William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Marguerite

Marguerite lächelte ebenfalls und warf ihm einen amüsierten Blick zu. "Nun, das ist meine Aufgabe als Hausherrin, oder nicht? Ich weiß durchaus, um was ich mich zu kümmern habe und es ist immerhin angenehm zu bemerken, dass sie mir noch gehorchen." Und das, obwohl sie ihren Pflichten zwischenzeitlich nicht so hatte nachkommen können, wie sie wohl sollte.
"Zeit ist ein Luxus, den Ihr Euch wohl nicht immer leisten könnt.", bemerkte sie. Sie hingegen hatte oft viel zu viel Zeit. Ein Kind hätte das geändert, aber es sollte wohl nicht sein.
"Wann werden wir meiner Heimat einen Besuch abstatten, wie Ihr versprochen habt?", fragte sie dann ein wenig neugierig.

Henry

Henry lächelte. „Und diese Aufgaben erfüllt Ihr wirklich gewissenhaft.“ erwiderte er. Ohne Marguerite wäre sein Haushalt sicher um einiges chaotischer, dessen war selbst Henry sich bewusst.
„Zeit...“ murmelte er nachdenklich. „Eigentlich ein merkwürdiges Ding. Wer zu wenig davon, klagt darüber und hätte gerne mehr. Wer zu viel davon hat, hätte gerne mehr zu tun, um sich die Zeit zu vertreiben.“ sinnierte er.
Im nächsten Moment hätte er beinahe laut aufgestöhnt. Frankreich … das hatte er ja völlig vergessen. Ein wenig betroffen sah er zu Marguerite hinüber. „Ich muss gestehen, dass ich daran bisher wenig Gedanken verschwendet habe.“ beichtete er ihr und seufzte leise. „Aber ich verspreche Euch, dass ich mich darum kümmern werde, sobald wir zurück sind. Wenn alles gut geht, könnten wir bald aufbrechen.“ schlug er dann vor.

Marguerite

Marguerites Lächeln wurde ein wenig breiter. "Ich danke Euch, aber in letzter Zeit habe ich mich zu wenig darum gekümmert.", erklärte sie leise. "Aber ja, es ist eine merkwürdige Sache mit der Zeit.
Sie hatte geahnt, dass Henry nicht ganz so begeistert von der Reise nach Frankreich war. Aber es würde schon werden, er würde ihr das nicht abschlagen.
"Ihr hattet in letzter Zeit auch andere Dinge im Kopf, als diese Reise. Aber wenn Ihr nun in Ruhe alles angeht, sehe ich Paris sicher bald wieder. Immerhin habt Ihr es versprochen. Ich freue mich darauf, einmal wieder meine Heimat zu sehen."

Henry

Henry nickte langsam. „Ich werde mich darum bemühen.“ erwiderte er und versuchte sich an einem Lächeln. „Ich will mich wenigstens an dieses Versprechen halten. Wenn ich andere Euch gegenüber schon gebrochen habe.“
Henry atmete leise aus und richtete den Blick kurz auf den Weg vor ihnen, ehe er wieder zu Marguerite sah. "Vielleicht solltet Ihr schon einmal daran denken Eure Sachen zu packen." erwiderte er dann lächelnd. "Es wird sicher bald schneller gehen als Ihr gucken könnt." scherzte er leicht. "Heute Abend werde ich auch eher bei Euch sein, wenn alles nach Plan läuft, aber ... macht Euch deswegen keine Sorgen." erklärte er dann leise. Es hatte ja ohnehin keinen Sinn, wenn er seine Frau anfasste.

Marguerite

Marguerite nickte langsam. "Das habt Ihr, aber auch ich habe mich nicht immer an mein Wort gehalten." Sie hatte ihm Treue versprochen, ja, als Kind, aber dennoch...Versprechen war Versprechen. Und sie hatte ihn betrogen.
"Das werde ich tun, schaden wird es nichts und es hat sich einiges angesammelt." Marguerite legte den Kopf ein wenig zur Seite.
"In Ordnung." Und sie glaubte ihn, fürchtete seinen Besuch am Abend ausnahmsweise einmal nicht. "Ich mache mir keine Sorgen. Und wir sollten ein wenig traben, meint Ihr nicht?", forderte sie ihn dann auf um ihn abzulenken.

Henry

Henry nickte langsam. "Wir haben uns beide nicht an unsere Versprechen gehalten. Wenngleich unsere Vergehen wohl ungleich sind - vielleicht bietet es dennoch die Möglichkeit für uns neu anzufangen." erwiderte Henry schließlich.
Als Marguerite eine schnellere Gangart vorschlug, musste Henry lächeln und nickte. "Ja, lasst uns ein wenig Tempo in die Sache bringen." erwiderte er schmunzelnd, wartete jedoch bis Marguerite angetrabt war. Einen Moment beobachtete er sie versonnen, dann trieb er auf sein Pferd zu einem schnelleren Tempo an und schloss langsam zu ihr auf.

Marguerite

Sie waren eine ganze Weile unterwegs gewesen, als sie eine kleine Lichtung erreichten. Marguerite zügelte ihren Grauschimmel und schaute Henry kurz an.
"Was haltet Ihr davon, wenn wir hier unsere Rast einlegen, Henry? Es scheint ganz schön hier zu sein und niemand stört uns.", erklärte sie, um im nächsten Moment verzückt aufzuseufzen. "Oh, seht einmal..." Zwei Rehe hatten die Reiter gerade entdeckt und entfernten sich mit großen Sprüngen von der Lichtung durch das Unterholz.
"Wie schön...."

Henry

Henry hielt sein Pferd neben dem von Marguerite an und ließ den Blick über die Lichtung schweifen. "Eine gute Idee. Wenn Ihr Hunger habt, könnten wir auch eine Kleinigkeit essen." schlug Henry lächelnd vor und folgte dann Marguerites Blick.
Er schmunzelte vor allem als er ihren entzückten Blick sah und nickte. "In der Tat, richtig idyllisch hier, nicht wahr?"Henry stieg aus dem Sattel und half dann Marguerite ebenfalls hinunter. Einen Moment hielt er sie dabei kurz fest, widerstand jedoch dem Drang sie an sich zu ziehen.
"Proviant haben wir genug dabei, wir können es uns also gut gehen lassen."

Marguerite

"Ja, warum nicht. Frische Luft macht immer ein wenig hungrig." Marguerite ließ sich aus dem Sattel helfen und verharrte einen Moment an Henrys Seite, ehe er sie schließlich losließ.
"Es ist wunderschön hier. Sehr friedlich, als wäre auf der Welt einfach alles in bester Ordnung." Sie sah sich noch einmal um und trat dann zu ihrem Pferd, um den Sattelgurt zu lockern sowie die Zügel um den Hals zu verknoten, damit der Wallach sich an den saftigen Gräsern gütlich tun konnte, während sie sich hier aufhielten.
"Nun...", begann sie mit einem Lächeln. "Dann werden wir zumindest nicht verhungern." Henry hatte sich verändert. Er bemühte sich aufrichtig um sie und wenn er so liebenswert war, konnte sie ihm einfach auch nicht mit Hass begegnen. Im Gegenteil, so konnte sie Henry sogar ein klein wenig Zuneigung entgegen bringen.

Henry

Henry tat es Marguerite gleich und lockerte den Sattelgurt seines Tieres etwas. Danach löste er die Satteltaschen und warf sie sich über die Schulter, um zu einem Fleckchen der Lichtung zu gehen an dem die Sonne durch die Baumwipfel schien.
Er legte die Packtaschen auf den Boden und ließ sich daneben im Gras nieder. Sein Blick wanderte zu Marguerite und er streckte die Hand nach ihr aus. "Wenn ich meine Königin bitten dürfte ..." Er bemühte sich um ein freundliches Lächeln.

Marguerite

Marguerite sah Henry nach und folgte ihm schließlich, nachdem sie ihrem Pferd ein letztes Mal den Hals getätschelt hatte. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte sie sich wirklich frei, trotz Henrys Anwesenheit. Sie fühlte keine Angst und keine Anspannung, im Gegenteil.
Als sie seine Hand nahm und sich neben ihm im Gras niederließ, war sie einfach entspannt. Sie konnte Philippe nicht vergessen, aber hier konnte sie die Gedanken an ihn einfach für eine Stunde beiseite schieben und das Leben genießen.
"Natürlich, mein König.", erwiderte sie lächelnd.

Henry

Henry sah Marguerite aufmerksam an als sie sich zu ihm setzte und ein Lächeln ihre Lippen zierte. Sie wirkte endlich einmal entspannt in seiner Gegenwart, nicht so wie sonst. Ein Umstand, der dafür sorgte, dass auch Henry gleich noch eine Spur gelassener wurde.
Er machte sich daran das Essen aus den Satteltaschen auszupacken und vor ihnen auszubreiten. Sie hatten Brot, Käse und Schinken, ein bisschen Obst, sowie einige andere kleine Köstlichkeiten. Dann holte er zwei Trinkschläuche hervor und hielt sie vor Marguerite in die Höhe. "Wasser oder einen Schluck Wein?" fragte er mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

Marguerite

Marguerite  beobachtete Henry dabei, wie er einige Dinge aus den Taschen holte und lachte leise. "Nun, verhungern müssen wir wahrlich nicht. Ihr habt an alles gedacht, Henry."
Und sie musste gestehen, ein wenig Hunger hatte sie wirklich. Sie freute sich auf dieses schlichte Picknick mehr, als sie sich auf jedes Festessen gefreut hätte.
"Ich denke, einen Schluck Wein können wir uns hier ruhig gönnen, solange wir nachher die Pferde noch wieder finden.", erwiderte sie amüsiert.
Er hatte wirklich an alles gedacht. So fürsorglich kannte sie ihn gar nicht. Lange war er nicht mehr so sehr um sie bemüht gewesen.

Henry

Henry wurde kurz ein wenig rot vor Verlegenheit. "Nun ja, ein großer Teil der Lorbeeren gehört eigentlich dem Koch. Ich habe ihm lediglich mitgeteilt, was ich gerne mitnehmen würde." erwiderte Henry und zog dann den Korken aus dem Weinschlauch. "Nach Euch, Mylady." Er überreichte Marguerite den Weinschlauch und beobachtete sie einen Augenblick.
Sie wirkte so losgelöst und entspannt, so hatte er sie wirklich noch nie erlebt. Und vor allem hatte er nicht erwartet, dass sie ihm gegenüber jemals so sein würde. Schon gar nicht, nachdem er sie mit ihrem Liebhaber erwischt hatte und diesem doch reichlich zugesetzt hatte. Eigentlich hatte Henry erwartet, dass er jetzt erst Recht nicht mehr an sie heran kommen würde, doch er war froh darüber, dass es anders war.

Marguerite

"Nun, aber immerhin habt Ihr ausgesucht, was wir jetzt dabei haben. Und das ist jetzt genau das Richtige. Ich bin so froh endlich einmal wieder draußen zu sein. Ich habe den Wald vermisst. Nur im Haus eingesperrt zu sein, ist so furchtbar erdrückend."
Marguerite seufzte leise und genoss die Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht. Dann warf sie Henry einen schrägen Blick zu, nahm den Weinschlauch entgegen und trank einen Schluck.
"Gut..", bemerkte sie dann. "Ein guter Wein..."

Henry

Maguerites Worte sorgten prompt für ein schlechtes Gewissen bei Henry, immerhin war er es gewesen, der sie regelrecht weggesperrt hatte. Aber irgendwie hatte er sie bestrafen müssen für das, was sie getan hatte ...
Henry beobachtete sie beim Trinken und musste lächeln. "Das freut mich." erwiderte er und nahm den Weinschlauch entgegen, um ebenfalls einen Schluck zu trinken. "Und in Eurer Gesellschaft schmeckt er noch besser." erklärte er mit leiser Stimme. "Ich bin wirklich froh, dass Ihr mitgekommen seid." In Wahrheit hatte er nämlich nicht geglaubt, dass sie wirklich kommen würde bis sie schließlich auf ihrem Pferd saß. Henry hatte fest damit gerechnet, dass sie doch noch einen Rückzieher machen würde, um ja nicht in seiner Nähe sein zu müssen.

Marguerite

Marguerite überging Henrys sichtbar schlechtes Gewissen einfach und beschloss, sich einfach nur dem Essen zu widmen. Einen schönen tag zu genießen, dazu hatte sie nicht oft Gelegenheit.
"Ich auch. Sonst hätte ich diesen schönen Tag verpasst, nicht wahr? Das wäre eine Schande gewesen. Außerdem wäre ich in den Gärten doch recht einsam gewesen, mit meiner Zofe kann ich einfach nicht vernünftig sprechen. Sie ist zwar ein liebes Ding, aber leider auch nicht die Hellste, wenn Ihr versteht was ich meine. Doch über ihre Arbeit kann ich mich nicht beschweren.", erklärte sie schließlich und nahm sich ein Stück Brot.
Sie konnte sich vorstellen, dass er überrascht gewesen war, dass sie tatsächlich mitgekommen war. Normalerweise ging sie ihm erfolgreich aus dem Weg.

Henry

Henry ließ sich etwas zurück sinken und stützte sich mit den Ellenbogen ab, um in einer halbwegs aufrechten Position zu verharren. "So ist das also ... nun, es ehrt mich, dass Ihr lieber mit mir kommt, als Zeit mit Eurer Zofe zu verbringen." bemerkte Henry ein wenig amüsiert, aber durchaus aufrichtig.
Während er sich ein kleinen Stück Käse in den Mund schob, ließ er den Blick an Marguerite auf und ab wandern. "Ihr seht wirklich hübsch aus, heute." stellte er fest und lächelte sanft.
Es tat gut einfach hier mit Marguerite ein wenig Zeit zu vertreiben ohne irgendwelchen Druck ohne Zwang ... er konnte einfach nur er selbst sein.

Marguerite

"Nun, das dürfte doch in Eurem Sinne sein, oder etwa nicht?", erwiderte Marguerite leichthin. Wen Henry so war wie jetzt, war er gar nicht so schrecklich. Fernab von allem wirkte er auf sie eher wie ein manchmal unbeholfener Jüngling. Vielleicht lag es wirklich daran, dass er bisher mit allem gescheitert war, was er angefasst hatte. Das prägte einen sehr nachhaltig.
Sein unerwartetes Kompliment ließ sie leicht erröten. "Ich danke Euch für das Kompliment, Henry. Ihr seid ein Schmeichler, wenn Ihr wollt."
Aber meistens wollte er nicht. Eigentlich schade...

Henry

"Voll und ganz." erwiderte Henry schmunzelnd. Dann legte sich eine leichte Röte auf seine Wangen und er musste kurz den Blick abwenden. "Ich versuche ja mir Mühe zu geben." murmelte er und griff eilig nach dem Weinschlauch, um noch einen kleinen Schluck zu nehmen, damit er Marguerite nicht ansehen musste.
Er seufzte leise und sah wieder zu ihr hinüber. "Es ist wirklich bedauerlich, dass wir nicht schon vorher solche Gelegenheiten hatte." Dass er nicht schon vorher zu ihr hatte durchdringen können, sondern sie im Gegenteil immer mehr vergrault hatte.

Marguerite

"Das merke ich.", erwiderte Marguerite leise. Da war sie wieder, diese leichte Befangenheit zwischen ihnen. Diesmal aber war sie anderer Natur, eher ein wenig verlegen statt aus Anspannung geboren.
"Ja, bedauerlich in der Tat.", sagte sie und zögerte kurz. "Aber solche Gelegenheiten habt Ihr unmöglich gemacht mit Eurem groben Verhalten."
Er hatte sie schließlich gedemütigt, wo er nur konnte. Und das war grauenvoll gewesen. "Der Grund, warum ich so...anfällig für Philippes Anwesenheit war...", fügte sie fast tonlos hinzu.

Henry

Henry wandte den Blick ab und schluckte leicht. "Ich weiß. Ich hätte Euch besser behandeln müssen." erwiderte er und biss im nächsten Moment die Zähne aufeinander. Philippe ... wenn er diesen Namen nur hörte ... dieser Bastard sollte doch zur Hölle fahren!
Henry atmete leise aus und sah dann wieder zu Marguerite hinüber. "Er war zur rechten Zeit am rechten Ort und hat Euch mit Freundlichkeiten überhäuft." murmelte Henry. Vielleicht hätte es auch jeder andere sein können, der in dem Moment den Mut gehabt hätte, freundlich zu Marguerite zu sein ...

Marguerite

Marguerite seufzte schwer. "Ja, das hättet Ihr wohl. Ich war am Anfang wirklich bereit Euch eine gute Gemahlin zu sein. ich habe mich nach einem Funken Zuneigung von Euch gesehnt, aber Ihr habt mich behandelt, als hätte ich Euch irgendwann etwas getan. Ich hatte irgendwann damit umzugehen gelernt, aber als junges Mädchen ist das nicht leicht."
Sie schüttelte leicht den Kopf.
"Es ging nicht darum, dass er ein bisschen nett zu mir war, Henry. Es ging darum, dass ich wissen wollte, wie es sich anfühlt geliebt zu werden. Alle redeten von der Liebe, wie schön es sei...zu lieben und geliebt zu werden. Ich dagegen war gefangen in einer Ehe, in der mein Mann mich ganz offensichtlich hasste. Und Philippe war für mich da, wenn es mir schlecht ging. Wenn ich traurig war, hat er mich in den Arm genommen und mich aufgemuntert. Wenn ich mich gefreut habe, hat er sich mit mir gefreut. Wenn ich gelitten habe, hat er mit mir gelitten. Er wollte immer nur das Beste für mich, egal, wie viel er zurück stecken musste. Das ist der Grund. Und ich habe mich so oft gefragt, warum Ihr nicht so sein könnt. Versteht Ihr nun, warum es mir so schwer fällt mich Euch zu öffnen?"

Henry

Henry setzte sich langsam auf und heftete den Blick an seine Fußspitzen. Marguerite so reden zu hören sorgte dafür, dass sich sein Magen schmerzhaft zusammen zog. Er wollte gar nicht wissen, wie sie doch ihren Angebeteten verehrte ... er wollte überhaupt nicht hören, was dieser Bastard getan hatte, wozu Henry nicht in der Lage gewesen war.
Henrys Finger schlossen sich um ein Grasbüschel neben seiner Hand und er biss die Zähne aufeinander. Langsam schüttelte er dann den Kopf. "Ich habe euch nicht gehasst. Nie. Ich war nur ... ich konnte mit all dem nicht umgehen." Mit all den herablassenden Blick und der Verachtung, die ihm von seinem Vater entgegen geschlagen war. Und Marguerite war die einzige gewesen gegenüber der er sich stärker gefühlt hatte, über die er Kontrolle hatte.
Henry fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er fühlte sich furchtbar unwohl in seiner Haut, wäre am liebsten aufgestanden und nach Hause geritten. Wie sollte er denn mit diesem Bastard konkurrieren, der für Marguerite immer ihr heldenhafter Ritter in schillernder Rüstung sein würde?

Marguerite

"Und doch habt Ihr es mich spüren lassen. Ihr konntet mit all dem nicht umgehen? Doch was konnte ich dafür?", fragte Marguerite leise. Sie spürte genau, dass diese Momente wichtig für ihr Leben waren.
"Henry...ich sagte Euch dies nicht, um Euch zu verletzen.", begann sie. "Aber wenn Ihr wollt, dass ich Euch mit mehr als nur Abneigung und Angst begegne, müsst Ihr mir mir reden." Marguerite biss sich auf die Unterlippe, gab sich einen Ruck und legte Henry eine Hand an die Wange, damit er sie ansah.
"Henry...wir wissen Beide, dass du eigentlich nicht so bist, wie du dich mir gegenüber lange verhalten hast. Warum hast du das getan? Ich will dich verstehen, damit ich damit abschließen kann. Wenn es nicht wieder geschieht..."
Sie würde ihn nie lieben, ihr Herz gehörte nur einem. Aber vielleicht konnte sie gut mit ihm auskommen irgendwann und ihm die Stütze sein, die er in ihr suchte.