William und Joanna - ab 1171 bis 1172

"Ja. Und ich hoffe, es wird bald soweit sein. Dann sind wir endlich eine eigene, kleine Familie und niemand kannn uns mehr etwas sagen. Das wäre toll. Wkrklich.", murmelte Beatrice ein wenig verträumt.
"Du fandest mich anziehend? Obwohl ich schon angefangen zuzunehmen? Das erstaunt mich wirklich, aber es macht mich glücklich." Beatrice nickte langsam.
"Nun ja...du hattest ja auch nie ein gutes Vorbild, das ist wahr. Dein Vater ist ja selbst nicht treu. Ich weiß schon, warum du es nicht kennst. Aber..nachsehen ist ja auch nicht so schlimm, solange es dabei bleibt. Ich sehe ja, dass du dir Mühe gibst,..Nichz meh lange, Richard."

"Gott" stöhnte Richard leise. "Du hast mich fast wahnsinnig gemacht mit deinem wunderschönen Bauch." bemerkte er trocken. Es hatte ihn verrückt gemacht sie nicht anfassen zu dürfen, obwohl er doch nichts lieber getan hätte.
Richard fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und stand auf. Er legte eine Hand an Beatrices Wange und hauchte ihr einen zögerlichen Kuss auf die Lippen. "Und du machst mich immer noch ganz verrückt. Und damit ich keine Dummheiten anstelle heute Abend, werde ich mal lieber noch eine Runde an die frische Luft." murmelte er und fuhr sich ein wenig fahrig durch die roten Locken.
Richard plagte eine fürchterliche Unruhe in letzter Zeit. Weder hatte er seine geliebte Frau im Bett, noch konnte er sonst irgendetwas tun, was ihn wirklich zufrieden stellte ... solange sein Vater ihm keine Verantwortung übertrug, konnte er letztlich William nur über die Schulter sehen, aber nichts selber zu Stande bringen.

"Es ist schön das zu hören, weißt du. Eint olles Kompliment, wenn du mich immer noch so schön findest. Selbst jetzt dich." Beatrice erwiderte seinen Kuss und seufzte leise, als sie die Arme um ihn legte. Nur einen kurzen Moment seine Nähe genießen.
Schließlich ließ sie von ihm ab, damit sie ihm seinen Wunsch erfüllen und ihn gehen lassen konnte. Schließlich sollte er es ja nicht noch schwerer haben. Wenn ihm das half. Tu das,..und heute Abend sehen wir uns dann wieder. Vielleicht geht es dir dann besser."
Sie bemerkte selbst, wie nervös er derzeit war und deshalb wollte sie ihr Möglichstes tun, damit er seine Ruhe wieder fand.
"Und ich freue mich auf den Tag, an dem wir mit unserer kleinen Familie unser eigenes Zuhause bekommen, egal, wie lange es dauern wird."

Richard sah dem letzten Mann nach, der sich nun ebenfalls in sein Quartier zurück zog und ihn somit alleine in der Halle zurück ließ. Sie hatten heute Abend zusammen gesessen, gewürfelt und getrunken und Richard war froh seinen anstrengenden Tag einfach in solchen Banalitäten hatte ertränken zu können. Er und Beatrice hatten sich zwar nicht gestritten, aber er war heute wieder recht unleidlich gewesen und die Spannung zwischen ihnen beiden war durchaus greifbar gewesen. Die Ablenkung heute Abend hier in der Halle war ihm somit nur Recht gewesen.
Er gab einer vorbei kommenden Dienerin ein Zeichen, dass er noch etwas mehr Wein wollte und lehnte sich zurück. Einen Becher würde er sich noch gönnen und dann ebenfalls ins Bett gehen, vielleicht würde Beatrice dann sogar noch wach sein, auch wenn es schon etwas später war.
Erst als die Dienerin sich neben ihn stellte und nach vorne beugte, fiel Richard auf, dass es eben jene Frau war, der er vor ein paar Tagen auf dem Gang nachgesehen hatte. Und während sie ihm noch Wein einschenkte, bot sie ihm einen ausgesprochen tiefen Einblick in ihr Dekolleté, ein Umstand, der Richard schlucken ließ. "Ich danke dir." murmelte er mit etwas schwerer Zunge als sie seinen Becher gefüllt hatte.

Anne


Anne richtete sich betont langsam wieder auf, nachdem sie den Becher des jungen Herrn wieder gefüllt hatte. Er war betrunken, das hörte sie schon an seiner undeutlichen Sprechweise, aber das machte nichts. Sie kannte sich mit betrunkenen Männern aus und ihr war am Mittag schon aufgefallen, dass Richard zu gefallen schien, was er sah.
"Gerne, Mylord. Habt Ihr sonst noch einen Wunsch?" fragte sie schließlich mit einem liebreizenden Lächeln und sah ihn fast auffordernd an. "Ich erfülle euch jeden Wunsch, Mylord."
Anne zupfte ihren Ärmel zurecht und wartete auf eine Reaktion des jungen Prinzen. Wie Beatrice es nur geschafft hatte ihn so an sich zu binden...

Richards Mund wurde trocken als sie ihn so liebreizend anlächelte und er brauchte einen Moment bevor er den Kopf schüttelte. "Danke, aber im Moment nicht." erwiderte er dann mit einiger Verspätung etwas schleppend. Richard nahm einen großen Schluck Wein, was jedoch auch nicht so recht dagegen helfen wollte, dass Richard den Blick nicht von ihr nehmen konnte. Auch wenn Beatrice anderer Meinung war, er fand die Frau recht attraktiv und in betrunkenem Zustand fiel dieser Umstand noch mehr ins Gewicht.
Richard bemühte sich um eine möglichst unbeteiligte Miene, aber als sie sich neben ihm auf der Bank niederließ hätte er sich um ein Haar an seinem Wein verschluckt.
Das durfte doch nicht wahr sein! Wieso musste dieses Weib mit seiner aufreizenden Figur eigentlich jetzt auftauchen? Dabei hatte er sich doch fest vorgenommen, Beatrice gegenüber sein Wort zu halten!

Anne

"Seid Ihr sicher?" Anne ließ sich neben dem Prinzen nieder und lächelte weiterhin. "Ihr seht ein wenig bedrückt aus. Wollt Ihr mir nicht erzählen, was Euch belastet? Vielleicht kann ich Euch behilflich sein, Mylord."
Sie wäre es nur allzu gern, schließlich war Richard ein attraktiver Mann. Und er war betrunken, hatte ihr ganz offensichtlich nicht allzu viel entgegen zu setzen.
"Ich bin sicher, das würde Euch gut tun.", raunte sie und ließ die Fingerspitzen sanft über seinen Rücken gleiten.
Sie ahnte allerdings nicht, dass sie von der Hausherrin beobachtet wurde. Und der gefiel gar nicht, was sie da sah.

"Ich denke schon." nuschelte Richard und starrte die Dienerin mit einer Mischung aus Überraschung und Verlangen an. "Ich muss gehen." fiel ihm dann schließlich ein, erschauderte jedoch als ihre Finger über seinen Rücken glitten und dafür sorgten, dass seine Lust noch ein wenig mehr angefacht wurde. "Meine Frau wartet auf mich, ich sollte nicht noch später kommen."
Allerdings rührte er sich keinen Zentimeter, war gefangen zwischen seinem Verlangen nach dieser Frau - nein, nicht nach dieser, einfach nach irgendeiner - und seinem Vorsatz sein Versprechen gegenüber Beatrice einzuhalten.
Richard schluckte, während sein Puls sich ein wenig beschleunigte. "Du solltest das nicht tun." murmelte er etwas lahm, konnte sich aber noch immer nicht dazu durch ringen auf irgendeine Art und Weise überhaupt zu reagieren.

Anne

Anne seufzte theatralisch. "Der Abend ist doch schon so weit fortgeschritten, sie wartet sicher nicht mehr auf Euch. Sicher schläft sie schon, gerade in ihrem Zustand. Sie wird also sicher nicht bemerken, dass Ihr noch nicht da seid, Mylord."
Sie lächelte und strich ihm eine Strähne aus der Stirn.
"Sollte ich vielleicht nicht...aber es wäre zu schade jetzt aufzuhören. Schließlich...schließlich seid Ihr ein äußerst attraktiver Mann. Und ich bin sicher, Ihr seid mir gar nicht so abgeneigt, nicht wahr?"

Richard leckte sich nervös die Lippen. "Ich weiß nicht ..." erwiderte er und schloss kurz die Augen als sie ihm eine Strähne aus der Stirn strich. Als er die Augen wieder öffnete und sie wieder ansah, schluckte er schwer. Richard griff nach seinem Wein und nahm einen tiefen Schluck.
"Das nicht, aber ... aber ich habe ihr doch etwas versprochen." murmelte er. Er hatte Beatrice versprochen ihr treu zu bleiben und er wollte sein Wort doch halten! Auch wenn es ihm schwer fiel und er sich öfter einmal darüber bei ihr beschwerte, aber dennoch ...
Andererseits war dieses Angebot so herrlich verlockend, das ihm gerade gemacht wurde ...

Anne bedachte ihn mit einem glühenden Blick. "So, habt Ihr das?", begann sie sanft. "Was habt Ihr ihr denn versprochen? Sie wird es doch gar nicht erfahren...niemand ist hier außer uns, das seht Ihr doch, Mylord."
Anne lächelte.
"Und es ist doch das, was Ihr begehrt, nicht. Das sehe ich Euch an:" Anne lehnte sich ein wenig mehr zu ihm hinüber. "Ich würde Euch alles geben, wonach Ihr Euch sehnt. In Euren tiefsten Träumen."

"Ich ... ich habe ihr versprochen, ihr treu zu bleiben." erwiderte Richard mit rauer Stimme. "Das nicht, aber ich wüsste es ... Gott wüsste es." Er würde sein Wort brechen, wenn er nun nachgab und dafür würde er bezahlen.
Richard keuchte leise als sie sich weiter zu ihm hinüber lehnte. "Alles?" fragte er heiser und sog scharf die Luft ein als sie ihre Hand über seine Brust wandern ließ.
Richards Herz raste. Wie gern würde er dieses provokante Weib an sich ziehen und einfach nachgeben. Aber er wusste genau, dass er Beatrice dann nie wieder unter die Augen würde treten können. Er würde mit einem Schlag seine Ehe ruinieren. Und das ausgerechnet jetzt. Er liebte sie doch, er durfte das hier nicht tun!

Anne

"Aber es ist doch normal...sie erwartet ein Kind und kann nicht das Bett mit Euch teilen. Warum solltet Ihr Euch nicht anderweitig Befriedigung suchen dürfen? Sie will doch sicher, dass Ihr glücklich seid. Macht Euch keine Sorgen. Sie würde es nie erfahren und es ist doch völlig normal. Nichts Außergewöhnliches, gerade in Eurer Position."
Anne ließ die Hand über seine Brust wandern und strich dann über seinen Hosenbund.
"Alles. Alles, was Ihr möchtet, mein Prinz.", hauchte sie verführerisch. "Und niemand wird es je erfahren."

"Normal ... das ist es, nicht wahr?" murmelte er und schnappte im nächsten Moment nach Luft als ihre Hand an ihm hinunter glitt. Ein leises Stöhnen kam über Richards Lippen als ihre Finger verführerisch an seinem Hosenbund entlang strichen. Und wie sie die Worte mit ihren Lippen regelrecht liebkoste ... es machte ihn fast wahnsinnig. "Alles." murmelte er und starrte Anne an.
Richard blinzelte leicht. Nein, das hier war ... ja, was war es denn? Falsch? Eigentlich war es genau das, was er sonst auch immer getan hatte, aber jetzt, jetzt war es doch anders. Er hatte doch Beatrice! Und er wollte sie doch keineswegs verlieren. Aber es fiel ihm so schwer sich loszureißen ...

Anne

Anne nickte. "Völlig normal, mein Prinz. Niemand würde Euch einen Vorwurf machen, wenn Ihr Eurem Verlangen nachgeben würdet:" Sie beugte sich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen.
"Alles.", bestätigte sie noch einmal. Es musste doch möglich sein, dass er nachgab und auf sie ansprang. So standhaft konnte er doch gar nicht sein! Warum wollte er seine Frau nicht betrügen, wo es doch völlig normal war?
"Kommt schon...ich wüsste ein sehr, sehr bequemes Plätzchen, wo uns niemand stört."

In gewisser Weise war Richard dankbar dafür, dass Anne ihn küsste. Denn in dem Augenblick in dem ihre Lippen die seinen berührten rebellierte alles in ihm. "Nein." keuchte er schließlich, machte sich von ihr los und stand ruckartig auf. Halt suchend griff er für einen Augenblick nach der Tischplatte, hatte sich dann jedoch wieder im Griff.
"Ich denke, du solltest hier lieber abräumen." murmelte er und trat dann eilig um den Tisch herum. Mit schnellen Schritten verließ er die Halle, um ja aus der Reichweite dieser Versuchung zu kommen und steuerte den nächsten Abtritt an.
Als er sich dort gegen die kühle Mauer lehnte, war er sich nicht ganz sicher, was er zu erst tun sollte, sich übergeben oder dafür sorgen, dass seine Hose nicht mehr so verflucht eng saß.
Aber eins stand fest, sobald er sich wieder ein wenig gesammelt hatte, würde er zu Beatrice gehen. Er hatte sich sein bisschen Würde heute Abend aufrecht erhalten können und jetzt sehnte es ihn einzig und allein danach wieder die Arme um Beatrice zu legen und ihren wundervollen runden Bauch zu streicheln in dem ihr gemeinsames Kind heran wuchs.

Anne

Anne blieb ein weng perplex zurück, als RIchard sie so einfach stehen ließ. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, betrunken wie er war. Sie war sich so sicher gewesen, dass er sie begehrte. Aber offenbar hatte sie seine Liebe zu seiner Frau unterschätzt.
Und als sie sich erhob, sah sie sich plötzlich der Herrin des Hauses gegenüber.
"Mylady..."
Joanna verschränkte die Arme. "Ich denke, wir sollten uns morgen dringend noch einmal unterhalten, Anne. Pack deine Sachen, ich möchte, dass du verschwindest und dich nicht mehr hier blicken lässt."
"Aber...Mylady..:" Doch Joanna hatte in diesem Punkt kein Erbarmen. Aber sie war stolz auf ihren Schwiegersohn, da dieser standhaft geblieben war.

Es hatte eine Weile gedauert bis Richard sich wieder in der Lage fühlte den Weg zu ihrem Gemach zurück zu legen ohne dass ihm noch einmal schlecht wurde. Die Übelkeit rührte zum einen vom Alkohol her, zum anderen jedoch auch von den gerade zurückliegenden Ereignissen, die ihm noch schwer im Magen lagen.
Richard wirkte reichlich unordentlich als er schließlich die Tür hinter sich schloss und versuchte möglichst leise zu sein. Es war dunkel in der Kammer und er wollte Beatrice nicht unnötig aufwecken. Er würde ihr morgen, wenn er wieder nüchtern war wohl von dem Vorfall erzählen und zu der Zeit würde er vermutlich selbst wieder darüber lachen können. Gerade wollte er jedoch einfach nur ins Bett.
Allerdings ging sein Plan nicht ganz auf, denn in seinem trunkenen Zustand hatte er den Stuhl nicht bedacht, der ein wenig vom Tisch weg gerückt im Raum stand und mit dem Richard nun unsanft Bekanntschaft machte.
"Verdammt!" brummte er als er um ein Haar polternd über den Stuhl gefallen war und sich nur mühsam hatte retten können. Leise fluchend schob er den Stuhl zur Seite und warf einen besorgten Blick Richtung Bett. Das würde Beatrice nun wohl endgültig geweckt haben ...
Leise setzte er den Weg zu seiner Truhe fort, damit er sich ausziehen und endlich ins Bett gehen konnte.

Beatrice wurde unsanft von einem Poltern geweckt und regostrierte erst dann, dass sie eingeschlafen war. Eigentlich hatte sie auf RIchard warten wollen, aber ihr Mann hatte sich sehr viel Zeit gelassen und so war sie eingeschlafen.
Müde setzte sie sich auf und fuhr sich über die Augen.
"Wo kommst du denn jetzt noch her? Du bist spät.", murmelte sie verschafen. "Wo warst du denn?" Jetzt, wo sie ihn genau betrachtete, wirkte Richard reichlich durcheinander und unordentlich. Das Hemd ein Stück geöffnet und verschoben, die Haare verstrubbelt. Das verstand sie nicht so recht.
"Was hast du denn getrieben, dass du so aussiehst?" Der Gedanke, der ihr kam, gefiel ihr gar nicht.

Richard fluchte leise als er die Bewegungen auf dem Bett wahr nahm und Beatrice sich im nächsten Moment aufsetzte. "Es tut mir Leid, Liebes." nuschelte er. "Ich wollte dich nicht wecken." entschuldigte er sich und sah dann an sich hinunter.
"Ich war in der Halle ... ich habe mit den Männer etwas gewürfelt und wohl auch etwas zu tief ins Glas geschaut. Es tut mir Leid, dass ich jetzt erst komme und dich auch noch aus dem Schlaf reiße." erwiderte Richard mit schwerer Zunge und fuhr sich mit den Fingern durch die Haare.
Dann begann er sein Hemd ein wenig umständlich zu öffnen und es sich über den Kopf zu ziehen. Jetzt da sein Magen leer war und er der Versuchung in Form dieser aufdringlichen Dienerin entkommen war, schlug die Müdigkeit ziemlich hart zu.

Beatrice schüttelte den Kopf. "Das macht nichts, ich wollte eigentlichauf dich warten und bin dann eingeschlafen." Beatrice lauschte seiner Erklärung und hob eine Augenbraue. "Ah ja, und was ist dann passiert? Du siehst ein wenig gefleddert aus. So unordentlich siehst du doch normalerweise nicht einmal aus, wenn du sturzbetrunken bist."
Sie legte die Hand beruhigend auf ihren Bauch und hob eine Augenbraue.
"Sag mir jetzt die Wahrheit, was ist los? Lüg mich nicht an."

Richard wollte gerade zu einer Antwort ansetzten als Beatrice noch weiter sprach. Und ihre nächsten Worte waren für ihn wie ein Schlag ins Gesicht. "Ich lüge dich nicht an." erwiderte er und fuhr sich nervös über das Kinn. "Da ist genau was geschehen ist." Er runzelte die Stirn. "Ich sehe so aus, weil ..." er suchte die passenden Worte und spürte, wie sein Puls ein wenig schneller wurde. Wie sollte er das erklären, wenn sie doch jetzt schon so misstrauisch war?
"Nun, ich komme gerade vom Abtritt." murmelte er etwas verlegen. "In der Halle ... da war diese Dienerin, sie ... nun, ich habe sie abgewiesen, aber ich bin nun mal nicht aus Stein." nuschelte Richard und sah Beatrice besorgt an. "Ich habe sie nicht angefasst ... ich habe sie weg geschickt, aber ich brauchte hinterher ein wenig um mich zu beruhigen." setzte er dann alles auf eine Karte und hoffte, dass Beatrice ihn verstand, wenn er ihr die Wahrheit direkt erzählte.

"Du bist nicht aus Stein? Was soll das denn für eine Ausrede sein? Das kann doch nicht dein Ernst sein." Beatrice hatte es gewusst. Diese Dienerin brachte nichts Gutes mit sich. Natürlich hatte sie versucht sich an Richard ranzumachen. Er beteuerte zwar sie abgewiesen zu haben, aber ob sie das glauben konnte?
Nicht umsonst jammerte er ständig, wie schwer ihm die Enthaltsamkeit fiel. "Und das soll ich dir glauben? Du gibst ja schon selber zu, wie sehr du auf sie anspringst. Das ist so geschmacklos, wirklich."
Und sie war verletzt, weil er sein Wort nicht gehalten hatte. Wie konnte er nur?

Richard starrte Beatrice entgeistert an. "Natürlich kannst du mir glauben! Ich würde dich doch nie anlügen." beteuerte Richard und spürte wie eine leichte Panik in ihm aufstieg. Sie glaubte ihm nicht. Er hatte diesem Weib unten in der Halle widerstanden und Beatrice glaubte ihm nicht. "Liebes, ich bitte dich" begann er mit flehendem Ton und trat zu ihr neben das Bett. "Du wolltest die Wahrheit hören, also erzähle ich dir was passiert ist. Ich will nicht, dass du morgen irgendwelchen Unsinn hörst, weil uns vielleicht jemand gesehen hat. Glaub mir, da ist nichts weiter geschehen." versicherte Richard ihr und strich ihr sanft über die Wange. "Ich weiß, dass ich mich in letzter Zeit viel beklagt habe darüber, aber als sie dort neben mir saß und versucht hat mich herum zu kriegen, ist mir bewusst geworden, dass ich das nicht kann ... ich habe es dir doch versprochen."

Beatrice zog die Schultern unbehaglich ein wenig hoch. "Du würdest mich nicht anlügen? Du hättest mir davon auch nicht erzählt, wenn ich nicht ausdrücklich nachgefragt hätte. Und das nennst du nicht anlügen? Nein. Du hast mir nur etwas verschwiegen."
Als er ihr über die Wange strich, biss sie sich auf die Unterlippe.
"Ich will dir so gerne glauben, aber weißt du, in diesem Punkt hast du mir in letzter Zeit so oft Vorhaltungen gemacht. Für dich war es völlig normal zu einer anderen Frau zu gehen. Deshalb bin ich nicht sicher...und allein der Gedanke tut schon weh. Du konntest vielleicht nicht aus schlechtem Gewissen...aber du wolltest? Du begehrst sie.."