William und Joanna ~ 1171

William zuckte mit den Schultern. "Ach, im Notfall kaufe ich ihnen allen ein eigenes Pony, daran soll es schon nicht scheitern. Und vielleicht sucht sich ja Lizzy eine Stute aus, dann können wir zumindest für James und Elias Ponys selber ziehen." stellte William mit verschmitztem Grinsen fest.
Dann war er versucht Joanna die Zunge heraus zu strecken, beließ es dann aber doch dabei sie erneut zu küssen. "Ich verspreche hoch und heilig, dass ich mich bemühen werde nie wieder dort zu landen, Mylady." erklärte er dann feierlich.

Joanna war überglücklich, als sie von ihrer Stute stieg und endlich wieder Zuhause in Truro war. Danach hatte sie sich so lange gesehnt, London war einfach nicht ihre Welt. Aber jetzt fiel alle Last von ihr ab und sie fühlte sich unendlich befreit. Sie alle waren wieder heil hier angekommen und das war mehr wert als alles Andere nach der letzten Zeit.
Schließlich kamen Filou und Tinkerbell fröhlich bellend aus dem Haus gestürmt um sie zu begrüßen, schließlich hatten sie sich wochenlang nicht gesehen, nachdem Joanna beschlossen hatte, die Hunde hier zu lassen.
Und noch jemand kam aus dem Haus geeilt. Williams Mutter lächelte und eilte sich, ihren Sohn in die Arme zu schließen. Sie hatte sich große Sorgen um ihn gemacht, aber ihre Schwiegertochter hatte sie energisch dazu gebracht hier zu bleiben, obwohl sie das eigentlich gar nicht gewollt hatte.
Sie hatte es trotzdem getan und jetzt umarmte sie ihren Jungen fest, strich ihm durch den Schopf.
"Geht es dir gut, William? Hast du das alles gut überstanden?" Sie hatte ja schon damals gewusst, dass Joanna ihm nur Ärger einbringen würde.

William hatte die Zügel seines Hengstes an einen der Stallburschen übergeben und hatte gerade eben genug Zeit um einmal durchzuatmen als seine Mutter auf ihn zu kam und ihn fest in die Arme schloss. Er grinste ein wenig schief als sie ihm durch die Haare strich und hatte fast schon einen Protest auf den Lippen, beließ es dann aber bei einem kurzen Nicken.
"Wie du siehst lebe ich noch. Es ist also alles noch einmal gut gegangen." erklärte er lächelnd und strich seiner Mutter kurz beruhigend über den Rücken.
"Ich bin nur ein wenig müde von den letzten Wochen und der langen Reise. Lass uns hinein gehen, ja?" schlug er dann vor.

"Ja, natürlich, lass uns rein gehen. Dass du es auch immer schaffst dich in Schwierigkeiten zu bringen. Oder dich in Schwierigkeiten bringen lässt.", beklagte sie schließlich und Joanna seufzte nur. "Dass das uns anhaftet, solltest du mittlerweile aber begriffen haben, liebte Schwiegermutter. Wir haben doch ständig irgendwelche Schwierigkeiten und kaum ein paar Monate Ruhe."
Joanna wusste nie so recht, woran sie bei ihrer Schwiegermutter war. Manchmal verstanden sie sich recht gut, dann wieder hatte sie das Gefühl, dass Beatrice nur darauf wartete ihr einen Seitenhieb zu verpassen. Und gerade bei solchen Äußerungen wie jetzt wurde Joanna doch gern einmal stutzig. Allerdings war sie längst schon davon abgekommen, sich davon treffen zu lassen. Sie ignorierte es einfach und bewahrte so halbwegs den Frieden zwischen ihnen.

William grinste und legte den Arm um Joannas Taille, während sie sich auf den Weg nach drinnen machte. "Du kennst mich doch nun schon lange genug. Ich habe ein Talent dafür mich in Schwierigkeiten zu bringen." ergänzte William Joannas Anmerkung und ignorierte gekonnt das Seufzen seiner Mutter.
"Ich habe Essen für euch vorbereiten lassen, ich dachte mir, dass ihr alle bestimmt hungrig seid nach dieser Reise." verkündete Beatrice dann und William merkte ihr an, dass sie nicht ganz sicher war, ob sie weiter versuchte herzlich zu sein oder doch eingeschnappt sein sollte. Offensichtlich entschied sie sich dann jedoch für ersteres. "Ich hoffe es schmeckt euch. Ich kann mich nach dem Essen auch etwas um die Kinder kümmern, dann könnt ihr erst einmal in Ruhe auspacken." bot sie sich dann an.

Joanna grinste zurück und ließ einfach das Gerede ihrer Schwiegermutter über sich ergehen. Es war trotz allem schön, sich einfach nur mit solch alltäglichen Dingen auseinander setzen zu müssen. Das war so schön unkompliziert, hatte keine schwerwiegenden Folgen.
Sie wuschelte Filou über den Kopf und nickte schließlich leicht.
"Das ist nett von dir. Ein bisschen Zeit für uns tut uns wirklich gut nach der letzten Zeit und die Kinder werden sich freuen Zeit mit ihrer Großmutter zu verbringen.", erklärte Joanna dann ein wenig versöhnlicher.
Gerade nach den letzten Wochen war es einfach, sich nicht aufzuregen und Beatrices guten Willen zu sehen. "Und dein Sohn ist für Essen im Moment sowieso immer dankbar, er gleicht noch sein Defizit an etwas reichhaltigerer Kost aus.", fügte sie lächelnd hinzu und hätte beinahe laut gelacht über den schockierten Blick, den William von seiner Mutter erntete.

William lächelte zufrieden als Joanna das Angebot seiner Mutter annahm. Ja, eine kleine Stärkung und dann etwas Ruhe würde ihnen ohne Zweifel gut tun. Es hatte durchaus auch Vorteile, dass seine Mutter bei ihnen lebte.
Im nächsten Moment hätte er jedoch am liebsten die Augen verdreht und warf Joanna einen missmutigen Blick zu.
"Junge!" begann sie entsetzt, doch William hob die Hand und bot ihr Einhalt, ehe sie sich aufregen konnte. "Lass gut sein Mutter, so schlimm ist es schon nicht." erwiderte er beruhigend, musste sich jedoch darum bemühen nicht zu genervt zu klingen. Sie meinte es ja nur gut mit ihm ...

"Bist du sicher? Ich dachte gleich, dass du etwas dünn aussiehst!", fragte beatrice noch einmal nach und Joanna gab ihrem Mann einen entschuldigenden Kuss auf die Wange. Sie hatte gewusst, wie seine Mutter auf diesen beiläufigen Hinweisreagieren würde und vermutlich würde sie nun erst einmal versuchen ihn mit Essen vollzustopfen. Manchmal merkte man ihr ihre überfürsorgliche Art sehr an und Joanna war nach wie vor der Meinung, dass sie versuchte auszugleichen, was sie in Williams Kindheit versäumt hatte, nachdem sie gegangen war. Weil sie sich immer noch Vorwüfe deswegen machte.
"Er ist doch trotzdem gesund und munter, du siehst doch, wie gut gelaunt er ist. Also mach dir nur keine Sorgen.", besänftigte Joanna ihre Schwiegermutter und lächelte. "Er hat einfach nur Berthas gute Küche vermisst. Nicht wahr, Liebster?"

"Mutter, bitte!" widersprach William und sah seine Mutter eindringlich an. "Es ist doch alles in Ordnung." Er wusste genau, was ihm nun zunächst bevor stehen würde. Seine Mutter würde mit Argusaugen darüber wachen, dass er auch ja genug aß und ihm im Notfall immer noch einen Teller mehr hinstellen. Nicht, dass William nicht sowieso ein guter Esser wäre, doch Beatrice würde nun wohl keine Ruhe mehr geben bis sie der Meinung war, dass ihr Sohn wieder gut aussah.
William warf Joanna einen Blick zu, der keinen Zweifel daran ließ, dass sie das hier noch bereuen würde und lächelte dann etwas gezwungen. "Natürlich, das wird es sein. Bertha ist und bleibt nun einmal die beste Köchin in Lande."

Joanna grinste ihren Mann noch einmal an und wusste schon ganz genau, was sie sich später anhören durfte. Das würde sie etwas kosten. Aber sie fand es einfach immer wieder interessant, wie überfürsorglich Beatrice reagierte, obwohl ihr Sohn selbst schon lange Vater war und bereits auf die Vierzig zuging. Es amüsierte sie jedes Mal, denn in diesem Punkt war ihre Schwiegermutter nur allzu berechenbar.
"Natürlich ist sie das.", bestätigte Joanna. "Deshalb ist sie ja auch unsere Köchin."
Auch Beatrice war Bertha sehr gnädig gestimmt, regte sich im Moment aber eher über den Zustand ihres Sohnes auf. "Nichts ist in Ordnung! Wie können sie es wagen dir nichts Anständiges zu essen zu geben? Du bist der Lordkanzler!", schimpfte sie aufgebracht und beruhigte sich auch das Essen über nicht so recht, während sie mit Argusaugen darüber wachte, dass er ja genug aß. Danach war dann auch Joanna froh, dass sie sich zurückziehen konnten.

William hatte sich während des Essens noch einiges von seiner Mutter anhören dürfen, ehe sie schließlich Ruhe gab und Joanna und er sich zurück ziehen konnten.
Mit einem lauten Seufzen ließ William sich auf das Bett sinken. "Die Frau ist unglaublich. Sie tut als wär ich noch ein kleines Kind." brummte er und setzte sich wieder auf um Joanna anzusehen. "Und du! Du setzt ihr auch noch so einen Floh ins Ohr! Du wusstest doch genau, wie das Enden würde." beschwerte er sich dann bei seiner Frau.
Auch wenn er genau wusste, dass seine Mutter es ja nur gut meinte, war sie teilweise nur schwer zu ertragen, wenn sie in dieses Verhalten verfiel.

Als sie für sich allein waren und William gleich anfing sich zu beschweren, brachte Joanna ihn mit einem entschuldigenden Kuss zum Schweigen. "Es tut mir leid. Es ist nur immer so amüsant, wenn sie sich so aufführt. Als wärst du ein kleines Kind. Das ist irgendwie niedlich. Mir scheint, sie will nachholen, was sie damals versäumt hat. Wenn ich im Alter so eine Glucke werde, bitte, rück mir den Kopf zurecht, ja? Das kann ich den Kindern nicht antun."
Joanna lachte leise und gab ihm erneut einen Kuss. "Sie meint es nur gut, aber ich werde mich bemühen, dieses Verhalten nicht mehr auszulösen, einverstanden?"
Und sie wusste genau, dass er ihr nicht lange böse sein würde.

William brummte unwillig. "Jetzt kann sie sich das auch sparen." erwiderte er, ließ sich dann jedoch durch Joannas Kuss etwas besänftigen. "Du wusstest, dass sie das tun würde ... allein dafür sollte ich dir tagelang böse sein." fügte er dann noch verstimmt hinzu, zog Joanna jedoch zu sich auf den Schoß. "Und noch schlimmer ist, dass du genau weißt, wie du verhindern kannst, dass das passiert."
Jetzt da sie wieder zu Hause waren, sein Magen gefüllt und sie ihre Ruhe hatten, war William schon sehr viel ausgeglichener. Liebevoll erwiderte er Joannas Kuss und schüttelte dann den Kopf. "Vielleicht bist du ja doch eine Hexe." murmelte er gegen ihre Lippen.

Joanna nickte leicht. "Ja, ich weiß. Aber vielleicht hat sie einfach immer noch ein schlechtes Gewissen. Und sie hat ja noch die Kinder um sie ein wenig zu bemuttern. Die lassen das ja zu." Vor allem die Kleinen.
Sie legte die Arme um seinen Hals, als sie sich auf seinem Schoß wieder fand und grinste. "Bist du aber nicht.", widersprach sie. "Und du hast recht, ich weiß das nur zu genau."
Ihr Grinsen wurde zu einem vielsagenden Lächeln. "Wer weiß....", begann sie langsam. "Du meinst, weil ich dich immer noch so leicht um den Finger wickeln kann?", fragte sie dann.
"Nein, mein Lieber. Dafür braucht es keine Hexerei. Es reicht, wenn man dich gut genug kennt und weiß, wie man dich zu händeln hat. Und nachdem wir uns schon so lange kennen, dürfte ich das sehr, sehr gut wissen, nicht wahr?"

"Genau deshalb." erwiderte William schmunzelnd. "Aber hin und wieder ist es schon gruselig, wie gut du mich eigentlich kennst." fügte er hinzu und gab ihr einen liebevollen Kuss. "Aber jetzt solltest du erst einmal versuchen wieder gut zu machen, dass du meine Mutter auf mich gehetzt hast. Du bist mir deshalb schließlich was schuldig." erinnerte er sie und öffnete Joannas Zopf, damit ihre Haare offen über ihre Schultern fielen. Genau so, wie er es liebte.
"Weißt du eigentlich wie sehr du mein Leben verändert hast? Du bist das wundervollste was mir je passiert ist und ich werde dich nie, nie wieder gehen lassen."

Joanna lächelte. "Findest du? Ich bin eben eine Frau, das ist weibliche Beobachtungsgabe. Ich kenne dich manchmal besser als mich selbst und das gefält mir ziemlich gut. Ich finde es wunderschön. Und mir geht es genauso. Mein Leben hat sich völlig geändert seit ich dich kenne. Wenn ich dich wieder her geben würde, mein Liebster, würde ich dich nicht ständig aus sämtlichem Schlamassel ziehen.", erklärte sie dann liebevoll und beugte sich vor um ihn zu küssen.
Im nächsten Moment schubste sie ihn nach hinten, sodass er auf dem Rücken zu liegen kam und kniete sich über ihn. Als sie sich vorbegte um ihn erneut in einem Kuss zu fangen, fiel ihr langes rotes Haar wie ein Vorhang um sie beide.
"Ich glaube nicht, dass deine Mutter zwingend das mit auspacken gemeint hat. Ich glaube, du hast sie missverstanden, ich sollte nicht dich auspacken."

"Du bist eine Frau ... in der Tat. Und du bist einzig und allein meine Frau." erklärte er und erwiderte den Kuss, den sie ihm gab, als er schließlich mit dem Rücken auf dem Bett lag.
William ließ seine Hände über Joannas Körper gleiten und küsste sie zärtlich. "Hm, mir gefällt meine Auslegung von Auspacken aber sehr gut. Nur ... vielleicht solltest du erst einmal abschließen. Wenn meine Mutter denkt, wir packen die Sachen aus und herein kommt ... das sollten wir vermeiden." erwiderte William grinsend.
Er küsste sie noch einmal liebevoll und machte sich dann an der Schnürung ihres Kleides zu schaffen.

Joanna nickte. "Oh ja, das bin ich. Und das sogar mit offzieller Bestätigung von ganz oben, nicht." Wenn sogar der Papst sie bestätigte...Das war wirklich ein wundervolles Gefühl.
"Ja, dass deine Auslegung dir gut gefällt, dachte ich mir bereits. Nicht, dass ich dem abgeneigt wäre.", erwiderte sie zufrieden. Schließlich verengten sich ihre Augen leicht und sie gab sich geschlagen. "Na gut, du hast Recht. Diese Situation hatten wir nun schon zweimal, es sollte genügen.", bekannte sie und erhob sich um den Schlüssel im Schloss zu drehen.
Doch dafür, dass sie aufstehen musste, übte sie auch gleich dadurch Rache, dass sie ein wenig vom Bett entfernt stehen blieb und absichtlich langsam begann sich auszuziehen.

"Ich hatte so eine Ahnung, dass es dir ebenfalls zusagen würde." neckte William sie und beobachtete Joanna dann, wie sie zur Tür ging und abschloss. Als sie dann vor dem Bett stehen blieb, musste er schlucken.
Einen Moment lang beobachtete William sie bei ihrem Tun, doch noch ehe das Kleid auf dem Boden landen konnte, war er auf den Beinen und ging zu Joanna hinüber. Er gab ihr einen Kuss und strich das Kleid dann von ihren Hüften, ehe er sie hochhob und erneut küsste. "Ich liebe dich, mein kleines rothaariges Biest." murmelte er gegen ihre Lippen, während er sie zum Bett hinüber trug.

Joanna hatte gewusst, dass er sich nicht lange damit begnügen würde ihr zuzusehen, dazu zog er ihr selbst viel zu gerne das Kleid aus. Er liebte es, wenn er den Stoff über ihre warme Haut streifen konnte.
Sie lachte auf, als sie zum Bett getragen wurde und gab ihm einen Kuss. "So klein bin ich doch gar nicht.", protestierte sie sanft und als sie auf dem Rücken lag, machte sie sich an seinem Hemd zu schaffen.
"Du hast recht, es gebührt diesem Tag, dass wir unser eigenes Bett wieder einweihen, nachdem wir solange weg waren." Und sie hatte in London so viele Nächte wach gelegen vor lauter Sorgen und Unruhe.
"Ich liebe dich auch, mein starker Krieger. Und das wird sich auch nie ändern, in guten wie in schlechten Tagen."

"Ja, unser Bett einweihen und endlich auch wieder einmal in aller Ruhe zu einander finden." Immerhin waren die meisten Nächte doch eher anstrengend gewesen, da sie beide sich Sorgen gemacht hatten.
William ließ seine Hände über ihre Kurven gleiten und gab ihr einen weiteren Kuss. "Bis ans Ende meiner Tage, meine Schöne." erklärte er und widmete sich dann dem, wonach er sich schon eine ganze Weile gesehnt hatte.
Es versprach ein ausgesprochen guter Tag zu werden. Wenn sie hinterher noch etwas Zeit hatten, um vielleicht eine halbe Stunde auszuruhen, dann würde es perfekt werden,

Joanna streichelte dem dunklen Hengst mit der auffälligen Zeichnung sanft über die Nüstern und warf einen Blick in die neugierigen, braunen Augen. Heute würden sie ihn reiten und darauf hatte Joanna sich schon seit seiner Geburt gefreut. Dieses junge Pferd war einfach etwas Besonderes, sowohl für sie als auch für William. Und inzwischen aus dem süßen Fohlen ein stattlicher Hengst geworden. Brian hatte über die letzten Wochen hinweg Chouchou bereits an Sattel und Trennse gewöhnt und ihm auch ein wenig Gewicht auf den Rücken gelegt, damit er das kennenlernte. Aber wirklich auf ihm gesessen hatte noch niemand.
"Mach mir keine Schande, mein Hübscher."; beschwor Joanna den Hengst leise, ehe sie sich an William wandte. "Nun gut. Er ist dein Geschenk, also darfst du ihn auch als Erster reiten. Ich bin gespannt, wie er sich anstellt. Er wird bestimmt ein wundervolles Pferd. Und mit etwas Glück wirst du auch kein Schlachtross mehr brauchen und er muss den Krieg nie kennenlernen.", erklärte sie lächelnd.

William lächelte und nickte. "Das wird die Zeit zeigen. Aber erst einmal wird er sich jetzt beweisen müssen." stellte er fest und strich dem jungen Hengst über die weichen Nüstern ehe er an seine Seite trat.
Er hatte mit Brian zusammen bekommen Couchou an Sattelzeug und Gewicht auf dem Rücken zu gewöhnen und die Festigung dieser Erfahrungen dann seinem Ritter überlassen, war jedoch wann immer es die Zeit erlaubte dazu gestoßen, um zuzusehen. Er wusste also recht gut, wie der Hengst sich in seiner Ausbildung bisher verhalten hatte und vor allem kannte er dessen Körpersprache.
Gerade wurde William von den wachen braunen Augen aufmerksam gemustert als er zunächst einen Arm über den Sattel legte.
William setzte einen Fuß in den Steigbügel und zog sich dann langsam und bedacht in den Sattel, stets das Ohrenspiel des jungen Hengstes beobachtend.
So entging ihm auch nicht die minimale Veränderung, die durch den Rappen schoss als er im Sattel platz nahm - eins stand fest, der Hengst würde gleich sicher nicht brav wie ein Lamm loslaufen.
Beruhigend strich William über den Hals des Tieres und nahm dann vorsichtig die Zügel etwas auf.

"Das ist wahr. Und ich hoffe, er benimmt sich." Joanna streichelte weiterhin die Nüstern des jungen Hengstes und lächelte, als William sich langsam in den Sattel schwang. Auch sie spürte die leichte Spannung, die durch Chouchous Muskeln huschte und legte die Stirn in Falten. Irgendwie wirkte der Rappe nicht sonderlich glücklich mit William im Sattel, aber sie hoffte, dass er einfach nur ein bisschen nervös war.
"Kann ich ihn loslassen?", fragte sie dann und William nickte.
Joanna trat einen Schritt zurück und als William die Zügel aufnahm,begann Chouchou nervös seitwärts zu trippeln und mit dem Kopf zu schlagen. Ihm schien das Gewicht auf seinem Rücken und den leichten Druck der Zügel gar nicht zu behagen.
Erneut riss Chouchou den Kopf nach oben und begann damit, die Vorderhufe vom Boden zu heben.
"Sei vorsichtig, William.", mahnte sie ihren Mann und behielt den Hengst im Auge.

William verzichtete auf eine Antwort, immerhin musste er sich gerade ganz auf den Hengst konzentrieren, der zu steigen begann. Er gab die Zügel etwas vor, so dass der Druck nach ließ. Kurz kam Chouchou auch wieder auf allen vier Füßen zum Stehen, jedoch nur, um im nächsten Moment erneut zu steigen.
"Nun, nun." brummte William beruhigend und wartete ab bis der Hengst wieder runter kam. Dann legte er die Beine leicht an und schnalzte leise, um Chouchou wenigstens von der Stelle zu bekommen. Der Hengst reagierte auch wie William erhofft hatte und setzte sich in Bewegung. Zwar schlug der Rappe noch ein wenig mit dem Kopf, machte jedoch sonst recht ruhig ein paar Schritte.
"Na bitte." lobte William ihn mit ruhiger Stimme, wurde für seinen Optimismus jedoch bestraft als der Hengst mit einem Mal den Kopf nach unten riss und zu buckeln begann.