William und Joanna - 1180

Amélie

"Das ist es. Und Gott ist ein gerechter Richter.", stimmte Amélie leise zu und seufzte. Sie konnte Julia ja verstehen. Sie hätte auch niemals ihre Kinder weggeben können. Aber sie hatte Gabriel so lieb gewonnen, sie wollte ihn nicht wieder hergeben. Doch sie hatte wohl von Anfang an gewusst, dass sie das irgendwann musste.
"Lass uns...in der Mitte treffen. Gib mir noch ein wenig Zeit mit ihm. Und gib ihm Zeit sich an dich zu gewöhnen. Du warst nicht so oft hier, er kennt dich kaum. Komm ihn besuchen und lern ihn besser kennen. Sowie er dich. Und wenn es gut funktioniert, dann kannst du ihn immer noch mitnehmen. Tu es langsam..." Vielleicht konnte sie sich dann damit abfinden.

Julia

Julia sah überrascht auf als Amélie ihr mit einem Mal einen Vorschlag unterbreitete, der bei weitem nicht mehr so feindselig war, ja im Gegenteil, sie kam ihr entgegen. Julia sah kurz auf ihren Jungen hinab, dann lächelte sie und nickte. "In Ordnung, das klingt nach einer guten Idee." erklärte sie sich dann einverstanden. Sie wusste ja, dass Gabriel es hier gut hatte und sie konnte ihn nun jeden Tag besuchen. Vielleicht würde sie auch das Wirtshaus rasch verkaufen können, so dass sie das schon los war, wenn sie Gabriel zu sich nahm. Und auch die Sache mit dem Stillen könnte sie so besser vorbereiten ...
Julia machte einen Schritt auf Amélie zu und schenkte ihr ein warmes Lächeln. "Ich bin Euch wirklich dankbar für alles, was Ihr für den Kleinen getan habt." erklärte sie sanft.

Amélie

Amélie lächelte zaghaft. "Ich bin froh, dass du damit einverstanden bist. Ich will nur das Beste für Gabriel, er ist so niedlich und pflegeleicht." Sie seufzte leise. "Aber es wird mir so schwer fallen ihn her zu geben, er ist wie ein Sohn für mich. Ich liebe ihn. Am liebsten würde ich ihn behalten."
Amélie schloss kurz die Augen und sah Julia dann ernst an.
"Ich hätte ihn doch nicht verhungern lassen können. Ich musste ihm helfen. Das habe ich gerne getan, wirklich."
Sie hätte es nicht übers Herz gebracht.

Julia

Julia musste kurz mit sich ringen als sie Amélies doch recht freimütige Bekundung hörte, lächelte dann aber doch. "Ihr könnt ihn gerne so oft besuchen wie Ihr wollt, wenn er wieder bei mir ist. Wir beide sind Euch zu großem Dank verpflichtet und das werde ich Euch auch nie vergessen."
Julia strich Gabriel noch einmal über die Wange und hauchte einen Kuss auf seine Stirn, dann gab sie ihn vorsichtig an Amélie zurück. "Ich werde von nun an jeden Tag kommen und dann werden wir weiter sehen können." erklärte sie und knickste dann leicht, ehe sie sich zum Gehen wandte.

Amélie

Amélie betrachtete mit ausdrucksloser Miene wie Julia mit Gabriel spielte und ihn bemutterte. Das alles behagte ihr einfach nicht. Sie wollte sich um ihn kümmern. Ihn mit Julia zu sehen schmerzte sie und es ging ihr auf die Nerven, dass Julia jeden Tag einige Stunden hier verbrachte. Was sie in dieser Zeit mit den anderen Kindern tat, wusste der Himmel.
Sie ertrug es einfach nicht mehr. Vielleicht sollte Julia Gabriel einfach mitnehmen, so schwer es ihr fiel. "Wo sind deine anderen Kinder?"

Julia

Seit Kurzem fühlte Julia sich nun ein klein wenig vollständiger, denn endlich konnte sie Gabriel jeden Tag sehen. Wenn nun Edward endlich noch von den Vorwürfen gegen ihr freigesprochen wurde, würde endlich alles in Ordnung kommen und Julia zeigte sich optimistisch.
Auch heute hatte sie Aliz und ihre beiden Brüder zu der Hebamme gebracht, die sie zum einen von Anfang an in ihre Geheimnisse eingeweiht hatte und die zum anderen immer gerne auf die drei aufpasste. So hatte Julia Zeit bei Gabriel zu sein.
Sie sah auf als Amélie sie ansprach und legte den Kopf kaum merklich zur Seite. "Sie sind bei Agnes. Sie passt immer gerne auf die Kinder auf und so habe ich die Chance jeden Tag her zu kommen." erwiderte sie freundlich.

Amélie

"Da hast du ja Glück, dass sie auf die Kleinen aufpasst. Was sagen die Kinder eigentlich zu ihrem kleinen Bruder? Wissen sie davon?", wollte Amélie wissen. Innerlich kämpfte sie mit dem Entschluss, Gabriel seiner Mutter zu überlassen, so weh das auch tat. Ihre eigenen Kinder verstanden nicht, warum Julia sich ständig um Gabriel kümmerte, sie selbst traute sich kaum aus dem Haus, weil Julia ja kommen könnte. Das brachte nur Unruhe in ihre Familie.
"Du...solltest ihn mitnehmen.", sagte sie dann leise und musste sich wirklich dazu zwingen. Ihr kleiner Gabriel...Selbst wenn sie ihn besuchen konnte, das war nicht dasselbe.

Julia

Julia nickte. "Ja, ich bin sehr froh, dass sie mir in diesen Dingen so bereitwillig zur Hand geht." erwiderte sie und nahm Gabriel auf den Arm, um aufzustehen, so dass sie Amélie besser ansehen konnte. "Ich habe ihnen von ihrem Bruder erzählt, ja. Aliz ist noch zu klein, um davon was zu verstehen, aber die beiden Jungen wissen, dass sie noch einen kleinen Bruder haben. Sie sind auch schon ganz neugierig und fragen, wann sie ihn endlich sehen können, aber ich wollte sie nicht auch noch her bringen und Eure Geduld zu sehr strapazieren. Ich bin ja schon froh, dass ich kommen darf."
Dann kam etwas, womit Julia wirklich nicht gerechnet hatte und was ihr schier die Sprache verschlug. "Ich soll ..." Sie stockte, dann spürte sie die Tränen in den Augen. Verflucht, sie war doch sonst nicht so nah am Wasser gebaut! "Das würde ich gerne tun, Mylady. Danke."

Amélie

Amélie nickte. "Dann werden sie sich sicher gut mit dem Kleinen verstehen. Ich hoffe, sie werden auch Edward akzeptieren, wenn es soweit ist, schließlich kennen sie ihren Vater." Sie seufzte leise. "Ich mag Kinder, du hättest sie ruhig einmal mitbringen können. Aber sei es drum..." Vermutlich hätte es ihre Nerven wirklich über die Maßen strapaziert die ganze Familie aushalten zu müssen.
Amélie unterdrückte blinzelnd die Tränen, die sich ihrer bemächtigen wollten. "Ich denke, er hat sich nun an dich gewöhnt. Je länger wir warten, desto scherer wird es jetzt für mich ihn gehen zu lassen. Lass mich dann und wann wissen wie es ihm geht."

Julia

"Ich bin in dieser Hinsicht guter Dinge. Ja, die Jungen erinnern sich deutlich an ihren Vater, aber ich denke Edward wird es leicht haben sie für sich zu gewinnen. Er kann ihnen viel mehr bieten als Tom es gekonnt hatte. Er war kein wirklicher Familienmensch."
Julia musste lächeln. "Mag sein, aber glaubt mir, alle drei auf einem Haufen werden schnell anstrengend. Besonders weil Ihr es hier doch wirklich sehr beschaulich habt ... die drei würden im Nu alles auf den Kopf stellen."
Einen Moment lang sah Julia Amélie nur schweigend an, dann trat sie zu ihr und nahm sie in den Arm, so gut das mit Gabriel auf dem Arm möglich war. "Ich danke Euch für alles. Und ich werde Euch wissen lassen wie es ihm geht. Und wie ich bereits sagte, Ihr könnt ihn jeder Zeit besuchen kommen."

Amélie

"Wenn du das sagst...aber ich denke, mit den Jungs wird es vielleicht ein paar Schwierigkeiten geben, aber Edward wird das schon schaffen. Da muss er sich eben ein bisschen Mühe geben und einmal aus seiner Haut heraus kommen." Amélie lächelte leicht. "Ich habe auch zwei Kinder, ich hätte es überlebt. Aber wie du willst."
Als Julia sie umarmte, musste Amélie die Tränen erst recht aufhalten und ihre Augen wurden etwas feucht. sie wollte jetzt vor dieser Wirtin nicht heulen wie ein kleines Mädchen.
"Danke. Sei gut zu ihm, er hat es verdient." Solle sie mitbekommen, dass Gabriel irgendetwas fehlte, sie würde ihn sofort wieder zu sich holen.

Julia

"Möglich, dass sie anfangs erst warm werden müssen, aber ich bin sicher, dass Edward sie schon von sich überzeugen kann."
Julia lächelte sanft als sie Amélies Augen schimmern sah. "Ich werde mich gut um ihn kümmern, habt keine Sorge." erwiderte Julia ruhig. Immerhin war Gabriel genau das Kind, was sie immer hatte haben wollen ... Edwards Sohn. Sie konnte gar nicht anders als dieses Kind über alles zu lieben. "Wollt Ihr ihn noch einmal nehmen und Euch in Ruhe verabschieden? Ich könnte draußen warten, wenn Ihr mögt." bot Julia an, da sie genau wusste, wie schwer solch ein Abschied sein konnte.

Amélie

Amélie nickte langsam. "Ja, es wird schon werden." Sie nahm Gabriel vorsichtig wieder entgegen und stimmte zu, damit sie sich ganz in Ruhe von dem kleinen Engel verabschieden konnte. Sie liebte ihn doch so sehr...
Mit mühsam unterdrückten Tränen gab sie ihn schließlich seiner Mutter zurück und verabschiedete die Beiden. Als die Tür geschlossen war, setzte sie sich auf einen Stuhl und brach in Tränen aus. Sie vermisste Gabriel jetzt schon. Seit Wochen kümmerte sie sich um den Kleinen wie um ihr eigenes Kind und nun war er fort.
Dabei hatte er es so gut bei ihnen gehabt.

Philippe

Philippe war mit Sebastién ein wenig unterwegs gewesen und da der nun langsam aber sicher wirklich müde wurde und seinen Mittagsschlaf brauchte, kehrten sie nach Hause zurück. Schon auf halbem Weg hatte Philippe seinem Sohn angesehen, dass seine kurzen Beinchen ihn kaum noch tragen konnten und hatte ihn kurzer Hand auf den Arm genommen, wo er auch direkt eingeschlafen war.
Wenig später betrat er mit einem Lächeln das Haus. Amélie saß am Fenster und Philippe steuerte direkt das Nebenzimmer an. "Ich bringe unseren tapferen Ritter nur schnell ins Bett." erklärte er leise und verschwand nach neben an, um Sebastién hinzulegen, der nicht einmal mit der Wimper zuckte als er seinen Schlafplatz wechseln musste.
Mit einem leisen Lachen kehrte Philippe wieder zurück und ging zu Amélie. "Die Burg zu beschützen war heute sehr Kräfte raubend." erklärte er und legte die Arme um seine Frau, hielt dann jedoch inne. Ihre Augen waren rot und ein leichter Schimmer darin verriet ihm, dass sie bis gerade eben geweint haben musste. Sofort zog sich sein Magen schmerzhaft zusammen. "Was ist passiert?" fragte er angespannt.

Amélie

Amélie zwang sich zu einem Lächeln, als Philippe mit Sébastien zurückkehrte und diesen erst einmal schlafen legte. Als er zu ihr zurückkehrte und die Arme um sie legte, rollten zwei weitere Tränen über ihr Gesicht. Dabei hatte sie sich doch gerade erst wieder in den Griff bekommen. Sie biss sich auf die Unterlippe.
"Ich...ich habe Julia gesagt, sie soll Gabriel mitnehmen. Ich konnte es einfach nicht mehr ertragen sie immer mit ihm zu sehen. Und je länger es dauert, desto schwerer ist es für mich ihn loszulassen. Aber ich vermisse ihn so, ich will ihn zurück. ich weiß, sie ist seine Mutter. Aber er hat sich doch so wohl gefühlt bei uns. Er war wie unser eigenes Kind."
Sie fuhr sich über die Augen.

Philippe

Philippe hörte Amélie aufmerksam zu und schloss kurz die Augen als sie fertig war. Einerseits war er erleichtert, da er schon erwartet hatte, das irgendjemandem etwas zugestoßen war, andererseits hatte er genau diesen Tag gefürchtet. Er wusste wie sehr Amélie sich an Gabriel gewöhnt hatte, wie sie den Kleinen umsorgt hatte und hatte schon geahnt, dass es ihr schwer fallen würde ihn wieder abzugeben. Zumal dieser Tag nun deutlich früher gekommen war als erwartet.
"Ach Liebes" murmelte er sanft und zog Amélie fest in seine Arme, um sie zu trösten. "Ich weiß, er war ein goldiges Kind, aber so schwer es auch ist, er war nicht unser eigenes. Du hast das Richtige getan, auch wenn es schwer war." erwiderte Philippe und küsste sanft die Tränen von Amélies Wange. "Außerdem haben wir zwei wundervolle eigene Kinder und so Gott will wird unsere Familie noch munter wachsen. Gräm dich also bitte nicht zu sehr." Zärtlich strich er ihr über den Rücken, um seiner Liebsten wenigstens etwas Trost zu spenden, wenngleich er den Schmerz nicht ganz nehmen konnte.

Amélie

Amélie schmiegte sich an Philippe und schloss die Augen. Sie war so dankbar diesen Mann zu haben, sie konnte es kaum in Worte fassen. "Aber er war wie unser eigenes Kind. Wir waren für ihn da. Ich habe ihn gestillt und ihm seine Schlaflieder gesungen. Diese Frau hat ihn abgeschoben, weil er nicht in ihr leben gepasst hat und jetzt will sie ihn wieder haben. Wenn ich sehe, dass es ihm schlecht geht, hole ich ihn wieder her. Auch gegen ihren Willen."
Amélie seufzte. "Ich weiß, dass wir wunderbare Kinder haben und die liebe ich auch über alles. Trotzdem...es tut so weh ihn herzugeben...er ist doch so ein gutes Kind. Er hat es nicht verdient immer hin und her gereicht zu werden."

Philippe

"Ja, das war er. Und du hast dich wundervoll um ihn gekümmert. Ich hätte auch gedacht, dass er länger bei uns bleibt, aber durch Toms Tod ist das im Grunde nur eine logische Folge. Aber ich versichere dir, ich werde im Auge behalten, wie es ihm geht." erklärte Philippe und strich Amélie über die Wange. "Und sollte er tatsächlich nicht alles bekommen, was er braucht, dann hast du meine volle Unterstützung, dann holen wir ihn wieder her." Allerdings glaubte Philippe nicht, dass es soweit kommen würde. Julia schien wirklich an dem Jungen zu hängen, sie würde alles für ihn tun und das erst Recht, wenn Edward wieder frei war zu tun und zu lassen, was er wollte.
"Das hat er nicht verdient, da hast du Recht. Aber sofern Gott es will, hat das ja nun ein Ende. Und der kleine Gabriel wird sicher einmal ein feiner junger Mann und das hat er dir zu verdanken." murmelte Philippe leise.

Amélie

Amélie nickte. "Ja, vermutlich ist es das. Trotzdem finde ich es zu früh. Sie weiß gar nicht, wohin ihr Leben führt, muss sich jetzt allein um vier Kinder kümmern und hat noch ein Wirtshaus am Bein. Aber sie wollte es unbedingt so und ich konnte es nicht mehr ertragen sie jeden Tag hier zu sehen. Außerdem hat das nur Unruhe hier herein gebracht. Die Kinder verstanden nicht, warum sie nur Gabriel besuchen wollte. Aber es ist gut, wenn du ihn im Auge behältst. Ob Edward ein guter Vater ist, wage ich auch noch zu bezweifeln. Er hat gar keine Erfahrung mit Kindern und die Jungs von Julia werden ihn nicht einfach als neuen Vater akzeptieren so kurz nach dem Tod ihres Vaters."
Sie seufzte leise und kuschelte sich tiefer in Philippes Arme.
"Das ist alles so schwierig..."

Philippe

Philippe nickte. "Ja, das stimmt, aber letztlich ist es ihre Entscheidung, es ist ihr Kind. Aber ich denke nicht, dass sie ihn schlecht behandeln wird, im Gegenteil, ich glaube, sie kümmert sich gut um ihn." Er wusste, dass das nicht einfach war und seine Worte nur ein kleiner Trost, aber mehr konnte er leider auch nicht tun.
Philippe setzte sich neben Amélie und zog sie auf seinen Schoß. "Sie werden sich schon irgendwie arrangieren. Edward kann unglaublich charmant sein, wenn er will. Ich denke, er wird die Jungs schon von sich überzeugen können. Allzu alt sind sie ja schließlich auch noch nicht." Philippe gab Amélie einen langen Kuss und lächelte sanft. "Und nun lass uns an ein paar schönere Dinge denken. Unsere eigene Familie zum Beispiel." bemerkte er und strich Amélie über den Arm. "Wir könnten uns gerne wieder darum bemühen sie ein wenig größer werden zu lassen."

John war neben seiner Frau geritten in den letzten Stunden und hatte die Gedanken ein wenig schweifen lassen. Er genoss die Reise sehr und er freute sich unfassbar auf Italien. Die Alpen lagen nun vor ihnen. Die ganze Zeit hatten sie sie aus der Ferne sehen können, klein und unbedeutend waren sie erschienen. Doch nun waren sie nahe gekommen und die Berge erhoben sich majestätisch vor ihnen. John hatte nicht vergessen, welche Angst Constance vor den bergen gehabt hatte und nahm leicht ihre Hand, drückte sie sanft.
"Nun, Liebes, was sagst du? Die Berge sind nicht so furchtbar schlimm, oder? Sind sie nicht ein wunderschöner Anblick?"

Constance

Constance hatte den Blick auf die Berge vor sich gerichtet, die immer näher und näher kamen. Dadurch, dass sie die Alpen schon seit Tagen aus der Ferne hatte sehen können, hatte sie sich an den Anblick ein wenig gewöhnt, doch so kurz vor der Überquerung wirkten sie dennoch unheimlich mächtig und flößten ihr nach wie vor etwas Angst ein.
Ein wenig überrascht sah sie sich um als John nach ihrer Hand griff und lächelte dann leicht. "Wunderbar, schon, ja. Aber auch unglaublich hoch ... ein wenig mulmig ist mir schon noch, wenn ich ehrlich bin." gestand sie mit einem nervösen Lachen.

John erwiderte das Lächeln sanft und küsste sie auf die Wange. "Ich liebe dich. Mach dir keine Sorgen. Sicher sind sie hoch...aber du wirst sehen, du brauchst dich nicht davor zu fürchten. Genieße den Anblick. Und dahinter liegt Italien, dann sind wir fast am Ziel. Dann hast du gar keine Zeit mehr dich zu fürchten, weil wir so wunderbare Dinge sehen werden."
Er drückte noch einmal ihre Hand und ließ sie dann los.
"Vertrau mir, du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dich beschützen, versprochen.Vermisst du die Kinder?"

Constance

Constance lächelte. "Ich gebe mir Mühe. Wenn wir den Aufstieg hinter uns haben, kann ich den Ausblick auch sicher genießen." erwiderte sie und drückte Johns Hand. "Aber solange du bei mir bist, kann mir ja nichts passieren." fügte sie sanft hinzu.
Dann seufzte sie und ließ den Blick in die Ferne schweifen. "Ja, jeden Tag ganz fürchterlich." gestand sie. "Aber ich weiß auch, dass das hier eine einmalige Gelegenheit ist und bisher fand ich es wundervoll, was wir schon alles gesehen haben. Ich komme also zurecht. Hauptsache sie sind nicht schon verheiratet und haben uns zu Großeltern gemacht, wenn wir zurück kommen." scherzte sie dann.

John erwiderte ihr Lächeln und nickte. "Das wirst du ganz sicher. und was glaubst du, wie die Kinder staunen werden, wenn wir ihnen von den bergen erzählen?" Er sah sie nachdenklich an. "Ich vermisse sie auch. Aber sie sind in guten Händen und in ein paar Wochen sind wir wieder Zuhause. Sie werden schon nicht zu groß werden bis dahin."
John lachte leise auf. "Ich hoffe doch sehr, dass Cathie sich noch zeit lässt, bis sie mich zum Großvater macht. Dafür fühle ich mich bei Weitem nicht alt genug. Aber sie wird sich freuen, wenn wir ihr Grüße von James überbringen können. Sie vermisst ihn doch ziemlich, denke ich."
Aber seine Tochter kam zurecht und sie schrieb Williams jungem Spross auch regelmäßig.