr allzu lange warten.

"Ach, das glaube ich nicht." erwiderte William amüsiert. "Er ist ein vernünftiger Junge. Er kommt nur langsam in das Alter in dem er anfängt sich für solche Dinge ein wenig zu interessieren." Eine Tatsache, die ihn bei Robert weniger bedrückte als bei Beatrice. Im Gegenteil, er freute sich darauf, dass sein Sohn langsam zum Mann wurde, es gab immerhin noch vieles, was er ihm beibringen wollte.
"Schade." bemerkte William grinsend und gab Joanna einen Kuss. "Das wäre sehr angenehm für mich gewesen."
Er ließ seine Hände über ihren Körper gleiten und spürte wie das Blut immer schneller durch seine Adern floss als sein Herz heftiger zu schlagen begann.
"Willst du mir nicht endlich aus dieser Hose helfen?" schlug er zwischen zwei Küssen mit rauer Stimme vor.

Joanna grinste spöttisch. "Ich weiß. Und deshalb wirst du ihm auch bei nächster Gelegenheit erklären, was er wissen muss, mein Lieber. Das ist dein Part. Ich bin für die Mädchen zuständig. Und Beatrice weiß schon lange, was sie so zu beachten hat."
Sie lachte auf und vertiefte den Kuss. "Doch. Aber ich dachte mir, ich sollte dich vielleicht noch etwas zappeln lassen. Aber ich will mal nicht so sein und dir behilflich sein...", hauchte sie leise in sein Ohr und löste seinen Gürtel, damit sie ihn von seinen Beinkleidern befreien konnte. Schließlich konnte sie spüren, dass er langsam genauso ungeduldig wurde wie sie. Sie konnte die Begierde in seinen Augen lesen und das gefiel ihr durchaus. "Komm schon....oder hat dich das so aus dem Konzept gebracht?"

William grinste breit und sah Joanna spöttisch an. "Das werde ich mit dem größten Vergnügen machen, glaub mir." erklärte er belustigt. Dann lachte er leise. "Ich danke dir für deine Güte, meine Schöne." murmelte er atemlos und zog sie an sich, kaum das seine Hose auf dem Boden gelandet war.
"Keine Sorge, ich habe mein Ziel noch sehr genau im Blick." versprach er Joanna und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Ja, so war es schon deutlich besser ... und vor allem mit der Gewissheit, dass nun keiner mehr herein kommen konnte, konnte William sich endlich dem widmen, was er so lange vermisst hatte.

"Erzähl ihm keinen Blödsinn und setz ihm keine Flausen in den Kopf, dann bekommen wir keine Probleme.", erklärte Joanna lachend, aber ein wenig atemlos. "Hast du das? Na dann..." Sie schlang Arme und Beine um ihn um deutlich zu machen, dass sie nicht mehr warten wollte und genoss es sehr, wieder mit ihm vereint zu sein.
Als sich ihr Herz langsam wieder beruhigte und sie sich an ihn schmiegte, atmete sie langsam aus und legte die Hand flach auf seine Brust. "Du hast mir gefehlt. Es wird Zeit, dass wir ein paar Tage für uns allein haben. Wenn all das vorbei ist, dann verkriechen wir uns ein paar Tage. Die Kinder werden es verkraften und Sybilla wird sich schon um unsere Rasselbande kümmern, schließlich wird Constance bald ein wenig mehr zu tun haben. Wenn sich ihr Wunsch endlich erfüllt."

William hatte die Arme um Joanna gelegt und genoss das Gefühl, das ihn durchströmte als sie sich an ihn schmiegte. "Oh, das hört sich ausgesprochen gut an. Ein paar Tage nur für uns, ohne jemanden, der in das Zimmer platzt und wir deshalb jedes Mal ans abschließen denken müssen." William malte sich die Tage bereits in Gedanken aus, die sie in Cornwall ohne den ganzen Trubel verbringen konnten. Immerhin gab es dort genügend Orte an denen sie sich zurück ziehen konnten und im Notfall immer noch schnell genug in Truro waren.
"Wie weit ist Constance eigentlich? Es müsste jetzt doch jeden Tag soweit sein, oder nicht?" fragte William etwas neugierig, auch wenn die Müdigkeit ihn gerade mehr als schnell zu übermannen drohte.

"Oh ja. Aber ich schätze, wir müssen den Kindern ein paar Manieren beibringen. Selbst am Schlafzimmer seiner Eltern kann man anklopfen, das sollten sie schleunigst lernen.", murmelte Joanna schläfrig. "Ich freue mich so auf Zuhause. Ich komme mir vor, als wäre ich Jahre nicht dort gewesen. Was meinst du, wie lange sich das alles noch hinzieht? Irgendwie muss man ihm ja beweisen können, dass er lügt.", seufzte sie, nickte aber schließlich.
"Ja. Eigentlich warten sie nur noch darauf, dass die Wehen einsetzen. Schau sie dir an, dann weißt du schon, dass sie kurz vor der Niederkunft steht. Sie will John so gerne einen Erben schenken.", verriet Joanna ihm schließlich. "Sie wünscht sich, dass wenigstens einer der Zwillinge ein Junge wird. Und ich kann mir gut vorstellen, dass John platzen wird vor Stolz. Dann ist ihre kleine Familie wirklich perfekt. Allerdings..:" Sie grinste matt. "hat sie angedeutet, dass für sie die Familienplanung mit den Zwillingen nicht unbedingt abgeschlossen ist."

"Das sollten wir auf jeden Fall. Du kannst dich drauf verlassen, dass besonders Robert noch ein bisschen was zu hören bekommt." erwiderte William grinsend. "Ich hoffe nicht mehr allzu lang. Ich erwarte in den nächsten ein, zwei Tagen Nachricht von den Männern, die Geoffrey losgeschickt hat, um Beweise zu sammeln. Und sobald diese Vorliegen wird der Rest schnell abgehandelt sein." versicherte William ihr.
"Nun, ich gönne den beiden, dass sich ihre Wünsche erfüllen. Verdient haben sie es." William zog eine Augenbraue in die Höhe und lächelte spöttisch. "So so, dann bin ich einmal gespannt, was John dazu sagt. Aber unsere Familienplanung war mit den Zwillingen ja auch noch nicht beendet." bemerkte er und gab Joanna einen liebevollen Kuss, ehe er den Kopf mit leisem Seufzen wieder in die Kissen sinken ließ. "Nimmst du es mir übel, wenn ich gleich einschlafe?" fragte er schläfrig mit einem müden Grinsen auf den Lippen.
Sonst war er selten so müde nachdem sie miteinander geschlafen hatten, doch unter den aktuellen Umständen begrüßte er die angenehme Müdigkeit sogar.

"Was ihm absolut nichts schaden wird." Joanna unterdrückte ein Gähnen. "Das klingt gut. Hoffen wir, dass sie etwas gefunden haben, das mich entlastet. Ich will endlich aus London fort. Es ist so hektisch hier. Aber wenn du mit mir raus gehst, werde ich noch eine Weile durchhalten ohne schwermütig zu werden."
Es tat ihr gut, wenn sie ab und an den freien Himmel zu Gesicht bekam und sich ein wenig bewegen konnte. Und zugleich brachte es ihr wieder eine Gelegenheit mehr, mit ihrem Mann allein zu sein und ein bisschen die Zweisamkeit zu genießen.
"Natürlich tue ich das. Ich werde zu Tode beleidigt sein.", bemerkte Joanna lächelnd, schüttelte dann aber den Kopf. "Nein, ich bin selber müde und ein bisschen Schlaf würde mir auch nicht schaden. Höchstens die Kinder werden böse sein, wenn sie so lange auf ihre Neuigkeiten warten müssen. Allerdings ist das zugleich auch noch eine Strafe und eine Lektion in Geduld."
Joanna schloss die Augen und schmiegte die Wange an seine Brust. "Wie könnte ich es dir übel nehmen, wenn du doch bei mir bist?"

"Mit Sicherheit. Und ehe du dich versiehst sind wir wieder zu Hause." murmelte William verschlafen. Es fiel ihm langsam wirklich schwer sich auf ihre Unterhaltung zu konzentrieren, aber er gab sich Mühe. Allerdings sorgten Joannas nächste Worte dafür, dass auch diese Anstrengung langsam abflaute. "Ich bin froh, wieder bei dir zu sein." nuschelte William während er die Augen schloss.
Endlich konnte er wieder ruhiger schlafen und vor allem dabei seine geliebte Joanna in den Armen halten. "Ich liebe dich ..."
Das hier war kein Vergleich zu den Nächten im Tower und entschädigte ihn gleichzeitig dafür. Das war es mehr als wert gewesen durchzuhalten und sich nicht klein kriegen zu lassen. Und das würde er für seine Familie immer wieder tun.

John musste sich wirklich zusammenreißen um nicht die Beherrschung zu verlieren. Er war sehr nervös, seit bei Constance vor einer Weile die Wehen eingesetzt hatten, aber er bemühte sich sehr, sich das nicht anmerken zu lassen. Zwillinge waren immer ein besonderes Risiko und seine größte Angst war einfach, dass ihr etwas passierte.
Er setzte sich auf die Bettkante und legte prüfend eine Hand auf ihren Bauch. "Ich sollte langsam die Hebamme dazu holen, findest du nicht? Und Joanna."
Constance hatte darauf bestanden, dass ihre Freundin ihr beistand und er konnte sie verstehen, immerhin war Joanna abgesehen von ihm ihre engste Vertraute hier und diese hatte obendrein selbst schon einmal Zwillinge zur Welt gebracht. Er selbst hatte irgendwie die Befürchtung, dass es für ihn schwerer werden würde das alles hier nervlich durchzustehen, als für Constance.
"Und bald....bald wird unser Nachwuchs da sein und uns in Atem halten." Er küsste sie zärtlich auf die Stirn. "Ich freue mich schon sehr darauf. Also versprich mir, dass du das hier heil durchstehst."

Constance atmete geräuschvoll aus. "Tu das, wenn du dann ruhiger bist. Aber ich sage dir, es wird noch eine Weile dauern. Die Wehen sind noch nicht -" Sie brachte den Satz nicht zu Ende, da genau in dem Moment eine erneute Wehe einsetze, die Constance innehalten ließ. Sie legte die Hände auf den runden Bauch und biss die Zähne zusammen bis der Schmerz im nächsten Moment bereits wieder abklang.
"Ich wollte sagen, dass die Wehen noch nicht sehr heftig sind. Und der Abstand zwischen ihnen ist auch noch groß, wir haben also noch einiges an Zeit." beruhigte sie ihren Mann liebevoll.
Constance strich John über die Wange als er ihr einen Kuss auf die Stirn gab. "Keine Sorge, wir drei werden das schon alles gut meistern, damit du uns dann in der nächsten Zeit fleißig umsorgen kannst." versprach sie ihm lächelnd.

John seufzte leise, blieb aber noch einen Moment sitzen, da sie ja fand, dass es noch eine Weile dauern würde. "Wenn du das sagst, du musst es ja wissen." Er legte sanft die Hand auf ihren Bauch und strich ihr eine Strähne aus der Stirn. "Oh, kein Problem, das werde ich tun. Mit Vergnügen sogar." Er lächelte leicht.
"Brauchst du noch etwas?", fragte John dann und schaute sie prüfend an. Er wusste, dass Constance schwere Stunden bevorstanden und er machte sich Sorgen um sie, schließlich waren Zwillinge nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Und er als Arzt konnte das Risiko durchaus einschätzen. Der absolute Albtraum für ihn wäre es, wenn seiner Frau etwas zustieß. Das würde er nicht so einfach verkraften, dazu liebte er Constance einfach viel zu sehr.

"Das höre ich gern. Aber sei nicht zu offenherzig mit sowas, ich könnte in Versuchung geraten es auszunutzen." neckte sie ihn liebevoll. Sie war so froh, dass er für sie da war und das er auch nach der Geburt der Zwillinge alles für sie tun würde.
Dann schüttelte sie den Kopf und legte ihre Hand auf seine, die auf ihrem Bauch ruhte. "Nein, alles was ich brauche, habe ich bereits." erklärte sie und atmete tief durch, um sich zu entspannen.
Sie wusste, wie angespannt John war und sie wusste auch, dass die bevorstehenden Stunden sich ziehen würden und ausgesprochen anstregend werden würden. Doch sie versuchte einfach optimistisch zu bleiben.
"Bald werden wir unser zwei Kleinen in den Armen halten können." murmelte sie glücklich.

"Sei nicht albern, du weißt doch, dass du das alles tun kannst. Ich würde für euch alles tun, Liebste.", erklärte John lächelnd. "Wenn du sicher bist, dass du nichts mehr brauchst...ich bin auch froh, wenn die Beiden endlich da sind. Auch wenn ich sehr versuche mich zu beherrschen, ich mache mir Sorgen um dich. Das ist nicht einfach. Aber ich vertraue einfach darauf, dass es gut gehen wird."
Er beugte sich vor um ihr einen zarten Kuss zu stehlen und stand dann auf.
"Ich bin bald zurück. Wer weiß, wie eilig die Kleinen es haben. Dann ist es mir wohler, die Hebamme ist in der Nähe." John lächelte leicht und machte sich auf den Weg. Obwohl er die ältere Dame aus London nicht wirklich kannte, hatte er beim ersten gespräch mit ihr ein gutes Gefühl gehabt. Sie wirkte durchaus kompetent und würde Constance die Sicherheit vermitteln, die sie brauchte.

Constance schüttelte lächelnd den Kopf als John seiner Unruhe nachgab und die Hebamme holen ging. Aber so gab er dann wenigstens Ruhe und er würde schon sehen, wie lange er noch würde warten müssen.
Seine Schritte waren gerade auf dem Gang verklungen als die Wehen erneut einsetzten und Constance krallte sich mit einer Hand am Bettlaken fest, da die Wehen nun doch langsam begannen etwas heftiger zu werden.
Aber bald, bald würde es soweit sein ...
Als John in Begleitung der Hebamme zurück kehrte hatte Constance sich die Kissen so zurecht gelegt, dass sie ein wenig aufrechter liegen konnte, denn so war es deutlich angenehmer. Sie strich sich noch einmal über den ausladenden Bauch und lächelte bei dem Gedanken, dass sie die kleinen nun in Zukunft auf dem Arm mit sich herum tragen würde.
"Da bist du ja wieder." begrüßte sie ihren Mann als John sich wieder neben ihrem Bett nieder ließ. Langsam spürte sie, wie der Schweiß ihr auf die Stirn trat und sich bereits die nächsten Wehen ankündigten.

"Natürlich bin ich das. Aber wer will mir erzählen, dass der Abstand noch sehr groß ist?", neckte John sie leicht. " Du wirst sehen, die Beiden werden es eilig haben. Immerhin schleppst du sie lange genug mit dir herum, nicht wahr?"
Er nahm ihre Hand und strich sanft mit dem Daumen über ihren Handrücken.
Er wusste, dass er noch einige Stunden würde ausharren müssen, aber er wollte so wenig wie möglich verpassen. Er wollte Constance beistehen.
Und als die Wehen heftiger wurden, war die Hebamme auch schon bestens vorbereitet und plauderte munter auf Constance ein, um sie im Moment noch von ihren Schmerzen abzulenken.
Dazu trug natürlich auch Joanna bei, die sich inzwischen dazu gesellt hatte, wie Constance es sich gewünscht hatte, wenn sie schon hier in einer fremden Umgebung ihre Kinder zur Welt bringen musste.

Etwas Gutes hatte das Ganze zumindest ... auch wenn es Zwillinge waren, waren die Wehen nicht schmerzhafter als damals bei Cathie und so konnte Constance sich von der Hebamme und Joanna gut ablenken lassen, die beide mit ihr sprachen, während John beständig ihre Hand hielt.
"Dass sie es einem am Ende aber auch immer noch einmal schwer machen müssen." murmelte sie zwischen zwei Wehen und sah mit müden Grinsen zu Joanna hinüber, die durch ihre Zwillinge genau wusste, was Constance noch bevor stand.
Im nächsten Moment biss sie die Zähne aufeinander als die nächste Wehe kam.
"Na gut, dann wollen wir doch mal sehen." erklärte die Hebamme mit einem ruhigen Lächeln.

John grinste nur schwach, während Joanna leise auflachte. "Das ist doch immer so. Dann wissen wir nachher einfach noch viel mehr zu schätzen, dass sie endlich da sind. Glaub mir, du hast es bald geschafft. Wenn das Erste erst einmal da ist, geht es ganz schnell.", beruhigte sie ihre Freundin und tätschelte ihren Arm, ehe sie dann beschloss, der Hebamme zur Hand zu gehen, als es ernst wurde. John war ein wenig blass um die Nase, daher übernahm sie das lieber selbst.
Und als schließlich der erste Zwilling das Licht der Welt erblickte, lächelte sie und nahm den kleinen Jungen der Hebamme ab, damit sie sich um dessen Geschwisterchen kümmern konnte.
"Mach weiter, Constance! Du hast es bald geschafft und dein Wunsch zumindest hat sich schon einmal erfüllt." Schließlich hatte sie sich sehr einen Sohn gewünscht.