William und Joanna ab ca. 1179 bis 1180

Gegen seinen Willen musste William bei Johns Worten grinsen. "Oh, im Vergleich zu mir hast du doch noch sehr wenig wofür du dich schämen musst." erwiderte er. "Gräme dich nicht zu sehr wegen etwas, das der Vergangenheit angehört und sieh einfach zu, dass die Zukunft weiterhin besser verläuft."
William lehnte sich zurück und seufzte leise. "Ja, das tut sie und ich sie genauso sehr." erwiderte er mit einem sanften Lächeln auf den Lippen.
"Ich denke, irgendwann haben wir Erfolg, aber jetzt musst du erst einmal etwas für mich zusammen mischen und ich muss mir Mühe geben bald wieder laufen zu können. Das ist gerade meine oberste Priorität."

Elizabeth

Sie waren zurück nach Norfolk gereist und Elizabeth war auch froh darüber, von Hof weggekommen zu sein. Es war nicht mehr sonderlich schön gewesen dort, schon gar nicht, nachdem ihre Eltern abgereist waren. Sie vermisste sie so sehr, ebenso wie ihre Geschwister. Die Aussicht, Weihnachten nicht mit ihnen verbringen zu können, drückte auf ihr Gemüt und machte sie traurig. So sehr sie Roger liebte, ihr einziger Lichtblick im Moment war Sarah...
Nachdenklich saß sie in ihrem Nachthemd auf den Bett und kämmte ihr langes, schwarzes Haar, bis Roger heute Abend zurückkehrte. Die Kleine schlief schon nebenan, war eben eingeschlafen. Lizzy musste bei dem Gedanken lächeln. Sarah machte es ihr wirklich einfach.

Roger

Roger war auf dem Weg zu dem Gemach in dem Lizzy schon auf ihn wartete. Sie waren schon seit einigen Tagen wieder in Norfolk, doch Roger fühlte sich nach wie vor furchtbar elend. Die Demütigung, die er am Hofe erfahren hatte, kratzte nach wie vor sehr an seinem Selbstbewusstsein und das sorgte dafür, dass er beständig angespannt war.
Noch dazu kam, dass er seine Liebste vermisste. Natürlich war Lizzy bei ihm, aber seit Sarahs Geburt hatten sie das Bett noch nicht wieder geteilt und das obwohl sie nun nach der Reise zurück aus London wieder für sich in ihren eigenen vier Wänden waren. Und dabei sehnte er sich so nach ihr ... er seufzte und versuchte sich dann etwas zusammen zu reißen, ehe er die Hand auf die Türklinke legte und das Gemach betrat.
Beinahe hätte er schwer schlucken müssen als er Lizzy entdeckte, die in ihrem Nachthemd auf dem Bett saß und ihre Haare kämmte. Sie war einfach so wunderschön ... "Wie geht es meiner Liebsten?" erkundigte Roger sich und kam zu ihr hinüber, begrüßte sie mit einem Kuss. "Schläft die Kleine schon?"

Elizabeth

Elizabeth drehte nur leicht den Kopf, als oger endlich eintrat. Lange genug Zeit gelassen hatte er sich schließlich. Sie erwiderte den Kuss, den er ihr gab und nickte langsam. "Ganz gut, ich hatte nur einen langen Tag und ich habe auf dich gewartet. Ich wollte nicht ohne dich schlafen gehen. Sarah schläft allerdings schon, sie war ein wenig grantig. Es war besser für uns alle, sie gleich nach den Essen ins Bett zu legen. Aber sie ist auch noch so klein.", erklärte sie.
Elizabeth seufzte leise, legte den Kamm zur Seite und schaute Roger forschend an. "Und wie war dein Tag, Liebster?", wollte sie schließlich wissen und zog die Decke ein wenig zurecht.
"Du kommst spät. Viel zu tun?"

Roger

Roger strich Lizzy über die Wange. "Es tut mir Leid, dass du solange warten musstest." erwiderte er entschuldigend. "Aber wir waren lange genug am Hof, so dass hier einiges liegen geblieben ist." fügte Roger hinzu und griff nach Lizzys Hand. "Aber jetzt bin ich ja da und wir können den Rest des Abends noch zusammen genießen, meinst du nicht?" schlug er vor und legte einen Arm um Lizzys Taille.
Vielleicht hatte er ja Glück und sie war heute Abend nachgiebig, das würde zweifellos einiges an Spannung zwischen ihnen lösen. Seit ihrem Besuch in London hatte er das Gefühl, dass ihr Verhältnis nie ganz an Anspannung verlor.

Elizabeth

Elizabeth schüttelte leicht den Kopf. "Das macht nichts. Sarah ist eben erst eingeschlafen, solange hatte ich ohnehin noch zu tun. Schließlich will der kleine Engel sich nicht langweilen, sonst wird es schnell ein kleines Teufelchen.", erwiderte sie mit einem Lachen. "Sicher ist viel liegen geblieben, ich kann es mir vorstellen. Doch jetzt bist du ja da und ein schöner Abend zu zweit ist sicher eine gute Idee."
Sie lehnte sich an seine Schulter und senkte ein wenig die Lider. Ja, es war schön mit ihm und sie genoss seine Nähe, aber immer blieb da diese leichte Spannung, weil sie noch nicht verheiratet waren. Dabei war das nun greifbar nahe, eigentlich fehlte nur noch ein Brief vom König, der bald eintreffen würde und die Antwort des Papstes mitteilte.
Aber ob er sie dann auch wirklich heiratete?

Roger

"So so, ein kleines Teufelchen." er lachte leise. "Aber meist zeigt sie sich ja doch gnädig und ist eher ein Engel als ein Teufel." bemerkte Roger, der seine kleine Tochter absolut hinreißend fand. Er fand es immer noch erstaunlich, dass er der Vater eines solchen kleinen Wesens war.
Kurz zögerte Roger, dann entschied er sich dafür alles auf eine Karte zu setzen und legte einen Hand an Lizzys Wange, gab ihr noch einen Kuss. "Was hältst du davon, wenn wir unsere Rückkehr ein wenig feiern und den Abend ganz besonders schön werden lassen, hm?" murmelte er gegen ihre Lippen, während seine Hand sanft über ihren Rücken strich.

Elizabeth

Elizabeth lächelte. "Meistens, ja, da haben wir Glück. Unser kleiner Engel...ich bin wirklich froh sie zu haben." Wenn sie nun noch regelmäßig ihre Eltern sehen könnte, wäre sie noch glücklicher. Sie war hier wirklich einsam, besonders, da Ida nun auch noch fort war. Damit war sie ihre einzige Freundin auch noch los, wenn man Ida als Freundin bezeichnen konnte. Sie sehnte sich danach, sich mit ihren Schwestern, ihrer Schwägerin oder ihrer Mutter auszutauschen, aber hier war sie auf sich gestellt.
"Ich hoffe nur, ich mache alles richtig mit ihr.", bemerkte sie sorgenvoll.
Sie ließ sich von Roger küssen, hatte aber schon so eine Ahnung, wohin sie das führen sollte. Und sie behielt recht. Bislang hatte Elizabeth wegen der zurückliegenden Entbindung noch eine Ausrede gehabt, aber jetzt...
"Gegen feiern habe ich im Prinzip nichts, aber ehrlich gesagt würde ich mir ungern noch mehr Sünden aufladen als ohnehin schon, jetzt, wo wir bald heiraten können."
Es genügte, dass Sarah ewig als Bastard gebranntmarkt sein würde. Das wollte sie nicht noch einem Kind zumuten, schon gar nicht, wenn es Rogers Erbe sein könnte.

Roger

"Und ich erst." stimmte Roger zu und lächelte sanft. "Du machst das hervorragend, Lizzy. Du wirst auch weiterhin eine wundervolle Mutter sein, da bin ich sicher." sprach er seiner Liebsten Mut zu. Er war sich sicher, dass sie beide das Elterndasein schon gemeinsam meistern würden.
Als Elizabeth dann jedoch weiter sprach, zuckte Roger zusammen als hätte sie ihm geradewegs eine Ohrfeige verpasst. Er hielt in seinem Tun inne und starrte Lizzy überrascht an. Zugegebener Maßen hatte er nicht damit gerechnet, dass sie ihn jetzt noch abweisen würde.
"Das kann nicht dein Ernst sein, oder?" fragte er verblüfft und kämpfte gegen einen leichten Zorn an, der in ihm aufstieg. "Bisher hat das doch auch keine Rolle gespielt, wieso jetzt auf einmal? Und gerade weil wir bald heiraten können, ist es doch erst Recht egal ..." Selbst wenn Lizzy sogleich wieder schwanger werden würde, bis das Kind auf der Welt war, würden sie verheiratet sein, davon war Roger überzeugt.

Elizabeth

"Ich hoffe, dass du recht hast. Ich habe nur leider keinen hier, den ich gerne um Rat fragen würde. Jetzt ist ja nicht einmal mehr Ida hier." Und sie wagte nicht ihm zu sagen, wie sehr sie ihre Familie vermisste. Dann würde Roger nur wieder verletzt reagieren.
Sie zog unbehaglich die Schultern hoch. "Mir ist es aber nicht egal. Du hast letztes Mal auch schon gesagt, dass wir längst verheiratet sind, bis das Kind zur Welt kommt. Und was ist? Ich bin trotzdem noch nicht deine Frau. Wenn es diesmal ein Sohn wird, dein Erbe, wird das immer an ihm haften, wenn er unehelich zur Welt kommt. Das weiß ich auch, ich bin nicht dumm. Mein Großvater war ein Bastard und es hing ihm immer an. Also lass uns doch einfach noch ein bisschen warten, bis der Brief von Henry kommt. Dann können wir heiraten und dann ist alles gut."

Roger

"Dann such dir jemanden, Lizzy. Das hier ist unser zu Hause, du solltest dich nicht so abgrenzen von den Menschen, die hier leben. Versuch auf sie zu zugehen und ich bin sicher, dass du schnell neue Freunde finden wirst." erwiderte Roger möglichst sanft. Allmählich zerrte es an seinen Nerven, dass sie sich immer beklagte, sie sei einsam. Sollte er nun jemanden beauftragen sich mit ihr anzufreunden? Sie würde schon selbst einen ersten Schritt machen wollen, wenn sie das ändern wollte.
"Unsere Kinder werden es gut haben Lizzy und jedes, das unehelich zur Welt kommt, werde ich als mein eigen Fleisch und Blut annehmen und es öffentlich erklären und sobald wir verheiratet sind, spielt es keine Rolle mehr, dass sie vor unserer Ehe geboren worden sind." erwiderte Roger entschieden und zog die Hände zurück, die noch immer auf Lizzys Körper geruht hatten. "Dein Großvater war ein Bastard, ja. Nun, dann weißt du ja auch, dass er es trotzdem weit gebracht hast." bemerkte Roger trocken und verengte etwas die Augen. "Und das war es jetzt? Wir warten? Bis dieser verfluchte Brief irgendwann eintrifft ... und was ist, wenn es noch dauert? Ein Jahr, vielleicht auch zwei? Wer weiß, wann der Papst die Güte besitzt zuzustimmen und wann Henry tatsächlich entscheidet sich bei mir zu melden. Willst du wirklich so lange warten?"

Elizabeth

"Ja, ich weiß. Aber du weißt auch, dass das nicht so einfach ist. Die Leute mochten Ida gerne und ich bin der Störenfried, also schieb mir nicht die ganze Schuld zu. Ich bin hier fremd und sitze den ganzen Tag hier fest, ich bemühe mich ja, aber irgendwie mögen sie mich nicht. Also mach mir keinen Vorwurf. Du willst, dass ich mit dir rede, aber wenn ich dir meine Sorgen anvertraue, dann tust du sie ab."
Sie war nun einmal noch sehr jung, wie sollte sie wissen, wie sie hier am besten Fuß fasste? "Es spielt immer eine Rolle, auch, wenn ich weiß, dass sie es gut haben werden. Mein Großvater hat es weit gebracht, weil sein Vater der König von England war. Aber es ist ja auch egal...du bist sowieso in diesem Punkt nicht meiner Meinung. Ich weiß es doch auch nicht, was ist, wenn es noch lange dauert. Ich will nicht warten, aber ich will auch endlich deine Frau sein und mir nicht mehr permanent Sorgen machen müssen.", erklärte sie verzweifelt.

Roger

"Ich schiebe dir nicht die Schuld zu! Ich wollte dich lediglich ermutigen auf die Leute zu zugehen. Ida ist Geschichte, du bist jetzt wichtig und das solltest du ihnen zeigen, Lizzy. Hab einfach etwas mehr Vertrauen in dich." erwiderte er und zog dann eine Augenbraue in die Höhe. "Ich tue deine Sorgen nicht ab. Aber was bitte meinst du mit du sitzt hier fest?" fragte er misstrauisch.
Roger stand auf und lief einmal durch den Raum, um die Worte hinunter zu schlucken, die ihm auf der Zunge lagen. Dann wandte er sich wieder Lizzy zu und sah sie forschend an. "Und was genau ist es, was dir permanent solche Sorgen bereitet? Sag es ruhig, wenn ich irgendetwas falsch mache." forderte er sie dann auf.

Elizabeth

Elizabeth verschränkte unbehaglich die Arme. "Aber was, wenn ich das nicht schaffe? Es ihnen zu zeigen. Ich habe Angst, dass sie mich ablehnen, weil sie Ida lieber mochten." Sie senkte den Kopf. "Ich meine, dass ich mich nicht traue ins Dorf zu gehen, weil ich keinen kenne. Ich weiß nicht, wie ich anknüpfen soll und dann bleibe ich irgendwie lieber hier, wo mich keiner mehr schief ansieht."
Elizabeth zögerte. Sie wollte nicht schon wieder mit ihm streiten, doch bei solchen Sachen fühlte er sich immer so schnell angegriffen.
"Du machst gar nichts falsch. Ich mache mir einfach Sorgen um unsere Zukunft. Allein, wenn dir etwas passieren sollte...als deine Frau bin ich abgesichert und versorgt, so bin ich das nicht und Sarah auch nicht. Ich weiß, du kannst nichts dafür, aber ich sorge mich trotzdem...Ich liebe dich, sehr, aber ich wünschte, ich könnte endlich offiziell an deiner Seite sein."

Roger

"Das ist doch aber Unsinn und das weißt du auch!" erwiderte Roger entschieden. "Du bist eine wundervolle Frau und machst es jedem leicht dich in dein Herz zu schließen, ich bin sicher, du würdest keine Probleme bei den Leuten hier haben. Zumal jeder weiß, dass du mir wichtig bist, nicht Ida."
Roger fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und atmete geräuschvoll aus. "Mir wird aber so schnell nichts zustoßen." entgegnete Roger trocken und knirschte mit den Zähnen. "Ich kann nichts dafür, das ist ganz richtig und trotzdem liegst du mir beständig damit in den Ohren. Was soll ich denn noch tun, Elizabeth? Ich habe mich schon vor der ganzen Welt gedemütigt in der Hoffnung unserer Heirat etwas näher kommen zu können ... und der Dank dafür ist nun, dass du mich hin hältst? Wenn du dir Sorgen um dein Seelenheil machst, hätte dir das vielleicht einfallen sollen, bevor du zu mir gekommen bist." Roger holte tief Luft und beherrschte sich mit einiger Mühe. "Damals hat das alles nämlich noch ganz anders geklungen, da war dir all dieser Unfug egal, wichtig war, dass wir beide zusammen sein konnten und jetzt ist dir das nicht mehr gut genug, sehe ich das richtig?"

Elizabeth

"Ich weiß es nicht. Ich habe eben Angst, dass sie mich hassen.", erwiderte Elizabeth zaghaft. "Ich kann ja nicht einfach ins Dorf gehen und sagen: Hallo, ich heiße Elizabeth of Cornwall, ich suche eine Freundin. Ich weiß nicht, wie ich es angehen soll, weil ich gar keinen kenne."
Sie legte die Hände in ihren Schoß und starrte auf die Bettdecke. "Das sagst du so einfach. Du könntest morgen die Treppe hinab fallen und dir das Genick brechen, was ist dann? Was wird dann aus mir? Ich weiß, du willst das nicht hören, aber ich hatte vorher auch nur die Verantwortung für mich. Jetzt gibt es Sarah und ich muss auch an sie denken. Du willst immer, dass ich dir meine Sorgen anvertraue. Tue ich es, tust du sie ab oder du bist verletzt. Ich weiß, dass du dich gedemütigt hast und eich bin auch dankbar, dass du es für mich getan hast. Es war mir nicht egal, aber ich war vielleicht einfach naiver als jetzt....Mir ist wichtig, dass wir zusammen sind und natürlich ist das gut genug. Aber du hast versprochen, dass du mich heiratest. Und das dauert so lange schon...ich lebe schon so lange bei dir."

Roger

"Wieso sollten sie dich hassen? So lange war Ida nun auch nicht hier, um sich in ihren Herzen einzunisten. Und du brauchst doch gar nicht ins Dorf gehen, hier in der Burg gibt es immerhin auch genug Menschen. Wir können auch eine neue Zofe für dich einstellen. Und ein Kindermädchen, wenn du Hilfe mit Sarah brauchst. Du könntest sie selbst aussuchen und darauf achten, dass es Frauen sind, denen du zugetan bist." Roger fuhr sich über das Kinn. "Lizzy, ich will das du dich hier wohl fühlst, aber du musst mir sagen, was ich tun soll, ich weiß langsam nicht mehr weiter."
Roger zählte in Gedanken bis zehn und schüttelte dann den Kopf. "Ich tue deine Sorgen nicht ab, ich versuche sie dir nur zu nehmen, weil sie unbegründet sind! Und denkst du es geht spurlos an mir vorbei, wenn du mir eröffnest, dass du plötzlich dein moralisches Gewissen gefunden hast und bis zu unserer Heirat nicht mehr mit mir das Bett teilen willst? Und mir nebenbei immer wieder sagst, wie lange das alles doch dauert? Natürlich tut es das und ich wünschte, ich könnte es ändern, aber das kann ich nicht, Lizzy. Mir sind die Hände gebunden! Aber allmählich bekomme ich das Gefühl, dass es nun einmal nicht mehr gut genug ist."

Elizabeth

"Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was sie denken. Die Menschen hier sind irgendwie anders als Zuhause. Aber ich will es versuchen...ich...versuche mehr mit den Leuten zu reden, vielleicht kriege ich es ja hin. Vielleicht finde ich ja jemanden, der mich vielleicht nett findet." Aber Roger unterschätzte einfach, wie schwierig das alles für sie war. Sie war doch noch so jung...
"Es tut mir leid....es ist wirklich gut genug, ich bin doch froh, dass ich euch habe. Aber es ist nicht so einfach für mich. Ich...ich weiß doch auch nicht. Tut mir leid, ich wollte mich nicht so dumm benehmen. Ich wünschte mir einfach nur, das würde alles viel schneller gehen." Und wenn sie endlich verheiratet waren, würde ihr Vater ihn vielleicht auch dulden. Dann würde sie ihre Eltern viel öfter sehen können.

Roger

"Nun, den Wunsch teilen wir immerhin." erwiderte er trocken und ging dann zu seiner Truhe, um seine Stiefel auszuziehen. Er entledigte sich auch seiner Tunika und kehrte schließlich nur noch mit einer Hose bekleidet zum Bett zurück.
"Lass uns einfach schlafen gehen, ja?" schlug Roger vor und trank noch einen Schluck Wasser, ehe er sich auf das Bett setzte. Er hatte reichlich schlechte Laune. Nicht nur, dass ihm diese Schmach vom Hofe noch immer nach hing, er konnte auf keinerlei Verständnis in dieser Sache von Elizabeth hoffen. Im Gegenteil, sie lag ihm stattdessen beständig nur damit in den Ohren, dass ihr alles zu lange dauerte und sie ja so einsam und unglücklich war. Manchmal fragte er sich wirklich, wieso sie überhaupt hier war, wenn ihr all das ja doch nicht passte.

Elizabeth

Elizabeth beobachtete ihn traurig und nickte dann. "Ja, in Ordnung.", erklärte sie leise und legte sich unter die Decke. Sie hatte gewusst, dass er kein Verständnis für sie hatte. Wenn sie nur jemanden hätte, mit dem sie darüber sprechen konnte. Vielleicht sollte sie Roger bitten, dass sie ihre Eltern besuchen durfte. Wenn schon nicht zu Weihnachten.
"Gute Nacht...", murmelte sie unglücklich und schloss die Augen. Es war einfach furchtbar, wenn sie uneins waren. Sie liebte ihn ja, aber irgendwie schien das nicht zu genügen. Aber vermutlich würde sie ohnehin gleich wieder aufstehen, weil Sarah wach wurde und Hunger hatte.

Roger

Roger schlüpfte ebenfalls unter die Bettdecke, zögerte kurz und seufzte dann. Er legte den Arm um Lizzy und zog sie etwas an sich. "Ich will nicht mit dir streiten." murmelte er leise. "Für mich ist das momentan nur auch alles nicht so leicht." fügte Roger hinzu und gab Lizzy einen Kuss auf die Wange.
"Schlaf gut, meine Schöne."

Robert wartete an diesem Abend auf seine Frau. Die Kinder waren bei seinen Eltern und Beatrice, sodass sie gemeinsam einen schönen Abend verbringen konnten. Seine Frau hatte schließlich viel mitgemacht, während er krank gewesen war. Es ging ihm viel besser und er war inzwischen wieder auf den Beinen und soweit auch wieder gesund. Ein bisschen Erholung brauchte er dann und wann einmal noch, aber er war froh, dass die Sache überstanden war.
Dennoch wusste Robert, dass er das hier nur Josephine zu verdanken hatte. Sie hatte ihn gerettet und heute wollte er sich bedanken und sie ein bisschen verwöhnen, damit sie einmal wieder entspannen konnte.

Josephine

Josephine hatte gerade Diana bei Roberts Eltern abgeliefert und ihrer Tochter noch eine kleine gute Nachtgeschichte erzählt und war nun auf dem Weg zurück ins Gemach. Die beiden älteren waren bei Beatrice, um mit deren Kindern zu spielen und heute dort zu übernachten, so dass Robert und sie den Abend für sich hatten. Etwas, das sie wirklich bitter nötig hatten, denn Roberts Krankheit hatte wirklich eine Menge Unruhe in die letzten Wochen gebracht.
Sie betrat das Gemach und ging mit einem Lächeln auf den Lippen zu Robert hinüber. "Alle sind nun gut untergebracht." berichtete sie ihrem Mann und gab ihm einen sanften Kuss. "Wir haben heute Abend also unsere Ruhe."

Robert legte den Arm um die Taille seiner Frau und lächelte sie an, eher er ihren Kuss mit Hingabe erwiderte. Wie sehr er diese Frau doch liebte...Sie war wirklich sein Schicksal. "Oh ja, wir haben den Abend für uns allein und das sollten wir nutzen. Also, Liebes...setz dich und genieße."
Er geleitete sie zu einem Stuhl hinüber und deutete auf den Tisch. "Bertha hat nur für uns Beide ein kleines Abendessen arrangiert."
Und das würde erst der Anfang des Abends sein. Er würde seine Frau heute Abend verwöhnen und er war sich sicher, dass sie sehr viel Gefallen daran finden würde. "Du hast viel mitgemacht in letzter Zeit, heute Abend sollst du dich einfach nur entspannen."

Josephine

Als Robert den Kuss so voller Hingabe erwiderte, schmiegte Josephine sich zufrieden an ihn und genoss einfach die Nähe zu ihrem Gemahl. Es tat so gut ihn wieder auf den Beinen zu sehen. Dafür war sie jeden Tag aufs neue dankbar.
Sie hob ein wenig überrascht die Augenbrauen, ließ sich dann jedoch zum Tisch hinüber führen und setzte sich wie aufgefordert. Ein Lächeln trat auf ihre Lippen als sie den gedeckten Tisch betrachtete. "Das sieht wundervoll aus." bekannte sie und bedachte Robert mit einem forschenden Blick. "Ich bin allerdings nicht die einzige, die entspannen sollte ... ich hoffe doch, dass du dich nicht zu sehr übernommen hast in deinem Wunsch mir einen schönen Abend zu machen?" Sie kannte Robert schließlich gut genug und in solchen Dingen war er ausgesprochen ungeduldig. Etwas, das er zweifelsohne von seinen Eltern geerbt hatte.
Als sie das Essen auf dem Tisch wieder ansah, knurrte jedoch auch ihr Magen leise und machte so darauf aufmerksam wie hungrig sie doch war. Während Robert im Bett gelegen und mit dem Tode gerungen hatte, hatte Josephine kaum etwas zu Essen hinunter bekommen und das hatte Spuren hinterlassen. Doch nun war nicht nur ihr Gemahl wieder gesund, auch ihr Appetit war zurück gekehrt und so freute sie sich jetzt schon auf das Abendessen mit ihrem Liebsten.