William und Joanna - 1180

Alan

"Vielleicht bekehrt mich ja auch das Alter und ich suche mir doch noch eine Frau.", spottete Alan amüsiert. "Glaub mir, ich will deinem Sohn nur helfen. Ohne Hintergedanken. Und solange ich dich habe, brauche ich doch keine anderen Männer. Zumindest vorerst."
Er sah Richard mit funkelnden Augen an, als dieser ihm durch das Haar strich. "Natürlich weiß ich das. Aber vielleicht macht mich gerade das so anziehend?"
Alan nickte langsam. "Das hat sie erwähnt. Ich hätte nie geglaubt, dass sie diesen Schritt geht. Jede andere Frau hätte dich lieber zerbrechen lassen, als dass sie sich etwas wie mich ins Haus holt. Du hast eine Frau mit dem Wesen einer Königin geheiratet."

Richard schürzte die Lippen. "Du wüsstest doch gar nicht, was du mit einer Frau anfangen solltest." erwiderte er spöttisch und grinste dann. "Ich weiß. Und du hast Recht, vorerst brauchst du keine anderen."
Richard betrachtete Alan einen Moment und musste lächeln als dessen Augen wieder das typische Funkeln aufwiesen, das ihm schon so unheimlich vertraut vorkam. "Möglicherweise." erwiderte er, zögerte einen Moment und gab dann aber doch nach, um Alan zu küssen. Mehr wollte er nicht tun, nicht hier, nicht jetzt und nicht heute, aber wenigstens einen Kuss wollte er sich gestatten.
"Ich auch nicht." wisperte Richard als sich ihre Lippen wieder voneinander lösten. "Aber du hast Unrecht, sie hat nicht das Wesen einer Königin, sondern das einer Kaiserin." korrigierte er lächelnd. "Immerhin hat sie sich nicht nur etwas wie dich ins Haus geholt, sie liebt auch noch etwas wie mich." bemerkte Richard grinsend. Er würde gleich zu Beatrice gehen und mit ihr sprechen, auch wenn ein Danke nicht annähernd genug sein würde, für das, was sie für ihn getan hatte.

Alan

"Woher willst du das denn wissen? Glaubst du, ich hätte früher nie eine Frau gehabt um auszuprobieren, wie das so ist?" Alan grinste zurück. "Dann ist es ja gut."
Er seufzte auf, als Richard ihn küsste. Ja,er hatte es durchaus vermisst. Und einen Mann hatte er in den letzten Wochen natürlich auch nicht gehabt. Er erwiderte den Kuss beinahe gierig. Oh ja, wie hatte er sich danach gesehnt und sein Körper reagierte deutlich darauf.
"Da hast du allerdings Recht. Sieh zu, dass du sie bei Laune hältst. Deine Kinder werden mit einer solchen Mutter sehr tolerant werden, wenn sie erwachsen sind."

Richard schnaubte leise. "Ich kann mir dich wirklich nicht mit einer Frau vorstellen ... bist du sicher, dass du überhaupt weißt, wie sie unten rum aussehen?" neckte er und schloss die Augen als Alan aufseufzte. Die Gier mit der er den Kuss erwiderte, überraschte Richard ein wenig und er vergrub die Finger seiner Rechten in Alans Haaren, während er den Kuss noch etwas in die Länge zog und die andere Hand auf seine Brust legte.
Dann aber löste er sich von ihm und schüttelte leicht den Kopf. "Nur weil sie mir den kleinen Finger gibt, will ich nicht gleich die ganze Hand an mich reißen." erklärte er leise strich Alan über die Brust und hauchte noch einen letzten Kuss auf seine Lippen, ehe er zurück trat. "Lass es uns langsam angehen." erklärte er und grinste kurz. "Auch, um sie bei Laune zu halten. Und glaub mir, sie ist schwanger, das wird in den nächsten Wochen also noch schwierig genug."

Alan

Alan gab Richard einen Klaps auf den Hinterkopf. "Natürlich weiß ich das. Ich habe vermutlich mehr Frauen gehabt als du, Prinzlein.", erklärte er spöttisch. Und wahrscheinlich hatte er damit sogar recht. Richard hatte immerhin früh geheiratet.
Alan war fast ein wenig enttäuscht, als Richard sich recht bald wieder löste. Aber es war natürlich verständlich. Es war ja sein eigener Rat gewesen, Beatrice bei Laune zu halten.
"In Ordnung. Aber ich kann nicht sagen, dass mir das sonderlich gefällt.", erwiderte er seufzend. "Ja, ich kann es mir vorstellen. Sie sind etwas launisch, wenn sie brüten, was?"

Richard grinste. "Mehr Frauen und mehr Männer." bestätigte er freimütig. "Aber nicht die Quantität, sondern die Qualität ist entscheidend." stichelte Richard und musste lachen.
Es war eigenartig, sie befanden sich erst seit einigen Minuten im selben Raum und schon fühlte Richard sich besser, irgendwie ... leichter. Er war froh gewesen, dass Alan überhaupt aufgetaucht war und nun waren sie auch noch rasch zu ihrem lockeren Umgang miteinander übergegangen, alles schien vergeben.
Richard lächelte. "Keine Sorge, du bekommst schon noch was du willst." versicherte er und nickte dann. "So könnte man es ausdrücken. Allerdings ist Beatrice wirklich harmlos im Vergleich zu anderen Frauen. Man muss einfach ein wenig umsichtiger mit ihr sein."

Alan

"Ja, vermutlich hast du recht. Aber ich suche mir ja auch nicht jeden wahllos aus." Alan grinste frech. "Nun, wir werden ja sehen. Ich habe wenig Erfahrung mit schwangeren Frauen. Umsichtiger....Das bedeutet, man sollte manchmal einfach besser die Klappe halten, was?"
Er lächelte leicht. "Ich schätze, das bekomme ich noch hin. Und irgendwann kannst du ja ohnehin nicht mehr mit ihr schlafen, dann wird sie dir schon nicht böse sein, wenn du zu mir kommst. Sie hat ja begriffen, dass du sie trotzdem liebst."
Es würde schon alles seinen Gang gehen.

Richard erwiderte das Grinsen. "Immerhin bist du schon bei einem Prinzen gelandet, du hast also zumindest ein wenig Geschmack." gestand er Alan zu und lachte dann. "Ja, für dich bedeutet das besonders, ab und zu die Klappe halte." bestätigte er.
Dann wurde Richards Lächeln sanft. "Ich will ihr Verständnis für mich nicht einfach gleich am ersten Tag so überstrapazieren." erwiderte er und schloss Alan noch einmal kurz in die Arme. "Ich bin froh, dass du gekommen bist." erklärte Richard und trat dann wieder zurück. "Na komm, ich bitte einen Diener dir dein Gemach zu zeigen und ich selbst werde meiner reizenden Gattin danken müssen."

Beatrice saß nachdenklich in ihrem Gemach und schaute aus dem Fenster. Die Kinder spielten draußen unter Aufsicht der Kinderfrau. Sie überlegte, wie Richard und Alan zurecht kamen. Ob sie sich vertragen hatten. Wie gut sie sich vertragen hatten...
Der Gedanke gefiel ihr nicht, aber es war, wie sie Alan gesagt hatte. Sie musste lernen sich mit dem Gedanken anzufreunden, dass er eben nicht nur bei ihr blieb. Dass er sie ab und an betrügen würde. Sie musste es akzeptieren, wenn sie mit Richard weiterleben wollte.

Richard hatte einen Diener angewiesen Alan sein neues Gemach zu zeigen und hatte sich selbst auf direkten Weg zu Beatrice gemacht. Er betrat das Gemach und fand sie zu seiner Erleichterung alleine vor. In Anwesenheit der Kinder hätte er nicht frei sprechen können, so war es nur gut, dass die Kleinen offensichtlich beschäftigt waren.
Er trat zu Beatrice ans Fenster und zog sie ohne ein weiteres Wort in seine Arme. Er gab ihr einen Kuss und vergrub sein Gesicht dann an ihrem Hals. "Ich werde das nie wieder gut machen können, was du alles für mich getan hat und auf dich nimmst." murmelte er und strich ihr zärtlich über die Wange.

Beatrice sah auf, als die Tür sich öffnete und Richard zielstrebig zu ihr kam. Sie bemühte sich um ein sanftes Lächeln. "Da bist du ja."
Weiter kam sie nicht, denn er schloss sie in die Arme und schmiegte sich an sie. Beatrice seufzte und erwiderte die Umarmung. "Weil ich dich liebe, Richard...", flüsterte sie. "Sonst würde ich das alles gar nicht aushalten."
Und damit kamen ihr stumm die Tränen. Diese verfluchten Stimmungsschwankungen, die sie ihrer Schwangerschaft wegen hatte...

"Ich liebe dich auch. Ich -" Richard brach ab als er bemerkte, dass Beatrice weinte und nahm ihr Gesicht in seine Hände. "Nein. Nicht. Nicht weinen." murmelte er beinahe verzweifelt und küsste ihre Tränen weg. "Wein nicht, bitte." Er konnte es so ja schon kaum ertragen sie weinen zu sehen und im Moment wo er selbst so völlig durcheinander war und dazu neigte sich in Selbstzweifel zu ertränken ...
"Bea, nicht weinen. Alles ist in Ordnung." wisperte er und küsste sie liebevoll, zog sie in seine Arme und hielt sie fest. "Alles wird gut ..." Er strich ihr über den Rücken und fühlte sich unfassbar hilflos.

Beatrice schüttelte ganz leicht den Kopf. "Es tut mir leid...", murmelte sie. "Ich weiß selber nicht, warum ich jetzt weine....ich will, dass du glücklich bist. Und das kannst du jetzt sein. Es war einfach nur ein bisschen viel in letzter Zeit. Zu viel Stress und dann das Kleine..."
Sie war einfach ein bisschen überfordert mit all dem. Mit ihren eigenen Problemen und Richards noch dazu. Sie schmiegte sich an Richard und beruhigte sich langsam ein wenig.
"Das wird es sicher...Das...das ist nur die Schwangerschaft."

"Das ... das wird alles aufhören. Der Stress. Du wirst dich von jetzt an ganz auf dich und unser Kleines konzentrieren müssen, um mehr musst du dich nicht mehr kümmern." versicherte Richard ihr und gab Beatrice einen langen Kuss. "Alles wird gut, Bea." murmelte er noch einmal und ließ seine Hand dann zu ihrem Bauch wandern.
"Und ich freue mich schon so darauf, wenn ich unser Kind in den Armen halten darf. Das ist ein so unendlich großes Geschenk, das du mir machst ... ich liebe dich so." Richard lächelte sanft. "Und nun nicht mehr weinen, bitte. Und wenn ich irgendetwas tun kann, sag es mir. Du hast so viel für mich getan, jetzt bin ich einmal an der Reihe."

"Ich versuche es...es ist wirklich nicht schlimm, es ist einfach...ach ich weiß auch nicht." Beatrice verstummte und erwiderte lieber seinen Kuss als weiter Unsinn zu reden. "Ich hoffe es auch...wirklich. Aber vielleicht wird es jetzt einfacher."
Das würde es auch zumindest für ihn werden. Und sie, sie musste abwarten, wie sich das Leben mit Alan gestaltete.
"Ich liebe dich auch und ich freue mich auf unser Kind." Sie nickte langsam. "Sei einfach da...", sagte sie dann leise.

"Ich weiß, dass es besser wird. Dass es gut wird." erwiderte Richard und strich ihr über die Wange. Mit einem Schlag war die Erleichterung, die er gerade in seinem Arbeitszimmer verspürt hatte als Alan vor ihm gestanden hatte wieder verschwunden. Und an ihren Platz traten Schuldgefühle. Er war so furchtbar egoistisch. Weil er selbst nicht stark genug war, bürdete er Beatrice eine solche Last auf und erwartete, dass sie einfach akzeptierte was er tat.
Richard schloss die Augen und hielt Beatrice fest. "Ich bin da. Und ich werde dich nie alleine lassen." erklärte er leise.

Beatrice atmete leise aus und seufzte. So war es besser...sie wollte es Richard ja auch nicht unnötig schwer machen, es war ihre Idee gewesen. Sie sollte sich wirklich nicht so anstellen. So schlimm war es auch wieder nicht.
Sie riss sich zusammen. "Das ist gut. Wenn wir zusammen halten, kann nichts geschehen. Und wir haben wundervolle Kinder."
Eigentlich konnte sie wirklich sehr zufrieden sein mit ihrem Leben.

"Wir halten zusammen." wiederholte Richard. "Das haben wir, das tun wir und das werden wir auch immer tun." Er gab ihr einen zärtlichen Kuss und lächelte sanft. "Und ja, wir haben wundervolle Kinder und ein weiteres ist im Anmarsch."
Richard strich sanft über Beatrices Bauch. Er hoffte nur, dass sie wirklich mit der Situation zurecht kam und sich nicht doch alles noch zum Bösen änderte. Er wünschte sich wirklich inständig, dass sie nun glücklich werden konnten. Besonders ihretwegen. Beatrice hatte es einfach verdient glücklich zu sein, mehr als jeder andere.

Gerard

Gerard atmete durch. Heute würde er Mary endlich heiraten. Dann würde sie seine Frau sein und würde hier bei ihm leben. Er hatte sie vermisst, in der Zeit, in der sie getrennt gewesen waren und er mochte das Mädchen sehr.
Nun wartete in der Kapelle darauf, dass der Lordkanzler seine Verlobte zu ihm brachte. Es wurde Zeit, der Besuch wartete bereits. Schließlich war sogar William Marshal mit seiner jungen Frau angereist, die ihre Zwillingsschwester heiraten sehen wollte.

Mary

Mary war furchtbar nervös gewesen, doch in dem Moment in dem Isabella ebenfalls in Essex eingetroffen war, hatte sich eine gewisse Ruhe in ihr breit gemacht. Ihre Schwester war hier an ihrem großen Tag und das war ungemein wichtig für sie.
Dennoch kribbelte ihr Magen vor Aufregung als sie nun neben ihrem Vater durch das Tor der Kirche trat und Gerard entdeckte, der vor dem Altar stand und auf sie wartete. Marys Herz setze einen Moment lang aus vor Aufregung, dann lächelte sie, straffte die Schultern etwas und ging ruhigen Schrittes den Gang entlang zu ihrem Liebsten hinüber.

Gerard

Gerard erwiderte das Lächeln seiner Braut und streckte die Hand aus, damit der Brautvater ihre in seine legen konnte. nun wurde es ernst. Mary sah wundervoll aus, nie hatte er sie schöner gesehen. Er war wirklich stolz auf sie.
Gemeinsam wandten sie sich dem Priester zu und Gerard antwortete entschlossen: "Ich will." Sie war wirklich hinreißend, sicherlich würde sie ihm eine gute Gemahlin sein. Zwar war sie manchmal ein wenig zu lebhaft, aber das würde sie auch ablegen.

Mary

Ein wohliger Schauer lief Mary über den Rücken als ihr Vater ihre Hand in die von Gerard legte. Sie schenkte ihrem Vater noch einen letzten dankbaren Blick, dann hatte sie nur noch Augen für ihren Liebsten. Er sah unglaublich gut aus, hatte sich ebenfalls zurecht gemacht für sie und Mary konnte nur mit Mühe still stehen bleiben und dem Priester zu hören.
Als sie endlich an der Reihe war, strahlte sie vor Freude. "Ja, ich will." erklärte sie glücklich und sah Gerard mit leuchtenden Augen an. Es war so weit, sie waren vor Gott den heiligen Bund der Ehe eingegangen.

Gerard

Gerard drückte beruhigend die Hand seiner jungen Frau, konnte er doch ihre Nervosität spüren. Aber das war wohl normal, sie war noch jung. Da durfte sie aufgeregt sein. Als der Priester den Segen über sie gesprochen hatte, beugte er sich vor und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen, wie es sich in der Öffentlichkeit gehörte. Anschließend führte er seine junge Gemahlin aus der Kapelle hinaus. Er konnte spüren, wie glücklich sie war und ließ ihr die Freude ein wenig. Es sollte schließlich ein schöner Tag für sie werden.
"Komm, liebste Gemahlin."

Mary

Mary hätte den Kuss am liebsten in die Länge gezogen, aber sie wusste, dass sie das hier in der Öffentlichkeit nicht durfte. Es war nur so verlockend, endlich einmal seine wundervollen Lippen zu schmecken ... aber immerhin waren sie nun verheiratet, für solche Dinge würde in Zukunft wohl genug Zeit bleiben.
Mary war überglücklich als sie neben Gerard nach draußen ging, wo ihre Familie wartete, um sie zu begrüßen. "Ich liebe dich." wisperte sie leise als sie durch die Tür traten. Gleich würden sie erst einmal von einem Haufen Gratulanten in Beschlag genommen werden.

Gerard Isabella

Gerard lächelte Mary an und legte flüchtig den Arm um ihre Taille. "Ich dich auch...", erwiderte er leise, ehe sie die Glückwünsche entgegen nehmen mussten. Es würde ein langer Tag werden... Er wandte sich einigen seiner Freunde zu, während Mary sofort von ihrer Schwester umarmt wurde.
Isabella drückte ihre Schester an sich und küsste sie auf die Wange. "Viel Glück und Gottes Segen, Mary. Ich wünsche euch alles Gute. Siehst du,jetzt bist du auch verheiratet. Ich freue mich so sehr für dich." Und sie hoffte, Mary würde ebenso glücklich werden wie sie selbst.