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Joanna & William
Anno Domini 1155...Henry II regiert über England. Immer an seiner Seite ist dabei sein Cousin, William of Cornwall. Als er sich in Joanna of Warwick, eine junge Frau unter seinem Stand, verliebt, beginnt sein eigener Kampf gegen das Denken seiner Zeit,
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 So Feb 01, 2015 10:28 pm
Philippe & Jeff
"So wars aber." erwiderte Jeff und starrte den Bengel an, der den Blick nun wieder von ihm nahm und den Ritter hinter ihm ansah. Im nächsten Moment zog sich Jeffs Herz schmerzhaft zusammen. Tom ... das war dieser unnütze Wirt gewesen. Dieser dumme Kerl, der ihm Ärger gemacht hatte und ehe Jeff hatte reagieren können, lag der Kerl am Boden und regte sich nicht mehr. Er hatte sich das geschnappt, was der Wirt dabei gehabt hatte und war verschwunden. Philippe sah Robert an und lächelte als er begriff, worauf dieser hinaus wollte. Das wäre natürlich ein fantastischer Glücksgriff, sollte sich Roberts Vermutung bestätigen. "Er wollte ein paar Geschäfte im Nachbardorf abschließen, wie ich hörte, er wird also kaum ohne alles von zu Hause los gegangen sein. Ich denke viel eher, man hat ihn um seine Wertsachen erleichtert."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 So Feb 01, 2015 10:34 pm
Robert hob eine Augenbraue. "Ich habe wirklich Schwierigkeiten dir das abzunehmen. Du wirkst nicht gerade glaubwürdig, zumal du nicht einmal deinen Namen Preis geben möchtest." Er erwiderte Philippes Blick und nickte dann zustimmend. "Dieser Meinung bin ich auch. Und hier in Truro gibt es Diebe nicht wie Sand am Meer. Die Chancen stehen also ausgezeichnet, dass wir gerade den Täter gefunden haben." Robert kam näher und sah dem Mann in die Augen. "Also...hast du Tom, den Wirt, getötet? Und hör auf mit den Spielchen!"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 So Feb 01, 2015 10:37 pm
Jeff
Sämtliche Farbe wich aus Jeffs Gesicht als der Bengel ihn als Mörder bezeichnete. Er schluckte schwer und schüttelte den Kopf. "Mein Name is Jeff. Einfach nur Jeff ... zufrieden?" erwiderte er und schüttelte wieder den Kopf. "Hab ich nicht, wirklich nich. Ich mag n Dieb sein, weil ich sonst nichts hab, aber ich bring keine Leute um. Wirklich nich." erwiderte Jeff beinahe panisch. Eigentlich hatte er den Wirt ja auch gar nicht töten wollen, aber der Kerl wollte sein Silber nicht rausrücken und da war Jeff wütend geworden. Und das nächste, was er wusste, war, dass der Kerl reglos am Boden lag ... ein Unfall, aber das würde ihm ja niemand glauben.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 So Feb 01, 2015 10:58 pm
Robert konnte die Panik regelrecht spüren, in die Jeff verfiel und das sagte ihm fast alles, was er wissen musste. "Also, einfach nur Jeff...Du wirkst ziemlich beunruhigt dafür, dass du es nicht getan haben willst. Und ich glaube, du hast es getan. Ob mit Absicht oder nicht, ich glaube, du hast Toms Tod verursacht. Und du wirst auch nicht beweisen können, dass du es nicht warst. Wie wäre es also, wenn du uns die ganze Geschichte erzählst? Vielleicht können wir dir dann ein wenig helfen die Strafe zu lindern. Aber nur, wenn du auspackst. Wenn nicht...übergebe ich dich gleich dem Sheriff."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Mo Feb 02, 2015 4:05 am
Jeff
"Klar, weil mir eh keiner glaubt! Nie glaub mir jemand, wenn ich die Wahrheit sag." erwiderte Jeff angespannt. Im trat der Schweiß auf die Stirn und er schüttelte den Kopf. "Ihr könnt nicht beweisen, dass ich es war!" protestierte er und schluckte dann schwer, ließ sich zurück sinken, um sich hinzusetzen. Vielleicht sollte er wirklich erzählen, was geschehen war und hoffen, dass er mit dem Leben davon kam. Es war unwahrscheinlich, aber zumindest einen Versuch wert. "Ich wollt ihn nich umbringen." murmelte Jeff schließlich und senkte den Blick. "Wollt nur etwas Silber von ihm haben, aber er wollt mir nichts geben, hat mich angeschrien und gesagt, ich solle mich zum Teufel schern. Da bin ich wütend geworden und ... dann lag er da. Einfach so auf dem Boden un regte sich nich mehr. Ich wollt das nich, wirklich nich."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Mo Feb 02, 2015 7:50 pm
"Das liegt vermutlich daran, dass du nicht so häufig die Wahrheit sagst, Jeff. Da musst du dich nicht wundern, dass die Leute wenig geneigt sind dir zu glauben. Ich kann es nicht beweisen, aber du kannst auch nicht beweisen, dass du es nicht warst. Und Philippe und ich haben dein Geständnis beide gehört. Ich denke, unserem Wort wird man glauben. Mein Bruder wird beschuldigt, das Verbrechen begangen zu haben, für das du verantwortlich bist. Und ich will ihn da hinaus bringen. Es war also ein Unfall, aber getötet hast du ihn." Robert verschränkte die Arme und betrachtete Jeff nachdenklich. "Ich mache dir einen Vorschlag. Ich sorge dafür, dass du dein armseliges Leben behältst, wenn du auspackst und gestehst und damit meinen Bruder entlastet."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Mo Feb 02, 2015 7:56 pm
Jeff
Jeff hielt den Blick auf den Boden gerichtet und rieb sich über den Arm. So weit hatte er es also schon gebracht, er hatte jemanden umgebracht und musste nun bezahlen. Er zuckte kaum merklich zusammen als der junge Bengel ihm ein Angebot unterbreitete ... ein Angebot von dem Jeff nicht wusste, was er davon halten sollte. "Und wozu?" murmelte er schließlich und sah mit stumpfem Blick wieder auf. "Damit ich bis zum letztn Atemzug in nem dreckigen Verlies herum sitz? Nich unbedingt verlockend." Und selbst, wenn er nicht irgendwo fest gehalten wurde, spätestens, wenn er das nächste Mal beim Klauen erwischt werden würde, würde er mindestens eine Hand verlieren, soviel war sicher. "Sorg mir lieber für n gutes Bier und anschließnd fürn schnelln Tod. Macht das Elend wenigstens kürzer."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Mo Feb 02, 2015 8:07 pm
"Auch das könnte ich dir besorgen, daran würde es nicht scheitern, wenn du auspackst. Allerdings glaube ich nicht, dass nur etwas Schlechtes in dir steckt. Sag mir...was für einen Beruf hast du erlernt? Was hat dein Vater getan? Du warst sicher nicht dein Leben lang ein Dieb, oder?" Auch, wenn Philippe ihn für verrückt erklären würde, er wollte nicht glauben, dass Jeff nur böse war. Und vielleicht konnte er Jeff ja etwas helfen. Auch wenn er seinem Vater Rechenschaft würde ablegen müssen. Hauptsache, Edward kam frei und konnte endlich sein Leben in Ordnung bringen.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Mo Feb 02, 2015 8:18 pm
Jeff & Philippe
Jeff, der sich langsam mit seinem Schicksal abfand, sah müde zu dem Bengel auf, der einfach keine Ruhe geben wollte. "Beruf?" er kratzte sich am Kinn. "Mein Vater war Gerber. Ich hab ihm immer geholfen bis er Milzbrand bekam ... ich bin nich krank geworden, aber die ham mich trotzdem weg gejagt, ham gesagt, sie brauchen keinen wie mich." Jeff zuckte mit den Schultern. Von da an hatte er ein paar Mal versucht irgendwo neu anfangen zu können, aber es hatte ihm nie richtig gelingen wollen, also hatte er irgendwann anfangen müssen Essen zu stehlen, um nicht zu verhungern. Und dann kam eins zum anderen. Philippe starrte seinen Bruder ungläubig an. "Robert ..." Er kannte seinen Bruder, er wusste ganz genau, was gerade hinter dessen Stirn vorging und Philippe musste zugeben, dass ihm das gar nicht behagte. "Du weißt, was Vater sagen wird, wenn er zurück kommt." erinnerte er Robert daran, dass ihr Vater diesen stinkenden Taugenichts zu seinem verdienten Ende gebracht hätte. Immerhin hatte der Kerl einen Menschen auf offener Straße erschlagen und dann die Leiche regelrecht gefleddert.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Mo Feb 02, 2015 8:32 pm
"Naja...vielleicht könnte unser Gerber einen Gehilfen brauchen. Aber wenn ich mich darum kümmere, packst du aus und entlastest meinen Bruder. Und wenn ich auch nur einen Hinweis darauf bekomme, dass du wieder stiehlst....dann wird dich nichts mehr retten. Dann sorge ich dafür, dass du bist ans Ende deiner Tage in einem dunklen Verlies sitzt." Das schreckte Jeff offenbar mehr als der Tod. "Ich weiß., Phil. Aber ich muss in dieser Sache tun, was ich für richtig halte. Vater hat mir die Verantwortung überlassen, während er nicht da ist. Also muss er mit meinen Entscheidungen leben. Ich werde ihm meine Gründe erklären und vielleicht....vielleicht versteht er es ja." Er wusste, dass Jeff es vielleicht nicht verdient hatte Milde zu erfahren. Aber dieser Mann hatte in seinem ganzen Leben nie etwas Gutes erfahren, vielleicht würde es in ihm etwas verändern, wenn sich das änderte. Und er glaubte Jeff, dass es ein Unfall gewesen war. Dass er nicht hatte töten wollen.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Mo Feb 02, 2015 8:41 pm
Jeff & Philippe
Jeffs Augen weiteten sich verblüfft, denn das war so ziemlich das letzte, womit er gerechnet hatte. Aber irgendetwas daran musste faul sein, ihm widerfuhr nie etwas Gutes und schon gar nicht so etwas ... der Ausblick auf eine ehrliche Arbeit und das, nachdem er einen Menschen getötet hatte, um an dessen Silber zu kommen. "Wieso tut Ihr das?" fragte er deshalb nach einigen Augenblicken und beäugte den jungen Mann vor sich mit sichtlichem Misstrauen. Er begriff einfach nicht, wieso dieser Bengel ihm helfen wollte. Philippe zog eine Augenbraue in die Höhe und seufzte leise. "In Ordnung, es ist deine Entscheidung." erwiderte er und musste kurz grinsen. Manchmal hatte er das Gefühl, Robert war einfach viel zu gut für diese Welt.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Mo Feb 02, 2015 8:54 pm
Robert legte den Kopf zur Seite. "Weißt du...die Welt hat dir recht böse mitgespielt und ich denke, man sollte dir wenigstens ein einziges Mal die Chance geben zu beweisen, dass du etwas ändern willst. Du hast es in der Hand. Ändere dein Leben oder gehe unter." Er lehnte sich gegen den Schreibtisch. "Ich glaube nicht, dass du ein schlechter Mensch bist. Ich denke, in dir gibt es auch eine gute Seite. Also beweis mir, dass ich mich nicht irre und kehre zurück in ein ehrliches Leben, wenn ich dir schon die Chance dazu gebe." Robert lächelte leicht. "Das ist es und ich muss sie vor Vater rechtfertigen."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Mo Feb 02, 2015 9:03 pm
Jeff & Philippe
Jeff starrte seinen Gegenüber nach wie vor ungläubig an, dann sank er vorne über und streckte die Hände flach vor Robert auf dem Boden aus. "Ich danke Euch, Herr." murmelte Jeff und klang mit einem Mal heiser. "Ich danke Euch." Er zitterte leicht und die Tränen liefen ihm nun heiß über die Wangen als er die Hand ausstreckte, um Roberts Fuß zu berühren. "Habt Dank. Ihr seid wahrlich ein großer Mann." murmelte Jeff. Philippe schürzte ein wenig die Lippen, packte Jeff dann an der Schulter und zog ihn auf die Beine. "Genug der Liebesbekundungen." erklärte er und schob den Kerl einen Schritt von Robert weg. "Bis dein neues Leben anfangen kann, wirst du erst einmal mit einer Zelle hier vorlieb nehmen müssen. Schließlich musst du noch deine Tat dem Sheriff gegenüber gestehen. Aber vielleicht würde ein Bad dir nicht schaden." Er gab Jeff einen leichten Stoß, so dass dieser Richtung Tür trottete und wandte sich noch einmal kurz zu Robert um. "Dich wird man auch eines Tages noch heilig sprechen, Brüderchen. Hat John dir zu oft vom heiligen Martin vorgelesen, hm?" neckte er lächelnd, wandte sich dann aber Jeff zu, damit dieser nicht doch noch auf dumme Gedanken kam.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Mo Feb 02, 2015 9:28 pm
Robert war fast ein wenig peinlich berührt, als Jeff sich ihm so zu Füßen warf. Ab er das zeigte ihm, dass es eine gute Entscheidung gewesen war. Jeff würde sich ändern, da war er sich sicher. Sollten sich die Leute über sein weiches Herz lustig machen...er wollte den Menschen eine Chance geben. "Keine Ursache, Jeff. Aber vergiss nicht deinen Teil der Abmachung. Entlaste meinen Bruder." Er war recht dankbar, dass Phil die Initiative ergriff und sich Jeffs annahm. "Kümmer dich um ihn, Phil, und bring ihn zum Sheriff, damit er aussagt. Aber besteh darauf ihn wieder mit her zu bringen. Er soll nicht dort im Verlies sitzen." Er grinste Phil an. "Möglich, dann ist es aber nicht meine Schuld, dass ich so geworden bin. Josie sagt auch immer, ich habe ein zu weiches Herz. Aber ich habe ja noch dich um mich daran zu erinnern, dass es Grenzen gibt."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Mo Feb 02, 2015 9:34 pm
Philippe
Philippe legte seinem Bruder kurz die Hand auf die Schulter. "Genau dafür bin ich da. Um auf dich und dein weiches Herz aufzupassen." erklärte er grinsend. "Ich werd ihm erst einmal einen Eimer Wasser und saubere Kleidung zukommen lassen, dann bringe ich ihn direkt zum Sheriff. Sobald wir wieder hier sind, gebe ich dir Bescheid." versprach Philippe und verließ dann mit Jeff Roberts Arbeitszimmer. In solchen Momenten bewunderte er seinen Bruder wirklich. Er hätte weder die Geduld, noch die Nachsicht gehabt, einem Kerl wie Jeff so eine Chance zu gewähren. Er hätte da eher kurzen Prozess gemacht, doch Roberts Weg war in der Tat beeindruckend.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Di Feb 03, 2015 6:04 pm
Robert hatte sich in seine Gemächer zurück gezogen und freute sich auf die Gesellschaft seiner Frau. Eigentlich zweifelte er nicht an seiner Entscheidung, aber es drängte ihn dennoch, sie mit Josie zu besprechen, denn er schätzte die Meinung seiner Frau wirklich hoch. Er trat ein und lächelte, als er die Kinder in einer Ecke friedlich spielen sah. Josephine saß am Fenster und war mit einer Handarbeit beschäftigt. Robert ging zu ihr hinüber und begrüßte sie mit einem langen Kuss. "Sag, Liebste, findest du, ich bin zu weichherzig?", fragte er dann nachdenklich. "Ist es naiv an das Gute in einem Menschen zu glauben, obwohl er es vermutlich nicht verdient?"
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Di Feb 03, 2015 6:10 pm
Josephine
Während die Kinder einvernehmlich zusammen spielten, hatte Josephine sich eines von Robs Hemden vorgenommen, dass der Junge beim Spielen ein wenig demoliert hatte und nähte gerade das kleine Loch darin als die Tür aufging und Robert herein kam. Lächelnd legte sie das Hemd zur Seite und erwiderte den Kuss, den ihr Mann ihr zur Begrüßung gab. "Schön dich zu sehen." murmelte sie und strich über seine Brust als Robert eine Frage stellte, die ihr ein Schmunzeln entlockte. Josephine erhob sich und legte einen Arm um Roberts Taille. "Du hast ein weiches Herz, aber du bist nicht zu weichherzig." erwiderte sie. "Im Gegenteil, ich finde, dass das einer deiner wundervollen Charakterzüge ist." Sie legte den Kopf ein wenig zur Seite und sah Robert eindringlich an. "Nun, das kommt natürlich ganz auf die Situation an, aber ich glaube, dass jeder eine zweite Chance verdient hat. Vielleicht keine dritte und vierte mehr, aber eine Chance sich zu ändern sollte jedem gewährt werden." Sie strich Robert durch die dunklen Locken und sah ihn fragend an. "Willst du mir erzählen, wie du darauf kommst?"
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Di Feb 03, 2015 6:27 pm
Robert legte den Arm um die Schultern seiner Frau und lehnte sch an die Wand. Ihre Worte beruhigten ihn ein wenig, denn offenbar fand sie nicht so sehr, dass er sich benahm wie ein Heiliger. Aber es stimmte, er hatte ja noch Phil um in solchen Situationen darauf zu achten, dass er eine Grenze fand. "Das hört man gern....und ich sehe das genauso. Weißt du..." Er senkte die Stimme ein wenig. "Wir haben Toms Mörder gefasst. Er wollte mein Pferd stehlen und Phil hat ihn dabei aufgegabelt. Es ergab sich schließlich, dass er den Wirt getötet hatte. Wohl aber nicht mit Absicht, es scheint ein Unfall gewesen zu sein. Jedenfalls sagte er, sein Vater wäre Gerber gewesen und als er starb, hat man ihn davon gejagt. Er fand keine Arbeit und musste stehlen um zu überleben. Ich habe ihm ein Angebot gemacht. Er sagt aus und entlastet Edward, dafür besorge ich ihm eine Stelle bei unserem Gerber. Unter der Bedingung, dass er nie wieder stiehlt. Phil hat mich für verrückt erklärt."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Di Feb 03, 2015 6:37 pm
Josephine
Josephines Augen weiteten sich. Toms Mörder ... das bedeutete, dass Edwards Unschuld damit bewiesen war und er wieder frei war zu tun und zu lassen, was er wollte. Ihre gemeinsame größte Sorge in den letzten Tagen war immerhin die Zukunft von Roberts Bruder gewesen, doch Gott schien es gut mit diesem hitzköpfigen Rotschopf zu meinen. "Oh Gott sei Dank." murmelte Josephine erleichtert, hörte Robert dann jedoch weiter aufmerksam zu. Als er fertig war, gab sie einen beinahe entzückten Laut von sich und schloss Robert fester in die Arme. "Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich liebe, Robert?" erklärte sie und küsste ihn zärtlich. "Natürlich hat Phil dich für verrückt erklärt, er hätte den Mann sicher gleich irgendwo verrotten oder hinrichten lassen ... Robert, du hast die richtige Entscheidung getroffen." versicherte Josephine ihm und lächelte. "Bitte ändere dich in dieser Hinsicht nie, hörst du? Ganz egal, was andere sagen." Immerhin hatte er auch ihr eine zweite Chance gegeben und sie war überglücklich darüber, wie sich ihr Leben dadurch verändert hatte.
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Di Feb 03, 2015 7:40 pm
"Ja, Gott sei Dank. Endlich muss ich mir nicht mehr so große Sorgen um Edward machen. Jetzt muss ich ihn nur noch davon abhalten Julia zu heiraten bevor Vater zurück kommt. Zum Glück hat sie noch Trauerzeit, die sie einhalten muss, um den Anstand zu wahren. Ich mache mir allerdings ziemlich Sorgen, wie Ed plötzlich mit vier Kindern zurecht kommen will." Robert lächelte seine Frau an und strich ihr durch das blonde Haar. "So wie ich dich...Ja, Phil ist ein anderer Charakter als ich und das ist nur gut so. Wir ergänzen uns und er zeigt mir, dass es noch Grenzen gibt. Ich bin froh, dass du das so siehst. Das bestärkt mich in meiner Entscheidung. Und keine Sorge, ich habe keinen Grund mich zu ändern, solange du zu mir stehst. Ich muss mir nur noch überlegen, wie ich das vor Vater rechtfertige."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Di Feb 03, 2015 7:52 pm
Josephine
Josephine nickte. "Ich denke, er wird sich schon zurück halten. Er weiß, dass er die Trauerzeit achten muss, solange wird er nun auch noch warten können. Und in der Zeit kann er sich mit den Kindern vertraut machen und Julia unterstützen, vielleicht ist das für ihn gar nicht schlecht." Josephine schmiegte sich an Robert und lächelte. "Das ist gut, ich liebe dich nämlich genau so, wie du bist." erklärte sie und strich ihm über die Wange. "Du brauchst es nicht rechtfertigen. Du musst ihm nur deinen Standpunkt erklären, er wird es schon verstehen. Ich finde, du hast richtig entschieden und das wird dein Vater auch so sehen, wenn du es ihm erklärst."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Di Feb 03, 2015 8:04 pm
"Ich hoffe, dass er das weiß. Edward tut meistens das Gegenteil von dem, was man erwartet. Und ziemlich häufig tritt er damit in ein Fettnäpfchen. Er ist und bleibt ein Hitzkopf. Aber man sagt, Mutter war früher auch nicht gerade ein Lamm und Vater ist auch ein Sturkopf. Er kann also vermutlich nicht sehr viel dafür. Ich hoffe nur, er kommt mit der Vaterrolle zurecht. Und ist sich bewusst, dass die Kinder ziemlichen Spott ernten werden, wenn er sie mit an den Hof nimmt. Ich weiß vor allem, dass Amélie ziemlich traurig ist, dass sie den kleinen Gabriel wieder abgeben musste. Phil hat so etwas erwähnt." Robert küsste Josephine auf die Stirn. "Ich hoffe, dass er das versteht. Aber letztlich hat er mir die Entscheidungsbefugnis während seiner Abwesenheit erteilt, also muss er damit leben. Er sollte lieber dankbar sein, dass ich seinen Sohn vor dem Galgen bewahrt habe."
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Di Feb 03, 2015 8:17 pm
Josephine
Josephine seufzte leise. "Da hast du allerdings recht." stimmte sie ihm nachdenklich zu. "Vielleicht kannst du ihm ein wenig helfen, ihm ein bisschen mit Rat zur Seite stehen, wenigstens solange er hier ist. Was meinst du? Er würde sich bestimmt freuen." Immerhin war Robert ein wundervoller Vater, er würde Edward gute Ratschläge geben können. Nachdenklich strich Josephine Robert über die Wange. "Ich hätte gerne deine leibliche Mutter kennengelernt ... ob du sehr nach ihr kommst?" Zwar war Robert äußerlich beinahe das genaue Ebenbild seines Vaters, aber charakterlich ... da unterschied er sich doch wesentlich von ihm und auch von den meisten seiner Geschwister. Sie seufzte und nickte dann. "Ja, ihr fehlt Gabriel ziemlich. Ich hoffe wirklich für sie, dass sie bald selbst noch einmal schwanger wird, das würde sie im Nu ablenken. Auch wenn sie wusste, dass sie den Jungen irgendwann wieder hergeben musste, ist er ihr ziemlich ans Herz gewachsen. Er ist aber auch ein goldiges Kind gewesen." bemerkte sie lächelnd. Als sie Amélie besucht hatte und den kleinen Gabriel auf dem Arm gehalten hatte, war sie beinahe neidisch geworden. Und auch jetzt verspürte sie ein leichtes Gefühl der Wehmut. Zwar hatten sie beide drei wundervolle Kinder, aber Diana wurde mittlerweile auch schon vier Jahre alt, aber bisher hatte sich noch keine neue Schwangerschaft angekündigt. Andererseits gemahnte Josephine sich immer wieder dankbar dafür zu sein, dass sie überhaupt drei so wundervolle Kinder bekommen hatte. Sie lächelte und küsste Robert sanft. "Dafür wird er dankbar sein, keine Frage. Und er wird auch deine Entscheidung gut heißen, da bin ich sicher."
Chrisi Admin
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Di Feb 03, 2015 8:49 pm
Robert nickte. "Ich werde es zumindest versuchen. Aber Edward ist nicht sehr kooperativ, wenn es um Ratschläge von mir geht. Er fühlt sich dann immer angegriffen. Also weiß ich nicht so recht, wie ich diese Sache angehen soll." Robert seufzte nachdenklich und schaute aus dem Fenster. "Das wüsste ich auch gerne. Vater sagt manchmal, ich wäre ihr sehr ähnlich. Und Beatrice sieht aus wie sie. Es ist schade, dass ich mich nicht an sie erinnern kann. Aber ich war zu klein, als sie starb." Robert strich sanft über ihre Hüfte. "Ja, hoffen wir es. Eine Frau, die ein Kind stillt, wird zu diesem immer eine besondere Beziehung haben. Wir werden auch nochmal Nachwuchs bekommen, keine Sorge." Er kannte seine Frau und wusste, woran sie dachte.
GreyStorm
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Thema: Re: William und Joanna - 1180 Di Feb 03, 2015 8:57 pm
Josephine
"Geh es langsam an und versuch nicht direkt ihm Ratschläge zu machen. Frag ihn viel mehr, wie es läuft und versuch so an ihn heran zu kommen. Ich bin sicher, dass er irgendwann merkt, dass er Hilfe braucht und froh sein wird, wenn du sie ihm dann anbietest." Josephine sah Robert an und lächelte dann zärtlich. "Ich werde ihr in jedem Fall bis an mein Lebensende dankbar sein." erklärte sie und küsste Robert sachte. "Denn ohne sie hätte ich nicht so einen wundervollen Mann an meiner Seite." Als Robert ihr über die Hüfte strich und sie so zielsicher durchschaute, lief Josephine ein Schauer über den Rücken. "Manchmal bist du mir unheimlich." erklärte sie leise lachend. Ohne dass sie es ausgesprochen hatte, hatte Robert genau erkannt, woran sie dachte. Sie schmiegte sich eng an ihn und legte den Kopf an seine Schulter. "Ich hoffe es. Immerhin sind die Kleinen schon nicht mehr ganz klein." bemerkte sie und sah zu ihren Kindern hinüber. Wenn sie darüber nachdachte, dass Rob nun schon sechs Jahre alt wurde, wurde ihr beinahe schwindlig. Es kam ihr vor als wäre es gestern gewesen, dass sie ihren kleinen Sohn das erste Mal in den Armen gehalten hatte, umgeben von Klostermauern, die ihr Zuflucht gewährt hatten.