William und Joanna - ab 1171 bis 1172

"Gut." Joanna grinste in sich hinein, als er den Versuch aufgab zu verstecken, wie er sich fühlte. Sie ließ das Schwert sinken und drehte sich in seinen Armen ein wenig herum.
"So, so, tue ich das? Wie schrecklich von mir." Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. "Aber vielleicht kannst du mir ja auch auf andere Art und Weis enoch etwas beibringen. Muss ich mich da wirklich entscheiden? Die Lektion können wir ja auch einfach auf einen anderen Ort verlegen oder denkst du nicht?"; flüsterte sie.
"Solange uns niemand sieht..."

"Furchtbar schrecklich." presste William mühsam beherrscht hervor und stöhnte leise auf als Joanna sich herum drehte und ihm einen Kuss gab. Er zog sie in seine Arme und suchte seinerseits erneut ihre Lippen. "Das hört sich nach einer guten Idee an, Mylady." erwiderte er und drängte sich an sie als er spürte, wie seine Hose langsam enger wurde. "Dieser besagte andere Ort sollte aber idealerweise nicht zu weit weg sein." raunte William ihr ins Ohr und ließ die Lippen über ihr Ohrläppchen streichen und dann langsam ihren Hals entlang wandern. "Und wir sollten uns beeilen dort hin zu kommen, denn lange wird es wohl nicht mehr dauern bis wir nicht länger die einzigen auf den Beinen sind." brachte er atemlos hervor.

"Ich habe doch oft gute Ideen." Joanna lächelte. Offenbar hatte sich ihr kleines Problem gerade erledigt, so wie es sich anfühlte. Sie stieß das Schwert in den Boden, nahm William bei der Hand und zog ihn mit sich.
"Da hast du recht.", erklärte sie leise. "Und ich habe auch schon eine Idee. Auch dem Heuboden dürften wir jetzt ungestört sein. Und zum Stall ist es nicht weit."
Joanna grinste und machte sich auf den Weg. Sie hatte es eilig. Sie war ungeduldig und wollte nicht mehr warten. Das hatte sie schon viel zu lange für ihren Geschmack getan.
"Ich liebe diese Spontansituationen."

William folgte Joanna bereitwillig, immerhin war es mehr als nur in seinem Interesse, dass sie möglichst schnell auf den Heuboden kamen. Zum Glück waren die Pferde um diese Uhrzeit bereits gefüttert und so herrschte im Stall eine morgendliche Ruhe, wie man sie nur um diese Uhrzeit vorfand.
Kaum hatten sie den Boden erreicht als William bereits sein Hemd über den Kopf zog und nach Joanna griff, um sie zu sich zu ziehen. "Und ich liebe vor allem dich." erwiderte er endlich grinsend und befreite Joanna zuerst von dem Hemd, das sie trug und öffnete dann eilig ihre Hose. "Du bist unglaublich ..." raunte er ihr zu, während der Stoff zu Boden glitt und seine Lippen über ihr Schlüsselbein glitten. "... du kannst es nicht einmal sein lassen mir den Kopf zu verdrehen, wenn wir auf dem Trainingsplatz sind." er lachte rau und zog sie eng an sich, um seine Hände genüsslich über ihren Körper gleiten zu lassen. "Wie soll ich dort denn jemals wieder trainieren ohne sofort an dich denken zu müssen?" fragte er vorwurfsvoll.

Joanna lachte über Williams Ungeduld, als er sich regelrecht die Kleider vom Leib zerrte und sich dann ihren widmete. "Nun, immerhin hast du nun das Vergnügen,. mich einmal aus einer Hose befreien. Das hast du sonst auch noch nie getan, oder? Etwas Neues..."
Sie grinste ihn frech an und ließ die Hand über seine Brust abwärts wandern.
"Außerdem habe ich es gar nicht darauf angelegt dir den Kopf zu verdrehen. Du springst nur so leicht auf mich an. Es wird jetzt ein Problem werden für uns Beide dort wieder zu trainieren. Wir halten es keine halbe Stunde durch ohne einander zu verfallen. Allerdings kann es nicht schaden, wenn du immer an mich denken musst."
Sie lächelte und gab ihm einen langen Kuss. "Na los...ich will nicht mehr warten:"

William schnitt eine Grimasse. "Wohl kaum. Zumal Frauen normalerweise nicht in Hosen durch die Gegend laufen und an Männern hatte ich noch nie Interesse." bemerkte er spöttisch.
William schnappte nach Luft als Joannas Hand über seine Brust glitt. "Ach, tu nicht so ... du wusstest ganz genau, was du da angestellt hast." knurrte er grinsend und küsste sie dann innig. "Wären Mylady so freundlich mir aus meiner Hose zu helfen, nachdem ich Euch aus der Euren geholfen habe?" murmelte er dann gegen ihre Lippen, ließ ihr jedoch keine Chance zu reagieren, sondern hob sie zunächst hoch, um sie dann langsam im Heu nieder zu lassen und sich über sie zu beugen.

"Das stimmt. Aber warte ab, wenn uns da draußen jemand gesehen und mich nicht erkannt hat. Dann haben wir Beide bald wieder viel zu lachen, weil die Lästermäuler nicht still sein können."
Joanna ließ sich von ihm hochheben und ins weiche Heu betten, ehe sie sich flink an seinem Hosenbund zu schaffen machte und ihm den Stoff von der Haut strich.
Wie froh sie doch war, dass die Zeit der Sorge vorbei war. William war wieder auf der Höhe, sie Beide wieder in Harmonie miteinander. "Ich liebe dich..."
Es war Zeit geworden. Und wenn sie wieder in Cornwall waren, würde ohnehin alles gut werden. Beatrice würde ihr Kind bekommen, SOphie würde ihre Heimat kennenlernen...

William hob die Brauen und sah Joanna für einen Augenblick irritiert an bis er begriff was sie meinte. Kurz wurde er blass und lächelte gezwungen. "Nun, dann hoffen wir mal, dass uns niemand gesehen hat." bemerkte er ein wenig säuerlich, ließ sich dann jedoch sofort wieder von Joanna ablenken. Erleichtert ließ er sich von ihr die Hose ausziehen und küsste sie leidenschaftlich. "Ich dich auch ... und nun genug geredet, meine Schöne." murmelte er grinsend und stöhnte auf als Joanna sich ihm bereitwillig anbot. Wie sehr hatte er das doch vermisst. Auch wenn es keine allzu lange Zeit gewesen war, im Gegenteil, sie hatten schon deutlich länge Perioden der Enthaltsamkeit hinter sich, aber die Schmach, die William dieses Mal erlitten hatte, war umso tiefer gewesen und sorgte nun dafür, dass seine Leidenschaft im Gegenzug heute umso heißer brannte.

Joanna schmiegte zufrieden den Kopf an seine Brust und ließ die Fingerspitzen über seine Muskeln wandern, nebenbei ein paar Heuhalme entfernen, die sich auf ihnen verteilt hatten.
"Du wirst mir helfen müssen all das Heu wieder aus meinen Haaren heraus zu bekommen, Liebster.", murmelte sie lächelnd. "Ich bin froh, dass unsere Probleme sich in Luft aufgelöst haben. Und ich muss sagen, es hat dir nicht geschadet. Im Gegenteil. Du bist nur noch heißblütiger als vorher."
Und das liebte sie so an William. Auch nach zehn Jahren zeigte er ihr noch, wie sehr er sie liebte und begehrte. Das tat nicht jeder Mann. In solchen Momenten waren die Selbstzweifel von gestern vergessen.

William hatte die Arme um Joanna geschlungen und genoss die Wärme, die sie ausstrahlte und wie ihre Finger über seine Brust glitten. "Gerne, aber ... was bekomme ich denn dafür?" fragte er mit verschmitztem Grinsen und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Er fühlte sich angenehm erschöpft und obwohl es früh am Morgen war, hätte er gut und gerne ein klein wenig schlafen können.
William runzelte bei Joannas nächsten Worten die Stirn und bedachte sie mit einem irritierten Blick. "Das hättest du auch anders haben können ... ich lege jedenfalls keinen Wert darauf noch einmal eine solche unfreiwillige Pause einlegen zu müssen." bemerkte er säuerlich, grinste dann jedoch und zog Joanna auf seine Brust. "Und heute Abend, werde ich dafür sorgen, dass du nicht allzu viel Schlaf abbekommst ... besonders freue ich mich schon darauf diesen Zopf öffnen zu können." erwiderte William und wickelte sich Joannas lange Haare spielerisch um die Hand. "Ich sehe ja durchaus ein, dass ein Zopf praktisch ist und vermutlich war es nur gut so, denn wären deine Haare offen gewesen ..." er seufzte theatralisch. "Liebes, ich glaube, dann wäre ich noch auf dem Trainingsplatz über dich her gefallen."

"Einen langen Kuss?", schlug Joanna lächelnd vor. Sie liebte es einfach ungestört und sorgenlos Zeit mit ihm verbringen zu können. Und hier würde sie definitiv niemand finden, wenn sie nicht gefunden werden wollten.
"Es ist früh am Morgen und du bist schon müde."; tadelte sie scherzhaft und lachte dann auf. "Nun, in nächster Zeit wirst du wohl keine solche Pause mehr haben. Aber ich werde sie auch nicht vermissen. Oxford wird reichen."
Joanna sah auf ihren Mann hinab. "Wirst du das? Ich freue mich schon darauf." Sie ließ sich von ihm immer gerne um den Schlaf bringen.Joanna seufzte zufrieden und ein freches Grinsen umspielte ihre Lippen.
"Tatsächlich? Ich sollte bei nächster Gelegenheit probieren, ob du dich wirklich nicht beherrschen kannst, wenn ich die Haare offen lasse. Das würde mich wirklich interessieren."

"Hm, das klingt für den Anfang sehr gut." erwiderte William zufrieden und grinste dann ein wenig reumütig. "Tja, wenn ich mit einer schönen Frau die Zeit im Bett verbringen kann, werde ich halt zum Faulpelz ... und nach dem anstregenden Training heute ..." William lachte und gab Joanna einen Kuss, ehe er mit schelmischem Funkeln in den Augen nickte. "Und ob. Immerhin muss ich ein wenig vorsorgen, nicht wahr? Damit die Erinnerungen lange genug wach bleiben bis ich wieder zurück bin." Genüsslich ließ William eine Hand über Joannas Rücken gleiten und strich zärtlich über ihre warme, weiche Haut.
Im nächsten Augenblick entglitten ihm jedoch für eine Sekunde die Gesichtszüge und er starrte Joanna fassungslos an, ehe er breit zu grinsen begann. "Probier es lieber nicht aus. Dein Ruf würde mehr darunter leiden als meiner." feixte er und strich ihr über die Wange. Mit einem zufriedenen Brummen ließ er den Kopf zurück ins Heu sinken und schloss die Augen. "Lass uns einfach noch ein wenig hier bleiben." schlug er dann vor und klang dabei so zufrieden wie eine Katze, der man gerade eine große Schale voll Milch hingestellt hatte.

Joanna strich ihm eine Strähne aus der Stirn. "Ja, so anstrengend, pass auf, dass du dich nicht überarbeitet hast.", erwiderte sie spöttisch. "Recht weit sind wir mir dem Training ja gar nicht gekommen. Du fandest andere DInge interessanter."
Sie klopfte ihm leicht auf die Schulter. "Glaub mir, die Erinnerungen an heute Morgen werden sehr lange wach bleiben, auch ohne sie noch einmal extra in Erinnerung zu rufen. Wir hatten lange nicht mehr so viel Spaß miteinander. Und an ungewöhnlichen Orten hat es sowieso immer seinen ganz speziellen Reiz."
Sie räkelte sich wohlig unter der Berührung seiner Hand auf dem Rücken und stimmte zufrieden seufzend zu. "Ja, wir haben ja noch Zeit. Also können wir ruhig noch bleiben...und glaub mir, mein Ruf schert mich herzlich wenig. Es reizt mich ganz gewaltig das auszuprobieren. Aber wir werden sehen. Irgendwann...vielleicht Zuhause, wo man uns und unsere Macken ohnehin kennt."
Sie grinste leicht. "Du wirkst sehr zufrieden mit dir, mein Lieber."

"Wer wäre ich denn, wenn ich dich nicht interessanter gefunden hätte?" fragte er neckend und gab Joanna einen Kuss. "Du sahst ausgesprochen anziehend aus in meinem Hemd und mit diesen roten Wangen." flüsterte William und küsste sie erneut. "Oh, ich möchte sie dennoch heute Abend noch einmal wach rufen. Ich denke, das ist auch ganz in deinem Sinne, nicht wahr?"
Er hatte diese spontane Planänderung wirklich genossen. Und Joanna hatte recht, es war wirklich überaus erfüllend gewesen.
Williams Lippen zuckten verräterisch, dann strich er Joanna über die Wange und konnte das Grinsen nicht mehr verbergen. "Ich glaube allerdings, zu Hause würde mir das überaus gefallen." raunte er ihr ins Ohr. "Allein die Vorstellung wie du dort auf dem Platz stehst in diesem Aufzug und der salzige Küstenwind dir durch die langen Haare streicht ... hmmm." William brummte zufrieden und ließ seine Hand gemächlich über ihre Kurven wandern. "Dank dir bin ich auch wieder ausgesprochen zufrieden." erwiderte er dann lächelnd.

"Ja, ich glaube, in diesem Fall hätte ich mir dann auch ernsthaft Sorgen um dich machen müssen." Sie erwiderte seinen Kuss und nickte zufrieden. "Natürlich, das ist sogar sehr in meinem Sinne."
Sie dachte über diese Idee noch einmal nach und befand, dasss sie sie umsetzen würde, sobald sie wieder in Cornwall waren und ihre Ruhe hatten. Er hatte ja recht, für den Hof war es zu gewagt, falls sie jemand sah, aber Zuhause war das alles nicht so wild.
"Dann lass dich überraschen, Krieger, wenn wir Zuhause sind..."
Sie beugte sich über ihn und gab ihm einen langen Kuss.
"Das ist gut. Unzufrieden hast du mir auch nicht so gut gefallen...so gelöst und völlig entspannt, das steht dir viel besser.", bemerkte sie schließlich und schloss die Augen, um die Liebkosungen seiner Hand noch ein wenig zu genießen.

"Hm" brummte er leise und runzelte die Stirn. "Mit diesen Aussichten behagt es mir fast nicht in ein paar Tagen nach Oxford aufzubrechen ... ich werde noch so lange warten müssen bis ich diesen Anblick präsentiert bekomme." erwiderte er und begann breit zu grinsen. "Aber ich freue mich schon sehr drauf von dir überrascht zu werden. Aber vergiss ja nicht, dich erwartet in Cornwall auch die ein oder andere Überraschung sobald ich zurück bin." erinnerte er sie.
William genoss den Kuss und zog Joanna eng in seine Arme, um es ihr gleich zu tun und die Augen zu schließen. "Ich denke, es ist für alle besser, wenn ich zufrieden bin. Ich werde mich wohl zum wiederholten Male bei Geoffrey entschuldigen müssen, weil er meine Launen hat ertragen müssen." berichtete er grinsend, verfiel dann jedoch in ein zufriedenes Schweigen und genoss einfach den Moment mit Joanna in den Armen.

"Nun, das ist dein Problem. Und vielleicht gibt es dir einen Ansporn, dich in Oxford zu beeilen. Desto eher bist du wieder Zuhause bei mir...", erklärte Joanna ihm lächelnd und nickte dann leicht. "Ja...ich bin schon sehr gespannt, was du dir ausgedacht hast. Du wirst Simon doch noch davon überzeugen, dass du sehr romantisch sein kannst, dessen bin ich mir sicher. Vielleicht kommen Alais und er uns mit den Kindern auch mal besuchen. Ich vermisse ihn ja doch..."
Schließlich war Simon ihr bester Freund gewesen. Joanna seufzte leise, lachte dann aber auf. "Ja, das kann ich mir bildlich vorstellen. Aber der Gute dürfte es ja inzwischen gewohnt sein, oder? Weißt du was...wir müssen später durch die ganze Burg zurück. Ich werde über die Gesichter der Anderen so lachen müssen, wenn sie mich in Hosen sehen. Aber ich schätze, dir wird das ziemlich peinlich sein, oder?"

"Denkst du etwa ich würde mir freiwillig Zeit lassen, wenn ich von dir getrennt bin?" neckte er sie liebevoll und runzelte dann die Stirn. "Ach ... dein Simon hat mich schon immer unterschätzt." erwiderte er spöttisch und strich Joanna über die Wange. "Wenn du den Brief schreibst, schicke ich noch einen Boten los bevor ich nach Oxford reiten, um sie einzuladen, wenn du willst." bot er dann an, weil William genau wusste, wie sehr Joanna sich jedes Mal freute, wenn sie Simon zu Gesicht bekam. "Und ich glaube Lizzy wird ebenfalls ganz aus dem Häuschen sein, wenn er kommt."
William grinste und zuckte mit den Schulter. "Er weiß mich mittlerweile zu nehmen." erwiderte er. Immerhin kannten Geoffrey und er sich im Grunde bereits sein ganzes Leben lang. "Herrje ... ich will gar nicht daran denken." murmelte William und schnitt eine Grimasse. "Aber ich werde dich einfach in meinen Umhang hüllen und behaupten, dir sei kalt, dann fällt nicht so sehr auf, dass du in Männersachen durch die Gegend läufst."

Joanna schüttelte den Kopf und strich ihm über die Wange. "Nein, das würde ich ja nie denken. Und er ist gar nicht mein Simon, immerhin ist er mit Alais verheiratet. Aber du hast Recht, Lizzy wird sich wahnsinnig freuen. Ich werde einen Brief schreiben." Sie küsste ihren Mann sanft auf die Wange. "Danke." William wusste genau, was ihr das bedeutete.
"Ich liebe dich..."
Einen Moment lang dachte sie nach. "Ja...Geoffrey und du, ihr kennt euch schon sehr lange, nicht wahr? Er würde dich nie im Stich lassen, schon allein wegen Sybilla nicht. Ich glaube, du könntest keinen treueren Ritter haben."
Sie lächelte leicht. "Es ist ja auch völlig unauffällig, wenn ich mich komplett in deinen Umhang hülle. Dann fällt garantiert keinem etwas auf.", neckte sie.

William schnaubte leise. "Er ist und bleibt trotzdem dein Simon." neckte er sie und lächelte dann. "Gerne, ich weiß doch, was es dir bedeutet diesen Kindskopf zu sehen." William grinste und gab Joanna einen Kuss. "Ich dich auch."
William lächelte und nickte. "Mein ganzes Leben lang." erwiderte er dann. "Sein Vater stand im Dienste meines Vaters ... und er Geoffrey hatte es sich von Anfang zur Aufgabe gemacht mir beizustehen." Ein fast wehmütiges Lächeln trat auf Williams Züge als er daran zurück dachte, was er schon in jungen Jahren mit seinem treuen Begleiter alles erlebt hatte. "Er ist, neben der Aussicht zu meinem Onkel zu kommen sobald ich alt genug war, wahrscheinlich der einzige Grund, weshalb ich zu Hause nicht wahnsinnig geworden bin." bemerkte er nachdenklich.
Dann lachte er leise und schüttelte den Kopf. "Nein, auffallen wird es wohl. Aber nicht so sehr als wenn du in Hose und Hemd neben mir her läufst. Dann werde ich spätestens heute Mittag bereits gefragt mit was für einem Mann ich mich eigentlich herum treibe." bemerkte William spöttisch.

"Ja...ich habe ihn einfach gern. Er hat mir damals so gut getan, als du nicht viel Zeit hattest, weil du nach Thomas' Weggang so viel Arbeit nachholen musstest." Joanna lächelte leicht. "Aber ich bin froh, dass du jetzt deine Zeit besser einteilen lannst, so dass wir nicht zu kurz kommen. Zumindest die Kinder nicht. Und ich habe ja immerhin die Nächte mit dir. Und in Cornwall noch viel mehr..."
Sie küsste William sanft und schaute ihn unverwandt an. "Ja, Geoffrey ist eine gute Seele. Du wolltest wirklich so schnell wie möglich Zuhause weg, nicht wahr? Ich war auch nie sonderlich glücklich, aber ich wäre lieber Zuhause geblieben als mit Roger zu gehen. Wenn ich so darüber nachdenke...ich war im Kopf noch ein Kind. Ich war überhaupt nicht bereit für das, was mich erwartet hat. Ich bin froh, dass Beatrice den Zeitpunkt selbst wählen konnte.", sagte sie nachdenklich.
"Da könntest du Recht haben. Und wenn schon...ich finde die Gerüchte sehr lustig."

"Und ich schätze, ich werde ihm dafür immer dankbar sein. Auch wenn ich damals fürchterlich eifersüchtig auf ihn war, weil er Zeit mit dir verbringen konnte und ich nicht." William lächelte und strich Joanna sanft über den Rücken. "Warte ab, in Cornwall wirst du sicher bald davon genervt sein, dass ich dir ständig bei allem über die Schulter sehen kann." scherzte er lachend.
Williams Blick wurde nachdenklich und er nickte langsam. Er hatte noch nie viel mit Joanna über seine Kindheit gesprochen, sie wusste zwar um sein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater, aber Details hatte er immer vermieden. "Ich habe immer gehofft, dass ich irgendwann einmal seine Anerkennung gewinnen würde, aber was immer ich getan habe, hat nie ausgereicht. Mein Onkel hingegen hat immer lobende Worte für mich gefunden, wenn ich etwas richtig gemacht habe ... irgendwann wollte ich ihn einfach begleiten. Jedes Mal wenn er zu Besuch kam, hatte er spannende Gesichten zu erzählen und ich wollte eines Tages so werden wie er. Und meinem Vater dann beweisen, dass ich seinen Respekt verdient habe. Ich war krankhaft davon besessen ihn stolz zu machen." William runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern. "Und dann hat mein Onkel Henry mit nach England gebracht und von da an mein Leben gründlich verändert."
William nickte und lächelte knapp. "Welch Ironie, dass ausgerechnet deine Heirat mit Beaumont jedoch dafür verantwortlich ist, dass wir uns kennen gelernt haben. Wer weiß, ob wir uns sonst jemals begegnet wären." er gab ihr einen liebevollen Kuss und verzog gequält das Gesicht. "Schön, dass wenigstens du deinen Spaß daran hast. Ich kann auf solche Gerüchte gut und gerne verzichten."

"Ja, ich weiß. Aber du wirst niemals Grund zur Eifersucht haben. Ich liebe einzig und allein dich. Ich weiß, wie es ist, dich zu verlieren. Und das Risiko würde ich nie eingehen. Aber glaube mir, ich werde nie davon genervt sein, dass du Zeit mit mir verbringst. Und die Kinder werden sich so freuen, dich so viel für sich zu haben. Die Stunden mit dir sind für sie immer etwas Besonderes, weil sie gerade am Hof doch recht rar sind. Aber ich bin wirklich froh, dass du so ein guter Vater bist und dir für deine Kinder immer irgendwie Zeit nimmst." Joanna küsste ihn liebevoll und strich ihm über die Wange.
"Ja. Ich habe gespürt, dass seine Anerkennung dir immer wichtig war. Deshalb ist es dir damals auch so schwer gefallen dich gegen ihn zu stellen. Aber ich bin sicher, er war sehr stolz auf dich, auch wenn er es nicht gezeigt hat. Ich glaube, dass du Henry begegnet bist, war das Beste für dich. Sonst wärst du nicht da, wo du jetzt bist und wir wären uns auch nie begegnet. Allerdings hast du recht...ohne Roger wäre ich jetzt wohl die Frau irgendeines langweiligen, alten Landritters, der sich selbst an seiner Frau demonstrieren will, was für ein Kerl er doch ist.", bemerkte Joanna realistisch. Sie wusste ganz genau, dass sie unverschämtes Glück gehabt hatte.
"Na komm...wenn ich die Haare hochstecke, erkennt mich ja vielleicht auch niemand und ich könnte einfach ein neuer Knappe von dir sein."

"Ich weiß und darüber bin ich mehr als glücklich." erwiderte er zärtlich. Er schätzte sich wirklich glücklich, dass seine Ehe so verlief und er in Joanna stets Rückhalt fand, egal wie schwer die Zeiten auch waren.
"Ich war damals zu einem der wichtigsten Männer in Henrys Gefolge geworden und war endlich kurz davor etwas zu erreichen, wovor auch mein Vater nicht mehr die Augen hätte verschließen können ... ich war noch viel zu sehr darin gefangen, es ihm recht machen zu wollen als dass ich hätte erkennen können, welch großen Fehler ich im Begriff zu tun war." erwiderte William nachdenklich. "Ich danke Gott jeden Tag dafür, dass er mir noch eine zweite Chance gewährt hat und für das Unwetter gesorgt hat, das mich vor zehn Jahren in ausgerechnet diesem einen Kloster Rast machen ließ."
Dann musste William mit einem Mal lachen und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Als ich Henry das erste Mal gegenüber stand, haben wir uns geprügelt wie die Bauernjungen. Ich hatte keine Ahnung wer da vor mir stand und als mein Onkel ihn mir eine Weile später offiziell vorstellte, wäre ich vor Scham am liebsten im Boden versunken."
William gab ihr einen Kuss und schüttelte mit gequältem Grinsen den Kopf. "Das macht es ja nur noch schlimmer, wenn uns vorhin schon jemand beobachtet haben sollte ... dann wird heute Abend die ganze Burg zu wissen meinen, dass ich mit meinen Knappen Unzucht treibe."

"Ja, ich weiß. Aber ich bin auch froh, dass Gott uns wieder zusammengeführt hat. Das sollte uns zeigen, dass wir füreinander bestimmt sind, auch wenn wir unterschiedliche Wege gegangen sind. Es zählt, dass wir jetzt seit zehn Jahren zusammen sind. Glücklich zusammen sind. Ich hätte gern gewusst, was dein Vater dazu gesagt hätte, aber letztlich zählt nur, dass wir uns verstehen und uns lieben. Es ist schon gut so, wie es ist. Es muss göttliche Fügung gewesen sein, bedenkt man, wie viele Klöster es in England gibt."
Sie lachte auf, als sie sich vorstellte, wie WIlliam und Henry sich als Jungen geprügelt hatten. "Offenbar hat er dich schon damals herausgefordert, nicht wahr. Ich kann es mir gut vorstellen. Aber immerhin ist noch eine Freundschaft daraus geworden. Wenn ich auch nicht ganz verstehe, wie."
Joanna nickte langsam. "Ja, möglich. Daran habe ich nicht gedacht. Gut, dann lassen wir es eben einfach auf uns zu kommen. Es wird schon gehen. Vielleicht sieht uns auch niemand."