William und Joanna - ab 1171 bis 1172

"Wie recht du hast." erwiderte William schmunzelnd. "Lionel will ich wirklich nicht im Bett haben." lachte er und ließ sich dann von Joanna entkleiden, um sie dann an sich zu ziehen.
"Ich werde mich beeilen und gut auf uns alle aufpassen, so dass wir schnell und wohl erhalten wieder zurück sind." versprach er ihr. "Und nach meiner Rückkehr wirst du dann deine Überraschung bekommen."
Williams Hände glitte gierig über Joannas Körper, ehe er ein leises Stöhnen von sich gab und mit genüsslicher Langsamkeit in sie eindrang. "Ich liebe dich, Joanna. Mehr als mein Leben." hauchte er atemlos.

"Das hoffe ich sehr für dich, sonst bekommen wir Ärger. Und auf meine Überraschung freue ich mich schon sehr...also komm bald wieder." Joanna lächelte zufrieden und strich ihm über die Wange, ehe sie die Augen schloss und ihm entgegen kam.
"Ich dich auch...ich will nie mehr ohne dich sein.", wisperte sie leise neben seinem Ohr und stöhnte leise auf. Sie liebte ihn so sehr und das machte diese intimen Momente zwischen ihnen so besonders. Es brauchte keine große Mühe, damit es sie berauschte und es sie genießen ließ, es genügte schon, dass dieser eine Mann es war, der bei ihr lag.
Es war Schicksal. Man hatte sie wirklich füreinander geschaffen...

"Keine Sorge, ich werde so schnell wie möglich zurück sein. Du weißt doch, dass ich nur schlecht lange ohne dich sein kann." raunte William ihr ins Ohr und küsste sie innig als Joanna sich ihm entgegen wölbte. "Ach, mein Engel ..." stöhnte er leise und dankte Gott im gleichen Moment dafür, dass er heute keinerlei Probleme mehr damit hatte mit seiner Liebsten das Bett zu teilen.
Immerhin liebte er sie über alles und es hatte William einen herben Schlag versetzt so zu versagen.
William kostete den Moment aus, zog ihn so sehr in die Länge bis er selbst es nicht mehr aushielt und stöhnte erleichtert ihren Namen, ehe er zufrieden über ihr zusammen sackte und Joanna einen liebevollen Kuss gab.
"Bis ich nach Oxford aufbreche, werden wir noch so einige Momente ausnutzen müssen." keuchte er atemlos und rollte sich dann vorsichtig von ihr herunter, legte sich neben sie und schloss Joanna fest in die Arme.
Wie sehr er diese Frau doch einfach liebte ...

Joanna genoss den Moment ebenso sehr wie er und erwiderte seinen Kuss nur zu gern. Als er sie wieder in die Arme schloss, schmiegte Joanna sich so eng wie möglich an ihn. "Nun...so viele Momente wird es leider nicht mehr geben, bis du aufbrichst. Du wolltest doch bald los. Und je eher du aufbrichst, desto schneller bist du wieder da. Ich bin in jedem Fall froh, wenn ich dich dann wieder habe. Und meinetwegen können wir die Zeit bis zu deiner Abreise nur zu gerne gut ausnutzen.
Ihre FInger fuhren sanft die Konturen seiner Muskeln nach. "Ich bin sehr froh, dass unsere Probleme sich von selbst erledigt haben. Jetzt können wir uns endlich wieder auf uns konzentrieren. FIndest du nicht auch?"

William seufzte leise. "Da hast du wohl recht. Ich denke, wir werden in zwei Tagen aufbrechen. Je eher desto besser. Und besonders bin ich froh, wenn ich hier weg komme. Zwar hat sich alles wieder deutlich entspannt, aber es war einfach füchterlich anstregend in letzter Zeit ... und manche Gerüchte halten sich schließlich noch immer hartnäckig." Immerhin wusste William, dass man hinter vorgehaltener Hand noch immer davon sprach, dass er seine Tochter mit Richard vermählt hatte, um sie dem Thron näher zu bringen.
"Aber genug davon, wollen wir doch jetzt lieber nur genießen, dass wir hier zusammen im Bett liegen können." William lächelte liebevoll und gab Joanna einen Kuss. "Ich will doch die Zeit mit dir schließlich genießen und mir dabei nicht auch noch Gedanken machen müssen."
Er seufzte zufrieden als Joanna über seine Muskeln strich und grinste dann. "Und gefällt dir immer noch, was du siehst?"

"Ja..und ich werde mit Beatrice, Richard und den Kindern dann nach Cornwall aufbrechen. Dann sind wir endlich wieder eine Weile Zuhause. Ich denke, das ist auch für Beatrice gut. Gerade jetzt hat sie so viel Neues zu lernen und außerdem sollte sie sich nicht aufregen müssen.Das ist in Cornwall einfach besser gegeben."
Joanna lächelte leicht. "Aber du wirst sehen, die Gerüchte vergehen auch noch. Irgendwann wächst über alles Gras." Sie seufzte zufrieden und schloss die Augen.
"Du hast Recht. Wir sollten einfach die Zeit genießen, die uns hier bleibt." Ein Grinsen huschte über ihre Lippen. "Natürlich tut es das. Was denkst du denn? Du wirst mir immer gefallen."

"Ich freue mich jetzt schon darauf zu euch zu stoßen." erklärte William mit leisem Seufzen. "Aber ich bin froh, dass Beatrice bei dir ist und so Unterstützung findet. Gerade da sie Richard geheiratet hat, ist es für sie ja nicht immer ganz einfach."
William strich Joanna über die Wange und nickte. "Da hast du recht. Aber bis sie vergangen sind, werde ich sie über mich ergehen lassen müssen und mich beherrschen ... und wie schwer mir das in gewissen Momenten fällt, haben wir ja erlebt." William grinste schief und küsste Joanna leidenschaftlich. "Hm, das hört sich wundervoll an." erwiderte er und griff nach ihrer Hand, um ihre Finger langsam über die Narben auf seiner Brust zu führen. "Zwei Mal bin ich dem Tode unglaublich nahe gewesen ... und zwei Mal hat ein Engel an meinem Bett gesessen, über mich gewacht und dafür gesorgt, dass ich wieder gesund werde." flüsterte er und führte ihre Hand zu seinen Lippen, um sie dankbar zu küssen und dann wieder frei zu geben.
Mittlerweile waren die Narben etwas abgeschwächt, aber noch deutlich zu sehen und erinnerten noch immer an die beiden schweren Schlachten, deren Sieg William beinahe mit dem Leben bezahlt hatte.

"Ich bin froh, dass sie diese Unterstützung zulässt. Ich hatte mir ehrlich gesagt eine weniger komplizierte Verbindung für sie gewünscht, aber wenn sie ihn nun einmal liebt, soll es so sein. Ich wäre die Letzte, die ihr das verwehren würde. Schließlich ging es mir auch nicht anders." Joanna ließ ihn gewähren, erwiderte seinen Kuss und lächelte dann leicht.
"Was hätte ich denn auch sonst tun sollen, außer an deinem Bett sitzen? Ich hätte dich niemals allein gelassen, dazu habe ich mir viel zu viele Sorgen gemacht. Und diese Narben zeigen immerhin, dass mein Mann tapfer ist und die Konfrontation nicht scheut. Dass er mutig für das einsteht, was er für richtig hält. Und dafür liebe ich dich sehr."
Sie gab ihm einen sanften Kuss.
"Diese Narben sind einfach Teil unserer Geschichte."

William lachte leise und küsste Joannas Nasenspitze. "Nun, du hast ja noch vier Töchter, die du in weniger komplizierte Ehen verheiraten kannst." neckte er sie und wurde dann ein wenig ernster. Einen Moment lang sah William sie nur schweigend an, dann legte er seine Hand an ihre Wange. "Ein taperer Dummkopf, der ohne seine Frau seine Tapferkeit nie überlebt hätte. Du ahnst gar nicht, wie sehr ich aus deiner Anwesenheit Kraft geschöpft habe. Es ist mein Ernst, dass du mir damit mein Leben gerettet hast." William gab Joanna einen langen Kuss und lächelte. "Jedes Mal wenn ich deine Stimme gehört, dein Gesicht gesehen und deine Berührungen gespürt habe, wusste ich, dass es etwas gibt für das es sich zu kämpfen lohnt ... für das ich kämpfen muss." murmelte er liebevoll.
"Ich liebe dich, meine Schöne."

"Nun ja, aber sie sind trotzdem meine Töchter...Glaubst du, da besteht wirklich noch Hoffnung, dass sie sich unkomplizierte Beziehungen aussuchen? Es scheint irgendwie nicht in der Familie zu liegen.", erklärte Joanna mit einem schiefen Lächeln und schaute ihn dann aufmerksam an.
"Deshalb bin ich an deiner Seite geblieben. Weil ich gehofft habe, dass es dir hilft, wie es mir auch hilft, wenn du bei mir bist, wenn es mir nicht gut geht. Die Schmerzen bei der Geburt unserer Kinder waren immer erträglicher, wenn du bei mir warst." Sie lehnte den Kopf an seine Brust und seufzte leise. "Natürlich gibt es das. Ich würde für unsere Liebe immer wieder kämpfen, auch wenn es manchmal schwer ist. Ich bin froh, dass wir jetzt erst einmal Ruhe haben."
Joanna lächelte und küsste ihn sanft auf die Lippen. "Ich dich auch....ich dich auch."

William sah sie einen Moment lang grinsend an, dann brach er in schallendes Gelächter aus. "Das ist wohl wahr. Du hättest höchstens noch den König auswählen können, um eine kompliziertere Beziehung zu wählen als die unsere." er zog Joanna enger an sich und liebkoste ihre Lippen mit zärtlichen Küssen. "Und ich bin Gott dankbar, dass er dir das Durchhaltevermögen geschenkt hat um all diese Unruhen mit mir durchzustehen, so dass ich dich heute noch in den Armen halten kann. Ich könnte mir nämlich kein schöneres Leben vorstellen als das mit dir und unseren Kindern ... wer weiß, wo ich heute wäre, wenn du mich damals im Kloster nicht erhört hättest?" William lächelte liebevoll und gab Joanna einen zärtlichen Kuss.

"Da hast du in der Tat Recht. Aber diesen Part übernimmt ja glücklicherweise Jane." Joanna lächelte leicht. Sie war mehr als froh, dass sie sich auf Henry damals nicht eingelassen hatte, als er begonnen hatte, sie zu umgarnen.
"Ich auch, glaube mir. Ich habe zwar oft genug gezweifelt, aber weißt du, du hast mich immer wieder davon überzeugt, dass es das mehr als wert ist."
Joanna küsste ihn auf die Wange. "Ich könnte nicht glücklicher sein als mit dir. Das steht zweifelsfrei fest. Ich wäre vermutlich immer noch im Kloster und würde mich grämen, während du eine langweilige Grafentochter geheiratet hättest, weil sie eine gute Partie war. Irgendein graues, gehorsames Mäuschen. Aber ich glaube, jetzt da du meinen Charakter so gut kennst, würde dir bei einer stillen, gehorsamen Frau etwas fehlen."

"In der Tat ... ein großes Glück für mich, dass du dich gegen Henry entschieden hast." erklärte William grinsend und strich Joanna über die Wange. "Nur gut, dass mir das auch gelungen ist." murmelte er und er spürte, wie ihm warm ums Herz wurde. Er war so froh, dass sie beide so glücklich miteinander war und das obwohl William wusste, wie schwer er es Joanna teilweise gemacht hatte.
Dann lachte er leise. "Oh ja, ich würde vermutlich ein Französin geheiratet haben, weil es gut für England gewesen wäre ... oder vielleicht noch die Tochter eines deutschen Herzogs. Ein höriges Weib, das nie ein Wort sagt zu dem, was ich zu sagen habe." William küsste sie sanft und lächelte. "Mein Leben wäre so leer mit einer solchen Frau an meiner Seite."

"Mit Henry hätte ich durchgehend nur Streit, als ob ich das bevorzugen würde. Das wäre ja furchtbar." Joanna schüttelte den Kopf und grinste. "Henry ist ein noch größerer Hitzkopf als du, glaubst du, das würde ich mir freiwillig antun?"
SIe lachte leise und küsste ihn auf die Wange.
"Eine deutsche Frau würde vielleicht schon deshalb nichts zu sagen haben, weil sie kein Wort von dem versteht was du sagst.", erklärte Joanna dann grinsend. Französisch konnte William ja immerhin. "Aber mit einer Französin wärst du auch nicht glücklich geworden, die sind doch viel zu ausgefallen in ihren Wünschen. Ja, ja, stell dir das vor...ein Leben ohne deine aufbrausende, fordernde Frau..." Sie schnalzte spöttisch mit der Zunge. "Schrecklich."

William lachte laut. "Wahrscheinlich nicht und das zu recht. Ich frage mich, wie Jane es mit ihm aushält." spöttelte er. Dann trat ein breites Grinsen auf seine Lippen und er nickte. "Da hast du wohl recht. Solange sie kein Englisch oder Französisch kann wird es schwer. Zumal ich bezweifle, dass sie des Latein mächtig ist." Und danach hörten Williams Sprachkenntnisse auch bereits aus. Wenn er mit deutschen Abgesandten sprach, dann beherrschten diese entweder Französisch, weil sie aus dem Westen stammten oder zumindest Latein.
"Ach, die Franzosen ... nein, du hast recht. Mit einer solchen Madame wäre ich wirklich nicht zufrieden gewesen."
William gab ihr einen verlangenden Kuss und lächelte ein wenig anzüglich. "Ich mag aufbrausend und fordernd ...."

"Das frage ich mich auch. Aber Jane ist doch deutlich sanftmütiger als ich, sie regt sich nicht so leicht auf und das ist für eine Beziehung mit Henry auch sehr ratsam." Joanna lächelte leicht. "Ja. Siehst du mal wie gut es ist, dass du eine Engländerin geheiratet hast."
Sie legte die Hand an seine Wange, während sie den Kuss erwiderte und grinste zurück.
"So, so, das magst du also? Das trifft sich ausgesprochen gut."
Sie küsste ihn erneut.
"Aber du demonstrierst mir ja oft genug, dass du das magst. Umso besser..."

"Also nur gut, dass die Konstellationen so zusammen gekommen sind." bemerkte William breit grinsend und nickte dann. "In der Tat. Zumal ich eher weniger Bedarf habe Deutsch zu lernen." gluckste er amüsiert. "Ich bin zufrieden mit dem was ich kann."
William genoss die Küsse, die er mit Joanna teilte und ließ den Kopf dann zufrieden zurück in die Kissen sinken. "Und wie ich das mag." murmelte er. "Mehr als das sogar. Es gefällt mir sogar so, dass du mich schon wieder von meinen Vorbereitungen abhältst und ich diesen Umstand kein bisschen bereue." William lachte leise und strich Joanna zärtlich über den Rücken. "Kein Wunder, dass man über uns den Kopf schüttelt." neckte er dann.

John seufzte leise und war froh, als sie endlich ihr Nachtlager erreichten und er vom Pferd steigen konnte. Er war lange Ritte nicht gewohnt und obwohl sein Schimmel recht bequem war, schmerzten ihn sämtliche Muskeln, wenn sie rasteten. Er würde sehr froh sein, wenn sie endlich Oxford erreichten.
Sein Blick huschte zu Robert und Philippe hinüber, während er sein Pferd versorgte. Die beiden Jungen verstanden sich immer besser, seit sie diese Reise angetreten hatten. Offenbar wurden sie langsam wirklich Freunde und das beobachtete John mit Wohlgefallen. Philippe war ein kluger Junge und sie Beide konnten vom jeweils Anderen viel lernen und von dieser Freundschaft profitieren.
John schaute nach den Hufen seines Pferdes und verzog leicht das Gesicht, als er sich wieder aufrichtete. Diese verfluchte Reise...warum nur hatte William ihn unbedingt mitnehmen müssen?

Wie so oft in den letzten Tagen überließ William sein Pferd seinen beiden Söhnen, denn immerhin begleitete Philippe ihn als sein Knappe und Robert half seinem Bruder nur zu gern bei diesen Aufgaben. Ganz besonders wenn es um Williams Hengst ging, waren die Jungen Feuer und Flamme.
William beobachtete die zwei einen Moment, dann wandte er sich ab und trat neben John, der gerade sein Pferd versorgt hatte und deutlich mitgenommen von der Reise wirkte. Er legte ihm eine Hand auf die Schulter und lächelte knapp. "Komm, trink einen Becher Wein mit mir. Die Jungen sind beschäftigt und meine Männer erledigen den Rest. Ich würde von dir gerne einmal ausführlich hören wie der Unterricht mit den Kindern voran geht und was du von jedem einzelnen hältst." erklärte William und deutete auf die Tür, die vom Stall nach draußen führte.
Sie hatten heute einen von Williams Landsitzen erreicht, der einen wichtigen Meilenstein auf ihrer Reise nach Oxford darstellte. Hier würden sie heute Nacht warme und bequeme Betten vorfinden und sich etwas ausruhen können.

John lächelte flüchtig und nickte. "In Ordnung. " Er hatte in der Tat nichts dagegen, einfach einmal einen ruhigen Abend mit einem Freund zu verbringen und einen Becher Wein zu trinken.
Als sie schließlich beieinander saßen, ließ John die rote Flüssigkeit in seinem becher ein wenig kreisen und dachte nach. "Der Unterricht geht gut voran. Du hast ausgesprochen kluge, lernfreudige Kinder. Sie machen mir viel Freude. Allerdings macht Elizabeth mir ein klein wenig Sorgen, sie ist sehr ungestüm und oft nicht bei der Sache. Sie ist...wie soll ich das sagen...ich glaube, sie hat sehr sehr viel von ihrer Mutter. Ich weiß nicht wie Joanna als Kind war, aber es fällt Elizabeth sehr schwer sich in feste Regeln zu fügen. Sie kommt manchmal zu spät, weil sie die Zeit vergessen hat und lieber im Stall oder in der Natur war. Es wird für sie sehr schwer werden, sich in das höfische Leben einzufinden, wenn sie einmal größer ist und man ihr diese Dinge nicht mehr durchgehen lässt. Geschweige denn davon, dass sie sich von ihrem Mann etwas sagen lassen würde, wenn sie irgendwann verheiratet ist. Mit James habe ich langsam mit ein paar kleineren Übungen angefangen, die noch nicht zu schwer für ihn sind. Aber er ist immer sehr verträumt. Allerdings ist er auch noch so klein, das wird sich geben. Edward und Robert hingegen sind ausgesprochen scharfsinnig und begreifen Dinge sehr schnell. Um die Beiden mache ich mir gar keine Sorgen. Und um die Zwillinge auch nicht, solange sie sich nicht gegenseitig zu irgendwelchem Unsinn anstoften wie so häufig.", erzählte er dann lächelnd.

William lauschte John aufmerksam und nippte dabei immer wieder an seinem Wein. Bei der Beschreibung seiner zweit ältesten Tochter verzog er kurz das Gesicht. "Ja, sie ist ein kleiner Wirbelwind." murmelte er. "Ich will sie in ihrem Freiheitsgeist wirklich nicht einschränken, aber gerade was die Etikette am Hofe angeht, wird sie sich einfach an gewisse Regeln halten müssen." William fuhr sich mit den Fingern durch die schwarzen Haare. "Vielleicht sollte ich das auch noch einmal mit Joanna besprechen, sobald wir zurück sind." überlegte er und lächelte dann. "Sehr schön, sehr schön. Ich möchte, dass Robert mich in Zukunft öfter einmal begleitet, damit der Junge ganz langsam die Dinge kennen lernt, die er später selbst einmal wird handhaben müssen. Und je mehr er mir zusehen kann, desto besser. Ich will ihn nicht später ins kalte Wasser werfen." William nahm einen großen Schluck Wein und grinste. "Macht Edward immer noch so viel Unsinn oder bekommt er sich wenigstens bei dir in den Griff?" er wusste immerhin nur zu gut, dass sein Sohn mit seinem Querkopf gerne einmal über die Stränge schlug.
"Und wie geht es mit Philippe voran? Kommt er mit dem Lesen und Schreiben allmählich zurecht? Es ist mir wirklich wichtig, dass der Junge über solche Fähigkeiten verfügt und ich weiß, dass es für ihn schwerer ist, weil er später damit begonnen hat."

John nickte. "Es wird schwierig werden, die Waage zu finden und ihr begreiflich zu machen, dass sie sich an gewisse Regeln halten muss. Das ist unerlässlich, wenn sie bestehen will. Ja, ich denke, du solltest mit Joanna reden. Sie wird besser wissen, wie man mit der Kleinen umzugehen hat, gerade, weil sie ihr so ähnlich ist."
John lächelte zufrieden. "Das ist eine gute Idee. Früh anzufangen ist ratsam. Und ich sehe mit Freuden, dass Philippe und er Freunde geworden sind. Sie ergänzen sich gut. Sie werden voneinander lernen. Edward ist im Unterricht sehr konzentriert und macht gut mit. Er lernt schnell. Außerhalb dessen ist es zwar weniger geworden, aber manchmal nutzt er seinen klugen Kopf leider doch noch für Unsinn."
John nahm einen Schluck Wein. "Dafür, dass er es schwerer hat, macht er es gut. Es sind zwar noch viele Fehler auszumerzen, aber an sich hat er das Prinzip verstanden und gerade mit dem Lesen geht es gut voran. Einfache Texte kann er schon flüssig lesen. Aber in spätestens einem Jahr wird er Lesen und Schreiben gut beherrschen. Er gibt sich große Mühe. Ich glaube, er will dir um jeden Preis genügen."

William nickte. "Das war etwas, was ich von der Erziehung die mein Vater mit zu Teil hat werden lassen wirklich zu schätzen weiß. Auch wenn er etwas strenger an die Sache heran ging, so habe ich doch schon früh gelernt wo ich später einmal stehen werde."
William nippte einen Moment nachdenklich an seinem Wein. Sobald er zurück in Cornwall war, würde er einen genaueren Blick auf seinen Sohn werfen, denn dass es Edward gar nicht gefallen hatte zurück zu bleiben, obwohl seine beiden älteren Brüder William begleiten durften, war ihm nicht entgangen. William hoffte nur, dass er Joanna keine Schwierigkeiten machte.
Dann nickte er und ein Lächeln spielte um seine Lippen. "Das freut mich zu hören. Er ist ein guter Junge und allein durch seine Bemühungen genügt er meinen Erwartungen bereits. Ich bin froh, dass er sich so gut hier einfindet, er ist wirklich ein kluger Kopf." erklärte William nicht ohne Stolz in der Stimme.

"Wenn du früher anfängst ihn zu lehren, was er wissen muss, dann wird ihm das den Druck ein wenig nehmen. Das ist gut. So lernt er gründlich, nicht nur oberflächlich."
John legte den Kopf ein wenig zur Seite. "Ja. Das ist gut. Er ist dir sehr ähnlich, William. Nicht nur äußerlich. Er neigt nicht zu Neid und Eifersucht. Er wird Robert immer zur Seite stehen, allein aus Dankbarkeit zu dir schon. Allerdings solltest du ein Auge auf ihn haben. Am Hof beginnt er langsam den Mädchen nachzusehen. Eine der Mägde scheint ihm ein wenig den Kopf verdreht zu haben. Nur vorsichtshalber...wir wollen ja nicht, dass er sich in Schwierigkeiten bringt."

William schenkte sich gerade etwas Wein nach als er inne hielt und John verdutzt ansah. Dann begann er zu lachen und vollendete seine Tätigkeit, um die Weinkaraffe wieder auf den Tisch zu stellen. "Tatsächlich, tut er das?" fragte William belustigt. Nun, verwundern tat ihn diese Information im Grunde nicht. Philippe war immerhin bereits 14 Jahre alt und wenn man den Jungen ansah, konnte man bereits erkennen, dass er gerade dabei war seine Kindheit hinter sich zu lassen.
"Ich werde ihn einmal im Auge behalten. Aber irgendwann wird er sich ohnehin die Hörner abstoßen müssen. Nur idealerweise nicht am Königshof und auch nicht in Cornwall ... das wird nur Ärger geben." bemerkte William amüsiert und nahm einen Schluck Wein. "Sag mir Bescheid, wenn sein Bruder auch damit anfängt. Es würde mich nicht wundern, wenn Robert beginnt seinem großen Bruder nacheifern zu wollen."