William und Joanna ab 09.09.12 - Teil 5

Amélie

Amélie lächelte. "Das ist schön. Ich freue mich darauf, schließlich möchte ich an Eurem Leben teilhaben, Philippe." Sie erwiderte seinen Kuss und strich eine Strähne aus seiner Stirn.
"Das bin ich, aber Ihr macht es mir auch leicht Euch zu mögen. Eigentlich habt Ihr ein sehr großes Herz. Es ist eine Schande, dass man es Euchgebrochen hat. Vielleicht bin ich ja in der Lage es zu heilen...zumindest ein bisschen."
Amélie seufzte zufrieden. "Das ist gut. Ich erlebe das schließlich auch zum ersten Mal, aber zusammen schaffen wir das. Und wenn es Euch beruhigt, werde ich natürlich mit John sprechen."

Philippe

Jeder Moment, der verstrich, machte Philippe deutlicher, dass er nicht hätte gehen müssen. Er hätte direkt hier bleiben sollen, aber für die Zukunft war er schlauer. Er durfte sich vor seiner Gemahlin nicht verschließen, das würde es ihm nur schwerer machen.
Philippe nahm Amélies Gesicht in seine Hände und sah ihr fest in die Augen. "Das hast du bereits - es ein bisschen geheilt." erklärte Philippe ernst und wählte ganz bewusst die vertraulichere Anrede. Amélie brachte ihn dazu sich zu öffnen und über das zu sprechen, was er selbst vor Robert möglichst verschlossen hielt außer es ging nicht anders.
"Und du hast dafür gesorgt, dass ich mich verliebt habe." fügte er dann hinzu und gab Amélie noch einen Kuss. Ja, er war verliebt in sie. Das hatte Philippe heute Abend endgültig begriffen. Es war nicht wie bei Marguerite und er war sich sicher, dass er nie eine Frau lieben würde wie Marguerite, aber dennoch hatte sich eine gewisse Verliebtheit in ihm breit gemacht.

Amélie

Amélie sah ihren Mann aufmerksam an und erwiderte seinen Blick. Seine Worte waren wunderschön und es entging ihr nicht, dass er die Förmlichkeiten fallen ließ. Absichtlich oder nicht, es war längst überfällig. Sie schenkte ihm ein Lächeln. "Das freut mich sehr. Ich hatte gehofft, dass es mir gelingen würde, so schwer es auch sein möge."
Seine folgende Aussage aber sorgte für einen kurzen Moment für Sprachlosigkeit bei ihr. Verliebt..."Du hast dich in mich verliebt?", fragte sie leise.
Das war mehr, als sie je erwartet hätte.
Und sie mochte ihn ja auch, sehr sogar. "Es scheint, als würden wir doch noch Beide glücklich mit dieser Hochzeit."

Philippe

"Dafür, dass es nicht ganz einfach ist, ist es dir schon gut gelungen." murmelte Philippe und musste lächeln als Amélie so überrascht reagierte. "Ja, damit hätte ich selbst kaum gerechnet. Verrückt, nicht wahr? Von einer Weile wollte ich dich nicht einmal kennen lernen und nun ..."
Philippe küsste sanft Amélies Stirn und nickte dann. "Es hat tatsächlich ganz den Anschein." bestätigte er und war wieder einmal verblüfft, welche Wirkung sie auf ihn hatte. Wie schnell sie dafür sorgen konnte, dass er sich beruhigte und wieder Vernunft annahm. Und wie leicht sie ihn um den Finger gewickelt hatte, ganz so als hätte er all diese düsteren Sachen nie durchgemacht.

Amélie

Amélie nickte. "Es scheint so, aber das überrascht mich in der Tat selbst. Ich hätte indes auch nicht damit gerechnet, dass du Gefühle für mich entwickelst. Doch es freut mich und Gott wird sich schon etwas dabei gedacht haben. Und bald....bald werden wir Eltern."
Sie lächelte fröhlich. "Du lebst wieder, Philippe. Das ist das Merkwürdige daran für dich. Wieder ein richtiges Leben mit allem, was dazu gehört, statt immer verzweifelt in die Vergangenheit zurück zu schauen. Du blühst richtig auf."
Und das gefiel ihr wirklich. Dieser lebendige, glückliche Philippe war ein ganz anderer Mensch.

Philippe

"Ja, dabei wird er sich etwas gedacht haben." erwiderte Philippe, sah Amélie einen Moment lang an und lächelte dann. "Das werden wir." murmelte er und legte einen Hand auf Amélies Bauch. Philippe seufzte leise. "Ich warne dich schon einmal vor, ich werde in dieser Sache sicher noch ein, zwei Mal die Nerven verlieren ... nimm es mir nicht allzu übel." bemerkte er und küsste Amélie sachte.
Die Aussicht auf ein Kind machte ihm noch immer Angst, aber er versuchte diese im Griff zu behalten und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, was für eine wundervolle Zukunft es werden könnte, wenn alles gut ging.
"Und das habe ich maßgeblich dir zu verdienen." erinnerte er seine Gemahlin schmunzelnd.

Amélie

Amélie seufzte zufrieden, als er die Hand auf ihren Bauch legte. Es war ein schönes Gefühl und sie fühlte sich sehr geborgen bei ihm, jetzt, da er sich gefangen hatte. Zusammen würden sie das schaffen, da war sie ganz sicher. Und es würde ein schönes Leben werden.
"Das macht nichts, ich sollte mich bis dahin daran gewöhnt haben. Dein Bruder wird es schon schaffen, dich wieder auf den Boden zu holen, das hat ja heute auch gut funktioniert, oder? Du warst doch bei ihm, nicht wahr?"
Sie lehnte den Kopf an seine Schulter und lächelte sanft.
"Auch, aber nicht nur. Du warst auch bereit dich auf mich einzulassen, das ist viel wert."

Philippe

Philippe sah Amélie ein wenig überrascht an. "Ja" erwiderte er verdutzt. "Ja, das war ich. Aber ... woher wusstest du das?" fragte er irritiert und schüttelte dann den Kopf. "Meine Liebe, ich glaube, du kennst mich wirklich schon erstaunlich gut." bemerkte Philippe und strich Amélie über die Wange.
"Das war ich, aber du warst auch überzeugend genug."
Philippe spürte, wie der Druck, der auf ihm gelastet hatte nachdem Amélie von ihrer Schwangerschaft berichtet hatte, immer weiter abnahm. Es würde noch dauern bis er verschwunden war und die Geburt und die ersten Tage des Kindes würden seine Angst wieder wachsen lassen, aber er würde es schon bewältigt bekommen.

Amélie

Amélie musste lachen. "Es ist nicht schwer zu erraten, schließlich hast du auch bezüglich unserer Hochzeit immer bei ihm Rat gesucht. Er steht dir nahe, du würdest eher zu ihm gehen als zu sonst jemandem. Und du erinnerst dich doch sicher noch...ich konnte bei unserem ersten treffen schon in dir lesen wie in einem Buch. Deine Augen verraten immer sehr viel über dich, aber manchmal muss man auch einfach nurgeduldig beobachten, um etwas über dich zu erfahren. Wir leben nun schon einige Wochen zusammen....genug Zeit also." Sie küsste ihn auf die Wange. "Und ich bin froh, dass ich dich überzeugen konnte. Du solltest deinem Bruder wirklich auf Knien danken, dass er so hartnäckig war."
Ohne Robert wären sie sicher nicht verheiratet.
"Und für unser Kind kannst du ja mit Diana noch etwas üben."

 

Henry lehnte sich zufrieden lächelnd zurück und sah zur Tür. er erwartete Roger of Norfolk, den er zu sich bestellt hatte, um ihm ein Angebot zu unterbreiten, dass der junge Mann gar nicht ablehnen konnte. Besonders nicht nachdem Henrys Gespräch mit dem Earl of Norfolk so positiv verlaufen war und dieser von einer Hochzeit seines Sohnes mit Ida ganz angetan gewesen war.
Seit Ida ihren kleinen Jungen geboren hatte, wurde sie für Henry zunehmend langweiliger. Sie hatte nur noch Augen und Ohren für das Kind und die gemeinsame Zeit, die sie mit Henry verbrachte wurde immer kürzer und litt zusehendst darunter, dass sie sich permanent nach ihrem kleinen William sehnte. Ein Umstand, der Henry langsam aber sicher auf die Nerven ging.
Aber er hatte Ida gern und sie hatte ihm so manche Nacht versüßt, deshalb wollte er sie in guten Händen wissen. Und die Hände, die er für sie auserwählt hatte, waren die von Roger of Norfolk.
Für den jungen mann würde Ida eine gute Partie darstellen und Henry schlug zwei Fliegen mit einer Klappe - er wusste Ida gut untergebracht und band gleichzeitig Norfolk mit diesem Gunsterweise fester an sich.

Roger

Roger war überaus nervös. Der König hatte noch nie nach ihm gerufen und unwillkürlich drängte sich ihm die Frage auf, was er verbrochen oder sein Vater wieder ausgeheckt hatte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es ihm gefallen würde.
Doch vielleicht würde Henry ihn ja überraschen. Vielleicht geschah dann auch einmal etwas Spannendes in seinem Leben, das seit Elizabeths Abreise wieder erschreckend ruhig geworden war. Er vermisste sie, aber er ahnte auch, dass er nie wieder eine Chance bei ihrem Vater haben würde, so sehr Lizzy sich auch dafür einsetzte. Dazu hatte er sich einfach einmal zu wenig im Griff gehabt. Er seufzte leise und klopfte an, trat schließlich nach einer Antwort ein und sank auf ein Knie. "Sire, Ihr wolltet mich sehen. Was kann ich für Euch tun?"

 

Als es klopfte, signalisierte Henry einem Diener zu öffnen und stellte zufrieden fest, dass es Roger of Norfolk war, der seinem Ruf gefolgt war. Ein leichtes Lächeln umspielte die Lippen des Königs und er signalisierte Roger sich zu erheben.
"Was Ihr für mich tun könnt? Ich hoffe doch eine ganze Menge. Aber zunächst könntet Ihr Euch einmal setzen." Er deutete auf den gegenüberliegenden Stuhl und wartete bis Roger seiner Aufforderung gefolgt war.
"Ich wollte mit Euch über Ida de Tosny sprechen. Genauer gesagt über ihre Zukunft." begann Henry ohne Umschweife. "Ich bin auf der Suche nach einer geeigneten Partie für Ida und ich denke, ich habe sie in Euch gefunden, mein junger Freund." erklärte der König und sah Roger forschend an. "Was würdet Ihr sagen, wenn ich Euch die Hand Ida de Tosnys anbieten würde?"

Roger

Roger erhob sich und ließ sich zögerlich auf den Stuhl sinken. Das hier war alles äußerst merkwürdig. Aber er wollte erst einmal hören, was Henry zu sagen hatte. Das, was folgte, überraschte ihn indes sehr.
"Ihr wollt...dass ich heirate?", fragte er überrascht. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet und es brachte ihn in eine Zwickmühle. Er liebte Lizzy sehr, aber er war ziemlich sicher, dass es sie niemals würde heiraten dürfen. Der Lordkanzler war deutlich gewesen.
"Aber warum ausgerechnet ich, Sire? Ich bin nicht sicher, ob ich der geeignete Mann für sie wäre."

 

Henry hätte beinahe laut geseufzt. Stattdessen lächelte er nur milde. "Seht Ihr und genau deshalb seid Ihr der Richtige." entgegnete er. "Ich will, dass sie in guten Händen ist. Bei einem Gemahl, der gut auf sie achten wird und sie zuvorkommend behandelt und ich habe den Eindruck, dass Ihr genau das tun werdet. Allein die Tatsache, dass Ihr an Euch Zweifel hegt, beweist das deutlich."
Henry strich sich über das Kinn und musterte den jungen Mann vor sich. Ja, er würde gut zu Ida passen und sicher genügend Verständnis für sie mitbringen. Und er würde den zukünftigen Earl of Norfolk hervorragend an sich binden. Besser hätte er es kaum einfädeln können.
"Nun, was sagt Ihr?"

Roger

Roger bemühte sich, keine Grimasse zu ziehen. Das lief nun so gar nicht wie er sich das vorstellte. "Ich würde sie natürlich gut behandeln, aber ich weiß trotzdem nicht, ob es so eine gute Idee ist...Ich kenne sie doch gar nicht, Sire. Und eigentlich zog ich eine Verlobung mit einer der Töchter des Lordkanzlers in Betracht.", sagte er schließlich bedächtig.
"Wie kommt Ihr ausgerechnet auf mich, Sire? Es gibt sicher viele Männer hier, die eine solche Partie schätzen würden."
Immerhin war Ida de Tosny ein hübsches Mädchen. Aber Roger war nicht gerade erpicht darauf eine Frau zu heiraten, die Henry einen Bastard geboren hatte.

 

Henry hätte um ein Haar mit den Augen gerollt. "Das lässt sich wahrlich schnell ändern. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr sie noch heute treffen und von mir aus jeden Tag mit ihr verbringen, dann werdet Ihr sie schon kennen lernen. Und Ihr werdet sicher nicht enttäuscht sein, Ihr solltet Euch besser geehrt fühlen, mir liegt viel an Ida." erklärte Henry und verzog dann spöttisch die Lippen. "Tatsächlich? Dabei dachte ich gehört zu haben, dass der Lordkanzler Euch mehr oder weniger davon gejagt hat als Ihr das letzte Mal auf die Idee gekommen seid, Euch eine seiner Töchter genauer anzusehen." bemerkte Henry beiläufig.
"Warum nicht auf Euch? Es gibt viele, ja, aber die meisten scheiden schon aus, weil sie nicht wissen, wie man eine Frau anständig zu behandeln hat. Und Ihr seid in einer vielversprechenden Position, der Erbe Eures Vater ... da weiß ich Idas Zukunft immerhin gesichert."

Roger

Roger seufzte innerlich und stellte fest, dass er in der Falle saß. Offensichtlich war es für Henry bereits beschlossene Sache. Und im Prinzip hatte er ja auch recht.
"Ich schätze, ich sollte sie kennenlernen, wenn Ihr wünscht, dass ich sie heirate. Sicherlich wollt Ihr ihr auch nicht zumuten einen Fremden zu heiraten, wenn sie Euch so teuer ist, wie Ihr sagt."
Er errötete ein wenig. "Mit Verlaub, Sire, aber der Lordkanzler ist sehr...eifersüchtig, wenn es um seine Töchter geht. Ich hatte gehofft, er würde mir im Frühjahr eine neuerliche Chance geben."
Er hob den Blick. "Mein Vater war vermutlich begeistert von dieser Idee, nicht wahr?"

 

Henry nickte zufrieden. "Das solltet Ihr. Das wird Euch und auch ihr gut tun, da bin ich sicher." erwiderte Henry und lächelte nachsichtig. "Es ehrt Euch, dass Ihr hartnäckig bleiben wollt, aber in diesem Fall ist das wohl vergeblich. Oder glaubt Ihr wirklich, dass der Lordkanzler im Frühjahr seine Meinung ändert, nur weil ein wenig Zeit vergangen ist?"
Dann huschte kurz ein Grinsen über Henrys Lippen und er nickte erneut. "In der Tat, das war er." bestätigte Henry und wurde wieder ernst. "Aber zugegebener Maßen hatte ich erwartet bei Euch ebenfalls auf ein wenig mehr Zustimmung zu treffen. Ich bin ein wenig enttäuscht, dass Ihr offenbar nicht zu schätzen wisst, was ich Euch anbiete."

Roger

"Ihr habt wohl Recht.", stimmte Roger zu. "Ich hatte es gehofft, da ich Lady Elizabeth sehr zugetan bin, aber ich befürchte, er wird seine Meinung nicht ändern. Er hütet sie wie seinen Augapfel." Henry sprach natürlich treffsicher die Schwachpunkte seiner Ausrede an und ihm wurde klar, dass er wohl nachgeben musste. Lizzy würde er vermutlich ohnehin nicht wieder sehen.
"Ich war nur überrascht, mein König. Damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Ich weiß durchaus zu schätzen, was Ihr mir anbietet. Sie ist eine schöne Frau und bringt auch eine ansehnliche Mitgift mit." Schließlich war Ida nicht umsonst ein Mündel des Königs.

 

Henry nickte. "Ja, er war schon immer ausgesprochen stur. Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, bringt man ihn nur schwer davon wieder ab." bestätigte Henry. Ihm ging es immerhin ganz genauso, er ließ sich auch von nichts abbringen, das er sich in den Kopf gesetzt hatte und deshalb würde er Roger of Norfolk auf mit Ida verheiraten wollen.
Henry lächelte nun wieder. "Na bitte, ich hatte schon befürchtet, dass Ihr gar nicht mehr zur Vernunft kommt." scherzte er leicht. "Also seid Ihr einverstanden? Ihr könnt sie natürlich gerne erst noch einmal treffen und mit ihr reden, doch spätestens Morgen früh erwarte ich eine Antwort."

Roger

Roger nickte und musste wider Willen grinsen. "So ist es, die Erfahrung habe ich nun auch gemacht. Leider, denn Elizabeth ist ein wirklich tolles Mädchen..."
Er seufzte. Es war klar gewesen, dass Henry ihm die Klinge auf die Brust setzen würde, nun blieb ihm keine andere Wahl mehr. Außerdem würde sein Vater ihm den Kopf abreißen, sollte er diese Chance verstreichen lassen.
"Ich würde sie gerne erst kennenlernen, ich werde Euch aber morgen eine Antwort geben. Doch ich schätzt, sie wird positiv ausfallen. Es spricht nicht wirklich etwas dagegen."

 

Henry lachte kurz freudig auf. "Wunderbar, das höre ich gerne. Ihr werdet sehen, Eure Entscheidung fällt schneller als Ihr ahnen könnt, wenn Ihr sie erst einmal seht." Aber egal, wie es verlaufen würde, Henry wusste, dass er gewonnen hatte. Roger würde einwilligen und damit einige seiner Probleme lösen.
Henry nickte Roger wohlwollend zu. "Ich werde mich darum kümmern, dass Ihr sie nachher treffen könnt." Je schneller das Ganze erledigt war desto besser, so viel stand fest. Dann hatte er Ida wenigstens gut unter gebracht und konnte sich auf wichtige Dinge konzentrieren.

Roger

Roger nickte. "Ja, vermutlich wird sie das." Die Entscheidung war ja eigentlich schon gefallen. Henry ließ ihm ja gar keine andere Wahl, er war der König und er wollte es so. Roger erhob sich langsam von seinem Stuhl.
"Ich danke Euch. Wenn Ihr erlaubt, werde ich mich zurückziehen und mich auf das Treffen vorbereiten." Er verneigte sich und entfernte sich dann. Was würde das nur werden? Ida de Tosny war eine Fremde für ihn, die Mätresse des Königs, die ihm lästig geworden war.
Womit nur hatte er das verdient? Einmal mehr ärgerte er sich über sich selbst. Warum nur hatte er seine Finger nicht von Lizzy lassen können? Dann wäre er nun mit ihr verlobt.

 

Henry nickte und erhob sich dann ebenfalls, um Roger noch einmal die Hand auf die Schulter zu legen. "Es freut mich, dass Ihr nicht ablehnt." erklärte er zufrieden und gab einem Diener dann ein Zeichen, um Roger hinaus zu führen. "Ich werde nachher jemanden bei Euch vorbei schicken, sobald alles vorbereitet ist und erwarte Euch dann morgen wieder hier bei mir."
Aber sie beide kannten die Antwort, sie wussten, dass Roger nicht ablehnen würde. Und Henry war zufrieden, er würde Ida in guten Händen wissen und sich nicht länger mit ihr herum schlagen brauchen. Das einzige, was noch einmal schwierig daran werden würde, war ihr klar zu machen, dass William am Hofe erzogen werden würde. Aber Ida hatte ebenfalls eine gute Erziehung genossen, sie würde sicher ein wenig jammern, aber ihm keine Szene machen, da war er sich sicher.

Ida de Tosny

Ida war nicht sonderlich begeistert, als sie Henrys Gemach betrat. Natürlich war ihr zukünftiger Ehemann nett und gut aussehend, aber sie fühlte sich dennoch etwas abgeschoben.
Vorsichtig ließ sie sich auf seiner Stuhllehne nieder und legte die Hand sanft auf seine Schulter. "Henry...bist du dir wirklich sicher? Warum schiebst du mich ab zu diesem Grafensöhnchen? Er mag ja ganz nett sein, aber wir haben uns doch so gut verstanden..."
Wochenlang hatte sie ihm das Bett gewärmt, ihm einen Sohn geschenkt und das war nun der Dank? Nun, immerhin hatte sie ihren kleinen William.