William und Joanna - ab 1180 bis 1181

"Vermutlich haben sie noch nicht genug Schauermärchen erzählt bekommen, um eine Hexe zu erkennen, wenn sie vor ihnen steht." erwiderte Henry spöttisch, wurde dann jedoch ernst.
Er sah Eleonore unverwandt an, während sie sprach und hätte um ein Haar gelächelt. Natürlich gelang es ihr immer noch die Wahrheit zielsicher aufzuspüren, aber letztlich hatte er auch nichts anderes von ihr erwartet. Sie waren beide älter geworden, aber mit Sicherheit noch nicht alt und so absurd es auch war, er kam sich manchmal vor, als hätte sich zwischen ihnen so gut wie nichts geändert.
Henry leerte seinen Becher mit einem großes Zug und stellte ihn zur Seite, dann trat er wieder vor Eleonore und kam dieses Mal so dicht, dass sie nur noch etwas mehr als eine Handbreit von einander trennte. "Und auch heute kann uns niemand das Wasser reichen. Nie wird das jemand können, bis wir gemeinsam zur Hölle fahren nicht." erklärte er leise.

"Vermutlich, das sind auch nicht die richtigen Geschichten für kleine Kinder, davon bekommen sie nur Alpträume." Eleonore lächelte leicht und sah zu Henry auf, als er vor sie trat. Sie waren sich so nahe, dass sie seine Wärme spüren konnte und ertappte sich dabei, dass sie sich nach mehr sehnte. Warum konnte er sie nicht einfach in den Arm nehmen und sie über Miguels Verrat hinweg trösten? Es war fast wie früher, nicht viel hatte sich geändert.
"Nein, niemand wird das können. Dazu passen wir viel zu gut zusammen. Ich freue mich, dass du das auch so siehst. Und ja, irgendwann werden wir zusammen zur Hölle fahren. Bis dorthin sollten wir unsere verbleibende Zeit nutzen."

Henry sah Eleonore fest in die Augen und war fasziniert davon, wie leicht er sich wieder von ihr fesseln ließ. Ein paar Minuten in ihrer Nähe und schon ... "Weise Worte, Eleonore, weise Worte. Wir sollten unsere Zeit in der Tat nutzen." erwiderte er mit gedämpfter Stimme.
Spürte nur er diese Spannung oder ging es ihr wenigstens genauso? Es war doch eigentlich unmöglich, dass sie so völlig kalt ließ, was seinen Puls bereits in die Höhe trieb, oder?
"Du alte Hexe." wisperte Henry leise. "Verflucht seist du." knurrte er und zog sie im nächsten Moment an sich, um sie zu küssen. Er wollte zum Teufel fahren, wenn sie ihn jetzt wieder abwies! Das konnte gar nicht möglich sein. Und wenn doch ... dann hatte er sich endgültig lächerlich vor ihr gemacht, wusste aber wenigstens, dass er an sie keinen weiteren Gedanken mehr verschwenden brauchte.
Aber das konnte er sich einfach nicht vorstellen.

Eleonore nickte ganz langsam und schaute Henry an wie hypnotisiert. Spürte er es auch? Diese Spannung zwischen ihnen, dieses Knistern?
Sie seufzte leise, begann dann aber zu grinsen. "Du weißt doch, wie ich bin. Schließlich habe ich mich nicht sehr viel verändert seit damals." Schon damals war sie faszinierend für ihn gewesen, er aber genauso sehr für sie.
Sie kam gar nicht dazu mehr zu sagen, als Henry sie an sich zog und küsste. Im ersten Moment wollte sie sich losmachen, aber eigentlich war es genau das, wonach sie sich gesehnt hatte. Wieder wirklich geliebt zu werden, nach der Enttäuschung mit Miguel. Henry war der Mann, der sie wirklich verstand.
Sie gab nach und erwiderte seinen Kuss, legte die Hand auf seine Brust.

"Wahrlich, das hast du nicht." pflichtete Henry ihr bei und grinste. "Du bist noch genauso fürchterlich wie früher."
Er spürte, dass sie sich im ersten Moment anspannte, aber so leicht gab er nicht auf, im Gegenteil, er zog sie noch ein wenig dichter an sich und noch ehe er den Kuss intensivieren konnte, gab Eleonore nach, erwiderte den Kuss und legte die Hand auf seine Brust.
Henry lächelte gegen ihre Lippen und küsste sie dann so voller Leidenschaft, wie er lange ... ja, seit Jahren, niemanden mehr geküsst hatte.
"Ach, Eleonore ..." murmelte er zwischen zwei Küssen und konnte nicht widerstehen seine Hände über ihren Körper gleiten zu lassen. Wie konnte es nur sein, dass sie nach so langer Zeit in der sie sich vor allem auch leidenschaftlich gehasst hatten, sich nun ganz offensichtlich noch immer so sehr anzogen?

"Ebenso wie du, cheri.", antwortete Eleonore amüsiert. Sie erwiderte seinen Kuss und die Leidenschaft, die ihr Wesen ausmachte, brach sich ihre Bahn. Wie sehr sie Henry doch vermisst hatte ohne es wirklich zu bemerken. Es hatte etwas gefehlt in ihrem Leben und nicht nur die gemeinsamen Kinder banden sie aneinander.
"Henry..." Sie schmiegte sich enger an ihn, als seine Hände über ihren Körper wanderten wie in alten Zeiten. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen und sie schloss die Augen.
Eleonore genoss die Nähe zu Henry mehr, als sie es geahnt hatte.
"Du hast mir irgendwie gefehlt..."

Henry lachte auf. Ein tiefes, dröhnendes Lachen, das seinen Körper vibrieren ließ. "Du mir auch. Irgendwie." erwiderte er und ließ seine Hände unablässig über ihren Körper wandern. Eleonore mochte keine zwanzig mehr sein, aber das war er auch nicht und wenn er ehrlich war, sah man ihr im Grunde nicht an, wie viele Kinder sie im Laufe ihres Lebens zur Welt gebracht und wie viele turbulente Jahre sie erlebt hatte. Aber vielleicht war es auch genau das, was sie jung gehalten hatte.
"Nun, der Teufel kann nicht ohne seine Gemahlin und anders herum, nicht wahr?" bemerkte Henry spöttisch und ließ seine Lippen dann ihren Hals hinab wandern.
Wie gut es doch tat, diese so vertraute und dennoch irgendwie neue und aufregende Leidenschaft wieder in sich auflodern zu spüren. Sie tat ihm gut, daran bestand kein Zweifel und das sogar mehr als Henry je zugegeben hätte.

Eleonore grinste zufrieden und genoss seine Berührungen sehr. Viel zu lange war es her, viel zu lange hatten sie nur im Streit gelegen und sich gehasst. Jetzt, mit Henrys Entgegenkommen, konnte sich das alles ändern. Jetzt, wo sie Beide frei waren und sich auf sich besinnen konnten.
"So ist es wohl. Wir kommen nicht ohne einander aus, wir sind aufeinander angewiesen." Eleonore lächelte sanft und legte den Kopf zur Seite, als seine Lippen über ihren Hals wanderten. Sie vergrub die Finger in seinen roten Locken und freute sich über die Nähe.
Dieses aufregende Knistern, das sich wieder zwischen ihnen eingestellt hatte und das in ihr eine Ahnung hervor rief, wohin diese Begegnung noch führen würde.

Henry ließ von ihrem Hals ab und grinste. "In der Tat." murmelte er und löste mit geschickten Fingern den Zopf, zudem sie ihre Haare geflochten hatte. Er ließ die Finger durch ihre weichen Locken gleiten und küsste Eleonore noch einmal, um ihre weichen Lippen zu kosten.
Es war einfach herrlich sie wieder in den Armen zu halten und ohne ein weiteres Wort packte er sie, hob sie hoch und trug Eleonore kurzer Hand in das Schlafgemach nebenan. Erst auf dem Bett ließ er sie wieder hinab und beugte sich über sie. "Ich bin wirklich gespannt, ob du hier noch genauso flink bist, wie mit deiner Zunge, wenn es darum geht mir Widerworte zu geben." murmelte Henry leise in ihr Ohr und verschloss Eleonores Lippen mit einem weiteren innigen Kuss, während er sich ohne zu zögern daran machte ihr Kleid zu öffnen. Er wollte einfach nicht länger warten. Er wollte sie haben und zwar hier und jetzt und Henry wusste genau, dass es ihr nicht anders ging.

Eleonore ließ Henry gewähren, als er ihr Haar öffnete und sie schließlich hochhob und hinüber trug zum Bett. "Du hast nichts verlernt, Henry. Du bist noch so stark wie früher.", erwiderte sie lachend. Sie sah zu ihm auf und schob die Hände unter sein Hemd.
Während er ihr Kleid öffnete, begann sie damit, sein Hemd aufzuschnüren und ihn davon zu befreien, sich letztlich auch an seinem Hosenbund zu schaffen zu machen.
Sie sehnte sich nach seiner Nähe, sie wollte ihn haben. Endlich...
"Oh, du hast mir wirklich gefehlt..."

Henry musste ebenfalls lachen. "Aber natürlich. Hast du etwa etwas anderes erwartet?" erwiderte er und schloss die Augen als Eleonores Hände unter sein Hemd glitten. Für einen Moment hielt er in seinem Tun inne und stöhnte auf, dann fuhr er mit noch größerer Leidenschaft mit seinen Liebkosungen fort als Eleonore ihm sein Hemd ausgezogen hatte.
Henry zog ihr das Kleid aus und ließ es neben dem Bett auf den Boden fallen, ehe er Eleonore erneut küsste. "Und das aus deinem Munde zu hören ... es geschehen wirklich noch Zeichen und Wunder, Eleonore, meine Teuerste." murmelte er.
Als seine Hose ebenfalls den Weg neben das Bett fand, wanderten Henrys Hände zielsicher zu Eleonores Schenkeln, strichen sachte, aber dennoch fordernd über ihre warme Haut, dann drückte er ihre Knie auseinander, um sich im nächsten Moment zu nehmen, wonach er sich schon so lange wieder gesehnt hatte.

Eleonore stöhnte leise auf, als er sie schließlich wieder vereinte. Es war doch etwas ganz Anderes mit Henry. Auch nach all den Jahren Abstand wussten sie genau, wie sie einander anpacken mussten, um sich Wohlgefallen zu schenken. Es fühlte sich an wie früher und Eleonore fühlte sich wieder jung.
Als er zum Ende gekommen war, seufzte sie leise auf schmiegte den Kopf an seine Brust. Richard würde sie für verrückt erklären, wenn er das herausfand.
Sie schloss die Augen und fühlte sich seit langem endlich einmal wieder vollkommen vollständig. "Wie in alten Zeiten..."

Schwer atmend ließ Henry sich neben Eleonore in die Kissen sinken. Sein Puls raste und seine Atmung ging rasch, aber er war zufrieden. Und auf merkwürdige Weise glücklich. Eleonore hatte Recht, es war wie in alten Zeiten.
Er zog sie in seine Arme und lächelte als sie ihren Kopf auf seine Brust legte. "Erstaunlich, ich bin scheinbar wirklich auf fruchtbaren Boden gestoßen mit meinen Komplimenten." murmelte er und ließ die Hand genüsslich über Eleonores Kurven wandern. "Und auf was für einen Boden ..." Henry küsste sie ein wenig träge und lächelte selbstgefällig. "Das sollten wir öfter machen, ma cherié." stellte er fest und gähnte dann herzhaft. Es war als hätte sich all der Frust und Ärger der letzten Jahre hier in diesem Bett entladen und Henry fühlte sich frei wie lange nicht mehr. Und mit Eleonore an der Seite tatsächlich auch wieder vollständig.
Neben Jane war sie die einzige Frau, die ihm wirklich je etwas bedeutet hatte und während Jane mit ihrem Sanftmut und ihrer Liebenswürdigkeit das genaue Gegenteil von ihm gewesen war, so war Eleonore schlicht und ergreifend sein weibliches Pendant.

Eleonore schmiegte sich enger an ihren Ehemann. Sie hatte nie damit gerechnet, dass so etwas passieren würde, dass sie mit Henry im Bett landen würde. Aber in gewisser Weise war das vielleicht wirklich gut so. es würde einiges ändern. "Oh ja, ich denke, das sind sie...du wolltest mir ja nicht glauben.", erwiderte sie und räkelte sich zufrieden wie eine Katze. Seine Hände auf ihrer Haut fühlten sich so richtig an.
"Ja, warum nicht? Offensichtlich finden wir Beide noch genauso viel Freude daran wie früher." Ud das überraschte sie doch ein wenig. Es war, als wären all die Jahre wie weggeblasen. "So viel Zeit ist vergangen und heute spüre ich sie gar nicht."

Henry beobachtete genüsslich, wie sich Eleonore neben ihm streckte und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Meine wunderschöne Löwin." murmelte er und lachte dann. "Das tun wir ganz offensichtlich. Und weißt du, was mich besonders daran freut? All die schockierten Gesichter, die wir zu sehen bekommen, wenn das hier heraus kommt." Das würde ein unglaublicher Spaß werden.
Henry grinste leicht und nickte. "Dem kann ich nur zustimmen, meine Liebe, wir halten uns wohl beide gegenseitig jung." Es war kaum zu glauben, er selbst ging auf die fünfzig zu und Eleonore war noch zehn Jahre älter als er, dennoch hatten sie sich heute verhalten wie vor rund dreißig Jahren als sie geheiratet hatten. "Manche Dinge ändern sich nie wirklich." bemerkte Henry und zog Eleonore wieder enger an sich. "Und selbst heute bist du noch eine schöne und anziehende Frau, man mag es bei deinem Alter kaum glauben." neckte er sie.

Eleonore lächelte. Es tat ihr gut, dass Henry ihr Komplimente machte und sie sich wieder begehrt fühlen konnte. Das war Balsam auf ihre Seele, nachdem Miguel sie so verletzt hatte.
"Oh ja, das wird sehr amüsant werden. Allein, was Richard sagen wird. Er wird völlig ausrasten." Eleonore lachte leise auf.
"Nein, manche Dinge ändern sich nie. Du bist auch noch genauso charmant wie ein Holzklotz wie früher.", bemerkte sie belustigt. "Nun, zumindest wenn du willst. Aber immerhin scheinst du mich tatsächlich noch anziehend zu finden, immerhin haben wir uns Beide gerade benommen, als wären wir frisch verliebt."

Henry seufzte theatralisch. "Er würde mir vermutlich sofort den Krieg erklären, wenn er könnte." bemerkte er trocken und grinste dann. "Aber meine Liebe, genau dieser raue Charme, der mir zu eigen ist, hat dir doch immer so gefallen." neckte Henry und strich mit der Hand über ihren Rücken. "Und das ist eine alte Gewohnheit, die ich durchaus lieb gewonnen habe." Henry hauchte einen Kuss auf Eleonores Lippen. "Genauso wie das hier ... auch etwas, wovon ich nicht lassen kann."
Henry ließ den Kopf in die Kissen sinken und lachte herzhaft. "Wahrlich, wie zwei junge Dinger, die gerade das erste Mal mehr als einen Kuss tauschen durften." Henry grinste breit. "Nur, dass wir es viel besser können." bemerkte er und küsste Eleonore zum Beweis noch einmal innig.

"Oh ja, ich denke, das würde er ausgesprochen gern. Aber ich werde ihn schon wieder besänftigen, das ist mir noch immer gelungen. Oh, er war so glücklich, als wir uns wiedergesehen haben. Und ich auch...ich habe meine Kinder sehr vermisst."
Eleonore ließ die Fingerspitzen über seine Brust gleiten. "Ja, vermutlich hast du Recht." Sie erwiderte den Kuss.
"Dann hast du dir aber viel Zeit ohne gelassen, meinst du nicht? Oh ja, wir können es viel besser. Und das ist gut so." Sie schloss nachdenklich die Augen.
"Du warst auch einsam, oder? Deshalb hast du angefangen mich zu vermissen..."

"Sicher wirst du das. Du hast deinen heißgeliebten Richard schon immer wie ein Puppenspieler seine Puppen lenken können." Henry lächelte knapp. "Ich kann es mir vorstellen. Er war von deinen Söhnen auch derjenige, der am häufigsten und mit Nachdruck deine Freilassung gefordert hat."
Henry brummte zufrieden als Eleonores Fingerspitzen über seine Brust wanderten. Er musste grinsen als ihm in den Sinn kam, wie sie ihm noch vor nicht allzu langer Zeit an den Kopf geworfen hatte, er würde sichtbar alt werden ... so schlimm konnte es offensichtlich aber noch nicht sein.
"Viel zu viel Zeit könnte man meinen." erwiderte Henry und sah Eleonore schweigend an. Hätte sie nicht die Augen geschlossen, hätte er jetzt den Blick abgewandt, so konnte er sie aber weiterhin betrachten, während er ihre Frage auf sich wirken ließ.
"Ich war ständig umgeben von einem ganzen Haufen von Leuten, war im Grunde nie allein und doch ... ja, doch war ich einsam." erwiderte Henry schließlich langsam. Er strich über Eleonores Wange und sah sie an. "Und in der Einsamkeit habe ich viel an das gedacht, was wir zusammen hatten und was wir wieder haben könnten."

"Weil er mir vertraut und auf meinen Rat hört. Und das ist gut so, denn so macht er auch keinen Unsinn. Und es wundert mich auch nicht, dass er versucht hat mich zu befreien. Das freut mich sehr, zeigt mir seine Liebe."
Eleonore nickte langsam. "Ja, ich kann das verstehen. Sie sagen dir, was du hören willst, weil sie sich einen Gefallen von dir erhoffen." Sie öffnete die Augen wieder und erwiderte seinen Blick. "Könnten wir das? Meinst du wirklich, das würde funktionieren und gut gehen mit uns? Auf Dauer?"
Sie gab ihm einen sanften Kuss. Sie hatte wirklich unterschätzt, wie sehr Henry ihr gefehlt hatte.

"Ja, dich hat er immer schon über alle Maßen geliebt. Kein Wunder, dass du Aquitanien später in seinen Händen haben willst." gab Henry zurück und nickte. "So ist es. Und wenn William nicht gerade am Hofe war, dann ist unter dem ganzen Haufen kaum ein wahrer Freund gewesen."
Hnery schwieg eine Weile und sah Eleonore an, dachte nach und schüttelte schließlich leicht den Kopf. "Nein, auf Dauer wohl nicht. Das hat ja schon einmal nicht funktioniert, weil wir beide uns zu ähnlich sind. Aber ... ich finde, wir sollten es trotzdem versuchen. Vielleicht überraschen wir uns selbst noch ein weiteres Mal und wenn nicht - nun, dann hatten wir bis dahin zumindest eine gute Zeit zusammen." antwortete Henry dann überraschend ehrlich und erwiderte dann Eleonores Kuss. "Und glaub mir, ich bin wirklich gewillt, es zu versuchen." Er hatte sie immerhin wirklich aufrichtig vermisst.

"Das will ich, aber auch deswegen, weil er seine Sache gut macht. Er kümmert sich gut.",erläuterte Eleonore mit einem Lächeln. "Wahre Freunde gibt es viel zu selten und die Zeiten, da William immer am Hof waren, sind wohl auch vorbei. Aber ich kann verstehen, dass sein ruhiges Zuhause ihm doch lieber ist. Mir ginge es vermutlich ebenso."
Sie lauschte seinen Worten und nickte dann zustimmend. "Gut, dann lass es uns versuchen und eine möglichst schöne Zeit daraus machen. Dann werden wir ja sehen, wie lange es hält. Aber bitte, Henry, sperr mich nie wieder so völlig ein. Dann will ich es auch versuchen."

Henry brummte nur zustimmend, dann atmete er tief durch und nickte. "Da hast du vermutlich Recht, aber dennoch, er fehlt ungemein. Es ist schon ein enormer Unterschied, ob ich ihn beständig an meiner Seite weiß oder die meiste Zeit in diesem gottverlassenen Cornwall."
Im nächsten Moment legte Henry beide Hände flach an Eleonores Wangen und sah ihr dann fest in die Augen. "Ich werde es nie wieder tun, wenn du dich nie wieder gegen mich auflehnst." erwiderte er ernst und gab ihr dann einen Kuss, wie um seine Worte zu bekräftigen. Er hätte sie nie weggesperrt, hätte sie ihn nicht so schändlich verraten, denn das hatte ihn damals so dermaßen getroffen, dass er sie nur noch hatte verletzten wollen. Und das schlimmste, was ihm für sie eingefallen war, war die Gefangenschaft gewesen. Für sie, die es immer geliebt hatte im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen, die immer gerne viel Trubel um sich gehabt hatte und es liebte in schönen Kleidern Feste zu feiern und das Leben in vollen Zügen zu genießen.

Eleonore seufzte leise. "Ich kann es mir vorstellen, aber er muss eben Prioritäten setzen und die liegen bei seiner Familie. Zudem ist für ihn das Reisen auch nicht mehr so angenehm, wie es einmal war. Wir werden alle nicht jünger, Henry."
Sie erwiderte seinen eindringlichen Blick gelassen. "Das werde ich nie wieder tun, wenn du mir nie wieder Grund dazu gibst und mich so verletzt.", antwortete sie nüchtern.
"Lass uns einfach versuchen Frieden zu halten, dann werden wir es schon schaffen. Da bin ich sicher. Erst einmal muss ich nach und nach an den Hof zurückkehren. Sie werden es alle nicht glauben."

Henry schnaubte leise. "Ich bin ja wohl ebenfalls seine Familie!" bemerkte er ein wenig beleidigt. "Außerdem soll er mir ja nichts vom alt werden erzählen." grollte Henry und seufzte. Es passte ihm eigentlich gar nicht, dass William so wenig am Hof war - noch ein Grund, weshalb es ihn nun wieder zu Eleonore getrieben hatte. Er brauchte einfach jemanden an seiner Seite auf den er sich verlassen konnte.
Henry sah seine Gemahlin an und nickte. "In Ordnung." erwiderte er, zog sie dann an sich und drehte sich auf den Rücken, so dass Eleonore nun auf ihm lag. Er lachte schallende und gab ihr einen innigen Kuss. "Oh herrlich, ich kann deinen ersten Auftritt an meiner Seite kaum erwarten. Sie werden uns endgültig für verrückt erklären."