William und Joanna ~ 1178

Henry schürzte die Lippen. "Es steht Euch frei dazu Stellung zu beziehen, Mylord. Nur zu, wenn Ihr etwas dazu zu sagen habt, sagt es, ich will Euch gerne anhören." Nur würde es keinen Unterschied machen, Henry wusste, das Ida die Wahrheit sagte.
Im nächsten Moment blitzten Henrys Augen förmlich auf vor Wut. "Hütet Eure Zunge, Mylord, Ihr befindet Euch hier immerhin an meinem Hof." entgegnete Henry scharf. "Und dennoch habt Ihr in die Ehe eingewilligt, weil Ihr wusstet, was sie Euch bringen würde und vor allem, weil Ihr es Euch nicht hättet leisten können, einen solchen Gunsterweis abzulehnen. Das Problem ist nur, dass Ihr scheinbar nicht sonderlich viel Wert legt auf die königliche Gunst, sonst hättet Ihr Euch mehr bemüht sie zu halten."
Henry schnalzte leise mit der Zunge. "Es spielt eine Rolle, weil ich zu entscheiden habe, wie ich weiter mit Euch verfahre, Mylord. Und vor allem, ob ich gestatte, dass Ihr Eure schwangere Hure mit an meinen Hof bringt als wäre sie Eure Gemahlin." erwiderte Henry scharf.

Roger

Roger nickte grimmig. "Weil Ihr mir keine Wahl gelassen habt, ja. Und ich habe mir Mühe gegeben, aber Ida und ich passen einfach nicht zusammen. Obendrein ist mein Herz schon vergeben, es ist also sinnlos. Die Ehe wird doch ohnehin annulliert, was also soll jetzt noch geändert werden?"
Seine Miene wurde düster. Was ging Henry das alles überhaupt an?
"Inwiefern weiter verfahren? Es ist doch alles geregelt. ich werde die Mitgift zurückzahlen, die Ehe wird aufgelöst." Er biss die Zähne zusammen. "Elizabeth ist keine Hure. Und ich bin ja wohl auch nicht der einzige Mann, der eine Geliebte hat. Außerdem hat noch niemand sie zu Gesicht bekommen, ich könnte sie also schwerlich als meine Gemahlin darstellen."

Henry lachte auf. "Sein Herz ist vergeben ... welch rührselige Antwort, Mylord. Darf ich Euch aber daran erinnern, dass es mir völlig gleich ist, was mit Eurem Herzen ist? Fakt ist, dass Ihr meinen Gunsterweis schändlichst in den Dreck gezogen habt, etwas, das ich so nicht billigen kann." entgegnete Henry, der am liebsten aufgestanden wäre, um Bigod Bekanntschaft mit seiner Faust machen zu lassen ... sein Temperament war kurz davor mit ihm durchzugehen. "Bigod, Ihr redet Euch gerade um Kopf und Kragen. Eigentlich hätte Euer Vater Euch lehren sollen, wie man sich seinem König gegenüber zu verhalten hat ... entweder hat er versäumt Euch diese wichtige Lektion zu erteilen oder Ihr seid einfach ein Dummkopf, dass Ihr sie übergeht." knurrte Henry verärgert. "Denkt daran, Ihr seid mein Kronvasall, Euer Schicksal liegt in meiner Hand und Ihr tätet gut daran, wenn Ihr das nicht vergesst." Henry legte eine Pause ein, denn jetzt kam die entscheidende Spitze. "Ihr wollt doch sicher irgendwann noch einmal meine Erlaubnis bekommen zu heiraten, nicht wahr?"

Roger

Roger schüttelte leicht den Kopf. "Das lag nicht in meiner Absicht, Sire. außerdem habe ich Ida nie etwas getan. Sie ist völlig unversehrt..."
Seine Miene verschloss sich und er verschränkte die Arme vor der Brust. "Verzeiht, mein König, doch mein Vater hat mich alles Wichtige gelehrt." Er wurde ein wenig bleich. Das hatte Ida ja schlau eingefädelt. So war es völlig egal,aber Henry würde einer zweiten Hochzeit einfach nicht zustimmen.
"Das würde ich gern, Sire. Und was sollte Euch daran hindern mir diese Erlaubnis zu geben? Ida wird doch auch ausgesprochen zufrieden sein, dass sie mich endlich los ist. Wir können alle davon nur profitieren." Na warte, Ida...

Henry lächelte leicht. "Ja, wir profitieren alle von der Annullierung Eurer Ehe. Aber die Annullierung hat nichts mit einer zweiten Heirat zu tun. Darüber haben wir völlig unabhängig zu verhandeln, Mylord." entgegnete Henry. "Was mich davon abhalten sollte? Nun, zum einen Euer unverschämtes Verhalten, zum anderen die Tatsache, dass Ihr in meinen Augen eine Entschuldigung an Lady Ida zu richten habt und des Weiteren könnte ich Eure Heiratskandidatin für ungeeignet halte. Ihr seht also, Mylord, der Weg hin zu einer zweiten Heirat kann für Euch ausgesprochen steinig werden, wenn Ihr es so wollt."
Henry war versucht Idas Hand zu ergreifen und leicht zu drücken, aber er riss sich zusammen. Wenn er sie in wenigen Tagen wieder ganz offiziell als seine Mätresse präsentierte, würde das für Bigod schon noch demütigend genug sein.

Roger

Roger betrachtete Henry voller Staunen. Warum war Henry so darauf bedacht ihm zu schaden? Nur weil er Ida nicht auf Händen getragen hatte? Andere Frauen wären froh darüber gewesen in Ruhe gelassen zu werden. Aber nein, Ida wollte behandelt werden wie eine Prinzessin. Warum hatte er sich nur diese Frau aufschwatzen lassen? Nichts als Ärger brachte sie ihm...das hier war ihre Rache, da war er ganz sicher.
"Eine Entschuldigung?", echote er ungläubig. "Wofür denn bitte?" An Elizabeth gab es auch nichts für ungeeignet zu halten, sie war immerhin die Tochter des Lordkanzlers. Aber dabei legte er sich lieber nicht auch noch mit Henry an. Und Idas triumphierendes Lächeln...am liebsten würde er ihr sämtliche Knochen brechen dafür, dass sie seine Hochzeit verhinderte.
Roger biss die Zähne zusammen. "Was müsste ich tun, um Eure Zustimmung zu erwirken?"

Henry weidete sich an dem Anblick, den der Earl of Norfolk nun bot. Mit einem Mal war er nicht mehr ganz so überheblich, nicht mehr ganz so trotzig ... Henry lächelte nachsichtig. "Allein die Tatsache, dass Ihr diese Frage stellen müsst, zeigt mir, dass Ihr noch nicht bereit für eine Entschuldigung seid. Denkt darüber nach Mylord, vielleicht fällt Euch dann etwas ein."
Dann ließ er den Blick noch kurz auf Bigod ruhen und sah dann gemächlich zu Ida hinüber, schenkte ihr kurz ein sanftes Lächeln und richtete den Blick dann wieder auf sein Opfer. "Nun, zunächst Eure Entschuldigung an Lady Ida hinter Euch bringen. Dann müsstet Ihr mich davon überzeugen, weshalb ich Eure Kandidatin für geeignet halten und sollte und zu guter letzt ..." Henry streckte seine Hand ein wenig aus, so dass Ida die ihre hinein legen konnte. "müsst Ihr die Zustimmung von Lady Ida erhalten." fügte Henry hinzu und betrachtete Roger Bigod mit einem nun ernsten Blick, die Augen leicht verengt und ließ keinen Zweifel daran, dass er diese Auflagen ernst meinte.

Roger

Roger schnappte nach Luft. Das hatte Ida nun wahrlich fein eingefädelt... "Was? Mit welcher Berechtigung sollte Ida irgendetwas mit meiner Hochzeit zu tun haben? Warum sollte ich ihre Zustimmung benötigen? Ich werde Euch gern davon überzeugen, warum meine Kandidatin geeignet ist und von mir aus entschuldige ich mich auch, wenn ich auch nicht weiß, wofür. Aber Ida wird niemals zustimmen und das wisst Ihr auch!"
Ihm wurde beinahe übel, als Ida die Hand in Henrys legte und ihn anlächelte. "So ist das also...und du machst mir ernsthaft Vorhaltungen, Ida? Wie verlogen du bist....verfluchtes Miststück. Tu gefälligst nicht so, als wärst du das Opfer. Ich wollte dich genauso wenig heiraten, wollte diese Annullierung genauso wie du. Also wirst du gefälligst zustimmen."

"Warum? Ganz einfach, weil ich es so verfüge." erwiderte Henry gelassen. Er glaubte nicht, dass Ida nie zustimmen würde, aber sie würde diesen Kerl schmoren lassen und das hatte der junge Earl in Henrys Augen auch durchaus verdient. Irgendwann würde er ihn schon wieder heiraten lassen, aber nicht jetzt.
Henry drückte leicht Idas Hand als Bigod sich in Rage redete und erhob sich dann ohne Hast, aber voller Entschlossenheit. "Hütet Eure Zunge, Bigod, sonst könnt Ihr Eure Sachen packen und den Hof noch heute wieder verlassen. Und angesichts der Umstände in denen sich Eure kleine Mätresse befindet, wie ich hörte, wollt Ihr das doch sicher vermeiden, nicht wahr?" entgegnete Henry kalt. "Und wenn Ihr nun nichts weiter auf der Zunge liegen habt außer Verwünschungen, seid so gut und verlasst meine Halle. Und tretet mir erst wieder unter die Augen, wenn Ihr zur Vernunft gekommen seid."

Roger

Roger kochte vor Wut, musste sich aber zur Ruhe zwingen. Henry hatte recht, er konnte Elizabeth jetzt nicht noch eine Reise zumuten. Das würde sie zu sehr anstrengen und am Ende passierte ihr oder dem Kind noch etwas.
"Wie Ihr wünscht, Sire.", würgte er hervor, verneigte sich und machte abrupt kehrt. Er musste das unbedingt Lizzy erzählen und sich ein wenig Luft machen. Das war wirklich unfassbar! Jetzt war er Ida endlich los und wieder stand sie zwischen ihm und Elizabeth.
Warum wollte Gott denn nicht, dass sie endlich heiraten konnten?

Mit unverhohlener Freude ließ Henry sich wieder auf seinen Platz sinken als Bigod sich abwandte und förmlich aus der Halle stürmte. "Und, was denkt Ihr, Mylady, habe ich mir eine Belohnung verdient?" fragte Henry dann mit einem Lächeln an Ida gewandt.
Bigod würde nun erst einmal die Füße still halten, so viel war sicher. Egal was für ein Dummkopf er war, selbst er wusste, wann er verloren hatte und sich fügen musste.
Der einzige Umstand, der Henry Kopfzerbrechen bereitete, war die Tatsache, dass es sich bei Bigods Mätresse um eine von Williams Töchtern handelte und William bald hier auftauchen würde. Henry musste dringend ein ernstes Wörtchen mit seinem Lordkanzler sprechen, so viel war sicher.

Ida

Ida lächelte zufrieden in sich hinein, bis Henry sich ihr zuwandte. "Oh ja, das hast du. Ich danke dir sehr für diese Gelegenheit. Hast du sein Gesicht gesehen? Er ist fast geplatzt vor Wut....und er hätte nicht damit gerechnet, völlig ahnungslos."
Ida lachte und drückte sanft Henrys Hand.
"Wenn wir bald verschwinden, kannst du deine Belohnung haben. Bis dahin wirst du noch warten müssen, mein Lieber..."
Oh sie würde Roger lange zappeln lassen...er würde darum betteln müssen seine Hure heiraten zu dürfen und wie sehr würde sie genießen die Macht über ihn zu haben, ihn zu demütigen, wie er es mit ihr getan hatte.

Henry konnte sich ein Grinsen nicht länger verkneifen. "In der Tat. Er wäre am liebsten auf uns beide los gegangen, aber natürlich kann er das nicht." Henry lehnte sich zurück und griff mit der freien Hand nach seinem Weinbecher, um einen großen Schluck zu nehmen. "Herrlich." murmelte er zufrieden und seine Augen funkelten als er Ida wieder ansah. "Nun, ein kleines Weilchen werde ich hier wohl noch ausharren müssen, aber dann fordere ich nur zu gerne meine Belohnung ein. Wenn du magst, kannst du schon einmal vorgehen und auf mich warten, jetzt geschehen hier ohnehin nur noch langweilige Dinge."

Ida

"Nein." Ida kicherte. "Oh, er wird so mit sich ringen müssen, bis er sich entschuldigt und um meine Zustimmung bittet. Er wird sich allerdings sehr anstrengen müssen, damit ich ihm vergebe. Ich danke dir für diese Möglichkeit, Henry... Du gibst mir die Möglichkeit ihm endlich alles zurückzuzahlen."
Sie betrachtete ihn einen Moment und dann nickte sie. "Ich werde auf dich warten.", sagte sie mit verheißungsvoller Stimme und erhob sich langsam, um mit betont verführerischem Gang die Halle zu verlassen. Sie wusste, er würde sich jetzt beeilen. Und sie würde ihn erwarten. In seinem Bett...ohne Kleider und mit einem Becher Wein.
Henry hatte sich wirklich eine Belohnung verdient und sie wollte ihn bezaubern.

Henry hatte seine helle Freude daran, wie glücklich Ida über diese Gelegenheit war. Er konnte nicht anders als zu grinsen. "Gern geschehen, meine Liebe." erwiderte er und hob den Becher an, um ihr zuzuprosten.
Dann lief ihm ein leichter Schauer über den Rücken und am liebsten wäre er sofort aufgestanden, doch er blieb wo er war und beobachtete, wie Ida hinaus ging - ganz, wie sie es erwartet hatte, denn sie bewegte sich dabei ganz besonders verführerisch. Sie wusste einfach, was ihm gefiel.
Nach diesem Anblick hielt es Henry nur noch so lange in der Halle, wie es gerade nötig war, um den Schein zu waren, dann zog er sich zurück und ging geradewegs zu seinem Gemach.
Da er wusste, dass nur Ida dort auf ihn warten würde, lag bereits ein Lächeln auf seinen Lippen als er eintrat. "Ah, Ida, ich denke wirklich, dass -" Henry brach ab, denn er hatte die Tür hinter sich geschlossen und sich umgedreht und der Anblick, der ihn dort erwartete, machte es unmöglich für ihn seinen Satz noch zu Ende zu bringen. Oh ja, sie wartete tatsächlich auf ihn ... die Vorhänge des Bettes waren zurück gezogen und so hatte Henry freie Sicht auf Ida, die dort lag, einen Becher in der Hand und kaum sündiger hätte aussehen können. Er schluckte schwer und ließ seinen Blick über sie gleiten, wie sie dort lag, vollkommen unbekleidet, die Knöchel locker übereinander gelegt, die Haare offen, so dass sie ihr locker über die Schultern fielen.
Ohne sein Zutun begannen Henrys Hände seinen Gürtel zu öffnen und einen Moment später landete dieser zusammen mit seiner Tunika auf dem Boden. Er begann sein Hemd zu öffnen und zog es sich aus, während er zum Bett hinüber ging, wo er sich nicht einmal die Zeit nahm, seine Stiefel auszuziehen, sondern sich direkt über Ida kniete und ihr einen langen Kuss gab. "Du solltest öfter auf mich warten." bekannte er heiser als sich ihre Lippen wieder voneinander trennten.

Ida

Ida hatte gewusst, dass sie nicht lange würde warten müssen. Sie hatte seine Blicke gespürt, als sie die Halle verlassen hatte, er würde ungeduldig sein. Und sein Blick nun, als er das Zimmer betrat und sich unterbrach...
"Was denkst du wirklich? Dass du mich schon viel zu lange hast warten lassen? Dem stimme ich zu." , sagte sie mit einem Lächeln.
Henry fackelte auch nicht lange. Während er sich Tunika und Hemd auszog, blieb ihr gerade noch Zeit den Becher abzustellen, bevor er sie leidenschaftlich küsste.
Als sich beide voneinander trennten, lachte sie atemlos. "Das lässt sich ja zukünftig einrichten, mein Lieber. Aber du solltest jetzt erst einmal deine Stiefel ausziehen..."

"Ich bestehe darauf, dass es sich einrichten lässt." erwiderte Henry, küsste Ida erneut und schob sein Knie zwischen ihre Schenkel, um diese etwas auseinander zu drücken. "Ach, vergiss die Stiefel." murmelte er und ließ seine Lippen an ihrem Hals hinab hin zu ihren Brüsten wandern. "Die kann ich auch noch ausziehen, wenn wir es das erste Mal getrieben haben ..."
Er fand wieder ihre Lippen und während er Ida küsste, schnürte er sich bereits die Hose auf. Henry hatte es wahrlich eilig, hatte er doch in der Halle schon die ganze Zeit daran denken müssen, dass Ida hier auf ihn wartete. Das hatte ihn wahrlich nicht kalt gelassen.
Als er seine Hose erfolgreich geöffnet hatte, zögerte Henry nicht länger und legte die Hände an Idas Hintern, von dem er der Meinung war, dass er ein klein wenig üppiger geworden war, seit er sie weg geschickt hatte ... wie alle ihre Kurven. Ein Umstand, den Henry überaus begrüßte.
"Wir haben doch beide genug gewartet, da können die Stiefel auch noch warten." scherzte er heiser, gab Ida einen Kuss und drang dabei ungeduldig in sie ein, stöhnte auf und verharrte einen Moment. "Ich sollte Bigod beinahe dankbar sein." keuchte er, als er dann begann sich zu bewegen. "Es ist gut, dich wieder hier zu haben."

Ida

Ida lachte leise auf. "So ungeduldig, mein Lieber?" Doch sie ließ ihn gewähren, als er die Hände an ihren Po legte und nahm ihn bereitwillig in sich auf. Sie hatte so lange darauf verzichtet und Henry vermisst, da genoss sie es so sehr bei ihm zu liegen.
"Da hast du allerdings recht.." Sie stöhnte auf und vergrub eine Hand in seinen roten Locken, als er sich bewegte. Was für ein Mann er doch war...
Ihre freie Hand strich über seinen muskulösen Rücken und sie schloss dabei die Augen.
"Oh ja...es ist auch ausgesprochen gut wieder her zu sein.", erklärte sie keuchend.

"Und ob." erwiderte Henry knapp und schloss die Augen als Ida aufstöhnte. Seine Hände wanderten über ihren Körper, eine vergrub sich in ihren Haaren. Auch wenn er es nicht zugeben würde, er hatte Ida tatsächlich vermisst.
Schwer atmend und mit einem Lächeln auf den Lippen, ließ Henry sich schließlich neben Ida auf die Matratze sinken. "So, nun sind die Stiefel an der Reihe." verkündete er grinsend und setzte sich auf, damit er Stiefel und Hose ausziehen konnte.
"Was wir vorhin mit deinem Gemahl gemacht haben, war ausgesprochen niederträchtig." bemerkte Henry als er die Stiefel neben das Bett stellte und die Hose daneben warf. "Aber allein sein Blick als er begriffen hat, was vor sich geht war Gold wert." fügte er grinsend hinzu, drehte sich wieder zu Ida um und küsste sie genüsslich. "Gleich Morgen werde ich alles in Gang bringen, damit die Annullierung durchgesetzt wird und dann dauert es nicht lange und alles ist erledigt." erklärte Henry und schickte eine Hand bereits wieder auf Wanderschaft.

Ida

Ida beobachtete Henry lächelnd, nachdem er sich von ihr gelöst hatte. Sie hatte die gemeinsamen Stunden sehr vermisst. Wenn sie wirklich bleiben durfte und man ihr ihre Kinder nicht wieder wegnahm, sollte sie denn noch welche bekommen, würde sie das so glücklich machen. Wenn sie nur endlich Roger los war...
"Vielleicht war es niederträchtig. Aber er hat es verdient. Was er mit mir gemacht hat, war auch niederträchtig. Und sein Blick war in der Tat höchst amüsant. Er wird mich von ganzem Herzen hassen, aber es ist mir völlig gleichgültig. Das arme Mädchen besinnt sich ja vielleicht noch darauf, dass er es nicht wert ist, wenn ich sie ein bisschen warten lasse."
Sie legte die Hand in seinen Nacken und erwiderte seinen Kuss. "Das klingt ausgezeichnet. Dann bin ich endlich frei."

Henry lachte auf. "Ah, Ida, weißt du eigentlich wie erfrischend du bist?" er zog den Kuss in die Länge und ließ sich dann auf die Matratze sinken, zog Ida herum, so dass sie nun auf ihm lag. "Lass den Kerl ruhig zappeln, etwas anderes hat er gar nicht verdient. Und falls das Mädchen zur Vernunft kommt und ihn sitzen lässt, umso besser. Ihr Vater wird es mir danken." bemerkte er amüsiert und strich mit der Hand über Idas weiche, warme Haut.
"Komm, lass uns den Abend ausnutzen und gebührend feiern, dass du wieder bei mir bist." forderte Henry sie mit einem Grinsen auf.

Elizabeth

Elizabeth hatte den ganzen Abend ungeduldig auf Rogers Rückkehr gewartet. Sie langweilte sich ohne ihn, da sie nicht sonderlich viel unternehmen konnte. Sie war wirklich rund geworden mittlerweile und sie hatte durchaus etwas Angst vor der Niederkunft. So oft wünschte sie sich den Rat ihrer Mutter, ihren Beistand und ihren Trost. Aber das war wohl vorbei...zumindest, solange sie Roger nicht heiraten konnte.
Als sie Schritte hörte, setzte sie sich mühsam auf und legte die Hand auf den Bauch. Roger kam, da war sie sicher.
Sie begrüßte ihn mit einem glücklichen Lächeln, das aber aufgrund seines Gesichtsausdruckes schnell erstarb.
"Was ist passiert?"

Roger

Roger kochte vor Wut über das, was gerade geschehen war. Diese Demütigung und vollkommen absurden Auflagen, die Henry ausgesprochen hatte ... Ida war wirklich ein niederträchtiges Miststück, ohne Zweifel war das alles ihr Werk.
Als er das Gemach betrat, dass er mit Lizzy teilte, war sein Zorn noch immer ungebrochen, ja wurde im Gegenteil sogar noch stärker als er seine Liebste vor sich hatte und sich nur wegen Ida nicht einfach nur an Lizzys Anblick erfreuen konnte.
"Gott! Ich wünschte, die Erde täte sich auf und würde dieses widerwärtige Weib einfach verschlingen, damit all das ein Ende hat." grollte er zornig und zog Lizzy dennoch vorsichtig in seine Arme. "Ich hätte es ja wissen müssen ... dieses Miststück ist zu Henry gelaufen und scheint ihm Gott weiß was vorgejammert zu haben. Und so wie der sie angesehen hat, hat sie sich ihm auch noch hingegeben dieses Luder." Roger bebte vor Zorn als er das Gesicht kurz an Lizzys Hals verbarg und tief durchatmete.
"Henry drückt die Annullierung meiner Ehe mit Ida durch, angeblich seien wir zu nah verwandt." begann er dann zu erzählen. "Aber anstatt dass wir damit alle unsere Ruhe hätten, muss ich ... ich muss mich öffentlich bei Ida entschuldigen." fuhr er fort und knirschte zornig mit den Zähnen. "Und ich brauche ihre Erlaubnis für meine nächste Heirat." würgte er dann heiser hervor.

Elizabeth

Elizabeth seufzte leise, als Roger sich zu ihr setzte und sie in die Arme nahm. Irgendetwas war passiert..."Sie hat was getan? Wie konnte sie nur? Ich dachte, sie wäre selber so wütend auf Henry!", erwiderte Lizzy ungläubig.
"Dass sie mit ihm ins Bett geht, wundert mich jetzt nicht unbedingt, wenn sie schon zu ihm geht. Sie wird ihn vermisst haben und außerdem wird sie ihre Position sichern wollen. ich hätte sie gar nicht für so berechnend gehalten."
Sie strich Roger sanft durch den Schopf. "Beruhige dich...." Doch im nächsten Moment war ihr gar nicht danach sich selber zu beruhigen. "Was?" Endlich wurde die Ehe annulliert und sie durfte Roger trotzdem nicht heiraten?
"Das darf noch nicht wahr sein! Dieses Miststück! Und Henry genauso! Ich werde jetzt gehen und ihnen die Leviten lesen, das kann Henry nicht machen! Ida wird nicht zustimmen, weil sie sich an dir rächen will! Und an mir!"

Roger

Roger nickte verdrossen. "Tja, dem Irrglauben war ich auch erlegen." knurrte er und schnaubte dann abfällig. "Ach, na wunderbar, mir macht sie Vorhaltungen und kaum bekommt sie Henry zu Gesicht benimmt sie sich selbst wie eine läufige Hündin. Kein Wunder, dass der ihr ihren Wunsch erfüllt hat."
Dann schüttelte Roger rasch den Kopf und legte eine Hand auf Lizzys Arm. "Das wirst du schön bleiben lassen." erwiderte er mahnend. "Wenn Henry dich jetzt zu Gesicht bekommt, dann wird er uns beide augenblicklich vor die Tür setzen. Er hat mir vorhin schon damit gedroht mich vom Hof zu verbannen, wenn ich mich nicht beherrsche. Und das können wir uns jetzt in keinem Fall leisten. Ich bin schon froh, dass du es überhaupt her geschafft hast ohne Probleme." Roger schüttelte den Kopf. "Mir passt es ebenso wenig wie dir, aber um deinetwillen und wegen des Kindes müssen wir uns erst einmal fügen, solange wir hier sind. Es hilft nichts." bekannte Roger bitter.