William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

 

Joanna schreckte zusammen, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legt. Sie rückte ein Stück weg, erkannte dann aber Williams Stimme und starrte ihn aus angstgeweiteten Augen an. Dann begriff sie langsam den Sinn seiner Worte und die Anspannung ging zurück.
"Niemand?" Sie schloss kurz die Augen und atmete durch, dann legte sie die Hände vor das Gesicht. "Es ist so schrecklich von ihm zu träumen...es ist immer so real, wenn ich träume, dass er mich nimmt.", schluchzte sie.
"Ich will, dass es aufhört." Fast jede Nacht träumte sie davon, aber nur selten wachte sie so voller Panik auf.

 

William wartete bewusst bis Joanna zu begreifen schien was um sie herum geschah und was nicht ehe er sie in seine Arme zog und an sich drückte. "Ach Liebes." murmelte er leise und strich ihr über den Rücken. Am liebsten hätte er diesen Dreckskerl, der ihr das angetan hatte noch einmal zur Rechenschaft gezogen, aber noch ein zweites Mal konnte er ihn schlecht umbringen.
William küsste Joanna sanft auf die Wange und hielt sie weiter fest, um ihr ein wenig Halt zu geben und ihr deutlich zu machen, dass sie bei ihm und nicht mehr in der Gewalt dieses Mistkerls war.
"Vielleicht solltest du einmal mit John reden, ob er nicht etwas hat, das dir einen ruhigeren Schlaf ermöglicht. Was meinst du?" schlug er leise vor. Immerhin war das für sie ja auch keine erholsame Nachtruhe. Zwar löste es das Problem nicht, dass sie noch immer von den Erinnerungen geplagt wurde, aber vielleicht fand Joanna somit wenigstens nachts ein wenig Ruhe.

 

Joanna schmiegte sich an ihren Mann und ließ es zu, dass er sie in seine Arme zog. Es war einfacher als ei Beaumont damals. Sie wusste, sie konnte sich auf William verlassen. Er hatte ihr keinen Vorwurf gemacht für ihren Alleingang mit diesen Folgen, er war einfach für sie da gewesen und hatte Humphrey bestraft. Dafür liebte sie ihn so sehr. Er war ihre Stütze, ihr Halt und sie brauchte ihn, gerade jetzt.
"Es ist, als wäre ich wieder dort, wenn ich schlafe...jedes verdammte Mal. Wenn es nur nicht so wirklich wäre, aber jedes Detail stimmt."
Sie seufzte schwer.
"Ja, du hast wohl recht. Er hat ja auch für Owen einen Tee gegen die Träume gehabt. Vielleicht hat er tatsächlich ein Schlafmittel für mich. Meinst du, dass es jemals wieder besser wird?"

 

William strich Joanna durch die Haare und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Ich wünschte, ich hätte dich davor beschützen können." murmelte er leise. Aber er war machtlos gewesen, hatte sie nicht früh genug finden können und auch jetzt konnte er nichts tun, um diese Albträume zu vertreiben.
William schwieg einen Moment, dann nickte er. "Das wird es. Es wird vermutlich dauern und nicht einfach werden, aber irgendwann wird es besser, da bin ich sicher." Er hatte auch schon einige Dinge durchgestanden, die ihn um seinen Schlaf gebracht hatten und alle hatte er früher oder später verarbeitet.
William lächelte zärtlich. "Außerdem bin ich ja jetzt da und passe auf dich auf. Und wenn dieser Dreckskerl dich noch einmal in deinen Träumen heimsuchen will, sag ihm, dass ich ihn getötet habe und er sich gefälligst von dir fern halten soll." erklärte er leise und gab Joanna einen sanften Kuss.

 

Joanna schüttelte leicht den Kopf. "Das konntest du nicht. Ich hätte nicht so dämlich sein sollen alleine auszureiten. Es ist meine Schuld und das weißt du. Es ist passiert...also lass uns nicht über Schuld reden." Sie sah ihn traurig an. "Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll, um die Erinnerungen los zu werden. Aber du hast recht, vermutlich muss einfach Zeit vergehen, damit es besser wird. Und ich werde es ihm sagen, wenn er wieder in meinen Träumen auftaucht. Mittlerweile solltest du ihn ja das Fürchten gelehrt haben." Sie lächelt ein wenig bitter, legte aber die Arme um ihren Mann und ließ sich von seinem Kuss trösten.
"Ich bin wirklich froh, dass ich dich habe. Ich wüsste nicht, was ich ohne dich täte. So viel haben wir schon zusammen durchgestanden und nie hast du an mir gezweifelt."
Sie dankte Gott jeden Tag für ihren Mann und ihre Kinder.

 

"Wenn dann ist es die Schuld dieses Dreckskerls." erwiderte William. Zugegebener Maßen hatte er so manches Mal innerlich geflucht, warum Joanna sich über seinen Rat hinweg gesetzt hatte, aber er vermied es tunlichst dieses Thema auch nur anzusprechen.
"Dich ein wenig ablenken und in meinen Armen entspannen." riet William ihr und strich über Joannas Wange. "Ich wünschte, ich könnte dir einen Teil deine Last abnehmen. Es schmerzt dich so zu sehen und dir nicht helfen zu können."
Dann musste William lächeln. "Das haben wir. Und ich konnte mich immer auf dich verlassen, du hast mir den Rücken gestärkt und mir so manche Dummheit verziehen ... ich bin froh, wenn ich auch einmal etwas zurück geben darf." erwiderte er.

 

"Ja, vermutlich. Aber es ist auch egal..." Joanna seufzte leise. "Ablenkung ist gut. Aber weißt du, du hilfst mir doch schon. Du hilfst mir, indem du für mich da bist und nichts von mir verlangst. Ich war immer stolz darauf nur dir zu gehören, aber jetzt...jetzt hat dieser Kerl mich beschmutzt. Ich fühle mich so erniedrigt und ich habe Angst davor, wie es wird, wenn ich dir wieder gehören will. Er hat mir sehr wehgetan, ich dachte immer, Roger hat mir Schmerzen bereitet, aber das....das war viel schlimmer. Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis ich wieder bei dir liegen kann."
Joanna küsste William sanft auf die Wange.
"Du gibst mir so viel zurück..."

 

"Du gehörst trotz allem nur mir, daran wird sich nie etwas ändern, egal was passiert ist." erklärte William und strich Joanna über den Arm. "Es wird gut werden." versicherte er ihr und küsste sie sanft auf die Wange. "Und es wird solange dauern, wie es nun einmal braucht. Erst wenn du dich völlig bereit dazu fühlst, werden wir wieder irgendetwas in dieser Richtung in Angriff nehmen, keinen Tag eher."
Er wusste, dass es schwer werden würde, aber auch, dass Joanna genau das brauchte - Ruhe und die Zeit um alles zu verarbeiten.
"Ich bin froh, wenn das so ist." bemerkte William lächelnd.

 

Joanna schenkte ihrem Mann ein dankbares Lächeln. "Ich habe solch ein Glück mit einem Mann wie dir. Es gibt wenige Männer, die solche Rücksicht nehmen würden. Aber du gehörst zu mir und das schon über zwanzig Jahre...eine lange Zeit, aber ich liebe dich noch genauso wie am ersten Tag."
Sie strich ihm durch das dunkle Haar. "Danke, dass du mir diese Zeit gibst, auch wenn es schwer für dich werden wird. Aber ich....wenn ich bereit bin, werde ich es dich wissen lassen."
Sie gab ihm einen Kuss.
"Das ist so. Und es war nie anders. Und du weißt doch, mein Herz gehört nur dir. Und nun....nun sollten wir wenigstens versuchen zu schlafen. Vielleicht geht es besser, wenn du mich festhältst."

 

William lächelte. "Ein Wunder, dass du es schon seit über zwanzig Jahren mit mir aushältst." bemerkte er sanft.Aber sie beide wussten natürlich, dass es für sie nie jemand anderes geben würde. Sie hatten sich damals vor zwanzig Jahren gefunden und daran würde sich nie wieder etwas ändern.
"Solange es dir besser geht, ist nicht zu schwer für mich."
William nickte, ließ sich wieder tief in die Kissen sinken und zog Joanna eng an sich. "Ich werde dich heute Nacht nicht mehr loslassen. Du wirst sehen, es wird sich schon kein Albtraum mehr her trauen."

Elizabeth

Elizabeth saß auf der Fensterbank des Gemachs, das sie bewohnte und las ein wenig, während sie einen Teller mit Gebäck aß. Es schmeckte auch einfach zu gut. In letzter Zeit fand sie einfach kein Mittelmaß. Entweder, ihr war übel und sie konnte gar nichts essen oder sie hatte solchen Heißhunger, dass sie gar nicht mehr aufhören konnte damit.
Außerdem langweilte sie sich zu viel, darum kamen solche Situationen nur noch öfter zustande, als ohnehin schon. Roger hatte eben genug zu tun, damit musste sich sich abfinden. Sie war eben nur seine Mätresse, ihre Stellung würde nicht einfacher werden.

Roger

Roger hatte sich die Arbeit so zurecht gelegt, dass er jetzt Zeit hatte, um Lizzy einen Besuch abzustatten und ihr etwas Zeit zu widmen. Seit sein Vater verstorben war und all die Aufgaben die Grafschaft betreffend bei ihm lagen, hatte er stets reichlich zu tun, aber dennoch wollte er Lizzy nicht ganz vernachlässigen, immerhin war sie nur seinetwegen hier geblieben. Und er genoss die Zeit mit ihr in vollen Zügen.
Er klopfte kurz an ihre Tür und trat dann ein, musste lächeln als er Lizzy am Fenster sah. "Was liest du denn da?" fragte er neugierig und trat an sie heran, um ihr zur Begrüßung einen Kuss zu geben. Dabei fiel sein Blick auf einen Teller voller Gebäck und er zog leicht die Augenbrauen nach oben, sparte sich jedoch noch einen Kommentar, wenn gleich er ihm schon auf der Zunge lag. Lizzy langte in letzter Zeit sehr gerne einmal öfter zu, wie ihm aufgefallen war und wenn er sie so ansah, kam Roger nicht umher festzustellen, dass sich das langsam bemerkbar machte. Dabei gefiel sie ihm doch so wie sie war unheimlich gut.

Elizabeth

Elizabeth war ausgesprochen glücklich, als Roger das Zimmer betrat. Er hatte in letzter Zeit so wenig Zeit für sie, dass sie für jeden Moment dankbar sein musste. Sie sah von ihrer Lektüre auf und schenkte ihm einen liebevollen Blick und ein Lächeln.
"Wie schön dich zu sehen....oh, ich lese nichts Besonderes. Die Geschichte habe ich hier im Regal gefunden, sie ist ganz spannend. Romantisch..." Sie lachte leise. "Eine Liebesgeschichte..."
Sein Blick auf den Teller entging ihr allerdings nicht und es missfiel ihr. "Was schaust du so griesgrämig?", fragte sie mit einem Lachen.
"Alles in Ordnung?"

Roger

Roger schürzte leicht die Lippen. "Eine Liebesgeschichte?" wiederholte er spöttisch, legte einen Arm um Lizzys Taille und zog sie an sich. "Reicht dir unsere denn nicht?" fragte Roger und gab ihr einen langen Kuss.
Dann schüttelte er den Kopf. "Ich schaue nicht griesgrämig ich ... habe nur festgestellt, dass du in letzter Zeit einen mehr an gesunden Appetit entwickelt hast." bemerkte Roger und kniff Lizzy zärtlich in die Seite. "Und dass sich das langsam bemerkbar macht."

Elizabeth

Elizabeth lachte. "Du weißt doch, eine Frau bekommt nie genug von Liebesgeschichten. Und im Moment bekomme ich von unserer Liebesgeschichte nicht genug, weil du zu viel zu tun hast. Also weiche ich eben zeitweise ein bisschen aus.", erläuterte sie ihm dann gelassen, legte den Arm um seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss.
"Ach....willst du mir etwa gerade sagen, dass ich fett werde?", fragte sie ungläubig. "Und...du sagst es mir, weil es dir nicht gefällt. Sehe ich das richtig?", stellte sie dann fest. "Was ist schon dabei? Außerdem ist es langweilig, das verleitet einen in ruhigen Stunden eben zu diesen süßen Köstlichkeiten."

Roger

Roger musste grinsen. "Ach so ist das. Nun, leider kann ich es nicht ändern, dass ich viel zu tun habe, aber sei froh, du bekommst mich noch mehr zu sehen als meine Frau." feixte er und zog Lizzy enger an sich, ließ eine Hand über ihren Rücken wandern. "Vielleicht sollte ich dir dann ja jetzt so viel von unserer Liebesgeschichte geben, dass du ein wenig davon zehren kannst." schlug er amüsiert vor.
Dann verzog Roger das Gesicht, das hatte ja so kommen müssen. "Ich will nicht sagen, dass du fett wirst. Ich habe nur bemerkt, dass du mitunter ordentlich zugreifst und sich das langsam bemerkbar mich." Er seufzte leise und gab Lizzy einen Kuss. "Du gefällst mir so, wie du bist, deshalb sage ich es dir. Ich würde dich auch mit 10 kg mehr auf den Rippen lieben, aber noch besser gefällst du mir halt so." gestand Roger ehrlich und hob ein wenig schuldbewusst die Schultern.

Elizabeth

"Wenn das anders wäre, wäre ich auch schon nicht mehr hier, mein Lieber. Wenn du deine Frau vorziehen würdest." Lizzy kicherte mädchenhaft. "Das ist eine ausgezeichnete Idee. Du solltest tun, was nötig ist, damit ich mir nicht noch mehr Liebesgeschichten suchen muss. Unsere eigene gefällt mir sehr viel besser.", erklärte sie und gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
Sie hob eine Augenbraue. "Ach, hast du das bemerkt? Ich gefalle dir also wie ich bin, aber ich soll lieber nicht dicker werden? Tja, Liebster, ich fürchte, damit musst du dich abfinden. Ich kann und ich will nichts an meinem Essverhalten ändern. Ich hoffe, das ist in Ordnung für dich, wo du mich ja trotzdem lieben wirst."

Roger

"Oh keine Sorge, das wird nie geschehen. Ich werde immer dich allen anderen vorziehen." erklärte Roger und küsste Lizzy innig. Dann grinste Roger und strich ihr über die Wange. "Ich werde mir Mühe geben. Schließlich habe ich nur deinetwegen eine Pause gemacht. Du hast mir gefehlt." erklärte Roger mit sehnsüchtiger Stimme als hätten sie sich wochenlang und nicht gerade mal ein paar Stunden nicht mehr gesehen.
Roger fuhr mit der Hand ihre Taille entlang und grinste schuldbewusst. "Ja, das habe ich bemerkt. Ich kenne dich immerhin ziemlich gut." erinnerte er sie und ließ die Hand weiter zu ihrem Rücken und dann abwärts wandern. Dann zog Roger eine Augenbraue in die Höhe und sah Lizzy kritisch an. "Das sagst du nur, um mich zu ärgern." bemerkte er dann, immerhin sah er keinen Grund weshalb sie sich ernsthaft so gehen lassen wollte.

Elizabeth

"Dann ist es ja gut." Elizabeth überließ sich seinem Kuss und strich ihm durch das Haar. "Du hast mir auch gefehlt, ich bin wirklich froh, dass du dir Zeit für mich genommen hast. Ich vermisse dich immer, wenn du nicht da bist."
Sie hatten sich am Morgen erst voneinander verabschiedet, denn Roger verbrachte seine Nächte weiterhin bei ihr. Etwas, worüber sie ausgesprochen glücklich war. Sie genoss seine Berührungen sehr, aber das Thema machte sie nicht gerade glücklicher.
"Warum glaubst du das? Ich will dich nicht ärgern, ich werde aber trotzdem nichts daran ändern. Ist das so schlimm für dich?"

Roger

Roger gab einen zufriedenen Laut von sich als Lizzy ihm durch die Haare strich und lächelte dann. "Für dich nehme ich mir doch immer gerne Zeit." erklärte Roger und küsste sie erneut. Er liebte diese Frau wirklich über alles, so sehr, dass er nicht einmal ein Problem damit hatte Ida so links liegen zu lassen. Zumal diese von ihrer Ehe ebenfalls nicht begeistert war, so kam es ihnen eigentlich allen zu Gute.
Das Gesprächsthema, das sie nun allerdings hatte, sorgte dafür, dass Roger sich immer unwohler in seiner Haut fühlte. Hier konnte er nur etwas falsches sagen, so viel war sicher ...
"Ich ... ich weiß nicht." erwiderte er und zuckte mit den Schultern. "Nein, nein, es ist nicht schlimm, ich ... du gefällst mir nun einmal so wie du gerade bist. Mehr wollte ich damit gar nicht sagen." entgegnete Roger unbehaglich.

Elizabeth

"Das freut mich zu hören.", bemerkte Lizzy grinsend und küsste ihren Liebsten auf die Wange. Sie spürte allerdings auch, wie unangenehm Roger das Gespräch über ihre Figur war. Er würde sich noch wundern..."Du wolltest damit sagen, dass ich besser nicht mehr essen und zunehmen sollte, wenn ich dir gefallen will."
Sie seufzte theatralisch. "Tja. Daran wirst du dich aber leider gewöhnen müssen. Ich kann dir prophezeien, dass ich in Zukunft noch einige Pfund zunehmen werde. Und dafür schäme ich mich ganz und gar nicht. Du solltest das im Übringen auch nicht tun."

Roger

Roger schloss kurz die Augen. Musste sie ihn damit so quälen? Dieses Thema war wirklich grauenvoll, hätte er doch bloß seine Klappe gehalten. "Du gefällst mir immer. Egal wie du aussiehst." erwiderte Roger schließlich lahm. "Aber das ändert doch nichts daran, dass ich dich so wie du bist einfach am hübschesten finde ..."
Roger verzog das Gesicht. "Ich schäme mich doch auch gar nicht dafür. Du verstehst das falsch ... und letztlich kann ich es ja doch nicht ändern, wenn du dich so entscheidest. Aber ich darf doch meine Meinung dazu sagen, oder? Du würdest es doch sicher auch tun, wenn ich plötzlich aufgehen würde wie ein Hefekloß." Roger wurde kurz blass als ihm bewusst wurde, was er gesagt hatte und wie Lizzy das aufnehmen könnte. Beschwichtigend hob er eilig eine Hand. "Nicht, dass das bei dir der Fall ist. Das war nur ein Beispiel ..." versuchte er eilig zu retten, was noch zu retten war.

Elizabeth

Lizzy schüttelte ein wenig amüsiert den Kopf. Roger war wirklich seltsam manchmal. Jetzt hatte er sich wirklich in Schwierigkeiten geredet.
"Ach, deine Meinung....deine Meinung ist doch ein wenig wankelmütig, scheint mir." Im nächsten Moment verengten sich ihre Augen schlagartig. "Wie ein Hefekloß?!", fragte sie wütend über die taktlose Bemerkung. "Du bist wirklich höchst charmant...Nur ein Beispiel, natürlich! Du bist manchmal wirklich ein absoluter Holzklotz! Erst hängst du mir ein Kind an und dann beschwerst du dich darüber, dass ich zunehme! Idiot!", schimpfte sie aufgebracht und bemerkte so gar nicht, dass sie sich gerade verplappert hatte.
Eigentlich hatte sie dieses Wissen noch ein wenig für sich selbst behalten wollen, damit ihr die Aufregung erspart blieb, die Roger verbreiten würde.

Roger

Roger hatte etwas erwidern wollen, auch wenn es aussichtslos gewesen wäre, doch dann fielen die paar Worte, die dafür sorgten, dass er Lizzy schlagartig los ließ, als hätte er sich die Finger an ihr verbrannt.
Erst hängst du mir ein Kind an.
Roger starrte Elizabeth irritiert an und blinzelte schließlich. "Ist das wahr?" fragte er leise und legte die Hände an ihre Hüften, hielt sie auf Armeslänge von sich fern und betrachtete sie eingehend. "Ist das wahr?" fragte er erneut. "Bist du schwanger?" Das kam nun wirklich ein wenig überraschend, wenngleich Roger sich im Grunde nichts sehnlicher gewünscht hatte. Er erinnerte sich noch genau, wie Lizzy ihre Sorgen geäußert hatte, als sie sich entschieden hatte bei ihm zu bleiben ... dass sie besorgt gewesen war, dass er sie möglicherweise mit Kind fallen ließ. Aber für Roger war das nie eine Option gewesen, im Gegenteil, er hatte beständig gehofft, dass sie von ihn möglichst rasch schwanger werden würde und ihm ein Kind schenkte.

Elizabeth

Elizabeth schloss kurz die Augen und legte die Hand vor den Mund. Warum hatte sie sich nur verplappern müssen? Das alles war viel schneller passiert, als sie gehofft hatte. Sie war überfordert mit all diesen Gefühlen, die auf sie einstürzten, seit sie festgestellt hatte, dass sie ein Kind erwartete. Eigentlich wollte sie das gar nicht. Sie wollte ihre Freiheit behalten und nur für Roger da sein. Und was passieren würde, wenn Ida das mitbekam, wollte sie garantiert nicht herausfinden. Rogers Frau war so schon ausgesprochen hässlich zu ihr und das konnte sie sogar ein wenig verstehen.
Sie öffnete die Augen und als sie Roger ansah und dann zu Boden schaute, stiegen die Tränen in ihre Augen. "Ja, ich bin schwanger."
Und das war alles viel zu viel für sie.