William und Joanna - ab 1180 bis 1181

Edward hatte sich noch nie im Leben so glücklich gefühlt. Er war aufgeregt gewesen und hatte gewusst, dass es unglaublich befreien sein würde, sobald sie endlich verheiratet waren, aber die Gefühle, die tatsächlich auf ihn einstürmten waren so viel stärker als er erwartet hatte.
Als er Julia nach draußen führte, hatte er das Gefühl, er müsse der glücklichste Mann der Welt sein. "Das ist wahrlich der schönste Tag in meinem Leben." murmelte er leise als sie ins Freie traten und sich darauf vorbereiteten gleich einige Glückwünsche entgegen zu nehmen. Suchend sah Edward sich um und lächelte, als er seine Mutter entdeckte, die während der Zeremonie ein Auge auf die Kinder gehabt hatte. "Schau mal, wer da kommt." machte er Julia leise darauf aufmerksam und wandte sich dann erst kurz seinem Vater zu, der ihn lächelnd in die Arme schloss, ehe er seine Mutter begrüßte, die Gabriel auf dem Arm hielt. "Dann gib ihn mir mal, den kleinen Mann. Soll ruhig jeder sehen, wohin er gehört." erklärte Edward grinsend.

Julia

Julia lachte glücklich. "Für mich auch. Ich war noch nie so glücklich." Endlich hatte alles ein gutes Ende gefunden, was damals seinen Anfang gefunden hatte, als sie Edward kennengelernt hatte.
Sie strahlte, als sie ihre Schwiegermutter mit Gabriel entdeckte. Joanna und sie hatten sich arrangiert und verstanden sich mittlerweile recht gut.
Joanna küsste ihren Sohn auf die Wange und übergab dann ihren Enkel. "Ich freue mich für euch, Edward.", erklärte sie leise. "Und Gabriel war sehr brav, er hat schön still gehalten."
Sie war gespannt, wie es noch weitergehen würde mit Edward und seiner neuen Familie.

Rob

Rob hatte einen Bogen Pergament vor sich liegen und sollte eigentlich ein paar Übungen für Johns Unterricht machen, aber seine Gedanken schweiften immer wieder ab und schließlich legte er die Feder zur Seite, rutschte vom Stuhl und ging zu seiner Mutter hinüber, die am Fenster saß und ein wenig stickte.
Er legte die Stirn in Falten und beobachtete einen Moment lang, wie sie mit Nadel und Faden hantierte, dann sah er auf. "Mama" begann er nachdenklich. "Was genau ist eigentlich ein Bastard?" fragte er dann gerade heraus was ihn beschäftigte. Er hatte eine vage Vorstellung, war sich aber nicht ganz sicher, aber seit heute morgen brannte ihm das auf der Seele.

Josephine

Josephine hatte sich ans Fenster gesetzt, damit sie besseres Licht für ihre Stickarbeit hatte, während ihr Sohn seine Übungen mit Feder und Tinte machte. Sie sah auf, als ihr Sohn sich vom Tisch löste und zu ihr hinüber kam. Sofort wusste sie, dass ihm etwas auf der Seele brannte, so nachdenklich wie er sie ansah. "Was ist los, mein Engel?"
Seine Frage erstaunte sie und sie hob eine Augenbraue, legte das Stickzeug zur Seite und sah ihren Sohn ernst an. Sie durfte ihm nicht das Gefühl geben, dass sie ihn nicht ernst nahm.
"Ein Bastard ist jemand, dessen Eltern nicht verheiratet sind, Rob. Aber das ist nichts Schlimmes und es ist auch nicht nett, jemanden so zu bezeichnen. Doch woher hast du das überhaupt?"

Rob

Die Falten auf Robs Stirn wurden tiefer als er über die Antwort seiner Mutter nachdachte. "Aber ..." begann er langsam. "Gott will nicht, dass so etwas passiert, oder? Dass ein Bastard zur Welt kommt, meine ich. Er will, dass die Menschen vorher heiraten, nicht wahr?"
Rob fuhr sich mit der Hand über den Nacken und fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. Er wollte seiner Mutter eigentlich nicht erzählen, dass er heute Morgen Ärger mit ein paar Jungen aus dem Dorf gehabt hatte. Er atmete geräuschvoll aus und nagte auf der Unterlippe. Da war noch etwas, was er gerne wissen wollte, aber er traute sich nicht recht zu fragen, weil er ahnte, dass es etwas war, was seine Mutter verletzten würde. Andernfalls hätten die Jungen es ihm nicht so hämisch an den Kopf geworfen heute morgen.

Josephine

Josephine legte den Kopf ein wenig zur Seite und seufzte leise. Es war klar gewesen, dass Rob irgendwann damit konfrontiert wurde.
"Nun....eigentlich will Gott, dass die Menschen vorher heiraten und die Priester sagen das auch so. Aber ich glaube nicht, dass er böse ist, wenn das neue Leben schon kurz vor der Eheschließung entsteht. Gott verzeiht alles und er liebt alle Menschen gleich, egal, ob sie nun ehelich geboren sind oder eben nicht.", erklärte sie sanft.
Sie sah ihrem Sohn an, wie unbehaglich ihm zumute war. "Was ist los, Schatz? Du weißt doch, dass du mit mir über alles reden kannst.."

Rob

Rob hörte seiner Mutter aufmerksam zu und dachte darüber nach, was sie sagte. Schließlich nickte er langsam. "In Ordnung." erklärte er leise. Das klang durchaus sinnvoll. Wieso auch sollte Gott jemandem für etwas zürnen, für das er gar nichts konnte?
Zögerlich sah er seine Mutter an und rang sichtlich mit sich, ehe er leise ausatmete. "Wenn man niemanden einen Bastard nennen sollte, dann ..." er stockte kurz und musste sich zum weiter reden zwingen, weil er das Gefühl hatte, dass er derjenige war, der solche bösen Dinge sagte, wenn er es nun wiederholte. "dann ist Hure auch ein böses Wort, oder?" fragte Rob dann leise und sah beschämt zu Boden.

Josephine

Josephine lächelte leicht, als Rob ihre Erklärung einfach annahm und für gut befand. Sie war froh, wenn sie ihrem Sohn solche Dinge möglichst kindgerecht und schonend beibringen konnte. Es war wirklich nicht immer leicht, gerade bei ihrer beider Vergangenheit nicht.
"Da hast du Recht.", stimmte sie dann ernst zu und machte sich nun wirklich Sorgen um den Kleinen. Was war nur passiert?
"Das sollte man nicht sagen. Doch wer hat diese Dinge zu dir gesagt, Rob? Warum denkst du darüber nach? Komm, sag es mir..."

Rob

Rob wandte sich noch einen Moment lang, wollte er doch eigentlich nicht, dass seine Mutter sich deswegen Gedanken machte, doch schließlich gab er nach. "Ein paar Jungen aus dem Dorf." erklärte er dann und sah seine Mutter betroffen an. "Ich war heute Morgen mit Elias und Edmund auf dem Markt und habe mir die Stände angesehen. Als ich an einem stehen geblieben bin, um zu gucken, sie die zwei schon ein Stückchen vor gegangen und als ich sie wieder einholen wollte, waren da drei von ihnen ..." Rob legte die Stirn in Falten. "Ich glaube, der eine ist der Sohn des Schweinehirten." fügte er nachdenklich hinzu und seufzte dann. "Sie haben sich über mich lustig gemacht und gesagt, ich sei ja nur ein Bastard und -" Rob brach ab und starrte seine Mutter an. Für einen Moment kaute er auf seiner Unterlippe herum bis es weh tat, dann erst sprach er weiter. "und du seist eine Hure, die ..." Nun versagte seine Stimme endgültig und er zog es vor nicht zu vollenden, was diese dummen Kerle gesagt hatten.
"Stimmt das, Mama?" fragte er stattdessen leise. "Bin ich ein Bastard?"

Josephine

Josephine seufzte schwer. Sie hatte geahnt, dass es eines Tages so kommen würde. Ihr armes Kind, was hatte sie ihm nur zugemutet damit.
"Ach, und der Sohn des Schweinehirten traut sich so etwas zu sagen? Sein Vater hat auch nicht gerade den besten Ruf. Aber es ist wirklich gemein von ihnen sich über dich lustig zu machen."
Sie zog ihren Sohn an sich und küsste ihn sanft auf die Stirn. Wenn sie diese Jungs in die Finger bekommen würde,,,,Sie hatte gewusst, dass ihre Vergangenheit ihm irgendwann Schwierigkeiten machen würden.
"Sie erzählen Unsinn, Rob, glaub ihnen nicht. Auch, wenn meine Vergangenheit nicht sehr glanzvoll war, es ist eben genau das: vergangen. Das ist Geschichte und wird es bleiben. Und es stimmt nicht, du bist kein Bastard, schließlich sind wir verheiratet. Auch, wenn du vorher zur Welt kamst, wir sind trotzdem verheiratet, damit wurde deine Geburt legitimiert. Und selbst wenn du es wärest...Das ist nichts Schlimmes. Dein Onkel Philippe ist auch einer und er ist ein guter Mann, oder nicht?"

Rob

Als seine Mutter ihn an sich zog und einen Kuss auf seine Stirn hauchte, musste Rob schwer schlucken und beinahe hätte er seine Fassung verloren. Er legte die Arme um seine Mutter und genoss für einen Moment die beruhigende Nähe zu ihr. "Aber wieso wurde ich vorher geboren?" fragte Rob schließlich leise und sah seine Mutter zweifelnd an. "Wieso hat Papa dich nicht zuerst geheiratet?" Das waren alles Dinge, die er nicht so recht begreifen konnte und es hatte unglaublich weh getan als die Jungen sich heute Morgen so über ihn lustig gemacht und seine Mutter beschimpft hatten.
Rob runzelte die Stirn und nickte dann. "Ich mag Onkel Phil." erwiderte er dann wahrheitsgemäß. Er konnte seinen Onkel gut leiden und seine Mutter hatte recht, es konnte wohl nichts schlimmes dabei sein.

Josephine

Josephine genoss es, ihren Sohn bei sich zu haben und ihn ein wenig zu trösten, gerade jetzt, wo er so traurig war. Sie liebte ihre Kinder sehr und sie wollte, dass es ihnen gut ging.
"Das ist ein bisschen schwierig. Du weißt, dass dein Papa einmal das alles hier erbt, nicht wahr? Er ist adelig, ich bin es eigentlich nicht. Deshalb war ich keine passende Ehefrau für ihn. Aber wir haben uns einfach trotzdem geliebt. Ich wollte nicht, dass er sich mit deinen Großeltern zerstreitet, deshalb bin ich mit dir im Bauch ins Kloster gegangen. Du bist in einem Kloster zur Welt gekommen, also kann nichts Schlechtes an dir sein. Aber dein Papa wusste da noch nichts von dir, sonst hätte er mich sicher geheiratet. So hat es eben etwas länger gedauert. Verstehst du das?" Sie strich ihm durch den Kopf.
"Ich mag ihn auch gern."

Rob

Rob nickte eifrig. "Das weiß ich. Und irgendwann bekomme ich es dann von ihm, hat er mir gesagt." erklärte der Junge, hörte seiner Mutter dann jedoch aufmerksam zu. "Aber wieso warst du keine passende Frau für ihn? Wer entscheidet sowas?" fragte Rob und runzelte ungehalten die Stirn. "Das ist doch Unsinn. Du passt sehr gut zu ihm!" Es war ihm ein Rätsel, wie es anders hätte sein können. Seine Eltern waren immer so liebevoll zueinander und er fühlte sich geborgen bei ihnen ... er konnte sich nicht vorstellen, wie seine Mutter nicht wie dafür gemacht sein konnte.
Im nächsten Moment weiteten sich seine Augen überrascht. "Ich bin in einem Kloster geboren worden?" fragte er verblüfft. Das war nun wirklich eine neue Erkenntnis.
Als seine Mutter ihm durch die Haare strich, nickte Rob leicht, reckte sich dann ein wenig und gab seiner Mutter einen Kuss. "Ich hab dich lieb, Mama." erklärte er leise und schmiegte sich an sie. Und diese Dummköpfe würden etwas erleben, wenn sie noch einmal versuchten über seine Mutter herzuziehen!

Josephine

"Genau. Wenn du alt genug bist." Josephine lächelte leicht. "Der König entscheidet sowas, dein Großvater, all die, die meinen, sie könnten über deinen Vater bestimmen. und sie haben ja auch recht. Adelige sollten Adelige heiraten. So ist es immer gewesen. Aber dein Vater wollte es anders. Er hat mich geliebt, es war ihm egal, was Andere dazu sagen. Und er hat seinen Kopf durchgesetzt und alle überzeugt. Aber schön, dass du findest, dass wir gut zusammen passen."
Sie nickte langsam. "Ja, das bist du. Und die Nonnen dort waren sehr nett zu uns, sie haben dich gern ein bisschen verwöhnt."
Josephine war wirklich gerührt von den Worten ihres Sohnes und küsste ihn auf die Stirn. "Ich dich auch, mein Schatz."

Rob

Rob blinzelte verwirrt. "Aber wieso?" fragte er verständnislos. "Wenn Gott alle Menschen gleich liebt, wieso dürfen die Menschen dann nicht auch lieben und heiraten wen sie wollen?" Das wollte nicht so recht in seinen Kopf, denn er fand, dass seine Mutter eine wundervolle Frau war und die Vorstellung, dass sie seinen Vater eigentlich nicht hätte heiraten dürfen, erschien Rob schlichtweg absurd.
Rob lächelte leicht. "Natürlich finde ich das! Du bist die beste Mutter, die es gibt." erklärte er voller Inbrunst und kuschelte sich ein wenig mehr an sie. "Können wir die Nonnen irgendwann mal besuchen?" fragte er dann neugierig. "Ich mag sehen, wo ich geboren wurde."

Josephine

"Das tut er. Aber Menschen, die viel besitzen, wollen immer gern ihre Macht und ihr Eigentum sichern. Deshalb wollen sie es auch nicht teilen, sondern es noch vermehren. Also sollen ihre Söhne und Töchter ebenfalls mächtige und reiche Söhne und Töchter heiraten, keine armen Mädchen aus der Normandie.", erklärte Josephine vorsichtig. "Aber du hast recht, eigentlich ist es unverständlich."
Josephine lächelte sanft. "Danke. Ja, ich denke, das können wir. Wenn wir das nächste Mal in der Normandie sind, können wir das bestimmt. Ich werde deinen Vater fragen."

Rob

Rob kletterte auf die Fensterbank, um sich neben seine Mutter zu setzen und ihr zuzuhören. Aber das was sie da sagte, klang irgendwie merkwürdig. Irgendwie ... falsch. "Aber Gott will doch nicht, dass wir gierig sind, richtig?" fragte er dann und runzelte die Stirn. "Und wenn die Menschen nicht bereit sind, das was sie haben mit anderen zu teilen - und das, obwohl sie sich lieben - dann sind sie doch gierig, oder nicht?" Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. Das war irgendwie kompliziert. "Und Großvater und Großmutter haben dich doch auch gern, wie können sie denn da nicht gewollt haben, dass Papa dich heiratet?"
Seine Großeltern waren immer so lieb zu ihm, er konnte sich gar nicht vorstellen, dass sie so etwas hätten verhindern wollen.
Dann begann er zu strahlen. "Oh toll!" rief Rob begeistert und seine Augen leuchteten euphorisch. "Ich bin wirklich gespannt, wie es dort aussieht."

Josephine

Josephine zog ihren Sohn an sich und genoss es, ihn so dicht bei sich zu haben. Sie war sich sicher, dass es nicht mehr lange so gehen würde, er wurde auch älter und würde ihre Nähe nicht mehr ewig so suchen wie jetzt.
"Da hast du vollkommen recht. Aber viele Menschen sind nicht so, wie Gott das gerne hätte. Darüber urteilt Gott allerdings, wenn wir nach dem Tod vor ihn treten. Also müssen wir sehen, dass du anders wirst. Sieh den Menschen immer in ihr Herz, Süßer."
Sie lachte leise. "Ja, sie haben mich gern. Sie waren zuerst dagegen, aber da kannten sie mich auch noch nicht. Später haben sie verstanden, warum dein Vater mich wollte. Sie haben angefangen nachzudenken. Und sie hatten nur Angst, dass dein Vater seine Zukunft aufs Spiel setzt."
Sie lächelte. "Glaub mir, es ist schön dort."

Rob

Rob legte den Kopf ein wenig zur Seite und betrachtete seine Mutter eingehend, dann nickte er und lächelte. "Das werde ich machen. Versprochen." versicherte er aufrichtig.
Er baumelte ein wenig mit den Beinen, die noch längst nicht bis zum Boden kamen, wenn er hier in der Fensterbank saß und nickte erneut. "Dann ist ja gut." erklärte Rob erleichtert und grinste dann ein wenig. "Ich bin froh, dass Papa dich geheiratet hat. So ist es viel schöner. Und ich glaube, ich hätte nicht in einem Kloster leben wollen." bekannte er, wenngleich er ein klein wenig Rot wurde über sein Geständnis. Aber die Vorstellung hinter Klostermauern zu leben und tagein tagaus in die Kirche laufen zu müssen ... hier war es doch so viel spannender, es gab immer irgendetwas neues zu entdecken!

Josephine

"Sehr gut, Schatz. Dann kann ja nichts mehr schief gehen.", erwiderte Josephine sanft und strich ihrem Sohn durch das dunkle Haar, das dem seines Vaters so ähnlich war. "Ich bin auch froh. Und glaub mir, ich kann das verstehen, für mich wäre das Kloster auch nichts gewesen. Das ist eben nicht deine Welt. Für dich gibt es einen anderen Weg. Du wirst irgendwann in die Fußstapfen deines Vaters treten. Daran glaube ich fest."
Sie seufzte leise.
"Und was hältst du nun davon, wenn wir mit Artus noch ein wenig nach draußen gehen und das Wetter genießen?"

Rob

Rob sah seine Mutter unverwandt an und atmete tief durch. "Dann ist es ja nur gut, dass wir hier sind." erklärte er, streckte sich noch einmal und gab seiner Mutter einen Kuss.
Ja, er würde irgendwann seinem Vater folgen, dazu war er fest entschlossen. Das was seine Mutter ihm erzählt hatte, seine Geburt im Kloster ... das waren Dinge, die hinter ihm lagen und an die er keine Erinnerung hatte. Für ihn spielte sich sein Leben seit er denken konnte hier in Cornwall ab und hier war sein zu Hause.
Robs Augen leuchteten auf. "Oh ja!" rief er begeistert und rutschte von der Fensterbank, um zu Artus hinüber zu laufen, der es sich in einer Ecke bequem gemacht hatte. Neben dem Hund ging er in die Hocke und strich rasch über das weiche Fell. "Na komm du Schlafmütze, wir gehen spielen!" forderte er den Rüden dann begeistert auf.

David

David hatte gerade mit seinen Freunden an der Straße zur Burg ein wenig gespielt, als ihn einer der Anderen anstupste und grinsend auf die Gestalt deutete, die gerade die Straße entlang gelaufen kam. Der junge Cornwall...ein gefundenes Fressen, der ließ sich immer so einfach ärgern. Grund genug dazu gab es ja.
David grinste und schlenderte lässig näher. "Ach, da kommt ja der kleine Bastard von Cornwall. Rennst du heim zu Mama? Oder musst du noch warten, weil sie einen anderen Mann glücklich macht? Sie wird ja nicht umsonst des Königs Liebschaft gewesen sein, was? Hure bleibt Hure, was?"

Rob

Rob hatte gehofft, dass er Edmund heute überzeugen konnte mit ihm ins Dorf zu gehen, aber der Ältere war voll auf damit beschäftigt gewesen für seinen Vater irgendwelche Pflanzen aus den Büchern heraus zu schreiben, so dass Rob unverrichteter Dinge wieder abgezogen war. Letztlich hatte er sich entschlossen dann einfach alleine zu gehen und sich ein wenig die Zeit zu vertreiben. Er hatte sich die Kirche angesehen an der noch fleißig gebaut wurde und war dann noch ein wenig durchs dort gelaufen.
Jetzt allerdings knurrte ihm der Magen und er machte sich auf den Rückweg zur Burg, um nicht allzu spät für ein leckeres Mittagessen zu kommen.
Als er die drei Jungen am Straßenrand entdeckte, zog sich alles in ihm zusammen und er überlegte kurz einen anderen Weg einzuschlagen, doch es war schon zu spät. David, der Sohn des Schweinehirten, löste sich von seinen Begleitern und kam direkt auf ihn zu. Allein dieses Grinsen machte Rob schon krank.
Er knirschte mit den Zähnen und bedachte David mit einem vernichtenden Blick. "Ach halt doch den Mund, du hast doch keine Ahnung!" erwiderte Rob bissig. Es machte ihn wahnsinnig, wenn so über seine Mutter gesprochen wurde, besonders nachdem er nun wusste, was alles dahinter steckte.
"Verschwinde einfach wieder in deinen Straßengraben und sieh zu, dass du nicht von morgens bis abends nur dummes Zeug von dir gibst." knurrte Rob und setzte sich wieder in Bewegung, um David stehen zu lassen. Er wollte sich mit diesem Mistkerl nicht abgeben.
Sieh den Menschen immer in ihr Herz, Süßer.
Die Stimme seiner Mutter hallte in seinen Gedanken wider und er presste dir Lippen aufeinander. Wenn er David ansah, sah er einfach nur einen missgünstigen, widerlichen Bengel, der nicht den leisesten Funken Anstand in sich hatte.

David

David grinste. Wie gereizt der Andere doch reagierte...das war Roberts wunder Punkt und er wusste ihn zu nutzen. Es war einfach so amüsant den Jungen zu ärgern, wo er doch so darauf ansprang.
"Ich denke, ich habe mehr Ahnung als du von dem, was deine so tolle Mama vorher getrieben hat. Was glaubst du, wie viele Männer sie hatte, he? Kein Grund so patzig zu werden, ich meine es doch nur gut mit dir, indem ich dir die Wahrheit sage.", erwiderte er mit gespielter Enttäuschung.
"Warum kommst du nicht mit und schaust dir an, was eine Hure so den ganzen Tag macht? Wäre das nicht spannend? Oder weißt du das schon?"

Rob

Robs Miene verfinsterte sich und er warf David einen düsteren Blick zu. "Als ob du überhaupt von irgendetwas Ahnung hättest. Du bist doch ungefähr so clever wie ein Stein." knurrte Rob und erstarrte im nächsten Moment. Dieser Widerling! Es war doch wirklich unglaublich.
Zornig funkelten seine Augen auf als er David direkt in die Augen sah. "Danke, aber ich habe wirklich kein Interesse daran deiner Mutter zuzusehen. So hübsch ist sie nun wirklich nicht." erwiderte er kalt und wandte sich dann rasch ab.
Er wusste selbst nicht so ganz, wo er den Mut her nahm David so etwas an den Kopf zu werfen, da dieser immerhin nicht alleine war, aber es machte ihn einfach unglaublich wütend, sich solche Dinge anhören zu müssen.