William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Henry

Henry hob eine Augenbraue und hüstelte leicht. "Und da haben sie dich wirklich aufgenommen? Erstaunlich. Hast du dich von deinen zahlreichen Sünden lösen können?", fragte er dann.
Robert atmete durch und musste Henry bis zu einem gewissen Grad zustimmen. Vor allem aber musste er sich auch von seiner Fragerei Josephine gegenüber ablenken.
"Nun, Ihr habt Recht. Der König erfreut sich bester Gesundheit. Aber immerhin könnt Ihr ja hier schalten und walten, als gäbe es Euren Vater nicht."
Wären da nicht die finanziellen Fesseln, die Henry von seinem Vater aufgezwungen bekam.

Josephine Henry

Josephine sah Henry einen Moment lang nur schweigend an. Sie wusste genau, was er mit dieser Frage beabsichtigte, aber diesen Gefallen würde sie ihm nicht tun. "Das haben sie, Sire." erwiderte sie und lächelte dann leicht. "Und in der Tat habe ich die Gelegenheit genutzt, um mich von all meinen Sünden reinzuwaschen und somit einen Neuanfang zu machen."
Henry schnaubte leise. "Als gäbe es ihn nicht? Davon bin ich wohl wahrlich weit entfernt, mein Freund. Solange ich ihm noch immer über jede kleine Ausgabe Rechnung ablegen muss, hat sich rein gar nichts geändert. Er wacht noch immer über die Normandie wie ein Hund über seinen Knochen und denkt gar nicht daran mich tun zu lassen, was ich möchte."

Henry

"Wie löblich. Dann hoffen wir doch, dass dir dieser Neuanfang auch weiterhin gut gelingt.", erwiderte Henry spöttisch. Er musste Robert innerlich durchaus Respekt zollen, dass er es gewagt hatte sie als seine Gemahlin mit hier her zu bringen. Ihn selbst ärgerte es aber sehr, denn er hatte gehofft, sich Josephine doch nochmal ins Bett holen zu können, wo Marguerite sich doch so quer stellte.
Robert legte den Kopf leicht zur Seite und mahnte sich zur Ruhe.
"Natürlich unterliegt Ihr finanziell noch seinen Schranken. Doch politisch könnt Ihr hier recht frei verfügen, nicht wahr? Es fällt Vätern oft schwer, das, was sie selbst erlangt und aufgebaut haben, ihren Söhnen zu überlassen. Doch ich bin sicher, das wird sich bessern."

Josephine Henry

Josephine lächelte süßlich und griff nach Roberts Hand. "Oh, ich bin mir sicher, dass er das tun wird. Ich danke Euch, Sire." erwiderte sie zuckersüße und schenkte Henry ein Lächeln. Dabei drückte sie sanft Roberts Hand und war überglücklich, dass ihr Mann die Fassung bewahrt, trotz der Spitzen die Henry so großzügig verteilt hatte.
Henry betrachtete kurz den Wein in seinem Becher, ehe er Robert wieder an sah. "Durchaus, da habt Ihr wohl Recht." stimmte er schließlich zu und lächelte dann leicht. "Und ich bin froh, dass ich jetzt schon solch treue Männer wie Euch an meiner Seite habe." fuhr er dann mit funkelnden Augen fort. "Das macht die Zukunft doch deutlich leichter, wenn ich weiß, dass ich mich auf Euch verlassen kann."

Robert lächelte seine Frau flüchtig an und erwiderte ihren Händedruck leicht. "ich danke Euch, Sire. Ich werde Euch gern zur Seite stehen, soweit ich es kann."
Und soweit Henry seine Frau zufrieden ließ. Denn andernfalls war es mit seiner Treue ganz schnell vorbei. Ebenso, wenn es gegen seinen Vater gehen sollte.
"Ich denke, dass Ihr das könnt, mein König."
Blieb zu hoffen, dass Henry so viel zu tun hatte, dass er auf Philippe nicht weiter achtete. Hoffentlich würde das gut gehen.

Henry

Henry hatte sich heute früh zurück gezogen, mit der Erwartung Marguerite in ihrem Gemach zu finden. Allerdings wurde er dort von einer gähnenden Leere begrüßt - ein Umstand, der seine Laune deutlich sinken ließ.
Er ließ sich von den Dienern etwas Wein bringen und machte es sich im Sessel vor dem Fenster gemütlich, um auf seine Frau zu warten. Diese allerdings ließ sich heute ausgesprochen viel Zeit und so wurde es bereits dunkel als er endlich Schritte auf dem Gang hörte und sich dann die Tür öffnete.
Henry verengte die Augen ein wenig und wandte sich Marguerite zu. "Sieh an, ich dachte schon Ihr wollt Euch heute zur Gänze vor mir drücken." bemerkte er ein wenig gereizt.

Marguerite

Marguerite seufzte leise. Sie war heute vor der Einsamkeit ihres Gemaches geflüchtet und hatte einen ausgedehnten Spaziergang gemacht. Auf einer Bank hatte sie lange gesessen und die Schwäne auf dem kleinen Teich beobachtet. Sie war in Gedanken versunken und hatte die Zeit vergessen. Doch für einige Stunden hatte sie sich fast frei gefühlt.
So war es nun auch schon fast dunkel, als sie zurückkehrte. Hoffentlich war Henry noch nicht da.
Doch das hatte sich schnell als Trugschluss herausgestellt. Langsam schloss sie die Tür und sah Henry an. "Wie denn? Soll ich auf der Bank im Garten schlafen?", fragte sie ruhig. "Ich habe nur einen Spaziergang gemacht und ein wenig draußen gesessen."

Henry

Henrys Lippen kräuselten sich spöttisch, er sparte sich jedoch einen Kommentar und streckte stattdessen die Hand nach Marguerite aus. "Na kommt her." forderte er sie auf.
Wieder einmal bedauerte er, dass er keine normale Ehe führen konnte, dass er nichts von dem hatte, was er zum Beispiel zwischen Josephine und dem Cornwall Bengel sah. Es störte ihn gewaltig, dass der Bursche ausgerechnet Josephine für sich hatte gewinnen können, war Henry doch immer mehr als zufrieden mit ihr gewesen. Aber er war ja selbst schuld ... er hatte Josephine immerhin damals auf Robert angesetzt und das hatte er nun davon.
Henry sah Marguerite ungeduldig an. "Was ist denn, traut Ihr Euch nicht einmal mehr zu mir zu kommen und Euch auf meinen Schoß zu setzen?"

Marguerite

Marguerite sah ihn unergründlich an und seufzte leise. Ihr blieb ja doch nichts Anderes übrig, sonst würde er nur wieder wütend werden. Was sie davon hatte, hatte sie oft genug gesehen.
Langsam bewegte sie sich zu ihm hinüber, um seine Forderung zu erfüllen. Sie fühlte sich sehr unwohl dabei, aber was blieb ihr schon übrig?
Sie ließ sich vorsichtig auf seinem Schoß nieder.
"Warum sollte ich mich nicht trauen? Oder wollt Ihr wieder anfangen mir weh zu tun?"

Henry

Henry nippte an seinem Becher und wartete bis Marguerite sich auf seinem Schoß niederließ, ehe er ihr den Becher ebenfalls an die Lippen hielt. "Hier, trinkt einen Schluck." empfahl er ihr und schnaubte dann leise. "Nein, keineswegs. Ich hatte da eher ganz anderes im Sinn." erwiderte Henry und stellte den Becher bei Seite. "Allerdings weiß ich ja, wie Ihr dazu steht ... also ist es fast ein Wunder, dass ihr Euch her traut." bemerkte er und strich Marguerite sachte über die Wange und ließ die Hand dann weiter wandern.
"Sagt mir, Marguerite, wie müsste ich sein, damit Ihr Euch in mich verliebt? Ich kann nicht ungeschehen machen, was zwischen uns vorgefallen ist, aber ich denke, ich habe Euch bewiesen, dass ich es ernst mit Euch meine. Dennoch ... Ihr lasst das alles so über Euch ergehen, aber das war es auch schon. Was muss ich tun? Oder gefällt Euch einfach nicht was Ihr seht? Müsste ich eine andere Haarfarbe haben? Blond vielleicht? Oder doch lieber ... schwarz?" schlug Henry dann vor.

Marguerite

Marguerite zögerte einen Moment, trank dann aber doch einen Schluck Wein. Das war sicherlich gut für ihre Nerven in dieser Sache. Es war ihr unangenehm, wie seine Hand über ihren Körper wanderte, aber was sollte sie schon machen?
"Wenn ich mich in Euch verlieben sollte, müsstet Ihr schon die Erinnerungen aus meinem Kopf streichen. Ich habe nichts vergessen, Henry." Er wollte sich geändert haben, doch sobald er ungeduldig wurde, wurde er wieder grob. Das hatte sie das letzte Mal gespürt.
"Das hat damit nichts zu tun. Eine andere Haarfarbe würde nichts ändern." Und dunkles Haar würde sie auch zu sehr an Philippe erinnern.
"Sobald Euch etwas nicht passt, werdet Ihr grob. Und Ihr verlangt von mir zu glauben, dass Ihr Euch wirklich geändert habt? Das ist nicht leicht."

Henry

Henry schnalzte leise mit der Zunge. "Nein, das habt Ihr nicht." stimmte er zu und strich Marguerite über den Rücken, ehe er langsam damit begann an der Schnürung ihres Kleides herum zu nesteln, um es zu öffnen. "Tja, jeder Mensch hat seine Fehler, nicht wahr? Ich bin kein sonderlich geduldiger Mensch, besonders da ich doch von all denjenigen auf die es ankommt nur Ablehnung erhalte. Von meinem Vater, von Euch ..." fuhr er fort und öffnete ihr Kleid. "Aber wisst Ihr, was interessant ist, Marguerite?"
Henry hatte nun Erfolg gehabt und ihr Kleid geöffnet, hielt jedoch noch damit inne es ihr von den Schultern zu streichen. "Ich habe Euch heute beobachtet." erklärte er langsam. "Ich weiß, dass Ihr gedacht habt, Euch würde niemand sehen, aber das hat es für mich nur aufschlussreicher gemacht ... Ihr habt einigen der Ritter beim Training zugesehen. Und ich weiß nicht, wer es war, aber einer von ihnen hat genau den schmachtenden Blick von Euch bekommen, den ich mir immer wünsche. Ist das nicht merkwürdig?" fragte er leise und zog das Kleid nun mit einem leichten Ruck herunter. "Dabei beteuert Ihr doch immer, es gebe sonst niemanden, oder irre ich mich da?" flüsterte Henry mit scharfer Stimme und zog Marguerite an sich. "Ihr solltet mich so ansehen, Marguerite. Keinen anderen. Aber ich schwöre Euch, ich finde schon noch heraus, wer es ist und verschont mich mit Euren Ausflüchten, ich bin nicht blind. Ich weiß, was ich gesehen habe."

Marguerite

Marguerite versteifte sich ein wenig, als er ihr Kleid öffnete, bewegte sich aber sonst nicht weiter. Das, was er ihr da erzählte, war viel zu schockierend. Jetzt verfolgte er sie schon. Sie bekam wirklich keine Ruhe mehr vor ihm und sie würde nur noch vorsichtiger sein müssen. Sie hatte sich doch nur mit eigenen Augen überzeugen wollen, dass Philippe zurück war.
"Dann solltet Ihr Euch vielleicht einmal überlegen, warum Ihr nur Ablehnung erhaltet.", erwiderte Marguerite leise. "Es liegt vielleicht näher als Ihr glaubt, warum das so ist. Wie kommt Ihr zum Beispiel dazu mich zu verfolgen? Gönnt Ihr mir nun gar keine ruhigen Minuten mehr ohne dass ich Euch Rechenschaft ablegen muss? Ich bin nicht Euer Spielzeug. Ich will wenigstens für ein paar Minuten einmal frei sein." Und nicht an ihn denken müssen.
"Darf ich Euren Rittern nun nicht mehr zusehen? Was passt Euch daran nicht, Henry? Ich werfe niemandem einen schmachtenden Blick zu. Offensichtlich bildet Ihr Euch Dinge ein, die Ihr gern hättet, in der Hoffnung, es werde wahr. Merkwürdig in der Tat. Es gibt niemanden. Dafür sorgt Ihr schon genug." Sie schluckte schwer und sein scharfer Tonfall flößte ihr wieder Furcht ein, als er sie an sich zog. Das würde alles kein gutes Ende nehmen. "Ganz offensichtlich wisst Ihr das nicht. Wie soll ich Euch so ansehen? Auf Befehl geht das nicht."

Henry

Henry schürzte die Lippen. "Ihr missversteht mich, Marguerite." erwiderte er. "Ich habe Euch keineswegs verfolgt, ich habe Euch zufällig gesehen und wollte eigentlich zu Euch gehen, aber die Art und Weise, wie Ihr zu den Rittern hinüber gesehen habt, hat mich dann letztlich doch davon abgehalten." Henry sah sie einen Moment lang schweigend an und schüttelte dann den Kopf. "Ihr seid nicht mein Spielzeug, aber meine Gemahlin und mir zur Treue verpflichtet." Dann schob er sie von seinem Schoß hinunter und schob ihr das Kleid nun von den Hüften, so dass sie vollkommen entblößt vor ihm stand. "Wollt Ihr mich eigentlich für dumm verkaufen, Marguerite?" fragte er leise und stand auf. "Wieso sollte ich mir wünschen, dass Ihr einen anderen anhimmelt, hm?" Henry legte einen Arm um ihre Taille und zog sie eng an sich. "Das ist Irrsinn. Marguerite, gebt doch endlich zu, was Ihr getan habt, dann kann ich Euch vergeben und wir vergessen die ganze Sache. Dann muss ich auch nicht mehr über Euch wachen, wie ein Hund über seinen Knochen. Aber solange Ihr mich noch immer an der Nase herum führt und mir weiß machen wollt, dass nie etwas gewesen sei, bleibt mir nun einmal nichts anderes übrig. Überlegt es Euch, Marguerite. Ich kann ausgesprochen nachsichtig sein, wenn Ihr mir alles erzählt. Dann wird auch niemand etwas davon erfahren müssen ... aber muss ich erst selbst herausfinden, was vorgefallen ist ..." Henry seufzte theatralisch. "Ihr wisst, was auf Verrat steht, nicht wahr meine Liebe? Und meine Königin zu vögeln ist Hochverrat." wisperte er und strich über Marguerites Kurven. Dieses kleine Miststück würde ihn nicht länger zum Narren halten. Sie machte ihn so ja noch zum Gespött der Leute und dann konnte Henry auf keinen Fall zulassen.

Marguerite

"Und wie konntet Ihr aus der Ferne sehen, dass ich einen schmachtenden Blick aufgesetzt hatte? Ziemlich merkwürdig. Wenn es Euch kümmert, hättet Ihr eben kommen sollen, statt mich heimlich zu beobachten." Marguerite biss die Zähne zusammen.
"Ich weiß, dass ich Eure Gemahlin bin. Das müsst Ihr mir nicht sagen." Sie fühlte sich unwohl und wich seinem Blick aus, als er sie völlig auszog und sie nun so hier stehen musste. Wie demütigend...
"Nein. Ihr wünscht es Euch, damit Ihr wieder ein Grund habt wütend auf mich zu sein. Eine Rechtfertigung für Euer erniedrigendes Verhalten." Am liebsten hätte sie ihn von sich gestoßen, aber das ging natürlich nicht. Es war ja sein Recht...
Einen kurzen Moment lang war sie versucht ihm die Wahrheit zu sagen, damit dieser Albtraum ein Ende hatte. Aber sie traute Henrys Wort nicht. Er würde ihr nicht vergeben, zu sehr kratzte all das an seinem Stolz. Und Philippe...Philippe würde er umbringen, wenn er das herausfand.
"Nachsicht ist nun wirklich eine Seite, die mir an Euch in den letzten Jahren verborgen geblieben ist. Es gibt nichts zu erzählen.", sagte sie kühl. Ihre Hand zuckte verräterisch, aber sie hütete sich ihn erneut zu ohrfeigen, wie sie es vor einer Weile schonmal getan und bitter bezahlt hatte.
"Ihr seid unverschämt..."

Henry

"Vielleicht war ich Euch ja näher als Ihr denkt." erwiderte Henry lächelnd. "Nun, wenn Ihr es wisst, ist es ja gut. Hin und wieder bin ich mir da nicht so sicher." bemerkte er und begann nun Marguerites Zopf zu lösen, so dass ihr die Haare offen über die Schulter fallen konnten. Henry seufzte leise. "Ihr seid so ein hübsches Mädchen, Marguerite, wenn Ihr mich nur nicht immer so ansehen würdet ..." murmelte er leise und umfasste ihr Kinn, so dass sie gezwungen war ihn anzusehen. Er gab ihr einen Kuss, ehe er wieder von ihr abließ und begann sein Hemd zu öffnen. "Aber aber" erwiderte Henry und schüttelte den Kopf. "Ihr verkennt mich, Marguerite. Ich wünschte, ich müsste nicht wütend auf Euch sein." erklärte er ihr in tadelndem Tonfall und ließ sein Hemd dann achtlos auf den Boden fallen.
Ein Lächeln umspielte Henrys Lippen. "Seht Ihr, da haben wir es schon wieder ... Ihr solltet mir vertrauen, glaubt mir. Wenn Ihr mir einfach alles erzählen würdet, würde ich Euren Liebhaber einmal grün und blau schlagen und ihm dann raten mir nie wieder unter die Augen zu kommen ... und sofern er seinen Mund halten kann, sollte es das gewesen sein. Und Euch ..." Henry strich Marguerite über die Wange und küsste sich sachte. "Euch würde ich vergeben, meine Königin und wir könnten endlich von Vorne anfangen." flüsterte er leise.
Dann blitzten seine Augen belustigt auf. "So, bin ich das? Und wieso genau haltet Ihr mich für unverschämt?" fragte Henry amüsiert und ließ seine Hände sanft über Marguerites Rücken wandern und zog sie dann so eng an sich, dass sie seine Erregung spüren konnte. Er wollte sie, auch wenn dieses kleine Miststück ihm immer noch dreist ins Gesicht log. Aber er würde schon herausfinden, wer es war, der Marguerite dazu veranlasst hatte ihm Hörner aufzusetzen.

Marguerite

Marguerite schüttelte leicht den Kopf. "Dann hätte ich Euch wohl bemerkt. Ein hübsches Mädchen? Das fandet Ihr vorher aber nicht? Da habt Ihr immer betont wie wenig anziehend ich für Euch bin. Ich sehe Euch ganz normal an."
Die Vorstellung es ihm zu erzählen, damit dann alles wieder gut war, war sehr verlockend. Aber sie traute ihm nicht. Er würde sich nicht damit begnügen ihn grün und blau zu schlagen. Er würde ihn umbringen, denn Henry kannte einfach kein Maß.
"Ihr habt mir nie viel Grund gegeben Euch zu vertrauen, warum sollte ich es jetzt tun? Zumal es nicht notwendig ist."
Sie ließ seinen Kuss notgedrungen über sich ergehen, auch, dass er sie an sich drückte, obwohl es sie ekelte. "Von vorne anfangen? Das glaubt Ihr doch selber nicht. Solange Ihr Euch nicht ändert, funktioniert das ohnehin nicht. Ich halte Euch für unverschämt, weil Ihr mir immer wieder unterstellt eine Liebschaft zu haben und Euch zu betrügen!"
Dabei tat sie das schon seit Monaten nicht mehr.

Henry

"Da seht Ihr einmal, dass ich mich ändern kann, meine Liebe." erwiderte Henry lächelnd. Dann seufzte er leise. "Ihr solltet es tun, um einmal Euren guten Willen zu beweisen. Vertraut mir und ich werde Euch in dieser Sache nicht enttäuschen." versicherte Henry ihr dann.
"Marguerite, ich denke ich bin in unserer Beziehung derjenige, der sich bisher am meisten geändert hat, nicht wahr? Ich mache einen Schritt auf Euch zu und Ihr zwei von mir weg, wie sollen wir da zusammen finden?" fragte Henry und fuhr damit fort seine Hände über ihre warme Haut wandern zu lassen. Er beugte sich vor, so dass seine Lippen über Marguerites Ohr strichen. "Ich unterstelle es Euch, weil ich mir sicher bin, dass irgendetwas vorgefallen ist. Vielleicht habt Ihr Euren Liebhaber mittlerweile weggeschickt oder er hat Euch im Stich gelassen, aber fest steht, dass Ihr mir in dieser Sache etwas verheimlicht. Und das sollt Ihr doch nicht, nicht wahr, meine Königin?" Henry küsste sie erneut und ließ dann eine Hand zwischen ihre Schenkel gleiten. "Was denkt Ihr, haben wir genug geredet? Sollten wir vielleicht lieber zu anderen Dingen über gehen?" flüsterte er heiser.

Marguerite

Marguerite wollte wirklich, dass all das ein Ende hatte. Aber es sollte nicht sein. Sie konnte ihm nicht trauen, zu oft hatte er sich schon enttäuscht.
"Ich bin noch nicht so weit, dass ich Euch vertrauen könnte. Zu oft habt Ihr dieses Vertrauen verletzt. Ich habe Euch einmal vertraut. Ich hatte Angst vor dieser Ehe, aber ich hatte gehofft, dass Ihr gut zu mir sein würdet. Stattdessen habt Ihr Eure Launen an mir ausgelassen, mir weh getan und mich dann gedemütigt, so oft es ging. Und das soll Vertrauen rechtfertigen? Ihr gebt mir wenig Grund einen Schritt auf Euch zu zu machen."
Sie schüttelte den Kopf. "Wie wollt Ihr Euch da sicher sein? Gar nichts wisst Ihr." Sie versteifte sich, als seine Hand zwischen ihre Beine wanderte. Sie hasste es, wenn er sie anfasste.
"Wenn es unbedingt sein muss..."
Sie hätte lieber weiter geredet.

Henry

"Ich weiß, dass ich Euch damals enttäuscht habe." erwiderte Henry. "Und das tut mir wirklich Leid, besonders wo ich sehe, welche Folgen das nun für uns hatte ..." Er strich Marguerite über die Wange. "Ihr müsstet nicht einmal einen Schritt auf mich zu machen, nur einfach keinen mehr von mir weg." wisperte er leise.
Henry lächelte ein wenig mitleidig. "Ich kann mir sicher sein, weil Ihr eine schlechte Lügnerin seid, meine süße Marguerite. Ich kann Euch schon auf die Entfernung hin ansehen, ob Ihr mich belügt oder nicht." Henry lehnte sich vor und vergrub das Gesicht in Marguerites weichen Haaren. "Ach Marguerite, entspannt Euch doch ein wenig. Ihr würdet überrascht sein, wie sehr Ihr es genießen würdet mit mir zu schlafen, wenn Ihr es nur zulassen würdet." flüsterte er und versuchte sie ein wenig aus der Reserve zu locken als er seine Finger in sie hinein gleiten ließ. "Vielleicht solltet Ihr mal ein Schwätzchen mit der Gemahlin meines werten Roberts führen ... sie wird Euch sicher erklären können, wie gut es mit mir sein kann." provozierte er sie ein wenig und gab ihr einen Kuss. "Ich würde Euch doch so gerne einmal meinen Namen stöhnen hören ..." flüsterte Henry gegen ihre Lippen.

Marguerite

"Es würde Euch nicht leid tun, wenn Ihr nicht plötzlich Eure Vorliebe für mich entdeckt hättet. Dann würdet Ihr genauso weiter machen. Ich bemühe mich ja, aber es funktioniert nicht." Weil es immer wieder Situationen gab, in denen er sie anwiderte.
Sie wusste, dass sie es niemals genießen würde bei ihm zu liegen. Er war einfach nicht Philippe. Sie biss die Zähne zusammen, als er versuchte sie aus der Reserve zu locken. Er versuchte, dass sie sich entspannte, aber er erreichte höchstens das Gegenteil. Es war ihr so unangenehm. Ihre Lippen wurden schmal.
Sie hatte ja wirklich guten Willen zeigen wollen, aber nun begann sie sich ihm zu entziehen.
"Seht Ihr....Ihr fangt schon wieder an mich zu demütigen. Jetzt soll ich mit einer Frau reden, mit der Ihr mich betrogen habt. wie gut es mit Euch sein kann? Was seid Ihr für ein Mensch..."
Sie hatte es wenigstens heimlich getan. Und sie hatte ein schlechtes Gewissen.
Marguerite schüttelte den Kopf. "Darauf könnt Ihr lange warten."

Henry

Henry ließ Marguerite für einen Moment los als sie begann sich ihm zu entziehen und schürzte leicht die Lippen. "Das war taktlos von mir, nicht wahr?" erwiderte er dann. "Allerdings bin ich in diesen Dingen immerhin ehrlich zu Euch." Ganz im Gegensatz zu ihr. Sie verheimlichte ihm etwas, da war er sich sicher. "Und ich bin Euch seit geraumer Zeit treu, auch das wisst Ihr. Ich behaupte ja nicht, dass ich in dieser Sache dem Vorbild meines Vaters gefolgt bin, aber das tue ich schon länger nicht mehr." erinnerte er Marguerite dann und trat wieder an sie heran.
Henry schluckte leicht als er die Arme wieder um Marguerite legte. "Ich wünsche mir ein Kind von Euch Marguerite. Hasst Ihr mich wirklich so sehr, dass Ihr mir sogar diesen Wunsch verwehrt?" fragte er leise und sah sie nachdenklich an.

Marguerite

"Ihr seid ständig taktlos, Henry." Marguerite schüttelte den Kopf. Ihr wäre es fast lieber, er würde weiterhin sein Glück bei anderen Frauen suchen und sie dafür in Frieden lassen.
Als er die Arme wieder um sie legte, blieb sie dieses Mal stehen. Sie schwankte bei Henry immer zwischen Mitleid und Ekel, doch gerade tat er ihr leid. Er wollte doch so gern einen Erben. Aber von ihm wurde sie einfach nicht schwanger. Sie konnte es doch nicht ändern, dabei sehnte sie sich doch selbst nach einem Kind.
"Ich hasse Euch nicht. Aber was soll ich denn tun? Ich wünsche mir doch auch ein Kind. Aber ich habe in letzter Zeit einfach keines empfangen. Was wird denn, wenn es nie wieder passiert? Was werdet Ihr dann mit mir tun? Das ist doch der einzige Grund, warum Ihr bei mir seid. Warum Ihr mich geheiratet habt."

Henry

"Das ist wohl zweifelsohne einer meiner Makel mit denen Gott mich gestraft hat." erwiderte Henry und hob leicht die Schultern.
Er legte den Kopf zur Seite und lächelte schief. "Ich bitte Euch ... habt Ihr keine Ahnung, wie Ihr ausseht, wenn Ihr mich zu Gesicht bekommt?" fragte er sanft. "Ihr seid so eine mitfühlende, sanfte Frau, doch wenn Ihr mich seht, tritt so unglaublich viel Abscheu und Hass in Euren Blick, wie man ihn bei Euch gar nicht erwarten könnte. Natürlich hasst Ihr mich, Ihr könnt es ruhig aussprechen, Marguerite."
Henry sah sie einen Moment lang stumm an, dann seufzte er. "Was sollte ich dann schon mit Euch tun? Wir werden dann gemeinsam kinderlos sein und alt und grau werden ... und ich werde dabei endgültig zum Gespött des gesamten Erdkreises, weil ich nicht fähig bin auch einen Nachkommen zu zeugen, während mein glorreicher Bruder, dieser heilige Mistkerl, ein Kind nach dem anderen in die Welt setzt." Henry schüttelte leicht den Kopf. "Das war einer der Gründe. Der andere war, dass unsere Väter dieses Bündnis haben wollten, um nicht gegenseitig übereinander herzufallen."

Marguerite

Marguerite zog unbehaglich die Schultern hoch. "Ich kann das nicht kontrollieren, Henry. Ich hasse Euch nicht, aber es gibt Tage, da verabscheue ich Euch und hadere damit, dass mein Vater mich ausgerechnet an Euch hat geben müssen. Ich versuche es wirklich, aber es fällt mir so schwer mich damit zu arrangieren." Vielleicht wäre es anders gekommen, wenn Henry von Anfang an gut zu ihr gewesen wäre. So aber hatte sich alles, was er ihr angetan hatte, unauslöschlich eingeprägt.
"Nun, Ihr könntet mich immer noch verstoßen mit der Begründung, dass ich Euch kein lebendes Kind schenken kann." Manchmal wünschte sie sich, er würde es tun.
"Es liegt nicht daran, dass ich nicht will, aber ich kann es ja nicht erzwingen. Wenn Gott es so nicht möchte, müssen wir das akzeptieren."