William und Joanna - ab 1180 bis 1181

Jonathan

"Ich versuche es." Alans Worte zauberten ein Lächeln auf sein Gesicht. Es tat so gut einmal ein Lob zu hören. Das würde er nachher seiner Mutter erzählen müssen.
"Ja, vielleicht. Aber er ist nicht böse- Er will einfach nur seine Ruhe." Auch wenn er vorhin wütend auf sein Pony gewesen war, lange hielt er das nie durch. Es war ja auch sein Fehler, dass er sich nicht durchsetzen konnte. Er löste sich wieder von Alan und sah ihn an.
"Hilfst du mir beim Absatteln?"
Er hatte damit immer noch ein paar Schwierigkeiten, aber mit Alans Hilfe wurde er dabei immer besser. Nur mit einem größeren Pferd würde das nicht leichter werden.

Richard hatte den Morgen mit Beatrice verbracht und saß nun an seinem Schreibtisch um ein paar Dinge zu erledigen. Heute Nachmittag musste er ein paar Gesandte empfangen und wollte gut vorbereitet sein, also musste er noch den ein oder anderen Brief lesen und in ein paar Urkunden nachsehen, damit er wusste, worum es sich nachher eigentlich drehte.
Als es an der Tür klopfte runzelte Richard kurz die Stirn, erwartete er doch eigentlich niemanden, bat den Besucher dann jedoch herein. Als er Alan erkannte, gab er seinem Diener ein Zeichen sie alleine zu lassen und stand auf. "Alan." begrüßte er seinen Freund mit einem knappen Lächeln auf den Lippen. "Was kann ich für dich tun? Solltest du nicht eigentlich gerade mit Jonathan irgendwo zwischen den Pferden herumkriechen?" neckte er leicht.

Alan

Alan hatte seinen Entschluss gleich in die Tat umsetzen wollen und hatte das Gespräch mit Richard gesucht. Dieser saß in seinem Arbeitszimmer und ging einige Schriftstücke durch, als Alan eintrat. Er ließ sich auf einen Stuhl sinken.
"Da komme ich auch gerade her. Es war allerdings sinnvoller das Training abzubrechen, bevor dein Sohn völlig frustriert ist." Alan schlug die Beine übereinander. "Jonathan braucht ein anderes Pferd. Er ist jetzt an einem Punkt, wo er mit seinem Pony nicht mehr weiterkommt. Whisper ist einfach zu unsensibel und zu wenig geritten. Er reagiert nicht auf so feine Hilfen, wie er es tun müsste, damit Jonathan an sein Ziel kommt. Ich dachte vielleicht an eines der kleineren Reitpferde."

Richard ließ sich wieder hinter seinem Schreibtisch nieder als Alan sich setzte und hob überrascht die Augenbrauen. "So? Ich dachte, er hätte Spaß am Reiten?" Dass Jonathan dabei frustriert sein könnte, waren ganz neue Töne. Dann hörte er Alan aufmerksam zu und runzelte die Stirn. "Ein neues Pferd? Der Junge ist gerade einmal fünf, das Pony hätte ihn eigentlich noch eine Weile tragen sollen." Seine anderen beiden Söhne hatten immerhin eine ganze Weile noch auf ein neues Pferd warten müssen als sie in Jonathans Alter gewesen waren.
Letztlich seufzte Richard jedoch leise und zuckte mit den Schultern. "Hast du ein spezielles im Auge, wenn du schon zu mir damit kommst?" fragte er dann. Wenn Jonathan auf ein anderes Pferd wechselte, würde er das Pony wenigstens verkaufen können, er brauchte keine unnötig vielen Pferdemäuler, die nur Futter weg fraßen und keine Arbeit leisteten.

Alan

"Das hat er auch eigentlich. Und unter normalen Umständen wäre er mit Whisper auch noch eine ganze Weile zufrieden gewesen. Wir haben den Versuch begonnen, die Zügel weg zu lassen. Denn irgendwann wird er auch im Sattel ein Schwert führen müssen oder wollen. Je eher er daher lernt sein Pferd nur mit den Beinen zu lenken, desto leichter wird ihm das fallen. Du darfst nicht vergessen, wie viel schwieriger es für ihn ist. Deine anderen Söhne können mit der linken Hand die Zügel führen und rechts das Schwert halten. Jonathan kann das nicht. Sein Pony ist allerdings faul und verfressen, es denkt nicht daran es deinem Sohn leicht zu machen, sondern hält schnurstracks auf das erste Gras zu, so sehr er sich auch auf seinem Rücken abmüht. Auf die Dauer wird ihm das den Spaß völlig nehmen. Er fühlt sich furchtbar unfähig, gerade weil es das bestätigt, was die anderen Kinder über ihn sagen. Auch wenn er erst fünf ist, ich denke, es gibt nur die Möglichkeit seine Ausbildung diesbezüglich nicht weiter zu betreiben oder ein anderes Pferd herbei zu ziehen. Du kannst ihn nicht mit Will und Stephan vergleichen, er hat andere Bedürfnisse." Alan schüttelte leicht den Kopf. "Nein, dazu kenne ich die Pferde zu wenig. Ich dachte eher, du hättest vielleicht eine Idee, welches von ihnen geeignet sein könnte. Ich komme zu dir, weil es deine Entscheidung ist, nicht meine. Du bist immerhin sein Vater.", erwiderte er etwas spöttisch.
"Ach und ich soll dir ausrichten, dass das Pony bleiben soll. Jonathan meinte, wenn du Whisper weggeben willst, will er lieber kein anderes Pferd, sondern ihn behalten, auch wenn er damit nicht zurecht kommt. Denn es wäre ja auch seine Schuld, dass es nicht klappt. Der Kleine hat ein ausgesprochen großes Herz."

Richard atmete geräuschvoll aus. "Nun, vielleicht ist das auch der Punkt an dem er beginnen muss einzusehen, dass er kein Ritter werden kann." erwiderte Richard. Er wollte seinem Sohn durchaus ein gutes Leben garantieren und es sollte ihn an möglichst nichts mangeln, aber die Vorstellung Jonathan sollte irgendwann mit einem Schwert in der Hand in einen Kampf ziehen, bereitete ihm viel zu große Sorgen. Zu groß war seine Angst um seinen Sohn als dass er einen solchen Weg wirklich forcieren wollte.
"Du solltest ihm vielleicht nicht allzu viele Flausen in den Kopf setzen, was diese Sache angeht. Er ist ein cleveres Kerlchen, er kann alles mögliche zu Stande bringen, aber mir wird schon schlecht, wenn ich nur daran denke, er könne irgendwann Ritter werden wollen."
Richard schwieg einen Moment, dann seufzte er. "So oder so, ich komme aber wohl nicht drum herum, ein andere Pferd für ihn zu suchen. Ich werde mich später darum kümmern." erklärte er schließlich und stand auf. Er trat an einen Tisch an der Seite heran und goss sich einen Becher Wein ein, ehe er wieder zu seinem Schreibtisch zurück kehrte. Statt sich zu setzen, lehnte er sich jedoch vor Alan an die Tischkante und nippte an seinem Wein.
Dann starrte er Alan verblüfft an und schüttelte dann den Kopf. "Ausgeschlossen. Wozu soll ich ein Pony in meinem Stall behalten, das, wie du selbst sagst, stur, faul und unrittig ist? Es bringt mir keinen Nutzen und frisst nur unnötig Vorräte auf. Entweder das Pony bleibt und er reitet darauf oder er bekommt ein anderes Pferd, dann werde ich das Pony allerdings verkaufen."

Alan

Alan schüttelte ein wenig missbilligend den Kopf. "Warum muss er das? Du traust ihm zu wenig zu. Er kann genauso ein Ritter werden wie du und ich. Wie willst du ihm erklären, warum du ihm verbietest, was seine Brüder dürfen? Warum auch du ihn so deutlich spüren lässt, dass er unvollkommen und anders ist. Er hat so viel Ehrgeiz und Entschlossenheit in sich, Richard. Glaubst du wirklich, einer deiner Söhne könnte mit einem ruhigen, friedlichen leben zufrieden sein? Was soll aus ihm werden, wenn er kein Ritter sein darf und kein Geistlicher werden soll? Ein Kaufmann etwa? Bei seiner Abstammung? Das würdest du nie zulassen..."
Alan seufzte schwer und lehnte sich vor.
"Ich setze ihm keine Flausen in den Kopf, aber ich unterstütze ihn. Er hat es schwer genug in diesem Leben. Es würde mich aber wundern, wenn er kein Ritter werden wollte." Er sah zu Richard aus. "Manchmal bist du wirklich herzlos, scheint mir. Du hast kein Verständnis für sein Dilemma, oder? Er wird das Pony behalten wollen, wenn ich ihm sage, dass du es hergeben willst. Aber damit sorgst du dafür, dass er den Spaß verliert, weil er nicht mehr weiter kommen kann. Willst du ein frustriertes Kind haben, das in seinem Leben wahrlich schon wenig genug Spaß hat? Die anderen Kinder wollen nicht mit ihm spielen, Richard. Das Pony ist für ihn ein Freund. Aber du denkst nur an deine Geldbörse...manchmal glaube ich, ich kann deinen Sohn besser verstehen als du." Er überlegte kurz, zögerte. "Na gut...wenn du es unbedingt verkaufen willst, tu es. Was willst du dafür haben? Ich kaufe es dir ab und komme für sein Futter auf, dann hast du die ach so großen Kosten für ein Pony nicht mehr zu tragen."

"Er kann kein Ritter werden wie du und ich!" erwiderte Richard. "Ich will ihm gerne viel ermöglichen, aber wir sollten uns trotzdem nichts vormachen, seine fehlende Hand ist nun einmal eine Einschränkung. Besonders wenn es ums Kämpfen gehen soll." Richard fuhr sich durch die roten Locken und zuckte mit den Schultern. "Vielleicht sollte er dann doch besser eine geistliche Laufbahn einschlagen." Denn Alan hatte Recht, er würde keinen seiner Söhne als Kaufmann oder etwas Ähnliches durch die Gegend ziehen lassen.
Richard rieb sich die Schläfe und dachte über das nach, was Alan da sagte, verengte dann jedoch die Augen ein wenig und warf Alan einen verärgerten Blick zu. "Pass auf, wie du mit mir redest!" herrschte er ihn an und knirschte dann mit den Zähnen. Als Alan anbot das Pony zu kaufen, schloss Richard kurz die Augen und stöhnte leise auf. "Das ist doch albern, Alan." murmelte er und sah seinen Gegenüber dann wieder an. Einen Moment lang schwieg er, ehe er leise seufzte. "In Ordnung, soll das Pony meinetwegen bleiben. Ich werde mich später nach einem anderen Pferd für Jonathan umsehen, wir haben sicher eins im Stall, das geeignet sein sollte."

Alan

"Er kann, davon bin ich überzeugt. Und ein Ritter muss ja auch nicht immer in den Krieg ziehen, oder? Es gibt genug Aufgaben, die er erledigen kann. Und du willst doch sicher, dass er sich verteidigen kann. Natürlich ist es eine Einschränkung. Aber er macht seine Sache mit links für sein Alter wirklich gut. Und wenn man ihm einen speziellen Schild anfertigt, könnte sogar das gehen. Lösungen gibt es, man muss sie nur finden." Alan lächelte amüsiert. "Eine geistliche Laufbahn...willst du ihn zwingen, wenn er das nicht will?", gab er zu bedenken. "Aber darüber können wir noch einmal reden, wenn es soweit ist."
Alan wusste, dass er Richard verärgert hatte, aber es interessierte ihn nicht wirklich.
"Warum ist es albern? Weil ich will, dass Jonathan glücklich ist? Weil ich dafür mein mühsam Erspartes hergeben will? Das ist mir egal, Richard. Du solltest ihn manchmal sehen, Richard...wenn er wieder und wieder scheitert an Dingen, die für seine Geschwister selbstverständlich sind. Wie sehr ihn das deprimiert, weil er in seinen jungen Jahren schon spüren muss, dass er nicht mithalten kann." Alans Stimme wurde leise und ein wenig traurig. "Kein Kind sollte eine solche Last tragen müssen. Umso kostbarer sind die Stunden, in denen er Spaß hat und ein Lächeln auf seinem Gesicht erblüht. Du solltest mehr Zeit mit ihm verbringen, dann würdest du ihn verstehen...Aber ich bin dir dankbar, dass du ihm das Pony lässt."

"Aber er wird in den Krieg ziehen wollen, wenn er erst einmal zum Ritter geschlagen wurde! Du hast mir doch gerade selbst einen Vortrag darüber gehalten, wie ehrgeizig er ist, glaubst du er gibt sich damit zufrieden den Laufburschen zu spielen?" erwiderte Richard und schüttelte dann den Kopf. "Natürlich will ich ihn nicht zwingen. Aber wir sollten die Möglichkeit immerhin im Augen behalten, denkst du nicht?" gab er zurück.
Richard stellte seinen Becher auf dem Tisch ab und im nächsten Moment packte er Alan am Kragen und zog ihn auf die Beine. "Sag mir nicht, wie ich mit meinem Kind umzugehen habe!" zischte er wütend und verstärkte seinen Griff etwas. "Jonathan ist mein Sohn, Alan, nicht deiner! Also wage es nicht mir Vorhaltungen zu machen."
Das schlimmste an der Sache war, dass Richard so wütend reagierte, weil Alan zielsicher den Finger in die Wunde gelegt hatte. Mit seinen Worten hatte er Richard einen Spiegel vorgehalten und Richard musste sich eingestehen, dass er wirklich mehr Zeit mit seinem Jüngsten verbringen sollte. Aber dass er ausgerechnet von Alan darauf hingewiesen wurde, machte ihn schlichtweg wütend.

Alan

"Ich weiß nicht. Natürlich ist er ehrgeizig, aber auch klug. Vernünftig. Ich weiß nicht, ob er den Krieg suchen würde. Und es muss auch erst einmal einen Krieg geben, was wir nicht hoffen. Doch das sind Dinge, die sich erst entscheiden können, wenn es soweit ist. Vielleicht hast du Glück und er findet den Weg zur Kirche und will Mönch werden. Aber ich zweifle daran."
Alan erwiderte Richards wütenden Blick gelassen und legte die Hände um seine Handgelenke. "Lass mich los.", forderte er ruhig. "Du weißt genau, dass ich die Wahrheit sage. Ja, er ist dein Sohn und nicht meiner. Dann benimm dich auch so. Wann hast du das letzte Mal bei seinem Training zugesehen? Weißt du, wie gut er inzwischen reitet und ein kleines Schwert hält? Ich glaube nicht. Es war ein gut gemeinter Rat, nicht mehr. Er würde sich so freuen, wenn du stolz auf ihn bist. Hast du nie das Gefühl gehabt, deinem Vater einfach nicht genügen zu können? Weißt du, wie sich das anfühlt?"

Richard lachte trocken auf. "Wirf einen Blick auf meine Familie Alan, es ist ein Wunder, dass wir ein paar Jahre ohne Krieg ausgekommen sind. Glaub mir, lange wird das nicht mehr so bleiben." erwiderte er und nickte dann aber. "Ja, das wird sich dann zeigen." stimmte er zu.
Als Alan die Hände auf seine Handgelenke legte, lockerte Richard seinen Griff, ließ ihn aber noch nicht ganz los. Einen Moment lang starrte er Alan noch zornig an, dann ließ er doch die Hände sinken und trat wieder einen halben Schritt zurück, um sie an den Tisch zu lehnen. "Ich hasse dich, Alan." knurrte er verärgert. "Wenn ich nicht mit dir schlafen würde, würde ich dich jetzt umbringen ..."
Richard fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und mahnte sich zur Ruhe, nahm sich einen Augenblick Zeit, um durchzuatmen. "Wann wollt ihr das nächste Mal trainieren? Dann sehe ich zu, dass ich bis dahin ein neues Pferd für ihn habe."

Alan

"Auch wieder wahr...ihr seid eine recht streitlustige Familie, will ich meinen. Ein Glück, dass deine Frau so sanftmütig ist, sonst würdest du nie zur Ruhe kommen.", erwiderte Alan ein wenig amüsiert, atmete aber erleichtert auf, als Richard ihn wieder losließ.
Er grinste breit. "Einen Vorteil muss das Ganze ja haben. Außerdem habe ich darauf gesetzt, dass du das so sehen würdest. Du begehrst mich zu sehr, als dass du mir lange zürnen würdest." Das war auch sein Glück, sonst könnte er sich niemals herausnehmen so mit Richard zu sprechen.
"Morgen nachmittag, wenn du es einrichten kannst. Ansonsten vielleicht übermorgen. Zur Not können wir auch etwas Anderes üben. Aber vielleicht willst du ja dabei sein um zu sehen, wie es funktioniert."

"Sanftmütig? Kennst du sie wirklich noch so schlecht?" erwiderte Richard amüsiert und schnitt dann eine Grimasse. "Einen Vorteil? Ich erzähle dir gleich etwas von Vorteilen!" Richard legte die Stirn in Falten und sah Alan einen Moment lang an. "Dir ist klar, dass du dir das hier gerade teuer erkauft hast? Du wirst etwas wieder gut machen müssen." bemerkte er trocken und nickte dann nachdenklich.
"Das sollte kein Problem sein, ich werde mich heute Nachmittag noch darum kümmern und ja, ich will Morgen dabei zusehen. Noch einmal lasse ich mir von dir nicht vorwerfen, ich sei ein schlechter Vater, so viel ist sicher."

Alan

"Ich glaube sogar, ich kenne sie recht gut. Wenn deine liebste Gemahlin nicht sanftmütig wäre, hätte sie mir schon längst die Augen ausgekratzt oder mich wahlweise entmannt. Meinst du nicht auch?", antwortete Alan lachend.
"Das werde ich schon, keine Sorge." Er trat näher und strich Richard über die Brust. "Wenn du das nächste Mal zu mir kommst, werde ich alles gut machen, glaube mir.", prophezeite er und nickte dann. "Sehr gut. Außerdem verkennst du etwas. Ich habe dir nicht vorgeworfen ein schlechter Vater zu sein, nur, dass du zu wenig Zeit mit dem Jungen verbringst und dass du ihm ein bisschen mehr Verständnis entgegen bringen könntest."

Richard musste grinsen. "Auch wieder wahr. Und ich bin froh über ihre Sanftmütigkeit, denn beides wäre eine Schande gewesen, hätte sie es getan." gab er zurück und zog scharf die Luft ein als Alan näher trat und ihm über die Brust strich.
Jedes Mal wenn er wütend wurde, war Richard auch in anderer Hinsicht leicht erregbar und so packte er Alans Handgelenk und hielt ihn fest. "Vielleicht solltest du es lieber jetzt wieder gut machen." erwiderte Richard leise.
Er hob eine Augenbraue und schüttelte knapp den Kopf. "Ich verkenne das ganz und gar nicht. Genau das, was du mir vorhältst, hat mein Vater auch immer getan. Er hatte nie Zeit und Verständnis ohnehin nicht und glaub mir, er war ein schlechter Vater. Und ich habe wenig Lust zu werden wie er." Also würde er sich in Zukunft mehr Zeit dafür nehmen, um auch mit Jonathan etwas zu unternehmen oder ihm beim Training zuzusehen, einfach, um für den Jungen da zu sein.

Alan

Alan erwiderte das Grinsen und seine Augen weiteten sich leicht, als Richard sein Handgelenk packte. "Das wäre in der Tat eine Möglichkeit...", erklärte er mit samtiger Stimme und trat noch einen Schritt näher.
"Dann bist du ja auf dem besten Weg, ein besserer Vater zu werden. Man muss dich nur dann und wann etwas wach rütteln, nicht wahr? Jonathan wird sich riesig freuen."
Er beendete das Thema, indem er Richard ungeniert auf den Mund küsste und die Hände abwärts gleiten ließ. Er öffnete zunächst den Gürtel des Anderen und schon die freie Hand dann erst einmal in dessen Hose.
"Ich werde alles gut machen...", hauchte er.

"Das hoffe ich. Und hiermit erteile ich dir die offizielle Erlaubnis mich ab und an wach zu rütteln in dieser Sache." Er wollte keineswegs ein solch gestörtes Verhältnis zu seinen Kindern haben, wie er es zu seinem Vater hatte. Seine Familie war verkorkst genug, mit lauter machthungrigen, ehrgeizigen Männern, die keine familiäre Zuneigung füreinander empfanden ... das wollte er in seinem eigenen Haushalt nicht ebenfalls haben.
Richard kam jedoch nicht allzu weit mit diesen Gedanken, sondern erwiderte Alans Kuss im nächsten Moment und keuchte dann auf als die Hände seines Gegenübers sich an seiner Hose zu schaffen machten und schließlich darin verschwanden. "Oh Alan ..." brachte er atemlos hervor, vergrub eine Hand in seinen Locken und küsste Alan gierig. Dieser Mann machte ihn wahnsinnig.

Alan

Alan lächelte zufrieden und erwiderte Richards Kuss mit aller Leidenschaft, die er aufbringen konnte, während er mit seinem Tun fortfuhr. Schließlich zog er die Hand zurück und schob Richard die Hose hinab. Eine Hand strich über dessen Bauch unter dem Hemd, dann hauchte er einen Kuss darauf und ließ die Lippen weiter abwärts wandern. Er wollte Richard besänftigen und ihm Vergnügen bereiten, damit dieser nicht vergaß, was er an ihm hatte.
Aber er wollte nicht nur Liebhaber sein, er war Richard auch ein treuer Freund und wollte ihm zur Seite stehen. Deshalb gab er ihm manchen guten Ratschlag, den Richard auch oft genug verfolgte.
"Rich..."

Richards Puls beschleunigte sich leicht als Alan seine Hose hinab schob und einen Kuss auf seinen Bauch platzierte. Dann schnappte er nach Luft und vergrub seine Finger einmal mehr in Alans Haaren. "Oh mein ..." Richards Satz blieb unvollendet, da er leise aufstöhnte und den Kopf dann in den Nacken legte.
"Alan, du bist furchtbar." keuchte Richard, während sein Brustkorb sich rasch hob und senkte. "Du weißt ganz genau, wie du mich rum kriegst."
Aber es war nicht nur das, Alan hatte sich auch als guter Freund und Berater bewiesen und Richard war immer wieder aufs Neue dankbar, dass er irgendwie den Balanceakt schaffte, Beatrice nicht von sich weg zu treiben und dennoch Alan in seiner Nähe halten zu können.

Alan

Alan lächelte zufrieden und sah mit funkelnden Augen zu Richard auf. "Natürlich, ich kenne dich lange genug. Außerdem habe ich doch etwas gut zu machen, oder nicht?" Sanft bahnte er sich seinen Weg wieder nach oben und ließ die Hände auf Richards Brust liegen.
"Wie hättest du es denn heute gern, mein Geliebter?"
Sie waren ausgesprochen erfinderisch geworden, aber trotzdem überschritten sie nie ein gewisses Maß. Schließlich wollte Richard seine Gemahlin nicht verletzen und darum mussten sie vorsichtig sein. Bisher war es ihnen gelungen.
"ich bin ganz Ohr, aber du solltest nicht zögern."

Richard lachte leise und zog Alan dann eng an sich als dieser sich wieder aufrichtete. Er befreite ihn kurzer Hand von seinem Hemd und küsste ihn dann leidenschaftlich. "Auf jeden Fall solltest du nicht zu schnell fertig sein. Denk dran, du leistest gerade Wiedergutmachung." erklärte Richard und ließ die Hände über Alans Rücken wandern. "Hm, du bist wirklich gut in Form." murmelte er leise. "Wir sollten Morgen mal wieder zusammen trainieren und du zeigst mir, wie gut du mit deinem Schwert geworden bist." fügte Richard grinsend hinzu und ließ die Hand zu Alans Hose wandern. "Aber erst einmal zeigst du mir heute etwas ganz anderes ..." Er öffnete Alans Hose und strich ihm ungeniert über den Schritt.
"Na los, du weißt doch, wie ich es gerne habe." murmelte er Richard dann mit heiserer Stimme.

Alan

Alan grinste. "Keine Sorge, so viel Ausdauer habe ich dann doch noch...du wirst deine Wiedergutmachung schon bekommen. Ganz sicher." Er stöhnte auf, als dessen Hand über seinen Schritt strich. Wie erregend dieser Mann doch auf ihn wirkte, mit einer einzigen Berührung.
"Ich zeige dir gern heute schon, wie ich mit meinem Schwert umgehen kann.", erwiderte er atemlos und mit einem anzüglichen Grinsen, ehe er sich gänzlich von der Hose zu befreuen und mehr Bewegungsfreiheit zu haben, während er sich an Richards Vergnügen machte. Sie ergänzten sich perfekt, als wären ihre Körper füreinander geschaffen.
Sanft ließ Alan die Hände über Richards ganzen Körper gleiten. "Richard...", keuchte er erregt."Du treibst mich in den Wahnsinn..."

"Etwas anderes hätte ich von dir auch nicht erwartet, Alan." erwiderte Richard grinsend und lachte dann auf. "Ich wusste, dass die Gelegenheit nicht verstreichen lassen würdest." Er hatte ihm im Grunde ja die perfekte Vorlage für diese Bemerkung geliefert. Richard zog Alan an sich und küsste ihn innig. Manchmal erstaunte es ihn immer noch wie plötzlich und mit was für einer Intensität sein Verlangen für diesen Mann in ihm aufkeimte.
Richard stöhnte genüsslich auf als Alans Hände über seinen Körper wanderten und er verdrängte den Gedanken daran, dass sie hier mitten in seinem Arbeitszimmer standen und die Tür nicht verschlossen war. Aber das spielte gerade keine Rolle, er erwartete niemanden und jeder hier besaß zumindest den Anstand vorher anzuklopfen.
Allerdings konnte Richard sich auch gar nicht weiter darum sorgen, denn das, was Alan da trieb, fegte jeden vernünftigen Gedanken beiseite. "Nun, wenigstens geht es nicht nur mir so." keuchte er schließlich.

Alan

"Das weiß ich.", sagte Alan amüsiert und genoss das, was er mit Richard teilte, in vollen Zügen. Für seinen Geschmack kam er viel zu selten dazu, da Richard oft genug Rücksicht auf seine Gemahlin nehmen musste. Wäre Beatrice nicht so eine liebenswürdige Frau, wäre das Ganze viel einfacher.
Sie waren gerade voll zugange, als Alan sich einbildete, ein leichtes Klopfen zu hören, das aber in seinem keuchenden Atem und Richards leisem Stöhnen neben seinem Ohr unterging.
Schließlich aber musste er verstellen, dass das ein Fehler war.
Die Tür öffnete sich langsam und als Alan den Blick wandte, begegnete er dem entsetzten Blick von Lady Beatrice.
Beatrice hatte eigentlich nur mit ihrem Mann sprechen wollen, da Jonathan ihr von seinem Training erzählt hatte. Als auf das Klopfen keine Antwort kam - vielleicht war Richard einfach wieder zu sehr auf ein Schriftstück konzentriert - trat sie ein und erstarrte. Sie hatte gehofft, diese Situation niemals erleben und mit eigenen Augen sehen zu müssen. Den bloßen Gedanken hatte sie noch gut verdrängen können, aber das hier. Sie wusste gar nicht wie sie reagieren sollte.
"Oh...", entfuhr ihr einfallslos.