William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Philippe

Philippe nickte. "Ja, wahrscheinlich hast du recht. Erst sollte ich mich wieder einleben. Aber dann kann ich dir sicherlich etwas Arbeit abnehmen."
Er konnte sich schon vorstellen, dass sein Vater Joanna am liebsten nicht mehr von der Seite weichen würde, das Kind konnte jeden Tag kommen....
Philippe erhob sich wieder. "Ja, das werde ich tun." Schließlich musste er leicht grinsen. "Wie würde es dir nach einigen Wochen des Fastens gehen? Natürlich habe ich Hunger und ich freue mich auf etwas Gutes zu essen aus Berthas Küche."

Henry

Henry war nervös, das konnte er wahrlich nicht leugnen. Er hatte in letzter Zeit einige Hunde in Augenschein genommen und hatte sich nun für jungen Hund entschieden von dem er hoffte, dass er Marguerite gefiel. Das Tier war fast noch ein Welpe, aber sein Züchter hatte Henry versichert, dass das Tier stubenrein war und Henry hoffte nur, dass dem auch wirklich so war.
Er hatte dem Tier eine kleine Schleife um den Hals gebunden und begutachtete sein Werk kritisch ... ob es Marguerite wirklich gefiel den Hund einfach vor die Nase gesetzt zu bekommen? Andererseits würde sie sich vielleicht freuen, dass er sie damit überraschte.
Er seufzte und sah gefühlt zum hundertsten Mal zur Tür in der Hoffnung sie würde endlich aufgehen und ihn von der elendigen Warterei erlösen.

Marguerite

Marguerite seufzte leis und öffnete langsam die Tür zu ihrem Gemach. Es war Weihnachten, aber irgendwie konnte sie sich nicht so recht begeistern. Henry und sie hatten ein feierliches Abendessen im größeren Kreis hinter sich gebracht.
Henry hatte sich bereits zurück gezogen gehabt um noch etwas zu erledigen, während sie von einer älteren Dame aufgehalten worden war.
Nun kehrte sie in ihr Gemach zurück. Als sie die Tür geschlossen hatte, blieb sie überrascht stehen. Da stand Henry....mit einem Hund auf dem Arm. Marguerite gab einen entzückten Laut von sich und legte die Hand vor den Mund.
"Oh...ist der süß!"

Henry

Henry schlug das Herz bis zum Hals als sich die Tür öffnete und Marguerite herein kam. Sie achtete zunächst gar nicht auf ihn, sondern schloss erst die Tür, doch als sie sich umdrehte, blieb sie abrupt stehen. Nun war der Moment gekommen, alles oder nichts ...
Henry hätte nie erwartet, dass der Laut, den Marguerite ausstieß, ihm solch ein warmes Gefühl im Magen bereiten würde. Doch die Freude in ihrem Gesicht zu sehen, bestätigte ihm, dass er sich richtig entschieden hatte.
"Ihr habt Euch doch einen Hund gewünscht und ich dachte mir, dass heute ein guter Tag dafür wäre, Euch diesen Wunsch zu erfüllen." erklärte Henry und kam mit dem Hund auf dem Arm zu Marguerite hinüber. "Er hat noch keinen Namen, Ihr könnt Euch also einen für ihn aussuchen." fuhr er fort und lächelte leicht.

Marguerite

Marguerite lächelte glücklich, als Henry auf sie zu kam und strich vorsichtig dem kleinen Hund über den Kopf, ehe sie ihn Henry abnahm. Der Welpe blickte sie freundlich an und leckte ihr über die Hand. "Oh, er ist so wundervoll...so kuschelig...", schwärmte sie und gab Henry einen Kuss auf die Wange.
"Ich danke Euch! Ein schöneres Geschenk zu Weihnachten hättet Ihr mir nicht machen können." Sie lachte leise und fuhr durch das weiche Fell.
"Wie nennen wir dich denn, mein Süßer? Cookie vielleicht? Was meint Ihr, Henry?" Selten war sie in ihrer Ehe einen Tag so glücklich gewesen wie heute. Sie freute sich wirklich...so sehr.

Henry

Henry lächelte überglücklich als Marguerite ihm den Hund abnahm und ihm dann sogar einen Kuss auf die Wange gab. Das war nun wahrlich eine Premiere. Er grinste zufrieden. "Er gefällt Euch also?" fragte er, wenn gleich eher ohne tatsächlich eine Antwort zu erwarten.
Dann lachte er leise auf. "Cookie? Ja, das klingt passend für den süßen Kerl." bemerkte er schmunzelnd und strich dem Hund über den Kopf. Sein Blick wanderte zu Marguerite und er lächelte zärtlich. "Ich hatte gehofft, dass Ihr Euch über die Überraschung freuen würdet." murmelte er leise.

Marguerite

Marguerite war vollauf zufrieden. Das war das erste Mal, dass Henry sie wirklich völlig glücklich machte und Marguerite genoss dieses Gefühl sehr.
Vorsichtig befreite sie das Tier von der Schleife um seinen Hals, hielt ihn aber weiterhin auf dem Arm, während der Hund sich vertrauensvoll in ihre Arme kuschelte.
"Natürlich gefällt er mir! Gefallen ist gar kein Ausdruck, er ist wundervoll...Die Überraschung ist Euch wirklich gelungen, ich danke Euch..."
Marguerites Blick wurde eine Spur betrübter. "Ihr macht mir eine solche Freude, aber ich habe gar kein Weihnachtsgeschenk für Euch..."
Sie hatte einfach nicht mit einer solchen Geste ihres Mannes gerechnet, Geschenke waren sonst eher die Ausnahme gewesen.

Henry

Henry war mehr als zufrieden mit sich und seiner Idee, immerhin schien Marguerite wirklich begeistert von dem Hund. Als sie dann jedoch betrübt drein sah, blieb Henrys Herz für einen Moment stehen, ehe er dann zu lächeln begann. "Du Dummchen." murmelte er leise und strich Marguerite über die Wange. Sie war so eine herzensgute Person, dass sie selbst in dieser Situation daran dachte, dass sie kein Geschenk hatte, sagte eine Menge über ihren sanften Charakter aus.
Henry strich ihr über die Wange und lächelte. "Euch so glücklich zu sehen ist mir bereits Geschenk genug." erklärte er dann liebevoll aber entschlossen.

Marguerite

Marguerite lächelte ein wenig gerührt, als Henry ihr über die Wange strich. Er konnte so sanft sein, wenn er wollte. So verständnisvoll. So liebenswert.
"Wirklich?", fragte sie vorsichtig und legte leicht die Hand auf seine Brust. Sie wollte wirklich nicht, dass er verletzt war, weil sie kein Geschenk für ihn hatte.
Aber sie hatten sich nie etwas geschenkt...
"Ich danke Euch wirklich sehr, Henry...so sehr..."
Und Cookie schien sich auch sehr wohl zu fühlen, denn der kleine Rüde hatte beide Augen halb geschlossen...

Henry

Henrys Blick wanderte zu Marguerites Hand auf seiner Brust, dann sah er ihr wieder in die Augen und lächelte. "Wirklich." bestätigte er nickend. "Macht Euch keine Gedanken, ich wollte Euch damit überraschen und das ist mir ja scheinbar auch gelungen."
Henry legte den Arm um Marguerite und deutete in Richtung Kamin. "Warum setzen wir uns nicht ein wenig? Das ist gemütlicher als hier herum zu stehen." forderte er Marguerite schmunzelnd auf und strich dem kleinen Hund dann noch einmal durchs Fell. "Und ich glaube, der Kleine wird den Platz vorm Kamin auch sehr gemütlich finden."

Marguerite

"Das ist es...es ist toll! Ich hätte Euch das allerdings nicht zugetraut.", gestand Marguerite mit einem verlegenen Lächeln. Sie folgte seiner Aufforderung gern und ließ sich an seiner Seite vor dem Kamin nieder. Ja, das war wirklich eine schöne Idee um den Abend ausklingen zu lassen.
"Ich glaube auch, dass er das ziemlich toll findet.", meinte sie lachend. Sanft kraulten ihre Fingerspitzen das Hündchen hinter den Ohren.
"Ist er schon stubenrein oder müssen wir uns auf Missgeschicke einstellen, Henry? Woher habt Ihr ihn eigentlich?"

Henry

Henry grinste breit. "Ich weiß. Aber ich habe Euch ja gesagt, dass ich mich bemühen werde und dazu gehört es wohl Euch immer wieder zu überraschen in dem ich Dinge tue, die Ihr mir nicht zugetraut hättet." erwiderte Henry amüsiert.
Er beobachtete wie Marguerite den Hund kraulte und musste einmal mehr lächeln. Es ließ ihm warm ums Herz werden, sie so zu sehen ... "Laut des Züchters soll er stubenrein sein, wir sollten ihn dennoch gut im Auge behalten." erwiderte er und lachte dann leise. "Mein kleines Geheimnis. Ich habe ein Weilchen nach etwas passendem gesucht und habe schließlich seinen Züchter gefunden."

Marguerite

Marguerite lächelte leicht. "Das ist Euch auch gelungen. Eure Mühen lohnen sich offenbar wirklich..." Henry konnte so ganz anders sein, wie er es lange gewesen war. Wenn er so weiter machte, würden sie vielleicht wirklich noch Freunde werden. Sie würde sich darüber freuen, denn es war viel angenehmer den Krieg aufzugeben...
"Das werden wir in der Tat. Aber gerade macht er nicht den Eindruck, als würde ihn irgendetwas stören. Er wirkt ziemlich zufrieden." Schließlich hatte der Kleine sich auf ihrem Schoß zusammengerollt und döste glücklich vor sich hin.
Ihr tat es unheimlich gut, wieder ein kleines Wesen zu haben, das sie ein wenig bemuttern konnte. "Euer kleines Geheimnis also..."

Henry

Henry zögerte kurz, dann legte er einen Arm um Marguerite und griff mit der anderen Hand nach der ihren. "Mühe muss schließlich auch belohnt werden, nicht wahr?" murmelte er und ließ den Blick von dem kleinen Fellknäul auf ihrem Schoß zu ihrem Gesicht wandern.
Es tat gut so ungezwungen mit Marguerite zusammen zu sitzen und er hoffte wirklich, dass es so bleiben würde, ja, dass sich ihr Verhältnis zueinander auch noch verbessern würde. Sachte drückte er Marguerites Hand und lächelte. "Nur im Bett wird der Kleine nicht schlafen dürfen, ich hoffe, das ist Euch klar?" bemerkte er dann schmunzelnd. Egal wie süß der Hund war, im Bett wollte er das Tier nicht haben.

 

Joanna saß am Kamin und las in dem Buch, das William ihr zu ihrer zweiten Hochzeit geschenkt hatte. Sie entspannte sich einfach ein wenig, denn die Tage wurden immer anstrengender, je näher die Niederkunft rückte.
Als es klopfte, bat sie den Besuch herein und stellte überrascht fest, dass es ihre Tochter war. "Lizzy...ist alles in Ordnung, Liebes?"
Allzu glücklich sah ihre Tochter nicht aus, aber vielleicht vermisste sie einfach ihren Liebsten. Ob Roger etwas von sich hören gelassen hatte?

Elizabeth

Elizabeth war es leid ewig mit Roger nur Briefe hin und her schreiben zu können. Sie hatte das Gefühl ihn schon seit Jahren nicht mehr gesehen zu haben und das deprimierte sie zutiefst. Also hatte sie sich heute entschlossen einmal mit ihrer Mutter zu reden, vielleicht konnte die ihr ja weiter helfen.
Als ihre Mutter sie herein bat, betrat sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich, ehe sie zu ihrer Mutter hinüber ging und ihr einen Kuss auf die Wange gab. "Ich wollte gerne einmal mit dir Reden, Mama." erklärte sie ein wenig zögerlich und setzte sich dann zu ihr.
"Es ... es geht um Roger." begann sie langsam und starrte auf ihre Hände hinunter, während sie nach den richtigen Worten suchte. "Ich habe ihn so unglaublich lange nicht mehr gesehen und ich bin es Leid immer nur Briefe mit ihm zu schreiben." klagte Elizabeth ihrer Mutter dann ihr Leid. "Ich würde ihn so gerne wieder sehen ... könnte ich ihn nicht einfach in Norfolk besuchen?" fragte sie hoffnungsvoll und sah ihre Mutter flehend an. Sie wusste, dass ihr Vater bei diesem Vorschlag sofort abblocken würde, also war sie erst zu ihrer Mutter gekommen.

 

Joanna seufzte leise. Sie hatte geahnt, dass es um Roger ging und ihre Tochter Liebeskummer hatte. "Setz dich nur, Liebes..." Sie hörte ihrer Tochter aufmerksam zu und strich ihr dann sanft über Wange. "Ich kann verstehen, dass du ihn vermisst, Liebes. Aber weißt du, manchmal müssen wir eben auf unsere Liebsten verzichten und geduldig sein. Du weißt, dass dein Vater es nicht erlauben wird, dass du ihn in Norfolk besuchst. Erstens wäre es unangemessen, ihr seid ja noch nicht einmal verlobt. Und außerdem ist es eine sehr weite Reise, zu gefährlich für dich. Ich kann ihn verstehen. Aber weißt du, warum fragst du Roger nicht, ob er dich besuchen kommt? Ein Besuch beim Lordkanzler ist ja völlig in Ordnung und du könntest ihn sehen.", schlug sie mit einem Zwinkern vor. "Wäre das nichts?"
Aber wie gut konnte sie ihre Tochter verstehen...

Elizabeth

Elizabeth schon die Unterlippe ein wenig vor. "Aber könntest du nicht mit Papa reden? Auf dich hört er doch!" erwiderte sie ein wenig verzweifelt. "Ich würde ja nicht alleine reisen und was wäre schon dabei? Roger und ich wissen, wie wir uns zu benehmen haben." Sie würden schon nicht unvorsichtig werden, ein paar Küsse, was war da schon dabei, aber nicht mehr!
Elizabeth sah ihre Mutter betrübt an als diese sagte, sie könne ihren Vater verstehen. Warum wollten ihre Eltern denn nicht, dass sie glücklich wurde?
Dann zog sie ein wenig überrascht die Augenbrauen in die Höhe. "Meinst du ich könnte -" sie brach ab und ließ den Kopf wieder sinken. "Nein, das wird auch nicht funktionieren." murmelte sie deprimiert. "Sein Vater dieser Widerling wird ihn nicht lassen. Und selbst wenn ... Papa wird sicher auch nicht wollen, dass Roger her kommt." Elizabeth seufzte leise. "Ich will ihn doch so gerne wiedersehen, Mama ... wieso können wir uns denn nicht verloben?" fragte sie dann und sah ihre Mutter um Hilfe flehend an. Mit einer Verlobung wäre alles viel leichter.

 

"Auf mich hört er auch nicht immer und schon gar nicht, wenn das, was ich ihm vorschlage, reichlich unvernünftig ist. Ich zweifle nicht an eurem Benehmen, Lizzy, aber weißt du, was die Leute reden werden, wenn du einfach zu ihm gehst? Sie werden sagen, du wärst seine Geliebte und hättest bereits Schande über dich gebracht. Und was glaubst du wohl, wird sein Vater dann noch einer Verlobung zustimmen, wenn du in diesem Ruf stehst? Als Frau muss man sehr, sehr vorsichtig sein, Liebes. Riskiere keinesfalls deinen Ruf, sonst könnte das böse ausgehen."
Joanna strich ihrer Tochter durch den dunklen Schopf und strich eine Strähne hinter ihr Ohr. "Er muss seinem Vater ja nicht unbedingt sagen, dass er dich besucht. Er könnte ihm ja sagen, dass der Lordkanzler ihn zu sprechen wünscht. Wenn Roger kommen will, dann lass Papa meine Sorge sein. In diesem Punkt werde ich ihn sicher überzeugen können.", erwiderte Joanna.
"Und was eine Verlobung angeht...du bist noch so jung, Lizzy....zu jung, als dass ich dich mit gutem Gewissen schon jetzt verloben könnte. Warte noch eine Weile, nächstes Jahr wird auch dein Vater sicher gnädiger sein diesbezüglich, wenn Roger sich weiterhin so tadellos verhält."

Elizabeth

Elizabeth biss sich auf die Unterlippe und senkte den Blick. Immer dieses Gerede von einem guten Ruf ... sie wusste, wie wichtig all diese Dinge waren, gerade weil sie adlig war und nun einmal keine Bäuerin oder sonst etwas, dennoch ging es ihr mitunter gewaltig auf die Nerven, dass sie nicht tun und lassen konnte, was sie wollte.
Dann riss sie sich wieder zusammen und nickte. "Ich werde ihm gleich schreiben." erklärte sie eifrig. "Sprichst du mit Papa darüber? Ich bin sicher, dass Roger kommen will!" Wie würde er nicht wollen? Er liebte sie doch!
Dann seufzte sie laut auf. "Ach Mama ..." protestierte sie und runzelte die Stirn. "Ich bin nicht zu jung! Eine Verlobung heißt doch gar nichts ... aber wenigstens dürfen wir uns dann sehen ohne dass die Leute die Stirn runzeln."

 

Joanna lächelte sanft. "Ich weiß, es ist nicht immer schön, so auf seinen Ruf achten zu müssen. Und einfach auch nicht. Aber manchmal muss es eben sein...und wenn er dich liebt, wird er sicher kommen und dann siehst du ihn bald wieder, Liebes. Da bin ich mir sicher. Schreib ihm und sag ihm, er soll sich ein bisschen beeilen und dich nicht warten lassen."
Sie nickte langsam. "Ich werde mit Papa reden, auch über deine Verlobung. Aber ich denke, er wird noch bis nächstes Jahr warten wollen...doch ich versuche mein Bestes, Lizzy. Ich verstehe dich besser, als du glauben magst."

Elizabeth

Schließlich musste Elizabeth doch lächeln. "Wirklich? Ich danke dir, Mama." Sie umarmte ihre Mutter vorsichtig und schmiegte sich einen Moment an sie. Wenn sie mit ihrem Vater reden würde, gab es ja doch noch Hoffnung, dass sie nicht warten musste bis sie alt und grau war, ehe sie und Roger sich verloben konnten.
Sie begriff auch nicht, warum ihre Eltern so ein Aufhebens darum machten, andere verlobten ihre Kinder schon im Kleinkindalter! Aber immerhin schien ein erster Schritt gemacht. Sie löste sich wieder von ihrer Mutter und gab ihr noch einen Kuss auf die Wange. "Ich danke dir, Mama. Ich werde gleich los gehen und Roger schreiben."

 

Joanna lächelte und umarmte ihre Tochter einen Moment lang. Sie konnte ihre Töchter so gut verstehen...die Liebe war alles Andere als einfach.
"Keine Ursache, Liebes. ich kenne das alles so gut..."
Sie lachte leise und sah ihrer Tochter einen Moment lang nach, ehe sie sich mühsam erhob. Nun, dann würde sie ihren Mann einmal besuchen und ihm auf den Zahn fühlen, was Roger anging.
Lizzy sollte glücklich werden, egal wie...
Und wenn ihr Glück bei Roger Bigod lag, sollte es so sein.

 

William hatte bis vor kurzem mit Geoffrey und Brian zusammen gesessen und beendete nun gerade den letzten Brief, den er sich für heute vorgenommen hatte, ehe er wieder zurück zu Joanna gehen wollte. Dementsprechend missmutig sah er auf als sich die Tür seines Arbeitszimmers öffnete, war jedoch im nächsten Moment auf den Beinen als er Joanna entdeckte. "Liebes, was machst du denn hier?" fragte er ein wenig entgeistert und ging zu ihr hinüber. "Ich wäre doch bald gekommen, du sollst dich doch ausruhen." murmelte William und gab seiner Frau einen Kuss, ehe er sie zum nächsten Stuhl hinüber führte. "Ist irgendetwas passiert, dass du her kommst? Geht es dir nicht gut?" fragte er besorgt.

 

Joanna lächelte, als sie Williams Sorge in seiner Stimme hörte und in seinem Blick sah. Er sorgte sich immer um sie, er war so fürsorglich...Sie tat ihm den Gefallen und setzte sich auf einen Stuhl, erwiderte seinen Kuss.
"Mach dir keine Sorgen, es geht mir gut. Uns geht es gut. Lizzy war eben bei mir, wegen Roger. Sie vermisst ihn furchtbar und hat gefragt, ob sie ihn nicht besuchen kann. Das habe ich verneint, keine Sorge. Aber vielleicht kann Roger ja sie besuchen kommen. Du hast sicherlich nichts dagegen, oder? Ich habe ihr versprochen mit dir darüber zu reden."