William und Joanna ~ 1171

Joanna erwiderte seinen Kuss und lehnte den Kopf dann an seine Schulter. "Ja, ich weiß...", antwortete sie ein wenig enttäuscht. "Aber es dauert so lange. Ich habe das Gefühl, es nimmt kein Ende mehr. Die Tage gehen kaum vorbei und ich habe kaum das Gefühl, dass es wesentlich besser wird. Das ist so frustrierend."
Sie seufzte und nickte schließlich. "Ich hoffe, du behältst Recht. Trotzdem...ich bin es einfach nicht gewohnt mich nicht bewegen zu können. Das macht mich nervös. Ich habe manchmal das Gefühl, ich muss einfach schreien."
Einen Moment schwieg sie. "Ich mache mir Sorgen. Meine Hand lässt sich immer noch nicht besser bewegen, obwohl der Bruch nun schon ziemlich verheilt sein dürfte....Was, wenn es so bleibt?" Die Vorstellung machte ihr Angst und deshalb wechselte sie auch lieber das Thema. "Hat Chouchou sich verletzt bei unserem Sturz?"

William griff nach Joannas linken Hand und legte sie in seine. Sanft hauchte er einen Kuss auf die Fingerspitzen und sah Joanna wieder an. "Es wird schon wieder werden." versicherte er ihr entschlossen. "Und selbst falls nicht ... du wirst dich damit schon arrangieren und ich habe dann wenigstens einen Grund dich noch etwas mehr zu verwöhnen." neckte er Joanna. "Ich bin einfach nur froh, dass du überlebt hast. Das war am Anfang alles andere als sicher."
Als Joanna das Thema auf Chouchou lenkte, verzog William kurz das Gesicht, hatte sich dann jedoch wieder im Griff. "Nun, ich weiß nicht genau, was er sich getan hat, aber seit dem Sturz lahmt er vorne rechts und wir haben noch keine Ursache dafür finden können. Er steht momentan in der Box und jeden Tag wechseln wir seinen Verband mit einer Salbe, die John gemacht hat. Und Geoffrey geht mit ihm immer ein kleines Stück vor die Tür, damit er etwas frische Luft bekommt und ein paar Grashalme rupfen kann."

"Ich hoffe, dass es wieder wird...ich will mich damit nicht arrangieren." Nicht mehr alles so tun zu können wie vor dem Sturz war ein wahrer Albtraum für sie und so hoffte sie inständig, dass es dazu nicht kommen würde. Sie wollte nicht so enden.
Seine Ankündigung, sie dann eben noch mehr zu verwöhnen, entlockte ihr nur ein halbherziges Lächeln, Das war wirklich sehr lieb von ihm, tröstete sieim Moment aber nur wenig. Nicht einmal John rückte wirklich mit der Sprache hinaus.
"Ja, ich weiß. Aber ich lebe. Ich würde euch doch niemals einfach allein lassen, dazu habe ich einen viel zu großen Sturkopf, das weißt du doch.", erklärte sie schließlich mit einem breiteren Lächeln.
Ernster nahm sie dann allerdings zur Kenntnis, dass es nicht nur sie erwischt hatte. "Nun, offenbar hat der Sturz sich für uns beide wirklich gelohnt.", sagte sie seufzend. "Ich hoffe, das wird auch wieder. Es wäre schade um ihn. Und auch wenn du nicht gut auf ihn zu sprechen bist, es war nicht seine Schuld. Er ist eben noch sehr jung und in seiner Angst ist er eben mit den Beinen durcheinander gekommen."

William lächelte und musste kurz schlucken als er Joanna vorsichtig an sich zog und ihr einen Kuss gab. "Nein, so etwas tust du nicht. Und dafür bin ich dir unglaublich dankbar, denn ohne dich wäre mein Leben der reinste Hohn." murmelte er gegen ihre Lippen und legte dann eine Hand an ihre Wange.
William unterdrückte ein Seufzen als sein Blick sich ein wenig verfinsterte. "Lass uns jetzt nicht über das Pferd reden, ja?" bat er Joanna, denn er wusste genau, wo das enden würde. Er war Chouchou bewusst tagelang aus dem Weg gegangen und hatte darauf vertraut, dass Geoffrey das Richtige für den Hengst tat, ehe er selbst das erste Mal dem Rappen wieder gegenüber gestanden hatte.

Joanna lächelte und gab ihm ihrerseits einen Kuss. "Mir geht es auch so. Ohne dich wäre es einfach nicht mehr das selbe. Nicht mehr so lebenswert. Du bist einfach ein Teil von mir. Und die Kinder brauchen uns beide noch ziemlich lange. Ich liebe dich.."
Gerne hätte sie das auch weiter fortgeführt, aber mehr als ein paar Küsse waren im Moment noch nicht ratsam. Jeder noch so leichte Druck auf ihre gebrochenen Rippen verursachte ihr Schmerzen und sie wollte keinen erneuten Bruch riskieren, weil sie nicht wartete, bis sie gänzlich ausgeheilt waren.
"Wie du willst...aber irgendwann wirst du nicht mehr um dieses Thema herum kommen. Eigentlich weißt du ja auch, das ich Recht habe. Nun denn...wie gedenkst du mich heute von meiner Langeweile abzulenken? Bis du mir morgen Unterlagen bringst, vergeht noch einige Zeit. Aber ich finde es schwachsinnig, dass du darauf bestehst im Gästezimmer zu schlafen. Ich bin nicht mehr so schwer verletzt, dass du nicht bei mir schlafen könntest. Ich vermisse dich..."

William verzog kurz das Gesicht. "Wer weiß. Ich traue dem Gaul auf jeden Fall keinen Meter mehr weit." brummte er, ließ das Thema dann aber fallen.
Er strich Joanna über die Wange und lächelte leicht. "Ich will nur nicht, dass du es meinetwegen unbequem hast." scherzte er leise und gab ihr einen Kuss. "Meinst du, das wäre bereits eine gute Idee? Wenn du es dir wirklich wünscht ..." William hatte dies bezüglich noch ein wenig Sorgen, immerhin machten Joanna besonders ihre Rippen noch zu schaffen und er wollte nicht, dass er im Schlaf womöglich durch eine ungünstige Bewegung Schaden anrichtete.
Ein kurzes Grinsen huschte über seine Lippen. "Aber erwarte nicht zu viel. Mehr als in einem Bett schlafen werden wir vorerst nämlich nicht." neckte er sie dann.

"Wie könnte ich es deinetwegen unbequem haben? Ja, das tue ich. Und ich sehe auch kein Problem. Solange du keine Anstalten machst mich zu erdrücken, was du sonst auch nie getan hast....ich meine, sie sind ja fast verheilt. Der Bruch müsste sich laut John inzwischen geschlossen haben, aber er ist eben noch nicht absolut verheilt. Und das ist das Problem. Aber ich denke, wenn wir ein bisschen vorsichtig sind, wird es schon gehen. Du schlägst ja nachts normalerweise nicht um dich."
Joanna bedachte ihn mit einem finsteren Blick.
"Glaubst du, das weiß ich nicht?", fauchte sie verstimmt. "Mir wäre es anders auch lieber, aber es geht eben nicht. Ich erwarte überhaupt nichts, außer das mein Mann vielleicht in sein Ehebett zurückkehrt und mich nicht behandelt wie ein rohes Ei!"
Es nagte doch sehr an ihr, dass sie praktisch zu nichts n der Lage war und ständig Hilfe brauchte. Sie machte sich Sorgen, ob alles wieder so werde würde wie früher und dass William sie daran auch noch erinnern musste, trieb sie zur Weißglut, auch wenn er das nicht verdient hatte, das wusste sie ja.
"Entschuldige..."

William ließ langsam die Hand sinken und das Grinsen verschwand von seinen Lippen als er die Zähne aufeinander biss, um nicht sofort eine bissige Antwort zu geben.
"Nun, wenn ich dich nicht wie ein rohes Ei behandeln soll, dann brauche ich dir morgen ja auch keine Unterlagen mitbringen. Du wirst ja sicher ohne Hilfe irgendetwas zu tun finden." erwiderte er dann etwas kühl und erhob sich langsam. "Auf dem Tisch steht der Tee, den John vorbei gebracht hat. Du solltest ihn nachher auf jeden Fall noch trinken." erklärte er und schüttelte dann den Kopf. "Ich kann weder etwas dafür, dass du gestürzt bist, noch dafür, dass du dich hier langweilst. Ich versuche dir zu helfen, aber das willst du ja offensichtlich auch nicht. Lass gut sein." erwiderte er dann und ging zu dem Tisch hinüber, um einen Schluck Wein zu trinken ehe er sich wieder an seine Arbeit machte. Auf solche Launen konnte er gut verzichten.

Joanna spürte die Wut in sich hochkochen und mühte sich um Beherrschung. Manchmal glaubte sie wirklich, dass er sie so gar nicht verstand. "Aber darum geht es doch gar nicht!" Joanna stand mühsam auf. "Es geht nicht darum, dass ich mich langweile und ich weiß, dass du dafür nichts kannst. Aber ich bin...au!..." Joanna gab einen genervten Laut von sich und legte die Hand auf die Rippen."Ach verflucht...ich bin einfach nur genervt von mir selber, weil ich nichts allein hinkriege. Ich habe es nicht so gemeint, es tut mir leid. Aber ich will einfach, dass alles wieder wird wie früher..."
Joanna stiegen die Tränen in die Augen.
"Aber es geht einfach nicht so schnell, wie ich es gerne hätte. Es wird noch ewig dauern, bis ich wieder alleine rausgehen kann. Du weißt doch wie ich es hasse eingesperrt zu sein."

William musste sich bemühen Joanna nicht erneut anzufahren und atmete geräuschvoll aus. "Ich weiß, dass das nicht einfach für dich ist und ob du es glaubst oder nicht für mich ist es das auch nicht." erwiderte er beherrscht. "Aber du machst es ebenfalls niemandem leichter, wenn du deinen Unwillen an anderen auslässt."
Er öffnete erneut den Mund und wollte ihr sagen, dass sie sich setzten sollte, verzichtete dann jedoch darauf und kam ein paar Schritte näher. "Es wird wieder so werden wie früher." erklärte William. "Aber nur, wenn du vernünftig bist und dich so lange schonst, wie es nötig ist. Dein Körper braucht nun einmal Zeit um sich zu erholen."

"Ja, ich weiß..." Joanna seufzte und ließ sich von selbst wieder auf das Bett sinken, vergub das Gesicht für einen Moment in den Händen. "Ich fühle mich so ausgesperrt vom Leben um mich herum. Ich war seit vier Wochen nicht draußen. Ich konnte noch nicht einmal aus dem Fenster sehen. Das ist so frustrierend...Ich will wieder draußen mit meinen Kindern spielen...wieder mit dir Spaziergänge machen. Aber bis ich das kann, ist es wieder Winter..."
Joanna lehnte sich an den Bettpfosten und schloss die Augen. "Ich will nicht vernünftig sein. Aber du hast ja recht. Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht so anfahren, ich war nur genervt, weil ich selber weiß, dass es nicht mehr wird. Aber ich wäre schon froh, wenn du wenigstens nachts wieder neben mir liegen würdest. Ich vermisse das so sehr..."

William seufzte leise. "Ich weiß. Wenn du dich erinnern kannst, habe bin ich nach nur vier Wochen damals nicht schon im Zimmer herum gelaufen. Ich weiß wie es dir geht." bemerkte William und ließ sich dann wieder neben Joanna nieder.
"Aber abwarten ist nun einmal das einzige was wir tun können. Und eine Woche ist doch absehbar. Das schaffen wir auch schon noch." versuchte er sie etwas aufzumuntern. "Und wenn du mir nicht noch die Augen auskratzt heute, dann kannst du heute Nacht noch meine Gesellschaft genießen." bot er dann schließlich an und gab ihr einen sanften Kuss.

"Du bist aber im Kampf verwundet worden. Ich bin vom Pferd gefallen und ich bin auch noch selber schuld. Ich musste ja unbedingt Chouchou mitnehmen.", erklärte Joanna frustriert. "Dieser Gedanke macht es nicht gerade einfacher."
Sie lehnte sich an William und war für seine Aufmunterung dankbar, die er ihr jetzt zuteil werden ließ, obwohl sie ihn so angefahren hatte. "Eine Woche ist unendlich lange in diesen vier Wänden, William. Aber trotzdem...das wäre schön. Dich heute Nacht bei mir zu haben. Ich vermisse es in deinen Armen einzuschlafen. Ich vermisse im Moment sehr viel."
Sie schloss die Augen.
"Gibt es keine Neuigkeiten von irgendetwas? Henry? Richard?"

"Dann sorgen wir halt dafür, dass sie nicht so lang wird. Was meinst du, kannst du morgen schon wieder ein wenig Mutter sein?" fragte er lächelnd. "Ich dachte mir, dass ich die Zwillinge mitbringen könnte, eventuell zusammen mit Cathie. Die drei können gut miteinander spielen, aber du hast trotzdem was zu tun, was dich nicht zu sehr anstrengen sollte." schlug William dann vor und gab ihr einen Kuss. "Für heute wirst du allerdings nur mit mir Vorlieb nehmen müssen."
In Gedanken schickte er ein Stoßgebet zum Himmel, dass Joanna in einer Woche tatsächlich wieder nach draußen konnte. Andernfalls würde es für alle Beteiligten sehr, sehr anstrengend werden.

Joanna hob den Kopf und lächelte ihn erfreut an. "Natürlich kann ich. Das wäre schön. Mir fehlt der tägliche Umgang mit meinen Kindern." Und Cathie hatte sie auch sehr ins Herz geschlossen. Sie war ausgesprochen froh, dass Constance mit den Zwillingen nun wirklich ihr perfektes Glück bekommen hatte. Sie kannte keine Frau, die das mehr verdient hatte als sie.
Joanna legte vorsichtig den Arm um seinen Hals und gab ihm einen Kuss. "Ich liebe dich....und wenn ich im Moment ein bisschen kratzbürstig bin, hat das nichts mit dir zu tun. Ich bin einfach nur unzufrieden mit mir selber. Ich will es dir doch nicht schwerer machen, als es sowieso schon ist."
Joanna gab ihm erneut einen Kuss.
"Und was machen wir jetzt noch bis wir ins Bett gehen?"

William zuckte mit den Schultern. "Eigentlich sollte ich mich ja bereits daran gewöhnt haben ... doch meistens wechselt deine Laune ja nur so stark, wenn du gerade schwanger bist." neckte er sie mit liebevollem Grinsen, obwohl er wusste, dass er schon wieder mit dem Feuer spielte.
"Hm, ich würde sagen, du gibst mir noch einen Kuss und dann hole ich uns etwas zu Essen, damit wir gemeinsam Abendessen können. Was meinst du?" schlug William dann vor, da er bereits mächtig Hunger hatte.
Und auf dem Weg würde er nach Elias sehen und sollte der Kleine wach sein, würde er ihn auch gleich mitbringen. Der Junge würde sich freuen seine Mutter zu sehen und Joanna war abgelenkt.

"Was daran liegt, dass du mich einfach nur noch nie erlebt hast, wenn mich etwas längere Zeit außer Gefecht gesetzt hat.", erklärte Joanna spöttisch. Jetzt, da sie sich beruhigt hatte, konnte sie mit solchen Äußerungen umgehen. Er meinte es ja nicht böse. "Sei versichert, im Moment bin ich ganz eindeutig nicht schwanger. Umso besser für dich, doppelte Launenhaftigkeit würdest du wohl nicht ertragen.", konterte sie mit einem leichten Grinsen. Und so war es auch besser. Sie wollte nicht wissen, wie eine Schwangerschaft sich gerade auswirken würde. Nicht gut, das war sicher.
"In Ordnung, das klingt nach einem annehmbaren Plan." Sie beugte sich zu ihm hinüber und gab ihm einen langen Kuss. "Dann besorg uns mal etwas zu essen. Und ich trinke währenddessen noch einn Becher von Johns fragwürdigem Tee, den ich nicht mehr sehen kann. So gut schmeckt er nun auch nicht. Wirklich... Aber wer wäre ich, mich unserem Arzt zu widersetzen..."

"Ich bin in der Tat froh, dass mir das erspart geblieben ist." scherzte William und erwiderte Joannas Kuss liebevoll. "Hast du irgendwelche Essenswünsche? Wenn ich dir schon etwas bringen darf, dann doch aber auch das richtige."
Er gab ihr noch einen Kuss und stand dann auf, um Joanna noch den Tee zu geben, bevor er ging.
Bertha würde sicher schon einiges vorbereitet haben, so dass er durchaus fündig werden würde. Nur gut, denn so langsam begann sein Magen in der Tat zu knurren.
"Ich bin gleich wieder zurück." versprach William dann und machte sich auf den Weg.

"Das kannst du auch sein. Aber nein, keine besonderen Wünsche. Ich habe Hunger, da kommt mir eigentlich alles recht. Such du nur aus, was du gerne magst.", erklärte Joanna dann deutlich besser gelaunt, zog aber eine Grimasse, als er ihr den Tee in die Hand drückte.
"Wunderbar..", seufzte sie leise. "Bis gleich...."
Vorsichtig nahm sie einen Schluck Tee und beschloss, den Becher möglichst schnell zu leeren, damit sie es hinter sich hatte. Schmackhaft war wirklich anders, besonders, wenn man so etwas dann auch noch wochenlang jeden Tag zu trinken bekam. Aber da sie rasch wieder auf den Beinen sein wollte, war es ratsam, John in diesem Punkt zu vertrauen.
Aber jetzt wartete sie erst einmal auf William. Wenn er hier blieb, war der Abend glücklicherweise auch nicht langweilig.

William hatte sich von Bertha kurzer Hand einen kleinen Korb mit verschiedenen Dingen zusammen stellen lassen und war nun auf dem Weg, um Elias zu holen. Er war sicher, dass ihnen allen drein es ausgesprochen gut tun würde, wenn er heute Abend ein wenig bei seinen Eltern war, immerhin war sein jüngster eine absolute Frohnatur.
William hatte Glück und Elias war ohnehin wach, so dass er wenig später mit seinem Sohn auf dem Arm und dem Korb mit Essen in der Hand wieder das Gemach betrat.
"Sieh mal, wen ich hier noch mitgebracht habe." begrüßte William Joanna lächelnd und ging zu ihr hinüber.

Joanna hatte schon ungeduldig auf ihren Mann gewartet, war aber umso glücklicher, als sie sah, dass er Elias mitgebracht hatte. Sie liebte es Zeit mit ihren Kindern zu verbringen und während die Anderen langsam mehr oder minder selbstständig wurden, war Elias noch sehr auf seine Eltern fixiert.
"Elias!" Sie lächelte fröhlich. Gerne hätte sie ihn auf den Arm genommen, aber ohne die Hilfe eines zweiten Arms, war das etwas schwierig und so ließ sie es sein. Er konnte sich ja einfach zu ihr aufs Bett setzen.
Zärtlich strich sie ihm durch den dunklen Schopf.
"Das war eine gute Idee.", lobte sie WIlliam und gab ihm zur Begrüßung einen Kuss. "Was hast du uns denn Leckeres zu essen mitgebracht? Ich bin sicher, wir haben alle Hunger."
Ja, so abgelenkt ließ es sich doch schon viel besser aushalten.

"Ich habe doch eigentlich immer gute Ideen, nicht?" erwiderte William grinsend und war mehr als zufrieden mit sich selbst, dass sein Plan aufging. Er hatte gewusst, dass Elias Joannas Laune schon durch seine bloße Anwesenheit heben würde.
"Oh, alles mögliche. Bertha hätte mir am liebsten gleich noch einen zweiten Korb voll gemacht, aber ich konnte sie gerade noch überzeugen, dass das hier reicht." erzählte er und machte sich dann daran die Sachen auszupacken und Joanna einen Teller zu reichen, ehe er seinen eigenen gut befüllte und sich zu Joanna und Elias auf das Bett setzte.
"Ich hoffe, ich habe deinen Geschmack getroffen." scherzte er und gab Joanna einen Kuss, ehe er sich seinem Essen widmete.

"Naja, fast. Aber meistens, das ist wahr.", erklärte Joanna lachend und nahm von ihm einen Teller entgegen. Elias saß inzwischen auf ihrem Schoß und sie teilte mit ihm ein weiches Stück Brot, auf dem ihr Sohn ein wenig umständlich, aber doch genüsslich herumkaute, so gut er konnte.
Joanna lächelte über dieses Bild und nahm sich selbst ein Stück Käse.
"Natürlich, das tust du doch immer. Und Bertha meint es immer ausgesprochen gut mit uns, besonders seit du im Tower warst, glaubt sie, dass sie dich aufpäppeln muss. Ich fürchte, deine Mutter hat ihr diesen Floh ins Ohr gesetzt."
Joanna schaute ihn einen Moment an und grinste. "Das ist das einzig gute an meinem Unfall. Ich habe auch ein paar Pfund verloren..."

William schnitt eine Grimasse und grinste dann. "Daran bist du ja schließlich Schuld. Immerhin hast du meine Mutter in dieser Sache ja regelrecht auf mich angesetzt. Nur so langsam könnten sie sich alle mal wieder beruhigen, immerhin bin ich schon ein Weilchen wieder aus dem Tower heraus." bemerkte er und zog dann die Augenbrauen in die Höhe.
"Als ob das nötig gewesen wäre ..." stellte er fest und nahm dann ein Stück von dem Schinken. Er wusste, dass er jetzt von Joanna sicher wieder etwas zu hören bekam, was ihre Figur betraf und bereitete sich darauf lieber damit vor, dass er zu viel Essen im Mund hatte um antworten zu können.

"Es war nur ein Satz. Ich kann nichts dafür, dass sie ihre Versäumnisse aus deiner Kindheit ausgleichen muss und gleich hysterisch wird.", antwortete Joanna ebenfalls grinsend. "Ich finde auch, dass sie sich beruhigen könnten. Das ist Monate her. Außerdem bist du doch schon wieder gut in Form."
Joanna bot Elias ein Stückchen Käse an und wurde mit einem strahlenden Lächeln belohnt, bevor der Kleine es sich in den Mund schob. Dann schüttelte sie leicht den Kopf. "Ich weiß, dass du das anders siehst. Das ist schon so lange Thema bei uns."
Sie legte den Kopf zur Seite und lächelte ihn an.
"Aber ich fühle mich so wohler. Es geht eben nicht spurlos an einem vorbei, wenn man mehrere Schwangerschaften hinter sich hat. Und ich wollte eben wieder ein bisschen überschüssiges Fett loswerden. Das war eine günstige Gelegenheit."