William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Henry

Henry sah Marguerite forschend an. Das war nicht das erste Mal, dass sie damit kam, aber das war nahezu unmöglich. Sie zu verstoßen würde einen Krieg zwischen England und Frankreich hervor rufen, ganz davon abgesehen, dass er sie eigentlich gar nicht weg schicken wollte. "Wollt Ihr das denn?" fragte er schließlich mit gedämpfter Stimme. "Wollt Ihr, dass ich Euch weg schicke?" Es würde ihn nicht wundern, wenn es insgeheim ihr sehnlichster Wunsch war, nur um endlich von ihm wegzukommen.
"Das müssen wir vermutlich. Aber vielleicht erhört er unsere Gebete ja doch noch irgendwann ..." murmelte Henry und küsste Marguerite nun wieder. Er war nicht gewillt den Abend heute ungenutzt verstreichen zu lassen. Irgendwann würde Gott ihm doch einfach ein Kind schenken müssen ...

Marguerite

Marguerite erstarrte ein wenig, als er ihr diese Frage stellte. Am liebsten hätte sie gesagt, dass es ihr Wunsch war. Aber das konnte sie nicht, das war selbst Henry gegenüber zu gemein. Und er gab sich ja durchaus Mühe.
"Ich weiß es nicht. Ich denke nicht. Ich habe die Menschen hier durchaus lieb gewonnen. Aber manchmal vermisse ich Paris..."
Marguerite nickte langsam.
"Ja, vielleicht..." Auch, wenn sie es nicht glaubte...

Henry

Henry lächelte traurig. "Die Menschen hier ... nur fatalerweise mich nicht." murmelte er und strich eine Haarsträhne hinter Marguerites Ohr. "Wir sollten bei nächster Gelegenheit eine Reise nach Paris unternehmen und Euren Vater besuchen. Das würde Euch doch gefallen, nicht wahr? Es ersetzt Euer Leben dort nicht, aber Ihr könntet all das, was Ihr vermisst einmal wiedersehen." schlug Henry vor und griff dann nach ihrer Hand, um sie sanft mit zum Bett hinüberzuziehen.
"Kommt, auch wenn Ihr es lieber nicht tun würdet, es ist unsere Pflicht es zu versuchen." Und es war verdammt nochmal sein Recht. Nur half das alles auch nichts, wenn aus ihrer Verbindung einfach kein Nachkomme entstand.

Marguerite

Marguerite seufzte lautlos und stocherte unwillig in ihrem Essen herum. All diese Gespräche über Politik langweilten sie zu Tode, vor allem dann, wenn sich das Gespräch wieder einmal in Richtung Nachkommen bewegte.
Außerdem saß Philippe irgendwo dort unten und sie wollte ihm nicht in die Augen schauen. Alles andere würde ihr zu weh tun, sie vermisste ihn doch so sehr.
"Nun, Sire, wann wird man Euch zu einem Erben gratulieren dürfen? Ist etwas dergleichen in Sicht? Die Königin wird sicher bald wieder in Erwartung sein, Sire. Wir hörten von Eurem Verlust..."

Henry

Bisher war der Abend angenehm verlaufen und Henry, der sich ohnehin stets an bunten Festen und feierlichen Anlässen erfreute, genoss auch dieses Abendessen in großer Runde wieder sehr. Die Gespräche verliefen zu seiner Zufriedenheit und Essen und Unterhaltung waren ausgezeichnet. Da konnte er sogar darüber hinweg sehen, dass Marguerite neben ihm nicht allzu begeistert wirkte und etwas lustlos ihr Essen auf dem Teller von einer Seite zur anderen schob.
Dann allerdings kam eine Frage, die selbst Henrys hervorragende Laune auf eine schwere Probe stellte. Er sah den normannischen Lord an und kurz huschte sein Blick zu Marguerite, ehe er ein dünnes Lächeln aufsetzte. "Ich danke für Eure Anteilnahme." erwiderte er höflich, schüttelte dann jedoch knapp dem Kopf. "Leider bin ich jedoch noch nicht in der Lage eine solch frohe Nachricht verkünden zu dürfen. Wir werden uns wohl noch etwas gedulden müssen, doch ich bin sicher, dass Gott bald für eine freudige Nachricht sorgen wird." erwiderte er und versuchte mehr Zuversicht zu zeigen als er besaß.

Marguerite

Marguerite spannte sich ein wenig an und sah zunächst nur auf ihren Teller hinunter. Dann aber äußerte Henry sich wieder so zuversichtlich.
Und diese elende Fragerei wurde ihr zu viel. Das war auch das Einzige, das die Lords interessierte. Kinder...doch die würden sie nie haben, das wusste sie nur zu genau.
"Diese Nachricht werdet Ihr nie zu hören bekommen. Bisher hat mein Gemahl auch keinen Nachkommen zeugen können...warum sollte Gott etwas daran ändern wollen?"
Sie wusste, dass Henry sehr wütend auf sie sein würde, aber dieses ständige Gefrage strapazierte ihre Nerven. Sie würde nie ein Kind haben.
Und am heutigen Abend hatte sie zudem noch Kopfschmerzen...

Henry

Henry wollte Marguerite gerade mit einem sachten Lächeln unterbrechen und seine Gemahlin entschuldigen, als diese folgenschweren Worte über ihre Lippen kamen, die dafür sorgten, dann sämtliche Farbe zunächst aus Henrys Gesicht wich. Bisher hat mein Gemahl auch keinen Nachkommen zeugen können ...
Henry spürte die Blicke all derer, die in Marguerites Hörweite saßen auf sich ruhen, konnte ihre Gedanken förmlich hören und spüren, wie sie am liebsten begonnen hätten zu lachen.
Die Röte stieg ihm in die Wange als er den Blick von Marguerite wieder dem fragenden Lord zu wandte und dessen Lippen verräterisch zucken sah. Aber wenigstens hatte er sich gut genug im Griff, um nicht auch noch eine Bemerkung zu machen. "Verzeiht meiner Gemahlin." erwiderte Henry dann gepresst. "Sie leidet noch immer unter dem Verlust unseres Kindes und es fällt Ihr noch etwas schwer, wieder zuversichtlich zu sein." erklärte Henry und beendete damit das Gespräch über dieses Thema.
Bisher hat mein Gemahl auch keinen Nachkommen zeugen können ...
Das würde die Phantasie der Anwesenden sicher ausreichend anregen und bald würde man nicht mehr nur darüber reden, dass Marguerite kein Kind empfing, sondern auch mutmaßen, dass er nicht einmal in der Lage war bei einer Frau zu liegen. Er wusste doch, wie schnell solche Dinge die Runde machten ...

Marguerite

Marguerite spürt die Reaktion, die sie ausgelöst hatte, sehr deutlich. Aber es war gut so. Dann würde die Welt einmal die Wahrheit erfahren. Dass nicht sie Schuld daran war, sondern ihr Gemahl. Und Henry würde lernen, dass sie nicht mehr das graue Mäuschen war, dass sich alles gefallen ließ. Er brauchte nicht so zu tun, als wäre sie nicht da.
Allerdings war es nun wohl klüger den Mund zu halten. Ja, Zuversicht fiel ihr allerdings schwer.
Nach einer angemessenen Weile zog sie sich zurück und wartete.
Henry würde diese Sache nicht auf sich beruhen lassen, davon war sie überzeugt.

Henry

Henry versuchte den Abend noch irgendwie herum zu bringen ohne völlig sein Gesicht zu verlieren, damit hätte er sich am liebsten irgendwo verkrochen, so sehr schämte er sich für das, was Marguerite da nun los getreten hatte.
Als sie sich zurück zog, war er selbst gezwungen noch ein wenig auszuharren und so gerne er von der Tafel verschwinden wollte, so sehr fürchtete er sich auch davor, denn dann würde das Getratsche erst recht los gehen und die Blicke die auf ihm ruhen würden, sobald er aufstand, quälten ihn jetzt bereits.
Schließlich überwandte Henry sich jedoch und zog sich zurück, bemüht dabei so viel Würde auszustrahlen, wie es nach diesem Vorfall überhaupt noch möglich war.
Als er schließlich das Gemach erreicht hatte, trat er ein und schloss die Tür hinter sich sorgfältig, ehe er sich herum drehte. Sein Blick fing Marguerite ein und seine Augen verengten sich. "Warum habt Ihr das getan?" fragte er mit heiserer Stimme, während die Wut in ihm mehr und mehr hoch kochte.

Marguerite

Marguerite saß auf dem Bett und hatte nur darauf gewartet, dass Henry kam. Sie hatte gewusst, dass es Ärger geben würde. Aber es war ihr egal. Sollte Henry machen, was er wollte...ihr war hier sowieso alles egal.
"Weil ich es satt habe, dass jeder darüber redet, dass ich nicht schwanger bin und jeder spekuliert, wann ich es sein werde. Und dann bin ich auch immer noch Schuld daran, obwohl es nicht so ist. Ich habe ein Kind gehabt...es war nur zu schwach. Sollen sie alle doch den Mund halten, sie haben keine Ahnung und es geht sie nichts an."
Marguerites Lippen wurden schmal.
"Ich will endlich meine Ruhe haben."

Henry

"Es war unser Kind!" fuhr Henry sie wütend an. "Unseres. Und wenn es das einzige bleibt, war es wenn schon unser beider Schuld. Tut nicht so als würdet Ihr unschuldig daran sein!"
Henry fühlte sich miserabel und zu allem Übel steckte ihm nun auch noch ein Kloß im Hals, der einfach nicht verschwinden wollte. Er fühlte sich von der ganzen Welt alleine gelassen und nun auch noch von seiner Gemahlin hintergangen ...
Er löste sich von der Tür und ging auf Marguerite zu. "Ihr habt mich lächerlich gemacht." stellte er mit rauer Stimme fest und spürte wie ihm erneut die Röte in die Wangen stieg, wenn er auch nur daran dachte. "Ihr habt mich zutiefst gedemütigt und zur Witzfigur des ganzen Reiches gemacht. Warum?" fragte er mit zu Schlitzen verengten Augen. "Ihr wisst, dass sie sich nun das Maul darüber zerreißen werden, dass ich nicht in der Lage bin mit ... mit Euch das Bett zu teilen. Warum habt Ihr mir das angetan?"
Sie hätte sonst etwas tun können, aber das ... das hatte ihn bloßgestellt in aller Öffentlichkeit und ihn zutiefst erniedrigt.

Marguerite

"Das tue ich ja auch nicht! Aber jeder sagt, dass ich Schuld bin daran. Immer nur ich! Das ist nicht gerecht. Wie sie alle darauf geiern, endlich diese Nachricht zu hören..."
Marguerite schüttelte den Kopf und sah ihn lange an.
"Ach...dann wisst Ihr ja jetzt wie sich das anfühlt. Das habt Ihr bei mir ja auch oft genug getan. Es ist mir heraus gerutscht, es war keine Absicht. Aber es ist mir auch egal. Endlich werde ich einmal meine Ruhe vor dem Geschwätz haben. Wenigstens einmal! Euch angetan? Dann überlegt einmal wie viel Ihr mir schon angetan habt."
Aber eigentlich wollte sie jetzt nur noch ins Bett. Sollte Henry doch wütend sein.

Henry

"Sie warten darauf, weil es wichtig ist! Glaubt Ihr etwa nicht, dass es nicht an meinen Nerven zerrt? Ich soll das Erbe meines Vaters antreten und bin nicht einmal in der Lage für einen eigenen Erben zu sorgen, um die Linie zu sicher. Glaubt Ihr, das ist leicht für mich?" fuhr Henry wütend fort.
Dann erstarrte er mit einem Mal. Es war ihr egal. Es war ihr egal, dass sie ihn mit Füßen getreten und erniedrigt hatte. Ja, vermutlich freute sich das Miststück sogar noch darüber. Wundern würde es ihn nicht.
Henry packte Marguerite am Handgelenk und zog sie grob in die Höhe. "Miststück." zischte er leise.
Dann griff er nach ihrem Kleid und anstatt die Schnürung zu öffnen, zerriss er den Stoff regelrecht. "Wenn Ihr der Welt schon glauben machen wollt, dass ich keine Frau haben kann, dann werde ich wenigstens Euch eines besseren belehren." knurrte er wütend.
Wie du mir, so ich dir .... Marguerite würde schon begreifen, dass sie solche Spielchen außerhalb ihres Gemaches besser nicht mit ihm spielen sollte.

Marguerite

"Aber für mich soll es leicht sein? Jede kleine Falte in meinem Kleid gibt sofort Anlass zu Gerüchten, ich sei schwanger...ist das besser? Pah..."
Sie unterdrückte einen Schmerzenslaut, als er sie grob in die Höhe zog und ihr Kleid zerriss. Dann versuchte sie sich von ihm zu befreien und ihn von sich zu stoßen.
"Lasst mich in Ruhe! Ich bin müde und ich habe Kopfschmerzen. Ich will einfach nur schlafen. Also lasst mich jetzt schlafen. Das wird sowieso nichts bringen."
Henry hatte doch recht gehabt....
Sie hasste diesen Mann so sehr!

Henry

Dieses Mal blieb Henry hartnäckig und hielt Marguerite fest als sie versuchte von ihm los zu kommen. "Kopfschmerzen?" Er lachte trocken auf. "Macht Ihr Euch nun nicht einmal mehr die Mühe Euch eine gute Ausrede auszudenken, wenn Ihr mich schon belügt?"
Henry küsste sie harte und zog ihr das Kleid endgültig aus, das zuvor immerhin nur bis zur Hüfte hinab gerutscht war. Die Wut kochte in ihm hoch als sie schon wieder mit diesem Kram anfing. Womöglich brachte es wirklich nichts, weil er einfach unfähig war, aber das würde er nie im Leben zugeben.
Und nachdem sie ihn so gedemütigt hatte, würde Marguerite bezahlen müssen.
Er zog sie zum Bett hinüber und versetzte ihr einen leichten Stoß, der immerhin hart genug war, damit sie auf das Bett fiel. Dann beugte Henry sich über sie und starrte Marguerite wütend an. "Es ist mir egal, ob es etwas bringt oder nicht, ich werde es dennoch versuchen. Bis wir beide alt und grau sind ... ganz gleich, ob ich jeden Abend mit Euch das Bett teilen muss ohne ein Ergebnis, aber ich werde den Versuch sicher nicht aufgeben." knurrte Henry und fummelte mit einer Hand an seiner Hose herum, um sie zu öffnen.

Marguerite

"Das ist keine Ausrede, ich habe schon den ganzen Abend Kopfschmerzen.", widersprach sie heftig und versuchte sich weiterhin aus seinem Griff zu befreien.
Sie verlor unter seinem Stoß das Gleichgewicht und fand sich auf dem Bett wieder, er über ihr.
"Mistkerl..", zischte sie. "Warum tut Ihr mir das an? Ihr wisst doch ganz genau, dass ich das verabscheue." Jede Nacht mit ihm zu verbringen über Jahre hinweg, das war eine Vorstellung, die ihr das Grauen einflößte. Wie sollte sie das nur überstehen?
Erneut begehrte sie auf und versuchte ihn wegzustoßen, so wie er sie nur mit einer Hand hinunter drückte.
"Lasst mich in Ruhe!"

Henry

Henry schnaubte leise. "Natürlich habt Ihr das ... welch Jammer, dass sie nicht heftig genug waren, um Euch davon abzuhalten Euren Mund zu öffnen und mich bloß zustellen." erwiderte er hart und drückte sie fest auf die Matratze.
Er ließ sich mit der Antwort Zeit bis er seine Hose geöffnet und etwas herunter gezogen hatte. Er machte sich gar nicht die Mühe sie ganz auszuziehen oder sich um sein Hemd zu kümmern. Das hier war nur dazu da, um Marguerite zu zeigen, dass sie sich mit dem falschen angelegt hatte.
Dann beugte er sich vor, so dass seine Lippen ihr Ohr berührten. "Wie du mir, so ich dir." flüsterte er leise. "Wenn du mich in aller Öffentlichkeit bloßstellst und zum Gespött des Reiches machst, wirst du mir dafür Rechenschaft ablegen müssen."

Marguerite

Zum ersten Mal seit einiger Zeit hatte Marguerite wieder wirklich Angst vor Henry. Vor dem, was er ihr gleich antun würde. Dass er ihr wieder so weh tat.
"Lasst mich in Ruhe! Ich will nicht! Ihr wollt mir nur wieder weh tun!" So viel zu seinen schönen Worten, dass es ihm leid tat und dass er sich geändert hatte.
Marguerite wand sich und versuchte ihn zu schlagen, als sie eine Hand frei bekam. Doch natürlich war Henry ihr um Längen überlegen.
Wie sollte sie gegen ihn ankommen? Das war ihr noch nie gelungen....
"Ich hasse Euch!"

Henry

"Ich will nicht. Was ich will, ist eine treue Frau, die mir zur Seite steht und mir nicht vor aller Augen ein Messer in den Rücken rammt." zischte Henry. "Wisst Ihr, was man mir vorhin im Vertrauen geraten hat? Ich solle Euch doch einmal ordentlich züchtigen, so lose wie Eure Zunge geworden ist." verriet er ihr und drückte mit seinen Beinen die ihren auseinander. "Aber ich denke, darauf werde ich verzichten. Ich werde lieber von meinem Recht Gebrauch machen und versuchen einen Erben mit Euch zu zeugen. Auch wenn Ihr das für sinnlos haltet."
Henry hielt kurz inne und sein Blick wurde für einen Moment traurig. "Ich weiß." erwiderte er leise und lächelte knapp. "Aber das habt Ihr vorher auch schon." erklärte er und drang dann in sie ein, um sich zu nehmen, was er haben wollte.

Marguerite

"Das hättet Ihr Euch überlegen sollen, als ich noch ein junges Ding war, das sich danach gesehnt hat ihren Mann lieben zu können! Ihr seid selbst Schuld an all dem hier! Ihr ganz allein!", warf sie ihm vor. "Dann tut es doch! Züchtigt mich, damit jeder sehen kann, welche Mittel Ihr braucht um Herr über Eure Frau zu werden!"
Sie war so unfassbar wütend auf Henry! Deshalb gab sie auch nicht gleich klein bei.
Sie wimmerte, als er sich mit ihr vereinigte. Lange hatte es nicht mehr so weh getan. Ihre Fingernägel krallten sich fest in seine Schulter.
"Hört auf! Ihr tut mir weh!", bat sie verzweifelt und biss sich dann auf die Unterlippe, um nicht aufzuschreien. Womit hatte sie nur so einen Ehemann verdient? Was hatte sie getan, dass sie immer wieder Schmerzen erleiden musste unter ihm?

Henry

Henrys Augen funkelten wütend auf, doch er schluckte einen Kommentar hinunter, der ohnehin nichts gebracht hätte.
Er biss die Zähne aufeinander und unterdrückte ein leises Stöhnen als sich Marguerites Fingernägel immer fester in seine Schultern krallten und sich schließlich in seine Haut hinein gruben. Ohne inne zu halten beugte er sich etwas vor. "Versprecht mir, mich nie wieder so zu hintergehen." keuchte Henry leise. "Dann werde ich es nicht unnötig in die Länge ziehen." Aber aufhören würde er jetzt sicher nicht, das würde ihr wohl so passen!

Marguerite

Marguerite liefen die ersten Tränen über die Wangen, doch sie sah Henry nicht an. Hätte sie das getan, wäre ihr vermutlich übel geworden.
Ihre Finger hinterließen blutige Male auf seinen Rücken und ihr war das nur recht so. Sollte er doch auch einmal leiden.
Ihre Gedanken rasten. Sie konnte ihm das nicht versprechen, denn sie wusste nicht, was die Zukunft bringen würde. Und je mehr Henry ihr weh tat, desto mehr sehnte sich nach Philippes Trost. Sie war doch sonst so einsam und allein...
Doch wenn sie es versprach, würde es nicht mehr so lange weh tun. Und wenn sie ihr Wort brach...sie war sicher, Gott würde es verstehen. Er wollte sicher nicht, dass ein Mann so mit seiner Gemahlin umging.
"Ich verspreche es....", schluchzte sie leise auf. Was war schon ein so erpresstes Versprechen wert?

Henry

Es schmerzte Henry tatsächlich Tränen auf ihren Wangen zu sehen, aber er konnte jetzt nicht nachgeben. Zum einen war er dafür schon zu weit gegangen und zum anderen musste er ihr jetzt zeigen, dass er derjenige war, der das Sagen hatte.
Als sie ihr Versprechen schließlich leise schluchzend hervor brachte, hielt Henry inne und schloss für einen Moment die Augen. Fast hätte er sich bedankt, stattdessen aber atmete er nur leise aus und lockerte seinen Griff ein wenig. Dann stieß er noch einmal hart zu und hörte das leise ratschen des Stoffes als Marguerites Finger sich noch fester in seinen Rücken bohrten und sein Hemd dabei weiter einrissen.
Dann dauerte es nur noch einen kurzen Moment, ehe Henry wie versprochen rasch zum Ende kam und erschöpft über Marguerite zusammen sank.
Er vergrub sein Gesicht in ihren Haaren und rang um seine Fassung. Er war es Leid solche Kämpfe mit ihr ausfechten zu müssen, doch da sie beide von ihrem Standpunkt nicht abrückten, würden sie nie auf einen gemeinsamen Punkt treffen.
Henry ließ sich neben Marguerite auf die Matratze sinken und atmete zischend aus als ein jäher Schmerz durch seinen Rücken jagte. "Wie du mir, so ich dir ..." murmelte er erneut. "Und nun tut so etwas nicht wieder." empfahl er ihr stockend.

Marguerite

Selten war Marguerite so erleichtert gewesen, als es endlich vorbei war. Sie drehte den Kopf weg, um seinen heißen Atem nicht spüren zu müssen.
Als er endlich wieder neben ihr lag, drehte sie sich auf die Seite und krümmte sich ein wenig zusammen, in der Hoffnung, dass die Schmerzen langsam abebbten.
Immer noch liefen ihr die Tränen über die Wangen und sie antwortete nicht auf Henrys Worte. Sie würde sich mehr in Acht nehmen müssen, wenn sie nicht wollte, dass er sie in seiner Wut irgendwann erschlug. Was für ein grausames Leben....Manchmal fragte sie sich, ob der Tod nicht die bessere Variante wäre. Doch dazu war sie einfach zu feige.
Hoffentlich schlief er gleich ein. Dann war sie wenigstens für diese Nacht erlöst.

Henry

Henry beobachtete Marguerite kurz, dann drehte er sich auf die Seite und zog sich wenigstens die Hose noch ganz aus, ehe er der Müdigkeit nachgab, die von ihm rasch Besitz ergriff. Morgen würde er jemanden nach seinem Rücken sehen lassen müssen, aber nicht mehr jetzt.
Jetzt wollte er einfach noch ein wenig in seinem Selbstmitleid ertrinken und dann hoffentlich rasch einschlafen, um dieser Schmach endlich zu entgehen. Und morgen würde ein Teil davon vielleicht schon vergessen sein ...