William und Joanna ~ 1178

Edward grinste breit und ehe er noch etwas erwiderte, zog er Julia zu sich ins Heu hinunter. "Ah, ich sollte ihm dankbar sein, dass er endlich mal verschwindet. Von mir aus kann er auch gleich weg bleiben." bemerkte Edward mit einem bösen Grinsen, küsste Julia dann jedoch erneut, um das Thema Tom für beendet zu erklären.
Edward legte einen Arm um Julia und warf dann einen Blick zu Aliz hinüber. Unweigerlich musste er lächeln. "Die Kleine weiß halt, dass sie hier bei mir sicher ist. Und in unserem Heu schläft es sich ohnehin am besten ... es beschert sehr angenehme Träume. Und manchmal wacht man auf und stellt fest, dass sie zumindest ein klein wenig wahr geworden sind." Edward strich Julia über die Wange und küsste sie erneut. Warum konnte sich nicht einfach die Erde auftun und Tom auf seinem Weg ins Nachbardorf verschlingen? Julia war bei ihm einfach viel besser aufgehoben.

Julia

Julia lachte auf und ließ sich hinunter ziehen, kuschelte sich in Edwards Arme. Dort fühlte sie sich immer noch am Wohlsten. Er vermittelte ihr ein Gefühl von Geborgenheit, das sie so nicht kannte. In diesen Momenten wünschte sie sich, Tom würde wirklich verschollen bleiben.
"Dagegen hätte ich auch nichts einzuwenden." Sie folgte seinem Blick und nickte. "Ja, so ist es wohl. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte dir die Kleine mitgeben, damit du dich gut um sie kümmerst. Aber das wird nicht gehen."
Doch Zuhause fürchtete sie manchmal, Aliz' Gejammer würde Tom irgendwann so nerven, dass er ihr etwas antat.
"Ich bin so froh, dass ich dich heute sehen konnte."

Edward ließ den Blick noch einen Moment auf Aliz ruhen, dann sah er Julia wieder an. "Würdest du es denn tun, wenn du könntest? Ich meine, wenn sich ein Weg finden würde, könntest du sie weg geben, wenn du weißt, dass ich jeden Tag ein Auge auf sie habe?" fragte er nachdenklich. Er würde alles für das kleine Mädchen tun, so viel stand fest, die Frage war nur, ob das überhaupt möglich war. Während Edward darüber nachdachte, entstand eine fixe Idee in seinem Kopf, aber Julia würde die Kleine sicher ohnehin nicht weg geben wollen.
"Und ich erst. Ich hatte nicht wirklich erwartet, dass du kommen kannst, umso schöner ist es nun dich hier zu haben." Edward küsste Julia liebevoll und lächelte. "Viel besser als so ein einfacher Traum."

Aliz

Julia sah Edward nachdenklich an. "Ich...ich weiß es nicht. Wenn ich sie oft sehen könnte, vielleicht. Aber ich weiß ja auch nicht, was ich Tom erzählen sollte. Es ist ja auch müßig darüber nachzudenken, denn es ist ja doch unmöglich. Ich habe nur Angst, dass er ihr irgendwann etwas tut. Aber wenn sie größer ist, wird es sicher besser werden."
Sie schloss die Augen, nachdem er sie geküsst hatte und nickte. "Das stimmt. Und so schön...eine Stunde Freiheit."
Und sie liebte diese Freiheit so sehr.
"Vielleicht wird irgendwann unsere Zeit kommen."

"Du sagst ihm einfach, du hättest nicht mehr genug Milch für das Kind und hast jemanden gefunden, der bereit ist, sie aufzunehmen, weil sie selbst ihr Kind verloren hat." schlug Edward vor und hob kurz die Schultern. "Ich glaube, Tom würde dem Mädchen keine Träne nachweinen, wenn sie nicht mehr in seinem Haus ist." Und er konnte dafür sorgen, dass sie zu jemandem kam, dem er vertraute, wo sie sicher war und er sie jeden Tag sehen würde. Und Julia konnte kommen, wann immer sie wollte ... ja, es war eine verrückte Idee, aber es gefiel Edward dennoch wenigstens darüber nachzudenken.
Sein Gesichtsausdruck wurde fast ein wenig grimmig. "Nicht vielleicht, ganz sicher sogar." erwiderte er. Und wenn er selbst diese Zeit herbei zwingen musste!
Edward strich Julia über die Wange und begann dann ihren Zopf zu öffnen. Er würde ihr nachher helfen müssen das Heu aus den Haaren zu suchen, aber das machte er gerne. Und er liebte ihre Haare so ... andächtig glitten seine Finger durch ihre weichen Locken und er seufzte zufrieden.
"Ich liebe dich, Julia." murmelte Edward und beugte sich für einen weiteren Kuss über sie.

Julia

Julia überlegte eine Weile schweigend. Es war an sich eine verlockende Idee, aber dennoch..."Es würde herauskommen. Ich weiß nicht. Und ich weiß auch nicht, ob ich wirklich meine Tochter hergeben kann. Auch wenn dein Angebot wirklich...gut ist."
Aber Aliz war ihr Augenstern und wenn sie sie nun abgab, hatte sie gar nichts mehr, was ihr Heim erträglich machte. Natürlich waren da noch die beiden Jungs, aber die wurden ihrem Vater immer ähnlicher. Sie gab Edward einen Kuss.
"Aber ich bin dankbar für deinen Ideenreichtum." Sie lächelte und ließ ihn gewähren, als er ihr Haar öffnete. Sie ließ ihn eigentlich immer gewähren, weil es ihm so gefiel.
"Ich dich auch, Edward..."

Edward nickte langsam. "Verständlich, sie ist und bleibt schließlich deine Tochter. Aber sollte Tom sie wirklich einmal in Gefahr bringen, zöger nicht mir Bescheid zu geben. Dann finden wir eine Lösung, versprochen."
Edward sah beinahe wehmütig zu Aliz hinüber, ehe er sich wieder Julia widmete. "Ich wünschte, sie wäre unsere Tochter." erklärte er dann leise und ließ die Hand durch Julias Haar gleiten und seine Finger strichen dann sachte über ihre warme Haut, den Hals entlang zu ihrem Schlüsselbein. "Ich wünschte, wir hätten ein Kind zusammen." fügte Edward hinzu und verschloss Julias Lippen mit einem langen Kuss und legte die Hand nun an ihre Taille. Er hätte es nie für möglich gehalten, aber er war neidisch auf diesen verfluchten Wirt, diesen einfältigen Bauerntölpel, weil dieser Julia haben durfte und er nicht.

Julia

"Danke. Das werde ich in jedem Fall tun, sollte es nötig werden. Du bist ein Schatz." Und Julia war ausgesprochen froh, dass sie sich in diesem Punkt auf Edward so verlassen konnte. Er liebte die Kleine einfach so sehr, dabei war sie nicht einmal seine Tochter.
"Ja, das wünschte ich mir auch. Aber leider sollte es nicht so sein." Sie strich nachdenklich über seinen Handrücken und schloss die Augen, als er die Hand über ihren Körper wandern ließ.
"Ich würde so gerne mehr von dir haben, aber es ist zu gefährlich. Es geht einfach nicht." Wenn es herauskam, war sie geliefert.
Tom würde sie umbringen.

"Für dich und die Kleine würde ich alles tun." erwiderte Edward leise und lächelte sanft.
Er betrachtete Julia andächtig als diese unter seiner Berührung die Augen schloss. Wie wunderschön sie doch einfach war ... Edward schluckte leicht und seine Lippen fanden zunächst die Julias und wanderten von dort weiter zu ihrem Ohr. "Tom ist ein Dummkopf, wie soll er es heraus finden?" murmelte er leise. "Es gibt Mittel und Wege zu verhindern, dass du ein Kind von mir empfängst. Wenn ich mich früh genug zurück ziehe ist es unmöglich, dass du schwanger wirst ... und wie sollte Tom davon erfahren, was wir hier treiben?" fragte Edward gedämpft und küsste Julia zärtlich. Er würde so gern dieses Kleid öffnen, ihre Röcke hoch schieben ... aber solange sie nicht einwilligte, würde er sie auch nicht bedrängen.

Julia

"Und das ehrt dich sehr." Warum konnte sie diesen mann nicht einfach heiraten, der einfach alles für sie tun und sie auf Händen tragen würde? Manchmal war die Welt wirklich ungerecht. Julia spannte sich leicht an, als seine Lippen zu ihrem Ohr wanderten und öffnete die Augen.
"Ich würde wirklich gerne, aber...Du weißt so gut wie ich, wie unsicher diese Methode ist. Was ist, wenn es schief geht? Wenn du dich nicht mehr beherrschen kannst? Daraus könnte dir ja auch niemand einen Vorwurf machen....Es ist zu unsicher, Edward. Und wenn ich doch ein Kind bekomme und es dir ähnlich sieht, dann Gnade mir Gott."Sie seufzte schwer und erwiderte seinen Kuss, bevor sie weitersprach.
"Ich werde die Hebamme fragen. Sie ist recht nett, vielleicht wird sie mir helfen. Sie weiß, wie das Leben so spielt."

"Es ehrt mich weniger, wenn man bedenkt, dass ich dich hingehalten habe und überhaupt erst zugelassen habe, dass Tom dich bekommt, anstatt dich gleich zur Frau zu nehmen." merkte Edward an und seufzte dann leise. Ja, sie war wenigstens vernünftig. Dennoch ...
"Vielleicht sollten wir es dann ja gerade darauf anlegen." raunte er ihr ins Ohr. "Wenn du ein Kind von mir bekommst, wird Tom dich verstoßen und die Annulierung der Ehe fordern ... und im Nu sind wir frei, um zu heiraten." brummte Edward leise, schüttelte dann jedoch den Kopf. "Verzeih mir, ich sollte solche Dinge nicht sagen." nahm er sich gleich wieder zusammen.
Im nächsten Moment leuchteten seine Augen leicht auf. "Eine hervorragende Idee. Nur zu dumm, dass sie nicht gerade hier ist, damit du sie jetzt fragen kannst." bemerkte Edward mit anzüglichem Grinsen und küsste Julia genüsslich.

Julia

"Aber es ist zu spät um sich darüber noch Gedanken zu machen. Was passiert ist, ist passiert. Jetzt bin ich seine Frau und so schnell wird sich das nicht ändern."
Julia musste unwillkürlich lachen und schüttelte den Kopf. "Träumer...so einfach ist das nicht. Erst einmal müsste er sicher sein, dass es nicht sein Kind ist und Ehebruch ist kein Grund für Annulierung, das weißt du selber."
Sie strich ihm durch den roten Schopf. "Schon gut. Du bist eben ein Träumer manchmal." Manchmal verkannte er die Realität so sehr. Aber sie liebte ihn dafür.
"Damit kann ich leider nicht dienen, aber ich frage sie bald. Sobald ich Gelegenheit dazu habe."

"Seine Frau, ja. Aber meine Liebste." stellte Edward nicht unzufrieden fest, zog Julia eng an sich und küsste sie innig. "Ich weiß, ich weiß. Aber der Gedanke hat mir trotzdem gefallen." erwiderte Edward mit schiefem Grinsen. "Aber irgendwann wird mir schon etwas einfallen und dann werde ich dich vor den Traualtar führen und du wirst meine Gemahlin. Und nie wieder werde ich dich dann von meiner Seite lassen. Wir werden gemeinsam nach Oxford gehen und du wirst meine Countess ..." erklärte Edward lächelnd, aber mit ernster Stimme. Er meinte, was er sagte.
"Bald klingt gut." Er küsste zärtlich Julias weiche Haut, ließ seine Lippen ihren Hals hinauf wandern. "Sehr gut sogar."

Julia

Julia lächelte "So ist es. Deine Liebste, niemals seine." Sie konnte Tom einfach nicht lieben, egal, wie oft sie es versucht hatte.
"Irgendwann sicherlich..."Vielleicht würde Tom irgendwann sterben und sie war frei. Sie hatte keine Angst davor Witwe zu sein. Sie wusste sich ja gut versorgt. Edward würde ihr immer helfen. "Ach herrje, red keinen Unsinn. Wie könnte ich jemals eine Countess sein? Jeder wird wissen, dass ich nur ein Bauernmädchen bin. Niemand würde mich ernst nehmen. Nein, das ist keine gute Idee."
Sie träumte zwar von einer Zukunft mit Edward, aber sie konnte sich nicht vorstellen wie es war zu leben wie er. Ohne jeden Tag schuften zu müssen bis zum umfallen.
Sie gab ein leises Stöhnen von sich, als seine Lippen über ihren Hals wanderten. Er war immer so zärtlich zu ihr...

Edward begann zu lachen. "Ich rede keinen Unsinn. Du wirst dich sicher fabelhaft machen." erklärte er und gab Julia einen Kuss. "Die Leute werden dich lieben, glaub mir. Sie werden dich sehen und wissen, was für eine wundervolle Frau du bist und dich schätzen, weil du Verständnis für ihre Sorgen hast." Mehr vermutlich als er selbst jemals würde aufbringen können. Er kannte die Sorgen einfacher Bauern und Arbeiter nicht.
"Und wenn du mich haben willst, gehört das nun einmal dazu, meine Schöne." bemerkte Edward lächelnd und ein Schauer jagte seinen Rücken hinab als Julia leise aufstöhnte. Seine Lippen nahmen diese Reaktion als Anlass ihren Weg fort zu setzen und wanderten ihren Hals wieder hinab und bedeckten jeden Zentimeter ihrer Haut, der nicht vom Kleid verdeckt wurde mit sanften Küssen.

Julia

"Das sagst du so. Aber ich habe keinerlei Ahnung von deinem Leben. Einfach nichts tun als nur Kinder zu bekommen...ohne zu schuften. Feine Kleider zu tragen, sich nie Sorgen machen zu müssen. Dieses Leben kenne ich nicht. Es passt auch nicht zu mir. Das steht mir nicht zu. Du bist und bleibst wirklich ein Träumer...Erst einmal müsstest du mich heiraten können. Vorher mache ich mir über solche Dinge keine Gedanken."
Julia genoss sein Tun in vollen Zügen, schließlich war es so selten, dass sich jemand so um sie bemühte. Edward wollte, dass es ihr gefiel und er nahm immer Rücksicht auf ihre Gefühle. Was für ein wundervoller Mann...
"Ich sollte besser bald gehen, bevor ich doch noch Dummheiten mache.", murmelte sie.

"Du wirst schon alles lernen, was du wissen musst. Und es ist ja nicht so als müsstest du gar nichts weiter tun. Du würdest den Haushalt führen und hättest damit durchaus alle Hände voll zu tun." Edward strich ihr über die Wange. "Aber wenn du ein Kind erwartest, müsstest du wenigstens nicht mehr arbeiten bis zum Umfallen, sondern könntest dich ausruhen ..." Er küsste Julia zärtlich. "Ich werde dich heiraten können, Julia, irgendwann. Und ich werde alles dafür tun, dass dieses irgendwann möglichst schnell erreicht ist."
Edward fuhr mit seinen Liebkosungen fort und beinahe ohne sein Zutun wanderte seine Hand sachte über Julias Körper, strich über ihre Hüfte und gelangte schließlich zu ihren wundervollen Brüsten, die er am liebsten hier und jetzt aus dem Kleid befreit hätte, aber noch durfte er das nicht. "Genau genommen machst du doch schon Dummheiten ... jedes Mal, wenn du hier her kommst. Aber es sind so wundervolle Dummheiten." wisperte Edward.

Julia

Julia war davon zwar nicht so überzeugt, aber wenn Edward meinte. "Einen Haushalt führen kann ja auch nicht so schwer sein. Das tue ich doch jetzt auch. Ob er nun ein bisschen größer ist oder nicht dürfte keinen Unterschied machen. Aber es wird doch gewöhnungsbedürftig sein...sich auszuruhen." Das kannte sie nun wirklich nicht. Nur wenn es absolut notwendig war, konnte sie sich einmal eine Stunde hinlegen.
Wie seine Hände über ihre Brüste glitten, sorgte für einen wohligen Schauer, der ihr über den Rücken lief. Wie gut sich das alles doch anfühlte...sie musste wirklich unbedingt die Hebamme fragen.
"Das tue ich...aber noch sind es wundervolle Dummheiten, die keine großen Folgen haben. Das sind ganz anders aus, wenn wir nicht aufhören."

Edward grinste. "Auch daran wirst du dich gewöhnen, glaub mir. Sich auszuruhen kann unglaublich verlockend sein. Und wenn du morgens neben mir aufwachst und wir noch eine Stündchen länger im Bett bleiben können, einfach, weil uns der Sinn danach steht ... glaub mir Julia, du wirst es lieben." Und er würde ihr Geschenke machen können. Darauf freute er sich auch bereits. Wie oft hatte er auf dem Markt schon Dinge gesehen bei denen er sofort an Julia hatte denken müssen, aber solange sie Toms Gemahlin war, konnte er ihr keine Geschenke machen.
Edward fuhr mit seinen Liebkosungen fort und lächelte sachte. "Willst du denn, dass ich aufhöre?" fragte er leise. Wenn es nach ihm ginge, würden sie einfach weiter machen, er war durchaus in der Stimmung dazu. Aber wenn Julia nicht wollte, würde er sich ihretwegen beherrschen und sie nicht bedrängen.

Julia

Julia grinste. "Das kann ich mir vorstellen. Aber es ist so ungewohnt. Ich glaube, ich habe noch nie in meinem ganzen Leben so lange geschlafen, wie ich gern möchte. Immer standen irgendwelche Pflichten an. Es muss merkwürdig sein. Aber ich kann mir vorstellen, dass ich es lieben werde. Allein dir beim schlafen zuzusehen ist wundervoll."
Julia seufzte leise. "Nein, eigentlich will ich das ganz und gar nicht. Wenn du wüsstest, wie gut sich das anfühlt....aber mach dir keine Hoffnungen. Solange ich nicht mit der Hebamme gesprochen habe, werde ich nicht mit dir schlafen, Edward."
Es war ja nicht so, dass sie sich nicht grundsätzlich nach ihm sehnte.

Edward musste lachen. "So so, du siehst mir also gerne beim Schlafen zu." bemerkte er schmunzelnd und hauchte einen Kuss auf Julias Stirn. "Dann beten wir zu Gott, dass die Zeit schneller umgeht und du bald Gelegenheit dazu haben wirst."
Schließlich seufzte Edward leise auf und ließ sich wieder zurück ins Stroh sinken. Sein Herz raste und er musste sich gut zureden, um die Beherrschung wieder zu erlangen, dennoch grinste er schief. "Ach Julia, die Vernunft in Person ..." Seine Hand wanderte über ihre Hüfte und er seufzte noch einmal. "Du solltest wirklich bald mit der Hebamme sprechen." murmelte er dann.

Julia

"Ja, das tue ich. Du wirkst dann so friedlich und jung.", erklärte Julia lächelnd. Sie setzte sich auf und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht.
"Einer von uns Beiden muss ja die Vernunft verkörpern. Sei nicht enttäuscht. Nächstes Mal vielleicht. Ich werde tun, was ich kann. Aber ich muss vorsichtig sein, das weißt du selber. Es wird nicht schneller gehen, wenn du ungeduldig wirst."
Sie beugte sich hinab und küsste ihn auf die Stirn. "Sei so gut und hilf mir mit meinen Haaren, ja? Es darf kein Heu mehr darin sein. Außerdem wird Aliz sicher gleich wach."

Edward schnaubte leise. "Jung?" wiederholte er. "Das ist aber nicht unbedingt etwas, was ein Mann gerne hört ..." Er war schließlich kein kleiner Junge mehr!
Edward sah schweigend zu Julia auf, dann grinste er und nickte. "In Ordnung." willigte er ein, setzte sich auf und zog Julia mit einem leichten Ruck auf seinen Schoß. "Ich bemühe mich nicht ungeduldig zu sein." versprach er, küsste sie noch einmal und begann dann das Heu aus ihren Haaren zu sammeln. Insgeheim wäre er gar nicht böse darum, wenn die Kleine wach wurde, denn er liebte es mit Aliz herum zu albern und ihr ein vergnügtes Quietschen zu entlocken, wenn sie versuchte zu lachen.

Julia

Julia hatte tatsächlich bei nächster Gelegenheit die Hebamme aufgesucht und diese ein paar Dinge gefragt. Die alte Frau hatte sie nach Aliz gefragt und Julia hatte sich ihr anvertraut. Es tat gut, eine Freundin zu haben und die alte Agnes hatte sie umarmt und ihr Stillschweigen geschworen. Sie konnte verstehen, wieso es Julia immer wieder in Edwards Arme zog und sie würde ihr helfen.
Heute hatte sie sich auch bereit erklärt auf die Kleine aufzupassen. Es tat Julia unglaublich gut einmal eine Stunde nicht Mutter sein zu müssen.
Sie eilte zum Heuboden und hoffte so sehr, dass Edward da war. Agnes' Petersilienwurzeltee schien immer zu wirken und darum hatte sie nun auch keine Bedenken mehr.

Edward wartete wie üblich oben auf dem Heuboden in der Hoffnung, dass Julia heute Zeit für ihn hatte. Er sollte dieses Mal auch nicht enttäuscht werden und als er die vertrauten Schritte hörte, gefolgt von dem typischen Geräusch, wenn jemand eine Leiter hinauf stieg, setzte er sich auf und grinste als Julias Kopf an der Leiter erschien.
"Julia! Du hast es her geschafft." stellte Edward glücklich fest, stand auf, um ihr auf den Boden zu helfen und zog sie in die Arme für einen Kuss. Dann löste er sich von ihr und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. "Wo hast du denn Aliz gelassen?" fragte er irritiert und Sorge mischte sich in seinen Blick. "Es ist doch nichts passiert, oder?"