William und Joanna ~ 1170

Joanna schloss einen kurzen Moment die Augen. Bitte, bitte nicht... Warum musste ausgerechnet Roland hier Arbeit suchen und bleiben wollen? Das konnte einfach nicht gut ausgehen. Und sie wollte William doch nicht von dieser einen Verfehlung berichten, für die sie sich so schämte. Sie war doch einfach nur schwach geworden damals...
Und dann war William auch noch willens ihm eine Chance zu geben. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Sie erwiderte Rolands Blick recht kalt und unfreundlich.
Was zur Hölle willst du hier? Wusstest du, dass ich hier lebe? Wenn ja, warum lässt du mich nicht in Ruhe? Was willst du denn von mir oder von William? Wirklich nur Arbeit? Wie soll ich dir begegnen?

William bemerkte, dass Joanna sich neben ihm ein klein wenig verspannte und musterte den Mann weiter aufmerksam, der jedoch beiden Blicken gelassen begegnete.
"In Ordnung, wenn Ihr Euch als Ritter hier verdingen wollt, will ich sehen wie Ihr kämpft. Lasst Euch von Peter auf den Trainingsplatz bringen ich werde in Kürze zu Euch stoßen und dann sehen wir weiter."
Der Mann vor ihnen verbeugte sich dankend und verließ dann den Raum.
William bedachte Joanna mit nachdenklichem Blick. "Alles in Ordnung? Du wirktest plötzlich so abweisend."

Joanna schluckte leicht, als er ging und mühte sich damit ab, über ihre Beunruhigung Herr zu werden. Nun ja, sie hatte immerhin noch die Chance, dass er beim Kampf versagte. Und sie hoffte so sehr, dass er versagte. Nie hatte sie jemandem derartig die Niederlage gewünscht. Aber damit alles so schön friedvoll blieb wie bisher, musste es einfach sein. Sie fürchtete den Moment, da sie Roland allein gegenüber stand. Was würde er sagen? Was von ihr wollen?
Und dann fragte William sie auch noch, warum sie so kühl war. Natürlich hatte er es bemerkt, er kannte sie schließlich so gut...Er durchschaute sie meistens.
"Alles in Ordnung, wirklich...Ich bin mir nur nicht sicher, ob dieser Mann so geeignet für uns ist. Ich mag ihn nicht so gern. Aber es ist nur ein vages Gefühl...kein wirklicher Grund..."

William runzelte die Stirn und nickte langsam. "In Ordnung ... wenn du meinst." murmelte er ein wenig irritiert. Ihm war auf den ersten Blick nichts weiter verwerfliches an dem Mann aufgefallen, aber er wollte Joannas Gefühl auch nicht unbeachtet lassen.
"Ich werde ihn mir jetzt erst einmal im Umgang mit dem Schwert ansehen und noch ein bisschen mit ihm reden. Willst du mitkommen oder sehen wir und hinter her?" fragte er dann und bot Joanna damit die Gelegenheit dem Mann aus dem Weg zu gehen, wenn sie bereits einen unangenehmen ersten Eindruck von ihm hatte.

"Ja, ich weiß auch nicht recht." Joanna hob leicht die Schultern. SIe war sich unschlüssig, ob sie der Begegnung weiter beiwohnen wollte oder nicht. Einerseits wollte sie ihm nicht begegnen, andererseits...wenn er allein mit William war, hatte er Gelegenheit ihm zu erzählen, dass sie sich kannten. Und das wollte sie verhindern. Um also wirklich zu wissen, was gesprochen wurde, musste sie mitkommen.
"Nein, ich komme mit dir. Vielleicht räumt er ja meine Zweifel noch aus. Und ich wüsste auch gern, wie ein möglicher neuer Ritter kämpft. Es sei denn, du willst mich nicht dabei haben. Aber ansonsten würde ich mitkommen..."
Und ein Auge auf Roland haben...ein Ohr.

William lachte und gab Joanna einen Kuss. "Natürlich will ich dich dabei haben. Das weißt du doch." bemerkte er grinsend und stand dann auf, um hinunter zu gehen.
Zunächst beobachtete er den Neuankömmling ein wenig wie er sich im Kampf mit Brian schlug, ehe er seinem Ritter ein Zeichen gab und selbst das Schwert zog, um Roland zu testen. "Na los, versucht mich zu besiegen." forderte er den Ritter auf und machte sich auf dessen Angriff bereit.
Einige Minuten später musste William zugeben, dass sein Gegenüber gar nicht so schlecht war, doch Roland konnte ihm bei Weitem nicht das Wasser reichen. So nutzte William die nächste Unaufmerksamkeit und entwaffnete ihn geschickt. "Nicht ganz schlecht." bemerkte er dann zufrieden als er Roland wieder aufhalf.
"Geht Euch waschen und sucht Euch ein wenig zu essen, ich werde über Eure Bitte nachdenken." entschied William dann vorerst und ging zu Joanna hinüber, zog sie an sich und gab ihr einen Kuss. "Treffen wir uns in einer halben Stunde im Gemach? Ich denke, ich sollte zunächst ein kurzes Bad nehmen." erklärte er grinsend und sein nächste Kuss, ließ keinen Zweifel daran, dass er in einer halben Stunde nicht einfach nur Joannas Meinung zu Roland hören wollte.

Joanna beobachtete den Kampf mit gemischten Gefühlen, musste aber enttäuscht feststellen, dass Roland nicht so schlecht kämpfte, dass eine Einstellung nicht in Frage kam. Sie musste sich dringend etwas überlegen, wie sie verhinderte, dass William ihn aufnahm, ohne dass er Verdacht schöpfte.
Als William wieder bei ihr stand, fand sie erst einmal Trost in seinem Kuss und nickte dann lächelnd. "Ja. Tu das...Trödel nicht, sonst schaffst du es nicht in einer halben Stunde und ich werde auf dich warten."
Und dann, als William fort war, war sie sich plötzlich bewusst, dass sie nun mit Roland nahezu allein hier war. Ohne Williams Schutz. Offenbar würde sie nun herausfinden, was er vor hatte, wenn er denn etwas vorhatte. Aber wollte sie das überhaupt wissen?
Joanna seufzte leise und sah William einen Moment lang nachdenklich hinterher.

Roland

Roland lächelte zufrieden. Das war besser gelaufen als erwartet und nun ergab sich auch prompt die Gelegenheit, die er sich erhofft hatte. Lächelnd ging er zu Joanna hinüber und neigte leicht den Kopf.
"Mylady." er sah ihr direkt in die Augen, beobachtete jede noch so kleine Regung darin. "Es freut mich wirklich, Euch wieder zu sehen. Lange ist es her, zu lange ... findet Ihr nicht?" fragte er dann und lehnte sich gegen den Zaun.
Immerhin hatten sie beide früher eine angenehme Zeit miteinander verbracht. Joanna hatte einen Mann gehabt, der ihr nicht das gab, was sie wollte und Roland hatte damals nur zu gerne ausgeholfen.

Joanna atmete tief durch, als er tatsächlich zu ihr kam. Sie lächelte kühl zurück. "Ich kann diese Meinung nicht ganz teilen, aber dennoch...lange her ist es fürwahr. Achtzehn Jahr sind eine lange Zeit, ich hatte Euch beinahe vergessen. Und sehr lange nicht mehr an diese Zeit gedacht."
Auch, weil sie nicht mehr darüber hatte nachdenken wollen. Weil sie sich dafür schämte und sich selbst darüber wunderte, was sie von ihm gewollt hatte.
"Was führt Euch hierher? Ich kann mir kaum vorstellen, dass es nur die Aussicht auf eine Stelle ist, die EUch nach Cornwall und ganz besonders nach Truro bringt. Was also wollt Ihr? Ich glaube schon lange nicht mehr an Zufälle."
Warum konnte er nicht einfach wieder gehen? Was sollte sie William nur sagen?

Roland

Roland griff sich an die Brust und sah Joanna entsetzt an. "Oh, welch Schmerz. Vergessen? Habe ich Euch damals wirklich so wenig bedeutet, ich armer Thor?" fragte er und lachte dann.
"Was ich will? Nun, ich bin in der Tat wegen einer Stelle hier, nichts anderes habe ich im Sinn. Mein Beutel sehnt sich danach wieder mit gutem Gold gefüllt zu werden und ich habe aus verlässlicher Quelle gehört, dass man hier gut bezahlt wird, wenn man vernünftig arbeitet. Und da dachte ich mir ... dass Ihr doch sicher ein gutes Wort bei Eurem Gemahl für mich einlegen könnten." erklärte Roland und sah sie verschmitzt an. "Für einen guten, alten Freund wie mich. Oder?"

"Ihr bedeutet mir schon ausgesprochen lange nicht mehr das Geringste, warum sollte ich mich also an Euch zwingend erinnern? Außerdem bin ich auch nicht sonderlich stolz auf unsere gemeinsame Zeit damals." Sie wusste nicht, warum sie das getan hatte. Wenn sie es doch nur hätte rückgängig machen können..
Joanna schüttelte leicht den Kopf. "Ihr könnt mir nicht erzählen, dass Ihr sonstwo keine Beschäftigung gefunden habt, so schlecht kämpft Ihr nun auch nicht. Und wie kommt Ihr darauf, dass ich für Euch ein gutes Wort einlege? Wenn mein Mann Euch für geeignet hält, dann ist es so, wenn nicht eben nicht. Und mir wäre es lieber, er würde Euch nicht nehmen."
Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
"Als gute alte Freunde würde ich uns nicht gerade bezeichnen."

Roland

"Hach, das schmerzt mein armes Herz." feixte Roland und schüttelte dann den Kopf. "Natürlich hätte ich das. Aber wieso mir das Leben unnötig schwer machen, wenn ich hier doch auf ein deutlich besseres hoffen kann?" fragte er scheinheilig und lehnte sich dann etwas vor.
"Oh, ich bin mir sicher, dass Ihr schon dafür sorgen werdet, dass Euer Gemahl mich einstellt. Er war doch bisher sehr zufrieden mit mir und wenn Ihr ihn gleich trefft, könnt Ihr ihn direkt bestärken mich zu nehmen ... oder sollte ich mich mit ihm einmal über Eure Qualitäten unterhalten?" fragte er dann lächelnd. "Ob er erfreut sein wird, jemanden zu haben, der weiß, wie seine Frau sich im Bett anstellt? Und ob er so glücklich darüber sein wird zu hören, dass ihr bereits Euren ersten Ehemann betrogen habt?" fuhr er scheinheilig fort.

Joanna wurde plötzlich kreidebleich und ihre Finger krampften sich in den Stoff ihres Kleides. "Das is doch bald zwanzig Jahre her, warum sollte ihn das interessieren?", erwiderte sie schließlich mit aller Fassung, die sie noch aufbringen konnte. "Er weiß, dass er mir vertrauen kann." Allerdings hatte er in einem Punkt Recht. William würde nicht einfach hinnehmen, dass jemand hier lebte, der ihr einmal zu nahe gekommen war. Er würde völlig eifersüchtig werden und dieses Wissen würde ihn wahnsinnig machen, so gut kannte sie ihn. Aber sie konnte sich doch nicht erpressen lassen von ihm. Er würde immer mehr fordern. Und irgendwann würde sie das deutlich mehr kosten als diese Forderung.
Sie wollte ihn nicht in ihrer Nähe haben, aber was blieb ihr übrig?
"Das könnt Ihr doch nicht machen. Was versprecht Ihr Euch denn davon? Er kann Euch sicher eine Stelle woanders besorgen, aber nicht hier. Und außerdem würde ich meinen, ist Euer Hals in akuter Gefahr, wenn Ihr ihm die Wahrheit sagt und er zudem noch rausfindet, dass Ihr mich erpresst."

Roland

Roland lachte leise. "Das Risiko gehe ich ein." erklärte er locker. "Aber ich rate Euch, sorgt lieber dafür, dass ich hier eine vernünftige Anstellung finde, sonst bin ich mir nicht sicher, ob mir nicht vielleicht doch heraus rutscht, was für ein leichtes Mädchen seine Frau eigentlich ist. Oder wollt Ihr ihm davon lieber selbst erzählen?" fragte Roland neugierig und löste sich vom Zaun.
"Denkt gut darüber nach, Mylady. Es wird sich lohnen." rief er ihr zu als er sich dann auf in den Stall machte, wo noch seine Satteltaschen und somit sämtliche Habseligkeiten lagen.
Er wusste, dass der Plan nicht ganz einfach war, doch so verschreckt, wie Joanna im ersten Moment reagiert hatte, würde er aufgehen.

Joanna schluckte schwer. Ihr blieb eigentlich keine Wahl. Er durfte William einfach nicht erzählen, dass sie damals eine kurze Liebschaft eingegangen war. Sie war jung gewesen, naiv...und sie hatte ihren Mann gehasst. Aber sie schämte sich jetzt dafür und deshalb wollte sie nicht, dass er davon erfuhr. Er würde schlecht von ihr denken und enttäuscht sein. Aber sie wollte ihn nicht enttäuschen. Sie hatte gehofft, es könne einfach ein Geheimnis bleiben, das in Vergesenheit geriet. Warum musste er nun hier auftauchen? Warum jetzt, wo endlich alles friedlich war?
"Ich bin kein leichtes Mädchen. Ich war einfach nur für einen kurzen Moment schwach. Leider."
Ihm selbst davon zu erzählen kam erst einmal nicht in Frage, da nahm sie lieber Rolands Anwesenheit in Kauf.So konnte sie den Frieden wenigstens noch ein bisschen länger aufrecht erhalten. Und William würde noch eine Weile länger nicht so schlecht von ihr denken. Was, wenn er sie tatsächlich dann abstoßend fand und ihr nicht mehr vertraute? Das konnte sie nicht riskieren.
"Ich werde darüber nachdenken.."
Wenn ihr auch eigentlich keine Wahl blieb. Sie würde William einfach sagen, dass ihre Meinung sich geändert hatte. Und wen sie nicht zu spät kommen wollte, musste sie nun auch gehen.

William hatte sich gerade zur Hälfte wieder angezogen als Joanna in das Gemach kam. Grinsend legte er die Arme um sie, nachdem er die Tür verriegelt hatte. "Und, was sagst du zu deinem Mann? Habe ich dich noch ein klein wenig beeindrucken können?" scherzte er und gab ihr einen Kuss.
Nach dem kurzen Bad hatte er ausgesprochen gute Laune, der Probekampf mit Roland war zufriedenstellend gewesen und vor allem eine sehr willkommene Abwechslung. Solche Dinge machten den Alltag doch immer wieder ein wenig interessanter. William war gespannt, ob er Joanna von ihrem Gefühl bezüglich Rolands abbringen konnte, denn er war mit dem Mann sehr zufrieden. Doch zunächst gab es wichtigeres.

Joanna musste sich wirklich zusammenreißen, damit er nicht mekrte, wie ihr eigentlich zumute war. Wie sollte sie sich auch fühlen, wo dieser Mensch sie erpresste? Aber trotzdem, er durfte davon einfach nichts mitbekommen und so war sie auch ganz froh, dass er das Gespräch zunächst nicht auf Roland lenkte.
"Du beeindruckst mich doch immer." Sie zwang sich zu einem Lächeln und versuchte, die störenden Gedanken einfach für eine Weile in seiner Nähe zu ertränken. Das funktionierte sonst doch auch ganz gut. "Was ich zu meinem Mann sage? Nun..:" Sie legte die Arme um seine Mitte und sah zu ihm hoch. "Ich sage, mein Mann ist immer noch ausgesprochen gut in Form und niemand kann ihm so leicht das Wasser reichen. Genügt das als Auskunft?"
Sie gab ihm ihrerseits einen Kuss und konzentrierte sich auf ihn, so gut es eben ging. Sie wollte nicht über Roland nachdenken.

William lachte und gab Joanna einen Kuss, ehe er ihr mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen den Zopf öffnete. "Man könnte fast meinen, ich wäre in der Blüte meiner Jahre." lachte er und gab Joanna einen weiteren Kuss, ehe er seine Lippen ihren Hals hinab wandern ließ.
Das Gespräch über Roland konnte warten. Der Ritter würde auch in einer Stunde noch da sein und William stand der Sinn gerade nach etwas ganz anderem als solchen Unterhaltungen. Seine Hände glitten über ihren Körper und fanden dann die Schnürung ihres Kleides.
"Habe ich dir heute schon gesagt, wie schön du eigentlich bist?" fragte William dann lächelnd.

"Wie kommst du nur darauf?" Joanna lächelte ein wenig entspannter. "Für mich wirst du immer beeindruckend sein. Und immer der beste Mann, den ich mir vorstellen kann.", erklärte sie überzeugt und legte dann den Kopf ein wenig zur Seite, damit er leichteren Zugang hatte. Sie ließ sich gern so von ihm einlullen, dann musste sie über unbequeme Dinge gar nicht erst nachdenken und im Moment gelang das Verdrängen auch noch recht gut.
"Hmm, heute noch nicht, aber das kannst du mir gerne immer wieder sagen. Welche Frau hört das nicht gern?", erwiderte sie und machte sich an den Knöpfen seines Hemdes zu schaffen.
"Das Anziehen hättest du dir auch sparen können...", murmelte sie, während sie ihre Finger über seine Brust gleiten ließ.

"Wenn du mir das nochmal sagst, wenn ich alt und grau bin, dann bin ich beruhigt." erklärte William lachend und hob Joanna kurzer Hand hoch, die gerade sein Hemd geöffnet hatte.
"Ich weiß. Aber ich hab es gerne, wenn du mich wieder ausziehst." bemerkte er und trug sie zum Bett hinüber, um sie vorsichtig darauf nieder zu lassen. "Ich hoffe sehr, dass du genügend Zeit mitgebracht hast. So schnell kommst du hier nämlich nicht wieder weg." murmelte William ehe er Joannas Lippen mit den seinen verschloss und sein Hemd unachtsam auf dem Boden landete.

"Oh, das werde ich, keine Sorge. Schließlich will ich das ja auch von dir. Damit du mich vor eine Krise bewahrst, wenn ich die ersten grauen Haare bekomme." Sie schlang die Arme um seinen Hals und ließ sich bereitwillig zum Bett hinüber tragen. Grinsend sah sie zu ihm hinauf und machte sich an seinem Hosen bund zu schaffen.
"Ich habe alle Zeit der Welt, für dich doch immer. Die Kinder sind gut untergebracht und ich denke, sie werden gar nicht mitbekommen, dass wir nicht da sind. Du hast also deine Frau ganz für dich alleine. Und ich habe auch keine weiteren Pläne für diesen Tag.", erklärte Joanna, ehe sie ihm einen weiteren Kuss gab.
"Ich liebe dich, vergiss das nie...", murmelte sie.

"Das hört sich ausgesprochen vielversprechend an." bemerkte William und schloss kurz die Augen als Joanna ihn von seiner Hose befreite. Er strich Joanna über die Wange und runzelte kurz die Stirn. "Wieso sollte ich das jemals vergessen?" murmelte er und lächelte. "Immerhin liebe ich dich doch ebenso." erklärte er und gab ihr einen Kuss, während er ihr das Kleid vollends auszog.
Irgendwie war Joanna eigenartig seit dieser Ritter hier auf getaucht war. Allerdings scherte William sich darum gerade herzlich wenig. Ihm war im Moment nur wichtig, dass er mit seiner Frau gleich das Bett würde teilen können. Alles andere hatte Zeit ...

"Ach, es ist einfach schön, dich gelegentlich daran zu erinnern.", erklärte Joanna leichthin. Natürlich spürte William, dass etwas anders war..wie denn auch nicht? Er kannte sie so gut. Dennoch...gerade war auch sie sehr mit anderen Dingen beschäftigt und der Gedanke, dass sie sich auch nach so vielen gemeinsamen Jahren noch so begehrten, gefiel ihr. Das durfte sie einfach nicht aufs Spiel setzen.
Sie schlang die Beine um seine Hüfte und seufzte leise. Sie liebte ihn doch so sehr...
Ihre Gedanken über Roland kamen zurück, als sie schließlich wiederruhig neben William lag und sich an ihn kuschelte, seine Wärme suchte. Doch je mehr sie jetzt versuchte ihn zu vergessen, wenigstens für den Moment, desto mehr schien sich die Angst William zu verlieren in den Vordergrund zu drängen.
"Hmm..am liebsten würde ich gar nicht mehr aufstehen.", meinte sie, um sich abzulenken.

William lachte. "Das kann ich voll und ganz verstehen. Allerdings werde zumindest ich heute um das Aufstehen nicht drum herum kommen. Es wartet immerhin noch Arbeit auf mich."
Zumal er noch mit Roland sprechen musste und eine Entscheidung bezüglich dessen weiteren Aufenthaltes treffen musste. "Was hast du heute noch vor?" fragte er dann bevor er die Sprache doch auf Roland lenkte. "Ich muss mir Gedanken machen, ob ich noch einen Platz für jemanden wie Roland habe oder nicht. Er scheint mir ein ganz fähiger Mann zu sein, aber wenn du sagst, dass du bei ihm kein gutes Gefühl hast ..."

"Wie schade...aber leider muss ich dich ja mit deiner Arbeit teilen.", meinte Joanna lächelnd. "Aber ich habe nicht mehr viele Pläne für heute. Ich werde nach Espérance und Chouchou sehen und dann ein bisschen Zeit mit den Kindern verbringen. Aber sonst eigentlich nichts."
Schließlich wurde Roland doch wieder Thema und Joanna sah den Moment gekommen, da sie nun doch eine Entscheidung treffen musste. Sie konnte es einfach nicht riskieren, dass er davon erfuhr und alles zerstört wurde, was sie sich aufgebaut hatte.
"Ach weißt du...ich habe vorhin ein bisschen mit ihm geredet, als du fort warst und ich denke, ich habe mich einfach nur geirrt. Er ist ein ganz netter Kerl und er kämpft ja auch nicht übel. Also ich denke, dusolltest ihm eine Chance geben. Mein Gefühl hat mich getäuscht."
Und Joanna hoffte so sehr, dass sie ihm das glauben würde.