William und Joanna ~ 1171

"Es klingt so, als wolle er dich aus dem Weg haben oder deine Beziehung zum König noch deutlicher distanzieren. Vielleicht hat er vor, nach England zurück zu kehren. Auch, wenn mir der Gedanke daran so gar nicht gefallen mag. Er sollte einfach dort bleiben, wo er die letzte Zeit auch war. Dort hat er uns wenigstens in Ruhe gelassen."
Sie seufzte leise und nickte schließlich. "Ja, versuch es. Ich bin ihm auf jeden Fall dankbar dafür, dass er mich entlastet und ich dadurch frei komme, auch, wenn er mich erst in diese Lage gebracht hat. Vielleicht lässt Henry sich ja erweichen, ihn wenigstens nicht zu töten. Maria hat doch sonst niemanden."

William wusste, dass das bevorstehende Gespräch alles andere als einfach werden würde, dennoch klopfte er an Henrys Tür und bemühte sich möglichst optimistisch zu bleiben. Irgendwie würde das schon funktionieren.
William trat ein als er herein gebeten wurde und ließ sich dann auf dem Stuhl Henry gegenüber nieder. "Henry, ich wollte mit dir über Walter sprechen." erklärte William sein Anliegen zugleich.
Walter hatte erklärt, dass Joanna unschuldig war und seine Version der Dinge richtig gestellt. Sie waren also in der Lage wieder nach Cornwall zu reisen, doch vorher hatte William noch eine Sache zu erledigen.
"Du weißt, was der Mann gesagt hat. Er hat ohne Zweifel schon einen großen Fehler darin gemacht, Beckets Auftrag überhaupt anzunehmen, aber er hat sich doch schließlich eines besseren besonnen ... hätte Beaumont ihn nicht angegriffen, hätte er ihn auch nicht getötet." William sah Henry an und hoffte, dass dieser in halbwegs milder Stimmung war. "Du weißt, worauf ich hinaus will, nicht wahr?"

Henry sah auf, als William schließlich eintrat und sich ihm gegenüber setzte. Es überraschte ihn ein wenig William hier zu sehen, denn eigentlich zog es diesen so schnell wie möglich wieder nach Cornwall, nachdem diese Sache mit dem Mord ausgestanden und auch Joanna freigesprochen worden war.
"Verstehe ich das richtig? Du, ausgerechnet du, willst, dass ich ihn nicht hinrichten lasse? Nachdem er dafür gesorgt hat, dass man deine Frau verklagt? Warum bittest du denn für ihn, William? Er hat den Tod verdient, er hat einen Adeligen getötet und er hat Joanna bewusst belastet, obwohl sie unschuldig war."
Er schüttelte leicht den Kopf.
"Was stellst du dir dnn stattdessen für ihn vor?"

William unterdrückte ein Seufzen und nickte stattdessen. "Das verstehst du richtig." stimmte er dann zu. "Henry, Walter ist kein schlechter Mensch. Er hat sich von Becket beeinflussen lassen, der dessen schlechte Situation ausgenutzt hat. Zudem bereut er seine Tat. Er hat den Tod nicht verdient. Es gibt im Tower Männer, die größere Verbrechen begangen haben als er und trotzdem nicht zum Tode verurteilt wurden." erklärte er langsam und mit Bedacht.
"Ich weiß nicht ... eine Strafe hat er ohne Frage verdient, doch keine, die ihn sein Leben kostet. Er hat eine Schwester, die ihm sehr am Herzen liegt, gib den beiden eine Chance. Verurteile ihn zu einigen Jahren im Tower oder ähnliches ... aber lass ihn nicht sterben." bat William seinen Cousin.

"Du überraschst mich immer wieder. Und es erstaunt mich, was Joanna aus dir gemacht hat. Früher wärst du nicht so leicht bereit gewesen jemandem wie Walter zu verzeihen."
Henry verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte leise, dachte nach. Situationen wie diese behagten ihm nicht, denn er wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. Wie seine Entscheidung ausfallen sollte.
Er betrachtete William lange und nickte dann schließlich.
"Nun gut...er soll nicht sterben. Wenn du dich dafür verbürgst, dass er dergleichen nicht wieder tut. Dann kannst du ihn mitnehmen. Er soll seine Schuld durch Arbeit in deinen Diensten abgelten. Ich habe keine Lust mich noch länger mit ihm herumzuschlagen. Tu mit ihm, was du für richtig hälst, aber sei nicht allzu nachgiebig. Sonst könnte ich auf den Gedanken kommen, dass er doch noch eine Strafe verdient."

William grinste schief. "Ja, die Zeiten ändern sich." bemerkte er und sah Henry im nächsten Moment ein wenig überrascht an. Dann stand er auf und folgte dem Impuls Henry kurz in die Arme zu schließen. "Ich danke dir." murmelte er, während er seinem Cousin auf den Rücken klopfte und dann wieder einen Schritt zurück machte.
"Wir werden morgen abreisen. Die Sachen sind bereits gepackt und ich denke, es wird uns allen gut tun wieder nach Hause zu kommen. Der Aufenthalt hier war dieses Mal mehr als kräftezehrend." erklärte William dann, um sich von Henry zu verabschieden.
Dabei verschwieg er seinem Cousin ganz bewusst, dass er Richard angeboten hatte mit zu kommen, falls dieser wollte.

"Ich habe nur keine Lust mich noch länger mit dieser Sache befassen zu müssen.", winkte Henry ab und grinste, als er die Umarmung erwiderte. "Ja, das kann ich dir ohne Weiteres glauben. Aber bleib nicht zu lange, du wirst hier gebraucht. Schließlich bist du jetzt wieder im Dienst, mein Lieber."
Er legte William eine Hand auf die Schulter. "Eine angenehme Reise wünsche ich euch. Allerdings solltest du dir bei Gelegenheit deine neue Grafschaft ansehen.", bemerkte Henry beiläufig. "Um zu sehen, ob alles mit rechten Dingen zugeht. Schließlich willst du sie Edward ja einmal vererben können ohne dass sie ruiniert ist, nicht wahr?"
Er lächelte leicht und wartete auf Williams Reaktion.
"Die Urkunde liegt bereit und de Vere würde sich schwarz ärgern."

"Nun, Henry, ich denke es wird etwas dauernd, außerdem -" William brach mitten im Satz ab und starrte seinen Cousin überrascht an. Als ihm aufging, dass sein Mund ein wenig offen stand, schloss er ihn rasch und suchte nach passenden Worten, fand jedoch keine.
"Oxford?" murmelte er schließlich völlig irritiert durch diese unerwartete Wendung. Immerhin waren Henry und er sich in letzter Zeit doch etwas fremder geworden. "Du gibst mir Oxford?" formulierte er dann schließlich wenigstens einen sinnvollen Satz.
Henry wusste schon lange, dass William sich die Grafschaft wünschte und bisher hatte er den Wunsch zwar nie gänzlich abgelehnt, doch war auch nie weiter darauf eingegangen.

Henry begann zu grinsen. Damit hatte William offenbar gar nicht gerechnet. Nun, er hatte auch nie Andeutungen gemacht, dass er dessen Wunsch zu entsprechen beabsichtigte. "Nein, ich wollte dir Aquitanien geben.", spottete er schließlich und hob eine Augenbraue. "Natürlich Oxford, was denkst du denn? Du wolltest es doch haben."
Und damit konnte er auch seinem zweiten Sohn irgendwann einmal etwas vererben, aber natürlich würde auch Williams eigener Einfluss doch noch um einiges wachsen.
"Hör zu, ich weiß, dass wir uns in letzter Zeit nicht sonderlich gut verstanden haben. Aber diese Sache mit Richard und Beatrice...das hat nichts mit dir oder deiner Familie zu tun, es ist nicht, weil sie eine zu schlechte Partie wäre. Aber es ist eben politisch unklug. Und außerdem bin ich froh, dass du wieder aus dem Tower heraus bist. Es war furchtbar dich dort zu sehen."

William grinste und zog Henry noch einmal an sich. "Ich danke dir. Wirklich. Du weißt, wie viel mir das bedeutet." bedankte William sich erneut. Henrys nächste Worte lösten dann jedoch ein leichtes Unbehagen in ihm aus. Diese Sache mit Richard und Beatrice war nämlich noch lange nicht vom Tisch.
"Wo wir gerade bei Richard sind ... ich habe dem Jungen angeboten uns zu besuchen. Immerhin hat er mir nicht ganz unwesentlich bei der Sache mit Joanna geholfen. Ich würde mich also freuen, wenn er uns für ein paar Tage begleiten würde." erklärte William dann schließlich doch. Es hatte keinen Zweck mit verdeckten Karten zu spielen, spätestens wenn sie aufbrachen, wusste Henry ohnehin davon und dann würde er sich nur hintergangen fühlen.

"Ja, ich weiß. Und ich denke, es wird Zeit, dass die Grafschaft wieder besetzt wird. Sie ist lange genug von einem Verwalter ohne Herr verwaltet worden.", erklärte Henry seine Entscheidung. "Und ich weiß durchaus, dass du sie verdient hast."
Er seufzte leise und fuhr sich durch die roten Locken. "Inwiefern hat er dir dabei geholfen?", fragte Henry mit gerunzelter Stirn, fuhr dann aber fort. "Wenn es denn sein muss...aber du versprichst mir, dass du ein Auge auf die Beiden hast. Der Junge soll bloß keine Dummheiten machen. Er soll gar nicht auf die dumme Idee kommen, dass er sie in Schwierigkeiten bringen muss, um sie heiraten zu dürfen. Also behalt ihn im Auge, ja? Um unser beider Nerven willen. Ich weiß, wie stur er sein kann, das hat er wohl leider Gottes von mir geerbt."

"Er hat mich umgehend über die Überlegungen des Richters informiert. So konnte ich schnell genug beim Erzbischof sein." erklärte William die Umstände dann.
Mit hochgezogener Augenbraue sah er Henry an und hätte um ein Haar losgelacht. "Henry, ich bitte dich. Auch wenn wir in den Heiratsplänen anderer Meinung sind, so lege ich absolut keinen Wert darauf, dass dein Sohn auf dumme Gedanken kommt. Mach dir darum ja keine Sorgen, ich werde schon auf sie achten." erklärte er fast ein wenig belustigt.
So viel Freiraum wie er den beiden auch gönnte, da hörte der Spaß absolut auf.

"Sieh an..." Richard war offenbar in völliger Loyalität zu Williams Familie entbrannt. Aber solange er dabei keine Fehler machte, sollte es ihm recht sein. Henry schüttelte leicht den Kopf. "Du weißt ganz genau, was ich meine. Mach ihm unmissverständlich klar, was ihm blüht, wenn er das tut. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, sucht er sich einen unbeobachteten Moment aus. Und ich bin mir nicht sicher, ob deine Tochter sich in ihrer Verliebtheit nicht hinreißen lassen würde. Du weißt doch, wie so etwas ist. Und ich habe keine Lust später noch mehr Schwierigkeiten am Hals zu haben, weil mein Sohn sich nicht im Griff hat. Deshalb bitte ich dich wirklich auf sie zu achten."
Er legte den Kopf zur Seite. "Ich weiß, dass du das auch nicht willst. In Cornwall hast du aber mehr Einfluss auf sie als ich."

William legte Henry eine Hand auf die Schulter und nickte dann. "Ich verspreche gut auf sie aufzupassen." erklärte William noch einmal. Immerhin lag ihm auch nichts daran, dass Beatrice irgendwann vor ihm stand und beichten musste, dass sie von Richard schwanger war ... dann wäre der Eklat perfekt. Zwar war William in dieser Sache auch kein Vorbild gewesen, aber bei seinen Kindern legte er da doch ganz anderen Wert darauf.
"Noch einmal vielen Dank, Henry. Und bis bald." verabschiedete William sich dann noch einmal mit einem Lächeln von seinem Cousin.
Oxford ... endlich hatte er bekommen, was er wollte. Das musste er gleich Joanna erzählen.

Gut gelaunt packte Joanna noch ein paar letzte Sachen zusammen, damit sie endlich abreisen konnten. Bald würden sie wieder Zuhause sein, endlich. Sie hatte Cornwall ebenso vermisste wie die Hunde und auch die Pferde. Endlich konnten sie aus London fort, sie waren frei. Jetzt kam es nur noch darauf an, was Henry zu Walter zu sagen hatte, dem William sich irgendwie verpflichtet fühlte.
Aber dann, dann konnten sie endlich los.
Joanna summte leise vor sich hin und legte das letzte Kleid zusammen, ehe sie die Kiste schloss und sich prüfend umsah, ob sie auch nichts vergessen hatte. Wie gut es den Kindern doch tun würde, wieder in de Natur zu kommen. Nach Cornwall, wo es ein bisschen ländlicher war. Die Zwillinge waren nun auch stabil genug zum reisen, alles war gut.

William war bester Stimmung als er das Gemach betrat und so schloss er Joanna zur Begrüßung sofort in die Arme und gab ihr einen liebevollen Kuss. "Morgen können wir aufbrechen, meine Schöne. Ich hoffe alles ist gepackt?" neckte er sie liebevoll und gab ihr noch einen Kuss. "Henry war ausgesprochen milde gestimmt. Er sagte, wenn ich Walter mit nach Cornwall nehme und darauf achte, dass er wieder auf die rechte Bahn kommt, will er sein Leben verschonen." erzählte er weiter und begann dann zu grinsen.
Sein eigener Höhepunkt des Tages war schließlich noch etwas anderes.
"Und stell dir vor, vor dir steht der Lordkanzler des Königs, Earl of Cornwall und Earl of Oxford." fügte er dann hinzu und konnte nicht widerstehen Joanna noch einen Kuss zu geben.

Joanna erwiderte Williams Kuss und lachte auf, als er sie so überschwänglich begrüßte. "Natürlich ist es das. Es ist alles vorbereitet, schließlich kann ich es kaum erwarten, endlich wieder nach Hause zu kommen! Ich vermisse Cornwall." Sie lächelte ihn an und küsste ihn auf die Wange. "Wie schön. Maria wird sich sehr freuen, ihren Bruder außerhalb des Towers in die Arme schließen zu können. Sie werden bei uns ein gutes Zuhause finden, vielleicht steht ja ein kleines Haus im Dorf leer, das sie beziehen könnten. Und vielleicht ist Walter ja ein Schmied wie sein Vater. Irgendeine Arbeit wirst du schon finden für die Beiden."
Joanna strich ihm durch das Haar und hielt dann irritiert inne. "Du bist was?", fragte sie verwirrt und ihre gute Laune verflüchtigte sich. "Henry hat dir Oxford gegeben?" Sie seufzte. "Nicht das auch noch. Du hast so schon genug zu tun..."

"Sicher, bisher haben wir noch jeden unter bekommen, nicht wahr? Ich bin wirklich froh, dass den beiden ein schlimmeres Schicksal erspart bleibt." stimmte William zu.
Seine überschwängliche Stimmung verflog dann jedoch rasch als Joanna so ganz und gar nicht reagierte wie er es sich erhofft hatte. William verzog leicht das Gesicht und sah Joanna dann mit gerunzelter Stirn an. "Ich hatte gehofft, dass du dich wenigstens ein bisschen für mich freuen würdest. Immerhin habe ich nun auch eine Grafschaft, die Edward erben kann, sobald er alt genug ist." brummte William. "Und so viel mehr zu tun wird es schon nicht. Die Grafschaft hat bisher auch mit Verwalter überstanden. Ich werde lediglich hin und wieder eine Reise dorthin unternehmen und sehen, ob alles beim Rechten ist."

"Das bin ich auch. Sehr, schließlich hat er mich entlastet, auch, wenn er selbst erst dafür gesorgt hat, dass ich vor Gericht stand. Aber er ist ein guter Kerl und Maria hat auch ein ruhiges Leben verdient. Sie wird bei uns sicher auch irgendwann einen Mann finden, der für sie sorgt und mit dem sie eine Familie gründen kann."
Joanna hob eine Augenbraue und strich sich eine rote Strähne hinter das Ohr. "Du weißt, dass ich mich wirklich freue, weil es dir einen Wunsch erfüllt. Aber du hast so schon mit Cornwall und mit deiner Arbeit am Hof sehr viel zu tun. Es ist schön, dass du Edward wirklich so etwas vererben kannst, aber ich mache mir Sorgen, dass dich das noch mehr Anspruch nehmen wird. Ich glaube einfach, mit nur dann und wann einem Besuch ist es nicht getan, weißt du. Ein Verwalter tut irgendwann, was er will, wenn sein Herr nicht in der Nähe ist und dann wirst du doch oft dort sein. Ich bin nicht so sicher, ob das uns gut tut. Du wirst wieder fort sein oder wir wieder ständig auf Reisen und das will ich nicht. Du weißt, dass ich nicht gerne quer durch England reise."
Joanna seufzte erneut, lächelte dann aber leicht. "Aber es macht dich glücklich. Und wenn du glücklich bist, bin ich es auch. Es gefällt mir nicht, aber es ist nun einmal so. Und Aubrey de Vere hat sich all das selbst zuzuschreiben."
Sie gab ihm einen Kuss. "Meine Güte...Earl of Oxford. Langsam wird es mir unheimlich. Jetzt bin ich nicht nur die Gemahlin des Lordkanzlers von England und Lady Cornwall, sondern auch noch Lady Oxford."

"Es wird alles gut gehen. Das verspreche ich dir." murmelte William. Seine Freude hatte einen ziemlichen Dämpfer erhalten durch Joannas Reaktion, doch er wollte ihr das auch nicht beständig vorwerfen, deshalb versuchte er es einfach hinunter zu schlucken.
"Ich werde jemanden als Verwalter einsetzen, dem ich voll und ganz vertrauen kann. Dann wird es schon gut gehen und du wirst sehen, es wird sich lohnen."
William strich Joanna über die Wange und strich sich dann zu einem Lächeln. "Nun reicht es aber auch an Titeln. Ich habe mit euch schon alles was ich wollte und das hier setzt dem Glück nur noch die Krone auf. Mehr zu erwarten wäre wahrlich vermessen."
William zog Joanna eng an sich und gab ihr einen Kuss. "Ich liebe dich."

"Da du deine Versprechen ja zu halten pflegst..." Joanna lächelte und legte die Arme um seinen Nacken. "Wenn du jemand Guten findest, umso besser." Sie erwiderte seinen Kuss. "Du könntest einem deiner Ritter, der sich besonders hervor getan hat, die Grafschaft geben. Brian zum Beispiel. Ihm kannst du vertrauen. Aber ich weiß nicht, ob du Rose so weit weg wissen möchtest, immerhin versteht ihr euch ja immer noch gut."
Joanna küsste ihn erneut und nickte. "Das wäre es. Wir hatten genug Glück damit. Vor allem ich, schließlich bin ich nicht dafür geboren. EIgentlich hätte ich irgendeinen armen Ritter mit Besitz heiraten sollen. Und sieh mich jetzt an. Du hast mich und mein Leben auch ganz schön verändert. Aber dafür liebe ich dich auch so sehr..."
Sie legte den Kopf zur Seite. "Und was machen wir jetzt bis morgen?"

"Das wäre eine Möglichkeit, verdient hätten sie es. Am liebsten würde ich ja Geoffrey die Grafschaft überlassen, aber ich kann auch ihn wirklich nur schwer verzichten." bemerkte William dann. "Ich denke, ich werde es den beiden anbieten, sobald wir wieder zu Hause sind."
William erwiderte ihren Kuss und strich eine Haarsträhne hinter Joannas Ohr. "Daran sieht man einmal, dass Herkunft nicht alles ist." flüsterte er gegen ihre Lippen und grinste dann. "Oh, da würde mir so einiges einfallen. Aber ich denke, erst einmal könnten wir den Kindern noch ein wenig Aufmerksamkeit schenken. Und heute Abend ... haben wir beide dann unsere Ruhe."

"Außerdem wäre Sybilla dann viel zu weit fort, das kannst du nicht machen.", protestierte Joanna. "nein, nein, Geoffrey und Sybilla brauchen wir wirklich hier. Und ich denke, dass er das auch einsehen wird. Ich finde es eine gute Idee, es mit Brian zu versuchen. Er ist vernünftig genug und hintergehen würde er dich niemals, er ist eine treue Seele. Gar nicht machtgierig."
Joanna lächelte leicht. "Wie Recht du hast. Und deine Tagesplanung sagt mir doch sehr zu. Die Kinder sind hier doch gerne sehr aufgedreht, sie haben nicht genug Bewegung. Es wird Zeit, dass sie wieder Zuhause durch die Gärten laufen können. Und Edward liegt mir damit in den Ohren, dass du ihm sein eigenes Pony versprochen hast und Robert viel früher eins bekommen hat. Dass es nur ein Jahr war, will er gar nicht hören.", erzählte sie ihrem Mann.
"Aber ich denke, er ist langsam wirklich alt genug. Ich schätze, du solltest anfangen Ponys zu züchten, mein Lieber."

"Schön, dass du mit meinem Vorschlag zufrieden bist." bemerkte William grinsend und gab Joanna einen langen Kuss.
Dann zog er eine Augenbraue in die Höhe und seufzte. "Ja, er hat ja recht. Ich muss gestehen, dass habe ich in letzter Zeit schlichtweg vergessen. Sobald wir wieder in Cornwall sind, darf er mitkommen und sich eins aussuchen." William musste lachend und strich Joanna über die Wange. "Damit es sich lohnt eine Ponyzucht aufzumachen, müsstest du mir aber wenigstens noch ein weiteres Kind schenken." scherzte er zärtlich und verschloss ihre Lippen mit den seinen, ehe sie antworten konnte.
Allerdings hatte Joanna recht, denn natürlich gab sich keins der Kinder damit zufrieden einfach das alte Pony der anderen zu nehmen, jedes wollte gerne sein eigenes haben.

"Wir hatten in letzter Zeit auch genug zu tun. Ich denke, er wird dir nicht böse sein, wenn er sich bald eins aussuchen darf. Champagne ist schon alt und dass er nicht Roberts Pony haben will, kann ich verstehen. Aber vielleicht ist es bei den Kleinen anders und wenn sie so weit sind, kümmern sie sich vielleicht germ um die Ponys, die wir haben. Sie sind Mädchen, ich glaube, da ist das etwas Anderes. Und bis James und Elias soweit sind, dauert es noch ein paar Jahre. Allerdings sind Ponys glücklicherweise ja nicht so teuer und sie haben uns bisher immer gute Dienste erwiesen."
Joanna erwiderte seinen Kuss und grinste ihn an. "Wir werden sehen, vielleicht lässt sich das einrichten, wenn du es nicht wieder schaffst im Tower zu landen.", neckte sie ihn liebevoll.
"Aber ich freue mich auf Zuhause. Und dann müssen die Kinder erst einmal ein paar Tage ohne uns auskommen."